Autor Thema: Präzise Würfel  (Gelesen 9596 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #50 am: 28.05.2018 | 17:46 »
Kann man machen, und wenn man nur gelegentlich mal ein Zufalls-Bit braucht, dann ist das "für den Hausgebrauch" in Ordnung. Der Teufel steckt da aber im Detail. Folge-Bits sind nicht statistisch unabhängig, und das Rauschverhalten von Sensoren ist im Normalfall auch "komisch". Bei großen Würfelpools wird's dann schon bedenklich (und für kryptographische Anwendungen sowieso).
Kurz gesagt, da wurde mit Highend-Krypto-Mathematik auf Spatzen geschossen? Bei der Verwendung als Würfel-Zufall wird das mit den Folge-Bits ja egal sein, solange es kein großer Pool und die Uhr keine Wasseruhr ist. Bzw. das mit den Pools muss man dann wohl durch einen Zufallszahlenspeicher lösen. Wobei man dann mehr Quellen braucht, oder?

Kann man eigentlich davon ausgehen, dass die produktionsbedingten Abweichungen gewöhnlicher Würfel vom Idealzustand annähernd gleichverteilt sind? Dann könnte man ja einfach eine Schüssel mit einer hinreichend großen Anzahl Billigwürfel in die Mitte des Tisches stellen und für jeden Wurf zufällig einen Würfel ziehen. Schon wäre in puncto Zufall wieder alles in Ordnung, oder?
Da kommt dann wieder der Aberglaube :)
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Offline firstdeathmaker

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #51 am: 28.05.2018 | 18:14 »
Um mal zusammen zu fassen, von einfachen Ansprüchen bis zu hohen:
  • Man nimmt einfach die Würfel, die einem gefallen und ignoriert Ungleichheiten (Vollkommen Legitim, es ist ein Spiel und das kann man Spielen wie man es zusammen halt spielen will)
  • Man nimmt transparente Würfel und schaut, ob die Würfel Lufteinschlüsse oder Fertigungsungenauigkeiten haben.
  • Man macht den Salzwasser-Test.
  • Man würfelt sehr oft mit einem Würfel den man testen möchte und notiert, wie sich die Zahlen verteilen. So ab 300 Würfen sollte man da einigermaßen Sicherheit bekommen. Ist aber sau aufwendig.

Die anderen Ideen mit dem 3D-Druck und CNC-Fräsen halte ich nicht für zielführend. 3D-Druck ist noch sehr ungenau. Man bekommt beim Drucken oft nicht den ganzen Innenraum gleichmässig ausgefüllt und müsste die Oberfläche nachher noch bearbeiten, damit diese glatt wird. Bei CNC-Fräsen hängt es vermute ich von der Fräse und dem Ausgangsmaterial ab.

3D-Metallpulver-Laserdruck aus Titan könnte aber gut funktionieren...

Aber wenn man einen Würfel ausbalancieren möchte, sollte man das ausgefräste Material für die Augen oder das Gewicht der Farbe mit berücksichtigen. Ich glaub ein guter Kompromiss wäre hier, nicht auszufräsen, sondern nur mit sehr dünner aber deckender Farbe (z.B. aus Permanentmarkern) zu bemalen.

Zu den anderen Ideen: Das mit dem Würfelpool, aus dem man zufällig zieht, sollte bei nichtsystematischen Fehlern funktionieren. Allerdings stammt eine Ungleichheit ja daher, dass eine 6 oder 8 mehr Material weggefräst bekommt, als eine 1. Diese Ungleichheit bekommt man damit nicht weg.

Zu Würfelapps: Wenn der Zufallsgenerator ordentlich implementiert wird, sollte selbst ein zur jeweiligen Wurfzeit mit Zeit seit Systemstart in Millisekunden initialisierter Java-Random Generator für Rollenspielzwecke fairer sein als die besten physikalischen Würfel, die man je herstellen kann.

Edit: Ach so, der Vergleich von Chessex vs. GameScience ist ziemlich seltsam. Sie nehmen zwei Würfel pro Hersteller und testen diese. Sie hätten mehr als 40 Würfel pro Hersteller nehmen müssen, damit das überhaupt statistisch valide wird und es hätte gereicht, wenn sie etwa 300 Würfe pro Würfel gemacht hätten. Dann hätten sie schauen können, wie die Würfel im Schnitt gefertigt sind. So könnten sie ja zufällig einen schlecht gefertigten GameScience Würfel erwischt haben und diesen gegen einen besonders gut gefertigten Chessex antreten lassen. Daher ist das Video überhaupt nicht aussagekräftig.
« Letzte Änderung: 28.05.2018 | 18:50 von firstdeathmaker »

Offline YY

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #52 am: 28.05.2018 | 18:27 »
So könnten sie ja zufällig einen schlecht gefertigten GameScience Würfel erwischt haben und diesen gegen einen besonders gut gefertigten Chessex antreten lassen.

Auch hier wieder: Zumindest bei den GameScience-Würfeln sollte doch eigentlich gewährleistet sein, dass es da keine echten Gurken gibt.
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Offline firstdeathmaker

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #53 am: 28.05.2018 | 18:33 »
Wenn ein Hersteller wirklich wert auf faire Würfel legt, müsste er einfach eine ordentliche Qualitätskontrolle hinter den Produktionsprozess implementieren. Aber das würde den Preis entsprechend erhöhen. Fänd ich aber garnicht mal so schlecht als Option...

Offline KhornedBeef

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #54 am: 28.05.2018 | 18:36 »
Wenn ein Hersteller wirklich wert auf faire Würfel legt, müsste er einfach eine ordentliche Qualitätskontrolle hinter den Produktionsprozess implementieren. Aber das würde den Preis entsprechend erhöhen. Fänd ich aber garnicht mal so schlecht als Option...
100%-Prüfung? Also mir wäre das den Preis nicht wert. Selbst wenn man das hochautomatisieren kann, das wäre ne Investition die wer bezshlen muss.
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Offline Megavolt

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #55 am: 28.05.2018 | 18:36 »
Edit: Ach so, der Vergleich von Chessex vs. GameScience ist ziemlich seltsam. Sie nehmen zwei Würfel pro Hersteller und testen diese. Sie hätten mehr als 40 Würfel pro Hersteller nehmen müssen, damit das überhaupt statistisch valide wird und es hätte gereicht, wenn sie etwa 300 Würfe pro Würfel gemacht hätten. Dann hätten sie schauen können, wie die Würfel im Schnitt gefertigt sind. So könnten sie ja zufällig einen schlecht gefertigten GameScience Würfel erwischt haben und diesen gegen einen besonders gut gefertigten Chessex antreten lassen. Daher ist das Video überhaupt nicht aussagekräftig.

Ich mache gleich einen Patreon-Account auf, nehme mir von den Einnahmen ein Sabbatical und mache da dann den ultimativen 12 Monate-Würfeltest.

Wenn ich vier Jahreszeiten lang durchwürfle, werden Veränderungen in der Witterung, der Luftfeuchtigkeit und dem Luftdruck ebenfalls mit abgebildet. Nicht, dass man euch sonst am Ende noch einen Schönwetterwürfel andreht.
« Letzte Änderung: 28.05.2018 | 18:46 von Megavolt »

Offline YY

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #56 am: 28.05.2018 | 18:39 »
100%-Prüfung? Also mir wäre das den Preis nicht wert. Selbst wenn man das hochautomatisieren kann, das wäre ne Investition die wer bezshlen muss.

Ja, das geht nur, wenn das Herstellen fairer Würfel der absolute Schwerpunkt ist.

Und alle anderen lachen sich über dich scheckig und hauen weitere ihre Gurken für kleines Geld raus... :P ;D

Ich mache gleich einen Patreon-Account auf, nehme mir von den Einnahme ein Sabbatical und mache da dann den ultimativen 12 Monate-Würfeltest.

Und stellst das hoffentlich live online  ~;D
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Offline Megavolt

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #57 am: 28.05.2018 | 18:40 »
Zur emotionalen Stabilisierung des Threads hier noch ein Bild von einem W20 aus dem alten Rom.
https://gizmodo.com/5016562/the-ancient-romans-were-gamers-2nd-century-glass-d20-sold-for-17925

Man muss aber feststellen, nach achtzehnhundert Jahren kann man gewisse Abnutzungen erkennen. Daher wohl kein Markenwürfel von GameScience.

Offline YY

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #58 am: 28.05.2018 | 18:41 »
Den hat wenigstens einer liebevoll fair gekratzt...  ;D
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Offline Zarkov

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #59 am: 28.05.2018 | 19:56 »
Wobei ich bei den Gamescience-Würfeln ja oft den Eindruck habe, daß Louis Zocchis Ruhm als unterhaltsames Original mit großartiger Verkaufsshow inzwischen den Ruhm seiner Würfel als angebliche Qualitätsprodukte weit überstrahlt.


Dann hat es auch keine Apps ;)

Mein Telephon hat Snake, zählt das? ;D
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eldaen

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #60 am: 29.05.2018 | 08:10 »
TL;DR

Hier die Zicchi Videos - immer wieder gut!

Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=qXZbdZNuRIw

Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=BJ-A5Ec-Ybs

Aber ich stimme Antariuk völlig zu: Das Prinzip ist super, aber die fassen sich einfach nicht gut an.

Offline Antariuk

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #61 am: 29.05.2018 | 08:23 »
Vielleicht benutzen Precision Dice Liebhaber ja bevorzugt Würfelbecher? Das wäre jetzt die Chance die Diskussion auf das Thema auszuweiten >;D
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eldaen

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #62 am: 29.05.2018 | 08:45 »
Vielleicht benutzen Precision Dice Liebhaber ja bevorzugt Würfelbecher? Das wäre jetzt die Chance die Diskussion auf das Thema auszuweiten >;D

Ha! Wecke nie meinen Ehrgeiz!

Also wenn schon Würfelbecher, dann aber auch gefälligst die mogelsicheren!


Ich zitiere hier mal von Zontik Games (Fett-Markierung von mir):

Zitat
In one of the best introductory books on backgammon every written, “The Amazing Book of Backgammon[,] Learn How To Play This Classic Game of Speed, Skill and Strategy” (Chartwell Books, 1995, now out-of-print), the British professional magician Jon Tremaine devotes an entire chapter to well-known cheating techniques as well as an introductory essay on “The Facts of Life”.  Here is a pertinent extract (from page 18):

Zitat
“Before we go any further there are one or two facts of life that you should know about.  Dice can be ‘manipulated.’  There are a handful of people around who can throw dice ‘to order.’  I am not joking . . . it’s a fact.  As a member of the Inner Magic Circle of London you can take my word for it.”

Tremaine then gives “three simple rules” to keep the novice out of trouble:

“Rule One:  Never allow your opponent to throw from his hands.  Insist that he uses a dice cup or shaker.  If he refuses . . . find another opponent. [Italics original] Rule Two:  Use shakers that have a ridge inside about half an inch (12 mm) from the top edge.  The ridge effectively trips the dice as they leave the shaker, making manipulation from the shaker impossible.  Oh yes! I know people who can even manipulate out of a shaker, but not if it has a ridge.[/b]  Rule Three:  Use small dice.  They ‘mix’ better in the shaker and roll further.”

Die sehen, dann so aus, ihr Noobs und Würfelbecher-Cheater!  >;D



Wobei ich dazu sagen muss, dass ich immer davon ausgehe, dass man ein Rollenspiel miteinander spielt und nicht gegeneinander. Von Da her interessiert es mich nicht, wenn an meinem Tisch gemogelt wird, solange alle Spaß haben. Ergo tangieren mich inzwischen Pression Dice, Würfelbecher et al und Regelfuchsereien peripher.
« Letzte Änderung: 29.05.2018 | 08:48 von HEXer »

Offline firstdeathmaker

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #63 am: 29.05.2018 | 18:24 »
Zitat
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich immer davon ausgehe, dass man ein Rollenspiel miteinander spielt und nicht gegeneinander. Von Da her interessiert es mich nicht, wenn an meinem Tisch gemogelt wird, solange alle Spaß haben.

Ich glaub, da liegt ein Missverständnis vor. Ich verstehe meine Aufgabe als Spielleiter so, dass ich ein möglichst faires Spielerlebnis abliefern möchte. Die Spieler spielen nicht untereinander kompetitiv, sondern quasi "gegen das Szenario". Ich freu mich, wenn die Spieler Challenges meistern und gewinnen und es tut mir selber weh, wenn die Spieler übel von den Monstern aufs Maul bekommen. Aber ich trenne das so gut ich kann von der Regelauslegung und den taktischen Entscheidungen der Monster. Wir freuen uns um so mehr, desto knapper es ist. Mir selbst und meinen Mitspielern würde es aber den Spaß nehmen, wenn wir cheaten würden. Das gilt vor allem für knappe Situationen. Ein Sieg würde sich einfach nicht so gut anfühlen, wie er es jetzt momentan oft tut.

Ich als Spielleiter möchte meinen Spielern ein möglichst faires Spielerlebnis bieten. Nur deshalb mache ich mir Gedanken darum, ob meine Würfel fair sind. Und wenn nun mal eine Zahl 20% öfter geworfen wird als eine andere, dann kann das durchaus einen spürbaren Einfluss auf das Spielerlebnis haben. Mir geht es nicht um das letzte Prozent Genauigkeit, mir geht es darum, dass ich selbst die Spieler nicht beschummeln möchte. Deshalb brauche ich z.B. keinen Würfelbecher, weil ich ja kein aktives Schummeln unterdrücken muss, sondern nur welches, dass aus Versehen durch doofe Würfel entsteht.

eldaen

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #64 am: 29.05.2018 | 18:54 »
Ja, ich versteh dich schon. Ich sehr as nur anders. "Gegen das Szenario" ist auch kompetitiv.
Und ich denke, allein durch die Auswahl der Gegner/Monster/Ereignisse/wasauchimmer wird ohnehin schon gecheated. Selbst das Balancier bei D&D ist doch - von der reinen Geschichte aus schon gecheated. Denn es kann einem ja nur das Begegnen, was wogegen man auch "theoretisch" eine Chance hat. In Abenteuern passt die Anzahl der Gegner und en meisten Fällen zur Anzahl der Spielercharaktere.
Es wird immer gescheated. Rollenspiel ist kein faires Spiel. Ist ja unvermeidlich. Oder lässt du als SL deine Charaktere weiter dem vorgesehenen Endgegner begegnen, wenn sie durch Würfelpech, taktisch unkluge Entscheidungen, Missverständnisse, Kommunikationsprobleme, oder sonstige Umstände voraussehbar keine Chance mehr haben? Mehrstündige Würfelorgien auf den unvermeidlichen Charaktertod zu? Wenn sie von vornherein in der Folgeszene nur verlieren können? Um nicht zu cheaten musst du das ja konsequent weiter durchziehen.

Oder gibst du ihnen nicht vielleicht doch eine Hilfe, Verschnaufpause, einen Tip, Hinweis, oder guten Ratschlag? Das ist auch cheaten. Wenn der Kampf langweilig ist, weil die Gruppe über einen Vorteil verfügt, der die Gegner chancenlos sein lässt, lässt du den Kampf trotzdem so ablaufen? In voller Länge, mit allen Details, obwohl der Ausgang klar ist? Ist das nicht auch cheaten? Fail Forward - auch cheaten?

Neuere Regelsysteme geben extra Möglichkeiten, das Ergebnis nach Wunsch des Spielers noch zu verändern (Gummipunkte etc.). Kann man so machen. Kann man sich extra Regeln für ausdenken, und das Spiel komplexer machen. Man kann auch einfach auf seine Spieler gucken und ein Auge zudrücken, wenn die bei einem miesen Würfelergebnis in einer schlechten Situation mal an ihrem Würfel drehen. Me? Couldn't care less.

Offline YY

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #65 am: 29.05.2018 | 19:02 »
Oder gibst du ihnen nicht vielleicht doch eine Hilfe, Verschnaufpause, einen Tip, Hinweis, oder guten Ratschlag? Das ist auch cheaten. Wenn der Kampf langweilig ist, weil die Gruppe über einen Vorteil verfügt, der die Gegner chancenlos sein lässt, lässt du den Kampf trotzdem so ablaufen? In voller Länge, mit allen Details, obwohl der Ausgang klar ist? Ist das nicht auch cheaten? Fail Forward - auch cheaten?

Ich sehe nichts davon als Schummeln und kann bei den letzten beiden noch nicht mal den Zusammenhang zum Schummeln erkennen.


Ansonsten ist das Thema Balancing und angepasste/schaffbare Gegner doch gerade der Versuch, ein faires Spiel zu gestalten.
Da muss man eher fragen, was man überhaupt in welcher Form von Kämpfen und Herausforderungen erwartet, wenn sie sowieso nicht ergebnisoffen sind.
Manche Gruppen betreiben da ja nur "going through the motions" und erkennen gar nicht, dass sie völlig an dem vorbei spielen, was ihnen eigentlich Spaß macht.
« Letzte Änderung: 29.05.2018 | 19:04 von YY »
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Online Maarzan

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #66 am: 29.05.2018 | 19:04 »
Ja, ich versteh dich schon. Ich sehr as nur anders. "Gegen das Szenario" ist auch kompetitiv.
Und ich denke, allein durch die Auswahl der Gegner/Monster/Ereignisse/wasauchimmer wird ohnehin schon gecheated. Selbst das Balancier bei D&D ist doch - von der reinen Geschichte aus schon gecheated. Denn es kann einem ja nur das Begegnen, was wogegen man auch "theoretisch" eine Chance hat. In Abenteuern passt die Anzahl der Gegner und en meisten Fällen zur Anzahl der Spielercharaktere.
Es wird immer gescheated. Rollenspiel ist kein faires Spiel. Ist ja unvermeidlich. Oder lässt du als SL deine Charaktere weiter dem vorgesehenen Endgegner begegnen, wenn sie durch Würfelpech, taktisch unkluge Entscheidungen, Missverständnisse, Kommunikationsprobleme, oder sonstige Umstände voraussehbar keine Chance mehr haben? Mehrstündige Würfelorgien auf den unvermeidlichen Charaktertod zu? Wenn sie von vornherein in der Folgeszene nur verlieren können? Um nicht zu cheaten musst du das ja konsequent weiter durchziehen.

Oder gibst du ihnen nicht vielleicht doch eine Hilfe, Verschnaufpause, einen Tip, Hinweis, oder guten Ratschlag? Das ist auch cheaten. Wenn der Kampf langweilig ist, weil die Gruppe über einen Vorteil verfügt, der die Gegner chancenlos sein lässt, lässt du den Kampf trotzdem so ablaufen? In voller Länge, mit allen Details, obwohl der Ausgang klar ist? Ist das nicht auch cheaten? Fail Forward - auch cheaten?

Neuere Regelsysteme geben extra Möglichkeiten, das Ergebnis nach Wunsch des Spielers noch zu verändern (Gummipunkte etc.). Kann man so machen. Kann man sich extra Regeln für ausdenken, und das Spiel komplexer machen. Man kann auch einfach auf seine Spieler gucken und ein Auge zudrücken, wenn die bei einem miesen Würfelergebnis in einer schlechten Situation mal an ihrem Würfel drehen. Me? Couldn't care less.

Oder es tatsächlich "sportlich" sehen und dann auch Niederlagen akzeptieren. Um so mehr Ruhm für die Truppe, die dann den besagten Dungeon doch ausräumt (incl. der Zombies ihrer unerfolgreichen Vorgänger)
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline firstdeathmaker

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #67 am: 29.05.2018 | 19:20 »
Ich glaub das driftet gerade arg weit vom eigentlich Thema ab, möchte darauf aber dennoch eingehen. Wir spielen kompetitiv gegen das Szenario, aber nicht gegeneinander. Habe ich vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt. Für mich persönlich hat die Auswahl passender Gegner für die Helden nichts mit Cheaten zu tun, dass zählt für mich zu "angemessenen Schwierigkeitsgrad wählen". Und das hängt auch damit zusammen, was genau ich gerade spiele. Wenn es eine Sandbox ist, in der nun mal an der Stelle übermächtige Gegner warten, dann ist das halt so. Das heisst aber nicht, dass die Spieler dem schutzlos ausgeliefert sind. Man kann ja ruhig auch mal die Biege machen, wenn man erkennt, dass man chancenlos ist. Das machen meine Spieler regelmässig aber auch, ob die Flucht gelingt oder nicht, versuche ich fair zu regeln (Bewegungsrate, Motivation und Möglichkeiten der Gegner berücksichtigend).

Eine Situation wie sie HEXer Beschrieben hat, in der die Helden chancenlos stundenlang auf einen Endgegner hin arbeiten ist mir bisher noch nicht vorgekommen. Hört sich auch nach ziemlich entscheidungsentwertendem Railroading an, wenn von vornherein festgelegt wird, dass, egal was die Spieler unternehmen, sie am Ende ins Gras beißen. Ist mir selbst jedenfalls noch nicht untergekommen. Was mir allerdings untergekommen ist, sind vorgefertigte Abenteuer, die ich durch zusätzliche Resourcen für die Spieler einfacher gemacht habe. Aber erst nachdem wir ziemlich verkackt haben und in Absprache mit den Spielern und nachdem ich im Internet gelesen habe, dass es wirklich zu schwer ist. Das zählt für mich aber, wie oben gesagt, zu "Schwierigkeitsgrad aussuchen". Sobald eine Spielrunde los geht und die Spieler die Hilfsmittel erhalten haben, ändere ich bei den Monstern und besonders im Kampf, nix mehr.

Einen Kampf, der viel zu einfach ist, kann man überspringen. Das ist in meinen Augen kein Cheaten. Ist mir so aber auch noch nicht vorgekommen. Einfache Kämpfe sind meist eh schnell vorbei oder werden von vornherein nur kurz erzählerisch zusammen gefasst. Wie ich oben geschrieben habe: Wir haben am meisten Spaß an knappen Situationen, die wir möglichst fair "simuliert" haben. Und wenn dabei mal was schiefgeht (z.B. ein eigentlich ungefährlicher Gegner, der aber mit maximalem Schaden und krit x4 einen Helden instant ohne handlungsmöglichkeit killt), dann akzeptieren wir das auch so. Wir sind alle erwachsen und sind der Ansicht, dass dadurch der nächste Sieg noch besser wird.
« Letzte Änderung: 29.05.2018 | 19:23 von firstdeathmaker »

Offline Megavolt

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #68 am: 30.05.2018 | 15:53 »
So, nachdem ich dem Lou jetzt erneut gefühlte vierzehn Stunden lang auf YouTube zugeschaut habe, nehme ich hiermit die Challenge an und werde meine perfekten GameScience Würfel bemalen, um mich anschließend für alle ersichtlich bei jedem einzelnen Wurf vom Rollenspiel-Pöbel distanzieren zu können, der sich durch mangelnde Finesse und durch schwere Würfelbehinderungen auszeichnet.  ~;D

Done. Transparente rote Würfel von GameScience wurden von mir händisch mit einem japanischen Acrylstift bemalt, indem ich mit weißer Farbe die Nummern nachgezogen habe. Wenn mans nicht weiß, dass Liebe & zarter Fingerdruck hinter dem strahlenden Weiß der Ziffern steht, dann merkt man das meiner Meinung nach auch nicht. Wenn man es hingegen weiß und genau hinschaut, dann merkt man es auf jeden Fall.  ~;D

Also ich bin damit zufrieden und jetzt sind meine Würfel nicht nur perfekt gewuchtet, sondern haben auch einen wirklich persönlichen Touch. Wenn mir jemand sagen kann, wo ich diese wunderschönen Klunker im Zwölfer-Pack hier in Deutschland bekomme, das wäre klasse: https://www.sphaerenmeisters-spiele.de/Precision-Edge-12er-Wuerfelset-Saphire-Gamescience

Ich habe nämlich nur ein kleines Set hier, und das geht nicht. Was sollen denn die Leute sagen?

Offline First Orko

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #69 am: 30.05.2018 | 16:13 »
Done. Transparente rote Würfel von GameScience wurden von mir händisch mit einem japanischen Acrylstift bemalt, indem ich mit weißer Farbe die Nummern nachgezogen habe.

Ähh.. kurze Zwischenfrage: Du kaufst dir Hochpräzisionswürfel und haust da händisch Acryl rauf? Ist das nur für mich ein Widerspruch...? wtf? Oder eine Ironie, die ich nicht kapiere?
It's repetitive.
And redundant.

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Offline Megavolt

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #70 am: 30.05.2018 | 16:13 »
Ähh.. kurze Zwischenfrage: Du kaufst dir Hochpräzisionswürfel und haust da händisch Acryl rauf? Ist das nur für mich ein Widerspruch...? wtf?

Das ist überhaupt kein Widerspruch, lalalala, das macht man so.

Offline First Orko

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #71 am: 30.05.2018 | 16:15 »
Das ist überhaupt kein Widerspruch, lalalala, das macht man so.

Ja.. uhm.. dachte ich irgendwie grad auch: Siehe meinen Nina-Edit ;-)
Nee nee, ist schon gut! Macht ruhig weiter... *vorsichtig und langsam rückwärts gehend*
It's repetitive.
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Offline Megavolt

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #72 am: 30.05.2018 | 16:19 »
Nee nee, ist schon gut! Macht ruhig weiter... *vorsichtig und langsam rückwärts gehend*

Moooment! Nicht so schnell, mein Freund.
Erst schaust du dem Meister beim Inken zu: https://www.youtube.com/watch?v=zaDzqYZufIQ und hörst dir an, wie er Briefe von Kriegsveteranen vorliest, deren Precision Edge Dice damals geholfen haben, Charlie fertig zu machen.

Offline First Orko

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #73 am: 30.05.2018 | 16:35 »
Moooment! Nicht so schnell, mein Freund.
Erst schaust du dem Meister beim Inken zu: https://www.youtube.com/watch?v=zaDzqYZufIQ und hörst dir an, wie er Briefe von Kriegsveteranen vorliest, deren Precision Edge Dice damals geholfen haben, Charlie fertig zu machen.

Au backe. Der Typ kommt mir langsam vor wie eine komisch verdrehte Ami-Version von Axel Stoll  ~;D (Den ich hier aus Gründen _nicht_ verlinke)
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Offline Boba Fett

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Re: Präzise Würfel
« Antwort #74 am: 30.05.2018 | 16:37 »
Wenn mir jemand sagen kann, wo ich diese wunderschönen Klunker im Zwölfer-Pack hier in Deutschland bekomme, das wäre klasse:
https://www.sphaerenmeisters-spiele.de/Precision-Edge-12er-Wuerfelset-Saphire-Gamescience

Frag doch mal den Roland, ob er nicht welche bestellen kann...
Der kriegt doch fast alles hin.

Und frag doch mal rum, wer hier noch so Interesse hätte...
Vielleicht wirds dann preiswerter...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!