Autor Thema: Einmal Quer durch die irdische Geschichte  (Gelesen 1060 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Blutschrei

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.035
  • Username: Blutschrei
Einmal Quer durch die irdische Geschichte
« am: 2.03.2010 | 21:41 »
Aloha!
Mir kam da gerade eine Idee... (ich muss mir mal irgendwas zum Verwalten meiner ganzen Setting-Ideen einrichten...^^)
Und zwar, würde ich mit einer Gruppe gerne eine Kampagne in der irdischen Vergangenheit und Gegenwart spielen.

Das ganze sollen ca 10 Abenteuer werden, beginnend mit einem in der Steinzeit (Essenssuche etc) und endend dann entweder mit dem Ende des kalten Kriegs oder mit einem kleinen Ausflug in die nahe Zukunft.
Zwischendrin gehts dann mal nach Griechenland in der Antike, zur Entdeckung Amerikas etc.

"wie vorhersehbar" mag man sagen, aber wenn ich etwas kreativ arbeite, dann wird es schwer vorauszusagen, welches Highlight in der nächsten Spielrunde stattfinden wird.


Jetzt stehe ich jedoch vor einem großen Problem:
Die Charakterentwicklung.
Denn so ganz natürlich schaffts wohl niemand all die Jahrtausende zu überstehen^^
Und hier würde ich einfach gerne wissen, wie es euch, wenn ihr so etwas spielen müsst dürft, gefallen würde.

Ein paar Herangehensweisen die mir spontan einfallen:
-Übernatürliche Menschen mit etwas mystischem Hintergrund, die die ganzen Jahrtausende überdauert haben.
-Wiedergeburt
-Jedes mal einen neuen Abkömmling einer "Familie" spielen, so besteht zumindest Zusammenhang zwischen den Charakteren, bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass die gleiche Familie wohl nicht im Osmanischen Reich und in Mittelamerika zur nahezu gleichen Zeit lebt...
-Völlig verschiedene Menschen spielen.

Die Erfahrungsvergabe wird dann dementsprechend auch variieren
-entweder tatsächlich jedes mal neue Fertigkeiten (bei den "überdauernden")
-Umtausch nicht mehr brauchbarer Fertigkeiten in neue ("Feuer machen" darf auf andere Fertigkeit umverteilt werden z.b.)
-Für jeden Charakter einen Fertigkeitenpool, der mit Erfolgen bzw Erlebnissen der SCs für den nächsten SC vergrößert wird und komplett neu verteilt werden darf.

Falls ihr alternative Vorschläge oder Abwandlungen habt immer her damit! Ich bin mir da völlig unschlüssig.
Zudem plane ich das ganze für eine noch nicht existente Gruppe und kann mich deshalb nicht nach dem Geschmack derselbigen richten ;)
BLOOD, DEATH AND VENGEANCE!!

Offline Chaos

  • Famous Hero
  • ******
  • Demokrator auf Lebenszeit
  • Beiträge: 3.760
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Chaos
Re: Einmal Quer durch die irdische Geschichte
« Antwort #1 am: 2.03.2010 | 23:37 »
Für mich klingt Wiedergeburt nach der besten Alternative.

Mit jeder Inkarnation dürfen die Charaktere eine oder mehrere Fertigkeiten behalten, besonders solche, die für die vorherigen Inkarnationen zentral waren - also wer im vorigen Leben ein römischer Legionär oder sowas war, kann halt in diesem Leben auch gut mit dem Schwert kämpfen. Andere Fertigkeiten können/müssen sie für den neuen Charakter neu erwerben.

Vielleicht haben die Charakter in ihrem ersten Leben ja irgendetwas angestellt, das sie in den darauffolgenden Leben in Ordnung zu bringen versuchen - vielleicht werden durch ihre Schuld irgendwelche Bösewichte ebenfalls wiedergeboren, oder sie haben irgendwelche bösen Geister freigelassen, und sie müssen in jedem Folgeabenteuer einen davon finden und durch irgendetwas, das nur sie als Wiedergeborene tun können, ihn endgültig zur Strecke bringen. Sprich, du hast zwar Abenteuer zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten, aber es zieht sich dennoch ein roter Faden durch alles.
Unordnung = Datenschutz
Was ich nicht finde, das findet auch kein Anderer!

Offline Feuersänger

  • Stollentroll
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Deadly and Absurdly Handsome
  • Beiträge: 33.045
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Feuersänger
Re: Einmal Quer durch die irdische Geschichte
« Antwort #2 am: 3.03.2010 | 00:02 »
Ich würde auch definitiv Wiedergeburt nehmen.

Etwa so wie Chaos vorschlägt; man bekommt für jede neue Inkarnation einen passenden Trait, der sich am vorherigen Leben orientiert, und das kumuliert sich dann.

Besonders cool fände ich es, wenn man während des Spiels Hinweise auf seine früheren Leben fände. Also, das würde ich sogar zum zentralen Element der Kampagne machen.

Das erinnert mich an einen Roman, der mit dieser Idee spielt; "Sonnenvogel" (Sunbird) von Wilbur Smith. Im ersten Teil der Geschichte buddeln ein Archäologe und ein Industrieller zusammen eine alte Stadt aus. Der zweite Teil spielt dann in dieser Stadt vor ~2000 Jahren, und man erkennt die beiden Hauptpersonen im Hohepriester und König der Stadt wieder. Fand ich schon sehr gänsehautig. Bereits im ersten Teil gibt es Hinweise darauf, z.B. in Form von Wandgemälden die den beiden Helden ähnlich sehen, oder eine alte Axt, die sich perfekt in die Hand des Archäologen schmiegt, und sich dann als Streitaxt des Hohepriesters entpuppt. Und so weiter.

Übrigens hat mir grad neulich ne Freundin erzählt, dass sie sowas ähnliches schonmal gespielt haben; da gab es dann jeden Abend einen neuen Charakterbogen für ein immer anderes System, aber die Charaktere hatten immer eine gewisse Ähnlichkeit miteinander...

Zum Abschluss noch etwas Lürik:

I was a highwayman
Along the coach roads I did ride
With sword and pistol by my side
Many a young maid lost her baubles to my trade
Many a soldier shed his lifeblood on my blade
The bastards hung me in the spring of twenty-five
But I am still alive.

I was a sailor
I was born upon the tide
And with the sea I did abide
I sailed a schooner round the Hoorn to Mexico
I went aloft and furled the mainsail in a blow
And when the yards broke off they said that I got killed
But I am living still

I was a dam builder across the river deep and wide
Where steel and water did collide
A place called Boulder on the wild Colorado
I slipped and fell into the wet concrete below
They buried me in that great tomb that knows no sound
But I am still around...

I fly a starship across the Universe divide
And when I reach the other side
I'll find a place to rest my spirit if I can
Perhaps I may become a highwayman again
Or I may simply be a single drop of rain
But I will remain
And I'll be back again, and again and again and again and again...
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Kowloon

  • Gast
Re: Einmal Quer durch die irdische Geschichte
« Antwort #3 am: 14.04.2010 | 10:07 »
Wenn du mit Wiedergeburt spielen magst, kannst du das Ganze auch spirituell angehen, was zumindest für mich, sehr neu und spannend klingt.

Jedenfalls lohnt es sich dann Hintergründe aus dem Buddhismus, Hinduismus und Jainismus einzubauen: Karma, Dharma, Samsara, Nirvana,...

Vielleicht ist das primäre Ziel eines SCs ja nicht, eine geschichtliche Epoche maßgeblich mitzugestalten oder ein bestimmtes 'Event' mitzuerleben, sondern vielmehr eine Entscheidung zu treffen, die im nächsten Leben einen Vorteil bedeuten kann. Sozusagen als Spielziel, sich aus dem Zirkel der Widergeburt zu lösen und ins Nirvana aufzusteigen.

Vielleicht müsste man dafür einen Hintergrund entwerfen, der als Äquivalent für 'gute Taten' steht und der wie jedes andere Attribut oder Fertigkeit gesteigert werden kann. Der aber auch, wenn man moralisch falsch handelt sinken kann, z.B. wenn gelogen wird, man stiehlt, mordet, aus Gier, Hass oder Ignoranz heraus handelt.

Je nachdem wie 'hoch' oder 'niedrig' dieser Hintergrund dann ist, fällt auch die Wiedergeburt  dementsprechend aus. Evtl. könnte man das ja darstellen, indem man nur so viel Prozent an EP mit in die neue Epoche bringt, wie der Wert in 'gute Taten' beträgt. Ab einen bestimmten Wert könnte das bedeuten, dass man gar keine EP mitnimmt, sondern man welche abgeben muss, was schwächere, unsichere Charaktere zur Folge hätte - und ich nicht weniger spannend fände.

Eben noch der gefeierte, römische Centurio, der ein Massaker in Karthago zu verantworten hat und im nächsten Moment schon eine ärmlicher Kräuterfrau im Frühmittelalter, die sich den Anschuldigungen der Hexerei ausgesetzt sieht...  ;)
 
---
Alternativ dazu überstehen auch übernatürliche Wesen (Geister, Vampire, Götter,...) die Äonen relativ unbeschadet und können auch von Kontinent A nach Kontinent B reisen.

---
Alternativ dazu ist ein mythisches Artefakt oder eine Zeitreisemaschine auch immer eine Möglichkeit jemanden durch die Zeit reisen zu lassen.   


--> würde mich interessieren wie du das jetzt angegangen bist.