Autor Thema: Improvisieren vs. Illusionismus  (Gelesen 57714 mal)

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Offline takti der blonde?

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #875 am: 14.11.2020 | 15:04 »
Re: kayfabe

Ich sehe da keinen großen Unterschied zur Suspension of disbelief, aber ich sehe deinen Punkt: anscheinend gibt es Spieler, die wollen eine Zugfahrt, aber niemand soll sie auf die Schienen hinweisen.

Das ist allerdings wie BDSM ohne safe word: soll jede Person machen, aber das ist gefährlich.

Offline ArneBab

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #876 am: 14.11.2020 | 17:52 »
Das ist allerdings wie BDSM ohne safe word: soll jede Person machen, aber das ist gefährlich.
So würde ich das nicht ausdrücken. Es gibt bestimmte Spielformen, die da nahe kommen ("ich tret auf deine Traumata, aber nur so, dass es dir gefällt"), aber das meiste Railroading ist eher wie Sex ohne safe word (bzw. mit der üblichen Bedeutung von „nein“). Kann für manche auch traumatisierend sein, wenn die Verständigung nicht klappt, das lässt sich aber meist über Einfühlungsvermögen und bewusstes Eingehen auf dein Gegenüber vermeiden.

Wenn du merkst, dass die Anderen das Railroading stört, dann fahr es runter, wenn du merkst, dass sie sich verzetteln und keinen Spaß daran haben, dann sprich das an oder fahr das Railroading etwas hoch.
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Offline tartex

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #877 am: 15.11.2020 | 06:46 »
anscheinend gibt es Spieler, die wollen eine Zugfahrt, aber niemand soll sie auf die Schienen hinweisen.

Ist das nicht dasselbe wir spielergeforderter Illusionismus?
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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #878 am: 15.11.2020 | 07:15 »
Re: kayfabe

Ich sehe da keinen großen Unterschied zur Suspension of disbelief,
Suspension of Disbelief wäre ein reines passives Verhalten des Zuschauers. "Ich lasse mal die Logik zuhause und Du alleine sorgst dafür, dass ich bespasst werde." Das ist aber nicht der Fall. Der Wrestling Fan selber sorgt mit dafür, dass die Illusion aufrecht erhalten wird. Schau Dir mal irgendeinen Wrestling Kampf an und achte mal auf die Geräuschkullise und das Verhalten insgesamt der Fans. Danach überlege Dir, wie der Kampf ohne Fans wirken würde.
Der Wrestling Fan selber ist Teil der Illusion und nicht ein einfacher Beobachter, der nur das Geschehen von Aussen betrachtet.
« Letzte Änderung: 15.11.2020 | 07:21 von 6 »
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Issi

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #879 am: 15.11.2020 | 08:49 »
Ist das nicht dasselbe wir spielergeforderter Illusionismus?
Ja, aus meiner Sicht schon.

Generell: Beim Rollenspiel erschafft man gemeinsam eine Welt in seiner Phantasie.
Die Welt selbst ist also bereits eine Illusion.
- Und diese SPL möchten, dass diese Illusion möglich ungestört abläuft.
Von irgendwelchen Werkzeugen, die die SL benutzt, um das Erlebnis besser oder intensiver zu machen, möchten sie bewusst gar nichts wissen.

Die Argumentation ist häufig folgende: Dass sie ja genau wegen dieser Illusion Rollenspiel machen. Weil nur das Rollenspiel ihnen diese Form von Erfahrung bieten kann.
Würden sie jetzt dagegen absolute Fairness und Transparenz als höchste Priorität haben, dann würden sie stattdessen Brettspiele spielen.

Da geht dann natürlich der Charakter eines Spiels, oder was viele darunter verstehen, etwas verloren. -Zumindest wenn man die Masstäbe von Brettspielen setzt.
(Da haben Täuschung und Illusion idR. nix verloren)
Wenn man es stattdessen als Gedankenspiel oder Erzählspiel betrachtet, vielleicht auch nicht.
Es wird ja auch zu Therapie Zwecken angewandt. (Ohne Würfel natürlich)

Fakt ist ja- man kann Rollenspiel theoretisch auch ganz ohne Würfel, und Zufall spielen.
Ohne eine gemeinsame Fiktion, ohne eine Art von Abenteuer die man erfährt, würde es vermutlich dagegen seinen typischen Rollenspiel -Charakter verlieren.


« Letzte Änderung: 15.11.2020 | 09:08 von Issi »

Offline Alexander Kalinowski

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #880 am: 15.11.2020 | 18:13 »
Dieselben Spieler haben aber oft genug kein Problem damit auszurechnen, ob sie eine höhere DPR haben, wenn sie die 2-Hand-Axt statt des Bastardschwerts nehmen. Oder sonst irgendwelches Metawissen auszunutzen.

Rollenspiel hat eben doch immer wieder diese 3 Aspekte: Story, Simulation (Illusion), Spiel. Und wenn man sich Vorteile auf der Spielebene ergattern kann, dann machen das viele Spieler auch. Man macht sich ja das Leben damit etwas einfacher.
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Online Zed

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #881 am: 15.11.2020 | 20:21 »
Ich biete hier einmal 5 Kategorien an, in die sich die SL einordnen kann. Mit Absicht habe ich Schlagwörter vermieden. Ich möchte den Mischformen von unterschiedlichen Ansätzen zur Spielleitung Rechnung tragen. Sicher lässt es sich noch besser ausdifferenzieren oder ausformulieren.

Ich hab's ein wenig mit spitzer Feder und Augenzwinkern geschrieben:


I. Ich schreibe Fantasy-Literatur, und meine Gruppe darf sie lesen, hören und nachspielen. Wie die Geschichte ausgeht, habe ich schon vor Wochen ausformuliert, es wird grandios!

II. Ich weiß so ziemlich, wo unsere gespielte Geschichte hinführt, und bin gespannt, wann die Gruppe das ebenfalls herausfindet. Die nötigen Hinweise sollten sie bald zusammen haben.

III. Zwar lege ich den Rahmen fest, aber die Gruppe und ich gestalten die gespielte Geschichte gemeinsam. Ich habe grobe Ideen, wo es hingeht. Aber das Gespielte darf alles umwerfen. Mal wird das Wetter ausgewürfelt, mal (des dramatischen Effekts wegen) von mir festgelegt.

IV. Namenslisten sind präpariert, die Verwandtschaft und Sprachgeschichte der Völker sind mir klar, Klimadaten liegen bereit, Begegnungstabellen decken das wichtigste ab. Einige Hooks zu Abenteuern und Kampagnen sind ebenfalls vorbereitet. Wenn die Gruppe sie annimmt: gut. Wenn nicht, auch gut.

V. Macht in dieser Welt, was Ihr wollt: Abenteuer ist, was passiert. Ich simuliere die Welt. (Hoffentlich fragen sie mich nicht nach den Exporten von Eswatini-Gesteinen vor ´94, ich hab das doch nur ab '95 ausgearbeitet...)


Ich bin SL-Typ III.

Offline Issi

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #882 am: 16.11.2020 | 07:33 »
Dieselben Spieler haben aber oft genug kein Problem damit auszurechnen, ob sie eine höhere DPR haben, wenn sie die 2-Hand-Axt statt des Bastardschwerts nehmen. Oder sonst irgendwelches Metawissen auszunutzen.

Rollenspiel hat eben doch immer wieder diese 3 Aspekte: Story, Simulation (Illusion), Spiel. Und wenn man sich Vorteile auf der Spielebene ergattern kann, dann machen das viele Spieler auch. Man macht sich ja das Leben damit etwas einfacher.
Klar.
Es gibt umgekehrt auch nicht wenige SPL die ganz laut nach Herausforderung und Ergebnisoffenheit schreien, und dann aber, weil sie nicht verlieren können, heimlich das Schummeln anfangen.
Es gibt, glaube ich kein Spiel, bei dem ich so viele Spieler habe schummeln sehen, wie beim Rollenspiel.
Da wird mal der Würfel gedreht, sich die LP oder Gummipunkte nicht abgestrichen, wie aus dem Nichts tauchen Heiltränke auf usw.
Wie die SL ihren Schirm hat, benutzen diese SPL ihren Charakterbogen, als Sichtschutz. Und welche SL hat schon Lust jedem ihrer SPL ständig auf die Finger zu schauen, bzw. den Charakterbogen zu kontrollieren?

Wenn man natürlich dann noch das Gefühl hat- : "Wenn meine Figur verliert, dann habe ich auch gegen meine Mitspieler verloren, und gegen meinen SL- weil die sind ja meine Gegner und Konkurrenten" , dann macht das die Sache keineswegs entspannter. (Darum hat das Gegeneinander auf SPL Ebene im Rollenspiel mMn. nichts verloren.)
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Offline ArneBab

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #883 am: 16.11.2020 | 08:17 »
Es gibt, glaube ich kein Spiel, bei dem ich so viele Spieler habe schummeln sehen, wie beim Rollenspiel.
Du hast schon Leute beim Rollenspiel schummeln sehen? Wenn ich die letzten 20 Jahre zurückdenke, fällt mir vielleicht eine Situation ein (bei der bin ich nicht sicher).
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Offline Issi

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #884 am: 16.11.2020 | 08:28 »
Du hast schon Leute beim Rollenspiel schummeln sehen? Wenn ich die letzten 20 Jahre zurückdenke, fällt mir vielleicht eine Situation ein (bei der bin ich nicht sicher).
Ja, mehr als einmal.

Ich saß mal neben einem SPL, von dem es hieß, er würde schummeln.
Ich konnte das aber nie bestätigen, weil er immer etwas abseits saß, sodass ihm niemand in die Würfel schauen konnte.
Einmal saß ich wegen Platzmangel direkt neben ihm, und sah aus Zufall wie er einen Patzer würfelte aber stattdessen, ohne einen Anflug von Verunsicherung, ein anderes Ergebnis sagte.
Ich war erstmal geschockt und hab in dem Moment nichts gesagt, um ihn nicht blosszustellen.
Ich war auch deshalb geschockt weil der sonst super integer wirkte, in Wahrheit aber ein großes Problem damit hatte zu verlieren aber so gar keines damit zu lügen.

Sein Motto: Wenn ich schon beschissen werde, möchte ich gut beschissen werden.

Naja.- das ist jetzt auch kein Einzelfall.- (Wenn du der SPL daneben bist, siehst du das eher, als wenn du als SL hinter dem Schirm verschanzt sitzt) - Was viel häufiger ist, sind irgendwelche Gummipunkte die einfach nicht weniger werden.
Ich habe irgendwann mal angefangen darüber Liste zu führen.-Wieviel jeder tatsächlich hat.
Aufeinmal haben sich manche SPL dann genauer überlegt, ob sie den Wurf nochmal machen. Und es gab wesentlich mehr Aktionen die aufeinmal auch nicht geschafft wurden.

Darum finde ich die ganze Idee Täuschung nur bei den SL zu suchen, auch so absurd.
« Letzte Änderung: 16.11.2020 | 08:47 von Issi »

Offline felixs

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #885 am: 16.11.2020 | 09:48 »
Du hast schon Leute beim Rollenspiel schummeln sehen? Wenn ich die letzten 20 Jahre zurückdenke, fällt mir vielleicht eine Situation ein (bei der bin ich nicht sicher).

Früher massenweise. Das ging so weit, dass ich schon verstehen kann, warum der "Meister" die "Heldenbriefe" zwischen den Sitzungen verwahren sollte. Schummeln beim Würfeln war auch nicht selten.

In den letzten Jahren weniger Fälle und viel grauer Bereich.
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Offline Issi

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #886 am: 16.11.2020 | 10:11 »
Früher massenweise. Das ging so weit, dass ich schon verstehen kann, warum der "Meister" die "Heldenbriefe" zwischen den Sitzungen verwahren sollte. Schummeln beim Würfeln war auch nicht selten.

In den letzten Jahren weniger Fälle und viel grauer Bereich.

Es gibt
A. SPL, bei denen ich annehme, dass sie nicht täuschen. (Weil mir noch nichts in der Richtung aufgefallen ist).
Aber das sind mEn. häufiger die, bei denen es ohnehin nicht ums Gewinnen oder um Konkurrenz unter SPL geht.

B. Bei manchen glaube ich, dass sie nur in sehr brenzligen Ausnahmefällen versucht werden.

C. Und bei einigen anderen ist das vermutlich je nach Bedarf der Fall. Und das sind dann häufig auch die, die mit Täuschung kein Problem haben.


Und wegen letzterer Gruppe C habe ich mir tatsächlich mal alle Charakterbögen geben lassen, und mir ihren ganzen Tand aufgeschrieben.
Von Gummipunkten, Lebenspunkten, Heiltränken, magischen Artefakten und Co.
Und dann im Spiel abgestrichen, wenn sie was davon verbraucht haben.
- Tja was soll ich sagen: Darauf haben diese Spieler aufeinmal wesentlich vorsichtiger gespielt.
Und dass ich das überhaupt für nötig hielt, hatte vielleicht auch eine gewisse Signalwirkung.

Ist zwar doof. Habe ich eigentlich keinen Bock zu, das als SL auch noch zu machen. -Aber sonst wird das Spiel halt für manche ein Wunschkonzert.
« Letzte Änderung: 16.11.2020 | 12:13 von Issi »

Offline Blizzard

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #887 am: 16.11.2020 | 10:12 »
Klar.
Es gibt umgekehrt auch nicht wenige SPL die ganz laut nach Herausforderung und Ergebnisoffenheit schreien, und dann aber, weil sie nicht verlieren können, heimlich das Schummeln anfangen.
Ich als jemand, der fast nur noch den SL macht und nur noch selten auf die Spielerseite wechselt, sehe es eigentlich vordergründig auf Spielerseite, den Wunsch und die Forderung nach Herausforderung und Ergebnisoffenheit und- seien wir doch mal ehrlich- damit verbunden: offenem Würfeln.
Ich mache den "Job" (als SL) jetzt schon mehr als 15 Jahre und habe schon in etlichen verschiedenen Runden geleitet, gespielt oder auch nur mal zugesehen. Auch auf zahlreichen Conventions. Die Runden in denen Ergebnisoffenheit proklamiert (und offen gewürfelt) wurde, kann ich an 2 Händen abzählen.
Und "nicht verlieren können" finde ich hier auch nur teilweise passend. Denn es geht, glaube ich, nicht so sehr darum, dass ein NPC einen Kampf gegen die SCs verliert. Sondern es geht viel eher um einen Verlust der Story, meinetwegen auch einem Kontrollverlust. Und das hat nichts damit zu tun, dass der SL ein Kontrollfreak ist, der alles und jeden kontrollieren will. Sondern viel mehr damit, dass ein ungewolltes (offenes Würfel)Ergebnis zwangsläufig zu einem Bruch im Spiel führt. Und mit einem Verlust der Spannung, Dramatik und Immersion einher geht. So gesehen passt der Begriff des Verlierens bzw. des Verlustes dann doch wieder.
Und seltsamerweise entsteht dieser Bruch nicht nur beim SL sondern auch bei den Spielern. Da sind alle erstmal perplex.

Wenn SL im Rahmen der Ergebnisoffenheit schummeln, dann nicht, weil sie nicht verlieren können (im Sinne von: SL spielt gegen die Spieler), sondern weil sie das als Schutzmechanismus einbauen bzw. eingebaut haben, als Rettungsanker. Um die Geschichte, den Plot, das Abenteuer...und ja, auch (mal) um die Charaktere zu retten. Und das hat dann auch nichts damit zu tun, dass der SL -ich sage es mal mit D&D- nicht in der Lage ist/war, ein ausgeglichenes CR für das Abenteuer zu gestalten. Sondern das hat imho viel mehr damit zu tun, dass der SL versucht, den Spielern respektive deren Charaktere trotzdem eine größtmögliche spielerische Handlungsfreiheit zu ermöglichen.

Zitat
Wenn man natürlich dann noch das Gefühl hat- : "Wenn meine Figur verliert, dann habe ich auch gegen meine Mitspieler verloren, und gegen meinen SL- weil die sind ja meine Gegner und Konkurrenten" , dann macht das die Sache keineswegs entspannter. (Darum hat das Gegeneinander auf SPL Ebene im Rollenspiel mMn. nichts verloren.)
Wenn jemand dieses Gefühl hat, dann hat er aber grundsätzlich eine falsche Einstellung zum Rollenspiel bzw. wie es gespielt werden sollte. Da sollte man seine Einstellung zum Rollenspiel nochmal gründlich hinterfragen, denn es geht ja darum, dass man miteinander spielt und nicht gegeneinander. Oder mit einer solchen Einstellung besser gar nicht erst spielen.
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Offline Issi

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #888 am: 16.11.2020 | 10:23 »
Und "nicht verlieren können" finde ich hier auch nur teilweise passend. Denn es geht, glaube ich, nicht so sehr darum, dass ein NPC einen Kampf gegen die SCs verliert. Sondern es geht viel eher um einen Verlust der Story, meinetwegen auch einem Kontrollverlust. Und das hat nichts damit zu tun, dass der SL ein Kontrollfreak ist, der alles und jeden kontrollieren will. Sondern viel mehr damit, dass ein ungewolltes (offenes Würfel)Ergebnis zwangsläufig zu einem Bruch im Spiel führt. Und mit einem Verlust der Spannung, Dramatik und Immersion einher geht. So gesehen passt der Begriff des Verlierens bzw. des Verlustes dann doch wieder.
Und seltsamerweise entsteht dieser Bruch nicht nur beim SL sondern auch bei den Spielern. Da sind alle erstmal perplex.
Ich weiß, was du meinst (das gibt es auch) habe da aber eine andere Erfahrung gemacht. Die SPL die geschummelt haben, taten das nicht wegen der Geschichte. Sondern es ging ihnen darum, ihre Figur gut dastehen zu lassen, egal in welcher Situation. (Auch in vollkommen trivialen, unbedeutenden Situationen)

Eine Geschichte, in der dem Helden immer alles gelingt, ist ohnehin langweilig.
Viele legendäre Story Situationen entwickeln sich auch durch Patzer, und Fehlschläge, mit denen die Figur dann wiederum umgehen muss.
(Können meine Figuren ein Lied davon singen)

Gummipunkte können da helfen solche Patzer, eventuell zu negieren. (Falls der SPL das wünscht- Dazu sind sie ja da)
Aber wenn ich die schon für die Zubereitung des misslungen Frühstückseies ausgebe, dann fehlen die mir dann halt beim Endkampf.
(Ja, ich hatte solche SPL :D)

Edit. Es gibt da sicher auch einen Verhandlungsspielraum was die Geschichte der Figuren betrifft. Nicht alles was geschieht, muss in Stein gemeißelt sein.
Aber ein Mindestmass an Frustrationstoleranz- kommt, zumindest mMn., sowohl der Ergebnisoffenheit, als auch der Story zugute.

"Gewinnen wollen" ist nur auf den Kampf bezogen, sicher zu kurz gegriffen. - Ich ersetze es mal durch "immer glänzen" und "keine Fehler machen."
« Letzte Änderung: 16.11.2020 | 10:40 von Issi »

Offline takti der blonde?

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #889 am: 16.11.2020 | 10:23 »
Suspension of Disbelief wäre ein reines passives Verhalten des Zuschauers. "Ich lasse mal die Logik zuhause und Du alleine sorgst dafür, dass ich bespasst werde." Das ist aber nicht der Fall. Der Wrestling Fan selber sorgt mit dafür, dass die Illusion aufrecht erhalten wird. Schau Dir mal irgendeinen Wrestling Kampf an und achte mal auf die Geräuschkullise und das Verhalten insgesamt der Fans. Danach überlege Dir, wie der Kampf ohne Fans wirken würde.
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Ich habe nochmal recherchiert (via Wikipedia) und das besondere an kayfabe ist wohl vor allem, dass die Wrestler auch jenseits der Show "in character" bleiben.
Publikums-seitig sehe ich weiterhin keinen großen Unterschied zum Theater oder Kino-Publikum.

Offline Blizzard

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #890 am: 16.11.2020 | 10:39 »
Ich weiß, was du meinst (das gibt es auch) habe da aber eine andere Erfahrung gemacht. Die SPL die geschummelt haben, taten das nicht wegen der Geschichte. Sondern es ging ihnen darum, ihre Figur gut dastehen zu lassen, egal in welcher Situation. (Auch in vollkommen trivialen, unbedeutenden Situationen)
Das tut mir leid. Diese Art von SL hatte ich in all den Jahren zum Glück relativ selten (ich kann mich an 2 oder 3 erinnern).
Übrigens mit ein Grund, warum ich strikt dagegen bin, dass ein SL neben den NSCs auch noch einen SC spielt (als Teil der aktiven Gruppe).

Zitat
Eine Geschichte, in der dem Helden immer alles gelingt, ist ohnehin langweilig.
Viele legendäre Story Situationen entwickeln sich auch durch Patzer, und Fehlschläge, mit den die Figur dann wiederum umgehen muss.
(Können meine Figuren ein Lied davon singen)
Sehe ich ganz genau so, von daher: +1.

Zitat
Gummipunkte können da helfen solche Patzer, eventuell zu negieren. (Fall der SPL das wünscht- Dazu sind sie ja da)
Aber wenn ich die schon für die Zubereitung des misslungen Frühstückeies ausgebe, dann fehlen die mir dann halt beim Endkampf.
(Ja, ich hatte solche SPL :D)
Gut, da muss man dann wahrscheinlich je nach Art der Gummipunkte unterscheiden- aber in den meisten Fällen füllen die sich ja relativ schnell wieder auf. Ich sage dann immer zu meinen Spielern, dass die Punkte dafür da sind, um rausgehauen zu werden (und nicht, um sie zu horten).

Ich fange dann aber auch nicht an, Strichlisten zu führen oder die Anzahl an Gummipunkten zu kontrollieren (ganz besonders nicht zu fortgeschrittener Stunde). Natürlich könnte ich das- und es gäbe sicherlich Mittel & Wege, das auch bei fortgeschrittener Zeit entsprechend transparent zu gestalten. Aber wozu? Ich vertraue da einfach meinen Spielern, dass sie ihre jeweiligen Gummipunkte nach bestem Wissen & Gewissen verwalten. Aber letzten Endes basiert eh alles in einer Spielrunde auf gegenseitigem Vertrauen.
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Offline Issi

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #891 am: 16.11.2020 | 10:49 »
Zitat
Übrigens mit ein Grund, warum ich strikt dagegen bin, dass ein SL neben den NSCs auch noch einen SC spielt (als Teil der aktiven Gruppe)
Ja das halte ich auch für überaus problematisch.
Wenn ich leite statt spiele, macht meine Figur solange was anderes ohne die Gruppe,

Zitat
Gut, da muss man dann wahrscheinlich je nach Art der Gummipunkte unterscheiden- aber in den meisten Fällen füllen die sich ja relativ schnell wieder auf. Ich sage dann immer zu meinen Spielern, dass die Punkte dafür da sind, um rausgehauen zu werden (und nicht, um sie zu horten).
Ja, normalerweise kriegt man in jeder Sitzung wieder neue. Die alten verfallen.
In unserem System gibt es zusätzlich noch Schicksalspunkte, die angespart werden können.
Und die wurden bei diesem SPL halt niemals weniger. (Ebenso wie die ganzen Tränke, und LP)

Zitat
Ich fange dann aber auch nicht an, Strichlisten zu führen oder die Anzahl an Gummipunkten zu kontrollieren (ganz besonders nicht zu fortgeschrittener Stunde). Natürlich könnte ich das- und es gäbe sicherlich Mittel & Wege, das auch bei fortgeschrittener Zeit entsprechend transparent zu gestalten. Aber wozu? Ich vertraue da einfach meinen Spielern, dass sie ihre jeweiligen Gummipunkte nach bestem Wissen & Gewissen verwalten. Aber letzten Endes basiert eh alles in einer Spielrunde auf gegenseitigem Vertrauen.
Ich habe das auch nur einmal gemacht- zur Abschreckung.
Darauf habe ich nämlich keine Lust. (Aber die Mitspieler hatten sich schon beschwert, dass bei einem gewissen SPL das doch nicht mehr mit rechten Dingen zugeht. Und haben mir das dann vorgeschlagen)
Inzwischen habe ich zum Glück SPL denen ich vertraue.  :)
« Letzte Änderung: 16.11.2020 | 11:20 von Issi »

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #892 am: 16.11.2020 | 11:32 »
Publikums-seitig sehe ich weiterhin keinen großen Unterschied zum Theater oder Kino-Publikum.
Ich auch nicht. Allerdings ist das aktive Mitgehen in der Illusion ausser bei sowas wie bei der Rocky Horror Show oder bei The Room im Theater oder im Kino nicht so offensichtlich.
Das lässt sich aber immer noch nicht mit Suspension of disbelief erklären. Das war der Punkt. :)
EDIT: Zum Thema ausserhalb der Vorstellung in Charakter bleiben. Ich erinnere mich da an eine lange Diskussion zwischen zwei Aliennerds darüber, ob die Aliens androgyn wären. Und dann gibt es ja noch sehr viele Cos-Player, die in Charakter auftauchen.
« Letzte Änderung: 16.11.2020 | 11:36 von 6 »
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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #893 am: 16.11.2020 | 11:38 »
Ich auch nicht. Allerdings ist das aktive Mitgehen in der Illusion ausser bei sowas wie bei der Rocky Horror Show oder bei The Room im Theater oder im Kino nicht so offensichtlich.
Das lässt sich aber immer noch nicht mit Suspension of disbelief erklären. Das war der Punkt. :)

Kayfabe braucht aber die Teilnahme des Publikums nicht, wenn ich das richtig verstanden habe.

Angewandt auf den Rollo-Kontext wäre kayfabe eine Spielleitung, die auch abseits vom Tisch darauf besteht, die Ereignisse beim Spiel seien "echt".

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #894 am: 16.11.2020 | 12:22 »
Kayfabe braucht aber die Teilnahme des Publikums nicht, wenn ich das richtig verstanden habe.
Kayfabe sorgt dafür, dass das Publikum in die Welt eintaucht und "mit spielt". Die folgenreichsten Kayfabebrueche waren übrigens während der Veranstaltungen (kannst ja mal nach "Curtain Call" googeln).
Zitat
Angewandt auf den Rollo-Kontext wäre kayfabe eine Spielleitung, die auch abseits vom Tisch darauf besteht, die Ereignisse beim Spiel seien "echt".
Jein. Ab dem Zeitpunkt müssten wir über Hyperrealitaet reden. Der SL wird natürlich darauf bestehen, dass die Ereignisse in der Spielwelt echt sind. Er wird nicht sagen, "ach übrigens. Ihr habt nur deshalb den Kampf geschafft, weil ich die Würfel gedreht habe." oder "Eure Charaktere sind ja garnicht echt!"
Allerdings wissen alle Beteiligte (oder besser es sollten alle Beteiligte wissen), dass das Spiel in einer fiktiven Welt spielt.
Also Kayfabe bedeutet basismaessig erstmal, dass der SL die Illusion der Spielwelt aufrecht erhalten muss. Das kann dann über die eigentliche Sitzung hinaus gehen.
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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #895 am: 16.11.2020 | 12:32 »
Kayfabe sorgt dafür, dass das Publikum in die Welt eintaucht und "mit spielt". Die folgenreichsten Kayfabebrueche waren übrigens während der Veranstaltungen (kannst ja mal nach "Curtain Call" googeln).

Der Folgereichtum scheint mir aber nicht mit der Natur von "kayfabe" verbunden zu sein, sondern mit der Stärke der Immersion. Wie auch immer, das ist vermutlich ohnehin nur semantisch und ich verstehe, was du auszudrücken versuchst; ich würde das nur nicht als "Funktion" von kayfabe verstehen.

Offline Issi

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #896 am: 16.11.2020 | 12:37 »
Ich vermute für eine Illusion braucht es immer zwei.
Einer der täuscht. Und einer der sich täuschen lässt.

Im Rollenspiel täuschen sich alle freiwillig und gegenseitig.  ~;D

Sprich die Illusion wird ja gemeinsam willentlich erschaffen.
Die SPL erschaffen sie ja genauso mit, wie die SL.

Das ist mMn. der Unterschied zum Theater.

Im Rollenspiel bist du als SPL nicht nur in der Zuschauerrolle, sondern du bist selbst der Schauspieler. (Und stehst auf der Bühne)
Ein Bisschen wie "Mitmachtheater." oder besser noch "Improtheater" (Für SL und SPL)

Edit.
Mal ein paar Beispiele für Illusions -Brüche, die man nicht haben möchte:
SL: "Ihr wandert durch einen tiefen, dunklen Wald. es wird langsam finster, und ihr habt den Geruch von Schnee in eurer Nase. Von weitem hört ihr einen Wolf heulen."
SPL: "Eigentlich hab ich die ganze Zeit nur den Geruch von meiner Pizza in der Nase. Darf ich jetzt endlich essen oder muss ich warten bis du deine komische Szene zuende erzählt hast?"

Oder:
SPL: "Ich nehme mein Schwert, und stürme auf den riesigen Wolf los!"
SL: "Das würdest du doch niemals machen, du hast doch schon Angst vor Hunden."

In beiden Fällen bricht eine Seite die Illusion. Beim ersten der SPL. Beim zweiten die SL.
Laufen tut "der Film" nur dann, wenn alle mitmachen.
« Letzte Änderung: 16.11.2020 | 13:19 von Issi »

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #897 am: 16.11.2020 | 12:50 »
Der Folgereichtum scheint mir aber nicht mit der Natur von "kayfabe" verbunden zu sein, sondern mit der Stärke der Immersion. Wie auch immer, das ist vermutlich ohnehin nur semantisch und ich verstehe, was du auszudrücken versuchst; ich würde das nur nicht als "Funktion" von kayfabe verstehen.
Beim Railroading geht es auch eher um die Folgen eines Kayfabebruchs. Wenn der Spieler sich gerailroaded fühlt, wurde für ihn das "Kayfabe" gebrochen.
(Über die Funktion von Kayfabe selber müssten wir über Hyperrealitaet reden. Da kommt dann nämlich noch die Art und Weise dazu wie die Wrestler auftreten.)
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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #898 am: 16.11.2020 | 12:52 »
@issi: Unterschätze die Emotionsarbeit der Zuschauer nicht. Die arbeiten bei einem guten Theaterstück da nämlich mit. :)
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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #899 am: 16.11.2020 | 12:56 »
@issi: Unterschätze die Emotionsarbeit der Zuschauer nicht. Die arbeiten bei einem guten Theaterstück da nämlich mit. :)
Das wollte ich auch nicht in Abrede stellen.
Ich wollte nur sagen: Beim Rollenspiel sind sie zusätzlich noch als Rolle persönlich involviert.