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Gedanken zum Klassenbalancing
Feuersänger:
Wie gesagt, prinzipiell finde ich das Konzept von bestimmten Klassen als unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu denken, gar nicht so verkehrt. Also, natürlich je nach Edition verschieden. In AD&D z.B. sind Kämpfer richtig gut, aber im Großen und Ganzen haben schon alle Klassen so ihre Meriten. Am stärksten ausgeprägt ist das Problem bekanntlich in 3.X, und im Folgenden beziehe ich mich auch hauptsächlich darauf.
Allerdings ist die Auswahl eines einzelnen Charakters jetzt nicht unbedingt so kriegsentscheidend für eine typische Viererparty. Lediglich der Spieler selbst kann sich da schonmal redundant vorkommen, wenn er mit seinem BMX Bandit im Wesentlichen zuguckt, wie die Angel Summoner die Welt retten.
Richtig auffällig wird das wie gesagt erst, wenn der Großteil der Spieler "schwere" (um nicht zu sagen schwache) Klassen wählt.
Ich habe das z.B. bei mehreren PF-Runden gemerkt, wo sich die Spieler nicht groß abgesprochen haben und halt jeder das erstbeste gemacht hat was ihm in den Sinn kam, und am Ende standen wir dann ein einem Fall mit fast nur Nahkämpfern da (T4-5), mit recht schwächlichem magischen Support -- da fielen uns viele Encounter wesentlich schwerer als man erwarten würde. Ich hatte da selber auch bewusst einen T4-Charakter genommen, weil ich Bedenken hatte, mit einem Wizard das Modul zu sprengen.
In einer anderen Gruppe in der wir uns sehr schwer taten, hatte es weniger mit Klassenschwierigkeit als vielmehr mit mangelnder Regelkenntnis und Optimierung zu tun; da wusste der Oracle-Spieler nicht, dass Oracles Rüstung tragen dürfen, die Sorceress stand mit ihren d4 Klauen und d6 HD an der Front, und und und... es war ein Trauerspiel. Aber ich schweife ab (es war schon ein wenig traumatisch).
Nunja, in 5E liegt das Feld ja deutlich enger beieinander. Es gibt zwar auch hier einzelne Subklassen, die ich als "Trap" identifiziere, aber selbst die sind wahrscheinlich noch halbwegs spielbar.
In MMOs wird man ja gelegentlich beim Klassenwahl-Screen darauf hingewiesen, wie gut sich die jeweilige Klasse im Solo geriert. Das ist im P&P relativ müßig. Aber vielleicht bringt einen ja da der Ansatz weiter, wie es wäre wenn man "sortenreine" Partys aus jeweils viermal der gleichen Klasse auf die Reise schickt; wie schon in diesem Thread exerziert:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,95749.0.html
Arldwulf:
--- Zitat von: Der Oger am 4.11.2015 | 14:56 ---Allerdings sehe ich oft, das bei den entsprechenden Diskussionen andere Faktoren als Schaden - Pro - Runde nicht beachtet werden. Das finde ich schade, und deswegen das Angebot einer anderen Sichtweise. Die, und das will ich nur mal betonen, keine dogmatische Wahrheit, sondern nur die Einladung ist, Dinge anders zu betrachten.
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt - ich find deinen Text auch eigentlich gut, bin mir nur nicht sicher welche Schlußfolgerung ich daraus ziehen sollte. "Diskussionen über Klassenbalancing sind sinnlos" eher nicht, eher das diese wichtig sind, um genau die von dir genannten Entscheidungen erst unbeeinflusst von den Macken des Systems treffen zu können.
Arldwulf:
--- Zitat von: Feuersänger am 4.11.2015 | 14:59 ---Nunja, in 5E liegt das Feld ja deutlich enger beieinander.
--- Ende Zitat ---
Kommt ein wenig darauf an was man betrachtet, und wie hoch der Optimierungsgrad ist (z.B. auch ob Feats erlaubt sind oder nicht). 5E ist sicher nicht ganz so sehr betroffen wie 3.5 - aber immer noch mehr als z.B. AD&D und natürlich die 4E
Gerade was den Abbau von Zauberhindernissen angeht macht die 5E nochmal einen Schritt nach vorne, und dies merkt man dann vor allem in Nichtkampfsituationen stark. Aber wahrscheinlich lässt sich das Thema gar nicht auf einer einzelnen Skala erfassen, weil es aus verschiedenen Aspekten besteht. So haben AD&D Magier auf Dauer mehr "Macht", aber auch die härteren Einschränkungen dieser.
Wichtig ist vor allem das sowohl 3.5 als auch 5E ein auf Rasthäufigkeit/Kampfhäufigkeit hin ausgelegtes Balancing zwischen Zauberwirkern und Nichtzauberwirkern haben. Mit den entsprechenden Problemen wenn man davon abweicht.
Feuersänger:
"Nicht ganz so sehr" trifft es überhaupt nicht.
Die Balance in AD&D steht auf einem ganz anderen Blatt. Das ist halt doch ein System von 365 vor Kartoffelsuppe, mit dem "Jetzt oder Später" Ansatz, welcher immer schon scheisse war und immer scheisse sein wird. In AD&D sind Zauberer halt starken Einschränkungen unterworfen und daher nicht übermächtig, aber nur weil Krieger da eine starke Klasse sind, heisst das noch nicht automatisch, dass das Balancing gut wäre.
Der Oger (Im Exil):
Naja, bei AD&D wurde eben auch noch über den EP - Fortschritt gebalanced ... wobei ich nie verstanden habe, warum der Kleriker (zumindest am Anfang) so einen raschen Stufenaufstieg hatte, gemessen an den Möglichkeiten.
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