und weil zum anderen man beide Hände zum Führen der Waffen (Langschwert, Mordaxt, Hellebarde etc.) brauchte.
Dummerweise sind diejenigen, die
diese Waffen verwenden, auf dem Schlachtfeld eben die Minderheit.
Das Gros der Kämpfer führt Stangenwaffen mit Seitengewehr (vom Falchion bis zum Katzbalger), und kann sich neben dem Helm oft nur eine Torsopanzerung leisten. Die Form dieser Panzerung wechselt, dennoch sind die wirklich verwundbaren Stellen über Jahrhunderte die selben.
Die Aussage, dass Schilde
verschwinden ist sachlich falsch. Sie werden zu Spezialeinheiten, wenn man so will. Rondartschiere waren noch bis zum Beginn des 18. Jhdts in Gebrauch. Gerade im 30jährigen Krieg sind sie aber wichtiger Bestandteil der Formationen, vor allem um Pikenhaufen aufzubrechen. Und natürlich als schwere Infantrie, mit ihren beschussfesten Schilden.
Was sich tatsächlich ändert, sind Taktiken und vor allem der Fernkampf. Gegen Arkebusenkugeln bieten leichte Schilde nunmal keinen Schutz. Schon gegen Armbrustbolzen sind Holzschilde eher mäßig gut. Die späteren Kugelschilde sind ca. 5 kg schwer - das hängt man sich nicht lange an den Arm, aktives Fechten ist damit praktisch unmöglich.
Zuerst werden die Schilde weniger, dann der Rest der Rüstung. Man setzt beides nur noch gezielt in kleinen Verbänden ein.
Und erklär mir nicht Matt Easton. Wie schon mehrfach erwähnt, ich kenn ihn persönlich - noch aus einer Zeit lange
vor YT. Er hat immer gerne spekuliert und als Händler hat er auch gerne seine Produkte beworben. Man musste seine Aussagen immer schon mit ein bisschen Vorsicht genießen - schon bevor ihn das YT-Volk zum Experten für
alle Waffen und Rüstungen erhoben hat. Ja, er hat Ahnung. Oft labert er sich aber in Regionen, in denen seine Ahnung nicht mehr mithält.