Autor Thema: Artikel zu Diversität in Rollenspielen  (Gelesen 16162 mal)

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Offline Rhylthar

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #75 am: 11.01.2018 | 22:44 »
...es gibt noch einiges zu tun...
Ja, was denn? Da bin ich mal gespannt.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Chruschtschow

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #76 am: 11.01.2018 | 23:02 »
...es gibt noch einiges zu tun...

Zugegeben, wenn ein Gruppenmitglied gerne einen homosexuellen Rinderhirten im Pulp Western spielen möchte und der Rest der Runde eigentlich nur fröhliche Ballerei gegen die bösen Aliens im Sinn hatte, dann ist der Brokeback-Mountain-Einschlag sehr schnell entweder lästig oder klischeebeladen. Cowboys vs. Aliens? Das ist ein Genre, in dem alles Ernste wahlweise lästig oder sehr schnell als seine klischeebeladene Persiflage daher kommt. Der Grat dazwischen ist nicht allzu breit.

Auf der anderen Seite ist Rollenspiel als Medium relativ flexibel. Da können durchaus mehrere Spieler in leichten Abwandlungen des jeweiligen Genres unterwegs sein, ohne dass das Spiel gleich explodiert. Immerhin machen das Runden seit Anbeginn des Rollenspiels, dass sie einigermaßen funktionale Runden aus Geschichtenerzählern und Figurenschubsern zusammen bekommen. Da wird es wohl auch möglich sein, im jeweiligen Spotlight ein bisschen andere Akzente zu setzen.

Aber wie gesagt, das kann einem auch ins Gesicht explodieren, wenn beispielsweise ein Rundenmitglied gerade sein ernstes Melodram auspackt und das andere seinen überdreht-albernen Alienplot unbedingt mit rein packen will.
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Offline Aendymion

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #77 am: 11.01.2018 | 23:12 »
Ich kann in einem albernen Setting keinen homosexuellen Charakter spielen, dessen homosexualität angespielt werden soll? Ist der Aliens abballernde Cowboy, der hin und wieder ein amouröses Abenteuer mit dem Barkeeper des Saloons wagt, wirklich so schwer vorstellbar?

Sagt man dann dem Spieler, der das gerne spielen möchte sowas wie: Sorry, aber in nem Cowboy-Alien-Funsetting passt Homosexualität nicht rein...

Das geht nur dann nicht, wenn das einzige, was einem einfällt, der Brokebackmountain-Vergleich ist. Da gibt es noch einiges an Horizont zu erweitern...womit der Sinn des Artikels von Frau Roos hinreichend belegt wurde...

Offline Rhylthar

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #78 am: 11.01.2018 | 23:16 »
Ich kann in einem albernen Setting keinen homosexuellen Charakter spielen, dessen homosexualität angespielt werden soll? Ist der Aliens abballernde Cowboy, der hin und wieder ein amouröses Abenteuer mit dem Barkeeper des Saloons wagt, wirklich so schwer vorstellbar?

Sagt man dann dem Spieler, der das gerne spielen möchte sowas wie: Sorry, aber in nem Cowboy-Alien-Funsetting passt Homosexualität nicht rein...

Das geht nur dann nicht, wenn das einzige, was einem einfällt, der Brokebackmountain-Vergleich ist. Da gibt es noch einiges an Horizont zu erweitern...womit der Sinn des Artikels von Frau Roos hinreichend belegt wurde...
Du brauchst bei mir keine Belehrung zu versuchen, wenn Du es selbst nicht verstanden hast. Chruschtschow hat es allerdings getan.

Zitat
Sagt man dann dem Spieler, der das gerne spielen möchte sowas wie: Sorry, aber in nem Cowboy-Alien-Funsetting passt Homosexualität nicht rein...
Nichts in den Mund legen, was niemand gesagt hat. Man wird ihm was sehr anderes sagen.
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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #79 am: 11.01.2018 | 23:22 »
Ich kann in einem albernen Setting keinen homosexuellen Charakter spielen, dessen homosexualität angespielt werden soll?

Hab ich nicht gesagt. Ich schrieb, dass das Rollenspiel als Medium hinreichend flexibel ist, es aber durchaus nicht trivial ist, eine Spielsituation zu schaffen, die nicht in die eine oder andere Richtung überzieht. Lies einfach noch mal meinen Text.
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Offline Viral

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #80 am: 11.01.2018 | 23:41 »
Interessant, dass Frauen hauptsächlich männliche SC spielen, habe ich schon häufiger gehört.
Bei uns gibt es jetzt aber tatsächlich keine weiblichen oder männlichen Crossplayer. - Ob das jetzt eine große Ausnahme ist, keine Ahnung.

Mir hat auf jeden Fall schon mal ein eingefleischter Rollenspieler gesagt: "Normal ist das nicht. Die Mädels die ich sonst kenne, spielen männliche SC und wollen metzeln."  ~;D
Edit. Mir geht es jetzt nicht so.

Also die weiblichen Rollenspieler, die ich kenne sind nicht so. Sprich weder crossplayende Machos noch Metzler.

[Edit] Ok nicht ganz korrekt - Evtl. kommt es auf das Alter der MitspielerInnen an. Vor Jahren hatte sich mal eine grad 18 Jährige als Spielerin gemeldet und wollte auf Teufel komm raus einen männlich Super-Drow spielen. WIr sind dann über den Charakterbau nicht hinaus gekommen, da ich dann gemerkt habe, dass die als Spielerin mit dem Rest der Runde aufgrund zu unterschiedlicher Spiel und Charakterstile nicht harmoniert hätte [/Edit]

@Aendymion
ich glaube du solltest versuchen dich darin zu üben, die Beiträge anderer etwas wohlwollender zu interpretieren. Evtl erstmal nachfragen wie was gemeint ist, bevor man mit dem Zeigefinger kommt ...
« Letzte Änderung: 11.01.2018 | 23:47 von viral »

Offline Rhylthar

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #81 am: 11.01.2018 | 23:49 »
Zitat
Also die weiblichen Rollenspieler, die ich kenne sind nicht so. Sprich weder crossplayende Machos noch Metzler.
In meiner Zeit als WoW-Spieler konnte man schöne Dinge beobachten:

1. Es hat eine nicht gerade geringe Anzahl an Frauen gespielt, wobei es bei den World First-Guilds es doch eher die Ausnahme war.
2. Das Verhältnis zwischen den klischeehaften "Heilerinnen" und den "Damage Dealern (w)" war recht ausgeglichen.
3. Nicht wenige Männer haben auch durchaus freiwillig und gerne die "unmännliche" Rolle der Heiler eingenommen (mich eingeschlossen).

Nur eines war eine Männerdomäne; Tanks...
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Offline Issi

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #82 am: 11.01.2018 | 23:55 »
@
Viral
Ich würde sagen umgekehrt
Kenne bislang keine junge Crossplayerin.

Offline Rhylthar

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #83 am: 11.01.2018 | 23:57 »
Und ich würde mutmaßen, dass dies nichts mit dem Alter, sondern mit der Erfahrung im Rollenspiel zu tun hat.

Um so sicherer man sich auf diesem Terrain bewegt, um so eher wird man evtl. Genderswapping betreiben.
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Offline YY

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #84 am: 12.01.2018 | 00:08 »
Sagt man dann dem Spieler, der das gerne spielen möchte sowas wie: Sorry, aber in nem Cowboy-Alien-Funsetting passt Homosexualität nicht rein...

Das geht nur dann nicht, wenn das einzige, was einem einfällt, der Brokebackmountain-Vergleich ist. Da gibt es noch einiges an Horizont zu erweitern

Das war nicht der Einstieg für den Vergleich - einen Schritt weiter zurück wird ein Schuh draus.

Wenn es nämlich heißt "Sexualität soll nicht Thema/Inhalt sein", ist die sexuelle Ausrichtung eines Charakters bestenfalls Hintergrundrauschen und ein Spieler kann nicht darauf bestehen, das zum Thema zu machen, nur weil er irgendeine schützens- oder repräsentierenswerte Untergruppe dafür ausgewählt hat.
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Offline Archoangel

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #85 am: 12.01.2018 | 00:13 »
Ich kann in einem albernen Setting keinen homosexuellen Charakter spielen, dessen homosexualität angespielt werden soll? Ist der Aliens abballernde Cowboy, der hin und wieder ein amouröses Abenteuer mit dem Barkeeper des Saloons wagt, wirklich so schwer vorstellbar?

Sagt man dann dem Spieler, der das gerne spielen möchte sowas wie: Sorry, aber in nem Cowboy-Alien-Funsetting passt Homosexualität nicht rein...

Das geht nur dann nicht, wenn das einzige, was einem einfällt, der Brokebackmountain-Vergleich ist. Da gibt es noch einiges an Horizont zu erweitern...womit der Sinn des Artikels von Frau Roos hinreichend belegt wurde...

Was er sagt ist: wenn wir uns zum Basketball verabreden, kannst du zwar gerne deine Golfschläger einpacken, musst dich aber nicht wundern, wenn dich die anderen Mitspieler verständnislos anschauen und darauf bestehen, dass du die Schläger nicht im Spiel verwendest.

Es interessiert keinen Menschen welche sexuellen Präferenzen dein Char hat, wenn du Cowboys vs Aliens spielst. Darum geht es in dem Spiel nicht, also darfst du dich nicht wundern, wenn nach der Vorstellung deines Chars keiner mehr Notiz von dieser Eigenschaft nimmt.

Da gibt es dann auch nichts mehr am Horizont zu erweitern, es sei denn du möchtest generell immer lieber Calvinball spielen.

Oder noch deutlicher (bitte bitte nicht falsch verstehen, ich unterstelle nichts, ich feinde nicht an, ich bekehre nicht, ich überzeuge nicht; ich versuche nur zu verdeutlichen): bei Mensch-ärger-dich-nicht kannst du zwar deine Pöppel als "schwul" bezeichnen, dies wird sich jedoch nicht auf das Spielgeschehen auswirken.
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Offline Chruschtschow

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #86 am: 12.01.2018 | 00:55 »
[...] bei Mensch-ärger-dich-nicht kannst du zwar deine Pöppel als "schwul" bezeichnen, dies wird sich jedoch nicht auf das Spielgeschehen auswirken.

Meine Position ist da einen Hauch anders: Du kannst schon. Aber wenn das eine Rolle spielen soll, wird sich ein bisschen was am Mensch Ärger Dich Nicht ändern. Und wenn du dann mit deinen Mitspielern einen Weg gefunden hast, wie es geht, kann es vielleicht immer noch passieren, dass ein andere Spieler deine schwulen Pöppel raus schmeißt und das ganze in einer hässlichen Diskussion endet. ;)

Wesentlich weiter sollten wir den Vergleich aber besser nicht führen. Ich glaube nicht, dass die Analogie noch ein bisschen weiter taugt ... ::)
« Letzte Änderung: 12.01.2018 | 01:05 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Chiarina

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #87 am: 12.01.2018 | 01:18 »
Man kann ja zur Abwechslung auch mal versuchen Aendymions Frage zu beantworten.

Zitat von: Aendymion
Ich kann in einem albernen Setting keinen homosexuellen Charakter spielen, dessen homosexualität angespielt werden soll? Ist der Aliens abballernde Cowboy, der hin und wieder ein amouröses Abenteuer mit dem Barkeeper des Saloons wagt, wirklich so schwer vorstellbar?

Ich kann mir das vorstellen. Das amouröse Abenteuer hat dann eben nichts mit "Aliens abballern" zu tun. Wenn alle Mitspieler wirklich nur das wollen, gibt´s ´n Problem. Außerdem ist an den amourösen Abenteuern nicht die Gruppe beteiligt. Die sind also Solovorstellungen, die die Zeit der anderen vielleicht besser nicht über Gebühr beanspruchen sollten. Als kleiner Twist aber für die ein oder andere comical relief Szene zwischendurch... warum nicht? Kann doch sogar ein ganz hübscher Kontrast zum Aliengeballere sein!
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline Rhylthar

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #88 am: 12.01.2018 | 06:45 »
Man kann ja zur Abwechslung auch mal versuchen Aendymions Frage zu beantworten.

Ich kann mir das vorstellen. Das amouröse Abenteuer hat dann eben nichts mit "Aliens abballern" zu tun. Wenn alle Mitspieler wirklich nur das wollen, gibt´s ´n Problem. Außerdem ist an den amourösen Abenteuern nicht die Gruppe beteiligt. Die sind also Solovorstellungen, die die Zeit der anderen vielleicht besser nicht über Gebühr beanspruchen sollten. Als kleiner Twist aber für die ein oder andere comical relief Szene zwischendurch... warum nicht? Kann doch sogar ein ganz hübscher Kontrast zum Aliengeballere sein!
Natürlich ist dies nicht vollkommen unmöglich. Aber 3 Seiten sind dann zu beachten:

1. Die (Rest-)Gruppe; wurde ja schon erörtert
2. Der Spieler; "reicht" ihm das relativ belanglose Anspielen
3. Der SL; wie "gezwungen" ist er, es einzubauen

Gerade den 3. Punkt will ich noch kurz erläutern. In Shadowrun war es mittels eine alternativen Charaktererschaffungsmethode möglich, sich über Vorteile/Nachteile zusätzliche Ressourcen zur Erschaffung des Charakters zu beschaffen. Wir hatten mal einen mit "Dunkles Geheimnis (Gejagt von der Mafia)". Der SL musste dieses Thema aufgreifen und zwar nicht nur am Rande, weil der Spieler ja dadurch Vorteile erkauft hatte. Egal, ob es immer passte oder nicht, es konnte eben nicht als "belangloses Nebenbei" abgetan werden. Die Methode hat sich nicht durchgesetzt bei uns.  ;)
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Offline Kreggen

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #89 am: 12.01.2018 | 07:01 »
Hm. In meiner aktuellen TimeWatch-Runde haben wir eine Mitspielerin, die einen männlichen Ninja spielt. Ich konnte noch nicht erkennen, dass da jemand ein Problem mit hätte.

Vorletztes Jahr habe ich ein halbes Jahr Cthulhu 1920er geleitet und einen Mitspieler, der unbedingt eine Frau spielen wollte. Auch kein Problem. Höhepunkt war das Verhör des Mitspielers mit einer NSC-Bardame. Da haben dann zwei Jungs am Tisch gesessen, die jeweils eine Frau verkörperten, und haben sich über "Frauenprobleme" unterhalten. Das Gespräch ging fast eine halbe Stunde und schafft es in meiner fast 30jährigen ROllenspiel-"Karriere" in die TopTen der besten Spielsituationen.
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Offline Viral

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #90 am: 12.01.2018 | 07:01 »
@Issi und Rhylthar
Evtl. hab ich da auch den falschen Blick drauf, aber ich würde Computerrollenspiel und Tischrollenspiel trennen. Bei Computerrollenspiele spiele ich meist auch Frauen - sofern es möglich ist. Am Tisch hab ich das nur sehr selten getan. Bei Computer-Rollenspielen stimme ich auch zu, dass (ob es nun viele sind oder nicht, weiss ich nicht) noch eine größere Anzahl von Crossplayern gibt.

Crossplaying ist wohl auch von der Persönlichkeit abhängig. Die restlichen Spielerinnen, die ich kenne, machen nur äußerst selten Crossplaying, wobei die meisten 10+ Jahre und einige 20+ Jahre Tischrollenspielerfahrung haben.

Zurück zum Topic:
Es kommt halt auf Spiel an und, ob amouröse Spotlights für Charaktere hier eine Rolle spielen.

Mach ich ein Dungeoncrawling, ist es wohl schwierig. Die Spieler wollen Monster umhauen und Schätze rauben, was sie dann in einer Downtime danach mit der Kohle machen ist irrelevant. Wenn da einer daherkommt und plötzlich anfängt - egal ob hetero oder homo - ein Solo-Erotik-Spiel durch zu ziehen, sind die anderen Spieler und evtl. der Spielleiter genervt, weil es schlicht sonst niemanden interessiert.

Hab ich ein Griechenlandsetting und hedonistische Feste die zu Ehren der SCs nach einer Heldentat gefeiert werden, passt sowas natürlich super rein - für Heteros und Homos.

Es passt halt nicht jedes beliebige Spielelement in jedes Spiel/Setting. Im Griechenlandsetting kommen ja auch keine Todessterne und X-Wings vor, nur weil vielleicht einer der Spieler ein großer Star Wars Fan ist.

Gleiches gilt beim Timing. Es kann eben sein, dass solche Spielelemente, wie die sexuelle Orientierung des Charakters, maximal in einer Downtime zwischen 2 Abenteuern relevant wird. Wenn man die Downtime jetzt nicht ausspielt, wird das Thema für das Spiel (nicht den Spieler bzw. SC) irrelevant. Spielt man die Downtime aus, kann man das Thema ja einbauen ggf. auch selber als Spieler das Thema einbringen.


« Letzte Änderung: 12.01.2018 | 07:03 von viral »

Offline Rhylthar

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #91 am: 12.01.2018 | 07:25 »
@ Viral:
In meiner WoW-Anekdote ging es gar nicht um Crossplaying; das waren "echte" Frauen. Ich wollte nur auch mal zeigen, dass manche Aussagen aus dem Artikel nicht unbedingt zu meiner Lebenserfahrung gehören, was Rollenverteilung angeht.
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Offline Anro

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #92 am: 12.01.2018 | 07:41 »
Geht es hier gerade um die sexuelle Orientierung, oder das ausspielen/anspielen von Sexualität?

Mir ist egal, wer mit wem flirtet. Teilweise passt es und teilweise ist es fehl am Platz.

Ich spiel eh alles und die meisten meiner npc könnten schwul sein und keiner würde es merken.
Thematisiert (da auch nur als randnotiz) wurde es in 2 Jahren ( 2mal/Woche) nur 2 mal. (wie zählt hetero-crossdresser da rein?)
Aber die anderen outer en sich als hetero meist auch nur durch eigene Kinder.
Eine Person(npc) der Gilde ist schwul und keiner weiß es.

Ich gebe mein Bestes, da keinen Comic relief draus zu machen, sondern Ziele auf ein "oh, das ist also so". Aber das ist vielleicht auch Begrifflichkeit.

Wichtig...? Nö
Akzeptiert meine Welt das? Nicht alle. Wer hat nicht gerne Enkelkinder? Wer überdenkt schon gerne seine Grundwerte?
Gibt es Toleranz? Klar, kommt aber auf die Gegend an.


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Offline Issi

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #93 am: 12.01.2018 | 08:10 »
Ich denke ganz allgemein gilt: Die Gruppe(Mein Spielleiter, meine Mitspieler ) muss halt zu dem passen, was ich spielen will.
Das ist eigentlich mit sämtlichen Themen so.
Sobald jmd ein Problem mit meiner Idee hat, muss das neu verhandelt  werden. Manche Themen sind schwerer verhandelbar als andere. Bestimmte sind evtl. sogar unverhandelbar.

Die Themen und Schwerpunkte einzelner Spieler und Gruppen koennen stark variieren.
Es geht mMn.  auch deshalb nicht darum, dass alle oder zumindest viele genau das spielen wollen, was man selbst spielen will.
Sondern es geht darum für sich selbst die passenden Leute zu finden, die die eigenen Wünsche unterstützen.

Luxferre

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #94 am: 12.01.2018 | 08:14 »
...es gibt noch einiges zu tun...

Wenn Du so daherkommst -->  :korvin: dann ist es schwer vorstellbar, dass Deine Motive die sind, die Du versuchst darzulegen.

Das Problem ist größtenteils nicht der Inhalt Deines Versuches für mehr Toleranz und andere Horizonte zu werben. Vielmehr ist es der vermeintliche Kreuzzug und die damit verbundene Übergriffigkeit, die Du hier an den Tag legst. Denn das ist, was hier einige Leute abschreckt. Deine Formulierungen wirken übergriffig. Sie wirken bestimmend.
Selbst mir, als jemand der tendenziell _inhaltlich_ auf Deiner Welle reitet, ist das extrem zuwider!

Und da brauchst Du Dich nicht in die Opferrolle zu begeben und  :mimimi:
... um dann Deinen Diskurs zu schließen, weil:
Zitat
So liebe Leute, nach den teilweise haarsträubenden paar Posts, die hier aufgetaucht sind und der Tatsache, dass die grundsätzlichen Sichtweisen ausgetauscht wurden, schließe ich den Beitrag. Danke an alle, die sich konstruktiv beteiligt haben.
Um dann zwei Tage später im Folgethread Deine Tour weiter zu fahren.

Glaubst Du echt, dass Du damit noch etwas bezweckst?  :q





Wie ich mir die Eröffnung eines solchen Themas gewünscht hätte wäre:

Betrachtung der aktuellen Situation anhand von Beispielen aus dem Umfeld und bekannten Gruppen, in denen man spielt.
--> offene Fragestellung in die Runde, ob das auch so erlebt wird/wurde

Kurzer Erfahrungsbericht als eventuell Betroffener. Oder von einer betroffenen Person aus dem Umfeld.

Verlinken von zwei/drei Artikeln, die das Thema beleuchten und einen persönlichen Fortschritt gebracht haben. Erläuterung dessen.
--> offene Fragestellung in die Runde

Kurzer Disclaimer des Wiesoweshalbwarum und wie man sich die Diskussion wünscht.



Schade. Chance vertan, Thema verbrannt.

Offline Issi

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #95 am: 12.01.2018 | 08:35 »
@
Viral
Das mit den Crossplayern, habe ich aus Versehen mitreingebracht. Und es war nie meine Absicht, dass irgendwie aufzupauschen.
Es handelt sich hier ja auch nicht um eine Minderheit.

Zu weiblichen SC. Ich habe schon den Eindruck, dass es viele  weibliche Heldinnen gibt: Egal ob Khaleesi, Arya,  Bella, Rey, Tauriel etc. - es gibt in Film und Buch Charaktere mit denen der Zuschauer sich gerne identifiziert.

Fantasy gibt es aber nicht erst seit heute. Und wer jetzt den Herrn der Ringe oder den Hobbit liest, wird dort vergeblich nach einem weiblichen Hauptcharakter suchen.
Beim ersten Alien Film sollte angeblich auch ursprünglich ein Mann die Hauptrolle übernehmen. Weil weibliche Actionhelden jetzt nicht so populär waren.
Will damit sagen: Heute fällt das identifizieren mit weiblichen Hauptfiguren  evtl. leichter. Ob das jetzt eine Auswirkung auf -Crossplaying ja oder nein?- hat oder zumindest mal hatte, weiß ich nicht.
Das ist hier auch nicht Thema. Aber ich halte es nicht für ausgeschlossen.

« Letzte Änderung: 12.01.2018 | 08:39 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #96 am: 12.01.2018 | 08:36 »
Wenn Du so daherkommst -->  :korvin: dann ist es schwer vorstellbar, dass Deine Motive die sind, die Du versuchst darzulegen.

Das Problem ist größtenteils nicht der Inhalt Deines Versuches für mehr Toleranz und andere Horizonte zu werben. Vielmehr ist es der vermeintliche Kreuzzug und die damit verbundene Übergriffigkeit, die Du hier an den Tag legst. Denn das ist, was hier einige Leute abschreckt. Deine Formulierungen wirken übergriffig. Sie wirken bestimmend.
Selbst mir, als jemand der tendenziell _inhaltlich_ auf Deiner Welle reitet, ist das extrem zuwider!

Und da brauchst Du Dich nicht in die Opferrolle zu begeben und  :mimimi:
... um dann Deinen Diskurs zu schließen, weil:
[zitat]
Um dann zwei Tage später im Folgethread Deine Tour weiter zu fahren.

Glaubst Du echt, dass Du damit noch etwas bezweckst?  :q





Wie ich mir die Eröffnung eines solchen Themas gewünscht hätte wäre:

Betrachtung der aktuellen Situation anhand von Beispielen aus dem Umfeld und bekannten Gruppen, in denen man spielt.
--> offene Fragestellung in die Runde, ob das auch so erlebt wird/wurde

Kurzer Erfahrungsbericht als eventuell Betroffener. Oder von einer betroffenen Person aus dem Umfeld.

Verlinken von zwei/drei Artikeln, die das Thema beleuchten und einen persönlichen Fortschritt gebracht haben. Erläuterung dessen.
--> offene Fragestellung in die Runde

Kurzer Disclaimer des Wiesoweshalbwarum und wie man sich die Diskussion wünscht.



Schade. Chance vertan, Thema verbrannt.
Tjep, kommt leider tatsächlich so rüber. Mit ein Grund, warum ich den Thread hier eröffnet habe (nicht mein Rodeo hier im Tanelorn, normalerweise), war, dass mir da durchaus inhaltlich noch was gefehlt hat, also Aendymion seinen geschlossen hat. Mir reicht Perspektivübernahme manchmal eben nicht, ich will auch neue Infos haben, und ich hatte den Eindruck dass der doch eher angespannte Ton das blockiert hat.
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Offline Crimson King

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #97 am: 12.01.2018 | 09:39 »
Das war nicht der Einstieg für den Vergleich - einen Schritt weiter zurück wird ein Schuh draus.

Wenn es nämlich heißt "Sexualität soll nicht Thema/Inhalt sein", ist die sexuelle Ausrichtung eines Charakters bestenfalls Hintergrundrauschen und ein Spieler kann nicht darauf bestehen, das zum Thema zu machen, nur weil er irgendeine schützens- oder repräsentierenswerte Untergruppe dafür ausgewählt hat.

Alternativ muss man in einem pulpig-albernen Setting damit rechnen, dass die Thematisierung von Homosexualität pulpig-albern wird. Ich bin mir nicht sicher, ob das der Sache dienlich ist.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Aendymion

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #98 am: 12.01.2018 | 09:41 »
Vielleicht kann man das anders ausdrücken: Je nachdem, wie ihr euer Spiel spielt, hat das unterschiedliche Auswirkungen darauf, wie es von einzelnen Mitgliedern einer Minderheit aufgenommen werden könnte (am Spieltisch, aber auch z.B. auf Cons, Let‘s Plays, Blogs, Foren, etc.). Damit muss man dann leben.

Setzt ihr Settingkonformität als Priorität, macht es eventuell inhaltlich keinen Sinn oder „stört“, wenn Frauen im irdisch-europäischen Mittelalter Männern gleichberechtigt dargestellt werden. Auswirkung: Weiblichr Spieler KÖNNTEN sich unterrepräsentiert / benachteiligt fühlen. Aber da das nicht das Ziel war, nimmt man das in Kauf. Dass jemandem, dem diversität wichtig ist, sich daran stört, ist vielleicht der Preis, den man zahlt, wenn man Settingkonformität eine sehr hohe Bedeutung beimisst. Man kann’s nicht allen Recht machen.

Problematisch wird’s für mich hier in der Diskussion aber, wenn jemand behauptet, das etwas in einer kollektiven Fantasievorstellung nicht gehen soll. Klar, es mag verschiedenste Gründe geben, weshalb man sich dafür entscheidet, dass man es nicht möchte:

- Settingkonformität
- persönliches Wohlbefinden
- man empfindet es nicht als notwendig (z.B. Aus Überzeugung, es geschehe schon in ausreichendem Maße)
- man denkt, es schadet den Verkaufszahlen (im Falle eines Verlags)
-...

Und egal, aus welchen Gründen man sich so entscheidet, man wird dabei in Kauf nehmen müssen, das Gegenwind kommt. Von Leuten denen

- Settingkonformität weniger wichtig ist als Diversität
- von Vetretern einer Minderheit, die sich nicht repräsentiert fühlt
- von Menschen, die sich aus politischer Überzeugung für Diversität in Medien einsetzen
-...

Offline Crimson King

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #99 am: 12.01.2018 | 09:53 »
Vielleicht kann man das anders ausdrücken: Je nachdem, wie ihr euer Spiel spielt, hat das unterschiedliche Auswirkungen darauf, wie es von einzelnen Mitgliedern einer Minderheit aufgenommen werden könnte (am Spieltisch, aber auch z.B. auf Cons, Let‘s Plays, Blogs, Foren, etc.). Damit muss man dann leben.

Setzt ihr Settingkonformität als Priorität, macht es eventuell inhaltlich keinen Sinn oder „stört“, wenn Frauen im irdisch-europäischen Mittelalter Männern gleichberechtigt dargestellt werden. Auswirkung: Weiblichr Spieler KÖNNTEN sich unterrepräsentiert / benachteiligt fühlen. Aber da das nicht das Ziel war, nimmt man das in Kauf. Dass jemandem, dem diversität wichtig ist, sich daran stört, ist vielleicht der Preis, den man zahlt, wenn man Settingkonformität eine sehr hohe Bedeutung beimisst. Man kann’s nicht allen Recht machen.

Problematisch wird’s für mich hier in der Diskussion aber, wenn jemand behauptet, das etwas in einer kollektiven Fantasievorstellung nicht gehen soll. Klar, es mag verschiedenste Gründe geben, weshalb man sich dafür entscheidet, dass man es nicht möchte:

- Settingkonformität
- persönliches Wohlbefinden
- man empfindet es nicht als notwendig (z.B. Aus Überzeugung, es geschehe schon in ausreichendem Maße)
- man denkt, es schadet den Verkaufszahlen (im Falle eines Verlags)
-...

Und egal, aus welchen Gründen man sich so entscheidet, man wird dabei in Kauf nehmen müssen, das Gegenwind kommt. Von Leuten denen

- Settingkonformität weniger wichtig ist als Diversität
- von Vetretern einer Minderheit, die sich nicht repräsentiert fühlt
- von Menschen, die sich aus politischer Überzeugung für Diversität in Medien einsetzen
-...

Was ich mit meinen Mitspielern in unserer privaten Runde mache, ist unsere Privatsache. Da hat niemand außer den Mitspielern irgendwas zu kritisieren. Sobald ich Sachen veröffentliche, muss ich mit Feedback klar kommen. Das gilt aus meiner Sicht insbesondere für Regelwerke.

Die Probleme scheinen mir andererseits in der Praxis wenig Relevanz zu haben. Außer für dich. Ich kenne einige weibliche, behinderte, sexuell nicht-heteronormative Spieler und solche mit anderem kulturellem Hintergrund. Ärger darüber, einer im Rollenspiel unterrepräsentierten Gruppe anzugehören, habe ich da noch nie vernommen. Vieleicht, das kann ich nicht ausschließen, blende ich den aber auch nur gekonnt aus.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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