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Autor Thema: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen  (Gelesen 15020 mal)

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Offline Thallion

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Hier könnt ihr eure Meinung zur DSA-Kampagne Die Sieben Gezeichneten abgeben und nach Punkten bewerten.

Wiki-Artikel
Die Sieben Gezeichneten

Klappentext:
Die Sieben Gezeichneten enthält die gesamte epische Kampagne um den Kampf der Gezeichneten gegen die Invasion der Verdammten, angeführt vom Dämonenmeister Borbarad.
Begleiten Sie die Abenteurer vom Beginn der Rückkehr der Finsternis durch Aventurien und schlüpfen Sie in die Rolle der Sieben Gezeichneten. Nehmen Sie die Herausforderung an und enthüllen Sie das Geheimnis des Meisters der Dämonen. Lassen Sie sich nicht vom Zwielicht des Geheimbundes in die Dunkelheit reißen.

Stellen Sie sich an die Seite der Völker Aventuriens und verteidigen Sie mit der Hilfe vieler Verbündeter das Land vor der Invasion der Verdammten. Sie sind die Mächte des Schicksals im epischen Kampf gegen die Heere des dunklen Meisters Borbarad.

Die Kampagne um die Rückkehr Borbarads und die Heldentaten der Sieben Gezeichneten sind epische Abenteuer, die nicht nur Ihre Helden, sondern auch Aventurien dauerhaft verändern werden.

Offline rillenmanni

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #1 am: 24.11.2015 | 16:35 »
Au weia!
Von Sommer 1995 (oder war es doch Herbst 1994?) bis Frühjahr 2000 (oder war es doch Herbst 1999?) spielten wir dieses Monstrum inkl seiner Nebenlinie - die einzige Kampagne, die ich bislang zu einem Ende bringen konnte, sei es als Spieler oder Spielleiter. Beinahe hätte ich nun geschrieben "Soweit zum Positiven". Aber so schlimm ist es dann doch nicht. :) Ich gebe der G7 2 Punkte, ein "Geht gerade so", da wir neben vielen für die Spieler schmerzlichen Momenten und Phasen auch Lichtblicke hatten und weil ich immer häufiger Anflüge von Altersmilde habe. (Außerdem kenne ich ja die Autoren persönlich, da fällt mir allzu harrsche Kritik schwer. (Und man wird bei nächster Gelegenheit wieder auf dem Klo eingesperrt, wenn man in den Foren zu böse war.)) Zu meinem Kontext: Ich bin/war ein DSAler - keiner von diesen "Tanelorn-Nörglern", die jedes arglose DSA-Abenteuer angeblich von hinten anspringen - und ging in den 90ern eigtl voll d'accord mit dem redaktionellen Abenteuerverständnis. Aber die G7 und ich, wir wurden keine Freunde.

"Die Geschichte erleben", so lautet das Motto der Abenteuer mit Metaplot-Bezug. Die Spieler sollen mit ihren Helden hautnah dran sein an den aktuellen Entwicklungen. Hört sich cool an, wirft aber ein starkes Spannungsfeld auf zwischen Spieler-Helden-Wirken und der Notwendigkeit des Eintretens von Metaplot-Ereignissen. Und ob man in diesem Rahmen Kompromisse finden kann, oder inwieweit man "die Geschichte erleben" und "unmittelbare Teilnahme am einzutretenden Metaplot-Ereignis" entkoppeln kann, das entscheidet sich daran, wie das Abenteuer aufgesetzt ist, das entscheidet sich am Abenteuer-Design. Nun, jeweils für sich genommen entdecke ich in der Hauptlinie einige Abenteuer, die mir wirklich Spaß gemacht haben:
  • Alptraum ohne Ende zB war damals für mich ein verheißungsvoller Start. Sehr stimmungsvoll, düster, mein Magier hat gerockt, und dass die Helden alterten und der Liscom am Schluss (wie vorgesehen) mit Teilerfolg entkommen ist, seinen Erfolg hatte, obschon wir ihn dann plätteten, das hatte mir damals nicht wehgetan. Ich war damals eben auch noch frei von Traumata. :)
  • Es ging ja dann gleich weiter mit dem nächsten Glanzlicht, Unsterbliche Gier (das, nebenbei, in der hier verlinkten Fassung noch einmal deutlich aufgebohrt worden ist), das modulige Vampir-Teil, das ich wirklich gut fand und heute noch gut finde. Allerdings war das Finale haarsträubend ob der völligen Entwertung jedweder Spielerhandlung und ein erster echter Vorgeschmack auf die zähe Soße, welche uns die Kampagne noch kredenzen sollte.
  • Einen letzten Lichtblick hatte ich persönlich noch in dem Minenteil von Pforte des Grauens, oder im G7-Vorspiel Staub und Sterne, einige meiner Mitspieler (ich blicke hier auf Benutzer Deep Flow :)) hingegen fanden Grenzenlose Macht aus der Nebenlinie recht ansprechend, obwohl das auch alle guten Ansätze, die es wahrlich hatte, über den Haufen warf, sobald der Borbarad-Plot dazugeschaltet wurde.
Und dann hatte die Kampagne uns Spieler eigtl verloren. So muss man das sagen. Damals schoben wir (Anfang/Mitte 20) Vieles auf den deutlich jüngeren SL (16 Jahre bei Alptraum ohne Ende), aber der machte eigtl nichts kaputt, was nicht schon kaputt war. Wir hatten zu dem Zeitpunkt einfach den Dreh raus, dass nichts von dem, was wir tun würden, eine Rolle spielen würde, und dass wir immer wieder Dinge würden tun müssen, die wir eigtl nicht tun wollten. Ich komme noch einmal auf Pforte des Grauens zurück, und dort das Finale in Tuzak, in dem Borbel endlich die Hüllen fallen lässt. Wenn man sich den Abenteuertext dazu mal durchliest, dann kann einen das mE nur sprachlos zurücklassen. Das Motto "die Geschichte erleben" wurde in der Kampagne schlicht und ergreifend pervertiert, und dieses Abenteuerfinale ist der glasklare Ausdruck dieser Pervertierung. Die Existenz des Muss "Borbarad zeigt sich der Welt und haut dermaßen auf die Kacke, dass es auch jeder weiß" ist ja das eine, aber wenn dann minutiös vorgeschrieben wird, wo im großen Palast die Helden und diverse Truppenteile wie NSC wann sein werden, wodurch sie aufgehalten werden und welcher Art sie aufs Maul bekommen, dann ist das etwas ganz anderes. Da hatte jemand einen (eigenen) Film im Kopf. Da hatte jemand jede Orientierung und jedes Maß verloren. Und "jemand" ist nicht ein einzelner Autor, sondern alle Verantwortlichen. Zu dem Zeitpunkt war ich mit meinem Magier längst dazu übergegangen, mich nach Möglichkeit rauszuhalten und lieber meine ASP und LP zu sparen. Das war freilich oft nicht möglich, ich krebste oft am unteren Limit herum, aber ich wusste, dass ich mit meiner Spielzeit dafür herhalten sollte, völlig machtlos zuzusehen, wie sich die Geschichte irgendwelcher Autoren erfüllte. Wozu Einsatz zeigen, wenn man der Tanzbär mit Nasenring ist?
Über die restlichen Abenteuer sage ich hier nichts mehr. Da gibt es freilich immer mal hellere Szenen. Aber das Wesentliche wurde schon geschrieben. :) Am Schluss werden die "gezeichneten" Helden ja noch in den Orkus geschoben, was für uns als Spieler auch keine Regungen mehr auslöste. Wir waren da eher indifferent. :)
« Letzte Änderung: 24.11.2015 | 16:46 von rillenmanni »
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Offline Auribiel

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #2 am: 24.11.2015 | 23:23 »
1996 bis etwa 2000 wurde bei uns die G7 gespielt, wobei sich die Zusammensetzung der Spielrunde im Laufe der Kampagne leicht änderte (zwei Spieler stiegen aus, zwei neue kamen dazu, Kern blieb bestehen).

Beim Start der Kampagne wusste ich als SL (war 1995 überhaupt erst zu DSA gekommen) noch nicht wirklich, was da auf mich zukommen würde, die aktuellen Geschehnisse wurden dann auch im Boten (damals noch ausgeliehen) begierig verfolgt und die Kampagne nahm ihren durchwachsenen Verlauf.
Damals als Rollenspiel- und SL-Neuling gingen mir geführte Abenteuer deutlich leichter von der Hand, weswegen ich mit Alptraum ohne Ende auch besser zurechtkam als mit Unsterbliche Gier, von dessen modularen Aufbau ich damals noch überfordert war.
Auch Pforten des Grauens ging noch leicht von der Hand und konnte die Spieler fesseln, auch wenn erstes Unbehagen ob des Railroadings aufkam, das wir damals aufgrund fehlender Terminologie noch nicht wirklich benennen konnten.
Aber spätestens mit Goldene Blüten auf blauem Grund (SL war ein Mitspieler, der das Abenteuer wirklich genial geleitet hat) stellte sich Frust ein, langsam wurde klar, dass egal, wie gut die SCs sich schlagen würden, nichts am vorgeschriebenen Ergebnis geändert werden konnte.
Rohals Versprechen - besonders der erste Teil mit dem Konvent - wurde dann zum Rohrkrepierer, da die Masse der auftretenden NSC den Spieler zum Gutteil wenig bekannt war und daher von Spielerseite auch wenig Interesse an langwierigen sozialen Interaktionen mit diesen bestand. (Ich habe von anderen Gruppen gehört, für die der Konvent ein Highlight dargestellt hat, auf dem man mit den vertrauten NSC aus X Spieljahren endlich beschaulich parlieren konnte, aber das ist wie man sieht massiv abhängig von den Interessen der Gruppe...)

Insgesamt sehe ich die Kampagne sehr durchwachsen. Gerade nostalgisch verklärt habe ich auch viele gute Erinnerungen, andererseits überwog ab einem Punkt das Gefühl der Hilflosigkeit, da die Aktionen der SCs keine Auswirkung auf den Fortschritt der Kampagne hatte.

2009 wollte ich mich noch einmal dran machen, die Kampagne zu spielen (samt Vorgeschichte, Start war Göttin der Amazonen) und besorgte mir die überarbeitete Box, die ich auch grob durchgearbeitet habe, leider kamen wir dann doch nicht dazu, die Kampagne zu spielen, zumal ich sie dafür auch massiv hätte entkernen müssen.
Zusammenfassend kann ich daher der Kampagne nur 2 Punkte geben. Selbst als damaliges DSA-Fangirl und mit viel gutem Willen kann ich über die Missstände der Kampagne nicht hinwegsehen.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #3 am: 25.11.2015 | 00:56 »
wenn es 0 Punkte bei der Auswahl geben würde ....

Offline aikar

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #4 am: 25.11.2015 | 08:55 »
So, ich muss jetzt mal den Schnitt etwas nach oben verschieben, unserer Gruppe hat die Gezeichneten-Kampagne bis zum Schluss sehr gut gefallen und ist bis heute eine der meistbesprochenen Erinnerungen.
Wohlgemerkt, ich vergebe die Sterne jetzt so, wie wir die Kampagne erlebt haben, nicht objektiv, wie sie im Buch steht.

Wir haben sie etwa von 2005-2009 gespielt, mit zwei Jahren "Vorlaufzeit" davor, um die Charaktere hochzuspielen. Die meisten Spieler waren Studenten Anfang 20.
Ich war Spielleiter.

Ich kann die Kritikpunkte die viele vorbringen durchaus nachvollziehen, ich habe aber ein paar Schritte unternommen um sie in den Griff zu bekommen und das hat ziemlich gut funktioniert.

Nebenabenteuer
Wir haben nicht nur die Hauptabenteuer gespielt, sondern auch sehr viele Nebenplots und "private Projekte" der SCs, deren Ergebnisse dann auch in die Haupthandlung eingeflossen sind. Dadurch wurde das Gefühl, etwas zu bewirken, deutlich stärker.
Zum Beispiel war unsere Gruppe beim Marsch der Edlen aus dem Horasreich dabei (bzw. hat ihn zu einem Großteil in Gang gebracht) und hat sogar aus Simyala (Wir hatten die Simyala-Saga vorgezogen gehabt) Verstärkung und magisches Wissen organisiert, die dann bei der dritten Dämonenschlacht zum Einsatz kamen.


Die zweite Gruppe
Wir haben mit Beginn der Invasion der Verdammten eine zweite Anfänger-Heldengruppe gestartet. Mit dieser Gruppe haben wir die Invasionszenarios wie den Fall von Illsur und Ysilia, Kommandoaktionen in Tobrien und den Krieg um das Bornland gespielt. Sie waren dann auch letztendlich bei der dritten Dämonenschlacht dabei und die erste Hälfte haben wir fast vollständig aus der Sicht dieser Gruppe erlebt, bis die Gezeichneten dann eingegriffen haben.
Die Einführung dieser Gruppe hatte eine ganze Reihe positiver Effekte:
  • Das Kriegsgrauen kam viel besser rüber. Es ging darum, als kleiner Soldat seine Haut und seine Kameraden zu retten (und das Banner der Einheit!), nicht alleine die Schlacht zu entscheiden
  • Die wiederholten Niederlagen der Guten wurden nicht als plotgegebenes Versagen der Gezeichneten aufgefasst, da die Charaktere nicht in entscheidenden Positionen standen.
  • Die Spieler konnten die kontinentweiten Ereignisse miterleben, ohne krampfhaft argumentieren zu müssen, warum die Gezeichneten überall dabei sind.

Personalisierung
Ich habe viele NSCs der Kampagne bereits vorher auftauchen und persönliche Kontakte der SCs in die Kampagne einfließen lassen. Das hat emotional viel beigetragen.


Schicksal
Ich habe stark mit den Prophezeiungen und dem "Vom Schicksal erwählt"-Status der Gezeichneten gespielt.
Dadurch kamen die noch übrigen Meta-Railroading-Pfade nicht so stark als solche rüber, sondern die Spieler versuchten zum Teil sogar, die Prophezeiungen zu deuten um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Dazu kommt, dass meine ganze Gruppe vom Epos und den High-Fantasy-Elementen fasziniert war. Das kannte in diesem Ausmaß noch keiner von uns und für DSA ist es immer noch einzigartig, nicht einmal das Jahr des Feuers spielt in diesem Maßstab.


Ich würde die Kampagne heute nicht mehr spielen, aber das hat vor allem damit zu tun, dass ich heute, als Teil der Arbeiterschar, einfach nicht mehr die Zeit dazu hätte. Der Vorbereitungsaufwand als Spielleiter war immens.
Aber ich würde meinem jüngeren ich definitiv wieder raten, es in Angriff zu nehmen, wir haben viel tolles erlebt.

Etwas muss allerdings auch erwähnt werden: Es war diese Kampagne, die mich endgültig von DSA weggebracht hat.
Das Übermaß an spezialregelüberladenen NSCs und Gegner vor allem im letzten Teil der Kampagne hat meine persönliche Schmerzgrenze überschritten (und die war damals noch deutlich höher als heute). Ich habe nach Abschluss der Kampagne nur noch kurz DSA gespielt und dann das Regelsystem gewechselt.

Letztendlich muss man wohl sagen, dass die Gezeichneten-Kampagne definitiv ihre Macken hat, wenn man sie als nur als Folge von Abenteuern "By Book" spielt.
Wenn man sie aber als einen Kampagnenband betrachtet, als Vorlage für die Ereignisse in Aventurien, vor deren Hintergrund man spielt, habe ich bis jetzt noch keine andere so stimmungsvolle Kampagne erlebt. Und in diesen Hintergrund lassen sich dann auch die vorgefertigten Abenteuer gut einfügen.
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Offline rillenmanni

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #5 am: 25.11.2015 | 09:52 »
Vielen Dank, aikar, für den positiven Beitrag! :) Deine Erläuterungen zeigen ja auf, dass man in dem von mir erwähnten Spannungsfeld durchaus manövrieren kann. Derlei hatte unser SL eben nicht gemacht, wobei die damalige G7-SL-Generation es freilich schwerer hatte, da es keinen Überblick über die Kampagne gab. (Es handelte sich schließlich um Einzelabenteuer auf Einzelabenteuer, wobei das früher erscheinende Abenteuer mitunter nicht wusste, was im später erscheinenden stehen würde.)
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Offline aikar

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #6 am: 25.11.2015 | 11:24 »
wobei die damalige G7-SL-Generation es freilich schwerer hatte, da es keinen Überblick über die Kampagne gab.
Das ist bei den ganzen 7G-Umfragen generell ein Problem. Da werden die alten 3er-Abenteuer, die 4er-Kernabenteuer und die Gesamtkampagne mit allem Drumherum (Botenszenarios, Aarensteinkampagne, Brogas Blut,...) alle als "7G-Kampage" angesehen und gemeinsam kommentiert und bewertet. Sie bieten aber meiner Meinung nach ein gänzlich anderes Spielerlebnis und sollten eigentlich getrennt betrachtet werden.

Ich vermute aufgrund der Jahreszahlen, dass die obigen Poster die 3er-Kampagne gespielt haben. Und die hätte ich auch nicht all zu hoch bewertet.
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Offline Village Idiot

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #7 am: 25.11.2015 | 11:39 »
Das klingt jetzt auch eher so, als ob Aikar die 5 Punkte als SL verdient hätte und nicht die Kampagne als Kampagne.  ;D
Ich selbst tue mich auch ein bisschen schwer damit, hier zu einer Bewertung zu kommen, auf der einen Seite sind da Unmengen an coolen und epischen Ideen drin und sogar ganze Abenteuer die brauchbar sind. Auf der anderen Seite strotzt das Ding halt vor Railroding der übelsten Sorte und Spielerentscheidungentwertung am laufenden Band. Vom Kampagnen- und Abenteuerdesign her ist es je weiter es vor schreitet, im furchtbarer.
Ich denke ich gebe dann mal auch zwei Punkte, denn mit sehr viel Aufwand lässt sich daraus eine sehr epische Kampagne bauen.
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Offline rillenmanni

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #8 am: 25.11.2015 | 11:40 »
Das ist bei den ganzen 7G-Umfragen generell ein Problem. Da werden die alten 3er-Abenteuer, die 4er-Kernabenteuer und die Gesamtkampagne mit allem Drumherum (Botenszenarios, Aarensteinkampagne, Brogas Blut,...) alle als "7G-Kampage" angesehen und gemeinsam kommentiert und bewertet. Sie bieten aber meiner Meinung nach ein gänzlich anderes Spielerlebnis und sollten eigentlich getrennt betrachtet werden.

Ich vermute aufgrund der Jahreszahlen, dass die obigen Poster die 3er-Kampagne gespielt haben. Und die hätte ich auch nicht all zu hoch bewertet.

Ja und nein. Tatsächlich wurde für die Überarbeitung der Gezeichnetenkampagne (DSA-Wiki; Link geht auf die Publikations- und Versionsübersicht für die G7) teilweise herausragende Leistung erbracht. Obwohl man inhaltlich nicht alles mögen muss, so erscheint doch alles viel runder und besser aufeinander abgestimmt. Das ist ein unglaubliches Plus. Man denke hier zB an Rückkehr der Finsternis. Allerdings beruht mein Wehklagen durchaus auf der überarbeiteten Version. Mein Beispiel aus dem Finale aus Pforte des Grauens etwa. Ich müsste mal daheim im Original nachlesen, ob es schon im Original so unglaublich verseucht gewesen ist, oder ob in der Überarbeitung noch eine Schippe draufgelegt worden ist. (Ich weiß es wirklich nicht.)
« Letzte Änderung: 25.11.2015 | 11:45 von rillenmanni »
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Offline Tyloniakles

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #9 am: 25.11.2015 | 11:56 »
In der 3er-Version steht da nach meiner Erinnerung nur "Delian von Wiedbrück macht den Fürstenpalast platt und ein Banner Bannstrahler geht dabei drauf, die Helden bekommen das von Weitem mit, Ende". Das sollte ausdrücklich nicht ausführlich erzählt oder erlebt werden, weil die Helden eh nichts dran ändern können.

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #10 am: 25.11.2015 | 12:12 »
Das klingt jetzt auch eher so, als ob Aikar die 5 Punkte als SL verdient hätte und nicht die Kampagne als Kampagne.  ;D
Den Eindruck habe ich auch.

Die Kampagne wackelt mit Aventurien wie der Hund mit dem Schwanz.

Die Chars(Phileasonfahrer, Donnersturmgewinner und Greifenfurtretter) werden von so ziemlich allem und jedem der Auf ihrer Seite sein sollte ignoriert, verspottet usw.
Rechte, Gesetze , politische Macht, GMV bei Autoritäten  und deren Pflichten scheinen weder im MR noch in den Kirchen zu existieren.

Die Autoren schieben den SC teilweise die niedersten Motive unter, gängelt sie extrem(verlangt von ihnen aber schon nicht mehr fragwürdiges freudig zu tun), verschwendet Platz auf überflüssigen Fluff aber für wichtiges ist kein Platz.
Und dann muß man mit einem Mörder und Vergewaltiger einen Bund schließen.(Toten persönliche Gegenstände für Familie/Sippe bzw. zur Identifikation abnehmen ist unmoralisch, ein Mörder und Vergewaltiger bekommt den zwölfgöttlichen Talisman)

AoE ist genauso RR wie der Rest, man darf nur wählen welchen Nebenstrecken man zuerst abfährt.

Die 4er Edition hat ziemlich viel aus "privater" Arbeit gemacht aber u.a. die Nachteilsüberladung der Zeichen ist ein Problem.

Eines der Zeichen kommt mit Pazifismus daher, der Träger wird damit zur Load.
Das Zeichen könnte das coolste der Kampagne sein, aber im sozialen Bereich kommt da nichts rüber, das Ergebnis bleibt gleich weil man so doppelplusschlecht oder gut war.

@Zant

Der machte zu der Zeit gar nichts mehr platt, kam der nicht erst in der 4er, das war Inquisition, Bannstrahl und die Clowns von der KGIA(deren Vorgehen nicht mal mehr unter Wie man es nicht macht fällt)
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #11 am: 25.11.2015 | 12:28 »
@Zant

Der machte zu der Zeit gar nichts mehr platt, kam der nicht erst in der 4er, das war Inquisition, Bannstrahl und die Clowns von der KGIA(deren Vorgehen nicht mal mehr unter Wie man es nicht macht fällt)

Ich meinte natürlich so:

http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Delian_von_Wiedbrück

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Offline rillenmanni

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #12 am: 25.11.2015 | 13:31 »
Mit der Nachteilsbeladung der Sieben Zeichen spricht Schwerti tatsächlich ein Problem an. Ich meine, die Nachteile ergeben zum Teil Sinn, aber ich hätte zB auch in die Tischkante gebissen, wenn man meinem SC den Pazifismus-Kram aufgebrummt hätte.  :)

Desweiteren habe ich noch Stimmen zu Pforten des Grauens aus dem DSA4-Forum gesammelt:

Zum einen eine Bestätigung von Zants Erinnerung, die auch meinen Eindruck belegen, dass man sich beim redaktionellen Überarbeiten der Abenteuer tatsächlich in einem Film gewähnt hat:
"Dass man in der Neuauflage auch noch die Palasterstürmung ausgearbeitet hat, ist eine wirklich gute Sache. Im alten Abenteuer wurde das noch komplett in die Meisterhand gelegt."

Und dann eine Meinung zum Finale im Tuzaker Palast, die meiner Schilderung widerspricht:
"Der Kampf um den Palast war wirklich gigantisch, endlich hatten die Spieler das Gefühl mal richtig unterstützt zu werden, auserdem haben hier die NSCs mal wirklich gezeigt was sie können, also sehr nett."
Diese Meinung spiegelt das von Schwerti genannte Malheur wider, dass die Heldengruppe irdisch wie derisch über Jahre hinweg von der Spielwelt ausgelacht wird, weil sie immer wieder die Kassandra mimt. Die innerweltliche Stimmung kippt eben an der Stelle, und das wirkt auf die Helden wie eine Bestätigung, auf die Spieler wie eine Befreiung. So unterschiedlich ist das Erleben eben! :) Wenn ich nun einfach die überarbeitete Stelle lese, dann erlebe ich nur, wie die Pforten des RR-Grauens aufgestoßen werden.
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #13 am: 25.11.2015 | 13:55 »
Man sollte dabei bedenken, die SCs werden wie der letzte Glücksritter behandelt, sind aber Träger des Pour le Merite/Medal of Honor, Victoria Cross, sie sind für Koryphäen in magischen  Fachgebieten die Autorität.

Nachtrag

Vorwort des Zitats

Kampanje = Railroding sollte bekannt sein aber ist es nicht gerade eine Kunst des Spielleites die Helden so zu führen das sie das machen was man will und dennoch glauben sie handeln im freien willen?



Kiesowklasse  des Meisterns
« Letzte Änderung: 25.11.2015 | 14:16 von Schwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #14 am: 25.11.2015 | 15:31 »
Wir haben uns 2008 ganz bewusst auf die G7 eingelassen, in dem Wissen, dass wir auch ordentlich gerailroadet werden. Man hatte ja schon im Vorhinein einige Kritik aufgeschnappt und damals kamen wir mit Railroading als langjährige DSA-Spieler ganz gut zurecht.
Die Charaktere haben wir dann zusammen mit dem Spielleiter zugeschnitten auf die zukünftigen Zeichen erstellt, was mögliche Probleme an der Stelle bestimmt reduziert hat.
Selbstverständlich gab es während der Kampagne auch viele Frust-Momente, aber auch bestimmt eben so viele epische Highlights.

Ich vergebe also altersmilde 3 Punkte.

Offline aikar

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #15 am: 25.11.2015 | 16:10 »
ich hätte zB auch in die Tischkante gebissen, wenn man meinem SC den Pazifismus-Kram aufgebrummt hätte.  :)
Die Zeichen müssen sicherlich zum Spieler passen.
Das zweite hat bei uns ein Waldelf erhalten, der sich schon zuvor der Verständigung zwischen den Völkern verschrieben hatte.

Ich habe Begegnungen mit Atavar Friedenslied eingebaut, der ihn zu seinem Nachfolger ernannt hat, da er schon ahnte, dass er den Weg zu Borbarad nicht überleben wird.
Der zweite Gezeichnete hat den Übermarsch der horasischen Edlen ins Mittelreich ermöglicht und einen Grenzkrieg verhindert.
Er war bei praktisch jeder diplomatischen Mission der Sprecher der Gruppe.
Er war der primäre Seelsorger der Gruppe und hat sich um die gekümmert, die nah daran waren, die Hoffnung aufzugeben oder von den Ereignissen in den schwarzen Landen geschockt, sowohl SCs als auch NSCs
Und zum Finale habe ich ihn das Band zwischen den Gezeichneten weben lassen um dann mit der Macht der Gruppe im Rücken ALLE, die bereit waren für das Licht zu kämpfen, "telepathisch/empathisch" zu kontaktieren und zur finalen Schlacht rufen.

Ich glaube, langweilig war ihm nicht.

Man darf sich einfach nicht auf dem "Friedenszeichen" aufhängen. Wenn man es primär als Bringer des Bündnisses sieht, lösen sich alle Probleme auf.
Und man darf die Zeichen generell nicht auf die strikten regeltechnischen Vorteile reduzieren, die angegeben sind. Für uns waren sie immer Fluff-Elemente mit bis zum Ende nicht ganz klarem Potential.

Der Charakter hat übrigens nach dem Finale die Essenz Friedenslieds und des Zeichens in sich aufgenommen und ist in unserem Aventurien immer noch als Quasi-Lichtelf unterwegs.

Interessant war auch unser Rondrageweihter mit dem dritten Zeichen, der gegen Ende immer mehr mit Kr'thonchen Bluträuschen zu kämpfen hatte, und mit dem Versuch, die Erwähltheit durch zwei Götter unter einen Hut zu bringen.
Er hat dann letztendlich die Echsen aus dem "Tal der Echsengötter" mit in den Kampf gegen Borbarad geholt.

Man sollte dabei bedenken, die SCs werden wie der letzte Glücksritter behandelt, sind aber Träger des Pour le Merite/Medal of Honor, Victoria Cross, sie sind für Koryphäen in magischen  Fachgebieten die Autorität.
Die Kampagne legt eigentlich auch keine wirklichen Steine in den Weg, die Spieler entsprechend zu würdigen. Nur weil die Vorlesetexte das vielleicht nicht anständig machen, ist das noch kein Verbot. Unsere SCs waren enge Vertraute von Brin, Waldemar, Ayala vom Schattengrund, Salandrion Farnion Finkenfarn und einer ganzen Reihe anderer hochrangiger NSCs.

Ich weiß, für viele DSA-Spieler sind die Abenteuer sowas wie Drehbücher, denen man auf Biegen und Brechen folgen muss. Aber gerade bei der 7G gilt: Lies sie und dann mach selber was draus. Dann ist ihr Potential gewaltig.
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #16 am: 25.11.2015 | 16:20 »

Der zweite Gezeichnete hat den Übermarsch der horasischen Edlen ins Mittelreich ermöglicht und einen Grenzkrieg verhindert.
wie verträgt sich das mit dem Pazifismus?

Zitat
Wenn man es primär als Bringer des Bündnisses sieht, lösen sich alle Probleme auf.
Das hast du nicht von mir kopiert? Zufälligerweise? ;)
In der Variation wäre es IMHO es DAS Zeichen für einen Rondrageweihten , und der wäre DER Träger dafür.

Das dritte Zeichen ist problematisch, weil Rondrianer, Zwerge, Novadis es kaum tragen werden wollen(Hintergrund, Echsen sind der Alte Feind für die) ein Rondrianer dem Ehrlosen kaum das Duell gewähren dürfte.
Zitat
Nur weil die Vorlesetexte
dem explizit widersprechen,
Zitat
Lies sie und dann mach selber was draus. Dann ist ihr Potential gewaltig.
Warum sollte ich die dann kaufen, wenn ich die Arbeit selber habe ? Mehr Arbeit als ohne Bände?
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Offline aikar

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #17 am: 25.11.2015 | 16:39 »
wie verträgt sich das mit dem Pazifismus?
Der zweite Gezeichnete ist vielleicht pazifistisch veranlagt, dass heißt aber nicht, dass er nur ein kuscheliger Hippie sein muss.
Genauso wenig wie jeder Rondrageweihte auf Biegen und Brechen den Tod im Kampf sucht, wenn ein taktischer Rückzug auf lange Sicht sinnvoller wäre.

Warum sollte ich die dann kaufen, wenn ich die Arbeit selber habe ?
Kaufst du dir auch keine Settingbände?
Ich gestehe mir selber ein, dass ich eine Kampagne vom Ausmaß der 7G nicht komplett ohne Vorlage hätte aufziehen können. Zumindest damals nicht.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #18 am: 25.11.2015 | 16:41 »
Zitat
Ich kann die Kritikpunkte die viele vorbringen durchaus nachvollziehen, ich habe aber ein paar Schritte unternommen um sie in den Griff zu bekommen und das hat ziemlich gut funktioniert.

Was für Punkte würdest du denn vergeben wenn du die G7 by the book gespielt hättest?

Offline rillenmanni

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #19 am: 25.11.2015 | 16:46 »
Ich weiß, für viele DSA-Spieler sind die Abenteuer sowas wie Drehbücher, denen man auf Biegen und Brechen folgen muss. Aber gerade bei der 7G gilt: Lies sie und dann mach selber was draus. Dann ist ihr Potential gewaltig.

Warum sollte ich die dann kaufen, wenn ich die Arbeit selber habe ? Mehr Arbeit als ohne Bände?

Das benötigte Pensum an Vorbereitung ist so oder so nicht zu unterschätzen. Tatsächlich fände ich persönlich es interessant, die Entwicklungen im Wesentlichen als gesetzt beizubehalten und darüber eine Neuinterpretation der Rolle der Gezeichneten zu legen mit dem Ziel, den Spielern - oftmals abseits der festgelegten Punkte - Freiräume und Chancen auf Erfolg einzuräumen. Aber herrje, eine die Gegebenheiten umwälzende Kampagne lässt eben einfach wenig Freiräume für eigene Entwicklungen. (Immer vorausgesetzt, man will im offiziellen Aventurien verweilen.) Ich glaube, ich sollte mir eine Neuinterpretation nicht auf die Fahnen schreiben, sondern lieber ein bisschen motzen und derweil andere Vorhaben verwirklichen. :)
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Offline aikar

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #20 am: 25.11.2015 | 16:52 »
Was für Punkte würdest du denn vergeben wenn du die G7 by the book gespielt hättest?
Puh, schwer zu sagen, ist doch schon eine zeit lang her. Wahrscheinlich 3. Wobei vor allem Siebenstreich den Schnitt für mich runterzieht.

Wie weit man ein Szenario wie Rohals Versprechen überhaupt By The Book spielen kann ist auch fraglich. Gerade das Magierkonvent ist eher ein Baukasten und muss stark auf die Interessen der Spieler und ihrer Charaktere angepasst werden.
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #21 am: 25.11.2015 | 16:54 »
Aber herrje, eine die Gegebenheiten umwälzende Kampagne lässt eben einfach wenig Freiräume für eigene Entwicklungen. (Immer vorausgesetzt, man will im offiziellen Aventurien verweilen.)

Ich würde das nicht als völlig unmöglich ansehen. Hinter Spoiler, weil ggf. Off Topic.
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Offline aikar

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #22 am: 25.11.2015 | 17:09 »
Wenn ich weiß, die mittelreichischen, hochdekorierten Helden könnten mir (erneut?) ans Bein pissen, dann werde ich schon möglichst früh versuchen diese a) zu rekrutieren oder b) sie samt Stumpf und Familie ausrotten.)
Ich glaube in der Kampagne wurde das so argumentiert, dass Borbarad selbst nicht wusste, was die genaue Rolle der Zeichen sein würde und nicht riskieren wollte, zu früh mit dem Schicksal herumzupfuschen.
Wenn man diesen "Kunstgriff" rausnimmt, kannst du die Kampagne de fakto abblasen. Borbarad taucht auf, tötet die Charaktere und verschwindet.
Wenn du einen Endgegner von so einem Kaliber hast, brauchen die SCs irgend eine Form von Plot Armor.

Insofern finde ich schon auch, dass wirklich epische Handlungen eigentlich nur mit einer zumindest in Maßen gescripteten Kampagne möglich sind.
Zumindest wenn die SCs nicht selbst auf der Stufe von Halbgöttern stehen und dafür ist DSA nunmal nicht gemacht.
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #23 am: 25.11.2015 | 17:19 »
Wenn du einen Endgegner von so einem Kaliber hast, brauchen die SCs irgend eine Form von Plot Armor.

Borbarad wäre aber auch nicht der erste Endgegner eines solchen Kalibers, der aufgrund seiner Hybris den normalsterblichen Feind unterschätzt. Ich rechne nicht damit, dass er selbst auf der Matte steht und die SCs von der Platte putzt. Sondern dass er schon früher seine Agenten auf sie ansetzt. Immerhin hat er noch seine Welteroberungspläne, die fordern Konzentration.

Andererseits macht es mir G7 noch viel madiger, wenn ich weiß, dass hier erneut ein Kunstgriff genutzt werden musste, damit Borbarad nicht auf die SCs aufmerksam wird. Genau wie das krampfhafte Kleinhalten der SCs. Dabei will ich mir die Kampagne nicht weiter verleiden, weil wir auch echt super tolle Momente damit hatten. ;)
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #24 am: 25.11.2015 | 17:50 »
Der zweite Gezeichnete ist vielleicht pazifistisch veranlagt, dass
das 2te Zeichen sucht selbst die Harmonie mit B.
Das 2te Zeichen hat keinen eingeschränkten Pazifismus


Zitat
Kaufst du dir auch keine Settingbände?
doch, aber was haben Pferde mit Kokosnüssen zu tun?

Die Plot Armor der SCs gab es erst in der 4er, dazu könnte B noch etwas mehr zu tun haben, als die SCs zu jagen von der Tatsache ganz abgesehen das B ein selten Blöder Sklave der Finsternis war.


@rillenmanni

Man könnte eine groben Plan und Ressourcen Bs und der anderen den SLs als Basis geben, dazu Persönlichkeit, Werte, Stats, Taktiken und Strategien fertisch
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #27 am: 26.11.2015 | 19:58 »
Hab damals in der Runde um rillenmanni mitgespielt. Mit Erschrecken muss ich feststellen, dass mir eher die Leute und das Ambiente in Erinnerung geblieben sind. Die amtliche WG mit rillenmanni damals oder das urgemütlich und kultige Haus eines Mitspielers mit dem besten Rollenspiel-Esstisch ever... Damals kannte ich den Begriff des Railroading noch nicht, es war aber wohl die Inkarnation dessen. Vage konnte ich mich daran erinnern, dass wir einen heiligen Baum verteidigen mussten. Danach musste der natürlich umgehen, damit das Abenteuer weiter gehen konnte. Und am Ende ist mein Char seinen vorbestimmten (äpischen) Tod gestorben. Irgendwie hatten wir das Problem damals auch diskutiert, sind aber zu keiner Lösung gekommen...

Ich vergebe 2 spontan rausgekullerte Nostalgietränen

Offline Dimmel

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #28 am: 11.12.2015 | 09:23 »
Mir wurde mal erklärt, dass die G7 vor allem daraus einen Mehrwert zieht, da man dort so viele Bekannte wiedertrifft, und auch vorherige Abenteuer aufgegriffen worden sind. Wenn man also die offiziellen Abenteuer mitgespielt hat und dem offiziellen Metaplot des "lebendigen Aventurien" gefolgt ist, dann kann ich verstehen, worum diese Kampagne von so vielen DSA Spieler hoch geschätzt wird.

Wenn man aber nicht offizielle Abenteuer in einem Aventurien vor 1015 BF gespielt hat (und sich somit damit verbunden fühlt), zudem nichts mit "vordefinierten Enden" zugunsten einen offiziellen Metaplots anfangen kann, dann kann man diese Kampagne mMn nicht empfehlen. Selbst wenn man mit beidem etwas anfangen kann, ist eine Menge Vor- und Verwaltungsarbeit vom SL nötig, ich verweise mal da auf Vorbemerkung des borbarad-projekts.

Wenn man die Abenteuer einzeln betrachtet, finde ich, dass gerade am Anfang einige recht gute darunter sind, insbesondere Unsterbliche Gier hat mir sehr gut gefallen. Ab Bastrabuns Bann finde ich kaum etwas, dass mir noch gefiel, absoluter Tiefpunkt ist Rohals Versprechen, da hatte ich schon beim Lesen einen starken Widerwillen, dass meinen Spieler anzutun, entsprechend hab ich mich auf wenige plotrelevante Szenen beschränkt.

Fazit: Damals mag G7 ein großer Wurf für Aventureien und den damaligen Metaplot gewesen sein, aber selbst Spielern, die auf den offizellen Metplot stehen, würde ich sie nicht empfehlen, gerade bei DSA gibt es genug andere Kampagnenalternativen neueren Datums, mit denen die Spieler sich besser identifizieren können. Als Inspirationsquelle mag sie sicherlich dienen, aber as written finde ich sie einfach nur schlecht.
« Letzte Änderung: 11.12.2015 | 09:25 von Dimmel »

Offline Thallion

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #29 am: 27.07.2016 | 08:28 »
http://www.drosi.de/rezension/fap13003.htm
Zitat
Da meine jetzige Gruppe noch nicht das Vergnügen hatte, mit Borbarad Bekanntschaft zu machen, werde ich die Kampagne mit ihnen spielen, und ich freue mich auf die weiteren überarbeiteten Bände.
http://www.drosi.de/rezension/fap13012.htm
Zitat
Die Kampagne ist eine der Meilensteine in der aventurischen Geschichte. Durch die sehr guten Ergänzungen und Erweiterungen ist sie noch besser geworden. Aber immer noch richtet sie sich an erfahrene Spieler und Spielleiter. Trotzdem sollte man die Kampagne irgendwann spielen.
http://www.drosi.de/rezension/fap13022.htm
Zitat
Invasion der Verdammten ist eine sehr gute Fortführung der großen Kampagne. Es ist den Autoren gelungen drei sehr interessante Abenteuer zu entwickeln, die es den Spielern ermöglichen Teil der weltverändernden Ereignisse zu sein.
« Letzte Änderung: 27.07.2016 | 08:47 von Thallion »

Offline Schattenkatze

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #30 am: 2.10.2024 | 12:32 »
Ich fand die 7G, die wir von Ende 2009 bis Ende 2017 über knapp über 1530 Spielstunden spielten, persönlich großartig und wahrlich episch und sie ist definitiv eines meiner DSA-Highlights in fast 25 Jahren DSA spielen.
Unsere SL hat sehr ergebnisoffen gespielt, gerade in der zweiten Kampagnenhälfte, so dass wir nicht nur von Station zu Station geführt wurden, und Handeln der Charaktere und unsere Ideen und Tun tatsächlich etwas bewirken konnte. Die Zeichen wurden aufgebohrt und wertetechnisches höher - besser - weiter von der SL unterstützt und gewollt, damit sie uns auch ebenso aufgebohrte Dämonen, die dämonisch böse sein konnten, entgegen stellen konnte, ebenso wie Paktierer mit fiesen Möglichkeiten. Dafür entfernte sich "unsere 7G" teilweise schon merklich von den offiziell vorgesehenen aventurischen Entwicklungen und Setzungen. Alle Spieler*innen waren damit aber viel glücklicher als "das muss so sein". (Außerdem mögen wir das offizielle post-Borbarad-Setting ohnehin nicht so sehr und spielen daher nun wieder in der Hal-Zeit.)

Es gab viele Ereignisse im Spiel, über die wir noch heute begeistert reden und uns zurückerinnern. Es gab Nebenplots und für Charaktere auch zugeschnittene Szenen. Das unsägliche "keiner glaubt den SC" wurde weggelassen, unsere Charaktere hatten ca. 20.000 AP bei Kampagnenbeginn und hatten viel Ansehen und Verbindungen. Die Kampagne läuft auch ohne das an wie gehabt.
Für die Tobrien-Teile wurde eine AP-schwächere Zweitgruppe ins Leben gerufen, und in der finalen Schlacht hatten wir SC-4 Gruppen um die verschiedenen Schauplätze der Schlacht zu bespielen und haben vorher im Heerlager sehr viel gespielt.

Ich habe einige der AB und Szenarien (bei weiten nicht alle) anschließend gelesen und war teilweise entsetzt (besonders von dem, was die 3. Dämonenschlacht sein soll), und das ständige Verlieren müssen hätte mich sicherlich auch frustriert, hätten wir nach dem Buch gespielt.

Offline nadyavin

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #31 am: 17.07.2025 | 17:50 »
Nandus mit Euch,

tja, was soll ich zur Borbaradkampagne schreiben: eventuell einen etwas schizophrenen Beitrag?   ~;D

Ich habe diesen ähm Epos in drei Phasen beackert und zwar bin ich

1. als Spieler des ersten Gezeichneten mit meiner ehemaligen Jugend-DSA-Gruppe irgendwo zwischen Pforte des Grauens und Bastrabuns Bann versandet, d.h. habe jene erfolgreich abgebrochen wie anscheined die allermeisten.
2. später als halbwegs erfahrener Spielleiter durch die überarbeiteten roten Hardcover mit einer anderen Gruppe durchgeprescht.
3. kürzlich nach sehr langer DSA- und Rollenspielpause erneut zum Schmökern zurückgekehrt und plage mich latent mit filettierten Leitungsfantasien.

Zu 1) Aus heutiger Sicht war's eine schlimme Erfahrung:
die aufgrund der wilden Zwanziger desintegrierende DSA-Gruppe mit einem Powergamer als Meister und z.B. mir als Non-Powergamer in gildenmagischer Rolle, sprich eine völlige Überforderung für alle Beteiligten. Zudem handelte es sich um die alten DSA3-Bände, die mit modernem Blick wirklich schwer zu genießen sind. Es kann sogar sein, dass diese Erfahrung zu meiner daran anknüpfenden Dauer-Spielleiterfunktion führte, d.h. mir das aktive DSA-Spielerleben komplett versalzen hatte.

Zu 2) Eine damalige Spielerin fasste die in unter zwei Jahren abgeschlossene (!) Blitz-Borbaradkampagne treffend als "Nadyavins Märchenstunde" zusammen, d.h. Railroading und NPC-Bestaune vom Feinsten. Klar, aus beruflichen Gründen ging es leider nicht anders und wenigstens bin ich einmal ganz durchgekommen, aber Vieles davon gehörte nicht zu den rollenspielerischen Sternstunden und generell handelte es sich eher um eine altmodische Herangehensweise. ABER: ich hielt die überarbeitete DSA4-Version im Rahmen der intensiven Vor- und Nachbereitung für ziemlich genial. Das beste originär deutsche Abenteuermaterial, welches mir bis dato untergekommen war, und da mehrere erfahrene Spieler:innen mit am Spieltisch saßen, haben wir es gemeinsam feierlich durchlitten. Den entsprechenden, wirklich ausführlichen Spielbericht fändest Du hier:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,130977.0.html

Zu 3) Nach einer sehr langjährigen Rollenspielpause habe ich die Bände in den Coronajahren wiederum in die Hand genommen. Die Teile "from the book" zu leiten kann ich mir absolut nicht mehr vorstellen. ABER: ich halte sie für geniale Literatur und zwar genauso gemeint. Zum ausgiebigen Schmökern, wahrscheinlich mit einer ordentlichen Portion Nostalgie, und Sinnieren. Meiner Meinung nach sind die Bände z.B. auch sprachlich ansprechend und zeitlos. Doch für den Spieltisch selbstverständlich kaum zu gebrauchen (und leider auch kaum zu bekommen)...

N.
« Letzte Änderung: 18.07.2025 | 17:05 von nadyavin »

Offline manbehind

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #32 am: 17.07.2025 | 17:58 »
Doch für den Spieltisch selbstverständlich kaum zu gebrauchen?

Könntest du deine Meinungen begründen, d. h. warum sind die Bände für den Spieltisch nicht zu gebrauchen und warum ist das für dich selbstverständlich?

Offline Megavolt

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #33 am: 17.07.2025 | 18:58 »
ABER: ich halte sie für geniale Literatur und zwar genauso gemeint. Zum ausgiebigen Schmökern, wahrscheinlich mit einer ordentlichen Portion Nostalgie, und Sinnieren. Meiner Meinung nach sind die Bände z.B. auch sprachlich ansprechend und zeitlos. Doch für den Spieltisch selbstverständlich kaum zu gebrauchen (und leider auch kaum zu bekommen)...

Da schließe ich mich an.

Ich würde das Lob noch dahingegend erweitern, dass die Verzahnung der ganzen Texte, das Worldbuilding und die ganze mega Energie, die da reingesteckt wurde, ein Gesamtwerk ergibt, das insgesamt deutlich besser ist als der olle Herr der Ringe.

Ich habe die G7 in verschiedenen Phasen meines Lebens aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und mit völlig unterschiedlichen Interessen erlebt (zum Glück nie durchspielen müssen, ich bin in guter Gesellschaft ebenfalls irgendwann mal bei Abenteuer drei oder so versandet  ~;D). Mich hat das echt voll abgeholt, begleitet und rollenspielerisch auch irgendwie getragen. Die sieben Gezeichneten ist einfach serious business, Alter. Da schauen andere Rollenspiele ganz schön popelig aus dagegen.

Spielbar ist das alles freilich nicht. Die ganze Kampagne ist eher wie so eine aufflackernde Gralserscheinung. Wo man nie so recht weiß, ob das alles irgendwie fake ist oder ob man selber einfach nur total unwürdig ist. Ich hatte mir lange Zeit erträumt, sie sei der wahre Gral, und alle Mängel lägen halt an meinem Unvermögen. Ich halte an diesem Traum auch weiterhin fest, denn eine notwendige Tugend bei der Gralssuche ist eben die Demut.
« Letzte Änderung: 17.07.2025 | 19:29 von Megavolt »

Online gilborn

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #34 am: 18.07.2025 | 10:23 »
Pah, natürlich ist das spielbar!  :)

Hab ich ja über zwei Jahre geleitet bis zum Schluss.

Jaaa, ich hab Anpassungen gemacht, sicher gibt es by the book railroading und NPC bestaune, aber es wird sich mMn viel zu sehr daran abgearbeitet. Das Gerüst dahinter ist genial und durchaus mit einfachen Anpassungen spielbar.
Das schwierigste ist, sich alles, was da drin steht, anzueignen.

Online Kurna

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #35 am: 18.07.2025 | 10:26 »
Ich habe die Kampagne nur gelesen, nicht gespielt oder geleitet. Mein Eindruck war, damit die ihre volle Wucht entfalten kann, müssen die Charaktere nicht einfach nur hochstufig sein, die müssen wirklich hochgespielt worden sein. Die Gruppe muss echte Aventurien-Erfahrung haben.
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Offline nadyavin

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #36 am: 18.07.2025 | 11:05 »
@manbehind + gilborn
Aus meiner Sicht sind die Bände by the book nicht mehr spielbar, wenn man ihrer überhaupt physisch habhaft wird, weil sie in ihrer engen Setzung kaum "play to find out" ermöglichen, sondern überwiegend "play to win" - ach nee, "play to lose". Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass ich mich in den letzten Jahren intensiver in die neuen Systeme und Rollenspieleansätze hineingearbeitet habe. Meine Erfahrung lautet, dass ich damals sowohl als Spieler (1.) als auch als Spielleiter auf entsprechende Spieler:innen traf, die allerdings DIE Kampagne in der offiziellen Setzung erleben wollten.

Wenn Du Dich als SL daran orientierst, musst Du regelrecht NSCs, Schauplätze und Hintergrundinfos pauken. Und trotzdem läufst Du Gefahr, dass Deine Gruppe inhaltlich überfordert ist bzw. Vieles nicht nachvollziehen kann. Von dem schier grenzenlosen Frustpotenzial ganz zu schweigen. Gezeichnete:r zu sein, ist nicht "schön" und wenn Du wie ich die Sache gemäß der Setzung durchziehst, stirbt auch mindestens die Hälfte der Gruppe brutal auf dem Weg zur oder bei der Dritten Dämonenschlacht. Wir reden also von einer mehrjährigen inneraventurischen UND weltlichen Leidensphase, was einfach nicht mehr meinem veränderten Rollenspielwunsch entspricht.

Ich hatte im 2. Durchgang für jede Sitzung dieselbe Anzahl an Stunden als Vorbereitungszeit investiert und mir jedes Mal x Zettel vollgeschrieben, obwohl ich über ein sehr gutes Gedächtnis verfüge und Impro-erfahren bin. Das empfinde ich aus aktueller Rollenspielsicht nicht mehr als zeitgemäß, obgleich ich die Stunden investieren könnte = zur Verfügung hätte. Natürlich kannst Du Dir aus den reihenweise ikonischen Szenen nach Belieben etwas Feines zusammenschneidern, doch das fällt für mich nicht mehr unter "by the book".

Klar benennen kann ich es, weil ich während Corona aus meinem SL-Vorruhestand zurückgekehrt bin und mich mit diesem klassisch-altmodischen Ansatz am Jahr des Feuers versuchte. Mehrere sehr erfahrene Mitspieler und ich haben nach vielen intensiven Monaten am Spieltisch dieselbe Konsequenz gezogen: das bringt uns keine Freude mehr, d.h. wir haben abgebrochen.

Zur Abschlussinfo: ich habe als einer der wenigen mit "gut" abgestimmt. Wenn ich nur ein oder vier originär deutschsprachige Rollenspielbücher behalten dürfte, wäre es die Borbaradkampagne. ;) Als sogenannter Steinbruch stecken da mehr Ideen, Aufhänger und Handlungsstränge drin als man in einem ganzen Rollenspielleben verarbeiten kann. @ Megavolt kann ich beipflichten: in die DSA4-Überarbeitung ist dermaßen viel Herzblut und Leidenschaft einer ganzen Generation genialer Autor:innen geflossen, dass es sich um eine ansprechendere Roman-x-logie als z.B. die grüne dreiteilige deutsche Herr-der-Ringe-Übersetzung handelt.
« Letzte Änderung: 18.07.2025 | 11:21 von nadyavin »

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #37 am: 18.07.2025 | 11:16 »
Ich habe die Kampagne vor ca. 10 Jahren als Spieler erlebt, wir hatten sie allerdings mit D&D 5 bespielt und in die Forgotten Realms verlagert. In der Runde macht Rollenspiel immer Spaß aber hier eindeutig trotz und nicht wegen der 7G Kampagne. Am meisten störend emfpand ich, dass eine Prophezeiung wahnsinnig präsent ist, deren Entschlüsselung dir aber nichts bringt, weil du die vorhergesagten Ereignisse ohnehin nicht verändern kannst.
Die Kampagne wurde allerdings nicht beendet, wir haben bis kurz nach dem Untergang einer Großstadt gespielt. 
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #38 am: 18.07.2025 | 11:20 »
@nadyavin
Alles grün, mMn:

Das Ding ist by the book spielbar, aber nicht empfehlenswert.
Play to find out oder so ist ein Spielstil der hier nicht bedient wird.

Das Ding ist aber definitiv sehr spielbar wenn man ein paar einfache Anpassungen macht und den Mut besitzt, Sachen zu kürzen / ändern (Sei es weil sie einem nicht zusagen oder weil es überfordernd ist oder frustrierend).
Play to find out ist so zumindest im Kleinen möglich.

Das ist alles kein Hexenwerk, wie gesagt, das schwierige ist das Einlesen - hat man das, kann man da schon was richtig Tolles draus zaubern, denn wir sind uns ja einig, dass das Grundgerüst top ist.

Aber alles gut, man kann das gerne anders sehen  :d

Offline AlucartDante

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #39 am: 18.07.2025 | 12:30 »
Für mich die beste und epischste Kampagne, das große Highlight meines Rollenspiellebens. Auch das einzige Mal, dass ich erlebt habe, dass Spieler vor Rührung beim Ende einer Kampagne geweint haben.

Ich habe drei Mal an ihr gespielt:
1. nur einzelne Abenteuer bei Erscheinen in meiner frühen Jugend, ohne das man verstanden hat, worum es ging.
Später dann die überarbeitete Kampagne von DSA 4.

2. Als Spieler, die Aventurien und die Geschichte kannten, hat uns die Kampagne durchaus gefallen, obwohl wir schon irritiert waren, dass drei Abenteuer infolge komplett gleich abliefen bzw. endeten
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aber die Abenteuer waren trotzdem alle spannend und auch irgendwie gut. Die Kampagne endete leider mit Grenzenlose Macht, das einzige Abenteuer, das so by the book nicht spielbar ist,
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, obwohl ich es von der Idee sehr gut finde.

3. Ich als Spielleiter mit DSA Hintergrund mit einer Runde, die Aventurien nicht kannte in viereinhalb Jahren mit allen möglichen Abenteuern drumherum. Ich kannte nun das Problem bei Grenzenlose Macht und by the book funktionierte auch in dieser Runde nicht, aber ich konnte es abwandeln. Es war absolut großartig. Wenn Borbarad zurück ist und es zu offenen Feldschlachten kommt und die Welt im Wandel ist, erlebt man plötzlich das, was man lange gefüchtet und erhofft hat. Auch wenn Siebenstreich und Bastrabuns Bann ein bisschen hinter den Möglichkeiten bleiben. Unsterblcihe Gier ist mit DSA-Neulingen etwas schwierig, ging aber recht gut.

Was macht die Gezeichneten aus?

a) Epos und Endlosigkeit: Ich habe nie wieder eine Kampagne gespielt, die solange war. Die meisten Kampagnen gingen bei uns ein Jahr, hier mussten wir uns sehr ranhalten, um es in 5 Jahren zu schaffen, sind gemeinsam daran gereift und gealtert, von der 1. bis zur 16. bis 18. Stufe. Es waren fast 30 Abenteuer mit je 4 Sitzungen, also 120 Treffen in durchschnittlich 5 Stunden, sind 600 Stunden in denen ich immer aufs Tempo gedrückt habe.

b) Gute Geschichte Alle lieben Herr der Ringe und Rowling hat die gleiche Geschcihte nach Borbarad mit Harry Potter nochmal erzählt. Es ist einfach eine gute Geschichte, wobei ich sie bei Borbarad am besten erzählt finde.

c) Vertraute Spielwelt und Wiedersehen der Charaktere Habe ich das richtig verstanden, einer unser Widersacher war vor 5 Jahren dieser Alrik, den wir damals schlecht behandelt haben?  Aber auch so gibt es immer ein Wiedersehen, mit den höchsten Personen Aventuriens. Klar anfangs sind die SCs die Warnenden, denen niemand glaubt, aber das ändert sich ja schnell. Dass die SCs schlecht behandelt werden, war bei uns in keiner Kampagne der Fall. Klar, wenn man gerne den Barbaren spielt, der jeden NSC aus Prinzip tötet bei schlechter Laune, das ist schwierig. Aber für Erwachsene ist es eine tolle Kampagne.

d) Helden und Ihre Geschichte So viele Taten der Helden haben einen großen Einfluss auf die Geschichte
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e) Schicksal, Prophezeigung und Railroading Ich finde Sandboxabenteuer oft langweilig, aber Railroading mag ich normalerweise auch nicht. Ausnahme ist, wenn die Geschichte selbst dafür gute Gründe liefert. In Chtulhus Orientexpress macht es mir auch nichts aus, wenn es sich wie auf Schienen anfühlt, im Gegenteil das ist gut. Die Borbaradkampagne ist wie Neo in Matrix beim Orakel. Es gibt die Prophezeiungen, alle wissen, dass es eintritt, sowohl Borbarad, als auch die Spieler, aber niemand weiß, wann und wie und vor allem wie es ausgeht. Gerade aber das hilft, bei so einer langen Kampagne. Wenn die Spieler mal wieder eine Ausfahrt verpasst haben, folgen sie einfach der Prophezeiung. Bei meiner Kampagne hat übrigens niemand gemerkt, dass es Railroading war und die Abenteuer vorher fest standen, alle dachten, es wäre meine Auswahl gewesen aufgrund ihrer Taten...
Da hat sich niemand nur als Zuschauer gefühlt

aber einen guten Spielleiter empfehle ich schon, um damit Spaß zu haben

Offline rillenmanni

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #40 am: 18.07.2025 | 12:49 »
Wir haben damals bis 2000 auch fünf Jahre gebraucht, um die reintröpfelnden Abenteuer durchzuspielen. Der SL wusste vorher nie wie es weitergeht, die Spieler waren dauerfrustriert, weil sie merkten, nie eine Chance zu haben. Und quer dazu noch einige Dinge, die man den Texten selbst gar nicht anlasten kann. Als vertane Lebenszeit würde ich diese fünf Jahre dennoch nie bezeichnen, und es ist toll, dass wir durchgehalten haben - den Spirit hatten wir.

Heutzutage hat man den großen Vorteil, segensreich überarbeitete Texte vor sich zu haben. Wer also die Bürde dieses Großprojekts wirklich auf sich nehmen möchte, kann mit guter Planung, Mut zur Veränderung (um Frutspotentiale zu verringern) und bei hinreichender Kenntnis der Spielervorlieben gewiss etwas Großes reißen.

Mein Glanzlicht war Unsterbliche Gier, das ich bis zur vorletzten Szene genossen habe. Das kann man wahrscheinlich noch besser losgelöst von der Kampagne spielen, dadurch noch vom einen oder anderen Zwang befreien, insbesondere vom Zwang des gescripteten Finales, das echt unterirdisch war. Die Szene damals brachte bei uns auch den Umschwung ins Negative. Von da an wussten wir, dass wir bis zum Ende der Kampagne gegängelt werden würden, was sich dann auch bestätigt hat.
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Offline nadyavin

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #41 am: 18.07.2025 | 16:39 »
Kleines P.S.: ich habe einmal nachgesehen und bei tanelorn keinen längeren Spielbericht der Borbaradkampagne gefunden. Dementsprechend habe ich unsere alten Blogeinträge (leider nicht mehr online) hervorgekramt und zu einem ausführlichen Spielbericht im entsprechenden Unterforum zusammengefasst:

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,130977.0.html

Vielleicht rundet jener diese Diskussion für den ein oder die andere:n ohne viele Extraklicks ab.  :)
« Letzte Änderung: 18.07.2025 | 19:03 von nadyavin »

Offline rillenmanni

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #42 am: 18.07.2025 | 16:40 »
Ja, ich habe eben schon gestaunt! Danke fürs Teilen!
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Offline Gondalf

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #43 am: 18.07.2025 | 21:51 »
Ich habe die Kampagne nur gelesen, nicht gespielt oder geleitet. Mein Eindruck war, damit die ihre volle Wucht entfalten kann, müssen die Charaktere nicht einfach nur hochstufig sein, die müssen wirklich hochgespielt worden sein. Die Gruppe muss echte Aventurien-Erfahrung haben.

Das sehe ich genauso und genauso wirkte es damals, all die Bezüge auf alte Abenteuer, alte Bösewichte, die wieder auftauchen.
Man trifft ein paar Promis und verabschiedet sich auch von einigen. Damals mit den Botenartikeln und ich meine sogar kleinen Hinweisen in Spielhilfen und ähnlichem, war das unglaublich.

Einfach die Kampagne einstreuen für ein paar Level 18 Charaktere, die wir schnell zusammengeschwurbelt haben, am besten noch ohne Aventurien zu kennen.. uff.. neee... Das war das Ende einer langen Spielerlaufbahn, für die legendären Helden, die man sonst in Aventurien kaum noch einsetzen kann, weil die einfach zu groß sind für das kleine Aventurien.

Ich habe die Kampagne vor ca. 10 Jahren als Spieler erlebt, wir hatten sie allerdings mit D&D 5 bespielt und in die Forgotten Realms verlagert. In der Runde macht Rollenspiel immer Spaß aber hier eindeutig trotz und nicht wegen der 7G Kampagne. Am meisten störend emfpand ich, dass eine Prophezeiung wahnsinnig präsent ist, deren Entschlüsselung dir aber nichts bringt, weil du die vorhergesagten Ereignisse ohnehin nicht verändern kannst.
Die Kampagne wurde allerdings nicht beendet, wir haben bis kurz nach dem Untergang einer Großstadt gespielt.

Das ergibt ja gewissermaßen Sinn, könnte man die Zukunft ändern, wäre die Prophezeiung ja Unfug.

Es ist die Kenntnis vom nahenden Weltuntergang, der sich vermutlich nicht abwenden lässt, aber wie in Herr der Ringe und anderen Epen, kommen ein paar Helden und stemmen sich gegen alle Wahrscheinlichkeit dagegen. Davon ab, welcher Teil der Prophezeiung lässt sich denn so gut entschlüsseln, dass man ihn verhindern könnte und wie sollte das gehen?

Ich meine sogar, dass einige Dinge schon passiert sind, wenn die Kampagne beginnt, man hätte die ja verhindern müssen, bevor die Prophezeiung verteilt wird.
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Man kann also nur feststellen, dass die alte Prophezeiung offenbar kein Blödsinn ist und dass sich hier etwas sehr großes zusammenbraut.. das kann eine sehr atmosphärische Bedrohung erzeugen.
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Offline AlucartDante

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #44 am: 18.07.2025 | 21:57 »
Dazu noch das ständige Gefühl der absoluten Hoffnungslosigkeit die Apokalypse eben nicht ändern zu können, das alles letztlich vergebens ist, wie sie besonders bei den Maraskanabenteuern Auftritt. Gerade auch die beiden Solos um Am Rande der Macht und die ungeschlagenen habe ich absolut geliebt... Und danach in keinem Rollenspiel wieder erlebt.

Offline Gondalf

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #45 am: 18.07.2025 | 22:33 »
Dazu noch das ständige Gefühl der absoluten Hoffnungslosigkeit die Apokalypse eben nicht ändern zu können, das alles letztlich vergebens ist, wie sie besonders bei den Maraskanabenteuern Auftritt. Gerade auch die beiden Solos um Am Rande der Macht und die ungeschlagenen habe ich absolut geliebt... Und danach in keinem Rollenspiel wieder erlebt.

Hehehe, jaa, auf die hatte ich mich auch bezogen. :-)
Für mich als SL war das sozusagen die Stimmung, die ich auch ein bisschen einfangen wollte, leider hat es mit der Kampagne nie hingehauen..
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Online gilborn

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #46 am: 20.07.2025 | 10:12 »
Das sehe ich genauso und genauso wirkte es damals, all die Bezüge auf alte Abenteuer, alte Bösewichte, die wieder auftauchen.
Man trifft ein paar Promis und verabschiedet sich auch von einigen. Damals mit den Botenartikeln und ich meine sogar kleinen Hinweisen in Spielhilfen und ähnlichem, war das unglaublich.

Einfach die Kampagne einstreuen für ein paar Level 18 Charaktere, die wir schnell zusammengeschwurbelt haben, am besten noch ohne Aventurien zu kennen.. uff.. neee... Das war das Ende einer langen Spielerlaufbahn, für die legendären Helden, die man sonst in Aventurien kaum noch einsetzen kann, weil die einfach zu groß sind für das kleine Aventurien.
Bezüge zu kennen und hochgespielte Charaktere zu haben macht es vermutlich reicher UND auch besser, aber ich würde mich dennoch nicht davon abhalten lassen:
Bei unserer G7 war ich der Einzige der Aventurien und DSA überhaupt schon mal bespielt kannte, und wir haben vielleicht 3 Abenteuer zur Vorgeschichte gezockt und sind dann aufs Ganze gegangen.
Dennoch war das Fazit der Spieler dass es das Epischste war, das sie jemals am Rollenspieltisch erlebt haben.

Vieles (nicht alles!) davon ist wie mit Marvel Filmen bei dem sie den Helden und den Helden auch noch auftauchen lassen, was aber reiner Fanservice ist: Die Geschichte abseits davon muss aber dennoch tragen damit es gut ist und das ist bei der G7 definitiv der Fall.

Offline manbehind

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #47 am: 20.07.2025 | 11:50 »
...insbesondere vom Zwang des gescripteten Finales, das echt unterirdisch war. Die Szene damals brachte bei uns auch den Umschwung ins Negative. Von da an wussten wir, dass wir bis zum Ende der Kampagne gegängelt werden würden, was sich dann auch bestätigt hat.

Spannend! "Borbarads Rückkehr" vollzieht sich ja in mehreren Schritten: zunächst gibt es Anzeichen, Prophezeiungen, Hinweise (z. B. in "Das Lied der Elfen"), dann kehrt Borbarads zurück, aufgrund der Störung von Liscoms Ritual jedoch nicht leibhaftig (Alptraum ohne Ende), sondern "nur" als Geist. In Unsterbliche Gier manifestiert sich Borbarad schließlich auch körperlich, d. h. seine Handlungsfähigkeit ist uneingeschränkt hergestellt. "Borbarads Rückkehr" ist so gesehen mit einem Geschoss vergleichbar, das sich zunächst nur durch Geräusche ankündigt, dann sichtbar wird, einschlägt, und dessen Zerstörungskraft sich dann vom Epizentrum aus in alle Richtungen ausbreitet.

Wesentlicher Akteur in "Unsterbliche Gier" ist Pardona, Legatin des Namenlosen, die Borbarad einen Körper verschaffen will, um ihn verführen zu können. Das Finale sieht vor, dass die Helden die Fleischwerdung Borbarads und den Verführungsversuch durch Pardona erleben. Für mich ist nachvollziehbar, dass die Helden bei der Begegnung zwischen Borbarad und Pardona die Rolle von Statisten einnehmen werden, weil die Machtkategorien der beiden Akteure alles andere verhindern.

Im Endkampf können die Helden mit Mühe einen Erzvampir und einen Dämon besiegen, die im Abenteuer nur Gehilfen Pardonas waren und nun entbehrlich sind, d. h. ihr Schicksal - insbesondere das des Erzvampirs - spielt keine Rolle mehr.

D. h. dramaturgisch besteht die Funktion der Begegnung darin, die Machtgefälle zu verdeutlichen - und damit das Ausmaß der Herausforderung, der sich die Helden gegenübersehen.

Grundsätzlich gibt es ja zum geschilderten Finale Alternativen: die Helden erreichen den Ort des Geschehens, aber alles ist bereits vorbei. Die Szene ist abgelaufen wie im Abenteuer beschrieben, nur eben ohne die Helden. Ob das für die Spieler ein besserer Ausgang des Abenteuer ist, weiß ich nicht.

Denkbar ist auch, dass sie das Ritual Pardonas erfolgreich stören und die Fleischwerdung Borbarads verhindern. Die Konsequenz wäre, dass Borbarad selbst nach einem halben oder ganzen Jahr einen Weg findet, sich einen Körper zu verschaffen. Auch das ist möglich, allerdings bliebe auch hier das Ausmaß der Macht Borbarads und der Bedrohung Aventuriens unklar, weil es nicht von den Helden erlebt wird.

Wenn eine Geschichte über mehrere Publikationen hinweg spielbar gemacht werden soll, dann ist es notwendig, dass die Geschichten mehr oder weniger aufeinander aufbauen. D. h. am Ende eines Abenteuers werden die Ausgangsbedingungen des Folgeabenteuers bestimmt. Wenn man das kommerziell macht - zumindest behaupte ich das -, ist das nicht anders möglich. Ebenso ist der Platz nicht da, in der Breite alternative Verläufe zu diskutieren, die, wie beschrieben, am eigentlichen Ausgang des Abenteuers ("Borbarad hat einen Körper") nichts ändern und daher unwesentlich sind.

Nach meinem Verständnis ist das, was du "Zwang" nennst, eher ein Problem der Spieler, die sich nicht darauf einlassen können oder wollen, das Geschehen und die Geschichte aus der Perspektive ihrer Helden zu erleben, denen nun einmal das Wissen (und das Spielverständnis) ihrer Spieler fehlt.

Hierzu schreibt Robin Laws ("Robin's Laws of Good Game Mastering", 2003):

"Remember, when you run an adventure, you see only the actual plotline that you'ver worked out in advance. You know who the assassins are, why they killed the sultan, how they escaped the palace... On the other hand, the players must dream up a number of competing anwers of those questions..." (S. 16)  In anderen Worten, die Helden wissen nicht, dass sie sich in einer Geschichte befinden. Die Spieler wissen das schon.

Und an anderer Stelle:

"A scenario that details a predetermined plotline will be criticized as "too linear", no matter how many branches or alternate polt twists it includes. (Hervorhebung von mir) Conversely, an adventure that simply presents a group of NPC's and a basic situation from which to improvise will be slammed as an unsatisfying read." (S. 17) Sprich, die Kritik, die hier an der Kampagne geäußert wird, ist nach meinem Verständnis keine spezifische Kritik an der Kampagne.

Meine Frage an dich:

Kann nach deiner Meinung das, was du "Zwang" nennst, beseitigt werden, ohne dass die Prämisse des Abenteuers ("Pardona verschafft Borbarad einen Körper. Hierzu setzt sie einen Erzvampir ein, um die Kraft des Blutes menschlicher Opfer zu sammeln und hieraus Borbard in einem finalen Ritual einen Körper zu erschaffen") verändert wird?
« Letzte Änderung: 20.07.2025 | 11:55 von manbehind »

Offline Gondalf

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #48 am: 20.07.2025 | 13:44 »
Bezüge zu kennen und hochgespielte Charaktere zu haben macht es vermutlich reicher UND auch besser, aber ich würde mich dennoch nicht davon abhalten lassen:
Bei unserer G7 war ich der Einzige der Aventurien und DSA überhaupt schon mal bespielt kannte, und wir haben vielleicht 3 Abenteuer zur Vorgeschichte gezockt und sind dann aufs Ganze gegangen.
Dennoch war das Fazit der Spieler dass es das Epischste war, das sie jemals am Rollenspieltisch erlebt haben.

Vieles (nicht alles!) davon ist wie mit Marvel Filmen bei dem sie den Helden und den Helden auch noch auftauchen lassen, was aber reiner Fanservice ist: Die Geschichte abseits davon muss aber dennoch tragen damit es gut ist und das ist bei der G7 definitiv der Fall.

Ja, es kann ja halt nicht immer der „absolute Ideafall“ sein, dass die Spieler am besten zufällig  sämtliche relevanten Abenteuer mitgenommen haben.😂
Im Grunde ist da viel SL Porn dabei und Lesespaß.

Aber gut zu hören, dass die Kampagne bei vielen auch so gezündet hat.
Vielleicht schaffe ich ja doch noch, die mal anzugehen.

"Remember, when you run an adventure, you see only the actual plotline that you'ver worked out in advance. You know who the assassins are, why they killed the sultan, how they escaped the palace... On the other hand, the players must dream up a number of competing anwers of those questions..." (S. 16)  In anderen Worten, die Helden wissen nicht, dass sie sich in einer Geschichte befinden. Die Spieler wissen das schon.

Und an anderer Stelle:

"A scenario that details a predetermined plotline will be criticized as "too linear", no matter how many branches or alternate polt twists it includes. (Hervorhebung von mir) Conversely, an adventure that simply presents a group of NPC's and a basic situation from which to improvise will be slammed as an unsatisfying read." (S. 17) Sprich, die Kritik, die hier an der Kampagne geäußert wird, ist nach meinem Verständnis keine spezifische Kritik an der Kampagne.

Meine Frage an dich:

Kann nach deiner Meinung das, was du "Zwang" nennst, beseitigt werden, ohne dass die Prämisse des Abenteuers ("Pardona verschafft Borbarad einen Körper. Hierzu setzt sie einen Erzvampir ein, um die Kraft des Blutes menschlicher Opfer zu sammeln und hieraus Borbard in einem finalen Ritual einen Körper zu erschaffen") verändert wird?

Ich frage mich da, wie der Ablauf ist? Dass die Spieler sich so super extrem gegängelt fühlen. Ich meine man rennt da die ganze Zeit rum, ist doch im Grunde frei und es gibt eine sehr kurze Sequenz, wo Dinge passieren, die man nur bedingt beeinflussen kann.

Oder (etwas provokant gefragt, sorry dafür) jammert der SL den ganzen Abend, dass ja „eh schon alles festgeschrieben ist“ und „sch.. DSA, ist ja eh nur eine Geschichte zum Vorlesen!“ ?
 Dann hätte ich als Spiele auch sehr schnell keine Lust mehr, die Kunst ist ja auch, da die Geschichte ja irgendwie weitergehen muss, die Spieler nicht zu sehr spüren zu lassen, wenn Dinge sich nicht ändern lassen..
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Offline rillenmanni

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #49 am: 21.07.2025 | 22:30 »
Ich denke, ich kann auf Dich, manbehind, und im Weitere auf Dich, Gondalf, nicht erschöpfend antworten; hinter uns als Rollobegeisterte liegen dafür zu viele Jahre der grundsätzlichen Diskussion über die G7 im Besonderen und die "richtige" Auffassung von Abenteuerhandlungsgestaltung im Allgemeinen.

Dass es dabei um eine Herausforderung an das Spielererwartungsmanagement geht ("was du 'Zwang' nennst, eher ein Problem der Spieler, die sich nicht darauf einlassen [...] wollen"), halte ich für einen Allgemeinplatz. Wenn ich mir die Runde handverlese, dann kann ich die G7 quasi vom Blatt mit högschdem Genuss für die Spieler leiten. Ich kann mir auch Spieler handverlesen, die, selbst wenn ich sie mit vielen Voraberläuterungen und Disclaimern dazu bekomme, die G7 "wider anderer Überzeugung" überhaupt mit mir zu spielen, auch meine modifizierte G7 mit Grausen spielen und ggf verlassen werden. Weil sie eine andere Vorstellung davon haben, wie ein Abenteuer oder eine Kampagne auszusehen haben.

Insofern kann ich gar nicht anders, als Dir bei Deiner Aussage grundsätzlich zuzustimmen: Unsere Erwartungen wurden in den 90ern nicht getroffen und wir waren auch nicht willens, unsere Erwartungen selbst angesichts der (korrekten) Annahme, dass weitere Enttäuschungen folgen würden, aufzugeben. Bei uns kam natürlich ein durch den SL nur erschwert durchführbares Erwartungsmanagement hinzu angesichts der Erstauflagen der Abenteuermodule (Hauptreihe und Seitenlinien), die aufeinander nur bedingt abgestimmt und im Hinblick auf die Gesamtkampagne nur mäßig transparent waren. Und so schrieb ich dann ja auch, dass es mit den drei dicken Bänden der frühen 2000er und einer guten Planung heutzutage leichter ist, die G7 für alle hinreichend befriedigend durchzuspielen. (Wobei G7 leiten mit dem Wörtchen "leicht" zu bedenken freilich auch ein kleines Abenteuer ist.) :)

Davon abgesehen denke ich durchaus, dass die G7 es nicht wenigen Spielern unnötig schwer macht, weil die Ohnmachtskarte sehr gern gespielt wird. (Nur ein Schlaglicht: Diese Schlacht da in ... Kurkum? bei den Amazonen, zu der man die Spieler zu intensiven Vorbereitungen einlädt, und die dann nach Buch dennoch ihren gescripteten Verlauf nimmt?) Letztlich sind alle (?) solche Ohnmachtsmomente, ob in der G7 oder allgemein Ausfluss einer hehren / ehrenwerten Absicht, für eine bessere Dramaturgie zu sorgen. Und was "gute Dramaturgie" ist bzw. inwieweit "Dramaturgie" etwas in Abenteuern oder sogar in Kampagnen zu suchen hat, das ist nun ein so essentieller Punkt und potentieller Kriegsgrund, dass ich das Fass hier nicht zum 1001. Mal aufmachen möchte. :)

Im Allgemeinen ist meine Meinung, dass man "wichtige" Elemente eines Abenteuers, die man unbedingt umgesetzt sehen möchte, nicht den direkten Spielerhandlungen aussetzen sollte (um sie dann, zB per Fingerschnipp des Bösewichts, doch nur in eine Ohnmachtsposition bringen zu müssen). Der Anspruch sollte sein, die Handlungen möglichst relevant sein zu lassen. Dabei muss ich jetzt nicht päpstlicher als der Papst tun; heutzutage passe ich mich im Zweifel graduell konträr zu meinen Idealvorstellungen an mein "Spielermaterial" an :). Anfang der 2000er war ich großer Anhänger des "Illusionismus" (dh es passiert, was passieren soll, aber die Spieler glauben, die Dinge selbst bewirkt zu haben), schon als Reaktion auf das erlebte Railroading (dh es passiert, was passieren soll, und die Spieler fühlen sich davon gegängelt, weil schlecht kaschiert wird und die Spieler eine andere Spielauffassung haben) der G7 und manch anderer DSA-Abenteuer.

Ich möchte Dir und Gondalf und wem auch immer aber in keinster Weise die erlebte G7 entwerten. Je mehr Spaß ihr damit hattet, desto besser fühle ich mich. So ganz im Ernst. Ich habe keinen Gewinn für mich, indem ich euch etwas Gutes abspreche.
« Letzte Änderung: 21.07.2025 | 22:35 von rillenmanni »
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Offline AlucartDante

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #50 am: 21.07.2025 | 22:44 »
Davon abgesehen denke ich durchaus, dass die G7 es nicht wenigen Spielern unnötig schwer macht, weil die Ohnmachtskarte sehr gern gespielt wird. (Nur ein Schlaglicht: Diese Schlacht da in ... Kurkum? bei den Amazonen, zu der man die Spieler zu intensiven Vorbereitungen einlädt, und die dann nach Buch dennoch ihren gescripteten Verlauf nimmt?)

Ich glaube das war eine Situation, die in unserer Runde das Gefühl großer Handlungsfreiheit erzeugte, die -wie aber immer ein bisschen im Rollenspiel- sehr illusionär war. Wir hatten eine ewige Diskussion, ob sich die Gezeichneten darauf einlassen sollen:

Variante 1: Wir bleiben in Kurkum, führen die Schlacht gegen Borbarad an einer gut befestigten Position mit starken Verbündeten. Aber wir sind gefangen und wenn wir verlieren, gibt es kein Entkommen und wir sterben alle.

Variante 2: Wir bleiben nicht in Kurkum, fliehen und organisieren Entsatz, um den Belagerern in den Rücken zu fallen.

Variante 3: Wir führen die Schlacht an einem anderen Ort, den wir bestimmen und nutzen den Vorsprung, den wir vor den Borbaradianern haben.

Am Ende entschied sich die Gruppe für Variante 1 und handelte dem Script entsprechend. Und ich als Spielleiter entschied, dass der Unterschied für Kurkum gering war, betrieb also heimliches Railroading. Die Gruppe aber feierte diese völlige Freiheit, entscheiden zu können, was sie wo erleben wollte und welche Strategie sie anwendete.

Aber ist das nicht menschlich, zu glauben man könne dem Schicksal etwas abtrotzen? Aber zumindest die Freiheit das Abenteuer zu skippen war da und klar hätte die Gruppe stattdessen ein anderes erleben können. Zumindest diese Freiheit war also tatsächlich da und an anderen Stellen der Kampagne wurde das auch genutzt.
« Letzte Änderung: 21.07.2025 | 22:50 von AlucartDante »

Offline Gondalf

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #51 am: 21.07.2025 | 23:01 »
Ich möchte Dir und Gondalf und wem auch immer aber in keinster Weise die erlebte G7 entwerten. Je mehr Spaß ihr damit hattet, desto besser fühle ich mich. So ganz im Ernst. Ich habe keinen Gewinn für mich, indem ich euch etwas Gutes abspreche.

Moin, nee, hatte ich jetzt auch nicht so superoffensiv aufgefasst, am Ende ist eh alles Geschmackssache.
Der eine langweilt sich beim HdR und der andere liest ihn 20 Mal und kann jedes Gedicht mitsingen..🤷🏻‍♂️😂

Dann hat ja alles auch seine Zeit und brauch auch die richtige Leute, genau zur richtigen Zeit.
Gerade bei G7, die vielen Verknüpfungen, die Dauer, die Erkenntnis irgendwie muss der Zug ja am Ende in den richtigen Bahnhof. Es gibt hier im Forum auch Leute, die würden schon grundweg ablehnen, dass das Ende nicht vollständig offen ist.
Ich sag nur:“Onkel Owen lässt Luke zur Akademie, Film ist zuende“..😂😂


Aber ist das nicht menschlich, zu glauben man könne dem Schicksal etwas abtrotzen?

Fast wie im Leben.. Hat, dass was wir hier tun wirklich eine Bedeutung? 🤷🏻‍♂️😂
Da beschwert sich auch keiner, in Deutschland würden die Leute gerne öfter ge „Railroaded“ werden, aber die DB kann nicht mal das…🫤😞


Edit: ein in zum ihn gemacht.
« Letzte Änderung: 22.07.2025 | 11:01 von Gondalf »
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Offline Runenstahl

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #52 am: 21.07.2025 | 23:56 »
Ich besitze die Bände nicht. Als Spieler habe ich die Kampagne ein paar wenige Abende bespielt bevor wir abgebrochen haben. Deswegen werde ich hier keine Wertung vergeben.

Ich kann beide Seiten verstehen. Wobei aber selbst diejenigen die die epische Seite der Kampagne loben ja durchaus einräumen das man Anpassungen vornehmen sollte damit es Spaß macht.

Das ist mMn Grund genug die Kampagne abzuwerten denn ich bewerte ja schließlich die Kampagne wie sie geschrieben ist und nicht das was gute SL daraus machen können. Das man sie allerdings durchaus nicht zerreißt eben weil sie coole epische Ideen beinhaltet ist aber mMn auch ein valides Argument.
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Offline nadyavin

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #53 am: 22.07.2025 | 17:21 »

Zustimmung an rillenmanni: gerade wenn man oder frau schon etwas länger bei DSA dabei ist und sich hier oder anderswo online tummelt, hat sich herausgestellt, dass bezüglich der Borbaradkampagne kein Forenkonsens möglich ist. Dies finde ich mittlerweile halb altersweise auch überhaupt nicht mehr schlimm. ;)

Insbesondere deswegen möchte ich die unterschiedlichen, bereits aufgezeigten Facetten einmal ausdrücklick loben. Da das tanelorn-Forum bisher diesbezüglich eher unbefleckt schien, erhalten Neulinge oder bisher noch nicht aktiv 7G-Erfahrene die Möglichkeit, sich auf der Metaebene intensiver mit dem ob und wenn ja, wie dieser Kampagne zu beschäftigen. Ich empfinde dies als sehr hilfreich und wichtig vor dem Hintergrund der enormen Kosten, die das Zulegen am Zweitmarkt bedeutete, und anschließenden Mühen, um das Ding irgendwie an den Spieltisch zu bekommen.

Vor einigen Jahren verspürte ich den Impuls zu versuchen, eine kleine Initiative zu starten, um die Kampagne in ihrer überarbeiten Gänze wieder wie auch immer als Literatur verfügbar zu machen analog wie es momentan mit der Simyalakampagne geschieht. Aufgrund ungelöster bzw. unlösbarer Rechtefragen scheint dies jedoch leider nicht möglich zu sein, so dass ich keine ernsthafteren Anstrengungen mehr in dieser Richtung unternahm...