Autor Thema: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...  (Gelesen 7716 mal)

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #50 am: 21.05.2019 | 19:51 »
Aber mit Spoilern hat das Cover halt nix zu tun.
Finde ich in dem speziellen Fall halt schon. Aber da können wir noch ewig drüber diskutieren und würden auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.

Ein (Abenteuer-Titel), wo ich z.B. keine Spoilergefahr sehe:



Im Gegensatz zu:



und damit nicht der falsche Eindruck entsteht, ich würde jetzt nur SpliMo-Abenteuer anführen oder Titel von Systemen, denen ich eher nicht so zugetan bin:



finde ich genau so "doof" in Bezug auf die "Spoiler-Gefahr". Und ich bin ein großer Fan von WHFRPG 2nd.







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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #51 am: 21.05.2019 | 19:56 »
Äh... vielleicht stehe ich auf dem Schlauch... aber was spoilern die denn?  wtf?
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #52 am: 21.05.2019 | 19:59 »
Äh... vielleicht stehe ich auf dem Schlauch... aber was spoilern die denn?  wtf?

Das weiß - genau wie bei "Der Fluch der Hexenkönigin" - der Blizzard allein... ::)
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #53 am: 21.05.2019 | 20:01 »
Finde ich in dem speziellen Fall halt schon. Aber da können wir noch ewig drüber diskutieren und würden auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.


Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass ewig im Kreis diskutieren nichts bringt.
In diesem Fall wüsste ich aber tatsächlich gern, was du denn da gespoilert siehst. Dass es in dem Setting um den großen Einfluss des Dämonenfürsten geht und dass man auf dem Cover eine von gefühlt 350 Monsterarten des Spiels sieht?

Offline Rhylthar

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #54 am: 21.05.2019 | 20:08 »
Für mich ist es immer ein schmaler Grat:
Halte ich es für einen Spoiler, weil ich den Zusammenhang erkenne (die Spieler aber evtl./wahrscheinlich nicht), oder ist es eine wirkliche Gefahr?
Ist es ein Teaser, der grundlegende Sachen aufzeigt, aber eher weniger über den Ablauf verrät, oder beeinflusst es evtl. den Ablauf des Abenteuers im Ganzen?

Ich bringe mal noch ein Beispiel (Achtung, Spoiler!):

Dieses Cover verrät eigentlich alles für das Abenteuer "Tears for Twilight Hollow". Jeder, der das Abenteuer kennt, wird da die Zusammenhänge sofort erkennen.
Wieviel können die Spieler jetzt darauf erkennen? Nun, ganz gewitzte werden zumindest erahnen können, wenn man es wie im Original in den Forgotten Realms spielt, dass eine "Maiden of Pain" wohl eine Rolle spielt. Kenner wissen, was damit gemeint ist...und da sie nicht (offensichtlich) im Abenteuer vorkommt, könnten sie Verdachtsmomente schöpfen/Ausschau nach Hinweisen halten, eben aufgrund dieses Schriftzugs. Das Bild hingegen ist zwar auch ein massiver Spoiler, aber nicht als solcher im Vorfeld ersichtbar. Da müssen schon ganz unglückliche Zufälle zusammenkommen, als dass irgendein Spieler da im Abenteuer die Zusammenhänge richtig zusammenbekommt.

Bei den beiden von mir geposteten Sachen ist es auch durchaus unterschiedlich:
"Hoard of the Dragon Queen" und "Rise of Tiamat" spoilern zwar Gegner und den grundlegenden Plot, aber eben gar nichts über die Handlung im Abenteuer.

"Celtic Double-Cross" hingegen kann dazu führen, dass im Extremfall das Abenteuer nicht stattfindet.
Erläuterung mit Spoiler: Das Abenteuer ist für erfahrene Runner und bevor diese frewillig ohne (Standard-)Ausrüstung nach Tír na nÓg gehen, grenzt eh schon an ein Wunder. Wenn dann noch der Verdacht besteht, dass ein "Double-Cross" stattfindet (sie also "aufs Kreuz gelegt werden"), könnte das imho im Ablehnen des Auftrags resultieren. Wäre in der Gruppe, in der ich es mal gespielt habe, fast genau so passiert (der Englischkenner hat aber mehr an keltische Embleme gedacht...und hat sich hinterher an den Kopf gefasst).
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #55 am: 21.05.2019 | 20:13 »
Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass ewig im Kreis diskutieren nichts bringt.
Gut, dann sind wir uns in dem Punkt wenigstens einig.

Was den Rest anbelangt: Ich sehe da eben eine (vermeintliche) Spoilergefahr in diesen Titeln- ihr seht sie nicht. Einigen wir uns einfach darauf.
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #56 am: 21.05.2019 | 20:15 »
Rhylthar... du merkst aber selber, dass da ganz viele Vorbedingungen erfüllt sein müssen, damit dieser Spoiler seine Wirkung entfaltet. Und ich könnte mir sogar denken: Die kann man sich bestimmt auch aus der Eröffnungsszene zusammenreimen oder im ersten Drittel des Abenteuers erkennen. 

Aber ich fände es ja auch gut, wenn Abenteuer gleich im Klappentext oder zumindest im Einleitungstext gleich mal Tacheless reden würden, worum es geht, warum das cool ist und warum ich das spielen will. Ich hätte die "Phileasson-Saga" nie angefangen, wenn ich damals gleich gesagt bekommen hätte, worum es eigentlich geht.

BTW: Gibt's eigentlich auch Abenteuer, die mit vollster, brachialster Dreistigkeit spoilern. So ein Abenteuer, was zum Beispiel "Ins Feuer mit dem Ring" oder "Der Schuss durch den Lüstungsschacht" heißt...

Mir fallen nur so ironische Titel wie "Geh nicht in den Winterwald!" ein (was ja eigentlich sagen soll "Los! Geh in den Winterwald!".  ;D
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #57 am: 21.05.2019 | 20:20 »
Zitat
Rhylthar... du merkst aber selber, dass da ganz viele Vorbedingungen erfüllt sein müssen, damit dieser Spoiler seine Wirkung entfaltet. Und ich könnte mir sogar denken: Die kann man sich bestimmt auch aus der Eröffnungsszene zusammenreimen oder im ersten Drittel des Abenteuers erkennen.
Du meinst bei Celtic Double-cross? Nein, eigentlich ist es recht einfach, wenn a) es die typischen paranoiden SR-Spieler sind (;)), b) ein wenig Hintergrund der Welt bekannt ist (oder sich ingame angeeignet wird) und c) ein wenig Englischkenntnisse vorhanden sind. Ich wusste/ahnte am Namen sofort, worum es gehen könnte...und wurde beim Lesen bestätigt.

Und "Celtic Double-cross" wäre diese Brachialgewalt imo; leider kann man das Wortspiel nicht so einfach ins Deutsche übersetzen.
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #58 am: 21.05.2019 | 20:27 »
Du hast schon drei "wenns" in dem Satz. Und eine Anekdote parat, dass einer, der alle Voraussetzungen erfüllte, trotzdem nicht darauf kam.
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Swafnir

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #59 am: 21.05.2019 | 20:28 »
Ich denke bei solchen "Spoiler" zeigen halt ganz gut, wo ein Abenteuer grob hingeht und damit ob ich es interessant finde. Wenn da natürlich Einzelheiten zu sehen sind, wirds kniffelig. Einige ABs haben ja schon den geheimen Erzschurken auf dem Cover. Das find ich ziemlich dämlich. Aber selbst da hat mich noch keiner drauf angesprochen. Wenn man den nämlich nicht kennt, bringts auch nichts  ~;D

Offline Rhylthar

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #60 am: 21.05.2019 | 20:34 »
Du hast schon drei "wenns" in dem Satz. Und eine Anekdote parat, dass einer, der alle Voraussetzungen erfüllte, trotzdem nicht darauf kam.
a) und b) sind für mich keine "Wenns". Oder anders: Es sind welche, aber die mit einer Wahrscheinlichkeit >90 % in allen meinen Gruppen erfüllt war.
Bleibt also c)...und es geht um Spoilergefahr..und hier um eine ziemlich große bzw. eine, die große Auswirkungen haben kann.

Ist nicht ganz wie "Mörderjagd in Berlin" (und das Abenteuer fängt in Hamburg an; sprich: Kein Holzhammer), aber doch etwas, bei dem ich den Titel im Vorfeld nicht unbedingt nennen würde.
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Offline Holycleric5

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #61 am: 21.05.2019 | 20:48 »
- Wie geht ihr mit solchen Titeln um? Sagt ihr den Spielern den offiziellen Namen des Systems, des Abenteuers, etc.- trotz Spoilergefahr- oder nicht?

- wie findet ihr solche Titel mit Spoilergefahr ganz allgemein? Gut? Doof? Ist es euch der Titel egal?

Zudem überlege ich die ganze Zeit, ob die Autoren solcher Machwerke, sich bei dem jeweiligen Titel einfach nichts weiter gedachte haben (und sich der Spoilergefahr nicht bewusst waren) oder ob sie sich bewusst für den jeweiligen Titel entschieden haben?

Wie gehe ich als SL mit solchen Titeln um?
Bei Kaufabenteuern (z.B. dem Splittermond-Einsteigerabenteuer "Unter Fels begraben") lese ich den Spielern den Titel des Abenteuers vor.

Auch ich denke, dass Titel alleine nicht zu viel verraten.

Nehmen wir mal das oft genannte Splittermond-Abenteuer "Der Fluch der Hexenkönigin" (welches ich gelesen habe)

Man sieht im Cover 3 geisterhafte Köpfe und einen Überfall.

- Gegen wen richtet sich der erwähnte Fluch?
- Was für ein Fluch ist es überhaupt?
- Wer ist die Hexenkönigin?
- Welche Absichten hegt die Hexenkönigin?
- Wer sind die Gestalten, die gerade den Überfall begehen?

Meiner Meinung nach lässt der Titel keine belastbaren Rückschlüsse auf die bevorstehende Handlung zu. Für mich muss der Titel nur interessant genug sein, um es zu kaufen.

Den Gedanken "Oh Mann, der Abenteuertitel hat mich aber voll gespoilert" hatte ich in meinen ganzen Jahren noch nie.

Ich denke bei solchen "Spoiler" zeigen halt ganz gut, wo ein Abenteuer grob hingeht und damit ob ich es interessant finde. Wenn da natürlich Einzelheiten zu sehen sind, wirds kniffelig. Einige ABs haben ja schon den geheimen Erzschurken auf dem Cover. Das find ich ziemlich dämlich. Aber selbst da hat mich noch keiner drauf angesprochen. Wenn man den nämlich nicht kennt, bringts auch nichts  ~;D

Volle Zustimmung von meiner Seite aus, du hast es gut auf den Punkt gebracht.
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #62 am: 21.05.2019 | 20:50 »
Ist nicht ganz wie "Mörderjagd in Berlin" (und das Abenteuer fängt in Hamburg an; sprich: Kein Holzhammer), aber doch etwas, bei dem ich den Titel im Vorfeld nicht unbedingt nennen würde.

Pft. Von welchem Berlin ist überhaupt die Rede (es gibt eine ganze Reihe davon insbesondere in den USA, auch wenn hierzulande sicher keiner gleich an die denkt...), sollen die Spieler die Jäger oder die Gejagten oder am Ende gar die Ermordeten selbst sein oder wie werden sie sonst in die Geschichte verwickelt...selbst mit einem so "eindeutigen" Titel kann man potentielle Spoilersucher noch recht gut in die Irre führen. ;)

Offline Rhylthar

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #63 am: 21.05.2019 | 20:53 »
Pft. Von welchem Berlin ist überhaupt die Rede (es gibt eine ganze Reihe davon insbesondere in den USA, auch wenn hierzulande sicher keiner gleich an die denkt...), sollen die Spieler die Jäger oder die Gejagten oder am Ende gar die Ermordeten selbst sein oder wie werden sie sonst in die Geschichte verwickelt...selbst mit einem so "eindeutigen" Titel kann man potentielle Spoilersucher noch recht gut in die Irre führen. ;)
Klar kann man. Wenn dann aber im Cover noch das Brandenburger Tor zu sehen ist, wird es ein wenig schwieriger. ;)
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #64 am: 21.05.2019 | 21:12 »
Du hast schon drei "wenns" in dem Satz. Und eine Anekdote parat, dass einer, der alle Voraussetzungen erfüllte, trotzdem nicht darauf kam.

Also ich finde "Celtic Double-Cross" ein wirklich gelungenes Beispiel für einen Spoiler-Titel: Wenn mir bei Shadowrun der SpL mit so einem Abenteuertitel käme, wäre ich nochmal drei Tacken paranoider als sonst schon. Was dann wohl den Plot ernsthaft gefährden würde.
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #65 am: 21.05.2019 | 21:19 »
Okay, dann ist es wirklich eine Spielstilfrage.

Mein Charakter kennt den Titel seines Abenteuers nicht. Und ich als Spieler würde sagen: Ja geil, da werden wir sogar noch beschissen. Hört sich nach Turbulenzen an. Und Schwierigkeiten. Und Drama. Also, so Zeugs, die in guten Geschichten vorkommen.

Ich meine, ich setze mich da doch an den Tisch, um das Abenteuer zu spielen. Nicht, um es nicht zu spielen. Ich erwarte sogar, dass wir Probleme kriegen. Das ist eine Spaßquelle für mich.
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #66 am: 21.05.2019 | 21:43 »
Okay, dann ist es wirklich eine Spielstilfrage.

Ohne Frage. Für mich ist das eher so wie bei einem Film von M. Night Shyamalan: Beim ersten Mal habe ich mit nichts gerechnet, und "The Sixth Sense" hat mich total geflasht (Ich kann mich noch erinnern, dass ich im vollen Kino laut "Oh SCHEISSE!" gesagt habe, als der Groschen bei mir endlich gefallen ist). Danach war ich aber gewarnt, und ich habe bei ihm immer unbewusst mit irgendwelchen Twists gerechnet, weshalb mich seine nächsten Filme (obwohl handwerklich sicherlich genauso gut) nicht mehr annähernd so begeistern konnten.

Was ich zu sagen versuche: Ich kann es sogar wollen, aber wenn jemand erst einmal eine bestimmte Erwartungshaltung in mir geweckt hat (z.B. indem er dick "hier werdet ihr übers Ohr gehauen" aufs Cover schreibt), kriege ich es nicht hin, das noch auszublenden. Mein Verhalten und mein Spielerlebnis werden - bewusst oder unbewusst - nicht mehr die gleichen sein wie ohne den Spoiler.
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #67 am: 21.05.2019 | 23:08 »
Bisher hat sich kein Spieler, den ich kenne vor dem Spiel der Abenteuer-Cover-Exegese hingegeben. Verglichen mit meinem RPG "Alltag" ist das ein sehr konstruiertes Problem.

The real plot twists are the friends we made along the way.

Grüße

Hasran

Offline Sphinx

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #68 am: 21.05.2019 | 23:49 »
Okay, dann ist es wirklich eine Spielstilfrage.

Mein Charakter kennt den Titel seines Abenteuers nicht. Und ich als Spieler würde sagen: Ja geil, da werden wir sogar noch beschissen. Hört sich nach Turbulenzen an. Und Schwierigkeiten. Und Drama. Also, so Zeugs, die in guten Geschichten vorkommen.

Ich meine, ich setze mich da doch an den Tisch, um das Abenteuer zu spielen. Nicht, um es nicht zu spielen. Ich erwarte sogar, dass wir Probleme kriegen. Das ist eine Spaßquelle für mich.

Sowas in der Richtung wollte ich auch gerade schreiben. Selbst wenn der Titel und das Bild dazu etwas versprechen das ich in Echt nie erleben wollte, im Rollenspiel empfinde ich es gerade als das schöne mit dem §Was wäre wenn§ zu experimentieren.
Klar tickt da jeder anders. Ich für meinen Teil liebe es meine Figur wissentlich in die Scheiße zu reiten weil die Figur keine Ahnung hat das sie einen blöden weg einschlägt. Auch wenn mir als Spieler ganz klar ist "Das ist eine blöde entscheidung". Allerdings ist gerade das etwas was Fingerspitzengefühl erfordert, es soll das Spiel bereichern nicht behindern wenn ich das mache. Deshalb finde ich es nicht schlimm eine Story in Teilen zu kennen, denn für mich ist der Weg das Ziel nicht das "Achievement - Du hast das Abenteuer durchgespielt". Das ist nur eine Nebenerscheinung.

Jetzt wo ich drüber nachdenke. Mir fällt kein einziges Abenteuer ein wo ich Sag "Toll das wir es abgeschlossen haben", aber mir fallen aus den Abenteuern viele schöne Momente ein. Momente die einfach Individuell jede Spielgruppe selbst erschafft. Deshalb denke ich sogar ich hätte meinen Spaß wenn ich den ganzen Handlungsstrang kennen würde, einfach weil ich herausfinden wollte ob man ein besseres Ergebniss erzielen kann als das was vorgegeben ist.


einem Film von M. Night Shyamalan
OT: Aber natürlich auch geschmackssache. Shyamalan ist für mich ein Grund einen großen Bogen um Filme zu machen. Aber immerhin hat er mich gelehrt mehr auf den Regisseur bei Filmen zu achten. Die haben, wer hätte das gedacht, schon erheblichen Einfluss auf den Film :)
« Letzte Änderung: 21.05.2019 | 23:53 von Sphinx »

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #69 am: 21.05.2019 | 23:55 »
Übrigens habe ich im emotionalen Strudel der letzten GoT-Folgen gefragt, ob es nicht spassig wäre eine Star-Wars-Kampagne zu leiten, die in den Klonkriegen spielt, und wo die Spielercharaktere dank suspekter Visionen mit dem vollen Spielerwissen operieren dürfen. Können sie Order 66 stoppen und den Fall der Republik verhindern? Wollen sie das überhaupt? Da müsste man als Spielleiter halt ernsthaft mitdenken.
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #70 am: 22.05.2019 | 15:11 »
Irgendwie halte ich auch dieses ganze Getue um Spoiler für übertrieben. Es mag ja eine handvoll Szenarien geben, wo alles auf einen großen Twist hinaus läuft, aber im großen und ganzen ist das doch die Ausnahme. Und wenn ein ganzes Abenteuer durch einen Spoiler verdorben wird, klingt das jetzt auch an sich nicht spielenswert.
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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #71 am: 22.05.2019 | 15:21 »
Ich persönlich mag beispielsweise auch einen gewissen Sense of Wonder, der durch Spoiler verloren gehen kann. Es muss nicht immer nur die Handlung gespoilert werden. Aber auch in Bezug auf die Handlung finde ich es spannend, wenn sich die Tragweite von Geschehnissen erst nach und nach vermittelt und sich aus einzelnen Teilen über mehrere Sessions hinweg ein großes Bild ergibt.

Herausforderungsorientiertes Spiel, bei dem Lösungswege gespoilert werden, sind aber sicherlich der größte Killer.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Luxferre

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #72 am: 22.05.2019 | 15:59 »
Als Stein des Anstoßes galt bei mir zum Beispiel:

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Wenn ich dieses als SL auf den Spieltisch bringe, dann weiß man grob, worum es geht: einen grünen Drachen, in einer Höhle, der irgendetwas fordert.
Allerdings gibt es in dem AB sehr lange GAR KEINEN Hinweis auf einen grünen Drachen und seine Forderung.
Toll, oder?
Bis dahin hatte der Waldläufer aber natürlich schon Drachenartige als Erzfeinde gewählt. Nicht etwa, weil er den SL gefragt hätte, was vielleicht Sinn machen würde ... (und ich würde es sogar anmerken, was Sinn macht, damit der Waldläufer auch mal seine Glanzstunden hat - außerdem verrät man mit Drachenartigen auch nicht zu viel, da die Spieler als Erststüfler nicht davon ausgehen, dass später ein waschechter Drache auftaucht, sondern vielleicht Kobolde, Drachengeborene, Wyvern und Co).

Ich fand es sehr schade. Aber Paizo ist da sehr renitent mit der Erklärung des Großenganzen in den Titeln ihrer Abenteuer und Kampagnen: Erwachen der Runenherrscher, Krone des Kobolkönigs, Der zerbrochene Stern (gut, hier ist etwas -aber wirklich nicht viel- Vorwissen erforderlich), Return of the Runelords ...


Für mich macht es das Leiten als SL irgendwie unspannender und als Spieler nimmt es einiges an Sense-of-Wonder, den ich aber sehr brauche und schätze. Dafür spiele ich schließlich Rollenspiele.

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #73 am: 22.05.2019 | 16:42 »
Ok auch da wäre ich wieder raus :) Ein Drache der was fordert..gut heißt ja nicht das es mehr als einen Drachen geben muss. Von wem was gefordert wird, ist die andere große Frage.

Sagen wir so was ich aus diesem Thread mitnehme ist das es manche stört. Ich werde es in meinen Session-0 Fragenkatalog mit aufnehmen ob ich jemand am Tisch hab, der damit Probleme hat. Wenn ja gibt es halt einen Einband ums Buch und das Thema ist erledigt. Und der Spieler wird halt bei der Planung was für eine Kampagne es gibt, außen vor gelassen so er es wünscht.
« Letzte Änderung: 22.05.2019 | 16:45 von Sphinx »

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Re: Spoilergefahr- wenn Titel schon zuviel verraten...
« Antwort #74 am: 22.05.2019 | 17:30 »
Ich nehme vor allen Dingen mit, das es wohl unter diesem Gesichtspunkt wie schon unter einigen anderen auch das Beste ist, gleich unbetitelte Eigenentwicklungen zu leiten und Kaufprodukte ganz außen vor zu lassen. Damit allerdings, daß ich zumindest rechtzeitig ankündige, in ungefähr welcher Sorte Welt wir mit welchen Regeln spielen (wenn das denn gerade in meine Verantwortung fällt), werden auch die empfindlichsten Spoilermimosen irgendwie leben müssen. :)