Autor Thema: Tom Felber beendet seinen Blog  (Gelesen 6065 mal)

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #1 am: 30.03.2020 | 15:24 »
Kannte das Blog bis heute gar nicht - aber holla, was ein feiner Rant! >;D

Offline YY

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #2 am: 30.03.2020 | 15:25 »
Bei den "technischen" Aspekten gehe ich großteils mit.
Der Rest liest sich so, als würden doch die was richtig machen, die immer mit den selben paar Leuten spielen...
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Noir

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #3 am: 30.03.2020 | 15:27 »
Liest sich teilweise aber schon so, als wäre er so ein kleines bisschen beleidigt und bockt deshalb rum ~;D

Offline YY

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #4 am: 30.03.2020 | 15:29 »
Ohne tauglichen Arschgeigenfilter verliert man eben an jedem Hobby irgendwann den Spaß.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Huhn

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #5 am: 30.03.2020 | 15:38 »
Insbesondere mit "Es geht oft nur noch um das Thema, die Grafik und das Material." hat er aber wirklich einen Punkt. Kickstarter tut der Brettspielszene außer schöner Optik häufig nix Gutes, ist so mein Eindruck. Ist ja auch logisch: Die verkaufen ihre Spiele ja schließlich auf Grundlage dessen, wie gut die aussehen und klingen. Spielen kann die unfertigen Produkte vor Kauf ja sowieso kein Mensch. Und hinterher finden die Menschen dann ihr Spiel auf jeden Fall spitze, denn sie müssen vor sich selbst ja rechtfertigen, warum sie so viel Geld dafür ausgegeben haben. Das erklärt auch die vom Blogger erwähnten merkwürdig euphorischen Rezensionen zu gammeligem Kickstarter-Zeugs.

Online Tarin

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #6 am: 30.03.2020 | 15:53 »
Selbst als nichtbrettspielender Spieler kann ich denan so gut verstehen.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Crimson King

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #7 am: 30.03.2020 | 15:55 »
Insbesondere mit "Es geht oft nur noch um das Thema, die Grafik und das Material." hat er aber wirklich einen Punkt. Kickstarter tut der Brettspielszene außer schöner Optik häufig nix Gutes, ist so mein Eindruck. Ist ja auch logisch: Die verkaufen ihre Spiele ja schließlich auf Grundlage dessen, wie gut die aussehen und klingen. Spielen kann die unfertigen Produkte vor Kauf ja sowieso kein Mensch. Und hinterher finden die Menschen dann ihr Spiel auf jeden Fall spitze, denn sie müssen vor sich selbst ja rechtfertigen, warum sie so viel Geld dafür ausgegeben haben. Das erklärt auch die vom Blogger erwähnten merkwürdig euphorischen Rezensionen zu gammeligem Kickstarter-Zeugs.

Grundsätzlich ist die Frage nach mathematischer Austarierung vs. thematischer Präsentation vor allem eine Geschmacksfrage. Der nette Herr erhebt da halt seinen Geschmack zum allgemeingültigen Bewertungsmaßstab. Es mag nun mal nicht jeder sauber durchdesignte Eurogames, weil die sich für viele wie ein Buchhaltungskurs anfühlen.

Auf KS gibt es definitiv viel hochglanzproduzierten Schrott, aber eben auch außergewöhnliche Spiele, die ansonsten kaum einen Markt hätten, weil das finanzielle Risiko nur für große Verlage zu schultern wäre. Bei bbg sind der top 30 aber auch nur vier originär über KS veröffentlichte Spiele plus einem, das eine Neuauflage/Erweiterung eines bereits existierenden Spiels ist, und die haben ihre vorderen Plätze allesamt verdient. Da reden wir aber auch von zwei reinen Euros, einem aufgehübschten Euro, einem Hybriden und nur einem eher ameritrashigen Spiel. Im Ranking regieren weiterhin die Eurogames. Davon abgesehen geht der Trend bei bgg meines Erachtens generell zur digitalen Bewertung, die nur 1 und 10 braucht. Das finde ich eher problematisch.
« Letzte Änderung: 30.03.2020 | 16:08 von Crimson King »
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J.W. von Goethe

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #8 am: 30.03.2020 | 15:58 »
Ich kannte den Blog auch noch nicht, aber da scheinen ein paar gute Beiträge drin zu sein (Spiele zu zweit, ...).  :d
Viele der angesprochenen Kritikpunkte kann ich nachvollziehen.
Ob es das "Pärchenproblem" oder die "olfaktorische Belastung" ist. Aber das ist bei RPG-Runden nicht anders und letztendlich steht und fällt bei jedem sozialen Hobby der Spaß mit der jeweiligen Spielgruppe. Wenn es menschlich nicht passt, ist es auf Dauer eben eher anstrengend als unterhaltsam. Wenn er da jahrelang mit zufälligen Internetbekanntschaften gezockt hat, kann ich mir vorstellen, dass er einige schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Noir

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #9 am: 30.03.2020 | 15:59 »
Bzgl. Kickstarter:

Ich würde behaupten, dass Kickstarter AUCH Kacke produziert. Das liegt aber daran, dass so viel kommt. Und unter der Masse an Spielen, sind dann natürlich auch Spiele dabei, die völliger Käse sind (Hellboy ... ich sehe dich an!) - aber es kommen halt auch extreme Perlen, die ohne Kickstarter gar nicht erst erschienen wären (oder deutlich später ... oder in weniger schöner Ausführung).

Und mal ganz ehrlich: Für mich ist tatsächlich das Thema mit das Wichtigste an einem Spiel. Sicher nicht nur ... aber ein Spiel kann eine extrem coole Spielmechanik haben ... wenn mich das Thema nicht reizt, fällt das Spiel bei uns durch. Gleichzeitig reicht natürlich auch ein cooles Thema nicht aus, damit ein Spiel cool wird (Hellboy ... ich schaue immer noch in deine Richtung!)

Eurogames sind nicht jedermanns Sache ... und in meinen Augen ist ein Hard Euro auch tatsächlich der Archetyp des "schlechten Spiels" ... weil es irgendwann nur noch herumrechnerei ist. Das gleiche sagen andere auch über meine krassen Ameritrash-Spiele. Es ist einfach Geschmack. Und die harten Euros hatten ihre Zeit ... gerade sind es eher die thematischen Ameritrashs ... allerdings ist die Tendenz zum Euro wieder spürbar ... soll heißen: Sein Geschmack wird bald auch wieder mal getroffen werden.

Offline Megavolt

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #10 am: 30.03.2020 | 16:05 »
Ich kenne den Felber nicht, aber er wirkt auf mich auf den ersten Blick wie ein Blödmann.

Wer z.B. meint, man könne nicht humorvoll (bzw. super intelligent, pointiert, sarkastisch, ironisch, selbstironisch, höhenkamm-mäßig usw.) über Spiele berichten und testen, der hat halt noch nicht Shut up & Sit Down gesehen. DAS sind mal krasse Künster. Nur mal zum Beispiel.

Und wer spielt denn mit Leuten, die sich nicht duschen?

Ich will mal "Ok, Boomer" schreiben. Ich machs jetzt einfach.

Ok, Boomer.

 ~;D

Offline Huhn

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #11 am: 30.03.2020 | 16:08 »
Grundsätzlich ist die Frage nach mathematischer Austarierung vs. thematischer Präsentation vor allem eine Geschmacksfrage.
Das stimmt schon. Aber das Spiel sollte funktional sein. Was eben manche Spiele einfach nicht sind (ich schaue da diese bekloppte Saga-Erweiterung für Die Zwerge an). Das ist dann keine Geschmacksfrage mehr, sondern einfach nur noch ärgerlich.

Besonders sympathisch ist mir der Felber nach seinem Text übrigens auch nicht. Viele Probleme ließen sich durch Befolgung der Regel 0 leicht lösen. Ich fand es trotzdem unterhaltsam, seinen Ragequit-Text zu lesen. ;D

Offline YY

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #12 am: 30.03.2020 | 16:13 »
Das erklärt auch die vom Blogger erwähnten merkwürdig euphorischen Rezensionen zu gammeligem Kickstarter-Zeugs.

Joah, da gibts ja zwei verschiedene Ansätze:
Entweder berichte ich über alles, was ich teste, oder ich berichte nur über das, was ich gut finde.
So oder so tut man gut daran, für eine taugliche Rezension etwas genauer auszuführen, was einem warum gefällt und was warum nicht - denn ohne den Rezensenten und seine Prioritäten zu kennen, bringt mir das alles eh nichts.
Allein mit dem Maßstab fallen schon viele Rezensionsangebote komplett raus; von bezahlten Rezensionen gar nicht angefangen.


Allgemein zu Kickstarter:
Da hat man immerhin den Pitch - das braucht zwar auch etwas Erfahrung, um die einordnen zu können, aber das ist schon mal mehr als ein kurzer Text und ein Cover als Grundlage für einen Kauf ;)
Oder man wartet eben auf Rezensionen von Leuten, auf deren Meinung man etwas gibt. Selbst für KS-exklusive Titel gibt es einen Sekundärmarkt.

Grundsätzlich ist die Frage nach mathematischer Austarierung vs. thematischer Präsentation vor allem eine Geschmacksfrage.

Das sind ja keine Gegensätze.
Und gutes oder schlechtes/misslungenes Design gibt es auch im Vergleich von Ameritrash-Spielen untereinander.

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Offline Huhn

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #13 am: 30.03.2020 | 16:26 »
So oder so tut man gut daran, für eine taugliche Rezension etwas genauer auszuführen, was einem warum gefällt und was warum nicht - denn ohne den Rezensenten und seine Prioritäten zu kennen, bringt mir das alles eh nichts.
Oh ja. In dem Sinne finde ich es auch unnötig, jedes Spiel mit vielen verschiedenen Spielgruppen getestet zu haben, um dazu eine Rezension schreiben zu können (wie Felber es fordert). Ich nutze das Spiel ja auch nur in meiner heimischen Runde mit den immer selben Leuten. Denen muss es gefallen.

Offline Crimson King

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #14 am: 30.03.2020 | 16:27 »
Joah, da gibts ja zwei verschiedene Ansätze:
Das sind ja keine Gegensätze.

In vielen Fällen schon. Sowas wie KDM oder Nemesis kann oder will man nicht mathematisch ausbalancieren. Die Unfairness ist Teil des Spielprinzips. Auf sowas stehe ich überhaupt nicht, aber deshalb sind die Spiele noch lange nicht schlecht.

Und gutes oder schlechtes/misslungenes Design gibt es auch im Vergleich von Ameritrash-Spielen untereinander.

Ganz ohne Frage. Da geht aber dann aber um andere Aspekte als Fairness und Balance.
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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #15 am: 30.03.2020 | 17:14 »
Sowas wie KDM oder Nemesis kann oder will man nicht mathematisch ausbalancieren. Die Unfairness ist Teil des Spielprinzips.

Felber geht es recht offensichtlich um das, was im Videospielbereich gerne "Grafikblender" genannt wird.
Also Spiele, die dem Konzept nach halbwegs ausbalanciert sein sollten, es aber nicht sind, weil man sich auf andere Aspekte fokussiert hat - ähnlich wie im Videospielsektor solche, die man besser bewerben kann und die mehr initiale Käufer anziehen: Aufmachung, Umfang, Atmosphäre.

Ist so ein bisschen analog zum Thema mangelhafte KI in Videospielen, von dem wir es kürzlich hatten: Das interessiert nur einen Bruchteil der Kundschaft so sehr, dass sie deswegen Spiele nicht kaufen.
Dem Rest ist das eher egal, gerade wenn viel gekauft und wenig gespielt wird, wie das für KS-affine Spieler oftmals der Fall ist.


Man könnte sich da vor Allem streiten, ob wirklich der Anteil solcher Grafikblender größer geworden ist oder mit dem allgemeinen Brettspielboom nur die absoluten Zahlen. Wenn der Großteil von allem Mist ist und man sich damit befasst, möglichst breit zu testen, hat man heute natürlich mehr davon auf dem Spieltisch.

Da fällt es oftmals schwer, sich die ebenfalls größer gewordene Zahl gelungener Spiele ins Gedächtnis zu rufen.
Aber wenn ich mal so überlege, fallen mir aus der ferneren Vergangenheit nur eine Handvoll nennenswerter Spiele ein, von denen wiederum nur ein kleiner Teil zeitlose Klassiker sind und die anderen deutlich in die Kategorie "wir hatten ja nichts" fallen.
Von den Spielen aus "meiner" Ecke der Brettspielerei, die ich mir recht selektiv ins Regal gestellt habe, ist der allergrößte Teil aus den letzten zehn Jahren.
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Offline Runenstahl

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #16 am: 30.03.2020 | 17:58 »
Sowas wie KDM oder Nemesis kann oder will man nicht mathematisch ausbalancieren. Die Unfairness ist Teil des Spielprinzips. Auf sowas stehe ich überhaupt nicht, aber deshalb sind die Spiele noch lange nicht schlecht.

Da muß ich mal reingrätschen. Ich kenne beide Spiele. Für meinen Geschmack finde ich KDM ziemlich mißlungen, während Nemesis bestenfalls noch okay ist. Das wenige was ich von denen gesehen habe war jedoch sehr gut ausbalanciert. Bei den KDM Kämpfen haben wir sehr oft ganz knapp gewonnen was (wenn es denn kein Zufall war) für gutes Balancing spricht. Nemesis habe ich nur einmal gespielt, aber unfair kam es mir auch nicht vor (wir haben nur Fehler gemacht). Gerade bei diesen Spielen sollte schon ein gewisses Balancing vorhanden sein, denn es macht keinen Spaß wenn man ein Szenario nur durch Glück gewinnen kann.

(Warum die mich nicht ansprechen ist eine andere Sache, KDM ist viel zu friemelig, hat ein extrem unübersichtliches Regelwerk und einen völlig hirnlosen Kartenstapel der aus Kopien ein- und derselben Karte besteht)
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Offline Hewisa (gone for good)

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #17 am: 30.03.2020 | 18:07 »
Bei bbg sind der top 30 aber auch nur vier originär über KS veröffentlichte Spiele plus einem, das eine Neuauflage/Erweiterung eines bereits existierenden Spiels ist, und die haben ihre vorderen Plätze allesamt verdient. Da reden wir aber auch von zwei reinen Euros, einem aufgehübschten Euro, einem Hybriden und nur einem eher ameritrashigen Spiel. Im Ranking regieren weiterhin die Eurogames.
OT, aber neugierig un zu faul zum selber recherchieren: Welche sind das denn außer Gloomhaven?
Spirit Island, Scythe und 7th Continent hätte ich gesagt. Und was noch?
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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #18 am: 30.03.2020 | 18:10 »
Gerade bei diesen Spielen sollte schon ein gewisses Balancing vorhanden sein, denn es macht keinen Spaß wenn man ein Szenario nur durch Glück gewinnen kann.
Also was ich an Spielberichten über KDM gelesen habe, hatte des öfteren mal solche Sachen wie "Ziehe eine Karte und schmeiß die Kampagne in die Tonne".
Das ist ziemlich weit entfernt von Balance. ;D
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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #19 am: 30.03.2020 | 18:47 »
OT, aber neugierig un zu faul zum selber recherchieren: Welche sind das denn außer Gloomhaven?
Spirit Island, Scythe und 7th Continent hätte ich gesagt. Und was noch?
Und Brass Lancaster/Birmingham dürfte die Neuauflage/Erweiterung eines bereits existierenden Spiels sein. (Wobei ich persönlich nicht viel von 7th Continent halte)
EDIT: Interessanterweise haben wir mit Viticulture Essential Edition sozusagen das Gegenstück zu Brass. Das Originalspiel war ein Kickstarter und die Neuauflage ist dann keiner mehr.
« Letzte Änderung: 30.03.2020 | 18:50 von 6 »
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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #20 am: 30.03.2020 | 18:49 »
Ich kann dem Blogpost zu weiten Teilen auch zustimmen.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #21 am: 30.03.2020 | 22:55 »
Ich finde, dass gerade in letzten Jahren viele richtig gute Spiele per Kickstarter kamen:

Nemesis, Champions of Midgard, Rum&Bones, Western Legends, Scythe, Root, Through the Ages

Da fällt mir wenig aus den 90ern und 2000ern ein, das da bei Spieltiefe, Interaktion und Emotionalität mithalten kann. Einzig Klassiker wie Galaxy Trucker, Richochet Robots, Agricola, Zug um Zug kommen heran, aber alleine Nemesis, Root und Champions of Midgard haben so geile Mechanismen...


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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #22 am: 30.03.2020 | 23:14 »
Felber geht es recht offensichtlich um das, was im Videospielbereich gerne "Grafikblender" genannt wird.

Nach meiner Wahrnehmung rantet er eher generell über den seit drei, vier Jahren grassierenden Trend bei Kickstarter ab, 10 kg Miniaturen und Hochglanzkomponenten mit angetackertem Spiel zu verkaufen. Dabei geht es schon klar um thematische Spiele und nicht um Euros. Mich würde wundern, wenn der Herr kein ausgeprägtes Faible für komplexe Euros hätte.

Er liegt mit seiner Kritik ja auch beileibe nicht falsch. Lediglich sein Pauschalurteil darüber, dass Spiele doch bitteschön mathematisch ausbalanciert sein sollen, ist daneben. Das gilt für Euros, und eine Vielzahl bedeutender Entwickler von Eurogames haben auch entsprechenen akademischen Hintergrund (bspw. Alexander Pfister Finanzmathematik, Stefan Feld Physik, Uwe Rosenberg Mathematik), aber es gibt eben viele Spiele, die mit Begeisterung gespielt werden, obwohl sie nicht ausbalanciert sind. Die sind nicht schlecht, nur anders. Sich dann darüber zu ärgern, dass sich solche Spiele bei bgg auch einer gewissen Beliebtheit erfreuen, zeugt schon von einer gewissen Kleingeistigkeit.

Und definitiv wurden eine Reihe sehr guter Spiele gekickstartet, von denen es einige ohne KS definitiv nicht gäbe.


Da muß ich mal reingrätschen. Ich kenne beide Spiele. Für meinen Geschmack finde ich KDM ziemlich mißlungen, während Nemesis bestenfalls noch okay ist. Das wenige was ich von denen gesehen habe war jedoch sehr gut ausbalanciert. Bei den KDM Kämpfen haben wir sehr oft ganz knapp gewonnen was (wenn es denn kein Zufall war) für gutes Balancing spricht. Nemesis habe ich nur einmal gespielt, aber unfair kam es mir auch nicht vor (wir haben nur Fehler gemacht). Gerade bei diesen Spielen sollte schon ein gewisses Balancing vorhanden sein, denn es macht keinen Spaß wenn man ein Szenario nur durch Glück gewinnen kann.

Beide Spiele können dich mit ihren Zufallmechanismen total in die Scheiße reiten, ohne dass du was dagegen tun könntest. Das ist bei Spielen meine Definition von unfair und nicht ausbalanciert. Das heißt nicht, dass kompetente Spieler nicht grunsätzlich die besseren Siegchancen hätten und alles nur vom Zufall abhängt. Aber der Einfluss des eigenen Skills aufs Endergebnis ist wesentlich geringer als, sagen wir mal, bei Terra Mystica.


OT, aber neugierig un zu faul zum selber recherchieren: Welche sind das denn außer Gloomhaven?
Spirit Island, Scythe und 7th Continent hätte ich gesagt. Und was noch?

Blood Rage und Brass: Birmingham, das eine Weiterentwicklung aus dem originalen Brass (inzwischen Brass: Lancashire) ist.


Nemesis, Champions of Midgard, Rum&Bones, Western Legends, Scythe, Root, Through the Ages

TtA kam per Kickstarter? Die Neuauflage definitiv nicht. Das hat Czech Games auch nicht nötig. Von Champions of Midgard waren auch nur die Addons ein Kickstarter.

Die Liste könnte man ansonsten geschmacksbasiert beliebig verlängern.
« Letzte Änderung: 30.03.2020 | 23:24 von Crimson King »
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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #23 am: 30.03.2020 | 23:18 »
@Tele:Nur so am Rande: Through the ages ist von 2006. Der Kickstarter war nur eine Neuauflage. Unterschätze nicht die alten Spiele. Brass ist ein ähnlich altes Spiel, das "nur" Alter Wein in neuen Schläuchen.
(Ich könnte jetzt ja mit der Reihe anfangen mit über 100 folgenden Varianten kommen von 1974, das was Spieltiefe und Interaktion angeht, für mich immer noch überreicht ist, aber ich lasse mal 18xx stecken. ;))
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Re: Tom Felber beendet seinen Blog
« Antwort #24 am: 30.03.2020 | 23:21 »
@CK: Sorry ich muss klugscheissen. Blood Rage ist 31. ;)
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