Autor Thema: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.  (Gelesen 161301 mal)

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Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« am: 6.07.2018 | 07:45 »
Der Rollenspielbereich hat einen entsprechenden Thread. Also bekommt der Gesellschaftspielbereich jetzt auch einen Thread.
Hier kann man von den letzten Partien berichtet werden. Diskussionen erwünscht.

Ich fang dann auch gleich damit an:
Vorgestern haben wir zum zweiten Mal zu Zweit Great Western Trail (Rezi hier) gespielt. Das ist ein (in meinen Augen) Heavy Eurogame, bei dem man als Cowboy seine Kühe nach Kansas City treiben und dort gewinnbringend per Bahn in verschiedene amerikanische Städte an den Mann bringen muss. Dabei wurden vom Autor viele bekannte Mechanismen zusammengeworfen. Es enthält den Gebäude als Spielfeldermechanismus aus Caylus und man hat einen ähnlichen Deckbaumodus wie Dominion, bei dem man während seines Weges nach Kansas City versuchen muss, seine Kartenhand so lange umzugestalten, bis man die notwendigen Karten auf der Hand hat. Gleichzeitig muss man Verbesserungen freischalten, indem man Spielplättchen vom Spielerboard aufs Spielfeld bringt. Mit ner extrem großen Fülle an Möglichkeiten Siegpunkte zu generieren.

Beim ersten Spiel haben wir Beide die intuitive Strategie gespielt, indem wir versucht haben die "Kuhstrategie" gefahren. Also so viele Kühe (die auch Siegpunkte wert sind) zu kaufen und dann in Kansas so hohe Ergebnisse einzufahren wie nur irgendmöglich. Funktionierte bei mir bestens. Bei meiner Freundin... nicht...
Mir war diese Strategie aber zu deutlich oder zu gewollt(?). Deswegen wollte ich dieses Mal Kühe komplett links liegen lassen und schauen wie weit ich damit komme. Nicht weit, weil meine Freundin exakt die gleiche Idee hatte. Die ersten Spielzüge war fast komplett gleich (Gebäude gekauft, mit dem man Anzahl Lokomotivarbeiter Karten ziehen kann, Gebäude dann sofort benutzt, weitere Aktionen genutzt, um den Zug weiterzuziehen, usw.). Ich habe dann etwas abgeschwenkt, indem ich meine erste 3-er Kuh gekauft und dann direkt in meine Hand gemischt habe (Kartenstapel war leer). Dadurch hatte ich den Vorteil sofort viel Geld in Kansas zu bekommen, während meine Freundin nur sehr wenig Geld bekam. Weil ich währenddessen immer wieder Zertifikate bekam (das sind temporäre Boni, die in Kansas das Einkommen erhöhen kann), brauchte ich keine teuren Kühe, um hohe Ergebnisse einzufahren. Das machte dann bei mir den Kopf frei, weil plötzlich die Kühe nicht mehr so wichtig waren. Ich achtete also immer mehr auf das was ich so "nebenbei" alles mitgenommen habe. Kurze Zeit später explodierte fast mein Kopf, weil ich immer mehr Siegpunkt-Synerigien feststellte, die ich automatisch bekommen habe, und für die ich fast keine Aktionen aufwenden musste.Ich brauchte Cowboys, um billig an Kühe zu gelangen. Dabei nimmst Du automatisch Hindernisse auf (die Siegpunkte bringen). Währenddessen gibt es Zielkarten, die Siegpunkte bringen, wenn man bestimmte Sachen hat, wie z.B. bestimmte Hindernisse. Diese Zielkarten bekommst Du teilweise auch als Nebeneffekte von Deinen Aktionen. Dadurch dass mir das aber erst richtig während des Spieles aufgefallen ist, hatte ich plötzlich gemerkt, wo ich überall Fehler gemacht hatte. Ich kam innerlich aus der Homer Simpson-Pose nicht mehr raus. ;)
Zum Glück war das für die Partie aber nicht wichtig. Meine Freundin fuhr dann aus Versehen in eine Gebäudestrategie, bei der sie immer mehr Gebäude bauen konnte, weil sie Konstruktionsarbeiter kaufte. Es hatte aber nicht für sie gereicht, weil sie nur sehr niedrige Kansas City-Ergebnisse eingefahren und damit ne Menge Negativpunkte eingefahren hatte. Ich gewann das Spiel dann 77 zu 59.
Nächstes Mal werde ich aber defnitiv besser spielen und mehr Synergien nutzen. Ganz sicher!
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #1 am: 6.07.2018 | 09:18 »
GWT ist großartig, allerdings sowohl in Sachen Strategie als auch Spieldauer definitiv auf der schwergewichtigen Seite und nur etwas für passionierte Eurogamer.

Effektiv gibt es drei Strategien: Kühe, Gebäude und Bahnhöfe, wobei man lediglich den Fokus auf eine der drei legt, aber die anderen beiden nicht vollständig vernachlässigen kann.
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #2 am: 6.07.2018 | 11:32 »
Da hast Du sicherlich Recht. Ich war halt uA überrascht, als ich mit 5 Karten, dabei eine 3-er Kuh plötzlich in San Francisco war. (Die Zertifikate kamen regelmäßig zusätzlich zu den anderen Aktionen dazu)
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #3 am: 6.07.2018 | 12:37 »
Sehr gute Idee, dieses Thema  :d

Ich spiele zur Zeit viel Russian Railroads in der Solo-Version (aus German Railroads).
Das Spiel ist tendentiell ein wenig zu grübelig und mit Leuten, die alles durchrechnen, dauert es mir zu lange. Und Leute, die das nicht tun, haben in der Regel kein Interesse an dieser Sorte Spiel. Oder ich muss dringend solche Leute finden: Liebhaber komplexer Spiele, die nichts totgrübeln und nicht übermäßig kompetitiv sind, die kein Problem damit haben, erstmal ein paar Partien (!) entspannt durchzuprobieren, bevor es ein wenig kompetitiver werden darf.
Aber ich schweife ab.
Allein macht Russian Railroads mir viel Spass, weil es wirklich viel Spieltiefe bietet, mir immer neue Optionen sichtbar werden. Und auch deshalb, weil ich es mit Auf- und Abbau in weniger als 60 Minuten spielen kann.

Das andere vielgespielte Spiel ist zur Zeit Aeons End.
Nach der Enttäuschung über die schlechte Kartenqualität und nach dem Desaster mit dem Umtausch der beschädigten Karten, habe ich jetzt ein gut spielbares Spiel. Und das Spiel ist so richtig gut.
Allein und zu zweit ist ca. eine Stunde Spielzeit realistisch, auch zu viert schaffen wir weniger als zwei Stunden.
Durch die vielen Variablen spielte sich bisher jedes Spiel völlig unterschiedlich - und das trotz ziemlich einfacher Grundmechaniken. Und die Regeln sind erstaunlicherweise fast lückenlos. Das gibt es bei Spielen mit diesem Potential an Interaktionen zwischen verschiedenen Effekten nur sehr selten.
Aeons End trifft für mich genau das richtige Maß zwischen Komplexität und Spielbarkeit. Und fast alle Spiele endeten sehr knapp, was für sehr gut ausbalancierte Mechaniken spricht.
Habe das jetzt gut zwei dutzend mal gespielt und es ist fern davon, langweilig zu werden.
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #4 am: 6.07.2018 | 13:02 »
Hab gerade Mal auf Aeon's Ende geschaut. Sieht aus als würde man Dominion mit Sentinels kreuzen. Passt der Eindruck einigermaßen?
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #5 am: 6.07.2018 | 14:33 »
Einigermaßen.

Wobei ich das Spiel einigermaßen samey finde. Gegenüber Xenoshyft verliert es meines Erachtens klar. Sentinels kenne ich nur dem Namen nach und vom Grundprinzip.
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #6 am: 6.07.2018 | 15:32 »
Äh. Oki. Mal beides merken. :)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Sashael

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #7 am: 6.07.2018 | 15:56 »
Am letzten WE habe ich mit meinem Sohn das erste Szenario von World of Smog: Rise of Moloch gespielt. Da ich die Nemesis übernommen hatte und dies nun für mich schon der dritte Durchlauf war, war mein Sieg zwar keine Überraschung, aber es gab trotzdem interessante Erkenntnisse.

Natürlich hatte ich den großen Vorteil, eine sehr gute Taktik für die Nemesis zu kennen. Alles in Richtung Damsel in Distress, möglichst viele Minions spawnen und Kämpfe mit den Gentlemen nur dann, wenn es nichts anderes zu tun gibt oder man die Figuren binden will. Wenn man den Fernkämpfer Emerson opfert, indem man mit ihm mit voller Wucht gegen die Gentlemen vorgeht, was ihn in den Fokus der Gentlemen rückt, erhält der Nahkämpfer Tobias schließlich (bei Emersons Ableben) eine zusätzliche Aktion und ist damit eine brutal schnelle Figur auf dem Feld, gegen die die Damsel dann in der direkten Konfrontation so gut wie keine Chance hat.

Mein Sohn hatte trotz Hilfe durch mich zwei Kardinalsfehler gemacht. Zum einen hatte er sich nicht ausreichend um das Feuer in der Polizeistation gekümmert, sodass dieses sich wunderbar ausbreiten konnte und mir die Möglichkeit gab, aus meinen normalen Zombies (schließlich, endlich und zum ersten Mal! ;D ) Flaming Zombies zu machen, die doch merklich stärker sind als die Standardschlurfer.

Und der zweite Fehler war zu versuchen, mich durch das Vorenthalten von Ether handlungsarm zu halten. Erklärung: Gentlemen, die ihre Sonderaktionen auslösen, bezahlen dafür Ether, den sie direkt an die Nemesis abgeben müssen, die damit ihre eigenen Spezialaktionen triggern kann. Seine Schlußfolgerung "Wenn ich kein Ether ausgebe, hat die Nemesis auch keines und meine Gentlemen sind auch ohne Ether recht stark" klang zwar auf den ersten Blick logisch, aber es zeigte sich doch sehr deutlich, dass die Gentlemen wesentlich schlagkräftiger sind, wenn sie Ether ausgeben. Ich hatte zwar tatsächlich öfters das Problem, dass ich keine Möglichkeit hatte, meine Kräfte mit Etherkosten zu aktivieren, aber dafür hielten besonders meine Minions um einiges länger durch, was sich langfristig für die Gentlemen sehr negativ auswirkte.

Nunja, er hat seine Lektion gelernt und hat darauf bestanden, dass wir das nächste Szenario in der Kampagne in Angriff nehmen statt einen neuen Versuch zu starten, auch wenn durch seine Niederlage die Nemesis nun den ersten entscheidenden Vorteil erlangen konnte. ;D
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline felixs

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #8 am: 6.07.2018 | 16:09 »
Hab gerade Mal auf Aeon's Ende geschaut. Sieht aus als würde man Dominion mit Sentinels kreuzen. Passt der Eindruck einigermaßen?

Ich kenne Sentinels nicht.
Aber wahrscheinlich ja. Jedenfalls erwähnt Tom Vasel das in seiner Videorezension bei The Dice Tower.
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Offline felixs

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #9 am: 6.07.2018 | 16:10 »
Wobei ich das Spiel einigermaßen samey finde. Gegenüber Xenoshyft verliert es meines Erachtens klar. Sentinels kenne ich nur dem Namen nach und vom Grundprinzip.

Kenne ich zwar nicht, aber wenn es nicht ähnliche Qualitätsprobleme hat wie Aeons End, dann könnte das eine alternative Empfehlung sein. Thematisch sagt mir das leider gar nicht zu.
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #10 am: 6.07.2018 | 17:56 »
@Sashael:
Cool. :)
Respekt vor Deinem Sohn. :d
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #11 am: 6.07.2018 | 17:56 »
Ich kenne Sentinels nicht.
Aber wahrscheinlich ja. Jedenfalls erwähnt Tom Vasel das in seiner Videorezension bei The Dice Tower.
Cool. Ich merk mir mal Aeon's End und Xenoshyft. :)
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #12 am: 13.07.2018 | 21:56 »
Gestern Rising Sun gespielt, quasi den Nachfolger von Eric Lang's Rangnarök-Brettspiel Blood Rage. Das Spiel ist solide und erstaunlich wenig thematisch, woran auch die gigantischen Mengen an Bling nichts ändern können. Das Bling macht das Spiel dafür für mich klar zu teuer.
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J.W. von Goethe

Offline Chiarina

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #13 am: 13.07.2018 | 22:07 »
Ich habe mit meinen Kindern im Urlaub Descend (2nd ed.) gespielt. Wir waren (in wechselnder Besetzung) ein Overlord und 2 Helden. Viermal haben die Helden verloren. Wir hätten fast den Glauben an das Spiel verloren, da habe ich dann irgendwann gemerkt, dass es kurz vor den Kampagnenregeln noch eine Sonderregel für den Fall gibt, dass nur 2 Helden vorhanden sind. Mit der haben wir einen 5. Versuch gestartet. Diesmal haben die Helden gewonnen.

Dann haben wir eine Kampagne gestartet. Im ersten Abenteuer hat der Overlord gesiegt, im 2. Abenteuer haben - sehr knapp - die Helden gesiegt. Weiter sind wir noch nicht.

Die Einarbeitungszeit war also recht hoch. Die Anforderungen des Spiels sind knackig. Meine Kinder sind derzeit 13 Jahre alt, geduldig und "Andor"-erprobt, aber mit "Descend 2nd ed." ist zumindest derzeit eine Grenze erreicht. Mal sehen, wie es weiter geht.
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Offline felixs

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #14 am: 13.07.2018 | 23:56 »
Habe gerade eben wieder drei Partien The Game Face to Face gespielt.

Gefällt mir auch nach über zwei dutzend Spielen noch wirklich sehr gut. Überlege sogar, ob es mir nicht immer besser gefällt.
Genau die richtige Mischung aus Risikoabwägung, Glück, Bluff, ein bißchen Strategie, ein klein wenig Gedächtnisleistung (aber auch "aus dem Bauch" halbwegs spielbar). Und dabei auch noch als Spiel mit Konversation nebenbei spielbar. Leichte Kost in wirklich gut.
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Online tantauralus

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #15 am: 14.07.2018 | 19:34 »
Ich habe mit meinen Kindern im Urlaub Descend (2nd ed.) gespielt. Wir waren (in wechselnder Besetzung) ein Overlord und 2 Helden. Viermal haben die Helden verloren. Wir hätten fast den Glauben an das Spiel verloren, da habe ich dann irgendwann gemerkt, dass es kurz vor den Kampagnenregeln noch eine Sonderregel für den Fall gibt, dass nur 2 Helden vorhanden sind.
Schaut euch mal die App an. Dadurch wird das Spiel vollständig kooperativ, da die App die Monster steuert (via einer Liste von Aktionen von denen zwei Stück ausgeführt werden). Und da ihr dann alle zusammen arbeitet kommt dann ggf mehr Motivation auf als im Spieler vs DM Modus.

Offline felixs

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #16 am: 15.07.2018 | 22:53 »
Gerade wieder zwei Runden Aeon's End gespielt (beide male zu zweit).
Bezüglich "samey" oben: Ich weiß nicht, ob wir von der gleichen Sache reden. Jedenfalls fühlte sich das Spiel bei den beiden Spielen jeweils völlig unterschiedlich an. Beide Male ging es gegen die gleiche Nemesis (die "Gate Witch") mit unverändertem Nemesis Deck, aber jeweils mit unterschiedlichen Mages und unterschiedlicher Kartenauslage. Das Resultat waren völlig unterschiedliche Spielabläufe.
Meinem Eindruck nach (inzwischen annähernd drei dutzend Partien) hat das Spiel eine äußerst hohe Dichte an Stellschrauben, die auch konsequent ausgenutzt werden. Jeder Mechanismus ist gut mit anderen verzahnt und führt zu immer neuen Entdeckungen bezüglich der Möglichkeiten unterschiedlicher Strategien und Taktiken. Mir kommt es immer noch so vor, als wäre das Spiel völlig unverbraucht, ich kann mir noch nicht vorstellen, das irgendwann nicht mehr spielen zu wollen.
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #17 am: 15.07.2018 | 23:13 »
Wir haben ein befreundetes Ehepaar, dass wohl alles von Aeon's End hat. Sie wollen mit uns demnächst das dann mal spielen.
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Offline Exar

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #18 am: 18.07.2018 | 10:30 »
Wir haben nun unsere erste Partie Arkham Horror hinter uns.
Hat ca. 4 Stunden gedauert, da wir uns direkt beim Spiel in die Regeln eingelesen haben und viel nachschauen mussten.

Insgesamt waren 4 Personen dabei und allen hat es gefallen. Atmosphärisch, komplex und interessant.
Der nächste Spieltermin ist schon in Planung.  :d

Mal sehen, wie lange uns das Spiel bei der Stange hält.
Erweiterungen gibt es ansonsten ja auch noch so einige.

Offline Dreamdealer

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #19 am: 18.07.2018 | 11:09 »
Orcs must die:
Nettes kooperatives Towerdefense Spiel, welches am Anfang recht schwierig war, gegen Ende aber fast ein Durchmarsch wurde.
Zu Zweit ist die Anzahl der Fallen recht beschränkt und es brennt immer an einer anderen Stelle. In den höheren Leveln hat man
aber stärkere Ausrüstungsgegenstände und auch die Ultimate ist aufgeladen und kann in brenzlichen Situationen helfen.

Dresden Files Cooperative Cardgame:
Buch Cold Days:
Nach fünf zum Teil sehr knappen Versuchen konnten wir endlich das Ding für uns gewinnen, wie immer erst im Showdown, aber
wir nehmen was wir bekommen können. Vorallem, weil wir für das vorherige Buch 15 Anläufe gebraucht haben. Es braucht halt
immer ein wenig, bis man die richtigen Charaktere, die passende Strategie und dann noch ein wenig Glück auf unserer Seite hat.

Buch Skin Game:
Ein Durchmarsch, wie ich ihn noch nie in diesem Spiel erlebt habe, im ersten Anlauf und auch nicht wirklich knapp. Den Showdown
hat es allerdings schon noch gebraucht.

Jetzt sind wir mit den 4 Büchern auch den neuen Erweiterungen durch und ich muss sagen, da sind wieder ein paar nette Ideen
drin gewesen. Klar bleiben die Grundmechaniken gleich, aber ein paar Designspaces sind noch geblieben und diese sind auch
genutzt worden.  Außerdem ist das Spiel für Fans der Buchserie immer noch ein wenig cooler und "flavor"hafter.
Ein Tanzbein und ein Arschtreter!

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #20 am: 21.07.2018 | 20:26 »
Winter der Toten und Dungeon Lords. Vor allem letzteres ist einfach großartig, ein Vlaada-Spiel der besten Sorte, das Worker Placement, simultane, verdeckte Handlungsauswahl und Mage Knight-artigen Optimierungsrätseln perfekt miteinander kombiniert.
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #21 am: 23.07.2018 | 21:40 »
Dungeon Lords finde ich auch super, würde ich gern mal wieder spielen. Bin ein bißchen neidisch - ich habe nie drei weitere Leute mit passender Geschmackslage beisammen, um das zu spielen.
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #22 am: 23.07.2018 | 21:45 »
An den Treffen von Brettspielen Düsseldorf sollte das gelegentlich machbar sein, vor allem an den Wochenendterminen. Die sind vom Hbf aus auch alle gut zu erreichen, und zumindest die Lokationen in Oberbilk und Eller auch mit dem Auto.
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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #23 am: 23.07.2018 | 21:52 »
Ich hab neulich Planetarium ausprobiert.

Spielprinzip war gewöhnungsbedürftig, da es keine privaten Spielfiguren gibt, sondern alle alles auf dem Brett nutzen können. Prinzipiell formen alle Beteiligten ein Sonnensystem, indem sie Planeten und Teilchen bewegen und nach bestimmten Prinzipien sammeln. Mit den Teilchen können die eigenen Handkarten entwickelt werden, die das Aussehen bestimmter Teile dieses Sonnensystems bestimmen und außerdem Einfluss auf die umherwabernden Planeten und deren Bewohnbarkeit haben. Auf manchen Karten waren Aliens drauf, aber wir haben nie herausgefunden, ob das zu irgendwas gut war. Für entwickelte Karten gibt es Punkte und manchmal bestimmte Boni. Es gibt drei Kartenlevel: Niedrige, Mittlere und Finale Evolution, die unterschiedlich schwierige Voraussetzungen zum Entwickeln haben und unterschiedlich viele Punkte bringen. Die Finale Evolutions-Karten können nur im Anschluss an die letzte Runde, in einem finalen Zug, gespielt werden, weswegen sie in den Runden vorher gut vorbereitet werden müssen (Planeten müssen im richtigen Orbit rumschweben und bestimmte Eigenschaften haben etc.). Am Ende gewinnt, wer die meisten Siegpunkte hat.

Es sieht auf jeden Fall sehr schön aus alles, aber das Spiel selbst fand ich merkwürdig belanglos. Es war nicht schlecht oder so und es schien auch soweit ganz ausbalanciert. Aber es kam einfach keine Spannung auf. Alle Beteiligten arbeiteten in Ruhe ihre Karten ab und am Ende schafften wir es alle nicht, unsere Endgamekarten irgendwie zu einem Effekt zu bringen. Da die Voraussetzungen für diese Endgamekarten sehr schwer sind und sie zudem meistens weniger Punkte brachten als die Karten auf mittlerem Niveau, hab ich auch keinen Anlass gesehen, mich drum zu kümmern.

Am Ende blieb ein kosmisches Gefühl von Leere und der Frage, warum wir das jetzt eigentlich gespielt haben.
« Letzte Änderung: 23.07.2018 | 22:30 von Huhn »

Offline felixs

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Re: Spielbericht - Was wurde vor kurzem gespielt.
« Antwort #24 am: 24.07.2018 | 14:59 »
An den Treffen von Brettspielen Düsseldorf sollte das gelegentlich machbar sein, vor allem an den Wochenendterminen. Die sind vom Hbf aus auch alle gut zu erreichen, und zumindest die Lokationen in Oberbilk und Eller auch mit dem Auto.

Danke für die Überlegung.
Auto ist nicht vorhanden, Düsseldorf sind hin und zurück mehr als drei Stunden Gesamtfahrzeit mit überfülltem ÖPNV. Kann man mal machen - aber für ein oder zwei Runden Brettspiel ist mir das zu aufwendig.
Insgesamt bin ich eher etwas bequem, was Reisezeiten- und -umstandstoleranzen angeht.
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