@ SireThomas:
Geld ist nicht selbstverständlich. Man muss schon eine recht gute Technik haben um es überhaupt herstellen zu können, ausserdem ist das "Konzept" von Geld auch nicht selbstverständlich.
Da möchte ich etwas widersprechen, denn, was ist Geld? Als Geldmittel haben bspw. auch Muscheln herhalten müssen, Knöpfe oder bspw. Werkzeuge (z.B. Axtgeld). Das war gar nicht so umständlich herzustellen. Überall da, wo es zu Arbeitsteilung kommt, vorzugsweise in Städten, wird man m.E. auf Geldmittel treffen müssen.
Zuerst beginnt es meist mit wertvollen Metallen oder anderen seltenen Objekten.
Wertvoll und selten ... ergänzende Eigenschaft:
nutzlos ... die meisten Geldmittel haben m.E. die Eigenschaft,
keinem einen unmittelbaren Nutzen zu stiften. Sie sind neutral, was im Bezug auf Naturaltausch ein enormer Vorteil ist.
Und damit ein eitler Fürst sich freuen kann, hat er sein Portrait hineinstanzen lassen (verhindert auch billige Fälschungen etwas).
Man beachte historisch auch die Möglichkeit, Münzen als Nachrichten- und Propagandaträger zu nutzen - so machten es m.E. die Griechen und Römer.
Bzgl. Preisen ...
Wie bist Du bei der Hochrechnung vorgegangen bzw. wie hast Du den "Nutzen" bewertet?
Bzgl. Inflation ...
Gab es schon bei den ollen Griechen und Römern. Und wenn ich mich recht entsinne, haben die da ganz drastisches "Staatshandeln" betrieben *g*
Ich meine, das Problem geht ja schon los, wenn man als SL den Fehler begeht, den Spielerchars zu viel Geld mit zu geben (kann vorkommen). Die kommen in eine Region, wo dann auf einmal gar nicht raus gegeben werden kann. Und selbst wenn, dann hat jemand ein paar Goldmünzen und muß auch sehen, wie er die wieder los bekommt bzw. macht dann Einbußen - das Geld "entwertet" sich.
Anmerkung: Der Threat ist aus der Frage entstanden, wie man Preise in einer Fantasy-Welt z.B. für Rüstungen usw. gestalten soll. Nebenbei fiel mir dann persönlich auf, daß gerade bzgl. Wirtschaft in manchen Hintergründen arg geschludert wird. Dabei ging es mir nicht um das Funktionieren einer Wirtschaft, die hat ja in der Vergangenheit auch ihre Schlappen erlebt, sonder tlw. um die Auswirkungen. Genau das stelle ich mir auch reizvoll vor und das könnte ggf. auf so manch Abenteuer ein ganz anderes Licht werfen bzw. bestimmte Aspekte besser darstellen (Uninteressiertheit an "Geld" usw.).
@ Teethquest:
Ist die Situation Regional unterschiedlich?
Kommt ganz darauf an wie die Welt beschaffen ist
Im Ernst: Natürlich wird es regionale Unterschiede geben müssen. Etwas ausgleichen kann man das, wenn man ein einheitliches Münzsystem installiert. Ansonsten hat man Umrechnungskurse und einen natürlichen Verfall noch und nöcher. Ähnlich verhält es sich, wenn das Münzregal an "Untervassalen" vergeben wurde - da wird jeder versuchen, irgendwie an den Münzen zu sparen bzw. diese zu strecken, besonders zu Kriegszeiten.
Praktisch bleibt dies nicht ohne Auswirkungen auf die anliegenden Regionen.
Dazu noch eine Anmerkung: Anfangs dachte ich mir, daß verschiedene Münzsysteme nur abschrecken. In der Tat war das auch so, bis ich in einer Gruppe mal einen Händler hatte. Allein dadurch hat sich die Rolle des Händlers extrem aufgewertet, zumal sich dann die Gewichtung zugunsten div. gesellschaftlicher Fähigkeiten verschob.
Was ist mit dem Handel zwischen Völkern?
Grundsätzlich müsste man sich überlegen, ob die Völker etwas haben, was einem nützlich ist - Zwergenerz, Edelsteine, Mineralien für Zauberer usw. Dann müsste man einen guten Grund finden, warum diese Völker nicht versklavt werden sollten. Und dann funktioniert das auch mit dem Handel
Also ich gehe dann immer von den Wirtschaftsgütern aus ...
Gibt es Bänker, Geldverleiher und Kreditgeber?
Bei DSA gab es das mal, wenn ich mich nicht irre. Ansonsten macht das mit den Banken eigentlich nur Sinn, wenn man in seiner Fantasy-Welt eine gut funktionierende Bürger- und Handelsschicht installiert. Zumindest, wo der einzelne Mensch sich in gewisser Weise wirtschaftlich entfalten kann. Ansonsten haben ja Vasallen ihre Untervasallen. Und die wollen sich ja tlw. die Gunst ihres Lehnsherren erkaufen.
Außerdem lag früher eine sehr maßgebliche Geldbeschaffung im Kriegführen sowie der Ansiedlung von Menschen, frei nach der Formel: Viel Menschen = Wohlstand (für den Herrscher). Wo viele Menschen sind, kann man nämlich auch Steuern erheben - pro Kopf bekommt man da schon einiges. Deshalb gab es zeitweise bspw. auch in Österreich Bestrebungen, Großbauernhöfe zu verhindern und statt dessen lieber die Ansiedlung vieler kleinen Gehöfte zu fördern. Für die Fantasy könnte dies insofern von Interesse sein, als das bspw. durch aktive Bevölkerungspolitik Helden auch angelockt werden.
-gruß,
Arbo