Autor Thema: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.  (Gelesen 18465 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #175 am: 29.06.2018 | 10:24 »
Ich weiß nicht, die zehn Prozent für Rollenspiel, das ist für mich kein Mehr-an-Arbeit.

Sie sind aber ggf. dann das einzige, was optional ist. Und wenn man sowieso schon über der persönlichen Belastungsgrenze weit drüber ist, dann muss man sich halt überlegen, was man macht. Bei mir war es in der Zeit ein hin und her, zwischen „ich muss jetzt auch mal was für mich machen“ und „ich kann einfach nicht“. Ein paar Wochen bin ich um 22 Uhr ins Bett gegangen, habe alle Verabredungen abgesagt und einfach nur versucht, meine Kraftreserven einzuteilen. Dann hab ich wieder nen Rappel gekriegt, bis 0:30 gelesen oder Computer gespielt, mich verabredet, war todmüde, reizbar und dann bald auch krank.

Im ersten Jahr mit dem ersten Kind hatten wir das volle Programm: 3-Monats-Koliken, dann krasse Einschlafprobleme, dann in der Lauflernphase kein „Klappmesserreflex“, also musste man die ganze Zeit hinter dem Kind her und es auffangen, wenn es umkippt. Dazu ein Stimmvolumen, bei dem andere Eltern regelmäßig kugelrunde Augen kriegten. Wir haben das alles gelöst aber zwischendurch sind wir echt dran verzweifelt, alle sagen dir zwar immer es wird besser, aber beim ersten Kind fällt es tw. halt schwer, das zu glauben, und du zweifelst auch immer, ob es nicht irgendwie an dir liegt, das belastet schon alles sehr, und vor allem halt der Schlafmangel. Aus purer Verzweiflung wurden dann Lösungen geboren und heute schlafen unsere beiden Kinder so problemlos ein, dass andere Eltern uns dafür beneiden, aber es hat uns streckenweise echt alles gekostet, da hin zu kommen.

Gleichzeitig hatte ich damals noch den 9-20 Uhr Job, und auf der Arbeit war zu der Zeit eine sehr angespannte und unschöne Situation, weil es eine Art Sezessionskrieg in der Firma gab, das war dann zusätzlicher Stress und natürlich war die Arbeit selbst auch nicht unstressig und ich musste tw. auch Sachen machen, die mir nicht lagen bzw. die ich moralisch nicht richtig fand.

Hinzu kommt dann bei mir halt noch, dass ich, wenn ich ein D&D-Charakter wäre, eine Konsti von 6 oder 7 hätte.

Es gibt Leute, die das alles besser wegstecken. Aber bei mir war dann irgendwo halt der Punkt, wo ich so dermaßen fertig war, dass ich gesagt habe, ich kann jetzt gar nichts mehr. Hier ist jetzt alles gestrichen, bis sich die Dinge wieder normalisiert haben. Sonst wär ich wahrscheinlich irgendwann einfach umgekippt. Inzwischen, wie gesagt, sind die Kinder älter, ich habe meinen Job gewechselt, verdiene zwar weniger Geld aber es geht mir deutlich besser damit. Insofern könnte man natürlich sagen, ich habe eine Lösung gefunden. Hat halt einige Jahre gedauert. ;)
« Letzte Änderung: 29.06.2018 | 10:28 von Lord Verminaard »
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Offline Mann mit Ukulele

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #176 am: 29.06.2018 | 10:58 »
Ich habe einfach das Gefühl, dass ich im Großen & Ganzen alle Geschichten mal gesehen/erlebt habe und alle Charaktere gespielt habe, die mich reizen.
Jetzt bin ich satt.
Es kann allerdings gut sein, dass ich zurückkomme.

Und dann gibt es noch ein paar andere Faktoren, die sich damit vermischen. Der markanteste davon dürfte sein, dass sich für mich aus den Runden kaum mehr entwickelt hat.
Soll heißen: die Runden, in denen es mir wichtig gewesen wäre, sind einfach Spielrunden geblieben und haben sich nicht zu Freundesgruppen entwickelt, die auch über das Spiel hinaus tragen.
Oder umgekehrt hat es sich freundschaftlich entwickelt, aber das zugehörige Spiel war für mich so unsäglich langweilig, dass ich nicht weitermachen wollte.
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Offline KhornedBeef

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #177 am: 29.06.2018 | 11:26 »
Das mit den Geschichten und Charakteren mag bei dir so sein, aber dann bist du außergewöhnlich. Das ist keine mögliche Erklärung für die vielen Ex-Spieler. Möglich wäre allenfalls, dass die Menschen alle so geistig beschränkt sind, dass sie glauben es gäbe nichts mehr zu erzählen.
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Offline Weltengeist

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #178 am: 29.06.2018 | 11:37 »
Das mit den Geschichten und Charakteren mag bei dir so sein, aber dann bist du außergewöhnlich. Das ist keine mögliche Erklärung für die vielen Ex-Spieler. Möglich wäre allenfalls, dass die Menschen alle so geistig beschränkt sind, dass sie glauben es gäbe nichts mehr zu erzählen.

Na - der Tonfall muss aber wohl nicht sein?

Tatsächlich gibt es mMn viele Gruppen, die immer wieder ähnliche Sachen spielen und wo die Leute irgendwann das Interesse verlieren. Aus einem ähnlichen Grund habe ich jahrelang keine Fantasy-Romane mehr gelesen - es war einfach immer wieder das gleiche.
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Offline felixs

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #179 am: 29.06.2018 | 11:41 »
Es kann auch sein, dass das Medium Rollenspiel dazu neigt, die Dinge auf eine Weise zu filtern, die es immer ähnlich erscheinen lassen.

In ähnlicher Weise kann man sich an Büchern sattgelesen und an Filmen sattgeschaut haben. Und dann gibt es Leute, bei denen tritt das nicht ein.

Denke, das hat auch was mit individueller Langzeitbegeisterungsfähigkeit zu tun - die variiert nun mal.

Das kann aber auch wiederkommen. Irgendwann hat man dann vielleicht doch wieder Lust.
Wahrscheinlich könnte man die Ursachen für den gegenwärtigen Lustverlust finden und "therapieren". Aber warum sollte man das tun, wenn man mit dem gegenwärtigen Zustand zufrieden ist? Schadet ja keinem, ob man nun gegenwärtig rollenspielt oder halt nicht.
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Offline KhornedBeef

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #180 am: 29.06.2018 | 12:21 »
Na - der Tonfall muss aber wohl nicht sein?

Tatsächlich gibt es mMn viele Gruppen, die immer wieder ähnliche Sachen spielen und wo die Leute irgendwann das Interesse verlieren. Aus einem ähnlichen Grund habe ich jahrelang keine Fantasy-Romane mehr gelesen - es war einfach immer wieder das gleiche.
Du wirst feststellen dass ich niemanden beleidigt oder angegriffen habe, außer der hypothetischen Gruppe derer, die nach zehnmal Stock-im-Arsch-und-fromm-dabei-Paladin spielen tatsächlich glauben sie hötten alle möglichen Charaktere und Geschichten der menschlichen Daseinsform bespielt. Diejenigen die jahrzehntelang mehr als 20 sessions im Jahr gespielt haben, dürften in der Minderheit sein, und Rollenspiel als abgelegte "Jugendschwörmerei" wurde hier ja schon thematisiert.
Kann jemand nach sehr reichhaltigem Spiel an den Punkt kommen, wo ihm nichts Neues mehr einfällt  (zu dem er auch als Spieler Zugang findet)? Klar. Aber in der Masse kann ich mir das nur vorstellen, wenn man das auch nach 7 Bänden Harry Potter glaubt und deswegen Bücher aufgibt.
Ich persönlich weiß, dass meine Lebenszeit nicht ausreicht, um alle lesenswerten Bücher zu lesen, oder mehr als eine Übersicht aller Geschichten.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #181 am: 29.06.2018 | 12:33 »
Zitat
Ich persönlich weiß, dass meine Lebenszeit nicht ausreicht, um alle lesenswerten Bücher zu lesen, oder mehr als eine Übersicht aller Geschichten.

Wohl wahr. Nur wenn du irgendwann feststellst das du nur noch jedes 10 gelesenen Buch auch als lesenswert empfindest, kommt irgendwann die Erkenntnis das man mit der verschwendeten Zeit
(9 Bücher) auch etwas anderes anfangen kann. So in etwa hat es mir ein Bekannter vermittelt. Der hatte einfach keine Lust mehr auf die eine wirklich gute Session zu warten.

Offline YY

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #182 am: 29.06.2018 | 12:36 »
Man beachte auch:
die mich reizen.

Dazu kommt dann noch, dass man je nach Gruppe(n) auch bei Weitem nicht alles tatsächlich spielen kann, was man gerne spielen würde.


Was theoretisch alles denkbar ist, ist die eine Sache.
Dass man im blödesten Fall in Hintertupfingen mit genau drei anderen Rollenspielern Ursuppen-DSA spielen kann oder gar nichts, ist die andere ;)
Da hat man dann wirklich relativ schnell "alles" gesehen - zumindest alles, was sich in dem Kontext so tun wird.

Und natürlich heißt das, dass viele nur deswegen aufgehört haben, weil sie nicht wussten, was es sonst noch so alles gegeben hätte - das stellt man dann tatsächlich öfter mal im Gespräch fest.
« Letzte Änderung: 29.06.2018 | 12:38 von YY »
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Megavolt

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #183 am: 29.06.2018 | 12:41 »
Gleichzeitig hatte ich damals noch den 9-20 Uhr Job, und auf der Arbeit war zu der Zeit eine sehr angespannte und unschöne Situation, weil es eine Art Sezessionskrieg in der Firma gab, das war dann zusätzlicher Stress und natürlich war die Arbeit selbst auch nicht unstressig und ich musste tw. auch Sachen machen, die mir nicht lagen bzw. die ich moralisch nicht richtig fand.

Heutzutage würdest du darüber nur lachen, weil du ja auch dem Weg zur Arbeit und zurück deine Sanitiy reparieren würdest, indem du dir von einem schönen Rollenspiel-Podcast zart die Seele streicheln ließest. Gratis und ohne jeden organisatorischen Aufwand.

Wir sind so selbstlos, bald können wir über Wasser laufen.

Ursuppen-DSA

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Offline KhornedBeef

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #184 am: 29.06.2018 | 13:02 »
Man beachte auch:
[...]
Und natürlich heißt das, dass viele nur deswegen aufgehört haben, weil sie nicht wussten, was es sonst noch so alles gegeben hätte - das stellt man dann tatsächlich öfter mal im Gespräch fest.
Das ist vielleicht etwas netter ausgedrückt als bei mir, ja. Aber letztendlich hat nur einer die Verantwortung, meinem Hirn Anregendes zuzuführen: Ich. Wenn ich dazu in Hintertupfing erstmal einzelne Aminosäuren zu neuen Mitspielern zusammensetzen muss, klar, das ist ein längerer Leidensweg, und mancher gibt den vielleicht auf. Aber dann wird er nicht mehr behaupten, es gäbe da nichts, schätze ich.
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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #185 am: 29.06.2018 | 15:04 »
Das ist vielleicht etwas netter ausgedrückt als bei mir, ja. Aber letztendlich hat nur einer die Verantwortung, meinem Hirn Anregendes zuzuführen: Ich. Wenn ich dazu in Hintertupfing erstmal einzelne Aminosäuren zu neuen Mitspielern zusammensetzen muss, klar, das ist ein längerer Leidensweg, und mancher gibt den vielleicht auf. Aber dann wird er nicht mehr behaupten, es gäbe da nichts, schätze ich.

YY hat schon drauf hingewiesen, aber ich kanns auch so formulieren: Momentan kann Rollenspiel meinem Hirn nicht das Anregende zuführen, das es möchte. :)
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Offline KhornedBeef

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #186 am: 29.06.2018 | 15:32 »
YY hat schon drauf hingewiesen, aber ich kanns auch so formulieren: Momentan kann Rollenspiel meinem Hirn nicht das Anregende zuführen, das es möchte. :)
Ok, das versteh ich schon eher. Ist ja auch ein Unterschied "nichtmal mehr potentiell, in der besten Runde der Welt" und "funkt einfach gerade nicht"
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Offline Issi

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #187 am: 29.06.2018 | 15:59 »
YY hat schon drauf hingewiesen, aber ich kanns auch so formulieren: Momentan kann Rollenspiel meinem Hirn nicht das Anregende zuführen, das es möchte. :)
Rollenspiel ist auch nicht gleich Rollenspiel.
Spieler sind nicht gleich Spieler.

Muss man herausfinden was man im Spiel gerne erleben möchte. Wenn man das weiß, weiß man mMn. schon eine Menge.

Offline D. Athair

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Re: Diese vielen Ex-Rollenspieler die keine Lust mehr drauf haben.
« Antwort #188 am: 29.06.2018 | 17:11 »
Es kann auch sein, dass das Medium Rollenspiel dazu neigt, die Dinge auf eine Weise zu filtern, die es immer ähnlich erscheinen lassen.

In ähnlicher Weise kann man sich an Büchern sattgelesen und an Filmen sattgeschaut haben. Und dann gibt es Leute, bei denen tritt das nicht ein.


Ich find schon, dass es sowas gibt. Hatte ich auch schon. Allerdings trügt da der Schein. Das sind einfach nur eigene Ermüdungserscheinungen. Geht in Richtung Hobbykrise.

Um jetzt mal beim Rollenspiel zu bleiben: Geh nicht in den Winterwald, D&D 4, Luther Arkwright (Mythras), Night Witches (pbtA) und Crypts & Things (OSR) bieten sehr sehr unterschiedliche Herangehensweisen an Spiel und Erzählung.

Bei Büchern oder Filmen ist es genauso: Es gibt Gedichtbände, gedichtartige Romane (wie Parzifal), Sachen wie Ulysses (Gedankenstrom), dramatische Stücke (wie "Der gute Mensch von Sezuan"), Kurzgeschichtenbände, Novellen, biographische Romane, ...

... wenn man in den immergleichen Bahnen bleibt, passiert der "Ödnis-Effekt" schneller.
Ging mir mit Netflix-Serien z.B. recht schnell so.
« Letzte Änderung: 29.06.2018 | 17:13 von D. Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan