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Sinn und Unsinn von "Der Spielleiter würfelt nicht"
Isegrim:
Im freeFATE-Regelwerk müsste es drinstehen. Zumindest hab ich es so gespielt, und selber auf die Idee gekommen bin ich sicher nicht, dazu bin ich zu unkreativ und fahr auf zu eingefahrenen Gleisen.
Scimi:
--- Zitat von: Hell van Sing am 30.09.2016 | 00:41 ---Zudem kommt durch solche Würfe meiner Meinung nach auch erst so ein gewisser Nervenkitzel auf (wie sehr reitet sich der Spieler in die Sch...erbenhaufen?) sowie der Faktor, dass man als SL gewissermaßen gezwungen ist etwas zu improvisieren - nur mit festen Werten wäre das für mich als Leiter auf meiner Seite ein ziemlich langweiliges Railroading.
--- Ende Zitat ---
Bei Fate z.B. wäre es aber bei vielen Würfen egal, wer würfelt. Z.B bei Opposition werfen Spieler und SL jeweils 4dF, aber es käme aufs Gleiche hinaus, wenn nur SL oder nur Spieler 8dF würfeln würden. Oder wenn die SL 2dF und der Spieler 3dF und eine Würfelapp 1dF und meine Mutter 2dF würfeln. Solange am Ende die Anzahl der geworfenen Würfel stimmt, ist es pure Geschmackssache, wer würfelt.
An der Stelle zu sagen: "Wenn ich würfle, dann ist das Nervenkitzel aber wenn stattdessen mein Hund würfelt, ist das Railroading", finde ich schon komisch. Hat das irgendwas mit Würfelaberglauben zu tun?
korknadel:
--- Zitat von: Wandler am 29.09.2016 | 17:44 ---Was macht den Reiz für dich aus nicht zu Würfeln (oder als Spieler ein System zu spielen bei dem der SL nicht würfelt)? (Ich gehe mal davon aus, das die "Der SL würfelt"-Variante auf jedenfall weiter verbreitet ist und jeder damit schon mehr Erfahrung gesammelt hat).
--- Ende Zitat ---
Reiz beim Nichtwürfeln:
*Als SL ist es offensichtlich, man hat weniger "Verwaltungsaufwand", muss weniger Werte nachsehen, abgleichen, etc. Das ist natürlich sehr bequem. Man braucht auch kein schlechtes Gefühl zu haben, weil man ständig krasse Ergebnisse würfelt.
*Als Spieler: Auf Spielerseite macht es kaum einen Unterschied, finde ich.
Würfeln:
*Als SL kann man durch Würfeln mitunter krasse Ergebnisse auch für NSCs generieren, das hat seinen Reiz. Wenn zum Beispiel ein Monster patzt, dann ist das ein anderes Gefühl, als wenn der Spieler sich -- beim Nichtwürfeln -- spektakulär verteidigt und der Fokus damit halt ausschließlich auf ihm liegt. Durch SL-Würfeln kann die Umwelt halt ein anderes (nicht besseres!) Eigenleben gewinnen, das auch sehr spaßig sein kann.
*Als Spieler macht es kaum einen Unterschied, außer vielleicht das, was ich eben zur SL-Seite gesagt habe.
Wandler:
--- Zitat von: Scimi am 30.09.2016 | 09:40 ---An der Stelle zu sagen: "Wenn ich würfle, dann ist das Nervenkitzel aber wenn stattdessen mein Hund würfelt, ist das Railroading", finde ich schon komisch. Hat das irgendwas mit Würfelaberglauben zu tun?
--- Ende Zitat ---
Muss so sein. Ich kann es jedenfalls nicht nachvollziehen. Man kann ja ein häufgieres Beispiel nehmen: Der Computer würfelt, weil es sich um eine Onlinerunde handelt. Die Argumentation, dass man gerne würfelt und das einem Spaß macht und einem das fehlt, die ist sicher unverrückbar in Ordnung - aber, dass es nun Willkür wird wenn der mechanische Akt des Samplings einer Warscheinlichkeitsverteilung ausgelagert wird, da wird es doch irgendwie seltsam.
--- Zitat von: korknadel am 30.09.2016 | 09:48 ---*Als SL kann man durch Würfeln mitunter krasse Ergebnisse auch für NSCs generieren, das hat seinen Reiz. Wenn zum Beispiel ein Monster patzt, dann ist das ein anderes Gefühl, als wenn der Spieler sich -- beim Nichtwürfeln -- spektakulär verteidigt und der Fokus damit halt ausschließlich auf ihm liegt. Durch SL-Würfeln kann die Umwelt halt ein anderes (nicht besseres!) Eigenleben gewinnen, das auch sehr spaßig sein kann.
--- Ende Zitat ---
Das kann ein Erfolgsgrad aber auch abbilden. -4 bis +4 . Negative Ergebnisse sind gute Ergebnisse des NSC und positive des Spielers.
Teylen:
--- Zitat von: Wandler am 30.09.2016 | 11:15 ---dass es nun Willkür wird wenn der mechanische Akt des Samplings einer Warscheinlichkeitsverteilung ausgelagert wird, da wird es doch irgendwie seltsam.
--- Ende Zitat ---
Es wird Willkür weil andere am Spiel über Spielmechanismen teilnehmen, die sie auch selbst bedienen.
Man selbst jedoch nicht mehr über Spielmechanismen 'am Spiel teilnehmt'.
Provokant gesagt:
Wer im Fußball nicht mit dem Ball spielt der spielt kein Fußball, er ist auf dem Feld kein Fußballspieler.
Wer im Rollenspiel nicht mit der Rollenspiel-Mechanik spielt, der spielt kein Rollenspiel, er ist am Tisch kein Rollenspieler.
Weshalb es mitunter auch heißt "Spielst du Rollenspiel oder machst du den Spielleiter?"
Nicht zu würfeln, oder Karten zu ziehen, Jengastöppel zu stupsen, was auch immer, schließt den Spielleiter vom Spiel des Rollenspiels aus, macht ihn zum Zuschauer. Im besten Fall noch Trainer oder Schiedsrichter. Aber nicht zum Mitspieler.
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