Autor Thema: Sei ein Fan der Charaktere!?  (Gelesen 4414 mal)

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Offline 10aufmW30

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Sei ein Fan der Charaktere!?
« am: 21.10.2019 | 11:02 »
Nachdem felixs das Thema bereits dankenswerter in der "Kritischen Analyse" aufgemacht hat, will ich es hier einfach noch mal aufnehmen.

Das Prinzip der SL sagt folgendes:
Zitat
Sei ein Fan der Charaktere
Halte die Spielercharaktere für Protagonisten einer Geschichte, wie du sie im Fernsehen sehen würdest. Bejuble ihre Siege und betrauere ihre Niederlagen. Du bist nicht da, um sie in irgendeine Richtung zu schieben, sondern nur um an ihrer Geschichte teilzunehmen, die von ihnen und ihren Taten berichten.

Wie interpretiert ihr dieses Prinzip für euch? Unabhängig davon, ob jetzt DW, ein anderes PbtA-Spiel oder beim Rollenspiel als solches.

Ich verstehe dadrunter in allerersten Linie natürlich, spiele nicht gegen die Charaktere. Soll ja noch SL geben, die sich als Gegenpol der Helden sehen.

Dann aber auch, dass es immer mein Ziel sein soll, rauszubekommen, wie es mit dem Charakter weitergeht, und das ist nicht das gleiche wie "Play to find out". Charakter-Stillstand ist langweilig.
Fan sein, heißt ja nicht schwach, weich oder nachgiebig zu sein. Nichts im Leben eines Helden ist sicher, aber ich biete ihm immer die Möglichkeit daraus das beste zu machen und zu glänzen.

Natürlich ist der Fan ein begeisterter, aber unbeteiligter Beobachter, was ja auch der zweite Teil des Prinzips ziemlich deutlich zeigt. Nur, weil ich will, dass ein Charakter unbeschadet bleibt, ist das nicht sein bestes.

Oder um es mit den Worten eines weisen Doktorfisches zu sagen: "Du kannst doch nicht zulassen, dass ihm nie was passiert. Dann passiert ihm doch nie was!"

Vielleicht ist genau das die Quintessenz des ganzen Prinzips... Danke Dorie!

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Offline unicum

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #1 am: 21.10.2019 | 11:21 »
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Bezüglich deines Spoilers - genau solche Spieler kenne ich eben auch  >;D

Online First Orko

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #2 am: 21.10.2019 | 11:29 »
Das sind ja drei Aussagen - ich versuche mich mal als Advocatus Diaboli:

Du bist nicht da, um sie in irgendeine Richtung zu schieben, sondern nur um an ihrer Geschichte teilzunehmen, die von ihnen und ihren Taten berichten.
Es steht ja da explizit: Charaktere - nicht Spieler. Die Charaktere transportieren die Wünsche der Spieler ans Spielgeschehn und die Welt. Als SL bin ich angehalten, die Wünsche zu respektieren und bei meiner Spielgestaltung zu berücksichtigen. Dem gegenüber steht mein Wunsch als SL zur Selbstverwirklichung: Meine Welt, meine Ideen, mein Abenteuer. Kann total geil sein, ist alles nix wert, wenn ich nicht auf die Charaktere eingehe und was daraus hervorgeht eben inkompatibel ist (ein Racheplot für Paladine-SCs; ein Heldenplot für eine Söldnertruppe etc).

Halte die Spielercharaktere für Protagonisten einer Geschichte, wie du sie im Fernsehen sehen würdest.
Der Schlüssel ist hier "wie im Fernsehen [Film, Serie, Stream....]". Halte ich für diskutabel und ggf. nicht zwingend. Der Fokus auf Protagonisten impliziert m.E. eine bestimmte Unterhaltungsform: Soaps, Dramaserien usw. Das muss nicht jeder mögen und nicht für jede Gruppe passen. Insofern resultiert hier nicht automatisch mehr Spielspass und die SL ist angehalten, diese Aussage auf die eigene Gruppe zu prüfen.

Bejuble ihre Siege und betrauere ihre Niederlagen.
Vermutlich die streitbarste Aussage. In der harmlosesten Intonation gelesen sehe ich darin die Aufforderung, einen Sieg nicht zu entwerten und einer Niederlage die Gelgenheit für einen baldigen Sieg folgen zu lassen. Gerade die erste Forderung kann aber im Gegensatz zum vorherigen Forderung (Protagonisten-Drama) stehen, da das Prinzip von Dramaserien ja gerade das ständige Scheitern ist.
Hier den Rhytmus zu finden, der für die Gruppe am Besten ist, ist keineswegs trivial - und zudem noch vom Zufall abhängig. Der Satz ist damit verkürzt und mißverständlich.
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Issi

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #3 am: 21.10.2019 | 14:00 »
 
Zitat
Wie interpretiert ihr dieses Prinzip für euch? Unabhängig davon, ob jetzt DW, ein anderes PbtA-Spiel oder beim Rollenspiel als solches.
Ich "predige" das eigentlich schon länger.
Wen das Wort "Fan" stört, kann auch "Freund" sagen.
Denn wenn ein SL nicht der Freund deiner Figur ist, was ist er denn dann?

These: Nicht wenige  Spieler haben Angst vor ihrem SL. (mEn. gerade vor solchen der "alten Schule"). Eben weil sie nicht das Gefühl haben, dass sie Freunde ihrer Figuren sind.
Sie haben Angst eine Figur mit "Fehlern" oder Ecken und Kanten zu spielen, weil der SL jeden ihrer Fehler gegen sie verwenden würde.
Folglich geht es im Spiel darum unfehlbare Charaktere zu spielen und möglichst keine Fehler zu machen.
Denn solche werden vom Spielleiter unmittelbar bestraft.

- Das tut keiner Art von Rollenspiel gut.
Selbst solchen Runden ohne Drama Fokus nicht.
Es schafft eine Atmosphäre der versteckten Anspannung und Angst.

Dass unfehlbare Charaktere auch für jede Art der Dramatik langweilig sind, brauche ich hoffentlich nicht zu erwähnen.

Edit.
Freund sein bedeutet (für mich):
1. Ich mag die Figur. (Den Spieler mag ich ja auch- wenn nicht, habe ich ein ganz anderes Problem)
2. Ich biete Herausforderungen, Spannung, und freue mich nicht (heimlich), wenn die Figur stirbt.
Sondern ich finde es auch schade, wenn sie verscheidet.
3. Ich honoriere es wenn Spieler Figuren spielen die Schwächen und Gefühle haben, indem ich entsprechende Herausforderungen biete und mit ihnen spiele.
Nicht indem ich versuche sie damit zu "kriegen".




« Letzte Änderung: 21.10.2019 | 14:33 von Issi »

Offline YY

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #4 am: 21.10.2019 | 16:45 »
Ich verstehe dadrunter in allerersten Linie natürlich, spiele nicht gegen die Charaktere.

Für mich geht das deutlich über das Grundvertrauen in den SL hinaus.



Du bist nicht da, um sie in irgendeine Richtung zu schieben, sondern nur um an ihrer Geschichte teilzunehmen, die von ihnen und ihren Taten berichten.

Doch, bin ich  :P :)
Nicht böswillig und nicht unfair, aber glaubwürdig Druck machen und Probleme auftürmen - das sehe ich ganz entschieden als meine Aufgabe.
Und umgekehrt erwarte ich das als Spieler auch ein Stück weit. Zu viel Player Empowerment nimmt mir als Spieler den Spaß am Spiel.


Halte die Spielercharaktere für Protagonisten einer Geschichte, wie du sie im Fernsehen sehen würdest.

Kommt in der Ausprägung auf die konkrete Runde an, aber grundsätzlich beißt sich der Spielanteil des Rollenspiels mit den Erzählstrukturen aus Medien, die man nur passiv rezipiert.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline 1of3

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #5 am: 21.10.2019 | 17:00 »
Ich gebe mal die Beschreibung einiger anderer Spiele zum Besten:

Zitat von: "Masks
BE A FAN OF THE PCs
The main characters of a game of MASKS are always the PCs. No NPC is ever as important as the PCs. And you, as an audience member of this story, are always more interested in the PCs’ stories than anybody else’s stories. When you’re saying what happens next, think about it from the perspective of a fan. What would you want to see next? Would you really want to see the Protégé, an incredibly adept fighter, look like a clumsy fool? Would you really like to see the Transformed just be accepted instantly and loved, without any trials or tribulations? Being a fan means both that you want the PCs to be awesome, and that you want to see them pressed. They go together! Putting pressure on the PCs means they have the chance to be awesome. But it means you won’t want to see them made chumps, or look incompetent, or anything similar. Ruining the core conceits of a character, or taking away what makes them cool—that’s the epitome of not being a fan.

Zitat von: Lecacy 1st
Be a fan of the characters
Like an audience member, you’re here to celebrate their victories and
mourn for their losses. Put them into interesting situations, but never
push them in a particular direction.

Zitat von: "Uncharted Worlds
Be a fan of the characters
Allow the characters to win. Oppose them, challenge them, but don’t take away their
hard-earned victory. Cheer them on. Don’t cheat them. Share in their triumphs, even
while planning their next challenge. Give the characters opportunities to shine. Give them
opportunities to make a difference. Give each of them time in the spotlight. Let their
decisions and actions shape the galaxy

Zitat von: Urban Shadows
BE A FAN OF THE PLAYERS’ CHARACTERS
“Keep the characters’ lives out of control and evolving” doesn’t mean “make the characters’ lives worse.” No one—not you, not the players—wants to see the characters suffer at every turn. It’s predictable, boring, and dull. Being a fan means you want to see them do their thing, to be excellent at something, but also to struggle and maybe even triumph in the face of adversity.
Thus, it’s your job to introduce difficult situations that challenge the players’ characters in meaningful ways. You have to put real stakes on the line— endangering people and places the characters hold dear—but you do so in order to watch them rise above the bullshit or all to their own worst selves. It’s never to watch them suffer just for the sake of suffering.
The worst way to try to keep the characters’ lives out of control is to mindlessly take away their stuff or break what makes them interesting. If The Tainted is trying to keep custody of his kid, don’t kill the kid or resolve the custody battle without exploring the issue  first. Those moves make his life less interesting; his responsibilities become easier to balance because he no longer has to contend with  he mortal world. Same goes for his demonic form: take that away and he’s just another goon in a city filled with replaceable muscle. These moves aren’t totally illegitimate—imagine how awesome it would be for The Tainted to get his demon form back after an  absence—but avoid sloppily punishing the character for being interesting.
« Letzte Änderung: 21.10.2019 | 21:18 von 1of3 »

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #6 am: 21.10.2019 | 17:00 »
Doch, bin ich  :P :)
Nicht böswillig und nicht unfair, aber glaubwürdig Druck machen und Probleme auftürmen - das sehe ich ganz entschieden als meine Aufgabe.
Und umgekehrt erwarte ich das als Spieler auch ein Stück weit. Zu viel Player Empowerment nimmt mir als Spieler den Spaß am Spiel. 
Das ist doch gar nicht in Abrede gestellt. Selbstverständlich darfst du und sollst du als SL Konflikte einführen und die Konsequenzen von Handlungen beschreiben. PbtA-Spiele machen oft sogar deutlich, dass du als SL bei Misserfolgen durchaus kompromisslos sein kannst. Die SL-Spielzüge heißen nicht umsonst „Hard Moves“.

Zitat
Kommt in der Ausprägung auf die konkrete Runde an, aber grundsätzlich beißt sich der Spielanteil des Rollenspiels mit den Erzählstrukturen aus Medien, die man nur passiv rezipiert.

Zustimmung bis auf das „grundsätzlich“. Das würde ich ersetzen durch „mitunter“. Strukturen von Erzählmedien sind dort mit dem Rollenspiel kompatibel, wo das Spiel selbst diese Strukturen abbildet. Bei PbtA sind die Moves ja so ausgelegt, dass es nur mit Mühe möglich wäre, eine Geschichte zu erzählen, die am Genre oder der Dramaturgie vorbeigeht. Und es ist meiner Erfahrung nach sehr einfach und irgendwo auch natürlich, eine Rollenspielsitzung als Serienfolge zu rahmen. Das bedeutet nicht, dass das Geschehen am Tisch nicht ergebnisoffen oder antiklimatisch sein könnte.
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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #7 am: 21.10.2019 | 17:02 »
Ich glaube, ich liege da näher bei YY und würde sagen, ich bin Fan der Charakter, aber nicht ihr Freund, sprich:
  • Ich gebe Charakteren die Möglichkeit zu glänzen, aber die dazu notwendigen Herausforderungen beinhalten eben auch die Möglichkeit des Scheiterns
  • Ich versuche nicht die Charaktere zu töten, aber ich bringe sie gerne in Schwierigkeiten, um ihnen die Chance zu kreativen Auswegen zu geben
  • Wenn es zum Charaktertod kommt, versuche ich den Charakteren entweder eine zweite Chance mit fiesem Deal zu geben, oder zumindest dem Abtreten etwas Glanz zu verleihen
  • Und generell: die Standardantworten auf Ideen der Spieler/Charaktere sind "ja" und "ja, aber" - und wenn es mal gar zu abstrus wird, gibt es trotzdem eher ein "nein, aber" als ein striktes "nein, geht nicht"

Zugebenermaßen merke ich aber häufiger mal, dass es bei dieser Mischung aus herausforderungsorientiertem Spiel und Kulissenschieben für mehr Drama etwas knirscht, was aber m.E. eher an den Mechaniken der PbtA-Spiele liegt und nicht daran, dass ich kein Fan der Charaktere wäre.
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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #8 am: 21.10.2019 | 17:07 »
Ich glaube, ich liege da näher bei YY...

Du liegst damit nicht näher bei YY, sondern so ziemlich auf Linie von Vanilla-PbtA, würde ich sagen.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #9 am: 21.10.2019 | 17:20 »
Du liegst damit nicht näher bei YY, sondern so ziemlich auf Linie von Vanilla-PbtA, würde ich sagen.

Ich bin mir da in zweierlei Hinsicht etwas unsicher, wie nahe ich an Standard-PbtA liegen:
1. Ich bin, was die Reaktion der Welt angeht, relativ kompromisslos - wenn die Charaktere die Wachen der Echsenmenschen durch lautes Rufen in der Nähe alarmieren und dann noch über's freie Feld auf den Tempel zulaufen, dann sind verschanzte Feinde und ein Pfeilhagel die Konsequenz, selbst wenn das ein paar Spielercharaktere kostet (theoretisch wäre auch Umkehr eine Option, aber die jahrelange D&D-Konditionierung, das Alles erschlagbar und Flucht keine sinnvolle Option ist, wirkt hier noch nach). Mein Eindruck war, dass Standard-PbtA hier zu mehr Großzügigkeit anhält
2. Standardmäßig sieht PbtA ja vor, dass Spieler auch mal Fakten in der Spielwelt etablieren, um sich das Leben leichter zu machen - darauf greifen meine Spieler nur sehr eingeschränkt zurück (was mir durchaus recht ist). Es ist also bisher nicht vorgekommen, dass jemand ein "Wissen kundtun" gewürfelt hat und dann festgelegt hat, dass da jetzt ein Eingang in die Festung liegt.
« Letzte Änderung: 21.10.2019 | 17:26 von schneeland »
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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #10 am: 21.10.2019 | 18:03 »
Selbstverständlich darfst du und sollst du als SL Konflikte einführen und die Konsequenzen von Handlungen beschreiben.
...
Das bedeutet nicht, dass das Geschehen am Tisch nicht ergebnisoffen oder antiklimatisch sein könnte.

Speziell für zweiteres:
Was heißt das Ganze denn dann überhaupt noch über die Selbstverständlichkeit hinaus, als SL nicht bewusst gegen die Spieler zu agieren?

Das muss doch auch irgendeine konkrete Forderung aufstellen bzw. eine Zielsetzung beschreiben - je mehr "kann so sein, kann aber auch so sein" ich dazu schaufele, um so inhaltsleerer wird es. Worin besteht denn der Hinweis aufs Fernsehen, wenn das Ganze auch ergebnisoffen und antiklimaktisch sein kann?


Insgesamt muss ich an der Stelle wohl dem Elendssimulator und der (Plot-)Sightseeing-Tour ein Stück weit das Wort reden: Nicht bei allen Spielweisen müssen Charaktere glänzen oder im absoluten Mittelpunkt der Handlung stehen - und das ist mir oftmals lieber als zumindest das, was gefühlt mit "be a fan of the characters" transportiert werden soll.
Für mich steht und fällt das Spiel durch andere Faktoren.
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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #11 am: 21.10.2019 | 18:11 »
Man darf vielleicht auch nicht ausser Acht lassen, dass konsequente Konsequenzen der Markenkern von pbtA ist. Die Spielzüge zwingen dich ja dazu auf jeden Spielzug zu reagieren.

Vielleicht - meine Interpretation - geht es beim Fan-Prinzip ja auch darum, Einsteiger nicht in die Fall zu extreme Konsequenzen laufen zu lassen. Denn das System erfordert schon etwas an Erfahrung: Weiche oder harte Reaktionen, viel oder wenig Schaden, wann geb ich das Heft der Handlung an die Spieler zurück (Ankündigung, Bedrohung oder erst nach dem Schaden?), wie manage ich das Pacing des Dungeons und so weiter.

Und da helfen auch 35 Jahre RPG-Erfahrung recht wenig. :P

Offline Issi

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #12 am: 21.10.2019 | 18:39 »
Ich glaube, ich liege da näher bei YY und würde sagen, ich bin Fan der Charakter, aber nicht ihr Freund, sprich:
  • Ich gebe Charakteren die Möglichkeit zu glänzen, aber die dazu notwendigen Herausforderungen beinhalten eben auch die Möglichkeit des Scheiterns
  • Ich versuche nicht die Charaktere zu töten, aber ich bringe sie gerne in Schwierigkeiten, um ihnen die Chance zu kreativen Auswegen zu geben
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  • Und generell: die Standardantworten auf Ideen der Spieler/Charaktere sind "ja" und "ja, aber" - und wenn es mal gar zu abstrus wird, gibt es trotzdem eher ein "nein, aber" als ein striktes "nein, geht nicht"

Zugebenermaßen merke ich aber häufiger mal, dass es bei dieser Mischung aus herausforderungsorientiertem Spiel und Kulissenschieben für mehr Drama etwas knirscht, was aber m.E. eher an den Mechaniken der PbtA-Spiele liegt und nicht daran, dass ich kein Fan der Charaktere wäre.

 Ok
(Ich fühle mich jetzt mal angesprochen- da ich den Begriff "Freund" eingebracht habe)

Als Spielleiter  "Freund der Figur" zu sein, bedeutet doch nicht, den Helden den "Allerwertesten zu pudern". Oder sie immer sicher überleben zu lassen (durch Regel- Würfel-Drehen).


Wenn ich ein "Freund" der Figuren bin- dann will ich ja, dass sich die Spieler  damit nicht langweilen.-  Dass  sich die Charaktere entwickeln und spannende Sachen erleben.
Stichwort Herausforderungen.- Undzwar auch solche die mal persönlich auf die Figur und ihren Hintergrund zugeschnitten sind.
Eben weil ich mich für die Figur interessiere. -Und sie mir nicht am Allerwertesten vorbeigeht. Und sie für mich schlicht nicht egal/austauschbar  ist.
(Und Herausforderungen  -die noch einen Ausweg zulassen)
Denn nur darüber wird doch die Geschichte- und im speziellen die Figur spannend.

Mit interessanten aber schaffbaren Herausforderungen tue ich doch sowohl dem Spieler als auch der Figur Gutes.
Warum also darauf verzichten? Das macht doch keinen Sinn.

Die Möglichkeit des Scheiterns komplett auszuschließen macht doch noch weniger Sinn.
Das nimmt doch auch dem Spieler selbst auf Dauer die Spannung.
Figuren die automatisch immer alles schaffen- das sind doch jene  "unfehlbaren Charaktere" von denen ich oben geschrieben haben.
Und das ist langweilig.

Es ging um "Wohlwollen"- bitte  keinen "Freibrief" draus machen.




Online schneeland

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #13 am: 21.10.2019 | 18:44 »
Ok, dann sind wir vermutlich weniger weit auseinander als ich angenommen hatte (der Begriff Freund schien mir eine größere Nachsichtigkeit zu implizieren). Nur hier

Mit interessanten aber schaffbaren Herausforderungen tue ich doch sowohl dem Spieler als auch der Figur Gutes.
Warum also darauf verzichten? Das macht doch keinen Sinn.

sehe ich eventuell Unterschiede - wenn da z.B. ein Drache in einer Höhle haust, erwarte ich vom Spieler, zu erkennen, dass Angriff keine gute Option ist. Das heißt nicht, dass man sich nicht hintenrum vorbeischleichen, oder dem Drachen ein paar Ziegen zur Ablenkung vor die Nase werfen, oder sonstiges könnte, aber der Drache ist zumindest im Sinne eines Challenge Ratings keine angemessene Herausforderung für die Charaktere. Möglicherweise sind wir uns auch da einig, daher das Ganze auch mehr zur Klarstellung :)
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Offline Issi

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #14 am: 21.10.2019 | 19:03 »
Ok, dann sind wir vermutlich weniger weit auseinander als ich angenommen hatte (der Begriff Freund schien mir eine größere Nachsichtigkeit zu implizieren). Nur hier

sehe ich eventuell Unterschiede - wenn da z.B. ein Drache in einer Höhle haust, erwarte ich vom Spieler, zu erkennen, dass Angriff keine gute Option ist. Das heißt nicht, dass man sich nicht hintenrum vorbeischleichen, oder dem Drachen ein paar Ziegen zur Ablenkung vor die Nase werfen, oder sonstiges könnte, aber der Drache ist zumindest im Sinne eines Challenge Ratings keine angemessene Herausforderung für die Charaktere. Möglicherweise sind wir uns auch da einig, daher das Ganze auch mehr zur Klarstellung :)
Herausforderungen- können sich Spieler für ihre Figur selbst wählen- Auch einen Drachen.- Man kann ihnen ja als SL  sagen- dass es keine gute Idee ist.
Bzw. dass die Chance zu überleben - klar auf Drachenseite liegt- Wenn es der Spieler dann trotzdem noch machen will.- Ja dann, - jeder hat die frei Wahl.
Bei einigen Systemen bestünde nach Regeln dennoch eine sehr geringe Chance den Drachen zu besiegen- z.B. durch viel Würfelglück.
Aber egal..mal anders:
Wenn jetzt ein Spieler entscheidet, seine Figur springt in eine tiefe Schlucht, mehrere hundert Meter oder etwas Ähnliches, dann ist das eben Selbstmord. (Man kann die Spieler ja darauf hinweisen, dass die Aktion den 99%sicheren Tod zur Folge hat).

Hier kann jeder Spieler eine informierte Entscheidung -zum Selbstmord der Figur treffen-  klar.
Und wenn er weiß, dass er ziemlich sicher sterben wird, dann wird sich hinterher auch keiner beim SL beschweren, wenn es so kommt.

Aber das sind jetzt natürlich alles Sonderfälle.

Oft sind es doch eher die uninformierten Entscheidungen, die zum Tod führen.
Wenn sich der SL verschätzt hat.- Z.B- die Gegner zu stark gemacht hat.
Oder wenn sich die Spieler verschätzt haben.

Sollte das passieren, dann sollte es immer noch Chancen geben, da lebend wieder rauszukommen.
Und auch die Spieler zu informieren- Dass das nicht hinhaut.

Es ist nur ein Spiel.-Die Möglichkeit Fehler zu korrigieren, bevor es zu spät ist, sollte es mMn. geben.
A la "Flieht ihr Narren!" ~;D


Edit.
Ein SL der kein Freund der Figur ist, würde die Spieler nicht warnen, falls sie sich mal extrem verschätzen. Und in den sicheren Tod gehen.
Und er würde ihnen auch keine Chance geben ihre/seine  Fehler ggf. wieder gut zumachen.

 
« Letzte Änderung: 21.10.2019 | 19:20 von Issi »

Offline rockston

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #15 am: 21.10.2019 | 19:11 »
Zitat
Wie interpretiert ihr dieses Prinzip für euch?

Für mich heißt das, dass ich
a) nie versuche, den Charakteren eins auszuwischen,
b) konstant etwas neues über sie herausfinden will, und
c) generell daran interessiert bin, was die Charaktere als nächstes tun werden - welche Entscheidungen sie treffen, und wie sie auf bestimmte Dinge reagieren. Ich versuch also mich selbst in Spannung zu versetzen.

Mit den tatsächlichen Schwierigkeiten und Herausforderungen, die ich den Charakteren entgegenwerf, hat das für mich nur insoweit zu tun, als dass diese auf irgendeine Weise interessant und relevant für die Charaktere sein sollten. Ein Fan zu sein heißt in diesem Fall natürlich nicht, jemanden mit Samthandschuhen anzufassen.

Wenn man sich so das Vertrauen der Spieler/innen sichern kann, hat man meiner Erfahrung nach deutlich spaßigere Runden, in denen sich einfach alle ein bisschen mehr trauen als sonst. Selbst eingefleischte "taktisch spielende" Rollenspieler merken, dass man ein Fan ihrer Charaktere ist, und öffnen sich (zumindest ein bisschen) für unstrategische aber unterhaltsame Handlungen.

Offline 1of3

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #16 am: 21.10.2019 | 21:17 »
Speziell für zweiteres:
Was heißt das Ganze denn dann überhaupt noch über die Selbstverständlichkeit hinaus, als SL nicht bewusst gegen die Spieler zu agieren?

- Du sollst nicht am Markenkern eines SCs fuschen.
-- Du sollst auf Flaggen achten, speziell die aus dem Playbook resultierenden.
- Du sollst nicht versuchen einen Plot durchzuziehen.
--  Du sollst keine NSCs haben, die toller sind als die SCs. Sie können mächtiger sein, aber nicht toller.
- Deine Welt soll durch die Handlungen der Charaktere formbar sein.
-- Schwierigkeiten, die du den Charakteren vorsetzt, sollen sie auch angehen können.
« Letzte Änderung: 21.10.2019 | 21:19 von 1of3 »

Offline Sequenzer

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #17 am: 21.10.2019 | 22:03 »
- Du sollst nicht am Markenkern eines SCs fuschen.
-- Du sollst auf Flaggen achten, speziell die aus dem Playbook resultierenden.
- Du sollst nicht versuchen einen Plot durchzuziehen.
--  Du sollst keine NSCs haben, die toller sind als die SCs. Sie können mächtiger sein, aber nicht toller.
- Deine Welt soll durch die Handlungen der Charaktere formbar sein.
-- Schwierigkeiten, die du den Charakteren vorsetzt, sollen sie auch angehen können.

Das bringt es auf den generell auf den Punkt
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« Antwort #18 am: 21.10.2019 | 23:58 »
Ich würde ja sagen, das bringt es nicht auf den Punkt, sondern formuliert abweichend vom ursprünglichen Geschwampfe so, dass man was damit anfangen kann.

Je nach Lesart beißt sich das sogar stellenweise mit dem, was im Eingangsbeitrag zitiert ist, speziell dem enorm schwammigen Satz mit dem Fernsehen, den ich auf mindestens zwei völlig verschiedene Weisen verstehen kann.

Wie bei 1of3 formuliert ist die angepeilte Richtung wesentlich klarer und obendrauf sind die spielerischen Stellrädchen besser zu sehen :d
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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #19 am: 22.10.2019 | 06:17 »
Ich würde mich ja nicht an dieser Fernseh-Formulierung hochziehen, sicher nur eine Referenz an das aktuelle Medienverhalten potentieller Neulinge. Komm Jugendlichen heute mal mit dem Protagonisten deines Lieblingsbuches. :D

Oder: Sei Fan der Prinzipien :P

Bei einem Spiel wie pbtA, wo Agenden, Prinzipien und Spielzüge sich oftmals in einzelnen Worten und Feinheiten unterscheiden, ist es aber legitim es zu diskutieren.

Offline Issi

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #20 am: 22.10.2019 | 12:10 »
--  Du sollst keine NSCs haben, die toller sind als die SCs. Sie können mächtiger sein, aber nicht toller.
Das wäre mMn. das einzige, was man diskutieren könnte.
Wobei "toller" ja auch ein dehnbarer Begriff ist.
Denn es gibt natürlich immer einmal ein paar Götter, Dämonen oder Halbgötter, Superhelden whatever, die vielleicht nicht nur gut , sondern eventuell auch toll sind.
Ob das nun zum "toller" reicht, ist dann wohl ein eher subjektives Empfinden.

Solche NSC können natürlich auch super Konkurrenten oder Vorbilder für die SC sein.
A la "Der oder die ist cool" oder "Das will ich auch irgendwann mal können".
Oder auch " Dieser oder jener Kandidant nervt mich gewaltig- weil er auf meinem Gebiet besser ist, oder lässiger drauf ist, whatever."

Kritisch wird es nur, wenn die Spieler das Gefühl bekommen, der SL bringt solche Figuren absichtlich, um sie in irgendeiner Form in den Schatten zu stellen.
Wenn so ein "Superheld-Halbgott-Dämon  whatever" einmal  kurz im Abenteuer auftaucht, und wieder verschwindet, ist das denke ich kein Problem.
Problematisch wird es wenn solche Typen immer da sind, und vielleicht sogar vom SL dauerhaft in der Gruppe  mitgeführt werden.


Zur Film und Fernseh-Frage.- Ich verstehe das so:
Der SL sollte kapieren, dass die SC im Mittelpunkt stehen.- Nicht seine NSC und auch nicht seine Abenteuer.
Es sind die SC - um die sich alles dreht.
Die NSC sind für sie. Die Abenteuer sind für sie. (Siehe- B)
(nicht umgekehrt Siehe A).
Die SC sind die Helden der Geschichte.
Und wenn ich  als Spieler das Gefühl habe, dass der SL meine Figur mag. Ja- ihre Entwicklung gerne und interessiert verfolgt,
ist das ein besseres, als wenn ich das Gefühl habe, dem SL geht es primär um "seine Abenteuer", und meine Figur ist für ihn dabei mehr oder weniger austauschbar.

Vielleicht sagen Bilder mehr als Worte.
« Letzte Änderung: 22.10.2019 | 12:30 von Issi »

Offline 10aufmW30

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #21 am: 22.10.2019 | 12:56 »
Toller ist sicher angreifbar, aber eben nicht dauerhaft mehr Spotlight haben. Da gibt es doch nen Begriff für... Peggy Sue... Mary Sue?

Sehr schöne Illu, ja das trifft es sicher am besten.

Offline 1of3

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #22 am: 22.10.2019 | 13:02 »
Das wäre mMn. das einzige, was man diskutieren könnte.
Wobei "toller" ja auch ein dehnbarer Begriff ist.
Denn es gibt natürlich immer einmal ein paar Götter, Dämonen oder Halbgötter, Superhelden whatever, die vielleicht nicht nur gut , sondern eventuell auch toll sind.
Ob das nun zum "toller" reicht, ist dann wohl ein eher subjektives Empfinden.

Das muss man wahrscheinlich von Spiel zu Spiel spezifizieren. In Masks gibt es z.B. die Regel, dass alle Erwachsenen auf ihre Weise engstirnig sind. Bei Legacy sind die SCs diejenigen, die das Ödland zumindest ein bisschen besser machen können uw. In meinem Zauberschul-Hack wird als eigenständiges Prinzip gelten: Make the teachers bad-ass, but preoccupied.

Offline Issi

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #23 am: 22.10.2019 | 13:09 »
Toller ist sicher angreifbar, aber eben nicht dauerhaft mehr Spotlight haben. Da gibt es doch nen Begriff für... Peggy Sue... Mary Sue?

Sehr schöne Illu, ja das trifft es sicher am besten.
"Mary Sue"
Dieser Begriff ist mittlerweile so dehnbar, dass viele SC fast automatisch darunter fallen könnten.
Und darüber zu diskutieren, was eine "Mary Sue" ist, und ob die wirklich immer und überall "böse " ist, ist nochmal eine andere Frage.
- Die Mischung aus "begabt und gutaussehend" reicht ja oft schon, um den Stempel zu verdienen.
Und bekannterweise erfüllen bereits die meisten Helden dieses Klischee.
Das bei NSC völlig zu umschiffen wird wohl ein Ding der Unmöglichkeit sein.
Gerade wenn es um sowas wie "Love-Interests" für die SC geht, wird es selten der häßliche, untalentierte und vollkommen unscheinbare NSC von nebenan sein, der das entsprechende  Interesse erregt.
Selbst Deadpool ist mit seiner großen Liebe zusammenkommen, als er noch nicht aussah wie ein Hacksteak.
 ~;D
« Letzte Änderung: 22.10.2019 | 13:17 von Issi »

Offline YY

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Re: Sei ein Fan der Charaktere!?
« Antwort #24 am: 22.10.2019 | 18:37 »
Komm Jugendlichen heute mal mit dem Protagonisten deines Lieblingsbuches. :D

Das ändert nichts - auch Bücher haben keinen Spielanteil und keine emergente Handlung (jedenfalls nicht beim Lesen ;)).
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer