Autor Thema: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...  (Gelesen 8687 mal)

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Luxferre

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Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« am: 29.07.2019 | 07:10 »
Wer von Euch hat früher geleitet und tut es mittlerweile nicht mehr?
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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #1 am: 29.07.2019 | 08:29 »
Lieber Lux,
ich glaube dafür bist du im falschen Forum.  >;D
Aber frag doch mal in so ´nem WOW-Forum oder bei den anonymen Alkoholikern nach  :gasmaskerly:

Da ich aber auch was Produktives beisteuern möchte, formuliere ich die Frage für mich mal um:

Ich wäre kein SL mehr, wenn...

...die SpielerInnen in meinen Runden keinen Spaß mehr hätten
...ich keine Gruppe finden würde, in der es menschlich passt
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Offline unicum

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #2 am: 29.07.2019 | 08:40 »
Wer von Euch hat früher geleitet und tut es mittlerweile nicht mehr?
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Ich hab einfach keine Zeit mehr,... wegen Familie - das ist aber nur ein temporäres Problem denke ich, wenn auch eher mittel und langfristig.

Offline Rhylthar

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #3 am: 29.07.2019 | 08:43 »
...ich meinen eigenen Ansprüchen als SL nicht mehr genügen könnte.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #4 am: 29.07.2019 | 11:53 »
Weil ich stinkend faul bin und deshalb
...ich meinen eigenen Ansprüchen als SL nicht mehr genügen könnte.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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Gewinn.

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #5 am: 29.07.2019 | 13:46 »
Ich könnte dir lediglich die Frage "Ich bin kein Spieler mehr, weil..." beantworten... ~;D
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Offline Vasant

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #6 am: 29.07.2019 | 14:28 »
Ich leite noch begeistert, aber schreibe hier mal stellvertretend für eine SL, die‘s mal probiert hat:
Für sie war das Leiten (und Vorbereiten) ungefähr so entspannt wie Klausurenschreiben (also gar nicht), weil sie den Eindruck hatte, dass sie immer etwas Cleveres, Interessantes und Gutes in der Hinterhand haben musste. Als Spieler hat man immer noch Kollegen da, die mit einem Entscheidungen absprechen oder sie einem ganz abnehmen können. Als SL steht man alleine da. Sobald im Spiel über SL-Entscheidungen diskutiert wird, hat man ja eigentlich schon was verbockt.

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Offline foolcat

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #7 am: 29.07.2019 | 14:50 »
weil sie den Eindruck hatte, dass sie immer etwas Cleveres, Interessantes und Gutes in der Hinterhand haben musste.
Und genau da liegt der Hund begraben. Arbeite nicht härter als die Spieler selbst.  ;D

Und Diskussionen über SL-Entscheidungen gehören nicht ins Spiel, sondern in die Zeit danach. Wenn sich so etwas häufen oder zum Dauerthema werden würde, wäre das auch für mich ein Anlass, über meine fortgesetzte SL-Tätigkeit nachzudenken. Oder mir neue Spieler zu suchen...
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Offline Vasant

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #8 am: 29.07.2019 | 15:14 »
Und Diskussionen über SL-Entscheidungen gehören nicht ins Spiel, sondern in die Zeit danach.
Die Problematik ist doch aber die gleiche: Die Entscheidung ist schon gefallen bzw. die Aktion ausgeführt. Wenn Spieler darüber diskutieren, dann ja meist, weil irgendwer damit unzufrieden war.
Als Spieler kannst du in den meisten Runden (jedenfalls meinem Gefühl nach) problemlos fragen „Hey, ist das okay, wenn mein SC jetzt einen Wutanfall bekommt und dem NSC einfach die Rübe abschlägt?“. Für die SL geht das weniger gut, weil sie dann z.B. oft mit Informationen anrücken müsste, die die Spieler (noch) gar nicht haben (sollen) und sich vielleicht erst später rausstellt, ob das alles so klappt, wie sie sich das gedacht hat, weil es gegebenenfalls an unterhaltsamen Alternativen mangelt... und weil Diskussionen über SL-Entscheidungen nicht als in die Runde gehörend angesehen werden, wie du das ja auch demonstrierst.  :)

Offline foolcat

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #9 am: 29.07.2019 | 19:51 »
Die Problematik ist doch aber die gleiche: Die Entscheidung ist schon gefallen bzw. die Aktion ausgeführt. Wenn Spieler darüber diskutieren, dann ja meist, weil irgendwer damit unzufrieden war.
Die Unzufriedenheit anzusprechen und zu diskutieren, wie es zukünftig besser für alle Beteiligten laufen kann, ist wichtig. Aber dafür sollte man sich schon Zeit nehmen. Im Spiel empfinde ich das als unpassend, weil es den Spielfluss für alle stört. Und wenn eine Person so unreif ist, dass sie während des Spiels nicht darüber hinweg kommt, die beleidigte Leberwurst spielen muss oder bockig wird, dann ist das für mich eher ein Persönlichkeits- als ein Spielerproblem.

Oberste Prämisse für SL und Spieler am Tisch sollte der Spaß am gemeinsamen Spielen/Interagieren für alle sein. Dafür trägt jeder die Verantwortung. OT: Und ja, dabei kann verdammt viel schiefgehen, so dass es so manchem (gerade einem unerfahrenen) SL die Lust soweit verderben kann, dass er/sie diese potentiell schöne und belohnende Erfahrung nicht wiederholen will. Mein Tipp: Nicht aufgegeben, mit Zeit kommt Rat; auch mal, je nach Möglichkeit, ein anderes Publikum suchen.

Als Spieler kannst du in den meisten Runden (jedenfalls meinem Gefühl nach) problemlos fragen „Hey, ist das okay, wenn mein SC jetzt einen Wutanfall bekommt und dem NSC einfach die Rübe abschlägt?“. Für die SL geht das weniger gut, weil sie dann z.B. oft mit Informationen anrücken müsste, die die Spieler (noch) gar nicht haben (sollen) und sich vielleicht erst später rausstellt, ob das alles so klappt, wie sie sich das gedacht hat, weil es gegebenenfalls an unterhaltsamen Alternativen mangelt... und weil Diskussionen über SL-Entscheidungen nicht als in die Runde gehörend angesehen werden, wie du das ja auch demonstrierst.  :)
Ich glaube, wir reden etwas aneinander vorbei, bzw. haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht, was denn nun am ehesten Diskussionen über SL-Entscheidungen auslöst. Bei mir sind das oft Regelanwendung oder -auslegung in unklaren, bzw. von den Regeln nicht abgedeckten Fällen. Um nicht viel (wertvolle) Netto-Spielzeit zu verplempern, entscheide ich unter meiner besten Regelkenntnis etwas und tue es kund. Jetzt kann es sein, dass ein Spieler entweder (gemeint oder tatsächlich) die Regeln besser kennt, oder mit meiner Entscheidung nicht so zufrieden ist, weil das seiner Vorstellung über das Handeln seines Charakters zuwider läuft. Bei tatsächlicher Regelkenntnis lasse ich mich gerne belehren, ist ja kein Aufwand. Aber schon die Diskussion darüber, ob eine RAW Sinn macht oder nicht, geschweige denn meine Entscheidung, getroffen nach RAW/RAI/Bauchgefühl, gehört nicht ins Spiel. Hinterher gerne; vielleicht wird ne Hausregel draus, vielleicht einigt man sich auf was anderes. Ich bin übrigens seit Jahren Fan von schlanken, schnellen Regelwerken, die elementare Dinge in sich konsistent abdecken können, aber nicht in jedes kleinste Detail gehen müssen. Das komplexe erfolgt dann aus dem elementaren.

Dir scheint es um SL-Entscheidungen über Spieleraktionen zu gehen. Wenn mir ein Spieler deine o.g. Frage am Tisch so stellen würde, dann ist das für mich erstmal Meta-Gaming und kein Rollenspiel in diesem Moment. Der Spieler macht (noch) keine Absichtserklärung für das Handeln seines Charakters. Ich würde gezielt auf die Eigenschaften seines Charakters schauen, und ggf. sagen: Du hast z.B. Pazifist als Nachteil, bist gesetzestreu oder gut von deiner Gesinnung her, etc.; dein Charakter wird zwar wütend, aber der Impuls fehlt, jemandem im Affekt die Rübe von den Schultern zu hauen.

Was ich nicht sagen würde: Nein, geht nicht. Erst recht nicht mit Rechtfertigung („Wichtiger NPC, hat wichtige Informationen“, etc.). Ich würde sagen, ja, geht, aber... Ich kann den Spieler einen Intelligenz-, Weltkunde- oder was-auch-immer-Wurf mit Wink-mit-dem-Zaunpfahl-Bonus machen lassen, vielleicht kennt ja der Character die möglichen Konsequenzen besser als sein Spieler.

Gibt es jetzt Seitens des Spielers immer noch Einwände (berechtigt oder nicht), dann soll er bitte eine Absichtserklärung für die ganze Gruppe machen, da diese ggf. eingreifen und ihn daran hindern möchte. Ich hätte kein Problem damit, in die Kampfrundenzählung zu gehen, auch wenn das einem PVP gleichkäme.

Wird mir dann immer noch ein relevanter NPC weggehauen, dann hat das halt Konsequenzen für alle: Ich muss improvisieren, wie ich ohne besagten NPC auskomme, die Spiele müssen improvisieren, wie sie eine kopflose Leiche loswerden, ohne mit roten Händen erwischt zu werden. Spaß für alle.   ;D
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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #10 am: 29.07.2019 | 20:08 »
Ich könnte dir lediglich die Frage "Ich bin kein Spieler mehr, weil..." beantworten... ~;D

Na dann lass mal hören. Kannst ja einen Thread aufmachen.  :d
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Offline Vasant

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #11 am: 29.07.2019 | 20:36 »
@Foolcat:
Ne, da hast du mich falsch verstanden...
Als Spieler kannst du deine Mitspieler bei Bedarf fragen, ob deine Aktion für sie okay ist (SIS, Auswirkungen auf Spielwelt / SCs / Gefühlswelt der Spieler). Falls jemand sagt „ne du, find ich doof“, machst du‘s halt nicht. Fertig. Dann bist du halt kein „mein Charakter ist eben so!“-Typ, sondern ein rücksichtsvoller Zeitgenosse. Das wird einem ja normalerweise nicht vorgeworfen.
(Nebenschauplatz: Die SL hat mir meiner Meinung nach nicht in mein Rollenspiel reinzuquatschen, wenn ich damit nicht rücksichtslos Spieler verstöre, Spielregeln breche oder vereinbarte (Setting-)Konventionen grundlos breche.)
Als SL kannst du deine Mit-SLs in dem Moment nicht fragen, ob der NSC mit seinem super evil Geheimplan das jetzt so durchziehen soll oder ob das okay ist, wenn die Falle jetzt überraschen zuschnappt. Es gibt nämlich (üblicherweise) keine Mit-SLs und alles andere (z.B. „Findet ihr es okay, wenn NSCs freundlich tun, aber euch hintergehen? Wollt ihr das mechanisch lösen?“) hättest du vorher klären müssen.
Also: In manchen Situationen gibt es gefühlt mehr Druck für die SL, so zu reagieren, dass es für alle toll ist, weil es nur eine SL gibt. Spieler im Spiel Fragen ist zwar bestimmt erlaubt, aber weniger üblich / sinnvoll. Das empfand eine SL als Stress und Arbeit und spielt deshalb lieber. Da strickt sie zwar auch Pläne, Hintergrundgeschichten, NSCs und sonstwas, fühlt sich aber damit weniger unter Druck gesetzt.

Offline Caranthir

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #12 am: 29.07.2019 | 20:52 »
Irgendwann fing es aber an, das man mir erklärte wie ich zu leiten habe, aus fehlenden Feedback wurden ungefragte Kritikvorträge, die ungefähr noch einmal die hälfte der Zeit einnahmen, von dem was die Runde selbst gedauert hat, vor allem von Rollenspieltheoretiker, welche die neuste Sau die durchs Dorf getrieben wurde mir vorhalten konnten. (und das ist nur ein kleiner Teil dessen, was ich innerhalb weniger Jahre so erleben durfte)

Kann ich absolut nachvollziehen. Ich habe auch mal eine Runde einschlafen lassen, weil ein Spieler absolut kompetetiv drauf war. Hat sich ständig als SL mit anderen vergleichen müssen. Da war es Standard, dass man am Ende der Runde kritisches Feedback gegeben hat. Ich sehe das inzwischen entspannter. Rollenspiel soll Spaß machen und ist kein Hochleistungssport. Selbst wenn ein SL es jetzt nicht so drauf hat, würde ich ihm/ihr nicht vorhalten, sondern versuchen, als Spieler meinen Spaß zu haben.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

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Offline Jeordam

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #13 am: 29.07.2019 | 20:54 »
Ich bin (aktuell) kein SL mehr (über Oneshots hinaus), weil mein Arbeitgeber eine örtliche Flexibilität fordert, die sich mit langfristiger Planung beisst. Kann leider gut sein, das ich mit wenigen Wochen/Tagen Vorwarnung mehrere hundert Kilometer weiter weg bin, zu Leiten oder generell eine tragende Rolle zu übernehmen wäre dem Rest der Gruppe gegenüber rücksichtslos.

Offline Undwiederda

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #14 am: 29.07.2019 | 20:58 »
Ich leite noch begeistert, aber schreibe hier mal stellvertretend für eine SL, die‘s mal probiert hat:
Für sie war das Leiten (und Vorbereiten) ungefähr so entspannt wie Klausurenschreiben (also gar nicht), weil sie den Eindruck hatte, dass sie immer etwas Cleveres, Interessantes und Gutes in der Hinterhand haben musste. Als Spieler hat man immer noch Kollegen da, die mit einem Entscheidungen absprechen oder sie einem ganz abnehmen können. Als SL steht man alleine da. Sobald im Spiel über SL-Entscheidungen diskutiert wird, hat man ja eigentlich schon was verbockt.

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ich würde da das Buch Play Unsafe empfehlen als passende Lektüre aber nur so am Rande  :btt:

Offline Faras Damion

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #15 am: 29.07.2019 | 21:07 »
Ich leite nicht mehr SR in einer Gruppe, weil den Mitspielern eine sehr genaue Regelkenntnis wichtig ist. Dazu habe ich weder Zeit und Lust.

Spielen oder andere Systeme leiten, ist kein Problem.
« Letzte Änderung: 29.07.2019 | 21:11 von Faras Damion »
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Offline foolcat

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #16 am: 30.07.2019 | 13:08 »
Also: In manchen Situationen gibt es gefühlt mehr Druck für die SL, so zu reagieren, dass es für alle toll ist, weil es nur eine SL gibt. Spieler im Spiel Fragen ist zwar bestimmt erlaubt, aber weniger üblich / sinnvoll. Das empfand eine SL als Stress und Arbeit und spielt deshalb lieber. Da strickt sie zwar auch Pläne, Hintergrundgeschichten, NSCs und sonstwas, fühlt sich aber damit weniger unter Druck gesetzt.
Ja, natürlich ist man als SL mehr Arbeit ausgesetzt als ein einzelner Spieler. Schließlich hält man den ganzen Hühnerhaufen zusammen. Oder versucht es zumindest.  ;)

Aber zum Thema „ich muss als SL so reagieren, dass es für alle toll ist“: Seh ich nicht so, dass man dieser Prämisse jederzeit alles unterordnen müsste. Ich reagiere so, wie ich es im Rahmen der aktuellen Situation (Szene) und im Hinblick auf das Gesamtwerk (Abenteuer, Plot) für passend halte. Spaß ergibt sich dann (meistens) von selbst. Vielleicht bin ich auch so drauf, dass ich (unbewusst) das Komische in einer Situation suche und ggf. einbringe. Da ist es günstig, seine Spieler zu kennen und zu wissen, welche Art von Humor sie anspricht; da ist jede Gruppe anders. Bei uns ist z.B. rabenschwarzer Galgenhumor ein crowd pleaser; je dreckiger, abwegiger, ja abgründiger es zugeht, desto lustiger wird es. Das spielt natürlich in der Wahl unserer Genres (WFRP, Deadlands, Noir, etc.) eine Rolle.

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Offline YY

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #17 am: 30.07.2019 | 13:58 »
Ja, im Kleinen wie bei Ausrüstung u.Ä. ist das sinnvoll und machbar.

Aber gerade bei großen Plotentscheidungen, die man ggf. auch mal improvisieren muss, macht man sich damit schnell nur unnötig Druck. Wenn man mit den Spielern weitgehend auf einer Linie ist, entscheidet man einfach für sich und es ändert sich nichts.
Wenn man aber manches deutlich anders sieht oder empfindet als die Spieler, wird das leicht richtig Arbeit und sehr unangenehm. Das funktioniert auf Dauer nicht.
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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #18 am: 30.07.2019 | 14:30 »
Ich bin kein Spielleiter mehr, weil ich meine Splittermond-Kampagne, die über 1 1/2 Jahre ging, beendet hab und nun als Spieler in DSA 3 teilnehme... :headbang:...ich habe bei DSA halt bestimmte Befürchtungen, aber ich lass mich überraschen... :headbang:
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Albert Camus

"Auf jeden Fall ist dieser "Auteur" (Schlangengott) ein echtes Phänomen. Eine Art Rollenspielentwickler-Kaspar-Hauser-Kaiser-Caligula-Chimäre. Da DARF, nein da MUSS man gespannt sein."

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Offline mattenwilly

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #19 am: 30.07.2019 | 17:52 »
Ich bin kein SL mehr weil es mir zu viele "Problemspieler" gibt:

+ "Ich schau mal wie weit ich den SL nerven kann indem ich seine NSC einfach töte Mann"
+ "Ich will nur Snowflakes spielen/meine Agenda auch im Spiel sehen Dingsda"
+ "Bespass mich Willie" (Nicht verwand mit Warnwesten-Willie)
+ "Regelfuchser Boy"
+ "Optimierungs Olga"
+ "Egowichsen Egon"

und die gehen einzeln oder als Gruppe doch ziemlich auf die Nerven. Als Spieler ist die Lösung recht einfach - aufstehen und gehen. Als SL geht das nicht so ohne weiteres. Daher ist damit jetzt Schluss. Regal weitgehend gesäubert, nur noch Spieler in Runden ohne Problemspieler oder mit SL "hau weg das Bärchi"
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline Blizzard

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #20 am: 31.07.2019 | 08:57 »
Wer von Euch hat früher geleitet und tut es mittlerweile nicht mehr?
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Ich bin noch immer SL. Allerdings hat seit meinem Umzug vor einigen Jahren so ziemlich alles abgenommen in Puncto P&P-Rollenspiel- von einigen Ausnahmen abgesehen.Ich hab das besonders an der Anzahl an Spielrunden gemerkt, die leider drastisch abgenommen hat. Ich habe das am Aufwand, den ich betrieben habe um Mitspieler für eine RPG-Gruppe zu finden gemerkt-der hat leider nicht ab-sondern deutlich zugenommen. Auch teilweise an den Mitspielern in den einzelnen Runden habe ich das gemerkt. Da waren öfters welche dabei, die einfach vom Spielstil& ihrer Art nicht dazu gepasst haben und/oder unzuverlässig waren.

Naja, und wenn sich das über Jahre hinzieht, man mühsam von einer Runde zur nächsten hangelt, nur um dann festzustellen, dass die auch wieder nix ist oder sich in Kürze (schon) wieder auflösen wird, dann ist das einfach ein sehr unbefriedigendes Gefühl und nagt an einem. So gesehen habe ich in den letzten Jahren tatsächlich immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt, einfach alles hinzuschmeißen und es mit dem SL-Posten einfach sein zu lassen. Schon seltsam. Vor meinem Umzug wäre ich nie auf solche Gedanken gekommen.

Aber dann habe ich mich an die vielen coolen, teilweise legendären Runden erinnert, die ich vor meinem Umzug hatte. Und daran, dass ich eben immer noch Kontakte in die alte RPG-Heimat habe und dort gelegentlich vorbeischaue und dort leite. Wenn auch nur sporadisch-aber für diese Leute lohnt es sich, (noch) SL zu sein. Ich hoffe ja, dass sich RPG-Elend hier vor Ort eines fernen Tages doch noch beheben lässt...

Sorry, das ging jetzt vielleicht ein bisschen an der Themenstellung vorbei, aber mir war grade danach mir das mal von der Seele zu schreiben. Insofern keine Begründung für "Ich bin kein SL mehr, weil" sondern eher ein Plädoyer für "Ich bin immer noch SL, weil...". Ist vielleicht auch nicht verkehrt, um mir selbst und anderen SLs, denen es vielleicht genau so geht, mal den Rücken zu stärken.
« Letzte Änderung: 31.07.2019 | 09:33 von Blizzard »
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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #21 am: 31.07.2019 | 09:18 »
Hat das denn örtliche Gründe? Bist du in ein kleines Kaff im Niemandsland gezogen oder wie?
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« Antwort #22 am: 31.07.2019 | 11:23 »
Hat das denn örtliche Gründe? Bist du in ein kleines Kaff im Niemandsland gezogen oder wie?
wohl_auch. Mehr per PM, wenn es dich interessiert.
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Offline Marduk

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #23 am: 16.08.2019 | 12:09 »
... ich im Moment einfach die Schnauze vom SL-Job voll habe. Wie lang das so gehen wird? Mal schauen, aber wie ich mich kenne, wird es mich schon mal wieder Jucken. Aber diesmal versuche ich nicht schon wieder die selben Fehler wie sonst immer zu machen.
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Offline General Kong

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Re: Ich bin kein/e SL mehr, weil ...
« Antwort #24 am: 16.08.2019 | 12:20 »
Hört sich ja schlimm an, bei so manchem. Für solch ein Mutantenspielerstadl würd eich auch meine Freizeit nicht opfern. allerdings weder als Sl noch als Mitspieler.

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