Autor Thema: [Pathfinder] Fragen zu den APs (war aus [Pathfinder] Regelfragen und Smalltalk)  (Gelesen 14784 mal)

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Narubia

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Naja, ich habe Railroading einfach (kurz gesagt) generell als Restriktion der Handlungsfreiheit der Spieler verstanden, und das ist prinzipiell nicht so schlecht.

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Naja, ich habe Railroading einfach (kurz gesagt) generell als Restriktion der Handlungsfreiheit der Spieler verstanden, und das ist prinzipiell nicht so schlecht.

Die Handlungsfreiheit der Spieler schränkt man meistens irgendwo ein, praktisch immer.
Überspitzt ausgedrückt, spätestens wenn man eine Art von Physik im Spiel hat geht schon vieles nicht mehr. Das ist alles nicht das Thema und Dinge Einschränken ist für sich genommen weder "gut" noch "schlecht".
Es ist immer das "wie" das dabei zählt.

Andere Dinge sind es doch mehr, auf die es ankommt, etwa "Ego Tour" vs. "Gruppenspiel" oder "Spielermotivation" vs. "Charaktermotivation".
« Letzte Änderung: 30.01.2014 | 20:11 von Slayn »
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Offline Guennarr

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Ist es nicht. In den Forgotten Realms sind WESENTLICH kreativere Menschen am Zug gewesen. Das fängt mit der Weltkarte an und geht komplett ins Klein-Klein.

Ich gebe mal ein Beispiel:
Schaut man sich die Gesamtkarte Golarions an, so hat man einen deutlichen Eindruck davon, an was sich die Zeichner dieser Karte orientiert haben, nämlich an der Weltkarte.
Der Westliche Kontinent sieht aus wie Amerika, ist sogar praktischerweise in einen Nord- und Südteil unterteilt, und zwar durch einen Golf von Mexiko. Östlich davon sind zwei Kontinente, die Eurasien und Afrika in ihrer Position und Form durchaus ähneln. Ein Unterschied ist jedoch da: Östlichste Teil Asiens, alles östlich von Indien, also China, Nordrussland, ist davon abgetrennt. Ansonsten sieht man sehr gut so Dinge wie die Iberische Halbinsel (Cheliax) oder die Skandinavien (Almhult). Wenn man von der Deformation etwas absieht, kann man diverse europäische Elemente wiederentdecken, wie z. B. den Bodensee Lake Encarthan. Wieder herausgezoomt, Afrika passt natürlich auch klasse, mit einer typischen Wendekreiswüste im Norden sowie einer Küstenwüste im Südwesten, dazu noch Dschungel dazwischen und afrikanische Bewohner.
Okay, und was hat jetzt noch gefehlt? Achja, Ostasien. Wie komme ich eigentlich darauf, dass dieser andere Kontinent da eigentlich das abgeschnittene China ist? Komme ich darauf, weil es z. B. so Länder wie "Tian-Xia" heißt? Nein, daran liegt es sicher nicht.
Achja, und damit kein Kontinent vergessen wird: Australien gibt es auch.

Aber, wie oben schon angesprochen, nicht nur im Großen gibt es diese Ähnlichkeiten, nein. Da hat man abgekupfert bis zum geht nicht mehr.
Ich nehme im folgenden die beiden Länder Osirion und Andoran.
Dann mal Andoran. Andoran liegt also im Süden Europas, Bildet mitunter eine Landzunge ins Meer. Südöstlich davon liegt eine große und bekannte Insel im Mittelmeer. Und um es noch ganz klar zu machen, für die, die es noch nicht erkannt haben, mit welchem europäischen Land wir es zu tun haben: Es hat die erste Demokratie eingeführt. Das war nicht eindeutig genug abgekupfert? Okay, dann wenden wir uns Osirion zu...
Osirion, ich meine, nehmen wir erst einmal die Lage Osirions. Es ist also das nordöstlichste Land Afrikas Garunds, es liegt in einer Wüste, wird von einem großen Strom von Süden nach Norden durchzogen, der den unauffälligen Namen Sphinx River hat, an dem auch die Hauptstadt liegt. Im Norden und Osten des Landes liegt Meer, sie haben viele Monumente, die mit Hieroglyphen verziert sind. Ihr aktueller Herrscher heißt Prinz Khemet (Kemet ist der altägyptische Name des Nildeltas), zudem ist es bekannt als das Land der Pharaonen... An was könnte uns das erinnern? Es schreit, und das nicht nur förmlich.

Ich könnte (und das ist nicht übertrieben) Hunderte dieser Gemeinsamkeiten aufzählen, die alle sicher nicht zufällig sind.
Und ich will jetzt nicht hören "aber die VR klauen auch! Da! DA!". Natürlich klaut jeder irgendwo. Irgendwo nimmt man natürlich seine Inspiration, und ich könnte mich auch beschweren, dass im Norden fast aller Fantasy-Welten immer Kälte ist und im Süden immer Hitze, als wenn man das nicht mal ändern könnte.
Aber die Art und Weise, wie dreist Golarion nicht einmal VERSUCHT, zu kaschieren, dass sie das alles EINS ZU EINS aus der realen Welt und Geschichte geklaut haben, finde ich absolut einmalig schlecht.

Ich habe, wenn ich mir die Weltkarte ansehe, SOFORT das Gefühl, dass ich nicht in Golarion, sondern auf der realen Welt spiele. Aber dann will ich die Länder wenigstens wirklich so nennen dürfen und nicht Ägypten durch Osirion ersetzen müssen. Ich kann ja verstehen, dass vielen US-Amerikanern das mit ihren mangelhaften Kenntnissen der Geographie außerhalb der Staaten vielleicht nicht aufgefallen ist, aber ich verstehe den Hype in Deutschland absolut nicht. Für mich ist diese Art der Kopie so präsent, dass ich darüber nicht mehr hinwegsehen kann.

Ich verstehe irgendwie nicht das Problem, das hier geschildert wird.

Die Vergessenen Reiche/ Forgotten Realms sind ein über Jahrzehnte entwickeltes eigenständiges Setting mit eigener Geschichte, "world shaking events" und Kulturen, die z.T. (z.B. wiederum in der "Ägypten"-Region) irdischen Vorbildern ähneln, überwiegend aber eigenständig sind.

Golarion wurde hingegen in kürzester Zeit entwickelt. Im Vordergrund stand dabei m.E. nie eine innovative, sich deutlich von allem anderen abhebende Welt, sondern ein simples Setting, das für möglichst jeden Spielgeschmack eine eigene Region bietet. Anders als in den Realms gibt es keine fortlaufende Weltgeschichte, die alle paar Jahre den aktuellen Kampagnenliteraturstock wieder veralten lässt.

Aus meiner Sicht sind daher beide Settings von Grund auf unterschiedlich.
Und deshalb muss noch lange nicht jede/r mit beiden Settings gleichermaßen glücklich sein.

Ich nehme mal an, dass das kein üblicher Verriss nach dem Prinzip "Es ist nicht so, wie ich es mir vorstelle, darum ist es allgemein Mist." sein sollte, aber so liest es sich leider. Es zwingt dich doch niemand auf Golarion zu spielen. Setting und Regelwerk sind vollkommen getrennt. Wenn dir Golarion nicht zusagt, dann spielst du halt einfach mit den Pathfinder-Regeln auf Faerûn...  wtf?

Noch ein wenig zum Hintergrund beider Settings, das wahrscheinlich für die meisten hier eh nichts Neues ist:
Die Vergessenen Reiche wurden schon vor der Entstehung von D&D als ein Fantasiesetting von einem gewissen Ed Greenwood entwickelt, der in der Folge in der Jungzeit von D&D durch zahlreiche beeindruckend detaillierte Artikel zu seiner eigenen Spielwelt auffiel. Ende der 80er verkaufte er sein Setting inkl. Hunderter Schreibmaschinenseiten mit Settinginfos an TSR, die daraus das bekannte Setting machten. Es wurde danach von vielen TSR-/ WotC-Autoren mitentwickelt, ist aber in seinen Grundelementen ganz klar das Kind seines Urschöpfers. Vom Stil her bietet es zu den "Rändern" her immer "exotischere" Kulturen, ist im Grunde genommen aber sehr uniform.

Golarion wurde wie gesagt in sehr kurzer Zeit geboren. Eine Keimzelle, die sehr eigenständig ist und von einem der Paizo-Entwickler ebenfalls in jahrelanger Arbeit (in seinen eigenen Runden) entwickelt wurde, ist die Region Varisia, in der inzwischen vier APs angesiedelt wurden. Die anderen Regionen sind z.T. sehr deutlich irdischen Vorbildern nachempfunden, weisen z.T. aber sehr eigenständige Besonderheiten auf. Z.B. bietet Cheliax, das ungefähr in der Region des irdischen Spaniens liegt, die Besonderheit, dass dort nicht wie im Mittelalter erzkatholisch gelebt wird, sondern dass man dort offiziell einen Teufelskult als Staatsreligion betreibt. Andoran mag die erste Demokratie sein, sie weist aber schon optisch einige typisch amerikanische Elemente auf - weniger griechische. In einem Land herrscht eine ewige Revolution (1789 lässt grüßen), in einem Land ist es eher transsylvanisch-gothic-horror-mäßig. Teufel, Dämonen, Daimonen, Cthulhu und sogar eine Region mit den Überresten einer fremden Intelligenz und abgestürzten Raumschiffen sind dort zu finden. Sprich: Wenn es irgendein Lieblingsgenre gibt, lässt es sich einfügen. Und da Paizo großen Gefallen an den Pulp-Fiction-Groschenheften der 30er bis 70er gefunden hat, sind auch aus heutiger Sicht sehr exotisch wirkende SciFi-Fantasy-Kombinationen möglich.

In gewisser Hinsicht ist damit Golarion sehr viel dichter an Ur-D&D und den damaligen Abenteuern dran.
Faerûn ist deutlich eigenständiger, das Produkt eines Ursprungsautors, in sich geschlossener - sowohl was das Zueinanderpassen von Inhalten, als auch die Einbindbarkeit anderer Inhalte oder der Wechsel zwischen unterschiedlichen Abenteuerstilen betrifft.

Also letztlich reiner Geschmack, über den sich kaum streiten lässt.
Wozu also die Aufregung? ;)

Narubia

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Ich nehme mal an, dass das kein üblicher Verriss nach dem Prinzip "Es ist nicht so, wie ich es mir vorstelle, darum ist es allgemein Mist." sein sollte, aber so liest es sich leider. Es zwingt dich doch niemand auf Golarion zu spielen. Setting und Regelwerk sind vollkommen getrennt. Wenn dir Golarion nicht zusagt, dann spielst du halt einfach mit den Pathfinder-Regeln auf Faerûn...  wtf?
Wenn das so einfach wäre?
Es wäre vielleicht dann einfach, wenn z. B. die Abenteuerpfade einfach generaller gehalten würden und nicht ausschließlich auf Golarion basierten (wobei ich gar nicht genau weiß, wie man das umsetzen könnte).
Aber so - ich habe überlegt, z. B. "Unter Piraten" in den Reichen zu leiten - und ehrlich gesagt - da müsste ich schon einiges anpassen. Aber wenn ich die Zeit gehabt hätte, hätt ich's getan.

Die anderen Regionen sind z.T. sehr deutlich irdischen Vorbildern nachempfunden, weisen z.T. aber sehr eigenständige Besonderheiten auf. Z.B. bietet Cheliax, das ungefähr in der Region des irdischen Spaniens liegt, die Besonderheit, dass dort nicht wie im Mittelalter erzkatholisch gelebt wird, sondern dass man dort offiziell einen Teufelskult als Staatsreligion betreibt.
ROFL
Was ist der Unterschied?!?!
 :muharhar:


Wozu also die Aufregung? ;)
Deine Ausführungen klingen letztendlich ein wenig wie Entschuldigungen. Und ich will dazu nur sagen, dass ich einfach denke, dass hier sehr viel Potenzial vergeudet wurde.
Aus meiner Sicht hätte man lieber kein Setting mit ausgegeben und eines ordentlich, langsam und überlegt aufgebaut. Natürlich gibt der Erfolg Paizo recht. Aber für mich wird Golarion niemals meine "Heimat", außer der Kontinentaldrift macht sich ganz stark bemerkbar.

Offline Slayn

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Wenn das so einfach wäre?
Es wäre vielleicht dann einfach, wenn z. B. die Abenteuerpfade einfach generaller gehalten würden und nicht ausschließlich auf Golarion basierten (wobei ich gar nicht genau weiß, wie man das umsetzen könnte).
Aber so - ich habe überlegt, z. B. "Unter Piraten" in den Reichen zu leiten - und ehrlich gesagt - da müsste ich schon einiges anpassen. Aber wenn ich die Zeit gehabt hätte, hätt ich's getan.

Hm. Je später in der Reihe der AP, umso weniger lässt er sich noch in andere Settings transportieren da sie mehr und mehr mit den Setting-Eigenheiten verwoben sind.
Diese Sachen kommen aber auch in den APs dann verdammt gut raus, etwa Dinge wie die Runelords, Kaer Maga und etliche der Kulturen, Organisationen (etwa die Hellknights) oder Locations.
Spätestens bei den Reise-APs besteht dann schon keine Chance mehr sie zu transportieren, außer man findet durch puren Zufall ein Gegenstück zu den gleichen Gegebenheiten in einem anderen Setting.

Zugegeben, viele Locations in Golarion sagen mir entweder nicht zu oder interessieren mich einfach nicht. Das absolute Highlight ist bisher Varisia mit seinen sehr gut ausgebauten Locations Korvosa, Magnimar, Riddleport und Kaer Maga.
Dinge wie Dungeos/Castles of Golarion erweitern das noch sehr gut.

Was die Forgotten Realms angeht, ist die Qualität wohl immer eine Frage der Edition. Ich empfand die Grey Box Zeiten und die zugehörigen Regionalbände als die absolute Hoch Zeit der Realms, mit einem stimmigen Gesamtbild, einer recht guten Mischung und High und Low Fantasy und vielen interessanten Startpunkten zum Erkunden.
Für mich hörte diese Zeit dann auf, als immer mehr Material aus den Romanen in die Realms portiert wurde und das stimmige Gesamtbild zersetzt hat.
Die d20 FR waren für mich dann schon so ein ziemliches Low Light, wurde doch alles gröber und gröber, noch mehr Meta-Bezuge, nur noch dieser elendige Fokus auf Spielermaterial anstatt Setting-Infos und Ausbau.
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Offline Selganor [n/a]

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Hm. Je später in der Reihe der AP, umso weniger lässt er sich noch in andere Settings transportieren da sie mehr und mehr mit den Setting-Eigenheiten verwoben sind.
Diese Sachen kommen aber auch in den APs dann verdammt gut raus, etwa Dinge wie die Runelords, Kaer Maga und etliche der Kulturen, Organisationen (etwa die Hellknights) oder Locations.
Spätestens bei den Reise-APs besteht dann schon keine Chance mehr sie zu transportieren, außer man findet durch puren Zufall ein Gegenstück zu den gleichen Gegebenheiten in einem anderen Setting.
... oder schafft es einfach... (Es soll ja Settings geben die noch sowas wie weisse Flecken haben ;D )
Oft genug langt auch einfach Umbennenung (denn ob die Gruppierung jetzt BLAH heisst wie im Adventure Path oder BLUBB wie in den ersten Plaenen des SL wovon die Gruppe aber evtl. nichtmal was weiss) ist fuers Abenteuer dann auch egal.
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Offline Caerghallan

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Ich finde die Ausführungen von Guennarr klingen weniger nach einer Entschuldigung als nach einer relativ wertneutralen Beschreibung und für jemanden aus dem Übersetzerteam (?) verdient so eine Herangehensweise meinen Respekt. Das ist nicht die Lobhudelei, die man von anderen erwarten könnte.  :d
Ich persönlich habe aus genau den aufgezählten Gründen meine Probleme mit Golarion. Ich stehe nämlich nicht sonderlich auf zu starke Ähnlichkeiten mit irdischen Kulturen (vor allem, wenn diese dann noch zunehmend modern anmuten). Wenn mir danach wäre, würde ich eher ein historisches Rollenspiel spielen, genauso wie ich eher Steampunk oder SiFi spielen würde, wenn mir nach Androiden und Lasern wäre. Settings, die sich auf ein Thema oder Flair konzentrieren fühlen sich für mich einfach wesentlich überzeugender und mitreißender an. Golarion bietet dagegen eher enorme Flexibilität. Davon hat der einzelne Spieler vielleicht nix, der sich dann ohnehin aus Geschmacksgründen auf eine oder zwei Regionen beschränkt, aber die Zahl der Spieler, die sich durch das Setting (eher "die Settings") angesprochen fühlen, ist wesentlich größer.

Ich spiele aktuell zwar auch gerade auf Golarion, aber eigentlich eher aus Not als aus Überzeugung. Dragonlance haben wir ad acta gelegt, da wir die relativ kleine Welt inzwischen so sehr bespielt haben, dass es langsam an Neuem fehlte. Außerdem haben die Romane, die nach den Legenden erschienen, die Welt in unseren Augen ziemlich ruiniert. Forgotten Realms haben wir bedingt durch die ach so tollen "world shaking events" den Rücken zugekehrt. Tja, und so sind wir im Moment in Sachen D&D auf Golarion gelandet und versuchen, die Welt unseren Vorstellungen anzupassen, statt nur mit Scheuklappen auf eine oder zwei Regionen zu schauen, denn ein Verbinden all der Themen, die Paizo uns da anbietet erscheint mir persönlich unmöglich. Uns ist nun mal der lebendige Support einer Welt bzw. das Erscheinen weiteren Materials recht wichtig und genau da kann Pathfinder derzeit punkten. Wenn man mich aber fragen würde, wohin mein Herz mich zieht, würde ich wohl nie Golarion sagen... Und doch finden sich gerade in den Abenteuerpfaden und den Quellenbüchern so manch nette Idee, die man nur aus ihrem merkwürdigen Gewand pulen muss. ;)
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Offline Slayn

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... oder schafft es einfach... (Es soll ja Settings geben die noch sowas wie weisse Flecken haben ;D )
Oft genug langt auch einfach Umbennenung (denn ob die Gruppierung jetzt BLAH heisst wie im Adventure Path oder BLUBB wie in den ersten Plaenen des SL wovon die Gruppe aber evtl. nichtmal was weiss) ist fuers Abenteuer dann auch egal.

Das Problem hier, wenn man es so nennen will, ist doch das Narubia anscheinend das Setting allem anderen überordnet und so fließende Übergänge und "Freiheit" schaffen will.
Dementsprechend ist das Setting als sakrosankt zu betrachten und das erwähnte hin- und her Gemauschel kann nicht funktionieren.

@Caerghallan:

Sagen wir es mal so: Für mich sind das alles "weiche" Settings, egal ob Golarion, die Realms, Dragonlance oder was auch immer da an Standard Fantasy Kost so unterwegs ist.
Für mich bevorzuge ich immer "harte" Settings, also mit stehenden Vorgaben was und wie man zu Spielen hat, was eine wzeite Ebene der Herausforderung schaft und das Spiel am Tisch wirklich stark prägt, etwa Al´Qadim, Rokugan, Pendragon.
« Letzte Änderung: 31.01.2014 | 12:03 von Slayn »
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Offline afbeer

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Daher habe ich diese Settinginformationen mit allen von mir gespielten D&D Regelversionen AD&D 1st ed. bis D&D 4E benutzt.

Offline Feuersänger

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Ich habe noch eine Frage zu APs im Allgemeinen, nur so aus Neugier:

Es wird ja vorgegeben, wann die SCs welche Stufen erreichen sollen. Also wenn Band 1 Stufe 1-3 ist, Band 2 4-6 usw., müssen ja die Aufstiege irgendwann auch passieren.
Frage: geht das von den im AB vorgesehen Encountern und gescripteten Awards automatisch so auf, oder muss der SL da "padden", weil z.B. die Encounter nur 2000XP für jeden Wert waren, aber noch weitere 1000XP auf die nächste Stufe fehlen?
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Ich habe noch eine Frage zu APs im Allgemeinen, nur so aus Neugier:

Es wird ja vorgegeben, wann die SCs welche Stufen erreichen sollen. Also wenn Band 1 Stufe 1-3 ist, Band 2 4-6 usw., müssen ja die Aufstiege irgendwann auch passieren.
Frage: geht das von den im AB vorgesehen Encountern und gescripteten Awards automatisch so auf, oder muss der SL da "padden", weil z.B. die Encounter nur 2000XP für jeden Wert waren, aber noch weitere 1000XP auf die nächste Stufe fehlen?

Das Gegenteil ist der Fall.
Die Erwartungshaltung geht davon aus, dass nur maximal 75% der Encounter gefunden und "gelöst" werden müssen um bei der angedachten Progression zu bleiben. Gruppen, die an die 100% kommen, sind der Progression immer ein ganzes Stück, wenn nicht gar eine ganze Stufe voraus.

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Offline Feuersänger

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Ich finde die Ausführungen von Guennarr klingen weniger nach einer Entschuldigung als nach einer relativ wertneutralen Beschreibung und für jemanden aus dem Übersetzerteam (?) verdient so eine Herangehensweise meinen Respekt. Das ist nicht die Lobhudelei, die man von anderen erwarten könnte.  :d

Naja. Nichts gegen Guennarr persönlich (schon weil ich ihn nicht kenne), aber so ziemlich seine sämtlichen Beiträge hier zum Thema PF lesen sich für mich _genau so_, wie ich es von jemandem erwarten würde, der dafür bezahlt wird. Kaum kritische Betrachtung, viel Apologetik.
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Offline Arldwulf

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Ich glaube so viel zahlen die Jungs nicht dass die Theorie "wird dafür bezahlt" funktioniert.  ;)

Und es gab ja durchaus ein paar Argumente in seinem Post. Und

Zitat
Golarion wurde hingegen in kürzester Zeit entwickelt. Im Vordergrund stand dabei m.E. nie eine innovative, sich deutlich von allem anderen abhebende Welt, sondern ein simples Setting, das für möglichst jeden Spielgeschmack eine eigene Region bietet

klingt nun auch nicht schönfärbend, sondern relativiert nur einfach die Erwartungshaltung. Die Grundaussage passt doch, nicht jedes Setting muss gleich die Realms als Vorbild haben, mit etlichen Romanen, Settingbänden und 30 Jahren RL Entwicklungs-Geschichte+ hundert Jahren Settinghistorie.

Dass dann Golarion insgesamt für weniger Leute interessant ist gehört fraglos dazu, aber das gilt wahrscheinlich für einen Großteil der Settings da draußen. Und bezüglich der Anpassungsfähigkeit der Abenteuerpfade an andere Settings ist "nicht sonderlich innovativ, aber von allem etwas" ja eigentlich auch kein so ganz schlechter Ansatz.

Offline Slayn

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Es unterscheidet sich vor allem ganz groß vom Meta-Plot Ansatz, den man in den letzten Jahren bei so vielen Setting vorfindet.
Sehr sympathisch ist einfach die Aussage dass sie die Timeline nicht bewegen werden.
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Narubia

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klingt nun auch nicht schönfärbend, sondern relativiert nur einfach die Erwartungshaltung.
Das tut es überhaupt nicht. Von einem Setting erwarte ich, dass es nicht zu 80% alles abkupfert. Da gibts nicht zu schönen, unabhängig davon, in welcher Zeit das erstellt wurde.

Lieber habe ich ein Setting mit einer Fläche von 1000 Fußballfeldern, die mir Qualität bietet, als eines, in dem ich mir ständig doof vorkomme.

Das mit der Timeline finde ich aber ebenfalls sehr gut. Das ist einer meiner größten Kritikpunkte an den FR.

Offline Guennarr

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ROFL
Was ist der Unterschied?!?!
 :muharhar:
Ich verstehe den Punkt deines Amüsements nicht. Ich habe ein paar beispielhafte Unterschiede aufgezählt.
Teufelsanbeter in einem Pseudospanien gibt es auf Faerûn nicht, einige der anderen genannten Punkte auch nicht. Oder seit wann vereint Faerûn auch Inhalte aus Rabenhorst/ Ravenloft und unterstützt die volle "Dreifaltigkeit" der bösen Externere (Dämonen, Daimonen und Teufel) sowie Cthulhu (da hatte TSR/ WotC ein paar Lizenzstreitigkeiten mit dem Cthulhu-Rechteinhaber und scheute vor solchen Inhalten daher zurück).

Zitat
Deine Ausführungen klingen letztendlich ein wenig wie Entschuldigungen. Und ich will dazu nur sagen, dass ich einfach denke, dass hier sehr viel Potenzial vergeudet wurde.
Aus meiner Sicht hätte man lieber kein Setting mit ausgegeben und eines ordentlich, langsam und überlegt aufgebaut. Natürlich gibt der Erfolg Paizo recht. Aber für mich wird Golarion niemals meine "Heimat", außer der Kontinentaldrift macht sich ganz stark bemerkbar.
Dass ich mich gegen solche subjektiven und einige Tatsachen ausblendenden Beiträge verteidigen müsste, hättest du vielleicht gerne. ;)

Wir übersetzen die Bände nur und ich habe mich bereits als Fan beider Settings geoutet, so what...?

Deine Beiträge zeigen, dass du dich super mit den Realms, aber nicht nicht so intensiv mit der Geschichte von Paizo beschäftigt hast. Sonst wäre dir klar gewesen, dass Paizo selbst eine Lizenz für offizielle Abenteuer in den Realm, Greyhawk, Ravenloft usw. hatte.

Hatte, und als die Lizenz gezogen wurde, musste Paizo nicht nur eine Lösung für die Regelwerkfrage auf die Beine stellen, sondern auch aus dem Nichts ein Setting schaffen, in dem die Abenteuerpfade angesiedelt sind, die das einzige verbleibende Standbein damals waren. Der Verlag hatte schlichtweg nicht mehr Zeit für ein Setting und anhand der englischen Produkte kann man ganz gut die Entwicklungsschübe bis zu den auch auf deutsch erhältlichen Settingbänden nachverfolgen (64 Seiten, 256 Seiten, 320 Seiten).

Zum einen ist die Diskussion aber schon weiterzogen und zum anderen gehts ja gar nicht um Fakten, also war eigentlich auch dieser Beitrag schon wieder reine Zeitverschwendung.  >;D

Offline Slayn

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@Guennarr:

Du hast den Witz übersehen. katholische Kirche = LE. (Zumindest in Bezug auf Spanien und Italien zu bestimmten Zeiten. Paladine von Asmodius machen Sinn!)
« Letzte Änderung: 31.01.2014 | 19:14 von Slayn »
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Offline Guennarr

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Hhhmm... ich bin nicht katholisch, aber das ist doch eine sehr individuelle Ansichtssache, oder? ;)

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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Rhylthar

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Zitat
Oder seit wann vereint Faerûn auch Inhalte aus Rabenhorst/ Ravenloft und unterstützt die volle "Dreifaltigkeit" der bösen Externere (Dämonen, Daimonen und Teufel) sowie Cthulhu (da hatte TSR/ WotC ein paar Lizenzstreitigkeiten mit dem Cthulhu-Rechteinhaber und scheute vor solchen Inhalten daher zurück).
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