Autor Thema: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht  (Gelesen 45716 mal)

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Online Weltengeist

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #25 am: 10.02.2018 | 12:03 »
Damit definierst du aber bereits die Aufgaben des Spielleiters schon anders, als ich meine Rolle zum Beispiel betrachte: ich versuche stets eine in sich realistische Welt zu simmulieren, die auch dann lebt, wenn die Spieler nicht da sind. [...]
Du hingegen siehst den SL eher als eine Art ... Drehbuchautor? ... dessen Ziel es nicht ist eine realistische Welt darzustellen, sondern für die Gruppe von Spielern ein maximal dramatisches Spiel zu erzeugen? So klingt es zumindest zunächst für mich.

Kurioserweise gar nicht so sehr. Ich stehe auch sehr auf die halbwegs realistische Spielwelt (insoweit es mir denn gelingt, mir eine Spielwelt mit lebenden Göttern, allgegenwärtiger Magie, jahrtausendealten Kreaturen etc. "realistisch" vorzustellen) und versuche auch, sie so darzustellen. Gerade die reale Welt zeigt aber, dass ALLE Beteiligten ständig auch Fehler machen. Nicht nur die SC.

Bei KSK-Einsätzen geht ständig alles mögliche schief, Polizisten und Soldaten erschießen die eigenen Leute, hochintelligente Leute machen unfassbare Fehler, absolut niemand überblickt halbwegs komplexe Situationen, und Katzen sperren sich selbst in Küchenschränke. Die reale Welt ist deutlich näher an der Olsen-Bande als an Ocean's Eleven. Nur meine SC und meine NSC, die machen immer alles richtig? Also bei mir hat Realismus da durchaus Spielraum für Fehler. Klar darf man das nicht übertreiben, um keinen Slapstick zu kriegen, aber mit so einer Art "quid-pro-quo"-Regel (wie sie ja die Schwächen-Regel der meisten Systeme ist) können Fehler auf beiden Seiten auf einem durchaus realistischen Maß gespielt werden.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
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Chiungalla

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #26 am: 10.02.2018 | 12:05 »
ich versuche stets eine in sich realistische Welt zu simmulieren

Stets rational und strategisch klug handelnde Charaktere sind so ziemlich das unrealistischste im Rollenspiel. Und das auch in Systemen mit Magie und Drachen.

Chiungalla

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #27 am: 10.02.2018 | 12:10 »
Hm, ich finde die Aktion Pistole werfen bestenfalls Slapstick. ... Jedenfalls erscheint mir die Aktion nicht sonderlich plausibel.

Dabei sollte man aber bedenken, dass sie spontan am Spieltisch erfolgte. Wenn man sie jetzt im Nachhinein durchdenkt, dann kommt man sehr leicht zu anderen/besseren Ergebnissen. Als spontane Reaktion in der Situation auf die Ansage vom Spielleiter ist die aber völlig okay.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #28 am: 10.02.2018 | 12:15 »
Ein wichtiger Aspekt am TLFL ist die rein narrative Entscheidung ohne Anbindung an die Mechaniken des Systems. Ein Ergebnis wird erzählerisch vorweg genommen ohne Würfel, Spielwerte, Gegenaktionen etc. zu berücksichtigen. Es ist schlicht die Entscheidung eines Spielers "mein Charakter baut jetzt Mist und daran kann keiner etwas ändern." Das ist für mich TLFL, sobald der "Mist" die Gruppe in ernsthafte Schwierigkeiten bringt. Es ist m. E. eine Gratwanderung, wann der Rest der Gruppe (einschließlich SL) damit unfair entmachtet wird...
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Offline Issi

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #29 am: 10.02.2018 | 12:38 »
Ein wichtiger Aspekt am TLFL ist die rein narrative Entscheidung ohne Anbindung an die Mechaniken des Systems. Ein Ergebnis wird erzählerisch vorweg genommen ohne Würfel, Spielwerte, Gegenaktionen etc. zu berücksichtigen. Es ist schlicht die Entscheidung eines Spielers "mein Charakter baut jetzt Mist und daran kann keiner etwas ändern."
Du meinst ohne, dass andere SC eingreifen können?
Das ist ja sogar häufig der Fall, auch rein spieltechnisch. Jemand lässt etwas fallen(zum Beispiel eine Taschenlampe) jmd wirft etwas (z.B. eine Pistole) etc.
Steht niemand direkt daneben, der hier dank wahnsinns Reaktion noch etwas fangen kann, dann macht die Figur das einfach.
Auch wenn etwas vor Schreck geschieht, ist es sogar realistisch, dass das passiert ohne, dass jmd eingreifen kann.

Bei anderen Situationen die länger brauchen um zu passieren, ist eine Deeskaltion ja meist auch regeltechnisch noch möglich.
Wenn ein Spieler hier also bewusst boykottieren will, dann macht er dass in der Regel so, dass die anderen SC nicht eingreifen können.
Z.B. weil sie zu weit weg sind oder weil sie von etwas nichts wissen.

Edit. Ich nehme an, fast jede Entscheidung ist erstmal rein narrativ.
Sie wird ja durch den Spieler getroffen.
Ist halt mMn. die Frage: Gibt/Braucht es zusätzlich Regeln um die Entscheidung durchzuführen.
Bzw. gibt/braucht es Regeln die das noch verhindern können.

Edit 2. Bei einigen Formen von "Erzählrollenspiel" mag das durchaus anders sein, das mag ich nicht beurteilen.
Aber in klassischen Systemen oder solchen die auf "Welt Simutalion" wertlegen, ist meist auch regeltechnisch noch ein Eingreifen möglich, wenn es in der Situation nachvollziehbar ist..
« Letzte Änderung: 10.02.2018 | 13:07 von Issi »

Offline Archoangel

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #30 am: 10.02.2018 | 12:39 »
Glaubst Du wirklich, dass Deine Art zu spielen die einzig wahre ist, und Leute die einen anderen (ebenfalls weit verbreiteten) Spielstil haben Dich vorher vorwarnen müssen, dass sie im Rollenspiel eine Rolle spielen wollen? WTF?

Ist okay wenn Du ihren Spielstil nicht magst. Aber Deine Aktion war ganz offensichtlichs grief play und hatte mal so gar nichts von Nächstenliebe, sondern war einfach nur bullying. Das Du dann auch noch voller Stolz erzählst wie schockiert Dein Opfer war und wie viel Beifall und Gelächter Du für die Aktion von den unreflektierten Dumpfnasen in der Runde bekommen hast macht Dich nicht unbedingt sympathischer. Bist Du nicht Lehrer, und solltest es eigentlich besser wissen?

Das ist doch völlig im Stile von "Dann habe ich den Nerd den eh keiner mag verprügelt, und alle haben gelacht und fanden mich voll toll."

Ich bin gerade ein bisschen schockiert und sehr entsetzt.  :puke:

Wenn ich eine Runde 4E spiele habe ich eine gewisse Erwartungshaltung. Anders wäre es gewesen wenn ich mich zu einer Runde Dresden-Files an den Tisch gesetzt hätte oder zu einer Runde Star Trek. Das ist für mich normal. Und das Wort "Opfer" finde ich gerade mehr als seltsam: wenn es überhaupt Verwendung finden darf, so war doch die Restgruppe das Opfer der jungen Dame, in dem Moment, da sie den taktischen Vorteil der Lichtquelle ohne jeglichen Grund für die Gruppe aufs Spiel setzte musste sie bei 4E davon ausgehen, dass möglicherweiße Gruppenmitglieder sinnlos sterben. Sollte sie davon ausgehen, dass jetzt die SL ein unglaublich dramatuisches Rollenspiel daraus macht, so lebte sie sicherlich im falschen Film.
Und sowas sollte man dann eben vorher klären.

Und was soll jetzt das Gefasel von Nächstenliebe bitte? Was hat den meine Religion mit Rollenspiel zu tun? Ich bin nicht Jesus und ich werde auch niemals Jesus sein. Ich bin ein Mensch, ein Sünder und ich gebe mir redlich Mühe im wahren Leben meine Religion - so gut ich es eben vermag - zu leben. Das bedeutet nicht, dass ich mir von jedem Honk alles gefallen lassen muss und immer zurückzustecken habe, da hast du wohl einiges falsch verstanden. Könnte einiges erklären, aber das gehört nicht hier her.

Und was soll mein Beruf damit zu tun haben? Naja ... wenn man es so betrachtet, dann hat die Dame natürlich etwas gelernt, weshalb ich dann meinem Berufsethos doch wieder einen guten Dienst geleistet hätte. Aber im ernst: du bist Biologe, nicht. Bedeutet das nun, dass du im Rollenspiel jetzt immer besonders biologisch handeln must? Das du immer die Evolution propagieren solltest? Das macht doch überhaupt keinen Sinn, was hat den dein Hobby mit deinem Beruf zu tun?

Und warum unterstellst du den Leuten sie wären unreflektierte Dampnasen. Was - an und für sich - schon recht beleidigend rüberkommt. Die Gruppe war das Opfer einer selbsterklärten Ritterin-des-Lichts, die den armen verirrten Seelen, die da glaubten ein Dungeoncrawl wäre Rollenspiel, das wahre Drama des True-Role-Playing näherbrachte. Und die Dungeonhacker haben ihr eine (vermutlich verdiente) Abreibung verpasst. Ich verstehe dein Problem nicht - ich verstehe es wirklich nicht. Alle Menschen, mit denen ich zu spielen pflege lachen sich übrigens scheckig über diese Geschichte, was wohl bedeutet, dass (siehe auch Boba in einem anderen Thread) ich mittlerweile quasi nur noch mit Menschen spiele, die meine Werte teilen und meine generelle Lebenseinstellung innehaben. Und das ist ja auch gut so.

Ich bin gerade tatsächlich überrascht, wie du solch einen Post setzen kannst, aber na gut: die Welt ist bunt.
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Offline YY

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #31 am: 10.02.2018 | 12:52 »
Und sowas sollte man dann eben vorher klären.

Fällt dir da nichts auf?
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Chruschtschow

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #32 am: 10.02.2018 | 12:57 »
Die Spielerin: "Na gut, dann nehme ich die Waffe und werfe sie auf den Saurier."

Yay, da hat wer ihren Steinzeitmenschen-Aspekt gereizt und bekommt jetzt einen Fatepunkt. Weiter geht's mit Laufen oder spitzen Stöcken, waghalsigen Aktionen, um die Kanone zu bekommen etc.

Der Trick am True Taschenlampenfallenlassen ist ja die Sabotage, das Annullieren anderer Spieleraktionen, das Erzeugen von Sackgassen.

Und wie schon gesagt machen Menschen unter Druck oft und gerne Unfug. Früher oder später könnten wir YY in diesen Thread locken, der uns dann darlegen kann, warum Militär und Sicherheitskräfte den gleichen Kram noch ein Mal und noch ein Mal und noch ein Mal immer wieder wiederholen.Wenn ich unter Druck für eine kompetente, informierte Entscheidung erst die Großhinrinde anschmeißen muss, steckt da wahrscheinlich recht prompt eine Kugel / ein Orkschwert / eine Hirnkontrollschnecke drin. Unüberlegte Panikreaktionen sind nämlich erstaunlich erfolgreich, wenn ich nicht das langsamste Tier der Herde bin. Und automatische Feuerwaffen gibt es halt noch nicht lange genug, um sich allzu sehr in der Evolution des Menschen niederzuschlagen.

@Archo:
Hey, du bist doch Lehrer, richtig? Dann kennst du doch sicher den Spruch: "Wenn alle lachen, ist's witzig. Wenn alle außer einem lachen, ist's Mobbing." ::)
« Letzte Änderung: 10.02.2018 | 13:33 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Archoangel

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #33 am: 10.02.2018 | 12:58 »
Stets rational und strategisch klug handelnde Charaktere sind so ziemlich das unrealistischste im Rollenspiel. Und das auch in Systemen mit Magie und Drachen.

Kommt immer sehr auf die Gesamtsituation an. Wie bereits bemerkt der TLFL schafft Situationen die der Gruppe potentiell schaden und zwar einzig und alleine um so genanntes "Drama" zu schaffen, also eine Form von Rollenspiele, die von ihm als "höher" oder "besser" angesehen wird. Ob das dem Rest der Gruppe Spaß/Freude bereitet ist egal, wenn überhaupt nur zweitrangig wichtig und im Zweifel kein Ausschlusskriterium für die Aktion. Da ich in hohem Maße ein Gruppenspieler bin kann und will ich solche Einzelaktionen ohne Mehrwert einfach nicht gut heißen. Ohnehin bin ich persönlich kein Fan von Aktionen ohnen Gruppenabsprache. Rollenspiel ist für mich in erster Linie ein Teamplay.

Hätte die junge Dame gesagt:"Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und renne weg." So wäre das zwar eine unnütze Situation gewesen, aber sie hätte die Gruppe dadurch - jenseits davon, dass ein wertvolles Gruppenmitglied bei der bevorstehenden herausvorderung fehlt - nicht sonderlich in gefahr gebracht.
Sie hat allerdings - Dramaqueen - vollendete Tatsachen mit negativer Konsequenz schaffen wollen, in dem sie erwähnte, dass die Lampe dabei erlischt. Und das macht den Unterschied aus, der bei den Trigger setzte, ihr ihr eigenes verhalten anhand einer ebenso sinnlosen und schädigenden Aktion zu spiegeln. Und ich denke damit hatte ich vollen Erfolg. Im Nachhinein, während einer Pause, haben mir andere Teilnehmer des Gamedays berichtet, dass die junge Dame solche Aktionen schon häufiger geracht hatte, weshalb sie bei manchen SLs bereits auch ein lebenslanges Mitspielverbot hatte. Aber ihr Drang die anderen Spieler zu einem - aus ihrer Sicht - höherwertigen und besseren Rollenspiel zu erziehen führte sie letztlich wohl immer wieder an die Spieltische, die für ihre Art zu spielen denkbar ungeeignet waren. Und dann hatte sie eben einmal eine Reaktion erhalten, mit der sie nicht gerechnet hat, die sich aber durchaus auf dem Niveau ihrer Spielart bewegte. Und das brachte Beifall und Gelächter. Letztlich also eine belehrende Situation.
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Offline Archoangel

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #34 am: 10.02.2018 | 12:59 »
Fällt dir da nichts auf?

Nö.
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Online ghoul

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #35 am: 10.02.2018 | 13:07 »
Sie hat allerdings - Dramaqueen - vollendete Tatsachen mit negativer Konsequenz schaffen wollen, in dem sie erwähnte, dass die Lampe dabei erlischt. Und das macht den Unterschied aus, der bei den Trigger setzte, ihr ihr eigenes verhalten anhand einer ebenso sinnlosen und schädigenden Aktion zu spiegeln. Und ich denke damit hatte ich vollen Erfolg. Im Nachhinein, während einer Pause, haben mir andere Teilnehmer des Gamedays berichtet, dass die junge Dame solche Aktionen schon häufiger geracht hatte, weshalb sie bei manchen SLs bereits auch ein lebenslanges Mitspielverbot hatte. Aber ihr Drang die anderen Spieler zu einem - aus ihrer Sicht - höherwertigen und besseren Rollenspiel zu erziehen führte sie letztlich wohl immer wieder an die Spieltische, die für ihre Art zu spielen denkbar ungeeignet waren.

Also eine TLFL der übelsten Sorte:q
Lasst uns hoffen, dass sie aus der harten Schule des Lebens etwas gelernt hat.
« Letzte Änderung: 10.02.2018 | 13:09 von ghoul »
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Pyromancer

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #36 am: 10.02.2018 | 13:11 »
Du meinst ohne, dass andere SC eingreifen können?
Das ist ja sogar häufig der Fall, auch rein spieltechnisch. Jemand lässt etwas fallen(zum Beispiel eine Taschenlampe) jmd wirft etwas (z.B. eine Pistole) etc.
Steht niemand direkt daneben, der hier dank wahnsinns Reaktion noch etwas fangen kann, dann macht die Figur das einfach.
Auch wenn etwas vor Schreck geschieht, ist es sogar realistisch, dass das passiert ohne, dass jmd eingreifen kann.

Version 1:
S1: "Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und sie geht aus."

Version 2:
S1: "Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen."
SL: "Würfle mal mit 1W6, bei 1 und 2 geht die Lampe aus."

Version 3:
S1: Du (spricht S2 an, dessen Charakter neben dem Charakter von S1 steht) siehst, wie ich so erschrecke, dass die Lampe beginnt, meinem Griff zu entgleiten."
S2: "Ich nehm die Lampe aus deinen Händen und meine: <Ruhig Blut, es ist nur ein Goblin!>"

Offline Chruschtschow

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #37 am: 10.02.2018 | 13:12 »
Letztlich also eine belehrende Situation.

Das glaubst du doch selbst nicht. Sollte die Spielerin so drauf sein, wie du sie beschreibt, hat sie doch genau die Bestätigung ihres Bildes von den Spielern "solcher" Runden bekommen. Da wird ihr Bild hinterher nicht wesentlich differenzierter ausfallen.

Der andere Ansatz: "Hey komm, das war jetzt Mist. Wir spielen so und so. Jetzt nimm die Lampe wieder in die Hand und mach was vernünftiges. Oder geh." So etwas hättet ihr natürlich auch vorher klären können. (Siehe Hinweis oben: "Merkst du was?") Geht aber auch in situ. Hab ich regelmäßig schon in Runden auf Vereinsebene gehabt und das kann man auch schaffen, ohne das eine Person unter Gelächter den Tisch verlässt. Und ihr SC steht dann halt immer als Fackelhalter in der Gegend rum. Halt der sprichwörtliche "Torchbearer".
« Letzte Änderung: 10.02.2018 | 13:19 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Issi

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #38 am: 10.02.2018 | 13:15 »
@
ghoul

In dem Beispiel aus dem Link, hätte der Spielleiter einfach nur dabei bleiben müssen, dass der Wurf des TLFL nicht gilt.
Er hat ja hier ohne Einverständnis des Spielleiters gewürfelt.
Um die Lampe trotzdem fallen zu lassen, hätte er das nur noch "grundlos" tun können.
Auch hier hätte der Spielleiter entscheiden können: Deine Figur hat keine Panik, sie will überleben. Und ohne Grund tut sie das nicht.
.....Es sei denn, sie will sich selbst und die Gruppe vorsetzlich töten.....Willst Du das?  ;)
« Letzte Änderung: 10.02.2018 | 13:31 von Issi »

Offline First Orko

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #39 am: 10.02.2018 | 13:16 »
@Archo:

Also von vorn: Da kommt eine (scheinbar: unbedarfte) Spielerin an einen Tisch von sehr taktisch orintierten Rollenspielern, deren Fokus jegliche Ausnutzen taktischer Vorteile ist.
Sie dachte sich (möglicherweise): Oh cool, düsterer Dungeon, das kenn ich aus <setze beliebige kulturelle Bezugspunkte mit Fokus auf Atmo ein>.
Und spielt nach ihrer Art, die mit eurer Art kollidiert.
Da gibts jetzt mehrere Möglichkeiten:
a) Kurze Pause und Check der Erwartungshaltungen
b) Hinweis an die Spielerin ohne angesagte Pause
c) selbst taktisch Weiterspielen und hoffen, dass ihr der Unterschied auffällt
d) Lockerer Spruch
e) den Tod ihres SC im Rahmen einer Überschwunghandlung in Kauf nehmen und sich dann darüber echaufieren

Ihr habt mit (e) die pubertärsten, destruktivste Möglichkeit gewählt.

Wenn dir nicht aufgeht, warum "ausgelacht werden aufgrund einer für einen selbst völlig unverständlichen Aktion" nicht geil ist sondern sozial unterste Schublade.
Warum genau denkst du, sollte sie bei euch noch davon ausgehen, dass es sich lohnt zu fragen, was das sollte?

Bullying ist da schon der korrekte Begriff. Find ich verabscheuungswürdig.
« Letzte Änderung: 10.02.2018 | 13:23 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Issi

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #40 am: 10.02.2018 | 13:23 »
Version 1:
S1: "Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und sie geht aus."

Version 2:
S1: "Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen."
SL: "Würfle mal mit 1W6, bei 1 und 2 geht die Lampe aus."

Version 3:
S1: Du (spricht S2 an, dessen Charakter neben dem Charakter von S1 steht) siehst, wie ich so erschrecke, dass die Lampe beginnt, meinem Griff zu entgleiten."
S2: "Ich nehm die Lampe aus deinen Händen und meine: <Ruhig Blut, es ist nur ein Goblin!>"

Mit "und die Lampe geht aus"  in Version 1- hätte bei uns die Spielerin schon ihr "Erzählrecht "überschritten.
Man kann entscheiden, was die Figur tut, aber der SL hat hier idR. noch ein Mitspracherecht (bei uns sogar eine Mitsprachepflicht), wie die Situation ausgeht.
Und das hat er aus meiner Sicht hier nicht wahrgenommen.

Version 2 und 3 dagegen wären (für unseren Spielstil) OK.
« Letzte Änderung: 10.02.2018 | 13:33 von Issi »

Offline carthinius

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #41 am: 10.02.2018 | 13:23 »
Im Nachhinein, während einer Pause, haben mir andere Teilnehmer des Gamedays berichtet, dass die junge Dame solche Aktionen schon häufiger geracht hatte, weshalb sie bei manchen SLs bereits auch ein lebenslanges Mitspielverbot hatte. Aber ihr Drang die anderen Spieler zu einem - aus ihrer Sicht - höherwertigen und besseren Rollenspiel zu erziehen führte sie letztlich wohl immer wieder an die Spieltische, die für ihre Art zu spielen denkbar ungeeignet waren. Und dann hatte sie eben einmal eine Reaktion erhalten, mit der sie nicht gerechnet hat, die sich aber durchaus auf dem Niveau ihrer Spielart bewegte. Und das brachte Beifall und Gelächter. Letztlich also eine belehrende Situation.
Klingt für mich absolut nach "Buhu, die böse Story-Spielerin macht unsere schönen encounter-basierten Spiele kaputt! Der müssen wir eine Lehre erteilen, was Wahres Rollenspiel(TM) ist!".
Und: Lebenslanges Mitspielverbot?!  :gaga: Sind wir denn hier im Kindergarten?!
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #42 am: 10.02.2018 | 13:32 »
Mit "und die Lampe geht aus"  in Version 1- hätte bei uns die Spielerin schon ihr Erzählrecht  überschritten.
Man kan entscheiden, was die Figur tut, aber der SL hat hier idR. noch ein Mitspracherecht, wie die Situation ausgeht.
Und das hat er aus meiner Sicht hier nicht wahrgenommen.
Das mag für machen Systeme gelten, für andere eben nicht. Ich kenne auch genug Spielleiter, die bei D&D-Derivaten gern den Spielern überlassen, die negativen Konsequenzen ihres verpatzten Wurfs selbst zu definieren. Und zwar, um das Scheitern spannender zu machen – und weil die Spieler damit selbst am ehesten zeigen, ob sie sich selbst weiter in die Scheiße reiten wollen oder lieber "auf sicher" gehen.
Und vielleicht mag es auch nicht den Regeln entsprechen, aber vermutlich hätte es in den Runden, in denen ich üblicherweise mitspiele, bei Systemen, die mit irgendeiner Art von Gummipunkten funktionieren, für den Pistolenwurf einen solchen für die Spielerin gegeben.
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #43 am: 10.02.2018 | 13:35 »
@First Orko:

Deine Interpretation der Geschichte zielt darauf ab mich im speziellen und die gesammte Gruppe im allgemeinen in ein schlechtes Licht zu rücken. Das sei dir gegönnt, ist jedoch - welch Wunder - nur eine von vielen Möglichkeiten der Deutung. Stellt sich die Frage: warum tust du das?

a) du bist ein Social Justice Warrior, der sich hier ob seines vermeintlich tollen, sozialengagierten Verhaltens hin feiern lassen möchte
b) du bist ein TLFL und möchtest eine Bresche für eine Gesinnungsgenossion schlagen
c) dir ist langeweilig und du willst einfach nur sehen, wie ich mich aus deinem aufgebauten Strohmann herauswinde
d) du willst einfach nur provozieren, bist also letztlich nur ein Troll
e) eine andere als die von dir geschriebene Version will dir einfach nicht in den Kopf gehen, da du slebst bereits negative Erfahrungen gemacht hast

...

Versethst du worauf ich hinaus möchte? Ich zumindest finde dein Verhalten wird von dir selbst mit deinem letzten Wort am treffensten beschrieben.
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #44 am: 10.02.2018 | 13:35 »
Hm, ich finde die Aktion Pistole werfen bestenfalls Slapstick. Kommt aber auch auf das Spiel und die Stimmung sowie die tatsächliche Gefahr an. Jedenfalls erscheint mir die Aktion nicht sonderlich plausibel. Gerade hatte ja jemand regulär geschossen und offensichtlich nicht geworfen. Das in dem Zusammenhang damit, einen Dino mit etwas kleinem und nicht spitzem zu bewerfen, sollte selbst einem Steinzeitmensch zu denken geben.

Klar, die Situation entstand daraus, dass der Spielerin noch nicht klar war, dass sie wohl keine Schußwaffen mehr verwenden konnnte. (Das Tech-Axiom im Living Land ist nur 6.) Erst als sie die schon in der Hand hatte, hatte ich Gelegenheit das zu erklären. Hätte man evtl. auch zurückspulen können.

Irgendwie war es aber auch plausibel, weil der Charakter vor wenigen Minuten ja noch ein Mensch aus der Gegenwart war, und die Erinnerungen aus seinem früheren Leben wie ein Traum, aus dem man eben erwacht ist, vorhanden waren. Aber wie ein Abzug funktioniert, würde sie wohl nicht mehr wissen, auch wenn das Prinzip "Zielen und es knallt" noch nachvollziehbar ist.
« Letzte Änderung: 10.02.2018 | 13:37 von tartex »
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #45 am: 10.02.2018 | 13:38 »
Also, ich find Archos Reaktion in dem Fall sehr nachvollziehbar, um nicht zu sagen, gut. Man darf diesen TLFLs halt einfach ihre Allüren nicht einfach so durchgehen lassen. Lernen durch Schmerz!
Denn da bin ich ganz bei ihm: nicht Archo hat die Dame, sondern die Dame hat die ganze Gruppe gegrieft. Nicht unbedingt durch das Fallenlassen an sich, aber durch das Schaffen von Fakten "die Lampe geht kaputt". Da darf man zurückschlagen.
(Wobei ich das etwas seltsam finde: 4E und keiner hat einen Lichtzauber?)

Und eigentlich sollte bereits durch die bloße Ansage des Systems (Wizards' Tactical Fantasy) klar sein, wohin die Reise geht -- aber sicherlich hätte es nicht geschadet, vor Spielbeginn nochmal zu betonen, dass das ein zünftiger Dungeoncrawl werden soll und kein Kurs in methodischer Schauspielkunst. Aber vielleicht gab es ja diese Ansage sogar, und sie hat sich darüber hinweggesetzt? Würde mich auch nicht wundern.

Viele der anderen bisher genannten Beispiele finde ich jetzt nicht unbedingt TLFL.
Saurier: hier hat der SL der Spielerin doch nicht viel andere Wahl gelassen mit seiner Vorgabe. Ich als Spieler in der Situation hätte es vielleicht ein bißchen anders gehandhabt: "Frustriert über diesen nutzlosen Klumpen Eisen werfe ich ihn achtlos über die Schulter und sehe mich nach einer ordentlichen Keule oder einem Speer um." -- mit dem Hintergedanken, dass der nächste Spieler die Wumme einfacher aufsammeln kann.

Bei der Sache mit dem Vampir bin ich etwas zwiegespalten. Klar, der SL weiß dass das Spanier mit seiner Aktion den Kampagnenfortschritt extrem behindert hat. Aber vielleicht hat der Spieler ja vielmehr vermutet, dass eine freigelassene uralte Vampirin sich noch zu einer viel größeren Komplikation auswachsen wird, und man nicht noch eine Baustelle braucht. Kurz: vielleicht hat er nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, und sah es als notwendig an "ehe jemand anders hier etwas unglaublich Dummes anstellt".
(Kann natürlich auch sein, dass das in der Spielsituation schon gar nicht mehr diskutiert wurde, aber aus den gegebenen Informationen ist es schwer zu entscheiden, ob das nun ein Dick Move oder schlicht eine Fehleinschätzung der Lage war.)

Auch als jemand, dessen Toleranz gegenüber TLFL sehr schwach ausgeprägt ist, ist mir klar, dass eine nicht 100% wohlüberlegte Aktion nicht gleich automatisch übelstes TLFLen ist. Ich denke, der Unterschied liegt hier wirklich im "Fakten schaffen" um die Gruppe in Schwierigkeiten zu stürzen.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #46 am: 10.02.2018 | 13:43 »
Meiner Meinung nach haben die beiden Beispiele nicht viel miteinander zu tun.

Beispiel des TE (Dinosaurierangriff) kommt aus TORG, einem Rollenspiel, bei dem etwas Humor, Selbstironie, und überdrehtes, genretypisches Spielen zum Markenzeichen gehört. Um das alles durchzustehen sind TORG-Charaktere ziemlich unverwüstlich (obwohl TORG Eternity vielleicht nicht mehr ganz so extrem ist), und es gibt extra Gummipunkte für genretypisches Spiel. Ja, man kann TORG auch Grimdark spielen, aber es ist kein primär taktisches Rollenspiel. (Übrigens hätte ich den Wurf des Gewehres vielleicht als Trick oder Taunt gewertet und nicht als Angriff, um einen Kompromiss vorzuschlagen....)

Das andere Beispiel stammt aus D&D4, und da verbinde ich, wie bei allen D&D-Runden eine andere Herangehensweise mit dem Rollenspiel. Natürlich gibt's da auch überdrehte und irrwitzige, (genretypische?) Aktionen, aber in erster Linie geht es darum, die Herausforderungen des Abenteuers zu suchen und gegen enorme Risiken zu bewältigen. Da ist Teamarbeit gefragt. Wer dann das Team absichtlich sabotiert, fängt mit dem Bullying an, finde ich. Vielleicht hätte es geholfen, solche Erwartungen an die konkrete Spielrunde vorher abzuklären, aber allein der Name D&D sollte nach meinem Eindruck schon einen Hinweis dafür geben, dass jeder Mitspieler einen professionellen Abenteurer spielt, und keinen überforderten Luschi, der sofort zusammenbricht.
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #47 am: 10.02.2018 | 13:43 »
Klingt für mich absolut nach "Buhu, die böse Story-Spielerin macht unsere schönen encounter-basierten Spiele kaputt! Der müssen wir eine Lehre erteilen, was Wahres Rollenspiel(TM) ist!".
Und: Lebenslanges Mitspielverbot?!  :gaga: Sind wir denn hier im Kindergarten?!

Nö - für mich war das eine spontane Aktion als Reaktion auf eine vermutlich geplante Aktion. Ist ja nicht so, als hätte ich allzu viel Zeit zum nachdenken und reagieren gahabt. Die Spielerin selbst hat vermutlich - aber das ist eben nur eine aus dem Nachhinein interpretierte Vermutung - diese Aktion mehr oder weniger geplant. Letzlich war es also eine gezielte Sabotage des Spielspaßes der anderen zu Gunsten einer von ihr als "die Richtige" interpretierten Spielweiße, also ein Versuch der Bekehrung.
Wie sich im Nachhinein darstellte war dies auch nicht ihr erster Auftritt dieser Art und ich gehe mal ganz arg davon aus, dass die betroffenen Personen schon zu anderen Situationen mit ihr gesprochen haben, bevor sie sie für immer von ihren Spieltischen verbannt haben.
Ich persönlich hätte als GM anders reagiert, notfalls mit der Holzhammer-Methode "Du bist ein Rogue der 3. Stufe - ein Goblin erschrickt dich nicht, zumindest nicht in dem Maße, dass du die einzige Lichtquelle der Gruppe fallen lassen würdest. und selbst wenn du dies tätest entscheide letztlich ICH und alleine ICH ob das Licht erlischt, oder nicht."
Aber ich war ja "nur" Spieler und habe dann eben nur spontan reagiert. Und ja: das war eine für mich typische spontane Reaktion, die sicher auch damit zusammenhängt, dass ich schon einige Erfahrungen mit selbsternannten Hütern-des-Lichts habe.

Kindergarten ist aus meiner Sicht übrigens die Aktion der Spielerin, nicht die Reaktion der Spielergemeinde.
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #48 am: 10.02.2018 | 13:45 »
@Archoangel:
Ehrliche Antwort: Mir geht nicht in den Kopf, wie man es als Erfolg feiern kann, wenn jemand den Spieltisch verlässt nachdem man in ausgelacht hat.
Das kapiere ich echt nicht, sorry.

Hat irgendwer von den Leuten bei Gamedays "die Dame" mal in ner ruhigen Minute zur Seite genommen und ihr versucht zu erklären, weswegen ihr Verhalten auf wenig Verständnis stößt?
So wie sich das liest lief da viel mit Hörensagen hinter ihrem Rücken und eben Bullying ab.
Und ich sehe ABSOLUT NICHTS in der Story, die das rechtfertigt.
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #49 am: 10.02.2018 | 13:45 »
Ich finde ja voll krass, wie das mit dem Lichtquelle fallenlassen immer wieder passiert. Wir (Set, ich) hatten den Begriff ja ursprünglich spaßeshalber eingeführt, um einen Einzelvorfall zu beschreiben.
Und siehe da - immer wieder berichten neue Quellen von anderen Vorfällen mit anderen Taschenlampenfallenlassern!
Warum hat diese Unsitte so System? Wo kommt diese Idee her, die Lichtquelle der Gruppe für gutes Rollenspiel (TM) zu Bruch gehen zu lassen? Gibt es einen Ursprung, vielleicht ein Abenteuer eines großen deutschen Rollenspielsystems, in dem so etwas geskriptet ist?
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