Autor Thema: Optimistische Settings  (Gelesen 9765 mal)

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Offline Weltengeist

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Optimistische Settings
« am: 27.03.2019 | 08:06 »
Nachdem an etwas versteckter Stelle gerade mal wieder die Frage aufkam...

Aber ich möchte im Moment eher optimistische Settings bespielen (und nicht "grim and gritty"), (...)

Was ist denn ein eher optimistisches Setting?

... und nachdem ich neulich schon in diesem Thread den Eindruck hatte, dass der eine oder andere gar nicht versteht, was ich meine, mache ich dazu mal einen allgemeinen Thread auf. Um zu erklären, worum es mir geht. Um passende Settings zu sammeln. Und natürlich, um offene Diskussionen zum Thema zu ermöglichen, falls jemand etwas Bereicherndes dazu zu sagen hat ;D.



Also, was ist für mich ein optimistisches Setting? Nun, am besten lässt sich das erklären, indem man es von pessimistischen Settings abgrenzt. Ein pessimistisches Setting ist eines, in dem die Welt per se eher schlecht ist - die Lebensumstände und ganz besonders die Menschen (oder kulturschaffenden Völker oder was auch immer). Meist sind die "Helden" nicht wirklich die Guten - denn Gute gibt es nicht, oder sie sind schlicht die naiven Trottel, die als erstes ins Gras beißen - sondern die am wenigsten Bösen. Und nicht selten kann man auch gar nicht wirklich gewinnen, sondern höchstens das Verlieren weiter rauszögern. Solche Settings haben in den letzten beiden Jahrzehnten nicht nur im Rollenspiel, sondern auch in den Medien einen hohen Marktanteil. Beispiele wären Game of Thrones, World of Darkness oder Warhammer 40K.

Ich will die pessimistischen Settings jetzt an dieser Stelle gar nicht bewerten (obwohl ich mich zurückhalten muss ;)), sondern sie lediglich zur Abgrenzung nutzen.

Was ist demnach ein optimistisches Setting? Ein optimistisches Setting ist eines, in dem es noch echte Helden gibt. In denen die Welt nicht nur schlecht ist, sondern Gutes und Schlechtes enthält. In dem das große kitschige Happy-End noch möglich ist. Zu einem optimistischen Setting gehört aber auch eine gewisse positive Grundstimmung: die Helden sind häufig optimistisch und trauen sich etwas zu, "der Zweck heiligt die Mittel" ist kein legitimes Vorgehen, es muss nicht an jeder Ecke zwischen Pest und Cholera gewählt werden, und Humor kommt nicht nur in Form sarkastischer Sprüche vor.

Ein typisches Genre, in dem diese Stimmung verbreitet ist, ist das Abenteuergenre. Die alten Sandalen-, Musketier- und Piratenfilme (Stichwort "Swashbucking") sind hier gute Beispiele, die Schatzsucher- und Entdeckerromane des 19. Jahrhunderts (Henry Rider Haggard, Karl May,...), aber auch modernere Vertreter wie Indiana Jones oder viele der bonbonbunten Space-Opera-Reihen der 60er- bis 80er-Jahre (Star Wars, Star Trek, Valerian,...). Ein weiteres Genre, in dem diese Stimmung häufig ist, sind Märchen (nicht nur Grimm, sondern auch 1001 Nacht etc.) und Sagen.

Im Rollenspiel treffen wir diese Grundstimmung besonders häufig in Kitchen-Sink-Settings an (zumindest bieten sie meist genügend Regionen, die für solches Spiel geeignet sind). Settings mit einer starken Spezialisierung auf eine bestimmte Stimmung dagegen neigen in letzter Zeit eher zum Pessimismus und zu einer starken Thematisierung von Unterdrückung, Krieg, Horror, Weltuntergang, Technophobie etc. Dedizierte Vertreter des Optimismus fallen mir dagegen weniger ein - Hollow Earth Expedition (das Abenteuerspiel schlechthin) und Space:1889 (das die viktorianische Aufbruchsstimmung des "everything goes" umsetzt) wären hier zwei Beispiele.

So, jetzt hoffe ich, dass meine Verwendung des Begriffs "optimistisches Setting" etwas klarer geworden ist. Und vielleicht habt ihr ja noch Vorschläge für Rollenspielsettings, die dieses Thema besonders gut umsetzen?
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Re: Optimistische Settings
« Antwort #1 am: 27.03.2019 | 08:12 »
Star Trek hast du ja schon genannt ;)

Exalted gibt das so nicht explizit vor, aber in meiner eigenen Spielpraxis neigt es zumindest stark dazu, Scion ebenso.

Mir fallen später bestimmt noch welche ein...
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Luxferre

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #2 am: 27.03.2019 | 08:19 »
Aventurien - pittoresk, bunte Märchenwelt


...


mehr später  :d

Offline Weltengeist

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #3 am: 27.03.2019 | 08:21 »
Aventurien - pittoresk, bunte Märchenwelt

Hatte ich bei "Kitchen-Sink-Settings" auch explizit im Kopf. ;D
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Offline Antariuk

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #4 am: 27.03.2019 | 08:29 »
Interessantes Thema!

Ich liege da glaube ich im Mittelfeld irgendwo. Optimistische Settings wie hier machen auf jeden Fall Spaß, ich möchte sie aber nicht ausschließlich spielen weil es (für mich zumindest) nochmal eine extra Portion "suspension of disbelief" braucht, um da reinzufinden. Mit diesem Optimismus verbinde ich die guten alten Abenteuerfilme oder -romane, wo ich in einem Rollenspiel aber weniger interessante Aspekte sehe, die man sich erspielen kann. Wenn von vorneherein klar ist, dass man gute Helden spielt und moralische Grauzonen weitgehend meidet, dann ist das zwar irgendwo befreiend, aber auch insofern langweilig als dass bestimmte Probleme direkt ausgeklammert werden.

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Offline tartex

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #5 am: 27.03.2019 | 08:38 »
Blue Rose wäre wohl ein Paradebeispiel. Da ist das ja quasi die Elevator Pitch.
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Offline Der Tod

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #6 am: 27.03.2019 | 08:50 »
Return to the Stars schreibt sich dieses Adjektiv direkt auf die Fahne, um ein optimistisches Space Opera-Setting zu bekommen.

Zitat
The players of Return to the Stars are a new generation of geeks — makers, genetically enhanced cosplayers, scientists, and pop culture enthusiasts setting out on an adventure of exploration and discovery.

If you enjoy tales filled with optimism and hope, where players can paint a better future in bold primary colors, then you should prepare to Return to the Stars!

[...]

The game’s themes:
  • Optimism: humanity can be better in the future thanks to science, cosmopolitanism, diversity, and humanism.
  • Space Opera: space battles, pulpy melodramatic adventures, romance, and risk-taking
  • Pop Culture: your heroes come from a post-scarcity society of enthusiasts enjoying and thinking critically about the media they love.  Imagine Worldcon, if it were an actual world.
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« Letzte Änderung: 27.03.2019 | 08:55 von Der Tod »

Luxferre

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #7 am: 27.03.2019 | 09:13 »
Hatte ich bei "Kitchen-Sink-Settings" auch explizit im Kopf. ;D

So, wieder da ... (tzt, spontane Termine bei der Arbeit ...)

Für mich ist Aventurien ja ganz wunderbar im ersten Drakensang PC-Spiel illustriert. Es schaut halt aus, als ob sich ein Ölmaler aus dem Barock verewigen durfte. Hell, freundlich, märchenhaft und dazu diese dudelige, einlullende Hintergrundmusik ... so wird das sehr positive Setting durchaus "perfekt".
Und die "dunklen Flecken"TM gibt es natürlich auch noch on top.

Offline bobibob bobsen

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #8 am: 27.03.2019 | 09:13 »
Ashen Stars würde  ich auch dazu zählen. Töten ist böse, Man spielt so was wie Space cops. Reputationssystem finde ich nicht unwichtig.

Offline ArneBab

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #9 am: 27.03.2019 | 09:13 »
Earthdawn, weil die Dämonen aktiv zurückgedrängt werden und ihre Zeit zuende geht. Es ist noch eine harte Welt, aber jetzt ist die Zeit gekommen, sie zurückzuholen, und eine neue, eine bessere Welt aufzubauen.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline Ninkasi

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #10 am: 27.03.2019 | 09:16 »
Bestimmt etliche Settings der "Kids"-Rollenspiele. Nest.

eldaen

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #11 am: 27.03.2019 | 09:17 »
Hach, Weltengeist...

du sprichst mir wieder mal aus der Seele. Danke für den interessanten Thread.

Ich verstehe glaube ich, was Antariuk mein - aber ich glaube, da sind die Übergänge fließend. Auch in optimistischeren Settings kann es durchaus ein paar Grauzonen geben. Die stechen dann aber auch deutlicher hervor weil die Charaktere nicht in zu viel (oft in Settings erzwungenen und künstlich konstruiertem) tunkel-pös untergehen.

Offline LushWoods

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #12 am: 27.03.2019 | 09:18 »
Vor allem die Slice of Life artigen: Golden Sky Stories, Ryuutama.
Paradebeispiele für komplett oder relativ gewaltlose und optimistische Rollenspiele.

Luxferre

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #13 am: 27.03.2019 | 09:24 »
Ich sehe noch die Gefahr, dass bei allem Wohlgemut auch ein Teil höher-schneller-weiter Einzug halten könnte.
Die meisten Illustrationen der high-Magic-high-Fantasy-blingbling Settings kommen recht positiv, also bunt, schillernd und gut-triumphierend daher.
Bodenständig klingt auch immer etwas dreckig, hârnmaster'esk.
Da würde ich schon sagen, dass DSA die Gratwanderung zwischen positiv-optimistisch und bodenständig hinbekommt.

Offline KhornedBeef

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #14 am: 27.03.2019 | 09:25 »
Was spricht gegen optimistisch und over-the-top?
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Luxferre

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #15 am: 27.03.2019 | 09:27 »
Was spricht gegen optimistisch und over-the-top?

Weltis und mein Geschmack  ;D

Offline KhornedBeef

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #16 am: 27.03.2019 | 09:28 »
Weltis und mein Geschmack  ;D
Aaaaalso, kein Star Wars - A New Hope?
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Offline Blizzard

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #17 am: 27.03.2019 | 09:29 »
Was ist demnach ein optimistisches Setting? Ein optimistisches Setting ist eines, in dem es noch echte Helden gibt. In denen die Welt nicht nur schlecht ist, sondern Gutes und Schlechtes enthält. In dem das große kitschige Happy-End noch möglich ist. Zu einem optimistischen Setting gehört aber auch eine gewisse positive Grundstimmung: die Helden sind häufig optimistisch und trauen sich etwas zu, "der Zweck heiligt die Mittel" ist kein legitimes Vorgehen, es muss nicht an jeder Ecke zwischen Pest und Cholera gewählt werden, und Humor kommt nicht nur in Form sarkastischer Sprüche vor.
Ich finde da die Abgrenzung, die du da vornimmst, gar nicht so einfach. Denn auch in dystopischen und/oder pessismistischen Settings trauen sich Helden etwas zu, sonst würde man in diesen Settings vermutlich gar nicht spielen. Und es gibt mit Sicherheit auch Settings, in denen Schwarz,Weiß und Grau "bunt" miteinander vermischt sind, bzw. in denen das nicht so klar abgegrenzt oder hervorgehoben wird wie z.B. in Aventurien (Drakensang I & II sind da echt ein gutes Beispiel für).

Zitat
Ein typisches Genre, in dem diese Stimmung verbreitet ist, ist das Abenteuergenre. Die alten Sandalen-, Musketier- und Piratenfilme (Stichwort "Swashbucking") sind hier gute Beispiele, die Schatzsucher- und Entdeckerromane des 19. Jahrhunderts (Henry Rider Haggard, Karl May,...), aber auch modernere Vertreter wie Indiana Jones oder viele der bonbonbunten Space-Opera-Reihen der 60er- bis 80er-Jahre (Star Wars, Star Trek, Valerian,...). Ein weiteres Genre, in dem diese Stimmung häufig ist, sind Märchen (nicht nur Grimm, sondern auch 1001 Nacht etc.) und Sagen.
Also Systeme, die auch eher Richtung Pulp gehen und in denen man LTL-Charaktere spielt?

Zitat
Im Rollenspiel treffen wir diese Grundstimmung besonders häufig in Kitchen-Sink-Settings an (zumindest bieten sie meist genügend Regionen, die für solches Spiel geeignet sind). Settings mit einer starken Spezialisierung auf eine bestimmte Stimmung dagegen neigen in letzter Zeit eher zum Pessimismus und zu einer starken Thematisierung von Unterdrückung, Krieg, Horror, Weltuntergang, Technophobie etc. Dedizierte Vertreter des Optimismus fallen mir dagegen weniger ein - Hollow Earth Expedition (das Abenteuerspiel schlechthin) und Space:1889 (das die viktorianische Aufbruchsstimmung des "everything goes" umsetzt) wären hier zwei Beispiele.
Wundert mich etwas, dass du an dieser Stelle nicht Splittermond bzw. Lorakis genannt hast...

Earthdawn, weil die Dämonen aktiv zurückgedrängt werden und ihre Zeit zuende geht. Es ist noch eine harte Welt, aber jetzt ist die Zeit gekommen, sie zurückzuholen, und eine neue, eine bessere Welt aufzubauen.
Das ist aber eine ziemlich optimistische Sicht von ED.

"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Offline Ninkasi

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #18 am: 27.03.2019 | 09:32 »
Am Beispiel DSA zu bedenken die Entwicklung des Settings.
Für mich war DSA anfangs klar Schwarz-Weiß und entwicklete sich dann sehr ins Graue.
Ich sehe DSA zwar immer noch als optimistisches Setting, aber vielleicht sollte man noch so eine grau, weiß-schwarz Unterteilung in Betracht ziehen?

Wie schaut´s mit Mittelerde aus? Klare schwarz-weiß Trennung. "Echte Helden". Am Ende gewinnen immer die Guten.

Offline ghoul

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #19 am: 27.03.2019 | 09:37 »
Al-Qadim.
Buntes lockeres 1001-Nacht-High-Fantasy, die erleuchteten Götter sind gut, der Groß-Kalif ist gut, manchmal sind sogar die Bösen der guten Zivilisation treu ergeben.
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PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Luxferre

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #20 am: 27.03.2019 | 09:52 »
Am Beispiel DSA zu bedenken die Entwicklung des Settings.
Für mich war DSA anfangs klar Schwarz-Weiß und entwicklete sich dann sehr ins Graue.
Ich sehe DSA zwar immer noch als optimistisches Setting, aber vielleicht sollte man noch so eine grau, weiß-schwarz Unterteilung in Betracht ziehen?

Wie schaut´s mit Mittelerde aus? Klare schwarz-weiß Trennung. "Echte Helden". Am Ende gewinnen immer die Guten.

Also wenn schon, dann ist DSA/Aventurien _bunt_ und nicht schwarz-weiß  >;D

Offline Weltengeist

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #21 am: 27.03.2019 | 10:00 »
Auch in optimistischeren Settings kann es durchaus ein paar Grauzonen geben. Die stechen dann aber auch deutlicher hervor weil die Charaktere nicht in zu viel (oft in Settings erzwungenen und künstlich konstruiertem) tunkel-pös untergehen.

Natürlich gibt es Grauzonen. Ich hoffe, oben auch nicht geschrieben zu haben, dass den Helden jetzt alles gelingt und immer alles toll, bunt und einfach ist. Das wäre mir auch entschieden zu einfach, und es ist auch in den genannten Vorlagen nicht der Fall. Da stirbt auch mal Winnetou, oder Luke erfährt, wer sein Vater ist. Trotzdem überwiegen Tugenden wie Freundschaft, Mut, Selbstvertrauen, Humor, Hilfsbereitschaft usw. Bei den Protagonisten, aber immer wieder auch bei den Personen, denen sie begegnen.

Also Systeme, die auch eher Richtung Pulp gehen und in denen man LTL-Charaktere spielt?

Larger than life ist dafür meiner Meinung nach keine Voraussetzung (der Protagonist in "Die Schatzinsel" ist beispielsweise ein 14-jähriger Junge, der eigentlich gar nichts kann). Kommt aber natürlich relativ häufig vor.

Den Begriff "Pulp" habe ich absichtlich nicht verwendet, weil z.B. Conan auch Pulp ist, und da sind eigentlich alle handelnden Personen Drecksäcke. Aber ich verstehe schon, was du meinst ;).

Wundert mich etwas, dass du an dieser Stelle nicht Splittermond bzw. Lorakis genannt hast...

Das ist natürlich bei den Kitchen-Sink-Settings mit dabei ;). Genau wie Aventurien und Fading Suns und die Forgotten Realms usw. - da kannst du natürlich immer auch optimistische Regionen bespielen. Du musst dich dann halt lediglich von den Schwarzen Landen / den Symbioten / den Verheerten Landen / ... fernhalten.

Earthdawn, weil die Dämonen aktiv zurückgedrängt werden und ihre Zeit zuende geht. Es ist noch eine harte Welt, aber jetzt ist die Zeit gekommen, sie zurückzuholen, und eine neue, eine bessere Welt aufzubauen.

Ich kenne das Setting jetzt nicht sooo gut, aber meine größte Enttäuschung beim Einlesen war, dass ich mir ein dediziert optimistisches Setting vorgestellt hatte (die Kaers werden geöffnet, und jetzt erkunden und erschließen wir die Welt), in der Praxis aber ein doch eher konventionelles Fantasy-Setting mit fertigen Städten und Mächteblöcken usw. vorgefunden habe. Vielleicht bin ich einfach zu spät eingestiegen? Falls du das vertiefen willst, gerne per PM - das führt hier zu weit off-topic.
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Re: Optimistische Settings
« Antwort #22 am: 27.03.2019 | 10:02 »
Klassische Superhelden-Settings sind natürlich in der Regel auch optimistisch. Es lohnt sich, ein Superheld zu sein und Leute bis hin zur ganzen Welt und darüber hinaus zu beschützen, die Bösen kommen meist einigermaßen paßgerecht daher und können garantiert irgendwie besiegt werden, wenn man nur den richtigen Ansatz findet, und ein paar übermenschliche Kräfte, die einem helfen, angemessen heldenhaft in Aktion zu treten, kriegt man in der Regel auch. :)

(Natürlich gibt's dann wieder einige Dekonstruktionen, die das Optimismusziel bewußt und weit verfehlen...aber die sind's mMn dann doch eher nicht, die Max Mustermann auf der Straße zum Stichwort "Superhelden" als erste einfallen, also zähle ich sie hier mal nicht mit zu den 'Klassikern'. ;))

Supersöldner

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #23 am: 27.03.2019 | 10:07 »
Wearing The Cape. Wenn wir jetzt schon Superhelden Setting s aufzählen. Ich fand es sogar schon eine Spur zu Optimistisch. Oh und War.40K als Beispiel für Negativ ? Dabei Gibt es Hoffnung und es kann alles Gut werden und die ganze Galaxie kann sich in Frieden vereinen. Im Höheren Wohl. Auch wenn das noch Tausende von Jahren Dauern könnte.

Offline Ludovico

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Re: Optimistische Settings
« Antwort #24 am: 27.03.2019 | 10:10 »
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