Noch ein Alternativvorschlag.
Die Belagerung ist Teil einer Fehde zwischen Landesherr und Stadt um irgendwelche Besitz- und Freiheitsrechte, analog zu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Markgrafenkrieghttps://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4dtekrieg_1387%E2%80%931389https://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4bischer_St%C3%A4dtebundDie SC kümmert der Ausgang der Auseinandersetzung nicht, weil es ihnen egal sein kann unter welcher Obrigkeit sie unerwünschte Außenseiter sind. Insofern versuchen sie, sich um Kriegsdienst in der Miliz herumzudrücken und sich als opportunistische Kriegsgewinnler durchzuschlagen.
Wegen der Belagerung wurden in der Stadt Nahrung und Waren rationiert. Entsprechend blüht der Schwarzmarkt und die SC sind Teil davon. Von Leichen gefledderte Kleidung (Leichendieb), die über den Lumpensammler verschoben wird. Verkauf von Rattenfleisch, mit dem Pastetenfüllungen „gestreckt“ werden (Rattenfänger). Plünderung kriegsbeschädigter Häuser (Dieb) und auf den Straßen des Armenviertels gilt immer mehr das Recht des Stärkeren (Schläger) etc.
Durch Hunger und Entbehrung sind viele Menschen gerade im Armenviertel geschwächt und es kommt gehäuft zu Krankheitsfällen. Nicht ungewöhnlich, aber derlei kann sich leicht zu einer Seuche ausweiten. Daher wird das Viertel von der Obrigkeit unter Quarantäne gestellt. Die SC sitzen dort fest und die Krankheit beginnt tatsächlich, epidemisch um sich zu greifen.
Das ist die Ausgangslage, die in kurzen Einführungsvignetten für die SC entweder erzählt oder angespielt wird.
Die SC wollen sich absetzen, bevor sie selbst erkranken. Der einzig halbwegs gangbare Weg führt durch die Kanalisation. Aber auch die ist an zentralen Stellen mir Gittern gesperrt, deren Unversehrtheit regelmäßig kontrolliert wird. Natürlich gibt es dennoch Schmuggelrouten und die SC haben auch einen Kontaktmann. Der braucht noch Leute, weil er nicht nur sich selbst, sondern auch sein Hab und Gut in ein anderes Viertel hinüberretten will.
Der Schmuggler mußte, wegen den Sperrmaßnahmen, seine Route ändern und auf dem neuen Weg verschwinden immer wieder Leute. Ein Großteil seiner Bande ist mittlerweile verschollen oder abgehauen. Daher läßt er sich mit den SC ein, ohne diese in seine Probleme einzuweihen.
Was der Schmuggler selbst nicht weiß: In der Kanalisation hat sich ein Übel eingenistet (Nurgle-Kultisten oder Skaven), das die Situation ausnutzt, um eine Seuche zu entfesseln. Mit den Belagerern haben sie nichts zu tun, sondern handeln nach der Devise, wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Die neue Schmuggelroute führt nah an ihrem Versteck vorbei und darum sind sie gegen die Bande vorgegangen. Nun haben sie den Schmuggelpfad zurückverfolgt und wollen ihn selbst übernehmen, um die Seuche einfacher in die Stadt tragen zu können.
Für das eigentliche Abenteuer kann man dann das Szenario „The Ritual“ ausschlachten (merzen die SC das Übel aus, endet auch die künstliche Seuche). Es handelt sich dabei um ein altes Kurzabenteuer aus dem „White Dwarf“, das es abgesegnet durch „Black Industries“ auch als Adaption für die zweite Edition gibt. Die Seitenreihenfolge ist nicht chronologisch, damit man sich aus dem Ausdruck ein Heft basteln kann:
http://www.grognard.org.uk/WFRP2/Adventures/The%20ritual.pdf