Autor Thema: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?  (Gelesen 6873 mal)

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Offline Arldwulf

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #50 am: 27.05.2021 | 17:38 »
D&D 5e war in den Spielrunden die ich kenne hauptsächlich für klassisches Bier & Brezel RPG geeignet. Geh in den Dungeon, hau die Monster, denk nicht drüber nach.

Es hat nicht das beste Balancing und für viele Aspekte welche bei einem Abweichen vom "Hauptspiel" wichtig würden gibt es wenig Unterstützung. Das betrifft vor allem beschreibendes Spiel, Abenteuer mit hohem Anteil oder einem abwechslungsreichen Anteil an Spielelementen abseits der Kämpfe aber auch längere Kampagnen und ihre Ausgestaltung. Viele Regeln sind auch eher schwammig beschrieben und die Unterstützung für die Settings ist eher so lala bis nicht vorhanden und das System zur Zusammenstellung von Kämpfen ist ein bisschen wie das Boot das man mit Jeansflicken und Tesafilm vor dem Absinken retten soll.

Kurzum, man könnte jede Menge Sachen zum mosern finden. Aber besser ist es diese einfach hinten an zu stellen, denn für den Großteil der Runden kommen diese Dinge nur geringfügig zum tragen oder lassen sich zumindest Teilweise mit Ideen aus anderen Editionen nachrüsten und anpassen.

Denn wenn man halbwegs auf dem Pfad des Hauptspiels bleibt, auch mal Sachen einfach so stehen lässt und mit ein wenig Wohlwollen heran geht wenn man an eine der Ecken und Kanten stößt und nicht versucht das System "zu brechen" wenn mal wieder eine Regel nicht ganz durchdacht ist kommt fast immer ein toller Spielabend heraus. Einer der Designer meinte mal man wolle sich auf den Kern von D&D besinnen und habe darum vieles gestrichen was das Spiel abseits dessen unterstützt.

Und das ist absolut gelungen. Gerade für dieses reine "Kernspiel", für "spiel wie es gedacht ist" lässt sich das Regelwerk sehr gut benutzen.
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 17:41 von Arldwulf »

Offline chad vader

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #51 am: 27.05.2021 | 18:01 »
Arldwulf spielt offensichtlich ein völlig anderes D&D5 als ich. Das ist aus meiner Sicht schon eine reichlich erstaunliche Wahrnehmung.

Ich sehe nicht, an welchen Stellen und warum D&D5 ungeeignet sein soll für "abwechslungsreiche Spielelemente abseits von Kämpfen" oder "längere Kampagnen". Was soll das denn sein? Welches andere System macht das denn wie besser?

Das Balancing könnte noch besser sein, da bin ich dabei. Relativ gesprochen fallen mir leider nicht viele, besser balancierte Systeme ein. Dir?

Auch das mit den schwammigen Regeln ist für mich nicht nachvollziehbar. Welche Regeln sind denn da gemeint?
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 18:06 von chad vader »

Tegres

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #52 am: 27.05.2021 | 18:02 »
Einer der Designer meinte mal man wolle sich auf den Kern von D&D [Hervorhebung durch mich] besinnen und habe darum vieles gestrichen was das Spiel abseits dessen unterstützt.

Und das ist absolut gelungen. Gerade für dieses reine "Kernspiel", für "spiel wie es gedacht ist" lässt sich das Regelwerk sehr gut benutzen.
Ich spiele mal den Anwalt des Teufels und frage provokativ (nicht gegenüber dir Ardwulf, sondern gegenüber den 5e-Designern), wie "Kern von D&D" (sprich: Erkundung von Dungeons und der Wildnis + Herrschaftspiel, also alles was in OD&D und AD&D drinne ist) zu folgenden Tatsachen passt:
  • keine Erfahrungspunkte für Gold
  • keine Regeln für Dungeonerkundung und wandernde Monster
  • keine Moralregeln (im Spielerhandbuch, Spielleiterhandbuch auch nur optional)
  • keine Reaktionstabellen
  • keine Regeln für Mietlinge und Gefolgsleute
  • keine Regeln für den Aufbau von Festungen
D&D5 bildet nicht den Kern von D&D ab, D&D5 bildet Fantasy(super)helden ab, die vor allem auf eines gut können: Kämpfen. Das führt mich zur eigentlichen Frage des Threads. Meine Antwort lautet: Wer keine Kämpfe mag, ist bei D&D5 einfach falsch. Kämpfe bilden das Kernspiel von D&D5, nicht Erkundung und nicht die soziale Interaktion mit NSCs oder Monstern.

Offline Arldwulf

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #53 am: 27.05.2021 | 18:15 »
Ja...was den "Kern" von D&D ausmacht ist natürlich immer schon umstritten gewesen. Selbst hier im Forum gab es dazu ja schon genug Threads.

Man darf solche Aussagen sicher nicht auf die Goldwaage legen und natürlich bedeuten sie auch nie man könne mit dem System nicht auch etwas ganz anderes anstellen. Viel mehr als "so genutzt funktioniert es wirklich gut" würde ich da auch gar nicht sagen wollen.

Online schneeland

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #54 am: 27.05.2021 | 18:23 »
Ich würde Tegres insofern zustimmen, dass D&D5 Fantasy(super)helden abbildet. Und wenn man drei dicke Bücher hat, die sich um Möglichkeiten, Monster zu bekämpfen, eben jene Monster, und das Zeug, was sie eventuell dabei haben, dreht, dann lässt das schon einen gewissen Rückschluss darauf zu, wo der Schwerpunkt liegt. Wenn man diese beiden Dinge nicht im Spiel sehen möchte, ist man m.E. beim System schon ein Stück weit falsch.
Das rudimentäre Fertigkeitssystem reicht aber m.E. meist auch für Handlungen abseits des Kampfes aus. Insofern kommt man meist auch dann halbwegs klar, wenn man gerade nichts verkloppen möchte.
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Offline nobody@home

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #55 am: 27.05.2021 | 18:25 »
D&D5 bildet nicht den Kern von D&D ab, D&D5 bildet Fantasy(super)helden ab, die vor allem auf eines gut können: Kämpfen.

Das ist nun dummerweise ein Vorwurf, den man auch schon -- auch und gerade anhand deiner Punkteliste -- allerspätestens D&D3 hätte machen können. Mit anderen Worten, seit der Übernahme von D&D durch die Küstenzauberer...

...stellt sich vielleicht die Frage, ob D&D5 nicht einfach den "Kern" der D&D-Erfahrung abbildet, die die schon immer geboten haben -- gegebenenfalls halt auch, ohne die langbärtigen TSR-Grognards aus "vor unserer Zeit" dabei großartig mitzunehmen.

Offline Arldwulf

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #56 am: 27.05.2021 | 18:27 »
Arldwulf spielt offensichtlich ein völlig anderes D&D5 als ich. Das ist aus meiner Sicht schon eine reichlich erstaunliche Wahrnehmung.

Ich sehe nicht, an welchen Stellen und warum D&D5 ungeeignet sein soll für "abwechslungsreiche Spielelemente abseits von Kämpfen" oder "längere Kampagnen". Was soll das denn sein? Welches andere System macht das denn wie besser?

Das Balancing könnte noch besser sein, da bin ich dabei. Relativ gesprochen fallen mir leider nicht viele, besser balancierte Systeme ein. Dir?

Auch das mit den schwammigen Regeln ist für mich nicht nachvollziehbar. Welche Regeln sind denn da gemeint?

Das bezog sich in erster Linie auf die verschiedenen vorherigen D&D Editionen. Welche halt einige Spielelemente und Regelelemente enthalten welche für die 5E gestrichen wurden. Aber auch konkret auf einzelne Designentscheidungen, beispielsweise die Veränderungen in der Berechnung der Encounterstärke, dem Ritualsystem oder den Monsterrollen. Betrachtet man sich konkret die Hilfsmittel welche das System für Nichtkampfbegegnungen bereitstellt sind diese eben wesentlich weniger und rudimentärer als zuvor. Eigentlich würde mir da eine Menge einfallen was man nennen und genauer beleuchten könnte.

Die Frage ist aber ob dort eine wirklich detaillierte Betrachtung nicht zu weit geht. Denn der Kern meiner Aussage ist eher: D&D 5E macht dann richtig Spaß wenn man sich sagt das diese Dinge nicht wirklich schlimm sind. Und das müssen sie nicht sein. Ich hab mit dem System jede Menge Spaß gehabt trotz allen kleinen Macken, tolle Abenteuer gespielt und wenn doch mal was knirscht und hakt ist es nicht so wild.

Solche Detailbetrachtungen sind in erster Linie interessant wenn es entweder Probleme gibt bei welchen ein Spielleiter Hilfe braucht oder jemand gern mit Hausregeln etwas verbessern will das derjenige als Problem betrachtet. Quasi wenn sich jemand an den Ecken stößt welche das System manchmal hat.

Nur muss dies natürlich nicht der Fall sein. D&D 5e ist ein tolles System wenn man auch mal fünfe grade sein lassen kann.

Offline Megavolt

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #57 am: 27.05.2021 | 18:36 »
Gibts eigentlich DnD5e Abeenteuer, die nicht nonstop Gedresche sind, also eine auffallend lückenarme Aneinanderreihung von Kampf-Encountern?

Offline Ma tetz

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #58 am: 27.05.2021 | 18:47 »
Naja bei 6-8 Encountern pro ingame Tag als Designgrundlage hat man schon einiges zu tun als Held.  :)

Also man kann mit DnD definitiv Spaß auch abseits von Kämpfen haben. Aber bei mir haben die Module, die ich gelesen oder gespielt habe nicht gezündet (dungeon of the mad mage, princes of the apocalypse).
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Offline tartex

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #59 am: 27.05.2021 | 19:28 »
Es ist halt irgendwie altmodisches Design, dass sogar ich System-Matters!!!!-(Die-Ideologie-nicht-der-Verlag!-)Typ mal sagen kann: die besten Sessions waren die, wo kaum mal gewürfelt wurde, weil wir uns einfach in Tavernen daneben benommen haben und viel Spass hatten, oder weil mein Barbar mit den Wölfen geheult hat, anstatt sie zu bekämpfen.

Das sollte DSA-Spielern doch entgegenkommen.

Ich liebe ja OSR-Dungeons, aber bei D&D5 ist für mich dann doch das freie Charakterspiel der größte Spass.
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Online Rodmalas

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #60 am: 27.05.2021 | 19:30 »
Gibts eigentlich DnD5e Abeenteuer, die nicht nonstop Gedresche sind, also eine auffallend lückenarme Aneinanderreihung von Kampf-Encountern?

Storm King‘s Thunder ist ziemlich sandboxig. Wenn der DM Lust hat geht hier viel ohne Kampf.

Davon ab ist Curse of Strahd ein super Modul, wenn man sich auf die Atmosphäre einlassen kann.

Zu guter Letzt sei Tomb of Annihilation erwähnt, das sich weite Teile ums Entdecken im Dschungel dreht.

Bei allen ist Kampf aber durchaus ein zentraler Aspekt der nicht zu kurz kommt. Wer wenig auf Kämpfe steht, ist bei D&D eher falsch imo. Dafür ist dieser Grundpfeiler zu massiv und unumstößlich verankert.

Aber man kann abseits davon schon viel Spaß haben. Auch dank des sehr schlanken Skill Designs. Nur D&D ohne Kämpfe würde ich nicht spielen wollen ^^

Online Tintenteufel

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #61 am: 27.05.2021 | 20:09 »
Gibts eigentlich DnD5e Abeenteuer, die nicht nonstop Gedresche sind, also eine auffallend lückenarme Aneinanderreihung von Kampf-Encountern?

Große Teile liefen in unserer Curse of Strahd Kampagne ohne Gedresche ab. Kein Plan ob das so sein soll, war „nur“ Spieler. Naja, und CoS ist mWn immer noch die beliebteste Storyline der 5E.
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Offline JS

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #62 am: 27.05.2021 | 20:13 »
Ich finde es etwas schwierig und hier nicht zielführend, nun die Abenteuer by the book zu vergleichen, die doch sowieso nur in seltenen Fällen genau so gespielt werden. Sonst landen wir im Kern bei "5E ist Rumprügeln im Dungeon" vs. "DSA ist Herumlaufen in Klein Öppelde". Das bringt niemandem etwas.
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Offline Quaint

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #63 am: 27.05.2021 | 20:15 »
+1

DnD 5 ist imho relativ flexibel. Und wenn man ggf. bissle härtere Encounter macht braucht man davon auch keine 8 am Tag.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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Tegres

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #64 am: 27.05.2021 | 20:24 »
Ich nehme mal die klare Gegenposition ein: Gerade Abenteuer zeigen wunderbar, für das ein System eigentlich gedacht ist. Im besten Falle stimmt das zum einen damit überein, wie das Regelwerk die Intention des Systems darstellt, zum anderen wie es tatsächlich am Spieltisch gespielt wird. Natürlich wird Unterschiede zwischen Runden geben. Aber es gibt eine ganz klare Tendenz, was einfach daran liegt, welchen Themen überhaupt aufegriffen werden und welche Herausforderungen den Charakteren entgegengeworfen werden. In offiziellen D&D-Abenteuern gibt es wenn überhaupt nur eine oberflächliche Einbindung des Hintergrunds der Charaktere (was ich gut finde!) und recht selten moralische Dilemmata. Das führt dazu, dass da wesentlich, wesentlicher seltener um das Ausloten der Gefühle oder des Gewissens eines Charakters gehen wird, als beispielweise bei Monsterhearts.

Ja, letztenendes führt das bei D&D5 dazu, dass sich der Kern auf "Es ist Rumprügeln im Dungeon (oder der Wildnis)" herunterdampfen lässt. Das ist keine Wertung, ob dieser Kern gut oder schlecht ist. Aber er ist ganz klar da.

Randbemerkung: Ich glaube, Abenteuer werden in der breiten Masse wesentlich häufiger by the book gespielt, als dass beim durchschnittlichen Tanelorni der Fall ist. Daher sehe ich mich bestärkt darin, Abenteuer als guten Prüfstein dafür anzusehen, was der Kern eines Systems ist und was nicht.

Offline JS

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #65 am: 27.05.2021 | 20:30 »
Wenn es danach ginge, könnte man sich für DSA alle Kampfregeln sparen und auch 2000 Seiten der sonstigen Regeln und für D&D alle Nichtkampfzauber. So wäre das nach einigen Abenteuern auf beiden Seiten. Seltsamerweise nicht nach anderen Abenteuern auf beiden Seiten.
Mir zeigt das nur, wofür Abenteuerautoren sich individuell das System gedacht haben, mehr nicht.
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Offline Sphinx

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #66 am: 27.05.2021 | 20:39 »
Ich hab mal irgendwo einen Artikel mit DnD Autoren gelesen und was die Vorgabe ist. Diese sollen wenn möglich immer alle 3 Säulen von DnD bedienen. Erkundung, Soziale Encounter, Kampf. Das das nicht alles in jeder Scene möglich ist und Teilweise schon schwer ist nur zwei Säulen unterzubringen war für die Authoren mit das Anstrengendste. Also ja die Regeln drehen sich zu einem Großteil um Kampf aber das heißt nicht das es nicht auch anders ermöglicht.
Kampf ist oft eine Option, aber auch eine geschickte Verhandlung mit dem Feind kann einen Kampf evtl. abwenden,...

Gibts eigentlich DnD5e Abeenteuer, die nicht nonstop Gedresche sind, also eine auffallend lückenarme Aneinanderreihung von Kampf-Encountern?
Jo eigentlich alle neueren die ich gespielt hab. Waterdeep Dragon Heißt hat eine Ziemlich ausgewogene Mischung die die 3 Säulen abdeckt. Aktuell Spielt die eine Runde Decent into Avernus, anders als man erwarten möchte gibt es da auch sehr viel Spielraum für die anderen Säulen. Klar Prügelt man sich durch einen Dungeon wird man viel Kampf haben aber es ist nicht immer die einzige Option. In einem haben sich meine Spieler mit dem Boss des ganze Verbündet anstatt ihn einfach Plattzuklopfen, was so manches einfacher gemacht hat.
Also cih für meinen Teil finde es alles recht Abwechslungsreich gehalten.

Online Tintenteufel

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #67 am: 27.05.2021 | 20:43 »
Dass die großen Abenteuer vom Hersteller des Systems, die Stärken des Systems in den Mittepunkt des angestrebten Spiels stellen, finde ich nur logisch.

Allerdings ist für mich D&D 5E viel mehr als nur rumprügeln. Egal wo.

Versteht mich nicht falsch: für mich ist Kampf dennoch die wichtigste der drei „Säulen“.
Das mag Erziehung sein, da ich mit (A)D&D (2E) angefangen habe, aber ich finde das darf jede*r für sich entscheiden.

In unserer laufenden Kampagne hatte ich streckenweise jedoch den Eindruck, dass die Säule Erkundung Säule Kampf Platz 1 streitig macht und sogar abgelaufen hatte.

In tier 1 mit insgesamt 15 (tendenziell kurzen) Sessions gab es eigentlich nur zwei Dungeons. Ein kleines und ein größeres.*

Okay. Ist alles selbstgeschrieben. Aber das ist doch das schöne, vorallem wenn es so einfach geht wie mit der 5E!

Ich mag mittlerweile das abwechslungsreiche Spiel. Mal Reise durch die Wildnis, mal Ritterturnier, mal Detektivspiel, mal Hack & Slash Dungeoncrawl! Das alles kann D&D 5E für mich/uns sehr gut abbilden.

*(Dungeon ≠ Kampf) + (kein Dungeon ≠ kein Kampf)
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 20:48 von Mhyr »
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Tegres

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #68 am: 27.05.2021 | 20:46 »
Wenn es danach ginge, könnte man sich für DSA alle Kampfregeln sparen und auch 2000 Seiten der sonstigen Regeln und für D&D alle Nichtkampfzauber. So wäre das nach einigen Abenteuern auf beiden Seiten. Seltsamerweise nicht nach anderen Abenteuern auf beiden Seiten.
Mir zeigt das nur, wofür Abenteuerautoren sich individuell das System gedacht haben, mehr nicht.
Nein, das ist aus meiner Sicht eine Verkürzung meiner Aussage. Wenn ich sage "Der Kern von D&D5 sind Kämpfe.", dann meint das doch nicht, dass es jenseits von Kämpfen keinen sinnvollen Spieleinhalt gibt. Das heißt doch nur, dass man um Kämpfe nicht herumkommt und die einen Großteil des Spielinhalts (nicht zwangsläufig von der Spielzeit, aber von der Konzentration) ausmachen.

Kann man Call of Cthulhu(-Abenteuer) spielen, ohne zu kämpfen? Ja, also bilden Kämpfe nicht Kern des Spiels. Kann man D&D5(-Abenteuer) spielen, ohne zu kämpfen? Nein, also bilden Kämpfe Kern des Spiels. Wenn man also nicht gerne kämpft, ist D&D5 nichts für einen. Wo wir wieder bei der Ausgangsfrage des Threads wären.

Randbemerkung: Im Übrigen passt das "individuell" mindestens bei D&D5-Abenteuern nicht, denn die sind eine Gruppenarbeit und Wizards wird da auch ganz stark seine Finger im Spiel haben. Das kann man nicht mit einem Cthulhu-Abenteuer vergleichen, das jemand im stillen Kämmerlein schreibt und spielt und dann an den Verlag schickt.

Edit: Das mit der Erkundung stimmt, aber auch da sieht man wieder: Die Abenteuer betonen diesen Aspekt viel mehr als das Regelwerk. Auch das sehe ich wieder als Unterstützung meines Punkts, dass man für die Beurteilung des Kerns eines Systems auch die Kaufabenteuer hinzuziehen sollte. Regeltechnisch wird die Erkundung 0 unterstützt (z.B. weil es keine Regeln für Hexcrawls gibt oder die Erfahrungspunkte nicht Erkundung belohnen).
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 20:49 von Tegres »

Online Tintenteufel

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #69 am: 27.05.2021 | 20:53 »
Ich glaube man kann mit D&D 5E Abenteuer ohne Kampf schreiben und spielen. Wollen aber wahrscheinlich nur die wenigsten - wie ich zB - weil da nicht die Stärken des Systems liegen.

Eine gute Geschichte kann das aber durchaus hergeben. Und eine solche Geschichte kann von einer Spielgruppe zusammen erzählt werden. Da kann es dann auch mal ganze Abenteuer mit ein paar Skill Checks geben oder ganz ohne würfeln weil alles ausgespielt wird.

EDIT: Aber um auch noch mal auf den eigentlichen Betreff des Fadens einzugehen:

Für mich sind die drei Säulen (Kampf, Erkundung und soziale Interaktion) der Kern des Spiels, aber die größte Stärke des Systems D&D 5E liegt auch für mich klar in der Säule Kampf.

Platz 2 ist die Säule Erkundung, für die es allerdings nicht sonderlich ausgefeilte Regeln in den Grundregeln gibt.

Platz 3 dann die Säule soziale Interaktion, für die die Regeln noch dürftiger ausfallen. Aber brauche ich hierfür mathematische Regeln oder nutze ich hierfür nicht lieber das freie Spiel?
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 21:01 von Mhyr »
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Offline JS

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #70 am: 27.05.2021 | 20:53 »
Ok, in dem Sinne: Ich kenne fast kein D&D-Abenteuer ohne Kämpfe, aber ich kenne DSA-Abenteuer fast ohne Kampfaktionen und andere wiederum mit.

"Kann man D&D5(-Abenteuer) spielen, ohne zu kämpfen? Nein, also bilden Kämpfe Kern des Spiels. "
Dem kann ich aus reiner Erfahrung heraus nur herzlich widersprechen. Das ist für mich eine stark verkürzte Sicht auf die 5E und steckt in einer theoretischen Blase. Wir haben schon mit der kampflastigeren 3E Abenteuer ohne Kämpfe gespielt und könn(t)en das ganz leicht auch mit der 5E. Wir kämpfen bei DSA wie auch bei D&D, weil es storytechnisch paßt oder Spaß macht, und nicht, weil uns ein Systemkern dazu zwingt. Und es gibt derart viele Abenteuer für D&D nicht von WOTC - also ja, es ist individuell, wie stark Kämpfe ein Abenteuer dominieren sollen; selbst bei WOTC.

Ich kämpfe in der heroischen Fantasy gerne, aber bestimmt nicht gerne viel. Und im Zweifel lieber zuwenig als zuviel. Die 5E würde ich dabei den meisten anderen Systemen vorziehen.

"(z.B. weil es keine Regeln für Hexcrawls gibt oder die Erfahrungspunkte nicht Erkundung belohnen)"
Ups, wenn du natürlich bis in solch enge Bahnen denkst, verstehe ich auch, wieso wir nicht übereinstimmen können.
 :think:
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 21:00 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Tegres

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #71 am: 27.05.2021 | 21:10 »
Ich glaube man kann mit D&D 5E Abenteuer ohne Kamlf schreiben und spielen. Wollen aber wahrscheinlich nur die wenigsten - wie ich zB - weil da nicht die Stärken des Systems liegen [Hervorhebung durch mich].
Das ist doch gerade ein Argument dafür, dass Kämpfe der Kern von D&D5 sind. ;)

Eine gute Geschichte kann das aber durchaus hergeben. Und eine solche Geschichte kann von einer Spielgruppe zusammen erzählt werden. Da kann es dann auch mal ganze Abenteuer mit ein paar Skill Checks geben oder ganz ohne würfeln weil alles ausgespielt wird.
Es geht hier aktuell Null um den Geschichtsaspekt. Das ist vollkommen unabhängig von Kämpfen.

"Kann man D&D5(-Abenteuer) spielen, ohne zu kämpfen? Nein, also bilden Kämpfe Kern des Spiels. "
Dem kann ich aus reiner Erfahrung heraus nur herzlich widersprechen. Das ist für mich eine stark verkürzte Sicht auf die 5E und steckt in einer theoretischen Blase.
Das mit der theoretischen Blase ist eine Unterstellung. Ich könnte dir jetzt anekdotenhaft meine Spielerfahrungen nennen, bei denen immer Kampf vorkam. Das bringt uns nicht weiter. :)

Wir haben schon mit der kampflastigeren 3E Abenteuer ohne Kämpfe gespielt und könn(t)en das ganz leicht auch mit der 5E. Wir kämpfen bei DSA wie auch bei D&D, weil es storytechnisch paßt oder Spaß macht, und nicht, weil uns ein Systemkern dazu zwingt. Und es gibt derart viele Abenteuer für D&D nicht von WOTC - also ja, es ist individuell, wie stark Kämpfe ein Abenteuer dominieren sollen; selbst bei WOTC.
Das Bild eines Systems wird maßgeblich von den Abenteuern des Systemherstellers (noch dazu des größten Rollenspielverlags der Welt mit den mit Abstand meistverkauftesten Produkten der Welt!) geprägt, nicht von Drittanbietern. Die WOTC-Abenteuer, die ich kenne (Phandelver, Drachenraub, Verlies des wahnsinnigen Magiers, Grabmahl der Vernichtung, Geister von Salzmarsch) sind kampflastig. Klar haben die nicht nur Kampf. Das ist ja auch gut. Aber Kämpfe kommen nicht einfach nur vor, sie sind zentral.

"(z.B. weil es keine Regeln für Hexcrawls gibt oder die Erfahrungspunkte nicht Erkundung belohnen)"
Ups, wenn du natürlich in solch engen Bahnen denkst, verstehe ich auch, wieso wir nicht übereinstimmen können.
 :think:
System Matters. Wenn es fast nur Regeln für Kämpfe gibt, dann wird auch mehr gekämpft. Das finde ich auch überhaupt nicht schlimm.

Ich denke, ich habe meinen Punkt hinreichend klargemacht und kann dem Threadersteller raten, zu D&D5 zu greifen, wenn man gerne Fantasy(Super-)Helden spielen möchte, die häufig in Kämpfe verwickelt werden (aber auch andere Sachen machen), und die Finger davon zu lassen, wenn man das eben nicht machen will.


Offline JS

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #72 am: 27.05.2021 | 21:18 »
"Kann man D&D5(-Abenteuer) spielen, ohne zu kämpfen? Nein, also bilden Kämpfe Kern des Spiels."

Diese Aussage ist für mich eine theoretische Blase, weil sie in der Praxis leicht widerlegt werden kann und zumindest in meinem Umfeld oft genug widerlegt wurde.
Aber ja: Ob mit vielen oder wenigen Kämpfen - es gibt keine kampflosen offiziellen Abenteuer von WOTC. Viel mehr stellen für mich aber nicht Kämpfe, sondern der Kampfstil in Form von Battlemaps einen Kern dar, der Leute prägt.

"Ich denke, ich habe meinen Punkt hinreichend klargemacht und kann dem Threadersteller raten, zu D&D5 zu greifen, wenn man gerne Fantasy(Super-)Helden spielen möchte, die häufig in Kämpfe verwickelt werden (aber auch andere Sachen machen), und die Finger davon zu lassen, wenn man das eben nicht machen will."

Ich stimme einerseits zu, aber ich riete ihm in den meisten Fällen auch zur 5E, wenn er nicht häufig Kämpfe ausfechten möchte.
EDIT: Mißverständnis mit Tegres geklärt und hier korrigiert.
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 22:02 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #73 am: 27.05.2021 | 21:24 »
Das ist doch gerade ein Argument dafür, dass Kämpfe der Kern von D&D5 sind. ;)

Ich behaupte doch auch, dass Kampf zu ca. 34% der Kern von D&D 5E ist.
Allerdings widerspreche ich deiner Aussage man könne keine Abenteuer ohne Kampf für das System schreiben.  ;)

Es geht hier aktuell Null um den Geschichtsaspekt. Das ist vollkommen unabhängig von Kämpfen.

Hm... doch, wenn ich es dazu verwende gegen deine These zu argumentieren geht es ganz plötzlich genau darum.
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Re: Für welchen Spielstil ist DnD 5E geeignet?
« Antwort #74 am: 27.05.2021 | 21:33 »
Ich behaupte doch auch, dass Kampf zu ca. 34% der Kern von D&D 5E ist.

Klar geht das jetzt mal DnD oder was anderes mit Kampffokus. Aber machst mans zu ausschweifend werden ganze Charakterfähigkeiten entwertet ;) dann wird auch nur ganz klassisch am eigentlich Systemfokus vorbei gespielt das ist ja auch Moppelkotze ;)
If you don't believe... In the existence of evil
you have a lot to learn... Praise your fears!