Autor Thema: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)  (Gelesen 11578 mal)

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Offline Arldwulf

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #25 am: 16.04.2013 | 12:50 »
Ist RG wirklich besser? Man kann auch argumentieren, dass "unreines" Gut ist. RG ist misstrauisch und ggf. bereit ein Gesetz "blind" anzuwenden.

Das kann ein Ergebniss davon sein.

Um ein Beispiel zu bringen. Ein junges Mädchen wurde entführt, jemand ist sehr verdächtig - man weiß eigentlich der muss es gewesen sein, doch nachweisen kann man ihm nichts.

Ist es gut bei diesem einzubrechen, und ihm eine reinzuhauen bis er redet? Durchaus. Das Mädchen zu retten ist ein gutes Ziel.

Ein Rechtschaffen guter Charakter hat das gleiche Ziel  -  schränkt seine Mittel aber ein. Haben beide Erfolg so ist sein Weg "besser" - denn natürlich ist einbrechen und Leute zusammenschlagen nichts was man ohne weiteres tun sollte.

Aber der Weg des Rechtschaffenen Charakters ist eben auch schwieriger, es kann sein dass er damit keinen Erfolg hat. Und dann so wirkt als ob er sich nur blind an Regeln hält.

Aber genau darum geht es. Die Gesinnungen sind in ihren Anforderungen an die Spieler und ihren Auswirkungen auf die Spielwelt nicht gleich. Darum macht es auch Sinn ein System zu haben das sie so darstellt.

Offline Bad Horse

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #26 am: 16.04.2013 | 12:50 »
Hier geht's doch hauptsächlich um D&D, oder?

Ich verschieb das mal dahin.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Arldwulf

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #27 am: 16.04.2013 | 12:55 »
Eigentlich sogar speziell um D&D 4E - insofern könnte es sogar dahin.

Offline La Cipolla

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #28 am: 16.04.2013 | 12:55 »
Zitat
weltfremd und unanwendbar

Weltfremd? Of course. Unanwendbar? Neeee!
Ich zitiere mal meinen eigenen Post von drüben, weil er es nicht hierüber geschafft hat:

Zitat
Ich denke immer noch, ihr geht zu ernst an die Gesinnungen ran. Chaos und Rechtschaffenheit machen im D&D-Kontext imho keinen Sinn, wenn man zu lang darüber nachdenkt - aber Psychologie und Glaubwürdigkeit sind ja auch nicht gerade die große Idee hinter D&D. Es geht um oberflächliche, simple Konzepte, die auf einen Schlag klarmachen: BAM!

Und da ist Robin Hood definitiv chaotisch, keine Frage.
Nur nicht zu sehr darüber nachdenken, dann wird das Ganze schwieriger ... aber das ist auch nicht der Sinn der Sache.

Oder anders gesagt: Die Dinger sind klasse. Man sollte nur nicht versuchen, sie als tiefenpsychologische, glaubwürdige Charakterstudien zu verstehen, sondern als seichte Orientierung, was man vom Grundcharakter einer Figur zu erwarten hat.
Lockere Fantasy eben.

Offline Arldwulf

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #29 am: 16.04.2013 | 13:00 »
Das Problem dabei wenn man Chaos und Rechtschaffenheit als Frage der Wahl der Mittel betrachtet ist: Sie machen dann nur Sinn wenn man tatsächlich etwas erreichen will.

Man kann das vergleichen mit einem schneebedecktem Berg. Ob ich nun runter oder hoch will, ich könnte immer wählen welche Mittel ich dafür benutze. Gehe ich zu Fuß, oder lieber doch nicht? Ich habe Ziele, und kann entscheiden welche Mittel ich dafür einsetzen würde.

Im 9er Gesinnungssystem habe ich letztlich die Möglichkeit zu sagen: Ich bleib stehen - und nehm dafür das Schneemobil. Das nimmt dem System Sinnhaftigkeit und macht es schwieriger anwendbar.

Offline Thandbar

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #30 am: 16.04.2013 | 13:14 »
Zitat
Oder anders gesagt: Die Dinger sind klasse. Man sollte nur nicht versuchen, sie als tiefenpsychologische, glaubwürdige Charakterstudien zu verstehen, sondern als seichte Orientierung, was man vom Grundcharakter einer Figur zu erwarten hat.
Lockere Fantasy eben.

+1

Die Gesinnungen haben ihren Zweck erfüllt, wenn Paladin und Dieb in der Gruppe immer mal wieder ihre Gesinnungen ausspielen und sich bei der Wahl ihrer Mittel in die Haare geraten, ein Tana'Ri von einem Schutz gegen Chaos in Schach gehalten wird und ein Modron sich in einer logischen Endlosschlaufe verheddert.
Es lohnt nicht, das Konzept mit Kant'scher Schützenhilfe zu zergliedern (wenngleich die Baatezu-Gesellschaft durchaus etwas von dessen "Staat der Teufel" hat). Generell muss man ja bei jedem System, das mit moralischen Grundwerten operiert, irgendwann die Augen zudrücken, da es sich philosophisch/psychologisch nicht aufrecht erhalten lässt.

Wenn einem das Gesinnungsgefuchtel zu oft aufstößt, kann man weite Teile auch ohne Gesinnungen spielen oder auf extraplanare Viecher beschränken. 
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Offline Teylen

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #31 am: 16.04.2013 | 13:32 »
Zitat
Das hängt stark vom Ehrkonzept ab. Generell kann man sehr ehrenhaft sehr böse Dinge tun, z.B. jemandem eine Wahrheit, die ihn tief verletzen wird, mitteilen, anstatt sie ihm vorzuenthalten.
Kant würde sagen, das war gutes Handeln.
Kant würde auch sagen "Das war gutes Handeln" wenn dich ein Mörder fragt wo du sein Opfer in Spe versteckst und ihm ehrlich antwortest wo das Versteck ist.
« Letzte Änderung: 16.04.2013 | 13:39 von Teylen »
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Offline La Cipolla

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #32 am: 16.04.2013 | 13:36 »
Kant kann mich mal.

Entschuldigung.

Offline Teylen

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #33 am: 16.04.2013 | 13:41 »
Das mag schon sein, ich wollte nur darauf eingehen das "rechtschaffend" nach Kant nicht zwangsläufig "gut" ist.
Tatsächlich hat es gerade aufgrund diesen Umstand in der von Kant beschriebenen Moral danach noch weitere Philosophen gegeben die sich mit dem Thema befassten.
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Offline Oberkampf

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #34 am: 16.04.2013 | 13:47 »
Geht die Diskussion auch ohne Kant?

Übrigens halte ich das 9er System für generell nur begrenzt spielbar. Die Meinungen, was chaotisch gutes (oder rechtschaffen gutes, rechtschaffen neutrales usw.) Verhalten ist, liegen meiner Erfahrung nach individuell oft sehr weit auseinander, und die mechanische Unterstützung vom System ist... naja, mau. Wenn man mit Gesinnungen spielen möchte, würden mir Aspekte im Sinne von FATE heutzutage besser gefallen.

Als Leitschnur zum Charakter- und Abenteuerentwurf finde ich das 9er System hingegen  geeignet, soweit funktioniert es (wie gesagt, begrenzt).
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Offline Arldwulf

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #35 am: 16.04.2013 | 14:19 »
Ja, die Aspekte aus Fate sind dort kein schlechter Ansatz.

Allerdings hat man auch dort ja durchaus ein ähnliches Problem wie beim 9er Gesinnungssystem: Manche Aspekte / Gesinnungen haben größere Spielauswirkungen und Einschränkungen als andere. Trotzdem werden sie als auf einer Ebene liegend dargestellt. Dadurch das Fate Aspekte negativ und positiv wirken können ist das Problem dort evtl. geringer, aber die bessere Lösung ist natürlich dennoch den Spielern von vornherein klarzumachen dass diese Dinge nicht auf der gleichen Ebene liegen.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #36 am: 16.04.2013 | 14:43 »
Ich habe Rechtschaffen und Chaotisch immer als Einstellung zu "festen Regeln" und "Gesellschaft vs. Individuum" gesehen. Feste Regeln sind häufig verfasste Gesetze, aber darunter fällt auch so etwas wie ein Verhaltenscodex. Rechtschaffen ist davon überzeugt, dass Regeln notwendig sind, damit die Gesellschaft funktioniert. Chaotisch ist davon überzeugt, dass man ohne Regeln besser dran wäre und dass das Individuum wichtiger ist als die Gesellschaft. Das läuft im Prinzip automatisch darauf hinaus, dass Chaotische tendenziell Einzelgänger sind - Individualisten halt. Das passt imo auch dazu, dass sich im RG oft unsere westliche Auffassung von einer "guten Einstellung" widerspiegelt: Rechtstaatlichkeit, Menschenrechte etc.

Rechtschaffen Böse will ich aber als Gesinnung nicht missen. Darunter fallen imo viele klassische BBEG: eben all jene, die in einem "guten" System nicht zu packen sind, weil sie die Gesetze ausnutzen, ohne sie (hinreichend schlimm) zu verletzen, exzessiv in Grauzonen arbeiten oder rechtliche Tricks anwenden, um Gesetzesbrüche zu verschleiern oder zu verhamlosen  (Stichwörter: Rechtsverdreher,  organisiertes Verbrechen).

Deshalb ist Robin Hood auch in meinen Augen nicht chaotisch gut (wobei es immer auf die betrachtete Interpretation ankommt), weil er einen Verhaltenscodex besitzt und auch für Recht und Ordnung kämpft, nur eben für ein anderes Recht als das geltende.

Der Sheriff hingegen ist imo der klassische RB, da er das Gesetz gezielt und auch skrupellos für seinen eigenen Nutzen einsetzt. Aber er braucht und will das Gesetz.

Gut und Böse haben sich für mich immer an Skrupeln orientiert. Gut heißt, dass starke Skrupel vorhanden sind, meist bezogen darauf, anderen zu schaden, selbst den Fußsoldaten auf der feindlichen Seite (böse Externare, Untote etc. ausgenommen). Neutrale haben auch Skrupel, wischen diese aber relativ schnell beiseite (Zweck heiligt die Mittel etc.). Böse haben überhaupt keine Skrupel, moralische Fragen stellen sich ihnen nicht.
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Offline Arldwulf

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #37 am: 16.04.2013 | 15:01 »
Gut und Böse haben sich für mich immer an Skrupeln orientiert. Gut heißt, dass starke Skrupel vorhanden sind, meist bezogen darauf, anderen zu schaden, selbst den Fußsoldaten auf der feindlichen Seite (böse Externare, Untote etc. ausgenommen). Neutrale haben auch Skrupel, wischen diese aber relativ schnell beiseite (Zweck heiligt die Mittel etc.). Böse haben überhaupt keine Skrupel, moralische Fragen stellen sich ihnen nicht.

Mhh...was macht man dann aber mit einem skrupellosem gutem Charakter - der für gute Ziele auch beliebige Mittel einsetzen würde? Oder einem bösem Charakter mit skrupeln - der zwar böse Dinge tut aber eben auch nicht jedes Mittel nutzen würde um sein Ziel zu erreichen?

Hierfür sind zwei Achsen durchaus sinnvoll. Allerdings bedeutet das eben nicht das dies zwei gleichberechtigte Achsen sein müssen. Die Frage nach der Wahl der Mittel macht nur im Kontext nach der Frage der Ziele Sinn.

Offline Thandbar

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #38 am: 16.04.2013 | 15:03 »
Je nachdem, wie ich argumentiere, ist Josef Stalin rechtschaffen neutral oder chaotisch böse.
Die Gesinnungsmechanik auf reale Persönlichkeiten der Geschichte anzuwenden, ist deshalb immer auch irgendwie sinnlos, wenngleich es Spaß machen kann sich sowas zu überlegen.
Wichtig ist, dass es im jeweiligen Setting aufgeht - oder zumindest nicht stört.
Am Ende des Tages zählt vielleicht wirklich nur die Frage, wer der "Feind" ist und wer welches Artefakt tragen kann, ohne Kopfschmerzen zu bekommen.
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Offline 1of3

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #39 am: 16.04.2013 | 15:05 »
Ja, die Aspekte aus Fate sind dort kein schlechter Ansatz.

Allerdings hat man auch dort ja durchaus ein ähnliches Problem wie beim 9er Gesinnungssystem: Manche Aspekte / Gesinnungen haben größere Spielauswirkungen und Einschränkungen als andere. Trotzdem werden sie als auf einer Ebene liegend dargestellt. Dadurch das Fate Aspekte negativ und positiv wirken können ist das Problem dort evtl. geringer, aber die bessere Lösung ist natürlich dennoch den Spielern von vornherein klarzumachen dass diese Dinge nicht auf der gleichen Ebene liegen.

Der Vorteil von Fate-Aspekten ist, dass sie für Einschränkungen belohnen. Wenn mein Charakter "nicht lügt", werde ich dafür belohnt, wenn lügen nützlich gewesen wäre. Alignments bei D&D (prä 4) sind schlecht, weil sie nur strafen. Womöglich verliert mein Charakter seine coolen Tricks, wenn ich ihn nicht "korrekt" spiele. Dieses Korrekt ist dabei unberechenbar. Es ist eben völlig unklar, was unter den einzelnen Gesinnungen zu verstehen ist. Es wird also nicht nur gestraft, es besteht auch Rechtsunsicherheit.

Es gibt also diverse Möglichkeiten das Verfahren zu verbessern.


Finde es übrigens faszinierend, dass alle einhellig sagen, dass die Regeln Mist sind.

Luxferre

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #40 am: 16.04.2013 | 15:12 »
Der Vorteil von Fate-Aspekten ist, dass sie für Einschränkungen belohnen. Wenn mein Charakter "nicht lügt", werde ich dafür belohnt, wenn lügen nützlich gewesen wäre. Alignments bei D&D (prä 4) sind schlecht, weil sie nur strafen. Womöglich verliert mein Charakter seine coolen Tricks, wenn ich ihn nicht "korrekt" spiele. Dieses Korrekt ist dabei unberechenbar. Es ist eben völlig unklar, was unter den einzelnen Gesinnungen zu verstehen ist. Es wird also nicht nur gestraft, es besteht auch Rechtsunsicherheit.

Hast wohl nie nen Bonus EP fürs Ausspielen Deiner Gesinnung bekommen?   ~;D

Luxferre

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #41 am: 16.04.2013 | 15:22 »
Deshalb ist Robin Hood auch in meinen Augen nicht chaotisch gut (wobei es immer auf die betrachtete Interpretation ankommt), weil er einen Verhaltenscodex besitzt und auch für Recht und Ordnung kämpft, nur eben für ein anderes Recht als das geltende.

Der Sheriff hingegen ist imo der klassische RB, da er das Gesetz gezielt und auch skrupellos für seinen eigenen Nutzen einsetzt. Aber er braucht und will das Gesetz.

Gut und Böse haben sich für mich immer an Skrupeln orientiert. Gut heißt, dass starke Skrupel vorhanden sind, meist bezogen darauf, anderen zu schaden, selbst den Fußsoldaten auf der feindlichen Seite (böse Externare, Untote etc. ausgenommen). Neutrale haben auch Skrupel, wischen diese aber relativ schnell beiseite (Zweck heiligt die Mittel etc.). Böse haben überhaupt keine Skrupel, moralische Fragen stellen sich ihnen nicht.


Beachte bitte, dass "chaotisch" auch immer für Freiheit, Zwangloses und Ungebundenheit steht.
Robin Hood ist ein Freiheitskämpfer, der sich zwar nicht gegen Recht und Ordnung auflehnt, aber gegen die falsche Ordnung. Und bei einer solchen tiefgreifenden Maxime, ist der Faktor "chaotisch" halt größer, als das Recht vom Löwenherzen, dem er letzten Endes half.

Den Faktor "Skrupel" finde ich verdammt passend. Daran kann man viele Dinge klar machen, die "gut" oder "böse" sind.

Ich mag übrigend selbst total gern Rechtschaffen Neutral. So viel Potential innercharakterlich bietet für mich kaum eine Gesinnung.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #42 am: 16.04.2013 | 15:23 »
Mhh...was macht man dann aber mit einem skrupellosem gutem Charakter - der für gute Ziele auch beliebige Mittel einsetzen würde? Oder einem bösem Charakter mit skrupeln - der zwar böse Dinge tut aber eben auch nicht jedes Mittel nutzen würde um sein Ziel zu erreichen?

Das gibt es eben nicht. Wer skrupellos ist, ist nach dem Gesinnungssystem imo niemals gut, allenfalls neutral. Jemand, der Skrupel hat, ist nicht per se böse (je nach Häufigkeit der Bedenken), sondern eben auch neutral. Die ZIELE sind nach meiner Auffasung nicht entscheidend für die Gesinnung, sondern die TATEN.
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Offline La Cipolla

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #43 am: 16.04.2013 | 15:29 »


Zitat
Finde es übrigens faszinierend, dass alle einhellig sagen, dass die Regeln Mist sind.

 :P

Ich find sie immer noch gut. Erfüllen ihre Zwecke einwandfrei.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #44 am: 16.04.2013 | 15:31 »
Beachte bitte, dass "chaotisch" auch immer für Freiheit, Zwangloses und Ungebundenheit steht.
Robin Hood ist ein Freiheitskämpfer, der sich zwar nicht gegen Recht und Ordnung auflehnt, aber gegen die falsche Ordnung. Und bei einer solchen tiefgreifenden Maxime, ist der Faktor "chaotisch" halt größer, als das Recht vom Löwenherzen, dem er letzten Endes half.

Das macht ihn aber imo nicht chaotisch. Er wird ja mehr von außen in die Rebellion getrieben. Ich würde ihn für NG halten. Zudem ist imo der Begriff "Freiheit" meist problematisch. Chaotisch meint Freiheit im Sinne von Freiheitsgraden oder eben Zwanglosigkeit, wie du ja auch schreibst. Ein "Freiheitskämpfer" hat aber nach meiner Auffassung nicht diese Art Freiheit zum Ziel, sondern die Befreiung einer unterdrückten Gruppe. Es geht alleim um die Freiheit von "schlechten" Regeln (Befreiung), nicht um generelle Freiheit von Regeln jeder Art.
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Offline Gorilla

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #45 am: 16.04.2013 | 15:32 »
Das gibt es eben nicht. Wer skrupellos ist, ist nach dem Gesinnungssystem imo niemals gut, allenfalls neutral. Jemand, der Skrupel hat, ist nicht per se böse (je nach Häufigkeit der Bedenken), sondern eben auch neutral. Die ZIELE sind nach meiner Auffasung nicht entscheidend für die Gesinnung, sondern die TATEN.
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Luxferre

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #46 am: 16.04.2013 | 15:36 »
Das macht ihn aber imo nicht chaotisch. Er wird ja mehr von außen in die Rebellion getrieben. Ich würde ihn für NG halten. Zudem ist imo der Begriff "Freiheit" meist problematisch. Chaotisch meint Freiheit im Sinne von Freiheitsgraden oder eben Zwanglosigkeit, wie du ja auch schreibst. Ein "Freiheitskämpfer" hat aber nach meiner Auffassung nicht diese Art Freiheit zum Ziel, sondern die Befreiung einer unterdrückten Gruppe. Es geht alleim um die Freiheit von "schlechten" Regeln (Befreiung), nicht um generelle Freiheit von Regeln jeder Art.

Ein neutral guter Charakter würde aber keine Wachen des Königs (die nur ihren verdammten Job tun) hinterrücks mit Pfeil und Bogen töten.
Freiheit ist nunmal per Definition (wie auch übrigens Robin Hood) CG.

Zitat von: 3.5SRD
Chaotic Good, "Rebel"

A chaotic good character acts as his conscience directs him with little regard for what others expect of him. He makes his own way, but he’s kind and benevolent. He believes in goodness and right but has little use for laws and regulations. He hates it when people try to intimidate others and tell them what to do. He follows his own moral compass, which, although good, may not agree with that of society.

Chaotic good is the best alignment you can be because it combines a good heart with a free spirit.

Ich meine, in irgendeinem Buch steht sogar Hoods Name explizit erwähnt. Ich forsche das mal nach.


edit: SRD
« Letzte Änderung: 16.04.2013 | 15:38 von Luxferre »

Offline Arldwulf

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #47 am: 16.04.2013 | 15:39 »
Das gibt es eben nicht. Wer skrupellos ist, ist nach dem Gesinnungssystem imo niemals gut, allenfalls neutral. Jemand, der Skrupel hat, ist nicht per se böse (je nach Häufigkeit der Bedenken), sondern eben auch neutral. Die ZIELE sind nach meiner Auffasung nicht entscheidend für die Gesinnung, sondern die TATEN.

Puh, damit macht man aber noch viel mehr Probleme. Mein Paladin hat mal einen bösartigen Ifrit erweckt der das Land verwüstete und für allerlei Probleme sorgte. Eine böse Tat?

Taten unabhängig von den damit verfolgten Zielen zu beurteilen ist sehr schwierig. Viel besser ist es die Ziele des Charakters zu betrachten. In dem Beispiel weiter oben von einem Charakter der das entführte Mädchen retten will kann man diesem wohl kaum Bosheit unterstellen. Trotzdem nutzt er skrupellos jedes Mittel um dieses Ziel zu erreichen.

"Skrupellos" ja kein neu erfundenes Wort, sondern in unserer Sprache schon vorhanden. Und bezieht sich dort sehr konkret auf die Frage danach welche Grenzen man sich beim Einsatz der Mittel setzt.

Damit ob diese Mittel gute oder schlechte Ziele erreichen wollen hat es wenig zu tun.
« Letzte Änderung: 16.04.2013 | 15:41 von Arldwulf »

Luxferre

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #48 am: 16.04.2013 | 15:58 »
Puh, damit macht man aber noch viel mehr Probleme. Mein Paladin hat mal einen bösartigen Ifrit erweckt der das Land verwüstete und für allerlei Probleme sorgte. Eine böse Tat?

Nö, aber eine Tat, nachder er seinen Status widerherstellen darf. Zumindest laut RAW. Weswegen Paladine auch derart angeschietert sind laut dem fatalistischen Regelwerk.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
« Antwort #49 am: 16.04.2013 | 16:02 »
Ein neutral guter Charakter würde aber keine Wachen des Königs (die nur ihren verdammten Job tun) hinterrücks mit Pfeil und Bogen töten.

Wer sagt denn das? Natürlich würde er das, wenn es erforderlich ist. Zumindest nach meinem Verständnis.

Puh, damit macht man aber noch viel mehr Probleme. Mein Paladin hat mal einen bösartigen Ifrit erweckt der das Land verwüstete und für allerlei Probleme sorgte. Eine böse Tat?

Taten unabhängig von den damit verfolgten Zielen zu beurteilen ist sehr schwierig. Viel besser ist es die Ziele des Charakters zu betrachten.

Ja, die Taten allein muss man natürlich in einen Rahmen setzen, und dafür braucht es das Motiv. Es stellt sich auch immer die Frage nach dem Bewusstsein der Konsequenzen. Eine Tat erhält ihre moralische Komponente immer durch ihren Kontext. Trotzdem ist die Tat entscheidend.

Aber nicht nur eine Tat, sondern das Spektrum aller Taten, die der Handelnde ausführt. Eine Notlüge in 10 Jahren ändert bei einem Rechtschaffen Guten nichts an der Gesinnung.

Um zu deinem Paladin zurückzukommen: Paladine sind immer speziell und sorgen für viel Zündstoff. Aber genau dafür gibt es ja imo die Sühne im D&D-System. Ich weiß jetzt nicht, wie die Umstände mit dem Ifrit waren, aber willentlich ein böses Wesen auf freien Fuß setzen wäre bei mir als SL schon ein Fall für die Rote Karte gewesen. Gelb wenn es ernstzunehmende mildernde Umstände gab. Aber ok ganz sicher nicht.
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