Autor Thema: Spiele nie länger als vier Stunden  (Gelesen 8115 mal)

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Offline Blizzard

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #25 am: 27.04.2019 | 21:21 »
https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html

"Ein dramatisches Abenteuer dauert nicht länger als ein Kinofilm mit Überlänge. Drei Stunden sollten die Regel sein, vier sind möglich, wenn's sein muss. Fünf Stunden sind eindeutig zu lang, da der Spannungsbogen einer dramatischen Erzählweise über einen so langen Zeitraum nicht erhalten bleiben kann."

Persönlich empfinde ich das als zu kurz. Wie seht Ihr das?
Ich halte das-wie viele andere hier auch- für einen ausgemachten Blödsinn. Meine Dread-Runden z.B., die locker das Doppelte an Sitzungsdauer haben, beweisen (mir) jedes Mal das Gegenteil. Aber nicht nur, das gilt für andere Runden genau so. Drei oder vier Stunden sind für mich zu wenig (Spielzeit). Mann will ja schließlich auch was erleben und seine Charaktere ausspielen. Mein persönliches Minimum -was die reine Spielzeit anbelangt- sind 5 oder 6 Stunden. Darunter leite ich gar nicht bzw. nehme ich gar nicht erst an der Session teil. Da spiele ich dann lieber Brettspiele oder schau' Filme oder schmöker' in RPG-Büchern. :rtfm: Ich weiß, dass es Leute bzw. Runden mit einer solch' kurzen Sitzungsdauer gibt-aber für mich wär' das nichts.

Die Aussage müsste viel eher lauten: "Spiele auf keinen Fall weniger als vier Stunden."
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"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline General Kong

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #26 am: 27.04.2019 | 21:31 »
Wir spielen von ca 15 Uhr bis 19 oder 20 Uhr, immer sonntags. Wenn man davon ausgeht, dass wir eher gegen 16 Uhr beginnen (manche können arbeitstechnisch nicht früher und man noch was quasselt) und so ca. 19.30 aufhören, kommt man  so auf knappe 3,5 bis 4 Stunden.

Das ist manchmal doof, gerade zum Ende hin, wenn man den Endkampf noch fertig kriegen will, aber wer schon füher gehen muss.

Mir wären satte 4 Stunden lieb, also so 4.5 bis 5,5/ 6 Stunden, dann bekommt man mehr abgeschlossen. So wei früher:"Heute kann ich nicht so lang - also nur 8 Stunden!" - ACH MÄNNO!" - Ja, tschuldigung ...", das brauch und schaff ich wohl nicht mehr.

Aber in der Regel schaffen wir ein Abenteuer in unseren Sitzungen (SW of Solomon Kane, Star Wars D20, D&D5) - bei Castles & Crusades brauchen wir eher 2 Sitzungen.

Gegen Abenteuer in mehr als zwei Sitzungen spricht eigentlich nur, dass halt nicht immer alle können (SC "hängen" im Abenteuer oder müssen mitten drin eingeführt werden) oder dass man gerade bei komplizierteren Ahndlunsgsverläufen manches vergisst und dann dumme Fehler macht, die den SC so nicht passiert wäre - für die war das gesetern, im realen Leben ist es aber schon vier Wochen her.

Wer aber geren länger spielen kann und will - wieso nicht?

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Tegres

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #27 am: 27.04.2019 | 21:57 »
Die Aussage müsste viel eher lauten: "Spiele auf keinen Fall weniger als vier Stunden."
Das finde ich eine interessante und meiner Praxis vollkommen widersprechende Sichtweise. Ich habe schon Abenteuer in unter einer Stunde geleitet, die wahnsinnig unterhaltsam oder tiefgründig waren, und ich habe schon sechsstündige Abenteuer geleitet, die viel Spaß gemacht haben. Ich sehe also keine Korrelation zwischen Dauer und Qualität einer Runde.

Offline Darius der Duellant

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #28 am: 27.04.2019 | 22:06 »
Zitat der Website von oben:

"Es geht um deine Geschichte und dein Talent, sie zu erzählen"

Wenn man nur genug auf schienen fahrend Erzählonkelt, sind die 4 Stunden Obergrenze sicher sinnvoll.
Länger dürfte das kaum ein Spieler aushalten.

Habe mich ehrlich gesagt gefragt ob die Seite ein Trollversuch ist.
Die Ratschläge klingen nämlich wie kiesowschereien schlimmer Ausprägung.
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Offline Der Läuterer

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #29 am: 27.04.2019 | 22:11 »
Ich schätze der Autor hat etwas anderes gemeint, als ich hineininterpretiert habe.

Was hat er denn nun mit dem 'dramatischen Abenteuer' genau gemeint?

Ich denke, der Autor meinte ein spannendes, Aktion geladenes Szenario.

In der Anfangszeit haben wir (wenn auch selten) bis zu 1,5 Tage gezockt und hatten einen Heiden Spass dabei.

Da sich Spannung eh nicht lange aufrecht erhalten lässt und am Besten in Wellenform genossen wird, ist die Annahme, so etwas 4 Stunden aufrecht erhalten zu wollen, eh unsinnig.

Und ich teile die Ansicht, dass Qualität und Spieldauer nicht in Zusammenhang stehen.
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Offline Der Tod

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #30 am: 27.04.2019 | 22:17 »
Diese Tipps sind uralt.
Sie waren schon vor 15 Jahren nicht mehr brandneu:

https://www.tanelorn.net/index.php?topic=9183.0

Also besteht Anlass zur allgemeinen Beruhigung.

Offline Quaint

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #31 am: 27.04.2019 | 22:51 »
Wobei ich schon so manchem SL bei dem ich Spieler war, zu einer rascheren, kondensierteren Spielweise raten würde.
Ich hab halt schon Leute erlebt, mit denen hat man sich auf eine Seefahrts-Piratenkampagne geeinigt und hat nach 30 Spielstunden noch nichtmal nen Schiff gesehen (und auch sonst nicht viel geschafft). Und da ist mir dann die Variante mit 1 kurzen Abenteuer pro 4h Spielsitzung deutlich lieber.
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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #32 am: 27.04.2019 | 23:00 »
Wir spielen von ca 15 Uhr bis 19 oder 20 Uhr, immer sonntags. Wenn man davon ausgeht, dass wir eher gegen 16 Uhr beginnen (manche können arbeitstechnisch nicht früher und man noch was quasselt) und so ca. 19.30 aufhören, kommt man  so auf knappe 3,5 bis 4 Stunden.

Das ist manchmal doof, gerade zum Ende hin, wenn man den Endkampf noch fertig kriegen will, aber wer schon füher gehen muss.

Das ist nebenbei so ein Punkt, der mir in den letzten Tagen öfter durch den Kopf gegangen ist: in geeigneten Systemen können ja gerade die Kämpfe (und/oder die mehr oder weniger gekonnten Vorbereitungsversuche der Spieler, bevor's überhaupt losgeht...) viel Zeit fressen, die dann vielleicht anderswo tatsächlich mal fehlt. Wenn ich also schon im Sitzungsvorfeld Zeitplanung betreiben will -- was ja aus diversen Gründen durchaus sinnvoll sein mag --, dann sollte ich mir wahrscheinlich tatsächlich zu dem Zeitpunkt auch schon überlegen, mit wievielen Kampfszenen ich dieses Mal so in etwa rechne, damit ich diese Zahl dann noch rechtzeitig an die zeitlichen Gegebenheiten anpassen kann.

Online 1of3

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #33 am: 27.04.2019 | 23:29 »
Bedenket wohl, dass der Versursacher dieser These nicht von 4 Stunden pro _Sitzung_ redet. Sondern pro _Abenteuer_.

Nein. Dort steht:

Zitat
Frage deswegen deine Spieler jeden Abend, bevor ihr mit dem Spiel beginnt, wie lange sie spielen wollen, wann der erste nach Hause muss. Plane dann kurz den Abend mit Hilfe einer kleinen Skizze. Teile das Geschehen in Szenen auf und plane ungefähr ein, wie viel Zeit jede Szene in Anspruch nimmt. Schlag auf die Gesamtzeit noch 30-60 Minuten drauf.

Jetzt kannst du ungefähr absehen, wo die Spieler sein werden, wenn die Zeit um ist. Versuche schnell das Abenteuer so zu arrangieren, dass die Spieler am Ende des Spielabends einen dramatischen Höhepunkt, einen Kampf oder eine andere spektakuläre Begegnung, erleben können. Denk auch an die Möglichkeit eines Cliffhangers, also einer offenen Szene, die die Spannung für den nächsten Spielabend erzeugt.

Was der Autor uns hier sagen möchte: Strukturiere deinen Abend angesichts der absehbaren Spielzeit so, dass er mit einem Höhepunkt endet. Ein Abend in solcher Weise mit einem Höhepunkt endet, ist für den Autor ein Abenteuer. Ein Abenteuer kann sich gemäß dieses Verständnisses gar nicht über mehrere Abende erstrecken. Natürlich kannst du Handlungen haben, die beim nächsten Abend weitergehen. Darauf geht der Autor explizit ein, wenn er auf Klippengehänge verweist. Womöglich handelt es sich, wenn wir die Sicht des Autors übernehmen, dann um eine Kette von Abenteuern.

Du gehst nun offensichtlich von einer anderen Idee von Abenteuer aus. Eine die mit gespielter Zeit eher wennig zu tun hat. Kannst du machen. Bedenke aber, dass diverse Interpretationen gibt, was "Abenteuer" bedeuten kann. Ich würde dir z.B. sagen: Abenteuer ist jedes fiktive Element, welches die SL einführt, damit die Spieler etwas damit tun. Da hat ein Abenteuer dann gewissermaßen überhaupt keine erkennbare Länge, schon alleine, weil du davon mehrere gleichzeitig haben kannst.


Offline Feuersänger

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #34 am: 27.04.2019 | 23:35 »
Das widerspricht aber dann seiner eingangs aufgestellten steilen These: "Ein dramatisches Abenteuer dauert nicht länger als ein Kinofilm mit Überlänge."

Ich gebe zu, dass ich nach dem Bullshit gar nicht mehr viel weiter gelesen habe.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline KhornedBeef

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #35 am: 27.04.2019 | 23:44 »
Für so eine Zeitplanung müsste ich bei unserer Delta Green - Runde vermutlich railroaden "Ja ihr geht zu dem Typ, hackt seinen Computer und bekommt alles heraus, aber da ist nichts, weil der bei mir unwichtig ist. Nein, dafür haben wir keine Zeit. Ja, machst du, meinetwegen."
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Online 1of3

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #36 am: 28.04.2019 | 00:03 »
Für so eine Zeitplanung müsste ich bei unserer Delta Green - Runde vermutlich railroaden "Ja ihr geht zu dem Typ, hackt seinen Computer und bekommt alles heraus, aber da ist nichts, weil der bei mir unwichtig ist. Nein, dafür haben wir keine Zeit. Ja, machst du, meinetwegen."

Oder anders herum, du zelebrierst es:

Abenteuer 1: Ein Computer wird gehackt.

Offline Alexandro

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #37 am: 28.04.2019 | 01:28 »
Abgesehen davon, dass ich mit der in diesem Artikel vertretenen Definition von "Geschichten" nicht konform gehe: jo, stimmt schon.

Nach vier Stunden ist die Konzentration oft dahin und gerade wenn in der Runde die Spielbeiträge aller Teilnehmer berücksichtigt werden wollen (also nicht nur der SL seinen Railroad durchzieht) war's das dann in der Regel. Lieber man bricht ab und macht dann das nächste Mal konzentriert weiter, als dass man irgendwie herumwurschtelt, nur weil man theoretisch noch Zeit "übrig" hat (diese ist imo sinnvoller mit einer gemeinsamen Nachbesprechung der gespielten Runde genutzt).

Früher haben wir länger gespielt (bis zu 8h oder schonmal ein ganzes WE), aber wirklich mehr Inhalt hatten die Spielsitzungen im Vergleich trotzdem nicht. Vielleicht haben wir damals weniger auf die Runde als ganzes geachtet, sondern (ganz egoistisch) nur auf das eigene Erlebnis - dass das eigene Erlebnis nur wenige Stunden der Marathonsitzung ausgemacht hat, wurde in der Nostalgie halt manchmal ausgeblendet.
« Letzte Änderung: 28.04.2019 | 02:49 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Issi

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #38 am: 28.04.2019 | 01:32 »
Paris Hilton hat wohl mal irgendwann  geäußert: Wer nach 2 Uhr nachts,  noch auf der Party ist, ist ein "Loser" (oder so ähnlich )
Nicht, dass mich das interessiert.
Aber die coolsten Partys waren mEn. bis jetzt immer die, bei denen es bald hell wurde.
Wenn man eher geht, dann idR.  weil nix mehr los ist, weil es langweilig ist, oder weil man am nächsten Tag früh raus muss usw.  (Schlaf -Defizit etc. )

Kurz: Wenn die Party cool ist, und noch was geht, kann sie ruhig länger dauern.

Früher Schluss machen, macht sie nicht zwingend unterhaltsamer.

Sorry für den Vergleich.  ~;D

« Letzte Änderung: 28.04.2019 | 01:55 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #39 am: 28.04.2019 | 07:52 »
Oder anders herum, du zelebrierst es:

Abenteuer 1: Ein Computer wird gehackt.
Geht leider an meiner Vorstellung und der der Spieler von "Abenteuer" vorbei ;)
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Offline Issi

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #40 am: 28.04.2019 | 07:53 »
Abgesehen davon, dass ich mit der in diesem Artikel vertretenen Definition von "Geschichten" nicht konform gehe: jo, stimmt schon.

Nach vier Stunden ist die Konzentration oft dahin und gerade wenn in der Runde die Spielbeiträge aller Teilnehmer berücksichtigt werden wollen (also nicht nur der SL seinen Railroad durchzieht) war's das dann in der Regel. Lieber man bricht ab und macht dann das nächste Mal konzentriert weiter, als dass man irgendwie herumwurschtelt, nur weil man theoretisch noch Zeit "übrig" hat (diese ist imo sinnvoller mit einer gemeinsamen Nachbesprechung der gespielten Runde genutzt).

Früher haben wir länger gespielt (bis zu 8h oder schonmal ein ganzes WE), aber wirklich mehr Inhalt hatten die Spielsitzungen im Vergleich trotzdem nicht. Vielleicht haben wir damals weniger auf die Runde als ganzes geachtet, sondern (ganz egoistisch) nur auf das eigene Erlebnis - dass das eigene Erlebnis nur wenige Stunden der Marathonsitzung ausgemacht hat, wurde in der Nostalgie halt manchmal ausgeblendet.

Ohne packenden Spielinhalt. Und ohne, dass   alle Bock haben, macht es ja auch keinen Sinn. Es braucht ja einen Antrieb um lange wach zu bleiben. Nur aus Spaß an der Freude reicht da nicht (Zumindest mEn. )Sobald ein Spieler sagt: "Ich kann nicht mehr, weil müde" etc., würde in einer funktionalen Runde gestoppt werden. 
Wie lange schafft man es wach zu bleiben wenn etwas fesselt?
Auf jeden Fall länger.

Ich wollte jetzt auch nicht hinaus auf: Je länger gespielt wird, desto spannender ist es. Sondern nur darauf, dass die Zeit beim Spiel relativ ist.


Edit.
Ich kann mir vorstellen, dass sich nicht wenige SL nur auf ein gewisses Spektrum an Spiel Inhalten vorbereiten. Ist das aufgebraucht, gehen die aus.
Aber das muss nicht zwangsläufig bei allen so sein.
Je mehr abrufbar im Gedächtnis des SL ist, desto weniger wird das passieren.
Und  je offener der ganze Plot gehalten ist, desto mehr hängt beim Leiten an "unmittelbar auf Spielerentscheidungen reagieren" und an "Improvisation."
Das ist mMn. der große Unterschied zu by the book, Szene für Szene vorzubereiten.

Ein großer Faktor ist dabei mMn.: Wie stark werden die Spielinhalte (Das was im Abenteuer passiert ) von Spielern durch ihre Entscheidungen und Taten (SC) mitbestimmt?
Je stärker das der Fall ist, desto weniger werden diese Inhalte allein vom Spielleiter bestimmt oder vorgegeben.


Wenn ein SL sagt: Ich bin müde. Oder : Sorry Leute, mehr habe ich für heute nicht vorbereitet. Und ich fühle mich unsicher beim Improvisieren  ist das ein verständlicher Grund um zu stoppen.
Aber ein: Sorry Leute jetzt ist Schluss, weil ich extra nur für drei bis vier Stunden vorbereitet habe, damit es spannender wird.....irgendwie nicht.  :D
« Letzte Änderung: 28.04.2019 | 08:36 von Issi »

Offline Sphinx

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #41 am: 28.04.2019 | 08:49 »
Wie sehr oft im Rollenspiel dürfte das doch sehr individuell sein.

Ich hab aktuell nur zwei Runden, die eine Trifft sich nur selten da versuchen wir dann möglichst viel Zeit rauszuhohlen. Das sind dann ~4 - 5 (selten 6) Stunden. Die ziehen wir dann auch am Stück durch, allerdings merkt man auch als Spieler das es zunehmend schleppender wird und am Ende nicht mehr so flutscht wie im Mittelteil (Anfang dauert es immer etwas bis alle wieder drin sind, nach Teilweise 2 Monaten pause). Gut da wir aber auch erst gegen 20 Uhr Anfangen kann das auch einfach die Müdigkeit sein die da stark einfluß nimmt.

Die runde welche ich Leite findet jede Woche statt und ist ~3 Stunden lang mit einer 5 Min Pause (mehr nutzt ohnehin keiner für was anderes). Nach so einer Spielrunde bin ich auch wirklich erschöpft, 3 Stunden hohe Konzentration erfordert bei mir einfach seinen Tribut. In der Zeit trinke ich gut und gerne 2 - 3 Liter Wasser ohne es zu merken, ebenso wie ich ohne die feste Pause erst nach dem Spielen wieder aufs Klo gehen würde. Sowohl trinken wie der drang zur Toilette bemerke ich überhaupt nicht, weil ich so auf alles am Tisch achte.
Ich denke bis 4 Stunden würde es noch ohne Ausfall Erscheinungen hinkommen, danach wird mein Leiten aber sicherlich ins Stocken kommen.

Mein Kopf kann nur eine gewisse Menge aktiv vorbereitet haben. Ich leite recht frei und improvisiere, trotzdem hab ich mir schon mal grob über alles Gedanken gemacht was passieren könnte. Je weiter es in die "Zukunft" geht umso ungenauer wird mein "Vorhersehen und drüber nachdenken". Heißt Richtung ende wird meine Improvisation immer "Freier", aber auch mit unter "schlechter".
Oder bei einem festen Abenteuer wie das was ich gerade leite, trotz aller Notizen und mehrmals lesen. Richtung ende merke ich das ich doch das eine oder andere nachschauen muss, je länger das ganze geht desto extremer würde das. Gut das ist natürlich nur mein Persönliches merk vermögen was da an seine grenzen stößt und keine Universelle-Konstante.

Wenn ich hiernach gehe a
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,109828.0.html
Spielen 50% über 5 Stunden bei einer Sitzung.

Und da frag ich mich dann doch: "Geht es in der zeit schlag auf schlag? Oder kommt es zu stockendem* Spielfluß?"
*Stockend meint, Spielphasen wo es einfach vor sich hinplätschert und z.B. sich zwei Spieler Charaktere unterhalten über deren Backstory
Wo wir wieder beim Individuellen von diesem Hobby sind. Es macht allen am Tisch Spaß, eine gemütliche Tavernen runde auszuspielen -> gut. Es ist die Truppe die 2 Stunden Echtzeit damit verbringt zu Shoppen und mit NPCs zu feilschen -> Alle haben Spaß? -> Gut nichts dran auszusetzen.
Jetzt kommt aber das aber: "Wäre eine straf durchgezogene Runde in der die Ereignisse sich anfangen zu überschlagen und die Spieler vor mehr "Feuer" haben als sie löschen können nicht auch erstrebenswert?
Wenn dies das Ziel ist, glaube ich auch das es schwer würde das über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten als wenige Stunden. Nicht nur weil es den Spielleiter auslaugt, auch weil sich zu lange Druck machen irgendwann bei den Spielern abnutzt oder die resigniere.
Aber selbst wenn man es auf 2 - 3 Stunden begrenzt und es Schlag auf Schlag geht. Wenn man es jede Woche macht nutzt es sich auch ab, ohne Abwechslung verliert alles irgendwann seine Wirkung.

Online Vash the stampede

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #42 am: 28.04.2019 | 09:45 »
Wobei ich da differenzieren würde. Ein Film kann ja für sich beanspruchen ein relativ lineares Zeitfenster zu besetzen. Da können bestimmte Beats auch zu bestimmten Zeitpunkten in der Dramaturgie auftreten, eben relativ zur Laufzeit (1,5 h, 2 h, 3h etc...). ...

Ich habe bewusst Syd Field genannt, weil ihm das Formelhafte vorgeworfen wird (vgl. z.B. Christina Kallas - Kreatives Drehbuchschreiben).

Für mich ist eine Formel starr und damit hinderlich. Das wird durch Begriffe wie immer, nie usw. kenntlich. Und hierzu habe ich mal gelernt, niemals absolute Begriffe zu verwenden.

Und hier verstehe ich die Parallele zum Rollenspiel. Ich denke, dass im Rollenspiel eine Geschichte gespielt wird und diese normalerweise aus drei Akten besteht. Aber das sagt nichts darüber aus, wie diese nach festen Werten gegliedert oder eingeteilt wird. So kann sogar der zweite Akt übersprungen werden, ohne dass das Ergebnis darunter leidet. Im gleichen Masse habe ich die Erfahrung gemacht, dass der erste Akt oftmals mehr Zeit einnimmt, als es im Film, Buch oder Serie der Fall ist. Auch werden Höhepunkte im Rollenspiel anders verteilt und vor allem wahrgenommen.

Darüber hinaus wird dem Film - teilweise berechtigt (und auch von mir1) - vorgeworfen, sich ebenfalls zu starr an diese Formeln zu halten. Doch sagt eine Formel nichts über die Qualität aus.

1 Ich sah neulich Vier Brüder von John Singleton und tatsächlich, die Dunkelste Stunde lag ziemlich genau bei Minute 75.

Für mich kann ich nur sagen, dass mir zu lange Runden keinen Spass machen, weil die Aufmerksamkeit und Konzentration darunter leiden. Gleichfalls geniesse ich es, wenn eine Geschichte mit einer Sitzung abgeschlossen wird, weil sie dann als ganzes vorliegt und als solches präsent ist. Cliffhanger funktionieren für mich nicht so gut, weil zwischen den Runden zu viel Zeit vergeht. Das Gefühl, die Erinnerungen und das Wissen an die Geschichte gehen verloren. Aber dies sind nur meine Erfahrungen und Empfindungen.
Machen
-> Projekte: PDQ# - FreeFate - PtA Zapped - Fiasko - FateCore - Durance - SRAP (mit Diary)
-> Diaries 212 (nWoD) - Cypher Suns (Fadings Suns/Cypher) - Anderland (Liminal) - Feierabendhonks (DnD 5e)

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Offline Issi

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #43 am: 28.04.2019 | 09:58 »
Wie sehr oft im Rollenspiel dürfte das doch sehr individuell sein.

Ich hab aktuell nur zwei Runden, die eine Trifft sich nur selten da versuchen wir dann möglichst viel Zeit rauszuhohlen. Das sind dann ~4 - 5 (selten 6) Stunden. Die ziehen wir dann auch am Stück durch, allerdings merkt man auch als Spieler das es zunehmend schleppender wird und am Ende nicht mehr so flutscht wie im Mittelteil (Anfang dauert es immer etwas bis alle wieder drin sind, nach Teilweise 2 Monaten pause). Gut da wir aber auch erst gegen 20 Uhr Anfangen kann das auch einfach die Müdigkeit sein die da stark einfluß nimmt.

Die runde welche ich Leite findet jede Woche statt und ist ~3 Stunden lang mit einer 5 Min Pause (mehr nutzt ohnehin keiner für was anderes). Nach so einer Spielrunde bin ich auch wirklich erschöpft, 3 Stunden hohe Konzentration erfordert bei mir einfach seinen Tribut. In der Zeit trinke ich gut und gerne 2 - 3 Liter Wasser ohne es zu merken, ebenso wie ich ohne die feste Pause erst nach dem Spielen wieder aufs Klo gehen würde. Sowohl trinken wie der drang zur Toilette bemerke ich überhaupt nicht, weil ich so auf alles am Tisch achte.
Ich denke bis 4 Stunden würde es noch ohne Ausfall Erscheinungen hinkommen, danach wird mein Leiten aber sicherlich ins Stocken kommen.

Mein Kopf kann nur eine gewisse Menge aktiv vorbereitet haben. Ich leite recht frei und improvisiere, trotzdem hab ich mir schon mal grob über alles Gedanken gemacht was passieren könnte. Je weiter es in die "Zukunft" geht umso ungenauer wird mein "Vorhersehen und drüber nachdenken". Heißt Richtung ende wird meine Improvisation immer "Freier", aber auch mit unter "schlechter".
Oder bei einem festen Abenteuer wie das was ich gerade leite, trotz aller Notizen und mehrmals lesen. Richtung ende merke ich das ich doch das eine oder andere nachschauen muss, je länger das ganze geht desto extremer würde das. Gut das ist natürlich nur mein Persönliches merk vermögen was da an seine grenzen stößt und keine Universelle-Konstante.

Wenn ich hiernach gehe a
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,109828.0.html
Spielen 50% über 5 Stunden bei einer Sitzung.

Und da frag ich mich dann doch: "Geht es in der zeit schlag auf schlag? Oder kommt es zu stockendem* Spielfluß?"
*Stockend meint, Spielphasen wo es einfach vor sich hinplätschert und z.B. sich zwei Spieler Charaktere unterhalten über deren Backstory
Wo wir wieder beim Individuellen von diesem Hobby sind. Es macht allen am Tisch Spaß, eine gemütliche Tavernen runde auszuspielen -> gut. Es ist die Truppe die 2 Stunden Echtzeit damit verbringt zu Shoppen und mit NPCs zu feilschen -> Alle haben Spaß? -> Gut nichts dran auszusetzen.
Jetzt kommt aber das aber: "Wäre eine straf durchgezogene Runde in der die Ereignisse sich anfangen zu überschlagen und die Spieler vor mehr "Feuer" haben als sie löschen können nicht auch erstrebenswert?
Wenn dies das Ziel ist, glaube ich auch das es schwer würde das über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten als wenige Stunden. Nicht nur weil es den Spielleiter auslaugt, auch weil sich zu lange Druck machen irgendwann bei den Spielern abnutzt oder die resigniere.
Aber selbst wenn man es auf 2 - 3 Stunden begrenzt und es Schlag auf Schlag geht. Wenn man es jede Woche macht nutzt es sich auch ab, ohne Abwechslung verliert alles irgendwann seine Wirkung.
Jepp.
Das nutzt sich teilweise  auch schon in Action Filmen recht schnell ab.
Weil der Körper Adrenalin nicht solange aufrecht erhalten kann.
Gut platzierte Action in einer guten Story, hat viel mehr Wirkung als eine Story die nur aus Action besteht.

"Du bist in Lebensgefahr " ist mMn. auch die denkbar billigste Art und Weise um Spannung aufzubauen.
Es gibt so viele Arten von Spannung.

Edit. (Sorry, ich muss immer editieren, weil sonst meine Zeit abläuft )

Spannung kann durch Geheimnisse entstehen. Auch durch Geheimnisse zwischen zwei Figuren. Spannung kann durch unterschwellige Konkurrenz oder Feindschaft entstehen. Spannung kann durch Herausforderungen jeglicher Art entstehen.
Bei einem Wettkampf, bei einem Diebstahl, bei einem Date, bei einem Ausbruch, bei einem Auftritt oder Vortrag, bei einem Gespräch mit einer gefährlichen oder mächtigen Person, usw.

Spannung entsteht auch dann, wenn Figuren  mal einzeln gefordert werden, statt immer nur im Gruppenbrei.
Wenn ich immer nur die Gruppe als Ganzes anspiele, herausfordere sind meine Optionen Spannung aufzubauen wesentlich begrenzter.

Das ist mMn. noch das Resultat des " Never split the Party" Dogmas.

Will damit sagen: Es ist umso cooler wenn die Figuren mal wirklich ums nackte Überleben kämpfen müssen,..... wenn das kein Dauerzustand ist.
Alternativen um in der Zwischenzeit für Spannung zu sorgen und den Spielfluss am Laufen zu halten gibt es en masse
« Letzte Änderung: 28.04.2019 | 10:29 von Issi »

Offline Tsuyoshi Hamato

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #44 am: 28.04.2019 | 10:38 »
Vielleicht ist das eine Typ- oder auch Gewöhnungsfrage. Meine wöchentliche Abend-Online-Runde spielt jedes Mal intensiv ohne jegliche Pausen und mit wenig Abschweifungen 5 Stunden. Ich bin als SL danach hellwach und könnte noch weiterspielen, manche Spieler sind dann erschöpft.

Meine "alte" offline-Runde spielt Fr-So Wochenenden und bis zu 5 Tage am Stück über Neujahr, ebenfalls sehr intensiv ohne viel Erholung/Anderes zwischendurch. Das funktioniert ziemlich gut, allerdings sind wir dann am Wochenanfang nach so einem Wochenende ziemlich durch :-) Das liegt aber mE eher am geänderten Schlafrythmus bis 3 Uhr nachts. Außerdem gönnen sich einzelne Spieler mal ne Pause (a la "ich geh jetzt mal kurz joggen"), aber der Rest spielt in der Zeit weiter.
« Letzte Änderung: 28.04.2019 | 10:41 von Tsuyoshi Hamato »

Offline General Kong

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #45 am: 28.04.2019 | 10:39 »
Das ist nebenbei so ein Punkt, der mir in den letzten Tagen öfter durch den Kopf gegangen ist: in geeigneten Systemen können ja gerade die Kämpfe (und/oder die mehr oder weniger gekonnten Vorbereitungsversuche der Spieler, bevor's überhaupt losgeht...) viel Zeit fressen, die dann vielleicht anderswo tatsächlich mal fehlt. (...)

Das ist mit ein Punkt wieso ich von HERO System auf Savage Worlds umgestiegen bin: Bei SW dauern selbst große Kämpfe mit vielen Beteiligten nicht sehr lange und auch kleine, kurze Kämpfe sind nicht weniger abwechslungsreich als bei HERO - durch Tricks und Taunts/ Intimidation eher im Gegenteil z.T. sogar abwechslunsgreicher - und durch spielmechanisch einfacher gestaltete Manöver, die dann sogar noch tatsächlich nützliche Auswirkungen im Kampf haben, wird auch mal gerungen, geschubts, ein Bein gestellt.

Ich erinnere mich noch an ein Fantasy HERO- Abenteuer, in dem wir uns nach zwei Stunden an eine Brücke anschlichen, die von Orks bewacht wurde (so Stücka 8). Kampf gegen Orks an Brücke:
Kann spannend sein, aber schon tausendmal so oder ähnlich gemacht. Kein Höhepunkt des Abenteuers.
Dauerte 1,5 Stunden. War der einzige Kampf an dem Abend und auch der "Endkampf" für diesen Teil des Abenteuers.
Hätte mit SW vielelichte 15 min gedauert und man hätte noch Zeit gehabt für DAS ABENTEUER.

Daher muss man das vielleicht auch einberechnen. Ich bin jendenfalls aus Erfahrung zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mit SW mehr Abenteuer spiele kann las z.B. mit HERO.

(P.S.: Nein, dies soll keine Werbung für Savage Worlds sein, sondern stellt nur meinen persönlichen Erfahrungen dar.)
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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #46 am: 28.04.2019 | 10:43 »
Vielleicht ist das eine Typ- oder auch Gewöhnungsfrage.

Das ist primär eine Altersfrage. In deinem jungen Alter (Schüler, Student) haben wir im Grunde pausenlos gespielt, und Session-Marathons von  ganzen Wochenenden (Freitag Nachmittag - Sonntag Mittags) waren auch völlig normal.
In unserem heutigen Alter ist die Kondition aber (sowohl für SL als auch Spieler) nicht mehr gegeben, sodass die älteren Semester nach 5 oder 6 Stunden geistig zerschlagen sind.
Eine völlig typische Erscheinung von Altern und Verschleiß.

Offline Tsuyoshi Hamato

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #47 am: 28.04.2019 | 10:47 »
Das ist primär eine Altersfrage. In deinem jungen Alter [...]

Ich bin 35. Aber Du hast schon Recht - früher waren wir noch deutlich kompromissloser beim pausenlosen Spielen, ein Unterschied ist auf jeden Fall bemerkbar. Jetzt werden längere Essens- und Schlafpausen gemacht und manchmal vor 3 Uhr Schluss gemacht, und die Leute mit Kindern machen seltener mit.

snoopie

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #48 am: 28.04.2019 | 10:56 »
Der zweite Aspekt neben dem Alter ist auch die Tätigkeit.
Ab einem gewissen Alter fällt das Rollenspielen (Hobby) in die Regenerationsphasen, die man wegen Familie und Beruf braucht.
Es gibt nicht wenige SL, die fast schon "Professionelle" sind, und zig Online-Runden und sogar Tischrunden haben sowie keine Familie mit Kindern. Die sind aber auch arbeitslos oder aus sonstigen Gründen nicht erwerbsfähig und haben somit allen anderen, die eine 38-40 h Arbeitswoche + familiäre und partnerschaftliche Verpflichtungen haben, ziemlich viel voraus.
Während das Gros der Mitspieler am Arbeitsplatz hockt und schuftet, und sich auf das Wochenende mit bisschen Rollenspiel etc. freut, schlafen sich die Dauer-SL gerade von ihrer letzten Online-Session aus, frühstücken gemütlich und bereiten dann die nächste Session vor.

Offline Megavolt

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Re: Spiele nie länger als vier Stunden
« Antwort #49 am: 28.04.2019 | 11:02 »
Während das Gros der Mitspieler am Arbeitsplatz hockt und schuftet, und sich auf das Wochenende mit bisschen Rollenspiel etc. freut, schlafen sich die Dauer-SL gerade von ihrer letzten Online-Session aus, frühstücken gemütlich und bereiten dann die nächste Session vor.

Das muss noch gehässiger formuliert werden! Dass sie während des Frühstücks auch noch so lange und herablassend über die kindergeplagten Erwerbstätigen lachen, dass sie sich an den Krümeln ihrer dick beschmierten Premium-Brötchen verschlucken oder so. ~;D