Autor Thema: Das deutsche Cthulhu sieht das LICHT! mit "Königsgambit in Kamborn"  (Gelesen 13726 mal)

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Offline General Kong

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Zumindest für mich.

Zum Hintergrund: Mein Vorsatz für dieses jahr war es, keine deutschen Cthulhu-Produktionen mehr zu kaufen.
Warum? - Weil sie mich anöden und ich die Bände eh nicht lese: Historische Bilder, viel Geschichte, aber keine Geschichten, sondern ein ermüdender Reigen von Hintergrundinfos (wie war das Leben in Osnabrück, wie hieß der Bürgermeister von Wesel, wie war die Milchverteilung durch die Milchmänner in Münster an ungeraden Samstagen organisiert).

Ja, super. Das langweilt selbst mich als Geschichtslehrer und (weit wichtiger) Fan von historischen Settings.

Und nun "Kamborn". Aufgrund eines Hinweises eines Forumsmitgliedes (Felixs) habe ich es mir doch gekauft - sei ein cthulhoider Sandkasten.
Das stimmt nicht so ganz (Sandkästen sind noch etwas anders), aber dennoch: SUUUUUPAAH!

Warum nun werde ich für weitere Kamborn-Veröffentlichungen Bananen zur Seite legen?
Kamborn ist eine deutsche Stadt im Ostwestfälischen-Lippischen (nicht weit von Detmold) und scheint inszwischen verschwunden. In den 20er ist sie noch da ...

Es gibt nur einige rudimentäre allgemeine Infos zu der Stadt (keinen Plan), genauer wird es nur bei spielrelevanten Daten( wo kann man gut oder weniger gut unterkommen, es gibt eine Uni, etwas Industrie, leerstehende Kasernen, einen Rotlichtbereich) und detailiert nur bei Relevanz für das Abenteuer (Plan eines Vorortes z.B., in dem ein Abenteuer spielt).

Es gibt sogar Abenteueraufhänger bzw. Spuren zum Auswürfeln!

Dass ich das noch erleben darf ...

Kamborn hat das Zeug, ein deutsches Arkham/Innsmouth zu werden. Ich bin begeistert!

Und an Felixs: VIELEN DANK FÜR DEN TIPP!  :d

« Letzte Änderung: 9.03.2019 | 09:50 von General Kong »
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Offline felixs

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Und nun "Kamborn". Aufgrund eines Hinweises eines Forumsmitgliedes (Feliks) habe ich es mir doch gekauft - sei ein cthulhoider Sandkasten.
Das stimmt nicht so ganz (Sandkästen sind noch etwas anders), aber dennoch: SUUUUUPAAH!

Freut mich, dass es Dir gefällt. Und ein bißchen beruhigt bin ich auch.
Ich glaube, ich hatte Dir auch noch geschrieben, dass ich bezüglich der "Sandboxigkeit" nicht ganz sicher sei, dass es aber zumindest in die Richtung geht, recht offen etc.

Ich freue mich auch sehr darauf, das Szenario zu leiten. Bin gespannt, wie die Gruppe es bespielen wird.
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Offline ghoul

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Zum Hintergrund: Mein Vorsatz für dieses jahr war es, keine deutschen Cthulhu-Produktionen mehr zu kaufen.
Warum? - Weil sie mich anöden und ich die Bände eh nicht lese: Historische Bilder, viel Geschichte, aber keine Geschichten, sondern ein ermüdender Reigen von Hintergrundinfos (wie war das Leben in Osnabrück, wie hieß der Bürgermeister von Wesel, wie war die Milchverteilung durch die Milchmänner in Münster an ungeraden Samstagen organisiert).
;D Zu diesem Schluss bin ich schon vor vielen Jahren gelangt.
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PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Maischen

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Hm, ich finde die Hintergrundinfos zu Kamborn sind bislang sehr oberflächlich. Mir fehlt auch eine Karte (die war bei den Lovecraft Country Bänden ja immer dabei - nebenbei super Karten, auch an den Knickstellen). Die Abenteuer in dem Band sind auch eher etwas für Anfänger. Ich finde den Band solide, sehe aber keine Abgrenzung zu bisherigen Veröffentlichungen.

Mal schauen, was da noch kommt.

Tegres

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Eine Nachfrage an den Themenersteller: Meinst du auch die Abenteuerbände der 7. Edition? Diesen fielen für mich bisher sehr positiv durch gute Spielbarkeit und wenig Fokus auf Historizität auf, vor allem im Vergleich zu manchen Abenteuern der 6. Edition. Ich habe das Gefühl, Call of Cthulhu wird im besten Sinne immer mehr zu einem RollenSPIEL. Auch die "default-Freiheit", mit der Kaufabenteuer kommen, nimmt zu. Gute Beispiele sind "Unhappy Thanksgiving", "Blackwater Creek" , das Ende von "Feind meines Feindes" oder ganze Prag-Band mit seinen Zufallstabellen (der dafür aber wieder viel Historischen zu bieten hat).  Auch die Aufmachung der Abenteuer hat sich deutlich verbessert mit den Infokästen zu Beginn.

Ich würden sagen, es liegt glücklicherweise eine generelle positive Entwicklung vor.[/fanboytum ende :D]

Maischen

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Ich bin auch ein Anhänger der Historizität, solange die Spielbarkeit gewährleistet ist. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich kein Geschichtslehrer bin.  ~;D

Offline General Kong

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Zu vielen der neueren Sachen kann ich mich nicht so wirklich äußern, da ich (hauptsächlich) die englischen Abenteuer kaufe.

Wenn ich da die neue 7. Edition (deiutsch) irrtümlich an den Historienelegien und Eisenbahnfahrten der 6. messen sollte, bitte ich (siehe felixs) um Hinweise.

Ich will interessante, spielbare und spielbereite Abenteuer mit Pfiff (muss nicht zwanghaft etwas ganz unerhört Neues sein), die beim Lesen Lust auf das Leiten machen.

Das war bei der 6. Edition in der Regel nicht so: sehr gut recherchierte Quellenbände (Mittelalter), aber Abenteuer mit viel SL-FIAT und Einengerei.

Königsgambit ghet mit Kamborn da den richtigen Weg. Zunächst hatte ich auch gedacht "Nun, Leute, ne karte wär schon schön", aber so kann man da sein eignes Ding machen und die Autoren kleben auch nicht wieder am Hintergrund jeder Milchkanne fest - denn da ist nur eine, wenn die auch ins Abenteuer gehört!

Wie gesagt: Man mache Kamborn zum deutschen Arkham/ Innsmouth - dann gibt es auch weiter Dschungeldollars vom Gorillageneral!

@ Maischen: Auch Geschichtslehrern geht das so.  ;)
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Tegres

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Zu vielen der neuren Sachen kann ich mich nicht so wirklich äußern, da ich (hauptsächlich) die englischen Abenteuer kaufe.
Wenn ich da die neue 7. Edition (deiutsch) irrtümlich an den Historienelegien und Eisenbahnfahrten der 6. messen sollte, bitte ich (siehe felixs) um Hinweise.

Ich will interessante, spielbare und spielbereite Abenteuer mit Pfiff (muss nicht zwanghaft etwas ganz unerhört Neues sein), die beim Lesen Lust auf das Leiten machen.

Das war bei der 6. Edition in der Regel nicht so: sehr gut recherchierte Quellenbände (Mittelalter), aber Abenteuer mit viel SL-FIAT und Einengerei.
Dann kann ich dir nur die Bände der 7. Edition ans Herz legen. Da ist natürlich auch mal weniger gutes dabei, wirkliche Grütze habe ich aber bisher noch gar nicht gefunden. Das meiste ist solide bis gut. Man darf keine Sandboxen erwarten, aber Spielergängelung findet sich meines Erachtens überhaupt nicht. Das mag auch daran liegen, dass 7.-Edition-Charaktere etwas kompetenter sind, als 6.-Edition-Charaktere.

Wovon du die Finger lassen solltest, wäre aber Königsdämmerung, denn die Kampagne entspräche sicherlich nicht deinem Geschmack (sehr atmosphärisch, aber eben auch sehr railroadig).

Offline felixs

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Ich habe das erste Abenteuer aus dem Band ("Der Monolith") jetzt geleitet.
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PurpleTentacle

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..., wirkliche Grütze habe ich aber bisher noch gar nicht gefunden. Das meiste ist solide bis gut.
...
Keine Grütze in der 7ten Edition?
30°/30° aus Dreissig ist schlechtes Mittelmass.
Das Geisterschiff von Caerdon ist eine Vorlage für "Wie man es nicht machen sollte"
Und Orakelknochen aus Ars Mathematica ist für mich kein Rollenspiel Abenteuer.

Auch wenn Abenteuer wie bspw. Filmriss den Qualitätsschnitt wieder etwas verbessert haben, nach dem letzt genannten Band hab ich meinen Frieden mit Pegasus Cthulhu gemacht.
Vielleicht hat sich das in den letzten Bänden etwas gebessert, aber mich törnt die ganze Produktpolitik von Pegasus (Geiz ist geil, Spielerhandbücher, Bilderbücher und Karten ...) so sehr ab, das ich echt nicht motiviert bin da nochmal einzusteigen.
« Letzte Änderung: 28.03.2019 | 19:11 von PurpleTentacle »

Maischen

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Na komm, purple - zumindest das Geiz ist Geil Argument ist doch irrational ;-)

Offline felixs

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Na komm, purple - zumindest das Geiz ist Geil Argument ist doch irrational ;-)

Aber die Folgen nicht.
Vom Lektorat her ist das schon ziemlich grausam und teilweise schade um das schöne Papier.
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Maischen

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Woher willst du wissen, dass im Verhältnis zu früher am Lektorat/Korrektorat gespart wird?

Offline kasi45

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Ups! Und ich dachte, ich stände allein da mit meiner Abneigung gegenüber dem deutschen Cthulhu....  >;D >;D >;D

Offline felixs

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Woher willst du wissen, dass im Verhältnis zu früher am Lektorat/Korrektorat gespart wird?

Habe ich nicht behauptet.

Es gibt ein schlechtes Lektorat. Mit mehr Geld (teurere Bücher) könnte man das besser machen.
Ob es dafür "einen Markt gibt" - was weiß ich. Interessiert mich auch nicht. Ich bemängle jedenfalls die Qualität der Sachen.
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Maischen

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Könnte - und wieviel mehr würdest du dafür ausgeben? 100% mehr?

Offline felixs

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Könnte - und wieviel mehr würdest du dafür ausgeben? 100% mehr?

Das sprengt allmählich das Thema. Wenn Dir aus irgendeinem Grund was an dem Thema gelegen ist, lass uns das woanders diskutieren, meinetwegen auch per PM.

Kurze Antwort: Midgard-Abenteuerbände ähnlichen Umfangs kosten ca. 15 € und sind redaktionell eine ganz andere Hausnummer. Das zahle ich gern. Etwas mehr würde ich auch noch zahlen, wenn der Gegenwert stimmt.
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Offline JaneDoe

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Keine Grütze in der 7ten Edition?
30°/30° aus Dreissig ist schlechtes Mittelmass.
Das Geisterschiff von Caerdon ist eine Vorlage für "Wie man es nicht machen sollte"
Und Orakelknochen aus Ars Mathematica ist für mich kein Rollenspiel Abenteuer.

Okay..das sind 3 Szenarien von..inzwischen wievielen?

Das Geisterschiff von Caerdon ist eine Wiederöffentlichung eines nicht Ed7 Szenarios.
Orakelknochen war ein Abenteuer-Wettbewerbsbeitrag und ist sicher mehr als ungewöhnlich, scheint aber seine Fans zu haben.

Ohne jetzt irgendjemandem seine Meinung absprechen zu wollen (Gott bewahre): ich finde es durchaus problematisch die aktuellen Szenarien aufgrund der 6. Ed. zu beurteilen  ohne sie gelesen zu haben. Ich bin ein Fan von historischer Einbettung und Authentizität - genaus das hebt Cthulhu von Fantasysettings ab - aber sie muss dem Szenario, der Dramaturige dienen und kein Selbstzweck sein. Mit Überblick über das Material der 7. Ed (und aller vorherigen) würde ich mich aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass in den aktuellen Pubikationen seltenst historische Abhandlungen im Vordergrund stehen - insbesondere bei den Szenarien.

Maischen

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Ich verstehe den Vorwurf der Historizität nicht - den hat doch keiner gemacht, oder?

Edit: Ok, oben der General (im Sinne von Geschichte statt Geschichten).
« Letzte Änderung: 29.03.2019 | 19:04 von Maischen »

Offline Der Läuterer

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Ich habe mir das Werk zugelegt, um mir einen Eindruck davon machen zu können.
Noch steht das Werk ungelesen bei mir im Regal.

Nur so viel dazu.

Prinzipiell war ich nie ein Fan von Lovecraft Country. Das ist eine rein persönliche Geschmacksache und ich kann noch nicht einmal sagen, weshalb das bei mir so ist.

So etwas ähnliches wie Lovecraft Country jetzt in Deutschland aufzuziehen empfinde ich dennoch als lobenswerte Entwicklung, denn es tut all jenen gut, die mit der englischen Sprache nicht so firm sind wie manche andere; zumal sich das Ganze auch noch gut vom Taschengeld finanzieren lässt.
Kurzum, ich muss es nicht mögen, um es dennoch gut zu finden.

Allerdings muss ich auch sagen, dass die Hintergrund Idee absolut unlogisch ist.
Eine Stadt dieser Grösse und mit einer Universität ausgestattet, die noch in den 20ern und 30ern Bestand hatte, jetzt aber von allen vergessen wurde? Das ist absurd.

Selbst eine Stadt wie Rungholt, in Nordfriesland, die 1362 von einer Sturmflut verschluckt wurde, ist heute noch bekannt und man weiss wo diese Stadt einst stand.
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Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.
- Luc de Clapiers Marquis de Vauvenargues -

Tegres

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Keine Grütze in der 7ten Edition?
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Das Geisterschiff von Caerdon ist eine Vorlage für "Wie man es nicht machen sollte"
Und Orakelknochen aus Ars Mathematica ist für mich kein Rollenspiel Abenteuer.
Das kommt natürlich drauf an, wie man Grütze definiert. "Das Geisterschiff von Caerdon" ist, wie Julia schon schrieb, kein 7. Editions-Abenteuer. Ob es dann sinnvoll war, es tatsächlich nochmals zu veröffentlichen, sei mal dahingestellt. (Den Band hab ich mir aufgrund der Kritiken nicht gekauft) "Schlechtes Mittelmaß" ist schlechtes Mittelmaß und keine Grütze.

Aus der 6. Edition (ich habe da keinen vollständigen Überblick) kenne ich Sachen, die ich definitiv als Grütze bezeichnen würde: "Die Innsmouth-Connection", "Ein alter Bekannter" (beides aus dem Innsmouth-Band), "Der Herr der Winde" (übelstes Railroading, trotzdem haben wir es geschafft. Spaß dabei zu haben, aber es war mehr Funthulhu als Cthulhu).

Bei der 7. Edition habe ich persönlich solche schlimmen Abenteuer noch nicht gelesen (ich kenne natürlich nicht alle Sachen zu 100%). Es gibt wirklich mäßige Abenteuer (aka schlechtes Mittelmaß), wie "Zahltag" oder das erste Abenteuer aus "Feind meines Feindes", aber Sachen, bei denen ich beim Lesen gedacht habe, dass ich sie niemals leiten werde, waren nicht dabei.

Das hängt aber sicherlich vom persönlichen Geschmack ab. Von daher sollte ich es so formulieren: Für mich und meine Gruppe gab es bisher keine Grütze in der 7. Edition, weder beim Lesen noch am Spieltisch.
Deswegen mein Rat an Interessierte: Kauft euch einen Szenarienband, am besten "Frisches Blut" oder "Dreißig", denn da sind jeweils vier Abenteuer drin. Anhand derer bekommt ihr, denke ich, einen guten Eindruck von den aktuellen Abenteuern. Wenn euch die gefallen: Herzlichen Glückwunsch, Cthulhu 7 ist wahrscheinlich was für euch. Wenn nicht, lasst besser die Finger von Cthulhu 7.

Ich verstehe den Vorwurf der Historizität nicht - den hat doch keiner gemacht, oder?

Edit: Ok, oben der General (im Sinne von Geschichte statt Geschichten).
So wie ich das mitbekommen habe (bin erst seit der 7. dabei) wurde früher häufig deutsche Abenteuer übertriebene historische Akkuratesse bzw. den Gruppen ein zu starker Fokus auf "Kaffeeklatsch"-Cthulhu vorgeworfen. Bei den deutschen 6.-Edition-Abenteuern, die ich kenne, kann ich das durchaus nachvollziehen. (Es gibt aber auch genügend Szenarien, bei denen das keine Rolle spielte, bspw. "Morgengrauen".) Was die Spielgruppen anbetrifft, kann ich mir kein Urteil erlauben.

Historische Ereignisse und Orte gibt es aber natürlich immer noch bei neueren Abenteuern beispielsweise der Türkisch-Griechische-Konflikt oder das Schloss Vittskövle bei "Feind meines Feindes". Ich empfand das aber bisher immer als Kulisse, vor der das Szenario spielt und die das Abenteuer nicht dominieren. Außerdem wurde beim oben genannten Konflikt auch eine ganz konkrete Funktion für das Abenteuer zugewiesen, die der Spielleiter nutzen kann oder eben auch nicht, ohne das dadurch das Abenteuer beeinträchtigt wäre (der Konflikt konnte zum Beispiel zum Aufbau von Zeitdruck genutzt werden, das Abenteuer funktionierte aber auch wunderbar ohne).

Offline CiNeMaNcEr

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Ich habe lange überlegt ob ich hier etwas schreiben soll.

Ich widerspreche dem Thread Titel komplett.

Das Buch ist eine Light Variante der Lovecraft Country Reihe und erinnert stark an Arkham&Dunwich jedoch mit weniger Flair, Optionen und Modulen.

Habe mein Kauf-Exemplar nach lesen gleich an einen Cthulhu Einsteiger verschenkt, der damit vielleicht etwas anfangen kann, es bietet mir nichts was ich nicht bereits in älteren, umfassenderen Bände bestizte (siehe Arkham, Dunwich) und nutze. Es war fast ein Déjà-vu beim lesen, alles kommt so bekannt vor.
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Online angband

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Ich habe Kamborn noch nicht gelesen, ist aber bestellt. Ich finde den Ansatz des Bandes auf jeden Fall attraktiv. Wie die Umsetzung ist, darauf bin ich gespannt.

Die Lovecraft Country Bände fand ich persönlich nicht so gut. Um es ganz kurz am Beispiel von Arkham zu erläutern: es gab zu viele Beschreibungen und vor allem zu viele irrelevante und uninspirierte Beschreibungen. In dem Band wurde die erklärt, wieviel der Sprit in Tankstelle X kostet. Darüber hinaus hast du aber über diese Tankstelle nicht viel erfahren, zu wenige Plothooks und Inspiration.

Das (positive) Gegenbeispiel war für mich the Armitage Files, die vor inspiration nur so strotzen, dafür aber andere Probleme haben.

Idealerweise wäre Kamborn also eine Mischung aus den beiden Büchern. Man wird ja noch träumen dürfen.

Offline Der Läuterer

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Wenn Purple etwas als Grütze bezeichnet, dann ist das sein persönliches Kolorit für die Aussage, dass es nichts besonderes und somit nicht seins ist. Er kann schlicht nichts damit anfangen. So etwas ist eine Meinung und man sollte sie als solche nicht überbewerten und auch stehen lassen können.

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Offline Der Läuterer

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By the way.
Ob historische Genauigkeit übertrieben ist oder nicht, ist Ansichtssache.

Ich möchte darauf hinweisen, dass sich Cthulhu Deutschland auch darüber immer definiert hatte.

Wenn man Chaosium kennt, weiss man das durchaus zu schätzen.
Man denke nur an DEAD MEN STOMP, dt. BLUES FÜR MARNIE. Leider besassen weder das Original noch die Übersetzung die Akkuratesse der damaligen Zeit.

Um so bedauerlicher, dass das für die Neuauflage der 7. Ed. nicht überarbeitet wurde.
Hier ist Geiz keineswegs geil.
Das ist schlicht schlampige Arbeit und darüber lässt sich kaum debattieren.
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