Autor Thema: Fehlende Einführung ins Rollenspiel als Trend  (Gelesen 5986 mal)

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Offline La Cipolla

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Re: Fehlende Einführung ins Rollenspiel als Trend
« Antwort #50 am: 11.03.2016 | 00:30 »
13th Age könnte da auch ein Sonderfall gewesen sein. Für mich hat das immer ein wenig wie Pathfinder/Golarion gewirkt, was am Ende ja auch erheblich mehr geworden ist als man erst erwartet/geplant hat. Heißt, am Anfang war es wirklich mehr ein Fan-Service-Projekt für die empörte D&D-Gemeinschaft zwischen 3 und 4 (und in diesem Kontext ist es imho total okay, auf Einführungskram zu verzichten), aber jetzt, wo es nur noch als alleinstehendes Ding verkauft und sogar übersetzt wird, und wo der Editionstwist in der Vergangenheit liegt, fehlt halt was. Zumal wir ja sowieso nicht die amerikanische Rollenspielkultur haben, in der praktisch jeder schon mal D&D gespielt hat.

Daaaann wiederum dürften wohl selbst die fünf Neueinsteiger, die 13th Age anzieht, durch Leute dazu gekommen sein, die ihrerseits eine Bindung zu D&D haben. Und im Gegensatz zu Paizo baut es sich ja auch echt nicht als fette Mainstream-Alternative auf (und wird bspw. auch hier nicht also solche vermarktet, sondern eher als Liebhaberprojekt neben den "großen" in Deutschland).
Also ja, da find ich's völlig okay.
Ich kann auch nachvollziehen, warum die Fans es als ihre bevorzugte D&D-Variante gern in einer gänzlich unabhängigen "Core"-Variante hätten, aber ich befürchte, dass allen beteiligten Verlagen klar ist, dass diese Fans nicht viel bis nichts an der Zielgruppe des Spiels ändern werden.

Offline D. Athair

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Re: Fehlende Einführung ins Rollenspiel als Trend
« Antwort #51 am: 11.03.2016 | 00:51 »
Ich kann auch nachvollziehen, warum die Fans es als ihre bevorzugte D&D-Variante gern in einer gänzlich unabhängigen "Core"-Variante hätten, aber ich befürchte, dass allen beteiligten Verlagen klar ist, dass diese Fans nicht viel bis nichts an der Zielgruppe des Spiels ändern werden.
Das kann schon sein. Wobei ich zu bedenken gebe, dass auch einem (kleineren) Teil der Altspieler eine allgemeine Einführung wichtig ist. Um ins Spiel reinzukommen. Diese Leute stellen das Spiel dann nach ein paar Mal querlesen ins Regal und das wars dann. (*meld* :hi: .) Dazu kommt, dass man das Spiel nicht Spieler-Neulingen in die Hand geben kann, die gern eine eigene Runde aufmachen wollen.

Ich finde schon, dass da nicht unerhebliche Multiplikatoren wegbrechen.
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Achamanian

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Re: Fehlende Einführung ins Rollenspiel als Trend
« Antwort #52 am: 13.03.2016 | 10:41 »
Natürlich kann man in der Einleitung - angesichts der Zielgruppe - Teile weglassen. Andererseits zeigt 13th Age - das nicht nur davon ausgeht, dass die Leser wissen was Rollenspiel ist, sondern auch die letzten beiden D&D-Versionen (4E & 3.X) als zumindest rudimentär bekannt voraussetzt - dass ein Spiel mit dieser Vorgehensweise den Lesern unnötige Probleme einhandelt.

13th Age finde ich auch ein interessantes Beispiel: Das setzt ja sogar D&D3-aufwärts-Kenntnisse voraus und hat mich damit auch vor einige kleiner Hürden gestellt - nicht groß problematisch, aber selbst für Einsteiger, die schon mal ein RSP ausprobiert haben, wird es hier unnötig schwer. Klar, in den USA kann man da mehr auf die absolute Marktdominanz von Pathfinder+D&D setzen, trotzdem habe ich's nicht recht verstanden ... vor allem ist es ein Regelwerk, dass sich durchaus nicht vor Gelaber dazu scheut, was man sich bei diesem und jenen so gedacht hat. Dann kann man doch auch eine Seite Gelaber vorwegschieben, was ein Rollespiel etwa ist und wie die Grundmechanismen funktionieren.