Autor Thema: Preise für deutschsprachige Regelwerke - war: Deutsche D&D5 Version angekündigt.  (Gelesen 12761 mal)

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Offline Leonidas

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Du denkst. Hast du irgendwelche belastbaren Zahlen? Ich erinnere mich da an manche Rechnungen, die für sowas mal aufgemacht wurden, deren Grundtenor war, dass weniger als 15 Ct pro Seite ein Verlustgeschäft seien. Irgendwie so in dem Bereich. Nicht drauf festnageln.
Wenn die Shadowrunmacher ihr GRW zum Selbstkostenpreis rauswerfen, weil sie auf die Mehreinnahmen durch Zusatzbücher hoffen, dann ist das doch deren Geschäftsmodell,  das man a) nicht auf andere Verlage übertragen kann und die b) auch nicht gezwungen sind, das genauso zu machen. wtf?

Nee, ich habe natürch keine Zahlen, ebenso wenig wie die 50-€-sind-prima-Fraktion Zahlen hat, deshalb formuliere ich das ja auch deutlich als Meinung.

Natürlich ich finde durchaus doch, dass man das Pegasus-Modell aus Kundensicht als beispielhaft ansehen kann, und ebenso natürlich ist kein Verlag gezwungen, dem nachzueifern. Gleichwohl kann man Kritik an hohen Preisen äußern, wenn man das möchte. Außer Kritikäußerung und Konsumverhalten gibts ja wenig Möglichkeiten der Einflussnahme, so gering deren Effekt dann im Ergebnis auch sein mag.

Offline Leonidas

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50€ sind zwar schon gutes Geld, aber durchaus im gewöhnlichen Rahmen.

Richtig, man hat sich an die hohen Preise gewöhnt. Ein Grund mehr, sie auch mal zu hinterfragen.


edit: Zitat korrigiert

Wellentänzer

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Richtig, man hat sich an die hohen Preise gewöhnt. Ein Grund mehr, sie auch mal zu hinterfragen.


edit: Zitat korrigiert

Jau, früher haben die Brötchen noch 5 Pfennig gekostet. Mittlerweile haben wir uns an die hohen Preise gewöhnt. Das sollte man mal kritisch hinterfragen.

Offline Leonidas

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Finde nicht, dass mein Bäcker zu teuer ist.

Offline Greifenklaue

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Richtig, man hat sich an die hohen Preise gewöhnt. Ein Grund mehr, sie auch mal zu hinterfragen.


edit: Zitat korrigiert

Hinterfragst Du auch, ob Du bereit bist, auch nur einen Handschlag zu tun, für den Hungerlohn eines Freelancers?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Leonidas

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Ich weiß nichts darüber, wie Gale Force 9 oder WotC bezahlen. Du?

Luxferre

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Leute, es gibt doch wohl einen Unterschied zwischen 30, 40 oder 50 Euro. Ich finde 50 zu teuer. Da bekomme ich viel ausführlichere Bücher mit deutlich mehr Inhalt für.

Diese ewige und latent passiv-aggressive Diskussionskultur ist echt anstrengend.

50 Euro finde ich zwar zu teuer, aber ein Mondpreis, um mal zu der Diskussion zu verlinken, finde ich das übrigens nicht.


Hinterfragst Du auch, ob Du bereit bist, auch nur einen Handschlag zu tun, für den Hungerlohn eines Freelancers?

Das Buch ist fertig, da steckt keine Entwicklerarbeit drin. Nur Übersetzung. Ergo kein Argument für einen hohen Preis.

Offline Mr. Ohnesorge

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Luxferre

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Offline Lichtbringer

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Nee, ich habe natürch keine Zahlen, ebenso wenig wie die 50-€-sind-prima-Fraktion Zahlen hat, deshalb formuliere ich das ja auch deutlich als Meinung.

Ich weiß nicht, ob die 50-€-sind-prima-Fraktion Zahlen hat, aber als Pressesprecher der 50-€-sind-eigentlich-schamlose-Ausbeutung-Fraktion habe ich hier gerne Zahlen für dich:
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Natürlich ich finde durchaus doch, dass man das Pegasus-Modell aus Kundensicht als beispielhaft ansehen kann, und ebenso natürlich ist kein Verlag gezwungen, dem nachzueifern.

Pegasus kann das machen, weil ihre ganzen Nebenkosten über die Brettspielgewinne bezahlt werden.


Wichtig zu wissen: im englischsprachigen Raum sind die MSRPs (also "unverbindliche Preisempfehlungen") meistens reine Mondpreise, die - solang das Produkt noch verfügbar ist - _nie_ vom Einzelhändler aufgerufen werden. Das PHB lief (läuft?), abgesehen von der $10-Offensive, generell so für ca $30 über den Tresen. Entsprechend dürften die Großhandelspreise kalkuliert sein.

Da jetzt sich als deutscher Verleger auf den US-MSRP zu berufen, ist da schon ziemlich... schwach.

Der englische Markt dürfte etwa eine Größenordnung größer sein als der deutsche. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


Das Buch ist fertig, da steckt keine Entwicklerarbeit drin. Nur Übersetzung. Ergo kein Argument für einen hohen Preis.

Nur? Das ist ziemlich viel Arbeit. Allein das Einpassen ins Layout...


Hinterfragt ihr auch, warum die Stars der Rollenspielszene über die Runden kommen und die Stars der Filmszene in Palästen wohnen?

Offline Leonidas

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Danke für die links!

Luxferre

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Ich glaube hier wird sich etwas verrannt.

50 Euro sind keine schamlose Ausbeutung. Sagte keiner, oder?

Ich glaube, dass hier vereinfacht schwarz und weiß plakatiert werden, obwohl es die ganze Zeit um bunt geht  :d

Offline Leonidas

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Ist richtig, geht um bunt, müssen keine 19,95 sein, habe oben ja schon mal was von 30-35 € geschrieben.

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Ganz ehrlich? Bei aller Wertschätzung insbesondere für Luxferre: lest Euch den Link durch. Da ist nix bunt. Der Rollenspielmarkt ist für die Macher total spannend, aber er macht niemanden reich. Niemanden. Das sind echte Liebhaber, die viel Arbeit investieren für ein geliebtes Hobby, das zum Beruf wurde. Ohne die vielen, vielen Enthusiasten könnten wir unserem Hobby nur halb so toll nachgehen. Deshalb finde ich es total unangebracht, aufgerufene Preise ohne Grundlage einfach mal so "kritisch zu hinterfragen" oder mal so "30 bis 35 €" zu schreiben. Stattdessen hätte ich mir gewünscht, zunächst nachzufragen. So in der Art: "Mir kommen €50 für ein Rollenspielbuch viel vor. Allerdings habe ich keine Ahnung. Irre ich mich oder ist der Preis zu hoch?"

Für Kleinverlage hat Prometheus auch mal ne Rechnung veröffentlicht. Bei Ulisses muss man schon schwer schlucken, wenn man sich die Margen vergegenwärtigt. Bei Prometheus wirds dann irgendwann bitter. Ich freue mich wirklich über das Engagement und die Leute, die das Hobby beruflich betreiben. Deshalb haue ich etwas härter dazwischen, wenn unterschwellige Vorwürfe der Art, dass sich Rollenspielverlage massig Geld in die Tasche zu stecken mit überteuerten Produkten, im Raum stehen. Das haben die Leute nämlich erstens nicht verdient, es ist zweitens totaler Quark und drittens können die Macher selbst sich nur eingeschränkt wehren.

Klar: Beliebtheitspreise bekomm ich für solche Posts nicht. Aber, noch einmal: das Thema ist nicht bunt, sondern meiner Ansicht nach ziemlich klar.

Luxferre

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Ja, meine eingangs getätigte Aussage "ist zu teuer" ist auf jeden Fall wenig kompromissbereit.

Ich nehme andere Rollenspielprodukte als Referenz her. Das Splittermond Grundregelwerk zum Beispiel.
Da steckt richtig was drin fürs Geld.
Die Übersetzung eines fertigen Produktes schätze ich mit deutlich weniger Invest in jeglicher Form ein.
Aber wie gesagt, MIR ist das zu teuer. Muss nicht jedem so gehen. Ich erhebe keinen Anspruch auf die richtige Meinung. Allerdings wünsche ich mir auch, dass einem diese Meinung zugestanden wird. Ist schließlich auch nicht fein, wenn einem etwas zwischen die Zeilen geworfen wird, das dort nicht steht.

Mehr später. Handy nervt ;)

Online Arldwulf

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Für gut gemachte Bücher hätte ich auch kein Problem 50€ auszugeben, der Vergleich mit anderen Spielen passt schon.

Crizzl

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Für gut gemachte Bücher hätte ich auch kein Problem 50€ auszugeben, der Vergleich mit anderen Spielen passt schon.

Dem kann ich nur zustimmen.
Wir haben ein Luxushobby und die Bücher sind eigentlich zu billig, für das was sie in der Produktion kosten. Über Pegasus und deren Preise müssen wir nicht sprechen.

Offline Leonidas

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Ganz ehrlich? Bei aller Wertschätzung insbesondere für Luxferre: lest Euch den Link durch. Da ist nix bunt. Der Rollenspielmarkt ist für die Macher total spannend, aber er macht niemanden reich. Niemanden. Das sind echte Liebhaber, die viel Arbeit investieren für ein geliebtes Hobby, das zum Beruf wurde. Ohne die vielen, vielen Enthusiasten könnten wir unserem Hobby nur halb so toll nachgehen. Deshalb finde ich es total unangebracht, aufgerufene Preise ohne Grundlage einfach mal so "kritisch zu hinterfragen" oder mal so "30 bis 35 €" zu schreiben. Stattdessen hätte ich mir gewünscht, zunächst nachzufragen. So in der Art: "Mir kommen €50 für ein Rollenspielbuch viel vor. Allerdings habe ich keine Ahnung. Irre ich mich oder ist der Preis zu hoch?"

Für Kleinverlage hat Prometheus auch mal ne Rechnung veröffentlicht. Bei Ulisses muss man schon schwer schlucken, wenn man sich die Margen vergegenwärtigt. Bei Prometheus wirds dann irgendwann bitter. Ich freue mich wirklich über das Engagement und die Leute, die das Hobby beruflich betreiben. Deshalb haue ich etwas härter dazwischen, wenn unterschwellige Vorwürfe der Art, dass sich Rollenspielverlage massig Geld in die Tasche zu stecken mit überteuerten Produkten, im Raum stehen. Das haben die Leute nämlich erstens nicht verdient, es ist zweitens totaler Quark und drittens können die Macher selbst sich nur eingeschränkt wehren.

Klar: Beliebtheitspreise bekomm ich für solche Posts nicht. Aber, noch einmal: das Thema ist nicht bunt, sondern meiner Ansicht nach ziemlich klar.

Ich habe nun allerdings durchaus nicht ohne Grundlage geschrieben, sondern mich an dem Preisniveau orientiert, das ich für englischsprachige WotC- Grundregelwerke kenne. 30-35 € mögen richtig oder falsch sein, aus der Luft gegriffen hatte ich die Zahl nicht. Ebenso wenig aus der Luft gegriffen ist das Pegasus Preismodell. Beides zusammen Anlass genug fürs Hinterfragen anderer Preisgestaltungen.
Also, mag meine Meinung nun eine Mindermeinung oder sogar falsch sein, den Vorwurf der Gedankenlosigkeit möchte ich dann doch zurückweisen.

Offline phlorian

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Leute, es gibt doch wohl einen Unterschied zwischen 30, 40 oder 50 Euro. Ich finde 50 zu teuer. Da bekomme ich viel ausführlichere Bücher mit deutlich mehr Inhalt für.

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50 Euro finde ich zwar zu teuer, aber ein Mondpreis, um mal zu der Diskussion zu verlinken, finde ich das übrigens nicht.


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plus ggf. Rücklagenbildung für Bücher, deren Auflage sich nicht komplett verkauft

Natürlich entscheidet jeder für sich persönlich, was für ihn zu teuer ist und was nicht. Es sollte aber allen klar sein, dass der deutsche Rollenspielmarkt im Wesentlich unwirtschaftlich arbeitet und nur funktioniert, weil es für viele Akteure Teil des Hobbys darstellt.

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Aber wie gesagt, MIR ist das zu teuer. Muss nicht jedem so gehen.

Vollkommen okay. Würde ich niemals was gegen sagen. Vollkommen legitime Meinung. Mir ging es nur um den Hinweis, dass Rollenspielverlage meines Wissens keine Leute mit überzogenen Preisen abziehen. Alle Zahlen, die mir bislang so über den Weg gelaufen sind, deuten wirklich eindeutig darauf hin, dass mit Rollenspielen keine Millionen zu verdienen sind und es sich bei den Protagonisten der Szene um Enthusiasten handelt, denen aus meiner Sicht ein gewisser Respekt gezollt werden sollte. Wenn nun jemand schreibt, dass ein D&D5-Regelwerk so "30-35€" kosten solle, dann steckt da halt ein ganz massiver, unausgesprochener Vorwurf bezogen auf eine unsittliche Gewinnspanne drin. War vielleicht nicht so gemeint.

Ansonsten vertust Du Dich nach meinem Gefühl (!) mit der Annahme, dass die "Übersetzung eines fertigen Produktes [...] mit deutlich weniger Invest in jeglicher Form" verbunden ist. Ich würde auf das absolute Gegenteil tippen, denen ein D&D5-Lizenzprodukt dürft mit an Sicherheit grenzender Wahrschinlichkeit ganz erheblich teurer sein. Da parallel das Teil nur in einer vergleichswiese Auflage in Deutschland absetzbar ist (so denn Ulisses nicht noch extrem gute Vertriebsideen hat), geht der Preis halt deutlich hoch. Alles andere würde mich überraschen. Siehe auch phlorian.

Achamanian

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Ich habe nun allerdings durchaus nicht ohne Grundlage geschrieben, sondern mich an dem Preisniveau orientiert, das ich für englischsprachige WotC- Grundregelwerke kenne. 30-35 € mögen richtig oder falsch sein, aus der Luft gegriffen hatte ich die Zahl nicht. Ebenso wenig aus der Luft gegriffen ist das Pegasus Preismodell. Beides zusammen Anlass genug fürs Hinterfragen anderer Preisgestaltungen.
Also, mag meine Meinung nun eine Mindermeinung oder sogar falsch sein, den Vorwurf der Gedankenlosigkeit möchte ich dann doch zurückweisen.

Hm. Coverpreis des engl. Player's Handbook: 49,95 $. In Euro derzeit: 46,12 €.

Angebote zu geringerem Preis sind das übliche Dumping großer Händler.

Luxferre

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Natürlich entscheidet jeder für sich persönlich, was für ihn zu teuer ist und was nicht. Es sollte aber allen klar sein, dass der deutsche Rollenspielmarkt im Wesentlich unwirtschaftlich arbeitet und nur funktioniert, weil es für viele Akteure Teil des Hobbys darstellt.

Sind Kosten, die ein Deutscher Verlag mit seinem eigenen Produkt auch hat.
Mir ist das übrigens klar.
Ich befürchte jedoch, dass diese Preise jenseits von 45 Euro abschrecken. Und damit ist der Verlag noch gefährdeter, als eh schon.

@Wellentänzer :

Völlig überzogen mag in einigen Meinungen als Subtext enthalten sein. In meiner nicht ;)
Zumal ich das Geld für teure Produkte hätte. Und bei guter Qualität auch gern ausgebe.

Was das Gesamtinvestitionsvolumen angeht, halte ich eine genaue Aussage für schwierig. Gefühlt bin ich da nicht bei Dir. Aber vielleicht schätze ich die Lizenz auch als zu günstig ein.

Im Übrigen gönne ich jedem die Früchte seiner Arbeit. Wenn ein Verleger Millionär werden sollte, dann hat der aber hundertpro dafür geackert ;)
« Letzte Änderung: 28.03.2017 | 14:12 von Luxferre »

Offline Leonidas

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Vollkommen okay. Würde ich niemals was gegen sagen. Vollkommen legitime Meinung. Mir ging es nur um den Hinweis, dass Rollenspielverlage meines Wissens keine Leute mit überzogenen Preisen abziehen. Alle Zahlen, die mir bislang so über den Weg gelaufen sind, deuten wirklich eindeutig darauf hin, dass mit Rollenspielen keine Millionen zu verdienen sind und es sich bei den Protagonisten der Szene um Enthusiasten handelt, denen aus meiner Sicht ein gewisser Respekt gezollt werden sollte. Wenn nun jemand schreibt, dass ein D&D5-Regelwerk so "30-35€" kosten solle, dann steckt da halt ein ganz massiver, unausgesprochener Vorwurf bezogen auf eine unsittliche Gewinnspanne drin. War vielleicht nicht so gemeint.

Ansonsten vertust Du Dich nach meinem Gefühl (!) mit der Annahme, dass die "Übersetzung eines fertigen Produktes [...] mit deutlich weniger Invest in jeglicher Form" verbunden ist. Ich würde auf das absolute Gegenteil tippen, denen ein D&D5-Lizenzprodukt dürft mit an Sicherheit grenzender Wahrschinlichkeit ganz erheblich teurer sein. Da parallel das Teil nur in einer vergleichswiese Auflage in Deutschland absetzbar ist (so denn Ulisses nicht noch extrem gute Vertriebsideen hat), geht der Preis halt deutlich hoch. Alles andere würde mich überraschen. Siehe auch phlorian.


"unsittliche Gewinnspanne"? Was legst Du mir denn da in den Mund?

Offline Der Nârr

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Also ein reines Liebhaber-Produkt ist etwa das Basic Fantasy RPG. Das wird zum Selbstkostenpreis verkauft und daher kann man das Buch auf Amazon für unter 5 Euro kaufen.

Aber da viele "Enthusiasten" bereit sind, für professionelle Rollenspiele (mit denen ein Verlag Gewinn erwirtschaften will) entsprechend niedrige Bezahlung in Kauf zu nehmen haben wir den Fall, dass viele Rollenspiele für ihren Preis zu viel Luxus bieten. Daher finde ich eigentlich, dass man die Luxusausstattung wieder zurückfahren sollte. Aber der Käufer will es ja so und solang es genug unterbezahlte "Enthusiasten" gibt, funktioniert das System ja auch. Dass die Bücher "eigentlich" noch viel teurer sein müssten ist ein Argument der Verlage. Finde ich sehr problematisch, so zu argumentieren. Wenn man diese "eigentlichen" Löhne zahlen würde, muss man eben die Bücher verändern, damit sie noch zu einem angemessenen Preis in den Laden kommen.

Speziell bei D&D hat man nun aber ja auch ein Regelwerk, das einfach viel Volumen benötigt und dadurch teuer wird. Andere Rollenspiele sind "komprimierter", weil sie weniger oder einfachere Regeln haben oder die Regeln anders strukturiert sind. Darum finde ich auch diese Seitenzahl-Vergleiche problematisch. Ein Rollenspiel mit 150 Seiten kann ja genauso viel oder sogar mehr bieten als ein Rollenspiel mit doppelt so vielen Seiten. So gesehen hat die eigentliche Qualität des Rollenspiels als Spielanleitung praktisch keinen Einfluss auf die Preisgestaltung. Der Preis richtet sich also nicht nach den Funktionen, sondern hauptsächlich nach äußeren Merkmalen oder meinetwegen "Ergonomie". Das ist anders als in vielen anderen Bereichen, wo die technische Ausstattung den Preis oft stärker beeinflusst als die äußeren Merkmale.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

Offline NurgleHH

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Ich riskiere mal wieder den auf mich gleich losgehenden Shitstorm: Ich finde es immer erstaunlich, dass gerade im Rollenspiel und Tabletop-Bereich bei solchen Ankündigungen immer sofort diese Neid-Debatte über zu hohe Preise los geht. Erstens kann jeder doch selber entscheiden, ob ihm das Produkt - in dem viel Arbeit steck - den geforderten Preis Wert ist und Zweitens geben genügend Leute aus der Rollenspielszene mittlerweile für Zigaretten und Schnapps extrem viel Geld aus und meckern darüber nicht so viel. Ich sehe die Preise als nicht zu hoch an, denn mit diesen hochwertigen Produkten werden keine Milliarden-Renditen erzielt, eher moderate Einkünfte. Nicht umsonst gehen so viele Kleinverlage in Nirvana der motivierten Nichtverdiener oder Produkte wi 13th Age verschwinden aus wirtschaftlichen Gründen.
Aber nur meine 2ct zu dieser Nebendiskussion, eigentlich ging es mal um die deutsche Ausgabe von D&D, die endlich kommt.