Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E

Neuanfang in den Vergessenen Reichen

<< < (7/12) > >>

Oberkampf:
13th Age ist ne ganz andere Baustelle. Konvertieren würde ich nicht so als Problem ansehen als vielmehr die Frage, warum man 13th Age für ein so detailliert beschriebenes Setting nehmen sollte.

Pathfinder ist im Grunde ne überarbeitete Variante von 3.x, die einiges anders macht und einige Ergänzungen hat, aber in vielem die gleichen Stärken und Schwächen hat.

Die Amigo-Übersetzungen habe ich auch, die sind ein guter Einstieg in die FR und müssten sich auch mit dem vertragen, was man zumindest aus Baldurs Gate 1 und NWN 1 kennt, aber dazu können FR-Experten wohl mehr sagen.

Was Nichtkampfsituationen angeht, so bietet 4E eigentlich das am weitesten entwickelte Werkzeug an für alle mundanen Probleme, die nicht einfach über Laienschauspiel am Tisch, Handwedeln oder letztlich doch Kampfregeln gelöst werden soll. Also Abenteuersituationen wie das Erklimmen eines Berges oder die Evakuierung eines brennenden Hauses oder eine Verfolgung über einen Marktplatz oder das rechtzeitige Entschlüsseln obskurer Runen an einer halb kaputten Maschine, ehe die Bude in die Luft fliegt. Klar kann man das alles irgendwie auch mit den anderen Regeln machen, aber in 3.x übernehmen das nach ein paar Stufen die Vollzauberer mit Utility Spells, und vorher hat man nur ein bescheidenes Skillsystem zur Verfügung, das gewaltige Differenzen in der Kompetenz der Charaktere mit sich bringt. 5E ist in dem Bereich etwas entspannter, da Skills nicht so eine gewaltige Bedeutung haben, Attribute aber schon.

Was Fantasie und Rollenspielkünste angeht, so trägt da jedes System gleich viel und gleich wenig bei. 5E vielleicht noch am meisten, weil über die Rulings-Mechanik den Spielern Advantage und Inspiration gegeben werden kann, wenn sie clevere Ideen haben oder sich gemäß den Rollenspielwuschvorstellungen der Gruppe einbringen.

Was unterschiedliche Kampfmanöver usw. angeht, so glänzt da meiner Ansicht nach 4E durch die verschiedenen Powers, die jeder Charakter hat - allerdings um den Preis, dass Kämpfe manchmal lang dauern können. Ebenfalls recht vielseitig, zumindest bei einigen Klassen, aber deutlich schneller im Kampf ist das bereits genannte 13th Age. Bei 3E hängen die Optionen der Nichtzauberer meistens vom Bau des Charakters und der Wahl seiner Feats/Talente ab, die letzten Endes seinen Kampfstil bestimmen.

Arldwulf:

--- Zitat von: Feuersänger am 26.10.2015 | 15:13 ---@Antariuk bzgl 4E
Den Begriff "Sumo Padding" kannte ich noch nicht, kann mir aber vorstellen was du damit meinst. Wo kommt das her?
(Ich gehe auch davon aus, dass du At-Wills meinst, nicht Dailies.)
Im Prinzip läuft es halt darauf hinaus, dass man in 4E immer erstmal seine Encounters und ggf Dailies rausklatscht, und dann den verbleibenden HP-Fleischberg mühselig mit At-Wills runterklopft und gelegentlich seine Heals triggert, was für meine Begriffe überhaupt nicht spannend war, sondern einfach nur dröge.
--- Ende Zitat ---

Das ist nicht nur dröge, sondern ineffektiv und eine schlechte Taktik, wer so herangeht nutzt schlichtweg seine Möglichkeiten nicht klug. (und dürfte zumindest in den vielen Runden die ich kenne relativ schnell dabei drauf gehen)

Was Battlemaps angeht: Wirklich brauchen tut man sie in keiner Edition, benutzen tue ich sie editionsübergreifend in knapp 50% aller Runden. Jeweils mit den gleichen Vor und Nachteilen, Battlemaps kosten Zeit und bringen dafür Übersicht, aus meiner Sicht kosten sie aber auch viel Stimmung.

Am ehesten "nötig" empfinde ich sie bei 3,5 weil dort die Bewegungsregeln und die Regeln für Gelegenheitsattacken und für Flächenschaden am kompliziertestem sind. In der 4E wurden diese deutlich vereinfacht, 5E hat sie wieder etwas verkompliziert. Aber brauchen tut man sie nie, man sollte nur verstehen das sie auch nützlich sein können.

Feuersänger:

--- Zitat von: Dr. Rjinswand am 26.10.2015 | 15:15 ---Battlemaps und Miniaturen wollte ich tendenziell eher vermeiden, eine kurze Skizze mit Stift und Papier, falls überhaupt notwendig, sollte reichen.

--- Ende Zitat ---

Damit fallen 3E und 4E quasi weg, die leben beide relativ stark von der "Miniaturisierung".
Da ja auch AD&D genannt wurde: ja, das ist auch immer noch ein ganz passables, spielbares System (und geht ganz gut ohne Battlemap); dennoch würde ich es heutzutage einfach nicht mehr für Neueinsteiger empfehlen. Wir haben da letztes Jahr mit großem Gusto eine Kampagne mit gespielt, und es hat riesigen Spaß gemacht, was aber eben zumindest für manche Spieler auch mit dem Nostalgiefaktor zusammenhing, nochmal so zu spielen "wie in den 90ern". Und teilweise haben wir eigentlich unsinnige Mechaniken so richtig tongue-in-cheek ausgekostet, haben das System also mit einer gewissen ironischen Distanz verwendet.  ;D

Also wie gesagt, nimm die 5E, die ist wirklich solide. Da ist das Kampfsystem auch bewusst so simpel gehalten, dass man es auch ohne Bodenplan sinnvoll spielen kann.

Archoangel:
Wie du spätestens hier merken dürftest, ist es eine echte Herausforderung an die Gemeinde bei solch einer Frage unparteiisch zu bleiben. Einge hier finden, dass die 4E die beste Erfindung seit geschnitten Brot ist, die alles richtig und nichts flasch macht ( ;) ). Egal was du schreiben wirst - die 4E kann es (TM) und macht es besser (TM) als alles was jemals da war. Für andere ist eben PF unschlagbar und neuerdings gibt es auch eine kleine, aber nicht minder fanatische 13th Age Fraktion.

Daher rate ich dir dazu eher logische Entscheidungsgründe walten zu lassen, z.B. a) Preis b) Verfügbarkeit/Support c) Sprache d) Einsteigerfreundlichkeit usw. ... ganz nach deinem Gusto.

Da du - wie eher wenige Leute - eher von DSA zu D&D gekommen bist, solltest du eventuell nach entsprechender Vorerfahrung derjenigen Fragen, die dich hier zu beraten gedenken ... das könnte in der Tat helfen.

Arldwulf:
Bei der 5E macht die Battlemap halt insofern durchaus Sinn, als das wie oben schon gesagt in das System wieder mehr verschieden geformte Flächeneffekte und kompliziertere Regeln für Gelegenheitsattacken hineinkamen. Da hat man es bei der 4E etwas einfacher. Aber am Ende kann man vieles davon auch einfach handwedeln, und wenn man dies macht ist die Edition so oder so egal.

Karoblatt und Stift reichen so oder so.

Was für AD&D sprechen würde ist, dass du die Regeln über Baldur's Gate & Co. halt schon etwas kennst. Dagegen spricht aber die oben angesprochene geringe Vielfalt in den Aktionen gerade der Kämpferklassen. Aber wenn du das willst helfen dir auch 3.5 und 5E nur bedingt.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln