Meines Erachtens bietet die Auseinandersetzung mit komplexen, relaventen Themengebiet durchaus einen Mehrwert.
Man hat zwar nicht Spaß in der Form einer leichten Unterhaltung, allerdings kann es zur intellektuellen oder persönlichen Weiterentwicklung, der Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen, genutzt werden.
In Bezug auf andere Medien oder Tätigkeiten gibt es mitunter auch die Option sich weniger Spaß-lastigen Werken zuzuwenden. Sei es um etwas zu lernen, erfahren oder sich damit auseinanderzusetzen.
Was man, ungeachtet des Themas, als Hobby durchaus sowohl absichtlich, als auch gerne machen kann. Selbst dann, wenn es einem nach dem betreffenden Werk, mitunter nicht gut geht. Weil einem beispielsweise die Lektüre von "Tage in Burma", die Betrachtung von "Requiem for a Dream", "Die letzten Glühwürmchen" zunächst emotional stark belastet.
In Bezug auf Pen & Paper Rollenspiele ist, nach meinem Eindruck, die Anzahl der Spiele, welche sich an einem Zugang zu potentiell belastenden Themen versuchen, vergleichsweise gering. Wobei hinzukommt das mitunter noch Autoren wie Spieler moralische Vorhaltungen gemacht werden. Wie dass sie die Themen, und in weiteren die Betroffenen, für ein Spiel und eigene, niedere Motive, ausbeuten.
Ich persönlich teile diese Vorhaltungen nicht, und würde hier genannte Spiele, wie Grey Ranks oder auch Montsegur 1244 empfehlen.
Ich persönlich würde allerdings Spiele, nur weil sie ein Genre bedienen, nicht allgemein dem Thema zu ordnen. Das heißt weder die Chroniken/Welt der Dunkelheit, noch Cthulhu in seinen Ausprägungen und auch die meisten Spiele die sich mit der organisierten Kriminalität auseinandersetzen, bieten notwendigerweise, eine tiefgreifendere Auseinandersetzung. Eher bedienen sie die entsprechenden Genre Tropes. Auch wenn es ausnehmen gibt wie der Band "Shoah" für "Wraith: The Oblivion" in Bezug auf die Welt der Dunkelheit, oder Piombo als Auseinandersetzung mit der Verbrechenswelle in Italien in den 70ern (wenn ich den Text richtig verstehe, mein italienisch ist nicht sehr weit fortgeschritten).
In Bezug als Larps scheint es weniger Vorbehalte zu geben, und gerade in der Nordic Larp Tradition, allerdings auch verwandten Larp Design-Schulen, findet man dahingehend zahllose Beispiele. Wie das schon genannte #feminism, War Birds, The Forgotten und mehr.