Autor Thema: Die Notwendigkeit des Englischen !  (Gelesen 12980 mal)

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Offline nobody@home

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #25 am: 29.07.2020 | 10:54 »
Deutsch/Englisch ist so ziemlich die eine Sprachbarriere, von der ich in guter Näherung behaupten kann, daß sie für mich persönlich nicht mehr wirklich existiert. Ich mag mangels Gelegenheit zur Übung mitten in D-Land gelegentlich mal über die konkrete Aussprache eines englischen Wortes stolpern, aber zum fließenden Lesen, Schreiben, Denken und Verstehen reicht's. Liegt wahrscheinlich mit daran, daß ich noch seinerzeit während meiner Schulzeit in einer benachbarten Bücherei über ein Regal mit englischsprachigen Romanen gestolpert bin und angefangen habe, die auch in meiner Freizeit lesen zu wollen...und spätestens, seit ich mich im Internet herumtreibe, gibt's ja ohnehin mehr englischsprachiges Lese- und Hörfutter, als hundert Instant-Klone von mir in einem Leben verarbeiten könnten. ;)

Insofern sehe ich nicht wirklich ein, daß ich mich rein auf deutschsprachige Produkte beschränken sollte, zumal das Angebot an sowohl Übersetzungen als auch an eigenständigen Originalprodukten (DSA mit allem dazugehörigen Bloat ausdrücklich mit eingerechnet) da im Vergleich zum gesamten englischsprachigen Markt schon etwas armselig daherkommt. Und wenn ich ein Spiel auf Englisch schon habe, überlege ich mir natürlich zweimal, ob ich die Übersetzung wirklich auch noch brauche (was nicht ausschließt, daß mir der Zufall die übersetzte Version zuerst in die Hände spielt). Gespielt wird trotzdem normalerweise weiterhin auf Deutsch plus Spieljargon, wo nötig; Ausnahmen davon habe ich eigentlich nur auf dem einen oder anderen Con mit ausländischen Gästen erlebt.

Offline JS

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #26 am: 29.07.2020 | 11:01 »
Bei mir gehören englische Regelwerke sei jeher zum permanenten Sprachtraining dazu. Ich lese (und höre) viel und gerne Englisch im Internet und im Spiel- sowie Fachbuchbereich, aber mag interessanterweise keine englischsprachigen Romane, Serien oder Filme. (Verrückt, weil ich gerne spanische oder japanische Serien mit Untertiteln gucke.) So muß ich mir eben anders helfen.
Das Ergebnis ist ganz amüsant, weil ich Englisch weitgehend fließend lesen und, falls nötig, simultan übersetzen kann, aber beim Sprechen ganz schön stolpere und trottele. Somit käme für mich eine englischsprachige Runde auch nicht in Frage.
Denglisch meiden wir, falls möglich, aber machen uns auch keine Kopf, wenn es denn mal aufkommt.

Übrigens kaufe ich seit längerem vorwiegend und bewußt die englischen Rollenspielbücher, weil in den deutschen Ausgaben die Schrift oftmals etwas kleiner und mir damit zu klein für entspanntes Lesen ist.
« Letzte Änderung: 29.07.2020 | 11:03 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline tartex

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #27 am: 29.07.2020 | 11:07 »
Ich habe mir 14 mit unterdurchschnittlichen Schulenglischkentnissen angefangen englische Regelbücher zu lesen. (Das war 1992.) Die Begeisterung für das sonst nicht verfügbare war einfach groß genug. Ging eigentlich von Anfang an an flüssig.

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Offline Derjayger

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #28 am: 29.07.2020 | 11:20 »
Ging mir auch so. Ich bin echt dankbar für die Englisch-Skills, die daraus erwachsen sind.

Trotzdem finde ich, dass deutsche Texte, solange sie nicht schlechter sind als die englischen, tendenziell mehr Flavor entfalten, wenn sie von einer deutschsprachigen Gruppe gespielt werden. Ich merke das immer, wenn ich nach langem Denglisch-Setting-Kaulderwelsch ein originär deutschsprachiges Setting lese.
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Crizzl

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #29 am: 29.07.2020 | 11:23 »
Ich habe viele meiner Bücher auf Englisch, seit ich Kinder habe, die gerade ins Rollenspielalter kommen (Grundschule, ich auch  :korvin:), beiße ich mir deswegen in den Arsch, weil gerade die für sie spannenden Bücher bei mir natürlich nur auf Englisch liegen, ihr Englisch aber halt noch lange nicht für ein komplexes Regelwerk reicht und sie auf Englisch auch nicht so leicht länger lesen.

Fazit für mich: In Zukunft (und auch jetzt schon) wieder vermehrt auf Deutsche Bücher setzen. Was es nicht auf Deutsch gibt, muss dann schon verdammt besonders sein, dass ich Geld dafür ausgebe.

Seit ich gemerkt habe, dass auf Arbeit unter 30 Software-Entwicklern mindestens 2 mit sehr begrenztem Englisch sind (funktional für Meetings), gilt das umso mehr: Wenn schon Software-Entwickler, die wirklich alles auf Englisch nachlesen und auf Denglisch dokumentieren müssen, keine 99%-Flüssig-Quote haben, kann ich das anderswo erst Recht nicht erwarten.

Ich habe bewusst vor zwei oder drei Jahren angefangen, mir nur noch deutsche Bücher zu kaufen. Den ersten Grund hast du genannt, ich habe drei Kinder und die Familienrunde ist mit "So nicht Schurke!" gestartet. In Zukunft werden wir wohl auch andere Spiele spielen, vor allem da die Große schon neugierig in andere Bücher geschaut hat.

Zweitens schließt es Menschen aus. Ich merke gerade in meiner Roll20-D&D-Runde, wie sehr ein Spieler mit der englischen Sprache kämpft.

Drittens ist dieses "Nur englische Bücher sind true!" eine alberne Gatekeeping Mentalität des Internets und eine lautstarke Minderheit, was alleine schon die Anzahl der Auflagen der PF-, D&D-, DSA-, Cthulhu- und Shadowrun-Grundregelwerke zeigt. Welchen "großen* internationalen RPG-Trend verpasst man denn, wenn man sich auf deutsche Bücher beschränkt?

Offline D. Athair

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #30 am: 29.07.2020 | 11:30 »
Für mich ist das ne Mischung aus Beidem: Englisch und Deutsch.


Bei Rollenspielkram gibt es viele interessante Sachen einfach nicht auf Deutsch ... und da ich da relativ wenig Schwierigkeiten habe, kaufe ich auch viel englischen Kram. (Zunehmend mit der Tendenz US-Kram auszulassen, weil ich da mit einigen kulturellen Mentalitäts-Sachen nicht so gut klar komme.) Ansonsten bin ich überhaupt kein Fan von den großen Mainstream-Spielen (Pathfinder, D&D3+, Shadowrun, SpliMo, DSA, alte Welt der Dunkelheit (V20 & Co.)).

Am Spieltisch: Wenn ich leite, dann übersetze ich eigentlich immer den Charakterbogen und oft auch häufig genutzte Begriffe, sodass Denglisch am Spieltisch möglichst wenig vorkommt.


[Sprachbarriere:] Da es immer auch Leute gibt, die schlecht Englisch können (meines Bruders Kinder gehören dazu) ... und weil mir eine gelungene Übersetzung Aufwand spart, nehm ich auch ganz gern Übersetzungen. Manchmal warte ich darauf, wenn die Aussicht auf eine gut brauchbare Übersetzung vorhanden ist (Mythras ist da so ein Fall, bei WFRP2 war es auch so). Manchmal hole ich mir zu einem englischen Buch das deutsche PDF. Manchmal anders rum. Manchmal kaufe ich doppelt. Manchmal bleibt es bei einer Sprache.

... da zunehmend mehr internationales Online-Spiel oder das Spielen mit Leuten, die kein Deutsch können, auch Thema wird,
verschiebt sich das Ganze nochmal in Richtung "Zweisprachigkeit" bzw. ich überleg mir zunehmend genauer, für welche Kontexte ich das Spiel will und welche Sprache ich für ein RSP-Werk nehmen will (wenn ich die Wahl habe).



Welchen "großen* internationalen RPG-Trend verpasst man denn, wenn man sich auf deutsche Bücher beschränkt?
Kaum einen. Die rhetorische Frage geht allerdings schon davon aus, dass man überhaupt an
>> "großen* internationalen RPG-Trend[ s] << interessiert ist. Das muss nicht der Fall sein.

Im DIY-Bereich von Indie, Freiform, OSR und W100 verpasst man viele coole Sachen und hilfreiche Werkzeuge.
« Letzte Änderung: 29.07.2020 | 11:42 von D. Athair »
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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #31 am: 29.07.2020 | 11:42 »
Ich habe mir mit Gamma World (2nd Edition glaube ich) 1985 das erste englische Rollenspiel zugelegt, weil ich mich an AD&D nicht herangetraut habe. Langenscheidt daneben - und los!
Die intrinsische Motivation (ICH WILL DAS SPIELEN!) war groß!

Von da an habe ich immer mehr auf Englisch gekauft, gelesen und (in dem üblichen Fachterminuskauderwelsch) gespielt.

Hätte ich gewartet, bis Gamma World - oder später HERO - auf Deutsch erscheint, säße ich heute immer noch im Rollenspielewartezimmer der unerfüllten Wünsche.

Manchmal kaufe ich Regelwerke doppelt - sozusagen als Unterstützung deutscher Verlage (manchmal auch "nur so"). Aber leider ist das sprachlich manchmal zu wenig Übersetzung und zu nahe an der Originalsprache - eine gute Übersetzung soll sich ja so anhören, als gäbe es sie gar nicht.

Das ist leider selten der Fall.

Prima übersetzt sind meiner Meinung nach alle Mythras-Sachen - da kaufe ich sogar lieber die Übersetzungen!

13th Age habe ich auf Englisch nicht geblickt - auf Deutsch schon. Hier und da ein kleiner Schnitzer, aber insgesamt sehr schön.

D&D 5 - zur Lesebrille noch die Lupe ... nein danke.

Cthulhu - da gefallen mir die englischen Sachen besser, weil sie sich wie ein Spiel anfühlen, nicht wie ein Lesebuch für das Pro-Seminar "Neuere Geschichte - Schwerpunkt: Die Weimarer Republik".

Hier sieht man aber Verbesserungen (ich sage nur: KAMBORN!  :d). Auch: Die deutschen Sachen sind als Übersetzung billiger als die Originale! Das ist sicher ein gutes Kaufargument!

DCC scheint auf Deutsch ordentlich, ist auf Englisch aber deutlich günstiger. Ich hab beide Versionen ...  ::)

Wer englische Rollenspiel spielt, hat eine größere Auswahl und/oder eine kürzere Wartezeit. Und schult sein Englisch.
Wer häufig lange Waldwanderungen macht, ist viel an der frische Luft, hat ein besseres Lungenvolumen und stramme Waden.

Beides macht einen weder zu einem besseren oder schlechteren Menschen und man darf weiterhin auch nur deutsche oder übersetzte Sachen spielen oder nur ab und zu einen Spaziergang machen.
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Offline Infernal Teddy

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #32 am: 29.07.2020 | 11:46 »
Trend? Keinen. Settings und Spiele? Sehr viele.
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Offline Gunthar

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #33 am: 29.07.2020 | 12:04 »
Bei mir ist es eine Altlast, dass ich heute D&D 5e in Deutsch mit englischen Begriffen spiele. Hatte mit AD&D Englisch gelernt.
Aktuell haben wir die Bücher zwar auf Deutsch, nutzen aber auch englische Begriffe in der Gruppe. Schade bei D&D 5e ist, dass diverses nicht übersetzt wird.
Spieler in D&D 5e: "12 + viel, trifft das?"

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
Three Rings for the Elven-kings under the sky,
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Offline Jiba

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #34 am: 29.07.2020 | 12:05 »
Zitat
eine gute Übersetzung soll sich ja so anhören, als gäbe es sie gar nicht.


Auf den Punkt gebracht! :d
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Crizzl

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #35 am: 29.07.2020 | 12:11 »
Trend? Keinen. Settings und Spiele? Sehr viele.

Und welche davon sind relevant?
Was ist mit den ganzen französischen Spielen und mit denen aus dem skandinavischen Sprachraum?

Ich finde das ist Jammern auf sehr hohen Niveau. Ich spiele jetzt ca. seit 25 Jahren Rollenspiele und kann mich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal diese Vielfalt an Produkten hatten.

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #36 am: 29.07.2020 | 12:23 »
Das stimmt, der Tisch ist reich gedeckt und man kann sich super überfressen.

Dennoch: Ich war lange Zeiten HERO-Fan und habe fast nichts anderes gespielt (vor allem Champions). Da schaut man bis heute sehr sparsam und kann auch kaum auf anderes ausweichen:
Marvel Superheroes (Schmidt Spiele) ist als Übersetzung schon in den 80er nach wenigen "Supplemangs" zusammengebrochen.
ICONS liegt nur als PDF (noch immer ohen POD-Option) vor, da der die Starthilfe-kampagen nicht genug Bäcker und Konditoren fand.
Dann gibt es dann noch Wearing the Cape - und das war es auch schon, wenn man nicht noch "Agonie & Extase" als Mythras-Abenteuer mit Superheldenhintergrund zählt (kein vollständiges Spiel).

Falls ich etwas vergessen haben sollte, bitte ergänzen, aber die meisten der (mittel-)großen Superheldensystem (Champions, Villaisn & Vigilantes, Heroes Unlimited, DC Heroes (Mayfair), Mutants & Masterminds, Silver Age Sentinels, GURPS:Supers) habe es nie ins Deutsche geschafft. Agentenspiel im übrigen auch nicht (James Bond, Top Secret, Spycraft) oder Horror jenseits von Lovecraft (Chill, Fear Itself, Beyond the Supernatural).

Wer Horror (nur Cthulhu), Cyberpunk (Shadowrun und Cyberpunk 20.20), etwas SciFi (Traveller, ein bisschen Space Gothic und Sternengarde) und vor allem Fantasy, Fantasy, Fantasy spielen will, für den ist der Tisch reich gedeckt.

Wer sich für Agenten, Jetztzeit-Militärisches, Horror ohne Tentakeln und Superhelden interessiert, der knabbert als Nur-Michel ein hartes Brot.
« Letzte Änderung: 29.07.2020 | 12:28 von General Kong »
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Offline nick2k

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #37 am: 29.07.2020 | 12:26 »
Okay, da hab ich mich wohl in der Wortwahl etwas ungekonnt ausgedrückt. "Trend" war nicht wirklich das Wort, das ich gesucht hatte, sondern eher die Tatsache, dass sich daran die Geister scheiden.

Ich hatte jetzt schon mehrere Fälle bzgl. des Englischen:

1. Gruppe spielt ein P&P auf deutsch und will nicht auf das neueste Buch in deutsch warten (bzw. meine neueste Information ist, es wird gar nicht mehr übersetzt) -> einer kauft es sich auf englisch und lässt die anderen darin nachschlagen -> ein Spieler kann kein englisch bzw. nur wenig und verlässt (allein aufgrund dieses einen Buches!) die Gruppe

2. Gruppe will ein neues P&P testen (auf englisch) -> auch hier... ein Spieler ist des englischen nur wenig mächtig und verlässt die Gruppe (nie wieder was von ihm gehört seitdem!)

3. Ein One-Shot mit Muttersprachlern auf englisch gespielt -> Wie gesagt, mein englisch ist nicht schlecht, aber ich konnte dem Fachjargon einfach nicht folgen und habe nach dem One-Shot auch meine bedenken, ob ich jemals wieder auf englisch spiele

Allgemein finde ich, dass es einerseits schwierig ist, dass immer alle so einen ausgebauten englischen Wortschatz haben, dass man entweder englische Bücher besitzt und mit diesen auf deutsch spielt oder geschweige denn auf englisch spiel. Da kommt es immer unfreiwillig zu Spannungen in der Gruppe :/ Da is jetz genau mein Dilemma - Mit Muttersprachlern kann ich nicht (bzw. trau ichs mir nicht zu) und mit deutschen Spielern auf englisch spielen bzw. englische Quellen im deutschen Spiel zu verwenden gibt meistens nur Stunk, selbst wenn die mit besserem Englisch versuchen, den anderen zu helfen.


Offline KhornedBeef

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #38 am: 29.07.2020 | 12:26 »
Und welche davon sind relevant?
Was ist mit den ganzen französischen Spielen und mit denen aus dem skandinavischen Sprachraum?

Ich finde das ist Jammern auf sehr hohen Niveau. Ich spiele jetzt ca. seit 25 Jahren Rollenspiele und kann mich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal diese Vielfalt an Produkten hatten.
"...und das war mir immer genug!" ist aber auch hart an Gatekeeping-Mentalität  ~;D und wenn es tausend schöne Sachen auf deutsch gibt, es gibt auch immer welche, die es gerade eben nur auf englisch (oder französisch oder schwedisch) gibt, Whataboutism oder nicht. Wenn jetzt jemand ein solches Projekt mag, soll ich ihm das ausreden?
Z.b. habe ich auf Kickstarter "The Rainy City" unterstützt. Ein skurriles kleines Setting, habe ich sehr gerne gelesen. Wenn ich davon die deutsche Übersetzung haben will...muss ich sie selbst schreiben.
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Offline CK

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #39 am: 29.07.2020 | 12:35 »
Als Siebenklässler habe ich 1984 mit den ersten englischsprachigen Regelwerken angefangen und dadurch Begriffe wie Buckler, Chainmail, Trappings oder Coffin erstmalig im Wörterbuch nachgeschlagen. Meinem Englisch hat das nur gut getan, zeitweilig war ich so trainiert, dass ich fast seitengenau die richtige Seite im Wörterbuch aufgeschlage habe, wenn ich was nicht wusste.
Zudem - in den frühen 80ern gab es nicht viel Rollenspielkram auf deutsch bis auf die üblichen Verdächtigen - und selbst die waren unterbesetzt,verglichen mit dem Material aus den Staaten.

Trotzdem: Auch nach all den Jahren ist es dennoch entspannter, auf deutsch etwas zu lesen, dennoch habe ich kaum Sachen auf deutsch - es dauert mir einfach zu lange, bis etwas auf Deutsch erscheint, ich will ja lesen, wenn es am Markt ist, nicht erst 2-3 Jahre später (und dann meist noch in einer nicht so optimalen Übersetzung).
Übersetzungen dauern mir einfach zu lange - das liegt zwar in der Natur der Sache und soll kein Vorwurf sein, aber warum auf die ersten Übersetzungen warten, wenn es Companion und Folgeabenteuer bereits auf Englisch gibt, zumal bei deutschen Übersetzungen in der Regel nicht die Masse erreicht wird/werden kann, die es im Original gibt.

Also - nix gegen Übersetzungen, aber ich nutze extrem meine Steigerungen in Englisch, die durch den Mangel an deutschen Übersetzungen überhaupt erst entstanden sind.
« Letzte Änderung: 29.07.2020 | 12:38 von CK »

Offline Infernal Teddy

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #40 am: 29.07.2020 | 12:54 »
Und welche davon sind relevant?

Du meinst von den Spielen mit multiplen Editionen die ich auch oft schon geleitet habe und keine Übersetzung erhalten haben?

Überheblich sinwa gar nich, ne?
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Teddy sucht Mage

Offline TEW

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #41 am: 29.07.2020 | 13:02 »
Falls ich etwas vergessen haben sollte, bitte ergänzen, aber die meisten der (mittel-)großen Superheldensystem (Champions, Villaisn & Vigilantes, Heroes Unlimited, DC Heroes (Mayfair), Mutants & Masterminds, Silver Age Sentinels, GURPS:Supers) habe es nie ins Deutsche geschafft.

Das ist richtig. Das einzige, was mir bekannt ist, wäre Savage Worlds mit dem Superheldenkompendium, was es (soweit ich weiß) auch auf deutsch gibt.

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #42 am: 29.07.2020 | 13:05 »
Stimmt! Danke! habe ich sogar (mehrfach) ...  ::)

Das ist dann tatsächlich positiv zu erwähnen. Da kann man super mit spielen.  ;)
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Offline TEW

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #43 am: 29.07.2020 | 13:06 »
Ich habe viele meiner Bücher auf Englisch, seit ich Kinder habe, die gerade ins Rollenspielalter kommen (Grundschule, ich auch  :korvin:), beiße ich mir deswegen in den Arsch, weil gerade die für sie spannenden Bücher bei mir natürlich nur auf Englisch liegen, ihr Englisch aber halt noch lange nicht für ein komplexes Regelwerk reicht und sie auf Englisch auch nicht so leicht länger lesen.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Irgendwo muss man ja anfangen, und gerade in jungen Jahren ist die Lernfähigkeit ja extrem hoch.

Und da mittlerweile ja Englisch auch in der Grundschule schon beigebracht wird (natürlich erstmal nur rudimentär)... es gibt doch kaum etwas, was mehr Spaß macht, um eine Sprache zu lernen, als sich mit soetwas zu beschäftigen. Da ist die Motivation doch gleich um ein Vielfaches höher.

Man muss ja nicht gleich irgendein superkomplexes RPG nehmen. Es gibt ja auch einfachere. Und Du bist ja auch noch da, um Hilfestellung zu leisten.

Offline Megavolt

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #44 am: 29.07.2020 | 13:12 »
Das möchte ich sehen, wie der Grundschüler in der zweiten Klasse die englischen Regelwerke knackt.

Wenn der wirklich so fit ist, sollte er seine Zeit in meinen Augen besser nicht mit Rollenspielen verschwenden.  ~;D

Offline Marduk

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #45 am: 29.07.2020 | 13:18 »
Mein Allererstes Fremdsprachiges Buch überhaupt, war damals GURPS in der dritten Edition, und da hab ich mich damals dann durchgebissen. Hätte ich mich damals dem Engliscjen Verweigert, hätte ich GURPS nie spielen können. Und später dann zu WoD - Zeiten war man auch gezwungen zweisprachig zu kaufen, sonst hätte man vieles nicht haben können.
Ich kaufe durchaus auch Übersetzungen, aber dann sollten sie schon einen gewissen Standard erreichen (Dungeon World, Runequest 6/Mythras, die deutsche Shadowrunsachen, CoC etc Zum Beispiel). D&D 5 hat bei mir gleich 2 Probleme: erstens hieß es am Anfang, dass keine Übersetzung kommen wird und ich hatte dann daher schon Zuviel auf englisch um mir die Sachrn auf deutsch nochmal zu holen und ich fand den Preis schon recht happig: 150€ für die Basisausstattung! Und dann hatte die Übersetzung noch mit diversen Problemen zu kämpfen.
Als SL: D&D 5
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Offline ArneBab

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #46 am: 29.07.2020 | 13:43 »
Wenn der wirklich so fit ist, sollte er seine Zeit in meinen Augen besser nicht mit Rollenspielen verschwenden.  ~;D
Oder sie gerade dafür nutzen. Mit wenig anderem lernt man so viel und hat gleichzeitig stabile Gruppen von Freunden :-)
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline ArneBab

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #47 am: 29.07.2020 | 13:49 »
Man muss ja nicht gleich irgendein superkomplexes RPG nehmen. Es gibt ja auch einfachere. Und Du bist ja auch noch da, um Hilfestellung zu leisten.
Oder ich könnte mit ihnen deutsche Rollenspiele spielen, die sie dann viel leichter selbst mit Freundinnen und Freunden spielen können. Es wird noch genug geben, das ich eh nur auf Englisch habe.

Zu dem, was man verpasst: Neue Ideen kommen dort in größter Frequenz raus, wo sie den größten Markt haben, weil dann eher genug Interessierte zusammenkommen, um die Produktion zu finanzieren.

Wobei der geschützte Rahmen einer Sprache mit geringerem Angebot bei gleichzeitiger Inspiration von außerhalb des Sprachrahmens wirklich eigene Entwicklungen ermöglicht. Als ich das letzte Mal DSA gelesen habe, war ich überrascht, wie viel DSA schon richtig macht, das in vielen neuen Kleinspielen fehlt.
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Offline TEW

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #48 am: 29.07.2020 | 14:02 »
Das möchte ich sehen, wie der Grundschüler in der zweiten Klasse die englischen Regelwerke knackt.

Die Kinder sollen sich ja nicht mit den Büchern alleine in eine Ecke verziehen. ;D

Offline Selis

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Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
« Antwort #49 am: 29.07.2020 | 18:23 »
Ich erinnere mich noch ganz gut, als wir damals von D&D zu AD&D wechselten bekam ich deutsche Bücher geschenkt.
Die Bindung war im Vergleich zu den Originalen einfach lausig, die stehen bei mir heute 33 Jahre später noch 1A im Bücherregal, die deutschen Varianten zerfielen so langsam.

Das hat sich meist doch merklich gebessert, Übersetzungsflopse sind jetzt für mich meist eh nicht so tragisch, so lange die nicht versehentlich die Regeln vollkommen verändern und ich habe auch immer die deutsche Variante bevorzugt aber es mit FFG Star Wars endgültig aufgegeben. Das mit den Übersetzung habe ich nun mit 7te See erste Ausgabe, Warhammer 2, Iron Kingdoms und nun SW durchgemacht, also gute 20 Jahre lang. Bei Tails of Equestria ist es ein wenig besser aber auch hier wartet man ziemlich lang.

In Zukunft werde ich es nicht mehr so genau nehmen, das GRW und ggfs. verfügbare Bücher auf deutsch aber sonst werde ich nicht mehr warten und direkt auf die englische Ausgabe zurück greifen. Ich werde aber auch kein System mehr sammeln, sondern die Bücher kaufen, an denen ich Bedarf habe.

Edit: Ich würde es mir wohl zutrauen, an einem  fluffigen Rollenspiel in englischer Sprache, einigermaßen teilnehmen zu können aber wir spielen ausschließlich auf deutsch.

« Letzte Änderung: 29.07.2020 | 18:28 von Lord Selis »
spiele: L5R, FFG Star Wars, 7te See, Monster of the Week, Monsterhearts
leite: Monsterhearts (baue Poolgruppe auf)
SL Backlog: 7te See, Dragon Age