Autor Thema: Fertigkeitsproben sind total egal  (Gelesen 64111 mal)

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eldaen

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #125 am: 15.07.2015 | 13:28 »
Was dann auch die Kernfrage gut sichtbar macht:
der Threadersteller sagt im Prinzip: "Warum die Entscheidung an einen Würfel delegieren, wenn die SL mit Sicherheit besser qualifiziert ist, die Entscheidung zu treffen, die allen am meisten Spaß macht?"

Worauf ich zwei verschiedene Antworten hätte. Die erste lautet: "Stimmt, warum die Entscheidung an den Würfel delegieren, wenn die Runde als Ganzes besser qualifiziert ist, die Entscheidung zu treffen, die allen am meisten Spaß macht?"

die zweite lautet: "Typischerweise gibt es in dramatischen Situationen mehrere mögliche Ausgänge, die interessant sind. Der Spaß im Spiel kommt gerade aus der Möglichkeit einer unerwarteten Wende zum positiven oder negativen, und die kann eben nur dann für alle unerwartet sein, wenn sie nicht durch einen der Beteiligten bestimmt wird."

 :d :d

Offline Keuner

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #126 am: 15.07.2015 | 13:29 »
Die Technik gefällt mir nicht.

Ansonsten: Was Rumpel sagt.
Wie Einstein schon sagte: E=m

Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #127 am: 15.07.2015 | 13:29 »
@ Schwerttänzer
Inwiefern hat der Spieler oder der SL einen Einfluss darauf?

Und falls du auf den Fertigkeitenwert anspielst: Das ist keine Entscheidungsinstanz sondern eine Einflussgröße. Und die Einflussgröße bleibt, wie ich schon vor einigen Seiten gesagt habe, erhalten. Der SL berücksichtigt bei seiner Entscheidung die Einflussgrößen natürlich ebenfalls.

@ Rumpel
Eine Wendung kann auch für alle unerwartet kommen, wenn kein Zufall im Spiel ist:

Beispiel:
Der SL bereitet sich auf den Kampf vor. Die Spieler entscheiden sich, an den Schwarzen Ritter vorbeizuschleichen. --> Das kommt für den SL unerwartet.
Der SL entschließt nun spontan, den SCs zu zeigen, wie der Schwarze Ritter in seiner Burg mit seinen Kindern spielt. --> Das kommt für die Spieler unerwartet.

Vollkommen ohne Zufall.
« Letzte Änderung: 15.07.2015 | 13:32 von Eulenspiegel »

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #128 am: 15.07.2015 | 13:32 »
@ Schwerttänzer
Inwiefern hat der Spieler oder der SL einen Einfluss darauf?
Taktiken und  Motivation, dazu kommt wieviel Einfluss hat der Würfel vs. Fertigkeitswert.

Die Technik gefällt mir nicht.

Ansonsten: Was Rumpel sagt.
  :d :d :d
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Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #129 am: 15.07.2015 | 13:34 »
Taktiken und  Motivation
Könntest du das bitte näher ausführen?

Der Spieler hat einen Einfluss auf die Taktiken und die Motivation. OK. Und dies wiederum hat einen Einfluss darauf, welcher Angriff durchgeführt wird. OK.
Aber ob dieser Angriff nun erfolgreich ist oder nicht, darauf hat der Spieler keinen Einfluss.

Und zum Fertigkeitenwert hatte ich ja bereits geschrieben: Das ist eine Einflussgröße!

Offline D. Athair

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #130 am: 15.07.2015 | 13:44 »
... OK. Dann halt hier auch noch mal. (Nachdem ich - ehe es das Thema hier gab - in die Diskussion in den Blogkommentaren eingestiegen bin.)

Der Spielleiter bereitet im optimalfall eine Session maßgeschneidert auf die Charaktere vor, inklusive Kampfherausforderungen, Dilemmata, what-have-you.
Das beschreibt für mich weder als Spieler noch als SL in irgendeiner Weise den Optimalfall.

Ich finde, dass die Diskussion um die Technik eigentlich ganz gut zeigt, dass sie für bestimmte Spielergruppen und -typen ganz gut funktionieren kann. Für andere aber nicht. Dabei geht es nicht nur um den Gruppenvertrag, sondern auch um Spielprämissen der Teilnehmer. Wer Teil einer Geschichte sein will und auf einen (gemeinsam entfalteten) Plot Wert legt, der mag die Technik akzeptabel finden. Wer eine verlässliche Regelgrundlage fürs Rollenspiel braucht, sei es um die Kompetenz seines Charakters und seine eigene system mastery unter Beweis zu stellen oder, um den Spielleiter durch logisch durchexerzierte kreative Ideen und Problemlösungsansätze zu überraschen, der wird die Technik zum Abgewöhnen finden.

Kurz: Wir befinden uns weniger in der Sphäre von Spielstilen als vielmehr in der der Spielertypen (die mMn von Laws nur stark vereinfacht und damit eindimensional beschrieben werden).


Ansonsten sehe ich bei Rumpel die Grundentscheidung, die mit der Technik einhergeht, gut auf den Punkt gebracht. Betonen will ich an der Stelle noch, dass egal wie die Entscheidung ausfällt, das Ergebnis jeweils ein kooperatives ist. Das kooperative Element ist kein relevantes Differenzierungsmerkmal, das für oder gegen die Anwendung der Technik spricht.

Eine Wendung kann auch für alle unerwartet kommen, wenn kein Zufall im Spiel ist [...]
Das ist so. Darüber brauchen wir uns nicht unterhalten. Der Punkt ist, dass bei der Ablehnung der Technik die Auswahl aus der Vielzahl der interessanten Ausgänge an eine unbeteiligte Instanz ausgelagert wird und das Überraschungsmoment dadurch alle gleichermaßen betrifft.
« Letzte Änderung: 15.07.2015 | 13:51 von Strohmann-Hipster »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #131 am: 15.07.2015 | 13:52 »
Könntest du das bitte näher ausführen?.
Würfelsystem 4df

SC KW +++
SR KW ++

SC geht auf all out attack, ++ auf Angriff  -- auf Verteidigung
SR geht auf full defense mode -- auf Angriff ++ auf Verteidigung

Würfelprobe +- blank, blank  bei beiden
Ergebnis SC gewinnt den Kampf, sein Angriff geht mit einem + durch die Verteidigung des SR.
Die Verteidigung gewinnt der SC ebenfalls mit einem +, gegenüber dem ineffektiven Angriff des SR

Und jetzt folgen dem noch so Sachen wie Situation, Position und Manövrieren!
So und jetzt interpretieren wird das Ergebnis nach den Intentionen der beiden Charaktere?
Kampf bis zum Tod? Nur wenn der SR den SC unbedingt tot sehen wollte, No Matter what Hier und Jetzt.

Dann käme der SC nicht ungeschoren davon, wohl angeschlagen

Normaler Kampf, der SR wäre entwaffnet und/oder verwundet auf der Flucht, je nach Intention des SC (will er den SR gefangennehmen, in die Flucht schlagen, ausschalten oder töten) ggf, hat der SR seine Waffen geopfert um schwerer Verwundung/Gefangenahme zu entgehen.



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Offline Oberkampf

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #132 am: 15.07.2015 | 13:59 »
Zum Thema geheimhalten:

Mittlerweile nicht mehr: viele Gruppen sprechen sich vorher drüber (und über mehr noch) ab, seit "Gruppenvertrag" salonfähig geworden ist. Ich verkünde z. B. bei allen neuen Spielern mit denen ich spiele, wie mein Spielstil ist und wie ich zu spielleiten gedenke. Und so einigt man sich.

Das sehe ich bei der vom TE beschriebenen Spielleittechnik aber genau anders!
Und das ist mMn auch das Problem, das z.B. HEXer bei einigen seiner Argumente nicht berücksichtigt.

Die Technik versucht, Spannung durch Ungewissheit des Ergebnisses einer Handlung der SCs zu erzeugen, ohne dass diese Ungewissheit gegeben ist. Die Ungewissheit wird dadurch erzeugt, dass ein Zufallsgenerator eingeschaltet wird. Das ist ein typisches Moment, wie in Spielen "Spannung" erzeugt wird. In Büchern und Filmen z.B. wird Spannung anders erzeugt, nämlich mit der Frage, wie ein Autor (oder eine Autorengruppe) eine brenzlige Situation auflöst.

Was die Technik bedeutet, ist: Man nehme die Spannungserzeugungsmethode aus Buch und Film (Autorenentscheidung), aber tue so, als gelte die Spannungserzeugungsmethode eines (glücksbasierten) Gesellschaftsspiels (Würfel) weiterhin.

Damit die Spieler das glauben - und damit das Würfeln als spannend erleben - dürfen sie gar nicht wissen, dass die Würfel nur zur farblichen Ausgestaltung der Aktion dienen, aber keine Relevanz für das Ergebnis der Handlung besitzen. Wäre das vorher abgeklärt, würde würfeln jede Dramatik verlieren.

Das unterscheidet sich grundsätzlich von Gruppen, die sich im Konsens dafür entscheiden, ohne Zufallsgeneratoren zu spielen. Solche Gruppen haben sich bewusst dafür entschieden, den Zufall aus ihrem Spiel auszuschließen oder zumindest seinen Einfluss stark zu verringern. Darum kann ein Würfelwurf bei ihnen keine Spannung erzeugen.

Was die "Entwertung der Spielerentscheidung" angeht: Teilweise hat Eulenspiegel nach meiner Ansicht recht. Natürlich können unterschiedliche Spielerentscheidungen während des Spiels unterschiedliche Konsequenzen für eine Story haben, ohne dass dazu ein Würfel fallen muss.

AAAAABER.....

Was nicht berücksichtigt ist: Wenn die Spieler sich zum RSP treffen, kommen sie mit gewissen Erwartungen, wie in bestimmten Situationen verfahren wird, um den Verlauf eines Abenteuers zu bestimmen. Man könnte sagen, es gibt auch wenn es nicht offen angesprochen wird sowas wie einen impliziten Gruppenvertrag, der sich u.a. aus konkludenten Handlungen ergibt. Wenn also Proben vom SL so verkauft werden, dass sie Konsequenz für den Handlungsverlauf haben, und Spieler bei ihm mitspielen, dann stimmen sie dieser Vorstellung von "spieligem" Rollenspiel zu. Es ist ihre Entscheidung, dass Spielmechanismen (nicht Autorenbeschlüsse!) an festgelegten Stellen den Verlauf der Spielhandlung bestimmen. Und genau diese Entscheidung wird - im Unterschied zum Konsens des würfellosen RSPs! - entwertet.

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #133 am: 15.07.2015 | 14:04 »
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eldaen

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #134 am: 15.07.2015 | 14:09 »
 Quatsch. Spieler, diese alten Schnorrer, haben gefälligst mit dem zufrieden zu sein, was sie vorgesetzt bekommen. Sonst können sie ja gerne selber spielleitern...   >;D

Offline Erg

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #135 am: 15.07.2015 | 14:19 »
Mal abgesehen von der Frage, ob Rollenspiel generell Zufallselemente enthalten sollte oder nicht (was ja nicht die ursprüngliche Frage war, sofern ich jene richtig verstanden habe), muß selbst ich als überzeugter (wenngleich selten bekennender) Kulissenschieber und Würfeldreher sagen, daß ich schlicht keine Notwendigkeit zum Einsatz der "Technik" sehe. Es sollte doch kein Problem sein, die unterschiedlichen Ergebnisse einer Probe so zu interpretieren, daß sie unterschiedliche Konsequenzen haben, die aber alle den "Anforderungen" der Situation genügen (im Beispiel: jedes Ergebnis kommt über die Schlucht, die guten gut, die schlechten schlecht). Warum es nötig sein soll, alle Ergebnisse gleich zu behandeln, erschließt sich mir nicht (Zudem könnte ein Zufallselement an einem "Flaschenhals" zu positionieren durchaus als Designfehler ausgelegt werden)
Die genaue Interpretation eines Ergebnisses erst dann festzulegen, wenn man es kennt, sehe ich nicht als allzu großes Problem, das tue ich (aus reiner Faulheit) durchaus nicht so selten (warum soll ich mir einen Fall überlegen, der wahrscheinlich nie eintritt?), aber wenn mehrere Charaktere die gleiche Aktion versuchen, werden die Interpretationsmöglichkeiten natürlich mit jeder getroffenen Festlegung weniger. Das ist auch das Problem mit dem Schlucht-Beispiel: Wenn zwei Charaktere die Probe schaffen und zwei nicht, ist es schon vorbei mit der "Technik" (wenn sie nicht offen eingesetzt wird, aber dann wäre es tatsächlich recht sinnlos, überhaupt zu würfeln)

Wenn ich eine Probe verlange, mache ich in der Regel  folgende Angaben: Schwierigkeit in Systembegriffen, bestmögliches Ergebnis (wenn es vom Offensichtlichen abweicht), schlechtestmögliches Ergebnis (wenn es vom Offensichtlichen abweicht). Zum "Würfeltod" Wenn ein Charakter ein tödliches Risiko eingeht (die Wahrscheinlichkeiten lassen sich bei Fertigkeitsproben mit den Standardangaben und den Regeln meist recht vernünftig einschätzen), dann kann ihn das auch umbringen, sowohl im Kampf (hier ist die Schätzung der Wahrscheinlichkeiten natürlich deutlich schwieriger) als auch außerhalb.

Zur Frage, ob den Zufall heimlich aus einem zufallsbasierten System zu entfernen, Spielerentscheidungen entwertet: Ja. Zumindest die Entscheidungen bei der Charaktererschaffung/-entwicklung werden entwertet. Wenn ich in einem zufallsbasierten System einen Charakter bastle, der sehr gut springen kann, dann soll der gefälligst bei Sprüngen eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit haben als ein Charakter, der schlecht springen kann (und mit "Erfolg" meine ich nicht "eine hohe B-Note")

Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #136 am: 15.07.2015 | 14:21 »
@ Schwerttänzer
OK, bröseln wir das mal auf.
Du hast den Spieler, der entscheidet, ob er mit "all out attack" oder "full defense" angreift.
Du hast den Würfel, der entscheidet, ob der SC oder der SR gewinnt: Wenn der SC - - - - und der SR + + + + würfelt, gewinnt zum Beispiel der SR.

Einflussgrößen sind: Das gewählte Manöver und der KW.
Das heißt, die Entscheidungsinstanz ist der Zufall, aber das Ergebnis wird beeinflusst durch Manöver und KW.

Mögliche Ergebnisse sind:
1) Beide machen sich gegenseitig Schaden.
2) SC macht als einziger Schaden.
3) SR macht als einziger Schaden.
4) keiner macht Schaden.

Welcher dieser Ergebnisse kommen, hängt vom Zufall (Würfel) ab, wird jedoch beeinflusst durch die oben genannten Einflussgrößen.

Jetzt nehmen wir mal Fate ohne Zufallskomponente und erhalten:
Der Spieler entscheidet, ob er mit "all out attack" oder "full defense" angreift.
Der SL entscheidet, ob der SC oder der SR gewinnt.

Einflussgrößen sind nach wie vor: Das gewählte Manöver und der KW.
Mögliche Ausgänge sind ebenfalls die gleichen.

Bloß entscheidet jetzt nicht mehr der Würfel, sondern der SL, welche der Ausgänge zutreffen. Dabei beachtet er natürlich die Einflussgrößen: "all out attack" vom SC und "full defense" vom SR negieren sich gegenseitig. Bleibt also noch übrig, dass der SC einen um 1 Punkt besseren KW als der SR hat.
Das heißt, der SL kann frei entscheiden, wer gewinnt, tendiert aber eher dazu, dass der SC gewinnt. (Da der SC aber nur um einen einzigen Punkt besser ist, ist das nur eine leichte Tendenz.)

Zum Kampf bis zum Tod:
Das entscheiden dann wohl SC und SR. Für den SC kann der Spieler entscheiden, ob er einen Kampf bis zum Tod möchte.
Für den SR wiederum kann entweder der SL oder wieder der Würfel entscheiden, ob er einen Kampf bis zum Tod möchte.

Zu deinen letzten zwei Absätzen: Richtig.
Diese gelten aber sowohl im zufallsbasierten RPG als auch im RPG ohne Zufall. Es macht für deine letzten beiden Absätze also keinen Unterschied, ob du zufallsbasiert spielst oder nicht.

Offline Steffen

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #137 am: 15.07.2015 | 14:25 »
Da mein letztes Posting leider etwas verschütt gegangen ist, möchte ich es hier noch einmal kurz aufgreifen:

1. Der Wurf wird nicht entwertet, weil durch die Schilderung des Resultats festgelegt wird, ob das (vorher festgelegte) Resultat trotz oder wegen der Leistung des Charakters erreicht wird. Das ist bedeutsam für das Selbstverständnis des Charakters und für den Eindruck, den der Charakter auf die Spielwelt macht.

2. Durch die unterschiedliche Schilderung wird die Spielwelt dem Würfelergebnis angepasst, damit das (vorher festgelegte) Resultat sich stimmig einfügt. Der Spielleiter passt die Spielwelt immer den Spielern an, bei dieser Technik allerdings erst nach dem Wurf. Dies fällt bei der Technik auch nicht weiter auf.

Natürlich ist das Ziel, Spannung aus Ungewissheit zu erzeugen. Die Ungewissheit besteht für den Spieler objektiv darin, dass er nicht weiß, welches Resultat der Spielleiter festgelegt hat. Die Ungewissheit wird nicht sofort aufgelöst, sondern durch das Würfeln noch ausgekostet.

Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass der Spielleiter, selbst wenn er zwei Resultate für Erfolg und Misserfolg in Gedanken erwägt, schon hier die Auswirkungen des Würfels beschneidet. Meistens steht ein Charaktertod selbst bei einem Patzer nicht zur Debatte. Durch die vorgeschlagene Technik wird diese ohnehin schon eingeschränkte Bandbreite an Resultaten nicht qualitativ, sondern nur quantitativ noch weiter eingeengt und auf die Wirkung des Ergebnisses auf den Charakter und die Umwelt (Held oder Depp) beschränkt.

Bitte bedenkt auch diese Aspekte bei der Diskussion.

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #138 am: 15.07.2015 | 14:30 »
@Eulenspiegel

Ich finde deine Thesen interessant, aber unbegründet.

@Steffen

Zitat
Der Wurf wird nicht entwertet .....
Durch die unterschiedliche Schilderung wird die Spielwelt dem Würfelergebnis angepasst
Nein, der Wurf wird entwertet, die Aktion wird stimmi in die Geschichte des Erzählers eingefügt.
That´s it.

Warum sollte ich den Aufwand der Charaktererstellung und des Erscheinens zum Nichtspieltermin machen?
Zitat
Die Ungewissheit besteht für den Spieler objektiv darin, dass er nicht weiß, welches Resultat der Spielleiter festgelegt hat.
und das nichts was er tut/hat dies beeinflussen kann
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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #139 am: 15.07.2015 | 14:30 »
Steffen, auf welche Systeme beziehst Du Dich eigentlich?

Offline Hector

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #140 am: 15.07.2015 | 14:40 »
Wenn es nur darum geht, festzustellen, welchen Eindruck der Charakter auf die Spielwelt macht, funktioniert das m.M.n. nur mit ganz wenigen Settings. Und nur mit ganz wenigen Spielern. Hat so etwas von Musashi... der Weg ist das Ziel. So spielen eigentlich nur ganz wenige. Die meisten, die ich kennenlernen durfte, lieben Überraschungen. Und der Überraschungsgehalt ist bei diesem Prinzip doch eher übersichtlich. Germany's Next Top Model würde gut mit so etwas gehen. Oder Deutschland sucht den Superstar. Wir wissen von Anfang an, dass wir es alle vermasseln. Aber wer vermasselt es am sympathischsten?
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Achamanian

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #141 am: 15.07.2015 | 14:42 »

1. Der Wurf wird nicht entwertet, weil durch die Schilderung des Resultats festgelegt wird, ob das (vorher festgelegte) Resultat trotz oder wegen der Leistung des Charakters erreicht wird. Das ist bedeutsam für das Selbstverständnis des Charakters und für den Eindruck, den der Charakter auf die Spielwelt macht.


Den Punkt finde ich tatsächlich am Schwersten verständlich an dem Ansatz. Du schreibst ja selbst: "Held oder Depp" - ausgerechnet die gute oder schlechte Figur, die der SC bei etwas macht, soll also am Würfelwurf hängen - dabei ist die Figur, die ein SC bei etwas macht, in meinen Augen deutlich entscheidender für das Bild von diesem SC als die Frage, ob er letztlich Erfolg hat oder scheitert. Kurz: Wenn die SL meinen SC aufgrund eines Würfelwurfs als Depp dastehen lässt, empfinde ich das als wesentlich krasseren Eingriff in meine Domäne als Spieler, als wenn der SL ihn aufgrund eines Würfelwurfs schwer in die Bredouille kommen lässt.

Deshalb gehe ich in der Regel umgekehrt dran: Wenn der SC entweder einen guten Wert mitbringt ODER gut würfelt, gehe ich davon aus, dass er eine gute Figur macht - auch, wenn er die Probe nicht schafft. Als SL würde ich nur dann nahelegen, dass ein SC eine schlechte Figur macht, wenn er einen schlechten Wert mitbringt UND schlecht würfelt - an diesem Punkt beschneide ich nämlich nicht das Bild des SC, der einfach nicht darauf angelegt ist, in der entsprechenden Aufgabe eine gute Leistung zu bringen.

Mal ein Beispiel: Tara Silberzunge will Graf Hassrocks Freundschaft erringen, um ihn dazu zu bringen, im Kronrat gegen einen Überfall auf den Gnomenwald zu stimmen. Tara hat einen legendär tollen Wert in "Leute bequatschen", würfelt aber leider einen Patzer.

Laut deinem Ansatz müsste da in etwa rauskommen: "Tara kommt vor Aufregung ins Stottern und fürchtet schon, es vermasselt zu haben - doch am Ende lässt Hassrock durchblicken, dass er ohnehin schon auf ihrer Seite ist."

Mein Ansatz wäre: "Tara wickelt Hassrock eigentlich total ein - doch dann fällt sein Blick auf ihr grün-gelbes Halstuch. Grün und gelb, dass sind die Farben des Hasenfeger-Teams "Waldmeistersturm", das gerade letzte Woche sein eigenes Lieblingsteam in der Endausscheidung geschlagen hat. Er hasst alle Waldmeistersturm-Fans ,und er ist noch dazu höchst abergläubisch. Nein, diesem grün-gelb-behalstuchten Miststück wird er sicher kein Wort glauben, und wenn sie noch so charmant und redegewandt ist!"

In deiner Version hat die Person, die plausiblerweise eine tolle Leistung erbringen sollte, rätselhafterweise Mist gemacht und nur einen Mitleidserfolg eingefahren; sie steht als Depp da, auch wenn die Gruppe weitermachen kann wie geplant. In meiner Version hat sie die gewohnte Leistung erbracht, nur hat das Schicksal sich gegen sie verschworen - und die Gruppe muss sich eine neue Vorgehensweise überlegen.

Ich finde Variante 2 respektvoller gegenüber der Spielerin von Tara und interessanter, weil jetzt die Frage aufkommt, was die SC sich als Nächstes überlegen.

Offline sir_paul

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #142 am: 15.07.2015 | 14:45 »
Rumpel  :d

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #143 am: 15.07.2015 | 14:49 »
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Ucalegon

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #144 am: 15.07.2015 | 15:03 »
Ich finde Variante 2 respektvoller gegenüber der Spielerin von Tara

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Offline Thandbar

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #145 am: 15.07.2015 | 15:06 »
Und was, wenn sich dein Anspruch "ich spiele einen geschickten SC" mit dem "Würfelwurf hat Relevanz" beißt? Angenommen, du hast in deinem Kopf die Vorstellung, einen geschickten SC zu spielen, aber deine Würfelwürfe sorgen dafür, dass er den ganzen Spielabend wie ein Tolpatsch rüberkommt? Beißt sich das nicht irgendwann mit der Vorstellung, die du von deinem SC im Kopf hast?

Die Antwort passt jetzt ganz gut: Die vom Opener beschriebe Technik ist ja offenkundig nicht dafür da, die Kompetenz der SCs zu unterstreichen. Ganz im Gegenteil sogar: Wenn ich scheitere, wird der SL meine Tolpatschigkeit sogar eigens herausstreichen. Nur das Ergebnis der Handlung wird dasselbe sein, das der SL im Erfolgsfall des Wurfes als herausragende Darstellung des jeweiligen Kompetenzbereichs ausgeschmückt hätte.

Davon abgesehen würde ich Deine Frage nicht unabhängig vom jeweiligen System beantworten wollen, weil es ja unter Umständen noch andere Regelelemente gibt, die mir helfen können, die Kompetenzen meines SCs gut ins Spiel einzubringen. 

 
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Erg

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #146 am: 15.07.2015 | 15:18 »

1. Der Wurf wird nicht entwertet, weil durch die Schilderung des Resultats festgelegt wird, ob das (vorher festgelegte) Resultat trotz oder wegen der Leistung des Charakters erreicht wird. Das ist bedeutsam für das Selbstverständnis des Charakters und für den Eindruck, den der Charakter auf die Spielwelt macht.


Das meinte ich mit: "Erfolg" ist nicht "eine hohe B-Note". Für das Selbstverständnis des Charakters dürfte die Frage: "schaffe ich das ?" deutlich wichtiger sein als die Frage "wie sehe ich dabei aus ?"


Natürlich ist das Ziel, Spannung aus Ungewissheit zu erzeugen. Die Ungewissheit besteht für den Spieler objektiv darin, dass er nicht weiß, welches Resultat der Spielleiter festgelegt hat. Die Ungewissheit wird nicht sofort aufgelöst, sondern durch das Würfeln noch ausgekostet.


Wenn der Zufall sowohl als Spannungselement als auch als Entscheidungselemt (ja, ich weiß, das hängt zusammen) wegfällt, brauche ich ihn tatsächlich gar nicht mehr. Bei der "Technik" hängt nichts Relevantes von dem Wurf ab (ob die Orks applaudieren oder buhen, ist mir schnuppe, wenn sie mich nicht erwischen). Zumal man die "B-Note" auch anhand der Charakterwerte ohne jeden Wurf festlegen könnte, geht ja um nix (ob ich dabei gut oder schlecht aussehe, verblaßt völlig neben der Frage, ob ich Erfolg habe oder nicht). 
Ich bin kein Freund davon, als Spieler Geschichten nachzuspielen, die sich jemand ausgedacht hat (das müßten schon richtig tolle Geschichten sein, und selbst dann würde es mich irgendwann stören), deshalb würde ich nur ungern auf relevante Zufallselemente verzichten (auf irrelevante verzichte ich gerne).


Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass der Spielleiter, selbst wenn er zwei Resultate für Erfolg und Misserfolg in Gedanken erwägt, schon hier die Auswirkungen des Würfels beschneidet. Meistens steht ein Charaktertod selbst bei einem Patzer nicht zur Debatte. Durch die vorgeschlagene Technik wird diese ohnehin schon eingeschränkte Bandbreite an Resultaten nicht qualitativ, sondern nur quantitativ noch weiter eingeengt und auf die Wirkung des Ergebnisses auf den Charakter und die Umwelt (Held oder Depp) beschränkt.


Zum einen hindert mich (außer dem Aufwand) nichts daran, für jedes theoretisch mögliche Ergebnis eine eigene Konsequenz zu ersinnen, zum anderen gibt es (selbst wenn ich eine beschränkte Zahl von Ergebnisklassen schaffe, z.B. nur "vollen Erfolg" und "völligen Mißerfolg") einen deutlichen qualitativen Unterschied: Erfolg oder Mißerfolg ist unmittelbar relevant für das weitere Spielgeschehen, elegant oder unbeholfen wohl eher weniger.

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #147 am: 15.07.2015 | 15:19 »
Und was, wenn sich dein Anspruch "ich spiele einen geschickten SC" mit dem "Würfelwurf hat Relevanz" beißt?
wann wird gewürfelt?

beim Geschickten SC doch erst später als beim ungeschickten
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #148 am: 15.07.2015 | 15:20 »
Davon abgesehen würde ich Deine Frage nicht unabhängig vom jeweiligen System beantworten wollen, weil es ja unter Umständen noch andere Regelelemente gibt, die mir helfen können, die Kompetenzen meines SCs gut ins Spiel einzubringen.
:d
Wenn man Fiasco bzw. Paranoia spielt, ist einem ja evtl. sogar daran gelegen, die Inkompetenz des eigenen SCs zu unterstreichen.
Auch bei PtA hatte ich schon SCs erlebt, die auf "potenziell inkompetent" angelegt waren.

Offline D. Athair

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #149 am: 15.07.2015 | 15:58 »
Das heißt, der SL kann frei entscheiden, [...]

Durch die unterschiedliche Schilderung wird die Spielwelt dem Würfelergebnis angepasst, [...]

Das sind beides Dinge, mit denen ich am Spieltisch nicht einverstanden bin.

Warum sollte die SL (allein) entscheiden?
Warum nicht die Gruppe im Rahmen gewisser regelseitiger Grenzen?

Die Würfel sind für mich im Rahmen der Plausibilität der Spielwelt auszulegen. Für mich ist die Spielwelt weniger Bühne der SC als vielmehr eine lebendige Entität mit Eigenleben. (Es sei denn das Spieldesign gibt klar was anderes vor. Vgl. Fiasko.)


Die Antwort passt jetzt ganz gut: Die vom Opener beschriebe Technik ist ja offenkundig nicht dafür da, die Kompetenz der SCs zu unterstreichen. Ganz im Gegenteil sogar: Wenn ich scheitere, wird der SL meine Tolpatschigkeit sogar eigens herausstreichen. Nur das Ergebnis der Handlung wird dasselbe sein, das der SL im Erfolgsfall des Wurfes als herausragende Darstellung des jeweiligen Kompetenzbereichs ausgeschmückt hätte.
Ich kenne durchaus Spieler, die solches als "unerlauben Eingriff der SL in den SC" verstehen. Diese Leute wollen ihren guten oder schlechten Wurf selbst ausgestalten, ausspielen dürfen.
« Letzte Änderung: 15.07.2015 | 16:03 von Strohmann-Hipster »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan