Autor Thema: Rollenspiel im Rollenspiel – funktioniert das?  (Gelesen 687 mal)

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Offline Turning Wheel

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Es gibt einige Settings, die eine Kunstwelt innerhalb des Rollenspiels liefern, in der der Charakter dann Rollenspiel macht.
Mal wieder erinnert worden an dieses inzwischen recht alte Thema, bin ich durch die Fernsehserie Westworld.

Beispiel 1: Es gab in meiner Rollenspielhistorie mal den Versuch, einer Rollenspielkampagne im Matrix-Setting, welche relativ schnell gescheitert ist –
und zwar weil die Handlung in der Matrix als aufgesetzt, künstlich und dadurch langweilig rüberkam.

Beispiel 2: Es gibt auch das 80er-Jahre-Rollenspiel Dreampark, das sehr stark von den etwas älteren Filmen Westworld und Futureworld inspiriert wurde.
Ich hätte das eigentlich schon immer mal gerne ausprobiert, aber das leider nie gespielt aus Ermangelung von griffigen Ideen für Plots
bzw. Geschichten die Relevanz haben. Es will mir einfach nichts für die zweite Ebene einfallen, das richtig unter die Haut geht.

Beispiel 3: Etwas das in meiner Rollenspielhistorie sogar öfter vorkam, war das vom SL ausgehende Stilmittel einen Abschnitt oder das ganze Spiel nachträglich
als Traum einzuordnen. Das war bisher immer wenn es passiert ist eine große Enttäuschung und ein noch größerer Abtörner, weil eben retrospektiv
alles entwertet wird, was im Spiel passiert ist.

Ich bin mir nicht sicher. ob das nur ein Gefühl von mir persönlich ist, aber ich denke, dass solche Rollenspiele innerhalb des Rollenspiels
nicht funktionieren, wenn man (wie ich) auf der Suche nach starker Immersion ist. Und vielleicht auch sonst nicht funktionieren.
Meiner Erfahrung nach mangelt es den Geschichten, die innerhalb der "tatsächlichen" Geschichte stattfinden an Relevanz und mich rockt
daran einfach gar nichts.

Das sind erst mal nur so ein paar halbgare Gedanken.
Mich würd interessieren, ob ihr so was auch schon gespielt habt, ob ihr auch schon ähnliche Erfahrungen damit gemacht habt und wie ihr
meine Gedanken dazu generell einordnen würdet und ob es vielleicht Dinge gbt, die man dabei beachten muss, damit es gut funktioniert.
« Letzte Änderung: 9.05.2020 | 00:21 von Turning Wheel »

Offline Isegrim

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Re: Rollenspiel im Rollenspiel – funktioniert das?
« Antwort #1 am: 9.05.2020 | 02:25 »
Rollenspiel im Rollenspiel funzt, wenn es für die SCs immer noch um i-was geht. Wenn es nur eine Freizeit-Beschäftigung ist (wie es Rollenspiel für die meisten Spieler darstellt): Who cares? Wenn es i-wie im Zusammenhang mit dem wirklichen Spielgeschehen steht, dann tun's die SCs.
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Offline Taysal

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Re: Rollenspiel im Rollenspiel – funktioniert das?
« Antwort #2 am: 9.05.2020 | 06:59 »
Deine drei Beispiele habe ich schon mal mehr und mal weniger umgesetzt. Hat bisher immer gut funktioniert. Vor allem Traumabenteuer waren sehr spannend, selbst jene, bei denen die Spieler wussten, dass sich ihre Charaktere in einem Traum befinden. Die Relevanz war immer dadurch gegeben, wie in jedem normalen Abenteuer, dass ja nichts grundlos passiert. Da ist es ja egal, ob real oder in einem Traum – oder in einer künstlichen Welt innerhalb einer realen Welt. Schlussendlich ist das Rollenspiel selbst ja auch eine simulierte, gespielte Welt. Es gibt dann einfach eine weitere Ebene (oder mehrere).
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Offline Supergerm

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Re: Rollenspiel im Rollenspiel – funktioniert das?
« Antwort #3 am: 9.05.2020 | 07:54 »
Im B! gibt es zwei Themen (hier und hier), in denen es vor allem darum geht, Tischrollenspiel zu betreiben, also z. B. Milennium's End-Charaktere, die Vampire zocken o. Ä.

Das Ergebnis ging eher in die Richtung, daß man entweder bewußt klischeehafte Rollenspieler verkörpern müßte oder daß es irgendwann nciht mehr auffallen würde oder daß man das Rollenspiel im Rollenspiel irgendwann wahrscheinlich so betreibt, als ob man das System im Rollenspiel direkt spielen würde.


Offline KhornedBeef

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Re: Rollenspiel im Rollenspiel – funktioniert das?
« Antwort #4 am: 9.05.2020 | 09:11 »
Ich habe letztes Jahr einen actual Play Podcast gehört, ich glaube es war Times and Tentacles, bei denen alle SC Teil einer Theaterproduktion waren. Das kann man natürlich nutzen, so dass sie z.b. Teile eines Stücks aufführen müssen, um ein Mysterium zu lösen.
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