Es muß es auch nicht alles in den Regeln stehen. Manche Mechaniken ergeben sich einfach von selbst. Wenn jemand einem Reiter in die Zügel greift, ist es eine Vergleichende Probe Reiten vs Reiten, hier eben Tierfreund vs Reiten bzw. Tierfreund vs Tierfreund.
Ich schrieb ja, daß Tierfreund ersteinmal nicht zielgerichtet ist. Wenn der Spieler aber mir als SL rollenspielerisch begründet, warum es gerade der Gaul da drüben sein soll (etwa weil er ihn kennt, berührt, eine Locke seiner Mähne hat oder die Zauberformel um "Rotschimmel mit mondförmiger Blässe" erweiterte), dann lass ich es zu, denn der Zauber sagt genausowenig, daß man nicht gezielt eine Kreatur beeinflussen kann. Wie gesagt, letztlich liegt es an der Ausprägung und der Auslegung des SL im jeweiligen Setting.
Natürlich sind auch Überzeugen vs Reiten oder Einschüchtern vs Reiten erlaubt. Das sind ja nur Abarten der normalen Einschüchtern bzw. Überzeugen-Würfe die nicht gegen Verstand oder Willenskraft des Tieres gehen, sondern gegen den Einfluß eines Reiter oder Magiers mit Tierfreund, die das Tier gerade unter Kontrolle haben.
@Slayn: Wie üblich ist in SW etwas wesentlich mehr, als es auf den ersten Blick erscheint.
Tierfreund lenkt, befiehlt nicht. Es ist aber mächtiger als z.B. ein normales Überzeugen.
Mit Überzeugen würde ein Elfendruide eine Krähe überzeugen können, den bösen Ork da drüben "abzulenken und zu verscheuchen".
Mit Tierfreund würde die Krähe sogar angreifen, wenn es nötig werden würde. Mit Marionette würde sie sogar Murren ihr Leben riskieren und sich ggf für den Druiden opfern - allerdings ist das Konzept eines "Selbstmordes" bei einem Tier schwierig umzusetzen. Es versteht die Gefahren durch mächtigere andere Kreaturen oder eines Sturms oder einer Klippe, aber sich selbst "angreifen" würden sie nicht. Eine Willensprobe um den Zauber zu brechen, wäre demnach nur in solchen Fällen angebracht, wo das Tier das Konzept auch versteht.