Autor Thema: Eigenheiten von Lorakis  (Gelesen 16039 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #75 am: 8.09.2018 | 11:57 »
Danke für die Dokumentation. XD Ich habe ja eigentlich schon zu allen Punkten was gesagt warum das so keinen Sinn macht.
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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #76 am: 8.09.2018 | 13:53 »
Was mich an Lorakis etwas stört, ist die klassische Kulturverteilung - China und Japan im fernen osten, Europa im Westen, die Sahara und der mittlere Osten an der passenden Stelle. Und so weiter...
Ist eine Kleinigkeit und läßt sich nicht mehr ändern und schafft ja irgendwo auch Vertrautheit, aber das ist wirklich das Einzige, was mich stört, schlicht, weil so viele Welten (Midgard, Conan, ...) dieses Schema haben.
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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #77 am: 8.09.2018 | 14:17 »
Ist eine Kleinigkeit und läßt sich nicht mehr ändern und schafft ja irgendwo auch Vertrautheit, aber das ist wirklich das Einzige, was mich stört, schlicht, weil so viele Welten (Midgard, Conan, ...) dieses Schema haben.

Das haben wir übrigens zu Beginn der Entwicklung diskutiert (und auch zum Beispiel überlegt, Lorakis auf die Südhalbkugel zu packen, so dass das ewige Eis im Süden ist und es nach Norden hin heißer wird). Wir haben uns aber gerade wegen dieser Vertrautheit dann dafür entschieden, es "klassisch" zu machen. Ziel war, dass möglichst viele Leute sich intuitiv zurechtfinden, das war uns wichtiger als da von der Norm abzuweichen. :)

Offline Feuersänger

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #78 am: 8.09.2018 | 14:34 »
Naja. Klar fällt das auf, weil ALLE Fantasysettings das so machen. Aber wenn es jetzt umgekehrt wäre und Pseudojapan wäre im Westen - was wäre damit gewonnen?

Bei Lorakis muss man immerhin sagen, dass _einige_ Kulturen nicht an der konventionell-erwarteten Stelle liegen. Z.B. die Germanen im tiefen Süden oder irgendwelche Hunnen- und Perser-Nachfahren relativ weit im Norden. Klar, das sind eher kleine Lichter, aber immerhin. Ich habe mir da allerdings beim Lesen durchaus erstmal spontan gedacht "Was haben DIE denn DA zu suchen?". xD

Nebenbei, ich hab mal (zu Schulzeiten) ein Setting geschrieben und bespielt, das, oh wunder wie originell, auf der Südhalbkugel verortet war. Ergo, die Sonne war mittags im Norden. Und? Völlig irrelevant.

Eher stört mich, hab ich aber auch schon erwähnt, dass die Kulturräume nach bester alter DSA-Manier so rigoros voneinander getrennt werden, etwa: Zwischen China und Persien liegt der Himalaya, die Berge sind so hoch dass sie noch nichteinmal jemand beansprucht hat, was impliziert: da kommt niemand drüber.
Oder auch, wie die Binnenmeere, Wanderwälder und Gebirge so geschickt angelegt sind, dass den Mongolen der Weg nach Europa zuverlässig versperrt ist. Die dürfen die Chinesen ein klein wenig piesacken, aber mehr auch nicht.
Auch Regionsnamen wie "Flammensenke" klingen nicht danach, als sollte zwischen Persien und Indien viel Verkehr möglich sein.

Also, kurz gesagt, auch wenn die Autoren abstreiten, dass sie sich an Aventurien orientiert hätten bzw dies auch nicht bewusst getan haben -- man merkt die DSA-Konditionierung der Autoren halt an allen Ecken und Enden. Erstens am entvölkerten Kontinent (und der nachfolgenden Apologetik), zweitens an den geographischen Barrieren, drittens an den gelierten politischen Verhältnissen, und schließlich viertens schlicht am Schreibstil der Weltbeschreibung.

(Zugegeben: ich habe sonst (außer DSA und SM) quasi keine deutschsprachigen Settingbeschreibungen gelesen, daher kann ich nicht beurteilen, ob sich z.B. die von Forgotten Realms oder Eberron auf deutsch ähnlich trutschig lesen, aber ehrlich gesagt würde es mich wundern.)
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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #79 am: 8.09.2018 | 14:48 »
an den gelierten politischen Verhältnissen

Da finde ich den Gedankengang dahinter aber höchst nachvollziehbar.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #80 am: 8.09.2018 | 14:51 »
und Gebirge so geschickt angelegt sind, dass den Mongolen der Weg nach Europa zuverlässig versperrt ist.
Diskutier das mal mit Jebe
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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #81 am: 8.09.2018 | 22:46 »
Feuersänger: wenn man die Sache nur in irgendeiner Achse spiegelt, ist wirklich nichts getan.
Warum nicht völlig anders verteilen (wenn man schon Vorlagen nutzt...)?

Wenn man China und Japan schon haben will und die vielleicht sogar in irgendeiner Beziehung stehen sollen - und man hat Mondpfade - warum die nicht getrennt plazieren und über einen Mondpfad (der zB eine Wasserstraße darstellt) verbinden...? Nur als Beispiel.

Warum muß der Nahe Osten irgendwo zentral liegen?
Und warum müssen die Dinge überhaupt auf einem Kontinent (wie Eurasien) liegen?
Hyptotetischer Weise müssten sie nicht mal auf dem gleichen Planeten liegen, wenn sie durch Mondpfade verbunden sind. Und warum sind alle Mondpfad-Tore an der Oberfläche...?
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Offline felixs

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #82 am: 8.09.2018 | 23:03 »
Was mich an Lorakis etwas stört, ist die klassische Kulturverteilung - China und Japan im fernen osten, Europa im Westen, die Sahara und der mittlere Osten an der passenden Stelle. Und so weiter...
Ist eine Kleinigkeit und läßt sich nicht mehr ändern und schafft ja irgendwo auch Vertrautheit, aber das ist wirklich das Einzige, was mich stört, schlicht, weil so viele Welten (Midgard, Conan, ...) dieses Schema haben.

Über Geschmack will ich nicht streiten, aber interessehalber:
Würde es irgendeinen Unterschied machen, wenn es anders verteilt wäre?
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Offline Feuersänger

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #83 am: 8.09.2018 | 23:07 »
Zur letzten Frage: vielleicht, weil sie vom Mond beschienen werden müssen um zu funktionieren?

Oder das ist gar nicht der Fall, und es gibt noch hundert Mondtore die halt nur irgendwo unter der Erde liegen, wo niemand sie entdeckt hat.

Lorakis ist halt eine klassische Welt, so mit Ländern auf einem Kontinent und so weiter. Es gibt ja auch andere Settings bis hin zu fliegenden Inseln im Äther, aber das ist dann halt wahrscheinlich deutlich abgedrehter als man es der SM-Zielgruppe zumuten wollte. ;)

Darüber hinaus könnte man freilich noch viel tiefer graben: warum haben sich irdische Kulturen so entwickelt, wie sie es taten? Wenn sagen wir mal Skandinavien nicht von Skandinaviern bevölkert wäre sondern von Japanern, würden diese Japaner dann genauso ticken wie unsere RL-Fernost-Japaner? Und mehr noch, wie hätten sich die anderen europäischen Nationen anders entwickelt, wenn sie Japaner direkt nebenan hätten?

Das alles sind halt Fragen, die ziemlich unmöglich zu beantworten sind, oder zumindest wäre es schon eine große Aufgabe da ein plausibles Modell zu entwickeln. Oder man macht es sich halt leicht, und gruppiert die Kulturen nach historischem Vorbild, und wo das nicht so ganz geht, unterbindet man den Kontakt durch geographische Barrieren. :p
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Offline SeldomFound

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #84 am: 8.09.2018 | 23:10 »
Und warum sind alle Mondpfad-Tore an der Oberfläche...?

Tja...

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Offline Xemides

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #85 am: 8.09.2018 | 23:17 »
Ist Lorakis von Aventurien beeinflusst, oder sind nicht beide was die Geografie angeht von der Realität beeinflusst ? Und auch Midgard folgt ja diesem Muster.

Wer was anderes nimmt, soll halt Glorantha lesen  ~;D >;D
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Offline Feuersänger

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #86 am: 8.09.2018 | 23:29 »
Ist Lorakis von Aventurien beeinflusst, oder sind nicht beide was die Geografie angeht von der Realität beeinflusst ?

Dass Europa im Westen und China im Osten liegt, klar. Aber die oben von mir monierten Punkte haben ja eben mit der Realität nichts zu tun. Zur Bevölkerungsdichte habe ich schon genug gesagt, da weisen Aventurien und Lorakis die gleichen Größenordnungen auf, die mit der Realität aber rein gar nichts zu tun haben. In der Realität sind unüberwindliche Barrieren eher die Ausnahme, und die Trennung der Kulturräume findet eher über Fläche statt. Fläche ist in Aventurien überhaupt keine und in Lorakis immer noch viel, viel weniger vorhanden als bei uns. Wo Kulturräume direkt aufeinanderprallen, hat es historisch nahezu ununterbrochen gescheppert, und ganz bestimmt hat es in den letzten 4000 Jahren _niemals_ jahrhundertelange Friedensepisoden gegeben.
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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #87 am: 8.09.2018 | 23:40 »
Über Geschmack will ich nicht streiten, aber interessehalber:
Würde es irgendeinen Unterschied machen, wenn es anders verteilt wäre?

Für mich insofern, als das sowas einen ganz kleinen Beigeschmack hat, den ich dann nicht loswerde.
Um ein ähnliches Beispiel heranzuziehen.
In der Star Wars Thrawn Triloge von Timothy Zahn trinkt Leia irgendwann mal Kakao. „a long time ago, in a galaxy far far away“ ... es ist für Handlung vollkommen irrelevant, aber für mich hat das etwas, dass diese Romantrilogie immer begleiten wird. Klar hätte der Autor viel mehr Aufwand treiben müssen, um zu erklären, was Leia da trinkt, wenn er einen eigenen Begriff verwendet hätte - aber genau das hat für mich Star Wars mit ausgemacht, dass man Raumschiffe eben mit dem Hydro-Schraubenschlüssel repariert und nicht mit dem Imbus-Knochen...

Es ist, wie oben schon erwähnt nicht wirklich relevant.
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Offline SeldomFound

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #88 am: 9.09.2018 | 01:41 »
Wo Kulturräume direkt aufeinanderprallen, hat es historisch nahezu ununterbrochen gescheppert, und ganz bestimmt hat es in den letzten 4000 Jahren _niemals_ jahrhundertelange Friedensepisoden gegeben.

Ist aber jetzt in Lorakis auch nicht wirklich der Fall:

In Dragorea sind die Königreiche Nyrdfing, Wintholt und Patalis nach wie vor äußerst misstrauisch gegenüber Selenia aufgrund der Eroberungskrieger, mit denen sich das Kaiserreich innerhalb von weniger als 90 Jahren derart ausgedehnt hat. Und zurecht, nicht wenige selenische Adlige wollen da weitermachen, wo Selenius I. aufgehört hat.

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Die Jagodier haben 193 Jahren vor Beginn der Spielhandlung Süddalmarien erobert, doch wurden sie 70 Jahre später vertrieben. 60 Jahre vor Beginn der Spielhandlung wurde Jagodien von Chorrash angegriffen, konnten diesen Angriff aber 15 Monate später abwehren.

Jogodai wiederum hatten es tatsächlich geschafft, in Zhoujiang einzudringen und konnten sogar eine eigene Dynastie gründen. Allerdings hatte sich die Kaiserin, die sie eingesetzt hatten, gegen ihre ursprüngliches Volk gewandt und sie wieder vertrieben.


Was man hier auch noch unterstreichen muss: Das Übernatürliche hat Macht auf die Lorakische Geschichte und die Götter können durchaus Präsenz zeigen. Myuriko ist das beste Beispiel, auch dafür, wie ein Gott künstlich bestimmte Grenzen aufrechterhält. Als sie das Gebiet des heutigen Kintai erobert hatte, hießt es auf einmal "Stop!". Ein General hielt sich nicht daran, wollte weitermachen und wurde kurzerhand hingerichtet.

Überhaupt, gerade bei den reinalbischen Kulturen ist es sehr auffällig, dass sie meist mit irgendwelchen mächtigen Wesenheiten ihres Landes einen Pakt geschlossen haben, wodurch auf diesem Land sehr günstige Verhältnisse für sie herrschen. Der Immersommerwald, die Flüsterwindinseln, der Dämmerwald, Kintai... Wenn man diese Reiche erobern will, reicht eine Armee oder dergleichen nicht aus, man muss zuerst wissen, was genau da seine schützende Hand über die Albenvölker legt und wie man den Pakt brechen könnte. Und das ist natürlich dann eine spannende Idee für eine epische Kampagne.


Aktuell ist die politische Lage in Splittermond bewusst so geformt, dass man sie als Spielleiter jederzeit so eskalieren lassen kann, dass die Spielercharaktere einen Platz in der Ersten Reihe haben werden. Und das ist aus meiner Sicht für ein narratives Spiel auch wesentlich konsequenter.

Offline YY

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #89 am: 9.09.2018 | 06:09 »
und ganz bestimmt hat es in den letzten 4000 Jahren _niemals_ jahrhundertelange Friedensepisoden gegeben.

Es ist aber auch ein deutlicher Unterschied, ob man jahrhundertelang Frieden postuliert oder nur sagt "akute Kriege sind zu kurz(fristig), um in einer allgemeinen Settingbeschreibung aufzutauchen".

Das gehört für mich tatsächlich eher in Kampagnenbände u.Ä.
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Offline Olibino

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #90 am: 9.09.2018 | 09:04 »
Ihr diskutiert hier sehr stark über einzelne Länder, den Vergleich zur Erde, ob die sinnvoll zueinander liegen oder nicht mehr Konflikte haben müßten.

Ein ganz großer Unterschied zur Erde ist doch, dass es nicht nur Menschen, sondern diverse andere intelligente Rassen gibt, manche weltweit verbreitet, manche lokal. Mich hat schon bei den offiziellen Beschreibungen völlig verwundert, wie wenig Rassenkonflikte es auf Lorakis gibt. Da hat man so viel Potential verschenkt. Und ihr diskutiert jetzt sogar so, als ob es gar keine Rassenunterschiede gäbe.

Macht beispielsweise ein Krieg zwischen Jogodai (Mongolei) und Zhoujiang (China) überhaupt Sinn? Würde ich als Zwerg aus der Jogodai nicht eher gegenüber den Zwergen als gegenüber den Jogodai loyal sein. Und mich z.B. einem lokalen Zwergenfürsten aus Zhoujiang anschließen statt gegen ihn vorzugehen? Schon aus Selbsterhaltungsgründen: Zwerge können nur mit anderen Zwergen Kinder bekommen und nicht mit anderen Rassen die zufällig im selben Staatsgebilde leben.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #91 am: 9.09.2018 | 09:21 »
Gab es auf der Erde in der Zeit überhaupt nennenswerte Rassenkonflikte?
Ist dieser Jogodai ein Zwerg und jener ein Varg, die es überhaupt nicht kümmert wie ein Zhoujiang aussieht, er ist eben kein Jogodai
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #92 am: 9.09.2018 | 11:05 »
Gab es auf der Erde in der Zeit überhaupt nennenswerte Rassenkonflikte?

Denke nur an die vielen Kriege zwischen Vargen und Alben im Mittelalter 😁
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Offline Feuersänger

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #93 am: 9.09.2018 | 14:40 »
Rassismus ist halt ein dünnes Eis, das man auch in Rollenspielen meist lieber umschifft. In Lorakis gibt es wohl, wenn ich das richtig gelesen habe, strukturellen Rassismus vor allem (wenn nicht ausschließlich) gegen Gnome. Da gab es wohl auch in der Vergangeneit das ein oder andere Pognom. Ähnlichkeiten zu gewissen irdischen Kulturen sind da sicher nicht zufällig.
(Wahrscheinlich spottet man auch über Varge, aber nur wenn die Varge es nicht mitkriegen...)

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #94 am: 9.09.2018 | 15:01 »
Macht beispielsweise ein Krieg zwischen Jogodai (Mongolei) und Zhoujiang (China) überhaupt Sinn? Würde ich als Zwerg aus der Jogodai nicht eher gegenüber den Zwergen als gegenüber den Jogodai loyal sein. Und mich z.B. einem lokalen Zwergenfürsten aus Zhoujiang anschließen statt gegen ihn vorzugehen? Schon aus Selbsterhaltungsgründen: Zwerge können nur mit anderen Zwergen Kinder bekommen und nicht mit anderen Rassen die zufällig im selben Staatsgebilde leben.

Nein, in Lorakis ist es in den "vermischten" Kulturen explizit so, dass man sich erst als seiner Kultur zugehörig fühlt und erst danach seiner Rasse. Ein Zwerg aus Zhoujiang sieht sich als Zhoujiangi und ist einem Menschen aus Zhoujiang näher als einem Zwerg aus Selenia, der fremde Götter verehrt, eine fremde Sprache spricht, fremde Sitten hat und komisches Zeug isst.

Ein Großteil kommt daher, dass die Drachlinge diese Rassen so über den Kontinent verteilt haben, wie sie sie brauchten und daher beim Verschwinden der Drachlinge diese zusammengewürfelten Haufen sich zusammengerauft haben und neue Kulturen aufgebaut haben.

Eine primäre gefühlte Zugehörigkeit über die Rasse gibt es nur dort, wo Rasse und Kultur deckungsgleich sind (etwa bei den Furgand, die nur Zwerge sind, bei den Seealben und so weiter). Das sind größtenteils Völker, die nie von den Drachlingen versklavt waren.

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #95 am: 9.09.2018 | 15:12 »
Sind eigentlich Varge eine ebenso "natürlich evolvierte" Rasse wie sagen wir mal Zwerge und Alben, oder erfüllen die eher den Topos der "magisch erschaffenen / gezüchteten Kämpferrasse"?
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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #96 am: 9.09.2018 | 15:15 »
Sind eigentlich Varge eine ebenso "natürlich evolvierte" Rasse wie sagen wir mal Zwerge und Alben, oder erfüllen die eher den Topos der "magisch erschaffenen / gezüchteten Kämpferrasse"?

Inwieweit die Rassen "natürlich evolviert" sind, von Göttern geschaffen oder ähnliches ist bisher ja nicht offiziell festgelegt bzw. wir stellen da ganz bewusst nur ingame Mythen vor (wie etwa die Mythen der ursprünglichen Zwergenvölker, dass sie durch andere Welten gewandert seien, bevor sie nach Lorakis gekommen seien).

Aber in dem Rahmen sind Varge genauso zu behandeln wie Menschen, Zwerge und Albe. Sie sind nicht irgendwie gesondert gezüchtet worden oder ähnliches.


Offline SeldomFound

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #97 am: 9.09.2018 | 15:32 »
Rassismus ist halt ein dünnes Eis, das man auch in Rollenspielen meist lieber umschifft. In Lorakis gibt es wohl, wenn ich das richtig gelesen habe, strukturellen Rassismus vor allem (wenn nicht ausschließlich) gegen Gnome. Da gab es wohl auch in der Vergangeneit das ein oder andere Pognom. Ähnlichkeiten zu gewissen irdischen Kulturen sind da sicher nicht zufällig.
(Wahrscheinlich spottet man auch über Varge, aber nur wenn die Varge es nicht mitkriegen...)

Die Keshabid waren nicht wirklich Opfer eines Prognoms im Sinne des Wortes. Ihr Volk, die Kesh, haben einen Krieg gegen die erste weibliche Padasha verloren, die sich danach den Beinamen "die Kaltherzige" verdiente und das ganze Volk zu 500 Jahre Schuldsklaverei verurteilt hat. Interessanterweise wurde diese Schuldsklaverei auch pünktlich vor einigen Jahren wieder aufgehoben, aber der Schaden war natürlich schon getan.

Bei den Vargen können wir ähnliche Probleme erleben, wo rein-vargische Kulturen wie die Raugarr und die Vaigarr auf die Siedler aus Königreichen wie Wintholt oder Nyrdfing treffen. Gleich zwei Abenteuer thematisieren den Konflikt zwischen diesen Siedlern mit wilden Stämmen der Raugarr und der Vaigarr. In dem Abenteuer "Das Heulen des Windes" wird auch die Priorität von Kultur über Rasse deutlich: Die Wintholter Varge bleiben unbehelligt, doch der eine Varg, der von den Raugarr abstammt aber als Findelkind im Dorf aufgezogen wurde, muss von den Abenteurern zwischendurch verteidigt werden.

Auch in der Abenteueranthologie "Alter Frieden, neuer Zwist" ist eher der Unterschied zwischen den Kulturen der Furgand, Dämmeralben und Tarr der Hauptanstoßpunkt für den Konflikt, als jetzt dass die einen Zwerge und die anderen Alben sind.

Wer mehr Rassenkonflikte haben will, kann sich ja auf den kommenden Band zu den Streitenden Reichen von Sadu freuen, wo sich die Rassen voneinander in abgegrenzte Kulturen verteilt haben.

Offline Olibino

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Re: Eigenheiten von Lorakis
« Antwort #98 am: 9.09.2018 | 19:00 »
Mir ist klar, wie man sich für Lorakis entschieden hat.

Bei Symbaroum z.B. verachten die Menschen die Goblins und die Oger, die zivilisierten Menschen verachten die Barbaren, die Elfen verachten alle, es gibt diverse Zweckbündnisse,  und schon hat man auf einem kleinen Gebiet mit wenigen Völkern überall Konfliktpotential, welches man in Lorakis so erst einmal nicht hat.

Diese Designentscheidung finde ich viel prägender, als wo genau man nun die Wüste oder das große Gebirge platziert hat.