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Sinn und Unsinn von Taschendiebstahl als Fertigkeit
Miriam:
Vielen Dank für Eure Antworten bisher. Ich nehme für mich bisher die Ratschläge mit:
- ggf. im Team taschendieben
- mit dem SL besser absprechen (Es stimmt natürlich, dass es auch am SL liegt, wenn man nie wichtige Gegenstände taschendieben kann)
--- Zitat von: dead cat am 13.05.2015 | 11:03 ---Ansonsten unbedingt mal das hier anschauen
http://www.ted.com/talks/apollo_robbins_the_art_of_misdirection
und mehr Videos von ihm auf YouTube falls es interessiert.
--- Ende Zitat ---
Danke für den Link. Ich schaue da einmal rein.
--- Zitat von: ChaosAmSpieltisch (CaS) am 13.05.2015 | 11:04 ---...
Ich find solche Lösungen sehr viel spannender als: Wir prügeln den Boss mal tot.
--- Ende Zitat ---
Zustimmung.
--- Zitat von: Skyclad am 13.05.2015 | 11:33 ---Zum einen sind Taschendiebe nicht Kriminelle, die große Summen erbeuten, sondern diejenigen, die auf Märkten, Hinrichtungen und anderen öffentlichen Veranstaltungen dem gemeinen Volk Münzen und vielleicht mit ein wenig Glück Juwelen aus den Taschen ziehen. Leute mit viel Geld sind zumeist durch Wachen und Bedienstete viel zu gut abgeschirmt als dass man an diese leicht herankommt. Taschendiebstahl ist nun einmal Kriminalität am Rande des Existenzminimums. Auch wenn man als Abenteurer damit bessere Möglichkeiten hat als als Straßenkind.
Zum anderen ist das kein Problem mit der Fertigkeit, sondern mit Deinem Spielleiter, wenn dieser Dir die Nutzung der Fertigkeit aktiv abwertet und unmöglich macht.
--- Ende Zitat ---
Um große Summen geht es mir auch gar nicht primär. Es geht mir bei Taschendiebstahl darum, dass ich a) es vom Charakterhintergrund passend finde und b) auch meine Freude daran habe, dass ich mir vielleicht das Bier in der Taverne leisten kann, ohne mein Erspartes anzugehen, von dem ich Cooler-Gegenstand-X(TM) kaufen wollte. Das ist dann schon ein tolles Erfolgserlebnis für mich und meinen Charakter (äh.. meinem Charakter und mich natürlich).
Potential habe ich in dem System, das ich als Beispiel angeführt habe, übrigens darin gesehen, dass ein Taschendiebstahlwurf, wenn er für das Zubrot gedacht war, einen längeren Raubzug dargestellt hat. Beeinflusst wurden Boni bzw. Schwierigkeit dadurch, wie dieser aussehen sollte, der Wurf beinhaltete aber mehrere Taschen, sodass das Potential besteht, tatsächlich auf eine spannende Summe zu skalieren, die dem Erwischtwerden gegenüber steht.
--- Zitat von: Ninkasi am 13.05.2015 | 10:58 ---Einige System kombinieren die Fähigkeit auch mit anderen Fertigkeiten ( Heimlichkeit, Gaunereien, Enbruch, Schlösser öffen, etc.), weil eine alleinige Fertigkeit Diebstahl vielleicht zu wenig Beachtung fände.
--- Ende Zitat ---
Es geht mir natürlich um die Fälle, in denen Taschendiebstahl als eigenständige Fertigkeit behandelt wird. Evtl. plus Fingerfertigkeit, weil das evtl. noch als eng genug gefasst zählen kann. Wenn Heimlichkeit erlaubt, zu schleichen, sich zu verstecken und in fremden Taschen zu wühlen, steht der Sinn der Fertigkeit für mich nicht infrage.
1of3:
Ich kann die Fähigkeit nützlich machen.
Wenn du in einer Menschenmenge weilst, erhöhe einmal pro Tag deine Barschaft um xWy.
Funktioniert, hält das Spiel nicht auf.
Grey:
--- Zitat von: Feuersänger am 13.05.2015 | 12:13 ---Meiner Erfahrung nach ist Taschendiebstahl auf niedrigen Stufen zu riskant, und auf höheren Stufen sind die so zu mopsenden Summen nicht mehr relevant.
--- Ende Zitat ---
"Summen"? wtf?
Ich kenne Taschendiebstahl hauptsächlich als Mittel zur Beschaffung von plotrelevanten Items...
Noir:
Taschendiebstahl an sich ist sicherlich eine nette Fähigkeit, die es einem erlaubt PLÄNE zu schmieden. Der reine Taschendiebstahl ist aber doch ziemlich sinnlos, denn er bringt maximal das Bier und das Bett für den Tag ein.
Für Questgegenstände ist er den meisten SL (und ich kann mich da selbst nicht ausnehmen) zu profan. Für mich ist da nichts spannendes bei, wenn ein Spieler zum "Evil Boss" gehen, würfeln (vielleicht auch 2 mal würfeln) und dann mit dem wichtigen Gegenstand unbemerkt abhauen kann. Dafür sind mir die Spielabende dann auch irgendwie zu schade.
Wohl gemerkt: Nur bei der reinen Fähigkeit. Sprich "Hin - Fähigkeit würfeln - weg".
In Zusammenarbeit mit der Gruppe, die einen großen Plan ausheckt, um den "Evil Boss" vielleicht abzulenken, oder seine Wachen abzulenken, und dann einen Gegenstand zu stehlen, diesen unbemerkt fortzuschaffen und - im besten Fall - dem "Evil Boss" sogar ein Dummy zuzustecken, damit er es nicht sofort bemerkt. Das ist dann schon spannend! Man könnte es mit noch mehr Stress und Spannung verbinden, wenn man den Taschendiebstahl nutzt, einen Gegenstand zu stehlen, etwas damit zu machen und dann wieder zurückzubringen, bevor es der "Evil Boss" merkt. DAS hat dann imho sogar Potenzial eine legendäre RPG-Sitzung zu werden.
chad vader:
Ich sehe eine gewisse Analogie zur Kräutersuche.
Abstrakt mechanisch gesprochen: In bestimmten Spielregionen kann man sich in der Downtime Ausrüstungsvorteile erspielen. Je nach dem, wie dieses System angelegt ist, kann man das ganz lustig mit Zufallstabellen umsetzen. Helfer/Komplizen verbessern die Fertigkeitsprobe. Gute Ergebnisse der Fertigkeitsproben verbessern den Wurf auf der Zufallstabelle. Schlechte Ergebnisse bringen ein Risiko wie Ruf- und Ausrüstungsverlust oder sogar Kampfbegegnungen (Kräutersuche: Bär, Taschendiebstahl: Verfolgungsjagd mit Polizei).
Zusätzlich könnte man Taschendiebstahl auch in Synergie mit Heimlichkeit zum Mopsen spezieller Ausrüstungsgegenstände oder sogar im Rahmen von Entwaffnungsmannövern nutzen. Das hat zwar weniger mit realem Taschendiebstahl zu tun, ist aber nicht unbekannt und ne durchaus spaßige und daher valide Anwendung.
Warum also nicht? Das kann Spaß machen, ich würde es aber selten als wesentlichen Kernpunkt in die Kampagne integrieren. Als SL würde ich das auch mal nutzen, um der Gruppe bestimmte Kampagnenaufhänger wie Schatzkarten oder dämonisch besessene Geldbeutel zuzuspielen.
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