Autor Thema: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?  (Gelesen 5004 mal)

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Offline Tudor the Traveller

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #25 am: 4.11.2020 | 20:42 »
Im einen fall gibt es eine überschaubare Anzahl von Optionen, die auch diverse Vor- und Nachteile haben. Ein Breitschwert ist vielleicht besser als ein Kurzschwert, aber nicht immer. Anders gesagt, es gibt keine oder nur minimale Progression. Das ist mir am liebsten.

Gibt es ein langschwert +3, dan gibt es auch eines +1, und eins +4, und es gibt Rüstungen +x, und Ringe +x, und was weiss ich. Damit hast du den typischen Effekt, das die illusion von ständigem Fortschritt auftritt, obwohl eigentlich alles gleich bleibt, da die Gegner mitleveln. Das hast du zusätzlich zum leven der Charaktere. ich sehe da den mehrwert nicht, bzw. es leinkt mich sogar ab.

Das ist meines Erachtens ein Trugschluss. Ob die Gegner mitleveln hat weder mit magischer Ausrüstung noch mit Progression überhaupt zu tun. Es ist einfach eine Frage, ob Gegner an der Mächtigkeit der Charaktere ausgerichtet werden oder nicht. Diese Macht kann genauso gut von mundaner Ausrüstung erzeugt werden. Wieder Beispiel Harnmaster, weil es der TE gebracht hat:  Hast du einen oder zwei Ritter in der Gruppe, ist das ein enormer Machtvorteil auf der Gruppenseite gegenüber den Durchschnittsgegnern. Einfach weil die die beste Ausrüstung mitbringen und auch in den Kampffertigkeiten oft schon kurz vor Maximum beginnen.

Und ein Langschwert +1 ist auch nicht immer besser als eine mundane Waffe. z.B. wenn die Schadensart wichtig ist. Da kann ein normaler Streitkolben dem Schwert +x durchaus überlegen sein. Und ob die Zahl der Optionen überschaubar ist, hängt sehr daran, wie detailliert die Waffen unterschieden werden. DSA kennt z.B. einen HAUFEN Detailunterschiede bei mundanen Waffen.

Und natürlich erzeugt es einen gewissen Effekt der Lächerlichkeit. magie ist üblicherweise was seltenes und einzigartiges. Wenn es zig +x Schwerter gibt, dann bist du in einer Welt wie WoW, wo du deine magische Ausrüstung im Walmart kaufen kannst.

Mit anderen Worten: Geschmackssache. Und du magst es einfach nicht.

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Offline Holycleric5

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #26 am: 4.11.2020 | 21:03 »
(...)
Warum hat es eine andere Qualität, sich im einen Fall über ein gefundenes Breitschwert zu freuen und im anderen über ein Langschwert +3? Eigentlich ist doch das Finden eines Breitschwertes nur ein Zeichen dafür, dass die SC anfangs klein gehalten wurden. Bei Harnmaster z. B. startet der Ritter mit einer Ausrüstung am oberen Ende der mundanen Skala. Das ist einfach eine Frage des Startvermögens.

Auch das Weihnachtsbaum-Argument halte ich für ein Problem der Perspektive. Ein Charakter ist ja immer mit Ausrüstung "behangen". Nur im D&D Style wird die halt zunehmend magisch. Andere Systeme setzen da vielleicht auf mundane Qualitätsstufen. Abstrakt betrachtet scheint mir beides mechanisch / gsmistisch vergleichbar, nur eben im einen Fall mit Magie.
(...)

Ich sehe es nicht unbedingt als ein Kleinhalten an.
Bei Ruf des Warlock hat die getragene Rüstung neben der veränderten Treffertabelle und dem erhöhten Rüstungsschutz auch Abzüge auf den Angriffs- und Verteidigungswert.
Bei den Waffen kann man ebenfalls Mali auf AW und VW erleiden, wenn man nicht genug Körperkraft besitzt, um sie zu führen.

Beides sind Dinge, die D&D nicht kennt.

Als ich mir mit meiner Barbarin die Lederrüstung geholt habe, hatte auch mein Master (Bezeichnung des SL in RdW) zu mir gesagt, dass Barbaren auch Kettenhemden tragen können, aber ich habe damit argumentiert, dass ich erstmal durch weitere Stufenaufstiege die jetzt höheren Abzüge auf AW und VW ausgleichen möchte, bevor die Werte durch das Kettenhemd noch weiter runtergehen.

Auf der anderen Seite gibt es bei RdW auch die Amazone, die zu Spielbeginn mit magischem Vollharnisch und einem magischen Langschwert startet, allerdings nie andere Nahkampfwaffen/Rüstungen verwenden darf (Außer sie wird als Doppelcharakter gespielt, da dann die Einschränkungen entfallen).

Natürlich ist die Itemprogression bei einem Ritter niedriger/langsamer als bei einem Wachrekrut. Manche Charaktere starten mit der "besten" Ausrüstung und suchen sich mit der Zeit andere Ziele (z.B. stärkerer Fokus auf Einflussnahme bei Organisationen).

Und ja, vielleicht ist es die mit den steigenden Stufen immer stärkere Verlegung der Ausrüstung auf Magie statt "besonderer Qualität", mit der ich mein Problem habe.
In PC-Spielen wie Titan Quest habe ich gar kein Problem mit magischer Ausrüstung. In Pathfinder hingegen fühlt es sich für mich irgendwie merkwürdig an.
Auch als SL ist man anders gefordert, da man immer genügend Beute bereitstellen muss, damit die Ausrüstung (egal ob gefunden oder gekauft) dem geforderten Vermögen nach Stufe entspricht, ansonstem fliegt einem das System um die Ohren.

Vielleicht ist es für mich auch an der Zeit das D&D-Kapitel nun endgültig zu schließen. Zwar haben besonders die Kartensets bei Pathfinder 2 nostalgische Gefühle an meine Anfänge mit dem D&D Abenteuerspiel geweckt, aber gleichzeitig die Tatsache verschleiert, wie viel Aufwand das System bei selbstgeschriebenen Abenteuern erfordert.
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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #27 am: 4.11.2020 | 21:22 »
Zitat
Eine normale mundane Itemprogression besteht einfach darin das es nichtmagische Items +2 (oder was auch immer gibt). Ich wüsste nicht
welches System unterschiedliche Waffentypen stark unterscheidet und sie gleichzeitig als Progression benutzt.

Das von Holycleric genannte Ruf des Warlock scheint zumindest bereits so (für D&D-Maßstäbe winzige, marginale) Änderungen wie "Wattiert zu Leder" oder "Kurzschwert zu Breitschwert" als Progression abzubilden. Allerdings weiß ich nicht, ob da unterschiedliche Skills für benötigt werden.

Kleinteilige verschiedene Waffenskills kenne ich in 1. Linie von DSA und Splattermond. Bei letzterem besonders stark ausgeprägt, da dort auch noch selbst innerhhalb einer Fertigkeit gerne mal die Bezugsattribute wechseln, sodass man bei noch so meisterlich gearbeiteten Beutestücken immer noch genau überlegen muss, ob man sich damit nicht selbst ins Knie sticht. Dort sind afaik magische Waffen eher die Ausnahme, es gibt aber mundan verbesserte Waffen. (Aber so genau hab ich das nicht mehr im Kopf.)
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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #28 am: 4.11.2020 | 22:16 »
Bei Ruf des Warlock berechnen sich Angriffs- und Verteidigungswert v.a. aus den Attributen des Charakters und der BBE (Basis-Bewegungs-Einheit), die von der getragenen Rüstung abhängt.

Man braucht nicht direkt unterschiedliche Skills bei Waffen.
Die Waffengattung (z.B. Stichwaffe, Schwert, Stangenwaffe, Leichter Streitkolben u.ä.) beeinflusst zum einen die verwendete Treffertabelle, den initiativwert und den Abzug auf den Verteidigungswert (dort werden die verwendeten Waffen mithilfe der "Waffenvergleichstabelle" verglichen, je nach Waffenkonstellation gibt es einen Malus auf den Verteidigungswert. z.B. Angriffswaffe: Schwert, Verteidigungswaffe: Leichter Streitkolben: -2 auf den Verteidigungswert wenn man sich mit Schwertern gegen leichte Streitkolben verteidigt).

Bei Splittermond gibt es eher mundan verbesserte Waffen, mithilfe des Magiebandes kommen noch Artefakte, mithilfe des Götterbandes "beseelte" heilige Gegenstände dazu.
Aber magische Gegenstände sind dort eher die Ausnahme.
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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #29 am: 4.11.2020 | 22:34 »
Items seien Fluff. Ausgenommen die richtig merklichen. Die sind Stories und bringen mindestens so viele Probleme wie Vorteile.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #30 am: 4.11.2020 | 22:50 »
Ich sehe es nicht unbedingt als ein Kleinhalten an.
Bei Ruf des Warlock hat die getragene Rüstung neben der veränderten Treffertabelle und dem erhöhten Rüstungsschutz auch Abzüge auf den Angriffs- und Verteidigungswert.
Bei den Waffen kann man ebenfalls Mali auf AW und VW erleiden, wenn man nicht genug Körperkraft besitzt, um sie zu führen.

Beides sind Dinge, die D&D nicht kennt.

Ich darf dich mal aus deinem Startbeitrag zitieren:

Bei Ruf des Warlock hat meine Barbarin ihre Wattierte Kleidung gegen eine Lederrüstung eingetauscht und der nächste Schritt war der Tausch des Kurzschwerts gegen ein Breitschwert. Hier hatte ich eher das Gefühl einen großen Schritt in Sachen Ausrüstung hinter mir zu haben, statt "Verbrauchsmaterial" zu kaufen.

Ich habe den für mich ausschlaggebenden Satz unterstrichen. Hier schreibst du, dass der Umstieg Wattierte Kleidung -> Lederrüstung sowie Kurzschwert -> Breitschwert ein "großer Schritt" war. Das habe ich so aufgefasst, dass es als großer Schritt "nach vorn" gemeint war und es dabei um eine spieltechnische Verbesserung geht, nicht darum, zwei gleichwertige aber mechanisch unterschiedliche Optionen gegeneinander abzuwägen. Vielleicht hast du dich missverständlich ausgedrückt, deshalb ist mir gerade nicht klar, was du genau jetzt an D&D-typischer Ausrüstung kritisierst.

Außerdem ist es NICHT so, dass D&D keine Nachteile für Waffen und Rüstungen kennt. Die werden nur anders abgebildet, z.B. durch Proficiency / Übung und spielen selten eine Rolle, weil die meisten Spieler bessere Optionen haben. Wer die Übung nicht hat, bekommt mit der Waffe oder Rüstung einen Nachteil, kann aber die Vorteile dennoch weitgehend nutzen. Der Kraftwert als Voraussetzung für bestimmte Waffen, den du oben beschreibst, ist bei D&D eben durch die Übung ersetzt - beides Wege, um imo komplexe Beziehungen bei der Benutzung von schweren Handwaffen mechanisch vereinfacht abzubilden. Als weiteres Beispiel für Vor- und Nachteile von gewisser Bedeutung sei der Turmschild genannt.

Das "Kleinhalten" kam daher, dass ich aus deinem Startbeitrag gelesen habe, dass die Ausrüstungs-Optionen erspielt werden müssen und nicht von Beginn an zur Verfügung stehen. Mir erschließt sich nicht, was ein Breitschwert oder eine Lederrüstung so wertvoll macht, dass sie nicht von Beginn an gekauft werden könnten.
« Letzte Änderung: 4.11.2020 | 22:53 von Tudor the Traveller »
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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #31 am: 4.11.2020 | 23:20 »
Items seien Fluff. Ausgenommen die richtig merklichen. Die sind Stories und bringen mindestens so viele Probleme wie Vorteile.

So kann man's in einem dafür geeigneten System natürlich auch machen. Und ich gebe gerne zu, daß ich lieber meinen Charakter an sich als "besonders" sehe als bloß seine Ausrüstungsliste -- wahrscheinlich hält sich meine Gier nach immer mehr und besserer Beute auch mit deswegen in Grenzen. ;)

Das schließt den einen oder anderen ganz persönlichen Gegenstand, der einfach zu diesem bestimmten Charakter gehört, nicht zwangsläufig aus, macht aber deren Existenz auch nicht automatisch notwendig. Gerade ein klassischer "Abenteurer" mag es ja sogar irgendwann regelrecht gewohnt sein, daß materieller Besitz nun mal kommt und wieder geht...

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #32 am: 4.11.2020 | 23:41 »
Die Lederrüstung ist dennoch bessr als die Wattierte Kleidung, wenn man die Trefferabellen (TT) vergleicht:

z.B.  TT Zweihänder Ergebnis 21

WK: Rücken durchbohrt, vom Hals abwärts gelähmt, +15 BSP/200 KAP, -20 VIP fortlaufend
LR: Rücken durchbohrt, +13 BSP/1200 KAP, -17 VIP fortlaufend, -90 KAP fortlaufend

(Anmerkung: pro 100 KAP, die die verlorenen KAP die Bonus-KAP übersteigen (Welche sich immer weiter reduzieren, je schwerer die Rüstung ist), erhält man einen malus von -1 auf AW und VW. Hat man z.B. bei 140 Bonus KAP 300 KAP verloren (160 KAP mehr als die Bonus-KAP), erhält man einen Malus von -1 auf AW und VW)

Bei der TT Schwert gegen WK / LR hat man bei einer 21:
WK: Rücken durchbohrt, +13 BSP/1200 KAP, -12 VIP fortlaufend, -70 KAP fortlaufend
LR:  Paralysierender Treffer, 1 Zeiteinheit gelähmt, dann setzt der fortlaufende Punkteverlust ein, +7 BSP/800 KAP, -14 VIP fortlaufend, -65 KAP fortlaufend

Auch der Umstieg vom Kurzschwert (Typus Schwert) auf das Langschwert (Typus Zweihänder) macht bei Betrachtung dieser Trefferergebnisse durchaus Sinn.

Deswegen sprach ich auch von einem "großen Schritt".
Wenn man in Pathfinder seine Schwerter (z.B. Kurzschwert gegen Langschwert) oder seine Rüstungen (Waffenrock gegen Lederrüstung) tauscht, löst man nur ein müdes Lächeln aus. Außer Schadenswürfel, kritischem Treffer und ggf. Schadensart bzw. RK und Rüstungsmalus ändert sich nicht viel.
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Offline Feuersänger

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #33 am: 5.11.2020 | 00:01 »
Hmmh, bei 3E/PF gibt es in der Tat deutlich weniger Gründe (die nichts mit Magic Items zu tun haben), überhaupt nach Spielbeginn die Hauptwaffe zu wechseln. In den meisten Fällen kann man sich eh ab Level 1 die Basiswaffe der Wahl leisten -- lediglich beim Greatsword wird es uU etwas knapp.
Bei der Rüstung gibt es einerseits für Heavies den logischen Schritt auf die teure Full Plate, die man sich so ab ca Level 3 leisten kann -- und alle anderen werden mit zunehmender Kompetenz eher auf _leichtere_ Rüstungen umsteigen, zB von Chainmail auf Mithral Breastplate. Aber teurer sind die auch allemal.
(Ich wollt grad schon schreiben, dass es sogar Fälle gibt wo sich ein Umstieg von Leder auf Wattiert lohnen würde, aber das ist eigentlich Quatsch.)
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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #34 am: 5.11.2020 | 00:07 »
Ich finde die Lösung von The One Ring ganz gut. Magic Items sind Teil des Charakters, die man durch XP erwirbt und natürlich begrenzt in ihrer Anzahl sind.

Online Ainor

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #35 am: 5.11.2020 | 02:01 »
Es gibt bei Items eigentlich 3 Fälle:
1. Fertigkeitsitems, also Dinge die man mit Punkten/Fertigkeiten/Klasseneigenschaften freischalten muss. Hier sind die eigentlichen Kosten bzw. die Begrenzung die Fertigkeit, die Kosten des Gegenstandes sind quasi irrelevant. Bei D&D wären das z.B. Kriegswaffen.

2. Optionen. Gegenstände die nicht besser sind, nur anders. Beispiel (in vielen Systemen): Schild&Schwert gegen Zweihänder.

3. Verbesserungen. Gegenstände die besser sind als andere. Der einzige Grund warum man sie nicht verwendet ist dass man sie nicht hat/sich nicht leisten kann. Beispiel: Plattenrüstung (gegenüber Kette), +1 Schwert (gegenüber normalem Schwert).
Nur bei 3 macht es Sinn von Progressionen zu sprechen. Und hier kann man eben von großen vs kleinen Schritten reden.

Natürlich kann es Kombinationen geben, wie etwa mehr Rüstung aber dafür Malus auf Angriffe. Aber wenn man das Gefühl einens großen Schrittes in Sachen Ausrüstung hat, dann war es eben vor allem eine Verbesserung.

In einigen Systemen kann man Charakterpunkte etc. ausgeben um einen Teil der Progression zu überspringen und weiter oben anfangen.
Aber das ändert nichts an der obigen Einteilung.

Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline Rorschachhamster

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #36 am: 5.11.2020 | 08:34 »
. magie ist üblicherweise was seltenes und einzigartiges.
Muß es das denn sein? Oder ist das nur deine Vorliebe für Magie?  :)
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Nebelwanderer

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #37 am: 5.11.2020 | 08:43 »
Ich mag es wie in Earthdawn, das die Waffen selber Level besitzen die verwoben mit der Hintergrundwelt aufsteigen und effektiver werden - Vorallem mit den Hintergrundinformationen die man benötigt ist das msehr stimmig.

Offline ghoul

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #38 am: 5.11.2020 | 10:31 »
Mein Problem mit magischen Gegenständen:
Wenn meine Frau ein mehrseitiges Excel-Dokument darüber führt, welche Spieler-Personnage welche magischen Gegenstände mit sich führt, weil alle anderen Spieler komplett den Überblick über ihre Ausrüstung verloren haben, weiß ich, dass es an der Zeit ist, die aktuelle Kampagne langsam mal zu beenden und von Null zu starten.

Mondäne Ausrüstung: Für Traveller habe ich absichtlich nicht den Ausrüstungskatalog gekauft, damit Frau Ghoul den nicht akribisch studiert und die Vollausstattung der gesamten Gruppe organisiert.  :-\
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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #39 am: 5.11.2020 | 11:10 »
Mein Problem mit magischen Gegenständen:
Wenn meine Frau ein mehrseitiges Excel-Dokument darüber führt, welche Spieler-Personnage welche magischen Gegenstände mit sich führt, weil alle anderen Spieler komplett den Überblick über ihre Ausrüstung verloren haben, weiß ich, dass es an der Zeit ist, die aktuelle Kampagne langsam mal zu beenden und von Null zu starten.

Mondäne Ausrüstung: Für Traveller habe ich absichtlich nicht den Ausrüstungskatalog gekauft, damit Frau Ghoul den nicht akribisch studiert und die Vollausstattung der gesamten Gruppe organisiert.  :-\
Äh, ja, ok.Ich erinnere mich an sowas wie "Moment mal, ich habe ja noch das Schmuckkästchen von vor 5 Spielabenden, was ist denn da eigentlich drin?"  ::)
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline unicum

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #40 am: 5.11.2020 | 11:34 »
Mein Problem mit magischen Gegenständen:
Wenn meine Frau ein mehrseitiges Excel-Dokument darüber führt, welche Spieler-Personnage welche magischen Gegenstände mit sich führt, weil alle anderen Spieler komplett den Überblick über ihre Ausrüstung verloren haben, weiß ich, dass es an der Zeit ist, die aktuelle Kampagne langsam mal zu beenden und von Null zu starten.

Mondäne Ausrüstung: Für Traveller habe ich absichtlich nicht den Ausrüstungskatalog gekauft, damit Frau Ghoul den nicht akribisch studiert und die Vollausstattung der gesamten Gruppe organisiert.  :-\

Das liest sich für mich eher danach vergessen zu haben die Gewichtsregeln einzuführen.

Bag of Holding ujnd ähnliches ist das schlimmste Item das es im Rollenspiel gibt.

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #41 am: 5.11.2020 | 11:38 »
Muß es das denn sein? Oder ist das nur deine Vorliebe für Magie?  :)

Ich denke, Magie ist deswegen "üblicherweise" etwas Seltenes und Einzigartiges, weil ihr Hintergrund normalerweise nicht viel mehr hergibt. Mit was für Settings wird sie denn normalerweise assoziiert? Entweder mit technisch und logistisch rückständigen ("Fäntelalter"), in denen so ziemlich alles Handarbeit ist und es von daher schon etwas Sinn ergibt, daß das für Magie eben auch gilt...oder in moderneren, in denen die Magie dann aber als "geheime Kunst" gehandelt oder gleich hinter einer Anti-Muggel-Maskerade für nicht existent erklärt wird, was ihre Situation auch nicht so wirklich verbessert.

Mach Magie dagegen zu im wesentlichen einer Wissenschaft wie andere auch und laß ein geeignetes Industriezeitalter anbrechen, und plötzlich spricht eigentlich nichts mehr gegen Massenfertigung -- ob eine Fabrik nun tausend Gewehre herstellt oder tausend Magic-Missile-Zauberstäbe, ist doch weitgehend Jacke wie Hose, und Bedarf nach gängigen magischen Alltagsgegenständen wird sich genauso finden wie der nach Waschmaschinen und Smartphones.

ErikErikson

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #42 am: 5.11.2020 | 11:40 »
Ich denke, Magie ist deswegen "üblicherweise" etwas Seltenes und Einzigartiges, weil ihr Hintergrund normalerweise nicht viel mehr hergibt. Mit was für Settings wird sie denn normalerweise assoziiert? Entweder mit technisch und logistisch rückständigen ("Fäntelalter"), in denen so ziemlich alles Handarbeit ist und es von daher schon etwas Sinn ergibt, daß das für Magie eben auch gilt...oder in moderneren, in denen die Magie dann aber als "geheime Kunst" gehandelt oder gleich hinter einer Anti-Muggel-Maskerade für nicht existent erklärt wird, was ihre Situation auch nicht so wirklich verbessert.

Mach Magie dagegen zu im wesentlichen einer Wissenschaft wie andere auch und laß ein geeignetes Industriezeitalter anbrechen, und plötzlich spricht eigentlich nichts mehr gegen Massenfertigung -- ob eine Fabrik nun tausend Gewehre herstellt oder tausend Magic-Missile-Zauberstäbe, ist doch weitgehend Jacke wie Hose, und Bedarf nach gängigen magischen Alltagsgegenständen wird sich genauso finden wie der nach Waschmaschinen und Smartphones.

Dann ist die Magie im grunde Technologie, heisst nur anders. Sanderson hat das ja in seinen Romanen so gemacht.

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #43 am: 5.11.2020 | 11:42 »
Ich mag es wie in Earthdawn, das die Waffen selber Level besitzen die verwoben mit der Hintergrundwelt aufsteigen und effektiver werden - Vorallem mit den Hintergrundinformationen die man benötigt ist das msehr stimmig.

Wie Earthdawn es regelt, mag ich ebenfalls.

In meinem eigenen System habe ich Ausrüstungs-Qualitätsstufen (von schlecht bis legendär, für Waffen und Rüstungsboni sind aber nur exzellent und legendär wirklich relevant) und die Möglichkeit (selbst) Gegenstände zu verzaubern. Das heißt, du musst dein exzellentes Schwert nicht wegwerfen, um die Waffenverzauberung zu verbessern. Anders als speziell in D&D 3.5 & 4 ist es aber nicht so, dass Wert X an magischer Ausrüstung quasi zwingend ist.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Holycleric5

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #44 am: 5.11.2020 | 11:44 »
@ Ghoul
Du sprichst da einen mMn sehr wichtigen Punkt an:

Nicht nur die Spieler sondern auch/ besonders der SL muss immer Up-tp-date sein, wer welche Ausrüstung bei sich trägt.
Bei Spielen, in denen die Ausrüstung häufig wechselt / immer wieder neue Ausrüstung dazukommt, hat man als Spieler und SL zusätzlichen Buchhaltungsaufwand.
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Offline ghoul

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #45 am: 5.11.2020 | 11:45 »
@Holycleric: Die Buchhaltung ist für mich ja einfach - ich muss nur in die Excel-Liste meiner Frau schauen.
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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #46 am: 5.11.2020 | 11:57 »
Dann ist die Magie im grunde Technologie, heisst nur anders. Sanderson hat das ja in seinen Romanen so gemacht.

Yep. Und -- so groß ist der Unterschied gerade im Rollenspiel meist ohnehin nicht. Magie, Technik, ist doch beides in erster Linie Hilfsmittel und/oder Plotelement und funktioniert nach Regeln; was ich als Etikett draufklebe, ist Fluff.

Der Vollständigkeit halber könnte ich noch Arthur C. Clarke zitieren. ;)

ErikErikson

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #47 am: 5.11.2020 | 12:44 »
Yep. Und -- so groß ist der Unterschied gerade im Rollenspiel meist ohnehin nicht. Magie, Technik, ist doch beides in erster Linie Hilfsmittel und/oder Plotelement und funktioniert nach Regeln; was ich als Etikett draufklebe, ist Fluff.

Der Vollständigkeit halber könnte ich noch Arthur C. Clarke zitieren. ;)

Naja, Magie als nicht fest definiertes Element hat Narrativ halt den Sinn, einen "Sense of Wonder" zu erzeugen, etwas, das der Leser oder Spieler nicht sicher vorhersagen kann. Das geht mit einem definierten Magiessystem alla Sanderson nicht. Man erzeugt also schon ein anderes Spielgefühl, wenn Magie klar definiert wie technologie ist.

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #48 am: 5.11.2020 | 16:38 »
Naja, Magie als nicht fest definiertes Element hat Narrativ halt den Sinn, einen "Sense of Wonder" zu erzeugen, etwas, das der Leser oder Spieler nicht sicher vorhersagen kann. Das geht mit einem definierten Magiessystem alla Sanderson nicht. Man erzeugt also schon ein anderes Spielgefühl, wenn Magie klar definiert wie technologie ist.

Ich denke, da wirfst du unzulässigerweise zwei verschiedene Bedeutungen von "Magie" durcheinander (und bist darin auch weder der Erste noch der Einzige). Wiktionary faßt es ganz gut zusammen, finde ich: da gibt's einerseits die (ggf. vermeintliche) "Einflussnahme auf Personen, Dinge oder Ereignisse auf übernatürliche Art und Weise", und dann aber andererseits auch noch "die Faszination, die von etwas Bestimmtem ausgeht". Letzteres ist dein Sense of Wonder -- aber der ist eben nicht zwangsläufig exklusiv an "Übernatürliches" gekoppelt (schließlich kann ich den in passenden Momenten auch im richtigen Leben haben, ganz ohne ausdrückliche Zauberei welcher Art auch immer), und umgekehrt sind eventuell vorhandene übernatürliche Faktoren auch nicht verpflichtet, speziell zu ihm beizutragen.

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Re: Item-Progression: Wie weit soll es gehen?
« Antwort #49 am: 5.11.2020 | 18:34 »
Wie ich neulich schonmal im Shop-Thread andeutete: ich finde, man kann ruhig unterscheiden zwischen Sense of Wonder der Spieler und der Charaktere. Ja, mehr noch: verstärkt das nicht sogar die Abgefahrenheit des Settings, wenn der Spieler zwar in seinem Theatre of Mind die hochmagischen Dinge wie zB von Blitzelementaren angetriebene fliegende Züge bestaunt, sich aber gleichzeitig bewusst macht, dass diese für seinen SC ganz normal sind?
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Zitat von: ErikErikson
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