Autor Thema: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?  (Gelesen 9240 mal)

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Online Baron_von_Butzhausen

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #25 am: 28.10.2020 | 10:59 »
Bei mir sind es:

- fehlende Übersetzung
- doch recht dicke Grundregelwerke
- doch recht teure Grundregelwerke zum "mal reinschnuppern"
- ein nicht guter One-Shot auf einer Con
- keine Leute die es auch spielen wollen
- Settings wären Mittelinteressant. Aber alles andere gibt es schon in anderen Systemen/Settings.
- Habe den Eindruck das System ist mir zu kompliziert.

Das mal so meine persönlichen (Nicht) Beweggründe.

Andreas


Im Moment spiele ich: leider nix irgendwie
Im Moment leite ich: Cthulhu - Schatten einer Stadt Online. Ab und zu One Shots Offline.
Im Moment beschäftige ich mich: Vermutlich zu vielen Sache, Fokus auf Coriolis. 
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Offline aikar

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #26 am: 28.10.2020 | 12:23 »
Mein Erstkontakt mit 2d20 (Conan) ließ mich wenig begeistert zurück - das System wirkte mit seinen mehreren Meta-Ressourcen fummelig und langsam, und ich kann auch nicht behaupten, dass die Regeln durch besondere Klarheit bestachen. Mir wurde versichert, es spielte sich besser als es sich läse
Conan hat bei mir beim ersten Lesen den selben Eindruck hinterlassen und mich dadurch abgeschreckt. Inzwischen habe ich aber noch 2, 3 mal drüber gelesen (noch nicht getestet) und bin inzwischen überzeugt, dass es eigentlich doch recht leichtgängig ist.

d.h. Irgendwie wird ein falscher Eindruck erweckt. Ich kann die Ursache nicht komplett festnageln, aber es dürfte tatsächlich der Aufbau der Regelbeschreibung sein.
Den selben Vorwurf muss sich ja auch Fate Core gefallen lassen, weshalb ja jetzt Fate Condensed als eingestampfte, übersichtlichere Variante rauskam.

Dazu kommt natürlich, dass bis jetzt kein 2D20-System übersetzt war. Und ich finde es ein bisschen Schade (verstehe es aber) dass es jetzt erstmal Star Trek ist und nicht Conan.
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Offline Don-Lope

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #27 am: 29.10.2020 | 16:56 »
Ich mag die 2W20 Systeme sehr. auch gerade weil sie sehr unterschiedlich sind und sich immer ganz gut ans jeweilige Setting anpassen.
Wir spielen die in einigen Runden, gerade Conan ist schon was crunshy, bietet aber auch Möglickeiten für einen dramatisch/ taktischen Kampf.

Die Sortierung der Regeln läßt in der Tat zu Wünschen übrig und, dass man aus "kunstlerischen Gründen" auf einen echten Index verzichtet hat, hilft auch nicht.

Offline Holycleric5

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #28 am: 2.11.2020 | 18:44 »
(...) Und ein Problem könnte sein, dass die Themen entweder Umsetzungen (Conan, John Carter, StarTrek, etc.) oder wenig massentaugliche Settings (Mutant Chronicles). Ein "großes" Fantasy-Setting mit klassischen Wesen könnte hier etwas mehr Interesse wecken.

Ich habe mir damals ebenfalls Conan 2d20 zum reinschnuppern geholt (Wobei ich Conan eher durch das Spiel "Age of Conan - Hyborian Adventures" kennengelernt habe), aber besonders aufgrund des Settings hat es nicht ganz bei mir gezündet, dazu kam noch die inzwischen recht große Zahl an Supplements.

Trotzdem fand ich den Grundgedanken nicht schlecht, trotz der Tatsache, dass manche Regeln tatsächlich relativ ungünstig sortiert sind.

Sollte es vom 2d20 System mal eine generische Fantasy-Variante geben, würde ich vielleicht nochmal einen Blick riskieren.
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Offline NurgleHH

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #29 am: 2.11.2020 | 19:32 »
Ich habe mir damals ebenfalls Conan 2d20 zum reinschnuppern geholt (Wobei ich Conan eher durch das Spiel "Age of Conan - Hyborian Adventures" kennengelernt habe), aber besonders aufgrund des Settings hat es nicht ganz bei mir gezündet, dazu kam noch die inzwischen recht große Zahl an Supplements.

Trotzdem fand ich den Grundgedanken nicht schlecht, trotz der Tatsache, dass manche Regeln tatsächlich relativ ungünstig sortiert sind.

Sollte es vom 2d20 System mal eine generische Fantasy-Variante geben, würde ich vielleicht nochmal einen Blick riskieren.
Wäre schon toll, aber tendenziell geht es bei Modiphius in Richtung vorgegebenes Setting. Eigenes Setting ist scheinbar nicht so Thema bei Modiphius.

Offline Runenstahl

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #30 am: 11.07.2022 | 00:04 »
Wir hatte eine Fallout Kampagne in der wir alle vom System nicht begeistert waren.
Star Trek lief bei uns nur kurz und flunzte nicht.

Die Grundmechaniken sind ja eigentlich recht knackig. Aber irgendwie hat es bei uns in der Praxis nie wirklich eingeschlagen. Vielleicht ist das Fallout System auch einfach nur das schlechteste aus der Reihe. Zumindest für unseren Geschmack waren die Regeln ein wilder Mix aus viel zu crunchy (Ausrüstung, Essen und Trinken), viel zu handwedelig (Bewegungszonen) und viel zu unlogisch (Bücher können nur einmal von einer Person gelesen werden ? Hä ?).

Ein Grundlegendes Interesse ist bei uns da (ich habe mir z.B. auch den Dune Schnellstarter angesehen). Aber für unseren Geschmack scheinen andere Systeme besser zu funktionieren. Den Mix bei Dune zwischen Fate-Aspekten und "harten" Werte empfinde ich auch problematisch. Auf dem Papier klingt das schön, in der Spielpraxis könnte das mMn zu Ärger führen, eben weil Aspekte oftmals Auslegungssache sind.

Fazit für mich: Bei 2D20 sind Lizenzen und System interessant aber das System läuft in der Praxis nicht wirklich rund (zumindest für uns) was einem guten Spielerlebnis im Wege steht.
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Offline aikar

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #31 am: 11.07.2022 | 07:22 »
Conan hat bei mir beim ersten Lesen den selben Eindruck hinterlassen und mich dadurch abgeschreckt. Inzwischen habe ich aber noch 2, 3 mal drüber gelesen (noch nicht getestet) und bin inzwischen überzeugt, dass es eigentlich doch recht leichtgängig ist.
Nach einer geleiteten Conan-Kampagne muss ich meinen Eindruck leider nochmal abändern.

(Conan) 2D20 war tatsächlich leichter zu verstehen, als ich es beim ersten Lesen befürchtet habe. In der Anwendung ist es aber leider im Kampf (außerhalb funktioniert es recht gut) doch eher sperrig (nicht extrem, aber sperriger als D&D5). Vor allem hat der Einsatz von Momentum für Effekte nach dem Angriffswurf bei uns für (meinem Geschmack nach) recht lange Kampfphasen gesorgt.
Das größte Problem, das ich hatte, war aber, dass das System Min-Maximg extrem begünstigt und die Unterschiede zwischen durchgeplanten und locker gebauten Charakteren immens sind. Das macht es sowohl schwer das Spotlight gleichmäßig zu halten als auch Kampf-Begegnungen richtig zu skalieren.

Das gilt jetzt aber mal für Conan 2D20 und meine Runde. Mit anderen 2D20-Systemen habe ich noch keine Erfahrung sammeln können. Conan war ja doch eines der ersten Rollenspiele mit 2D20-System und mein Eindruck ist jetzt ja nicht der eines völlig untauglichen Systems, sondern, dass an einigen Stellen noch Tuning betrieben werden muss.

Die Hintergrundbeschreibungen und Abenteuer von Conan 2D20 finde ich übrigens immer noch super und werde die übrigen wohl mal mit einem anderen System (Evtl. Dungeon World oder Broken Compass) angehen.
« Letzte Änderung: 11.07.2022 | 07:42 von aikar »
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Offline Runenstahl

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #32 am: 11.07.2022 | 07:37 »
Fallout 2D20 hat Min-Maxing leider auch extrem begünstigt. Zu den anderen kann ich nichts sagen.
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Offline Bad_Data

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #33 am: 11.07.2022 | 08:25 »
Ich hab mir Star Trek angeschaut. Es schien mir als wussten sie nicht, was sie wollen. Es hat so Persönlichkeitswerte und fateartigrs Zeug und gleichzeitig Ausrüstungslisten mit verschiedenen Phasertypen, so als hätten sie zwei Spiele schlecht verklebt. Alles andere hat noch vom Setting nicht interessiert.

Genau den gleichen Eindruck hatte ich auch. Insbesondere, wenn man sich dann noch diese "Red Alert"-Kampfregeln im Command-Buch anschaut. Es wirkt dann insgesamt sehr wenig durchdacht.

Ich finde die Regeln auch insgesamt zu kompliziert. Für mich gibt es da zu viele Detailregeln und Besonderheiten.

Dennoch werden wir jetzt erstmal eine kleine Kampagne Star Trek Adventures starten und ich bin sehr gespannt wie es laufen wird. Noch bin ich etwas skeptisch - meine Runde hat so ein paar Schwierigkeiten, Ressourcen rauszuhauen und ich habe die Befürchtung, dass das etwas zäh laufen könnte. Wenn dann außerdem direkt Fragen nach einem persönlichen Kraftfeld und einer dickeren Waffe kommen bin ich nicht so sicher, ob Star Trek das richtige Spiel ist...
Aber gut, das gehört nicht in diesen Thread. Vielleicht berichte ich da separat nochmal drüber, wenn es so weit ist.

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Offline caranfang

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #34 am: 11.07.2022 | 08:35 »
Min-Maxing ist ein Problem, aber eines welches der SL in den Griff bekommen kann, in dem ein einfach den Spielern den Zugang zu Talenten und Fertigkeitssteigerungen verbietet, nach dem Motto "Wann willst du das gelernt haben". (Das gilt übrigens für so ziemlich alle Rollenspiele. Ich wundere mich häufig, weshalb Fertigkeiten nach einem Abenteuer verbessert wurden, die man nicht eingesetzt hat, aber man benötigt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.)
JCoM ist sogar noch schlimmer, weil man sich hier seine Talente selbst zusammenstellen kann. Man kann zwar immer nur ein Talent gleichzeitig einsetzen und man kann kein Talent verbessern, aber richtig zusammengestellt können diese wirklich mächtig werden...

Das problem mit dem Momentum im Kampf sehe ich eigentlich nicht, denn sobald mamn das Kampfsystem eigentlich verinnerlicht hat, weiß man auch, was man mit dem Momentum machen kann, und muss dann nicht mehr groß überlegen. Wenn doch, hilft vielleicht eine Stopuhr...

Offline Quaint

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #35 am: 11.07.2022 | 08:36 »
Hab mal einen Oneshot Star Trek gespielt. Schien aber recht gewalttätig für Star Trek, man haut sich da irgendwie mit Romulanern. Die schießen natürlich tödlich, schießt man ebenso zurück gibt es direkt irgendwelche Straf-Eskalations-Punkte. Fand ich insgesamt eher wenig prickelnd. War aber ein offizielles Einführungsabenteuer.
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Offline Bad_Data

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #36 am: 11.07.2022 | 08:57 »
Das problem mit dem Momentum im Kampf sehe ich eigentlich nicht, denn sobald mamn das Kampfsystem eigentlich verinnerlicht hat, weiß man auch, was man mit dem Momentum machen kann, und muss dann nicht mehr groß überlegen. Wenn doch, hilft vielleicht eine Stopuhr...

Grundsätzlich stimme ich dir ja zu (wobei ich die Stoppuhr gerne vermeiden würde...), aber das Problem liegt halt darin, das Kampfsystem zu verinnerlichen. Ich befürchte, das wird einfach (zumindest in meiner Runde) ewig dauern.

Hab mal einen Oneshot Star Trek gespielt. Schien aber recht gewalttätig für Star Trek, man haut sich da irgendwie mit Romulanern. Die schießen natürlich tödlich, schießt man ebenso zurück gibt es direkt irgendwelche Straf-Eskalations-Punkte. Fand ich insgesamt eher wenig prickelnd. War aber ein offizielles Einführungsabenteuer.

Ja, das fand ich bei dem Einführungsabenteuer auch etwas schade. Wobei der Eskalationskram schon sehr Star Trek ist. Wie aggro da manche Parteien sind und wie diplomatisch und friedvoll da die Star Trek People reagieren nimmt manchmal schon echt parodistische (äh... gibt es das Wort?) Züge an.
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Offline aikar

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #37 am: 11.07.2022 | 09:14 »
Min-Maxing ist ein Problem, aber eines welches der SL in den Griff bekommen kann, in dem ein einfach den Spielern den Zugang zu Talenten und Fertigkeitssteigerungen verbietet
Das scheitert an einer einfachen Tatsache: Ich habe keine Lust, hohen Eigenaufwand zu betreiben um das System zu reparieren und ich will weder zig Detaildiskussionen mit den Spielern zu führen noch von oben herab tyrannisch meine Meinung durchsetzen,  was ok ist und was nicht.

"Wann willst du das gelernt haben".
Gerade Conan ist ein Episoden-Spiel mit langen Downtimes zwischen den Abenteuern. Da lässt sich praktisch alles argumentieren. Und beim Charakterbau sowieso.

Das problem mit dem Momentum im Kampf sehe ich eigentlich nicht, denn sobald man das Kampfsystem eigentlich verinnerlicht hat, weiß man auch, was man mit dem Momentum machen kann, und muss dann nicht mehr groß überlegen.
Innerhalb von 12 Spielsitzungen haben selbst die Regelfuchser meiner Gruppe diesen Stand der Verinnerlichung nicht erreicht.
Einige Effekte führen außerdem automatisch zu einer Verlängerung (vor allem wenn ein zusätzlicher Angriff ausgelöst wird).
Ich muss aber ergänzen, dass meine Vorstellung einer angenehm-flotten Kampfrunde inzwischen sehr niedrig angesetzt ist und sich im Bereich Dungeon World bis D&D5 bewegt. Das ist hochgradig subjektiv und viele Spieler:innen mögen das als weit weniger problematisch sehen.
« Letzte Änderung: 11.07.2022 | 09:17 von aikar »
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Offline Megavolt

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #38 am: 11.07.2022 | 09:16 »
2D20 gefällt mir vom Lesen her gut, mir fehlt aber die Übung. Ich habe es erst einmal gespielt.

Ich stehe dem offen gegenüber und stelle mir vor, dass da der Knoten nach drei Sessions platzt.

Ich habe keinen Überblick, was es mittlerweile alles auf Deutsch gibt, empfand es aber bei Conan undreamed of als sehr lästig, dass die Regeltexte auf Englisch waren. Da hätte mir eine deutsche Übersetzung gut getan.

Offline aikar

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #39 am: 11.07.2022 | 09:18 »
Ich habe keinen Überblick, was es mittlerweile alles auf Deutsch gibt,
Star Trek und Dune.
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Offline caranfang

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #40 am: 11.07.2022 | 09:36 »
@aikar:
Du brauchts einfach Deinen Spielerinnen zu sagen, dass sie kein Min-Maxing betreiben dürfen.
Außerdem muss man Conan nicht als Episodenspiel spielen.
Wenn man von regelleichten und schnellen Kampfsystemen wie halt D&D 5e zu 2D20 kommt, wird natürlich alles langsamer, weil das Kampfsystem halt etwas komplexer ist.

@Megavolt:
Wie @aikar schon schriebt, gibt es leider nur Star Trek und Dune auf deutsch. Für die meisten anderen scheint es hier nicht den markt zu geben...

Offline nobody@home

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #41 am: 11.07.2022 | 09:57 »
(Das gilt übrigens für so ziemlich alle Rollenspiele. Ich wundere mich häufig, weshalb Fertigkeiten nach einem Abenteuer verbessert wurden, die man nicht eingesetzt hat, aber man benötigt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.)

In den wenigsten Rollenspielen spielt man tatsächlich jede einzelne Sekunde des Charakterlebens 1:1 aus. Davon, daß die Spieleraufmerksamkeit woanders hinwandert oder mal eine Zeitspanne übersprungen wird, hört der Charakter innerhalb der Spielwelt aber nicht spontan auf zu existieren -- oder zumindest ist mir bis heute kein einziges Setting begegnet, in dem das der Fall wäre. ;)

Außerdem führt der "Du kannst nur verbessern, was du benutzt hast"-Ansatz konsequent durchgezogen eh nur zu Spielerreaktionen a la "Okay, SL, dann benutze ich eben in jeder Sitzung möglichst alle Fertigkeiten durch die Bank -- piepegal, ob dir das jeweils in den Kontext paßt, mein Charakter will halt üben!" a.k.a. Häkchen-Sammelsyndrom für die BRP-Fans unter uns. Was dann auch nicht so recht der wahre Jakob sein dürfte.

Zum eigentlichen Fadenthema: Ich bin nicht wirklich tief eingestiegen, habe aber mal Conan durchgeblättert und das eine oder andere Seth-Skorkowsky-YouTube-Video zum Thema angeschaut (der Mann ist schon nicht ganz schlecht im Erklären, wenn man Englisch einigermaßen fließend drauf hat). Resultat: 2D20 holt mich einfach als Regelsystem nicht wirklich ab. Für die Teile, für die ich mich da vielleicht erwärmen könnte, habe ich schon Fate, und was Fate eventuell nicht macht, ist dann für meinen Geschmack schon wieder zu crunchig. Und einfach nur, um ansonsten weitgehend Alles-schon-mal-Dagewesenes mal mit noch einer X+1-ten alternativen Würfelmethodik durchkauen zu dürfen, lege ich mir ein komplettes neues System dieser Tage auch nicht mehr so schnell zu.

Offline flaschengeist

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #42 am: 11.07.2022 | 10:21 »
Wenn man von regelleichten und schnellen Kampfsystemen wie halt D&D 5e zu 2D20 kommt, wird natürlich alles langsamer, weil das Kampfsystem halt etwas komplexer ist.

Für mich ist D&D 5 das klassische Beispiel für ein "Mittelgewicht", regelleicht wäre z.B. Beyond the Wall oder Whitehack (um im D20 Universum zu bleiben).

@Topic 
Danke für die Erfahrungsberichte hier im Faden. Tendenziell bin ich ein Verfechter des Mottos "selbst spielen und dann urteilen" aber wenn Punkte, die mich persönlich sehr stören würden (hohe Regelschwere, schlechtes balancing, miese Regelerklärung) immer wieder kritisiert werden, kann ich meine Zeit direkt für vielversprechendere Alternativen nutzen. Auch für solche Erkenntnisse liebe ich das Tanelorn :d.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline aikar

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #43 am: 11.07.2022 | 10:30 »
Für mich ist D&D 5 das klassische Beispiel für ein "Mittelgewicht", regelleicht wäre z.B. Beyond the Wall oder Whitehack (um im D20 Universum zu bleiben).
Ja, sehe ich auch so. Deshalb habe ich geschrieben, meine Komfortzone bewegt sich zwischen Dungeon World und D&D5 und meine Aussagen muss man daher aus dieser subjektiven Perspektive sehen.

hohe Regelschwere
Falls das falsch rübergekommen ist: 2D20 ist nicht regelschwer. Es liegt im oberen MIttelfeld, etwas oberhalb von D&D5. Es ist aber (für mich) an einigen Stellen etwas schwerfällig in der Anwendung. Aber es ist kein DSA oder Runequest.

Du brauchts einfach Deinen Spielerinnen zu sagen, dass sie kein Min-Maxing betreiben dürfen.
Was schon Min-Maxin ist und was nicht, ist halt sehr subjektiv. Aber das führt zu weit weg. Und ich glaube auch, dass wir in einer offenen Diskussion hier nicht auf einen Nenner kommen würden, da es sehr individuell zu betrachten ist. Wenn die von mir genannten Probleme bei dir nicht auftauchen oder sich für dich und deine Gruppe leicht lösen lassen, freut mich das für dich.
« Letzte Änderung: 20.09.2023 | 06:59 von aikar »
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Offline caranfang

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #44 am: 11.07.2022 | 10:41 »
Wenn man Fate gewöhnt ist, ist 2D20 viel zu komplex, aber es gibt Spieler, denen Fate viel zu regelleicht ist. Wir gefällt das System, auch wenn ich vielleicht einige Sachen anders machen würde.

Das Häkchen-Sammlesyndrom-Argument, welches ja wohl hauptsächlich von den Gegnern der BRP-Systeme vorgebracht wird, kann ein guter SL verhindern, in dem er es einfach nicht zulässt. Man erhält für sinnlosen Fertigkeitseinsatz kein Häkchen. Das wird in einigen Regelsystemen, bei denen es für Fertigkeitseinsatz EP gibt, empfohlen.

Selbst wenn man nicht alles ausspielt, kann der SL trotzdem den Spielern Einschränkungen machen. Wenn er eine Fertigkeit nicht angewendet hat, muss er sie lernen, aber dafür wird häufig ein Lehrmeister benötigt, was und Umständen nicht so einfach sein sollte, besonders wenn es sich um exotische Sachen handelt. Und wenn er eine Fertigkeit unbedingt anwenden will, weil er sie ohne Lehrmeister steigern will, kann der SL ihm das mit einem einfachen Frage verbieten, nämlich: "Würdest Du dies in dieser Situation auch im wirklichen Leben machen?"

Es gibt also durchaus Möglichkeiten, Min-Maxing schon im Ansatz zu unterbinden. Dazu zählt auch, hin und wieder ein Abenteuer einzubauen, in dem zu sehr optimierte Charaktere einfach fehl am Platz sind. Conan selbst hats sich in seinem Abenteurerleben ja mehrfach umorientieren müssen: vom Barbaren zum Dieb, vom Dieb zum Söldner, usw.

Offline LushWoods

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #45 am: 11.07.2022 | 10:46 »
Ich glaube hier wird grundsätzlich der Fehler gemacht von der Komplexität von "dem 2D20 System" zu sprechen.
Das gibt es so nicht. Die unterschiedlichen 2D20 Spiele unterscheiden sich teilweise extrem stark in ihrer Komplexität. Viel mehr als beispielsweise unterschiedlichen Ausprägungen von 5E oder Savage Worlds.

Wenn man von D&D5 als dem klassischen zentralen Mittelpunkt ausgeht (was ich unterschreiben würde, vielleicht eben noch zusammen mit Savage Worlds), dann bewegt sich 2D20 da sowohl unterhalb als auch oberhalb davon. Conan z.B. wäre für mich oberer Mittelbereich.

Die fehlende Liebe sehe ich aber auch und bin da etwas überrascht davon. Wenn man z.B. in's RPG Pub guckt, dann gibt es da sogar eine nicht ganz ernst gemeinte Anti-2D20-Bewegung.
Ich glaube es sind folgende Punkte die da mit reinspielen:
- Das System spielt sich generell viel besser als es sich liest. Ja, es ist eines der System bei denen dieser ausgelutschte Klischee-Satz tatsächlich passt.
- 2D20 klingt nach dämlichem sich-Vergleichen-und-Abheben-wollen.
- Life-Path Charaktererstellung gefällt nicht jedem.
- Es kommt manchmal etwas so rüber als ob es mit Gewalt "anders" sein möchte. Auf Kosten der Übersichtlichkeit und Flüssigkeit. Das fällt dann eigentlich unter Punkt eins, aber die reine Lektüre kann einem da etwas sauer aufstoßen.
- Metacurrency -> Problem siehe Life-Path
- Modiphius würde jetzt, zumindest bei mir, keinen Sympathiewettbewerb mehr gewinnen. Das war früher mal anders.
- Teilweise gibt es recht aggressive "Fans", die zum Teil auch schon die Savage Worlds Community vergiftet haben.

Offline Megavolt

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #46 am: 11.07.2022 | 10:49 »
- Teilweise gibt es recht aggressive "Fans", die zum Teil auch schon die Savage Worlds Community vergiftet haben.

Aber... aber... unser Privileg als Nerds besteht doch genau darin, uns in irgendwelche Sachen bis zur Blödsinnigkeit reinsteigern zu dürfen!  ~;D

- Das System spielt sich generell viel besser als es sich liest. Ja, es ist eines der System bei denen dieser ausgelutschte Klischee-Satz tatsächlich passt.

Das sagen so viele, vielen Dank dafür. Ich werde mir das auf jeden Fall nochmal gründlich zur Brust nehmen. Ich habe tatsächlich im Kern viel Boch auf den Grundansatz des Systems. Da werde ich schon auch noch das mit dem Momentum kapieren irgendwann.
« Letzte Änderung: 11.07.2022 | 10:51 von Megavolt »

Offline Metamorphose

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #47 am: 11.07.2022 | 10:54 »
Gibts irgendwo vergleiche zu Dune und Star Trek in 2D20-Form?

Ich habe Dune und vom reinlesen find ichs sehr gut. Star Trek stelle ich mir spannend vor. Bin auch nicht so der Metaressourcentyp und habe das Gefühl in Dune wurde das vergleichsweise abgeschwächt...

Ich kann nur sagen, dass bei mir 2D20 am Anfang so ankam, als ob es ein Metaressourciges und verkompliziertes System wäre. Nach ein bisschen Dune kommt mir das überhaupt nicht so rüber. Ich denke wie schon geschrieben, dass jedes 2D20 unterschiedliche Schwerpunkte hat und sich das Spielgefühl sehr ändert. Deshalb frage ich mal entführerisch nach Star Trek-Vergleiche ;)

Edit: Ich fände es sehr spannend, wenn ein Fate-Liebhaber und ein OSR-Liebhaber 2D20 spielen und ihre Erkentnisse gegenüberstellen und gemeinsamkeiten suchen. Wär ja mal was für einen Podcast ;)
« Letzte Änderung: 11.07.2022 | 10:56 von Metamorphose »
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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #48 am: 11.07.2022 | 10:54 »
Das Häkchen-Sammlesyndrom-Argument, welches ja wohl hauptsächlich von den Gegnern der BRP-Systeme vorgebracht wird, kann ein guter SL verhindern, in dem er es einfach nicht zulässt. Man erhält für sinnlosen Fertigkeitseinsatz kein Häkchen. Das wird in einigen Regelsystemen, bei denen es für Fertigkeitseinsatz EP gibt, empfohlen.

Ich halte es da mit Aikar: Man kann alle Mängel eines Systems durch ignorieren von "RAW" oder durch Hausregeln reparieren. Je mehr solcher Maßnahmen aber nötig sind, desto schlechter finde ich das Regeldesign.
Für einen Mangel halte ich übrigens auch sehr schwammige Regeln bei Mechaniken, die für ein System wichtig sind. Was ist denn "sinnloser" Fertigkeitseinsatz? Da würde ich entweder versuchen, präziser zu sein oder aber ehrlich sein und direkt schreiben "Wenn dir als SL ein Fertigkeitseinsatz sinnlos vorkommt...".

@Aikar, danke für die Präzisierung  :d.

Edit @LushWoods: Danke für diesen Hinweis. Allerdings wirkt die Monumentum-Mechanik auf mich inhärent kompliziert. Gibt es die nicht in jedem 2D20 System?
« Letzte Änderung: 11.07.2022 | 10:59 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #49 am: 11.07.2022 | 10:56 »
Die Auswahl der 2D20 Spiele langweilt mich. Ist bei modiphius auch nur ein 2D20-Rollenspiel dabei, das nicht auf bekannter "IP" aufsetzt?