Autor Thema: Welche "realistischen" Rollenspiele kennt ihr (Bitte Definition beachten)?  (Gelesen 7032 mal)

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Offline Holycleric5

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Der Kämpfer in D&D, der mit 5 Trefferpunkten denselben Angriffsbonus hat wie mit 105 Trefferpunkten; Kleriker und Magier, die sich hinter Horden beschworener Kreaturen verbergen.
In Splittermond ist die Räubergruppe bereits auf dem ersten Heldengrad oft eher ein Ärgernis statt eine ernsthafte Bedrohung, gleichzeitig ist der mit Monstergrad 2 versehene Agent für eine Abenteurergruppe auf Heldengrad 1 eine so gut wie unüberwindbare Herausforderung.
Bei Age of Sigmar: Soulbound steigen die Charaktere so hoch ein, dass einzelne Goblins kaum der Rede wert sind. Arcane Codex ist zwar tödlicher und etwas "realistischer", aber dort gibt es selbst bei der Verwendung von optionalen Regeln nur wenig Luft nach oben, was die Steigerung der Charaktere angeht.

Auf der Seite www.dnd-gate.de gibt es einen Artikel, in dem u.a. "heroische" und "realistische" Rollenspiele einander gegenübergestellt werden:

Zitat
Rollenspiele lassen sich im Prinzip in zwei Kategorien aufteilen: Heroische und realistische. Heroische Rollenspiele legen viel Wert auf die Kontrolle der Spieler über das Spielgeschehen. Die Spieler können in die Rollen von Übermenschen schlüpfen und verfügen über große Macht, wie in "VAMPIRE", "SHADOWRUN" oder auch "7te See" und "Dungeons and Dragons".

Realistische Rollenspiele versuchen eher die Wirklichkeit zu simulieren. In ihnen sind die Charaktere sehr verletzlich. Die Herausforderung des Spiels besteht darin, möglichst realistisch die Spielwelt und ihre Reaktionen auf die Handlungen der Spieler umzusetzen. Realistische Rollenspiele sind "RoleMaster", "HarnMaster" oder "GURPS".

Welche anderen  "realistischen" Rollenspiele passen in die oben beschriebene Definition?

Edit. Wichtig wäre mir auch, dass männliche und weibliche SC / NSC möglichst gleichberechtigt sind, daher wird es "King Arthur Pendragon" nicht in die engere Wahl schaffen.

Mir selbst fallen z.B. noch folgende Systeme ein:
- Chivalry & Sorcery
- Darc
- Song of Swords
- Ruf des Warlock
- Midgard
- Aquelarre

Bin auf Eure Vorschläge und Antworten gespannt.
« Letzte Änderung: 6.06.2021 | 11:44 von Holycleric5 »
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Online Zed

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Ich habe mal RuneQuest, 3. Edition von Welt der Spiele, gespielt, und meine Gruppe und ich waren beeindruckt, wie sehr es in simulationistische Richtung geht und zugleich handhabbar ist.

Ein unglücklicher Treffer in den Unterleib, und Dein Charakter sitzt mit gelähmten Beinen auf dem Boden. Der Abstand von Einsteigerhelden zu erfahrenen Recken ist - was ihren Körper betrifft - nicht sehr groß, aber natürlich kann ein erfahrener Held Angriffe viel besser abwehren. Wenn ich mich richtig erinnere, ist aber auch kein "Super"-Held gegen (Un-)-Glückstreffer gefeit.

Es ist ein klassen- und stufenloses System, in dem Dein Held sich dort verbessert, wo er sich praktisch ausprobiert oder einen Lehrmeister besucht.

Meiner Gruppe war das System letztlich zu tödlich (von daher nicht episch genug), und wir wechselten zu DnD 3.5.

Ich bin immer noch fasziniert von RuneQuest-Systemfamilie, weil es mit/trotz seinem "realistischeren" Ansatz so gut funktioniert.
« Letzte Änderung: 6.06.2021 | 11:56 von Zed »

Online Maarzan

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Edit. Wichtig wäre mir auch, dass männliche und weibliche SC / NSC möglichst gleichberechtigt sind, daher wird es "King Arthur Pendragon" nicht in die engere Wahl schaffen.

Willst du vergackeiern oder geht es gar nicht um Realismus?
Weil die entsprechende Geschlechterbehandlung ist ja Teil der jeweiligen Kultur und deren Umstände und damit realistischerweise auch nicht auf moderne Vorstellungen festgegossen - auch wenn es umgekehrt genauso unrealistisch ist wiederum clichee-mittelalterliche Zustände festzugießen.


Ansonsten: ein realistisches System gibt es (leider wie auch noch) gar nicht. Dieser Zweig ist zu relativ früher Zeit durch den einerseits erhöhten Aufwand, geringeren Glamour/Eskapismusreiz, wie auch dem Effekt von Storytelleragitation in weitestgehende Stasis gefallen, so dass Ansätze in dieser Richtung bisher löbliches, aber eben auch oft eher unausgereiftes Stückwerk in der Nische oder in Einzelbereichen geblieben sind.

In dem Sinne geht es dann für den Simulationsfreundlichen üblicherweise auch eher um die Vermeidung von groben Schnitzern bei der Wahl des Spiels des geringsten Spielschmerzes (wobei die empfindlichsten Schmerzbereiche da ggf auch von Spieler zu Spieler wechseln) .

Kandidaten wären dafür wohl am ehesten Runequest, Gurps mit gewissen Optionswahlen, Rolemaster.
Rein nach dem Inhaltsverzeichnis wäre das DSA4 denke ich - wenn da nur dann nicht die unter den Überschriften stehenden Texte wären.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Alexandro

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evtll. Harnmaster (da müsste ich nochmal im Settingteil nachlesen - ich meine mich nicht zu erinnern, ob da explizit etwas über die Benachteiligung von weiblichen SC drin steht, oder ob das nur von Leuten da reininterpretiert wird, deren Geschichtskenntnis nicht über "Game of Thrones" hinausgeht)

Artesia (Fuzion): sehr gut ausgearbeitete Spielwelt; System ist auch kleinschrittig genug, um als realistisch durchzugehen (ansonsten nimmt man halt ein anderes Regelkonstrukt dafür); Geschlechterrollen (inklusive um diese zentrierte Konflikte) sind ein zentrales Element in der Spielwelt - nicht wirklich "gleichberechtigt", aber ausgewogener als das (ahistorische) "Männer machen alles und Frauen haben nichts zu melden" einiger Fäntelalter-Spiele, die sich (Pseudo-)Realismus auf die Fahne schreiben.

Ansonsten braucht nicht jedes "realistische" System explizite Verletzungsregeln oder ähnliches. oD&D hat auch Trefferpunkte, aber so wenige, dass ein Charakter ohnehin nach einem einzigen guten Treffer zu Boden geht (ob das jetzt durch eine Hüftwunde oder die Schmerzen eines abgetrennten linken Zehs passiert, ist in dem Moment erstmal egal - das Ergebnis ist das gleiche) - das sorgt dafür, dass Kämpfe immer gefährlich sind. Und bei Fertigkeitseinsatz gibt es keine großen Talentsprünge, wenn man etwas machen will, dann muss man der SL glaubhaft machen, warum das funktionieren kann (und da die SL nur ihre eigene Erfahrung als Basis für diese Entscheidung hat, wird das Spiel automatisch "geerdet" und näher an (unsere) Realität gerückt - es wird niemals vorkommen, dass es Diskussionen gibt alá "Die Regeln sagen aber, dass mein Charakter einer 14 Meter Sprung schaffen kann, wenn ich nur eine 17+ würfel", was in verklausulierten Spielen gerne mal vorkommt).
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Runenstahl

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Wenn es simpel und noch relativ "realistisch" sein soll könnte man auch Cthulhu nehmen.
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Offline ghoul

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Willst du vergackeiern oder geht es gar nicht um Realismus?
Weil die entsprechende Geschlechterbehandlung ist ja Teil der jeweiligen Kultur und deren Umstände und damit realistischerweise auch nicht auf moderne Vorstellungen festgegossen - auch wenn es umgekehrt genauso unrealistisch ist wiederum clichee-mittelalterliche Zustände festzugießen.
Wollte mich auch gerade ähnlich kommentieren.  ;D
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PESA diskutiert.

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Zitat
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Offline JS

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Wenn es simpel und noch relativ "realistisch" sein soll könnte man auch Cthulhu nehmen.

Also, bei CoC 7 muß ich zustimmen. Da ist eine (Schuß-)Waffe brandgefährlich und eine Wunde nicht mal durch etwas Pennen ausgeheilt. Dazu die vielen Fertigkeiten usw. - es fühlt sich realistisch(er) an.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Crimson King

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Willst du vergackeiern oder geht es gar nicht um Realismus?
Weil die entsprechende Geschlechterbehandlung ist ja Teil der jeweiligen Kultur und deren Umstände und damit realistischerweise auch nicht auf moderne Vorstellungen festgegossen - auch wenn es umgekehrt genauso unrealistisch ist wiederum clichee-mittelalterliche Zustände festzugießen.

Lies halt die im Eingangspost zitierte Prämisse, dann verstehst du auch, was mit realistisch gemeint ist.


On Topic: der Großteil der Rules Heavy Simulationism-Schiene fährt einen realistischen Ansatz. Bei GURPS hängt es vermutlich davon ab, welches Quellenmaterial und welche Punktezahl man beim Bau zulässt. Rolemaster, MERS und Harnmaster sind in jedem Fall Kandidaten. Ich würde Runequest/BRP auch dazuzählen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline AndreJarosch

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Stimme meinen Vorrednern zu:

Die BRP/W100-Familie ist dann vielleicht das richtige für dich:
- Call of Cthulhu (englisch von Chaosium, deutsch von Pegasus; bis zur 6. Edition sehr gut mit den unten genannten Systemen SEHR gut kompatibel, die 7. mit Umarbeitung auch))
- RuneQuest (englisch von Chaosium, deutsch von Uhrwerk)
- Mythras (englisch von The Design Mechanism, deutsch von 100 Questen Gesellschaft e.V.)

Offline Prisma

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Arcane Codex ist zwar tödlicher und etwas "realistischer", aber dort gibt es selbst bei der Verwendung von optionalen Regeln nur wenig Luft nach oben, was die Steigerung der Charaktere angeht.
Uhm... kennen wir das selbe Spiel? Man kann in Arcane Codex als Startcharakter schon recht weit kommen - hartes Min-Maxing vorausgesetzt - aber da ist doch noch sehr viel Luftraum nach oben.

Ich finde zwar dass die Definition etwas knirscht, aber ich möchte zu den bereits genannten Spielen "Gemini" in den Ring werfen. 
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

Online nobody@home

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RuneQuest könnte in einigen Editionen und Setting etwas problematisch werden, nämlich überall da, wo die Regeln der "Verletzlichkeit" mit einer relativ breiten Verfügbarkeit von Heilmagie entgegensteuern. Denn ob ich meine Trefferpunkte nach einer guten Mütze Schlaf alle wieder habe, weil meine Verletzungen "natürlich" geheilt sind, oder ob "nur" (einer) der Gruppenheiler mich vorher versorgt und jetzt auch alle seine Magiepunkte zurückgewonnen hat...macht zumindest aus meiner Sicht nicht unbedingt so einen Riesenunterschied.

Offline Holycleric5

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Schonmal vielen Dank für Eure Antworten.

Zurzeit steht Mythras ziemlich hoch im Kurs, gefolgt von Artesia: Adventures in the known World.
Dahinter kommt Cthulhu, vor einiger Zeit habe ich mir das Mittelalter-Supplement "Dark Ages" beim Sphärenmeister geholt.

Bezüglich Arcane Codex
Ich habe mir gerade meine Diebin angesehen, die ich nach den Regeln für "Durchschnittscharaktere" (GRW 3. Edition, S. 194) erschaffen hatte, ihre Fertigkeitswerte lagen zwischen 2 und 3
Ein anderes Problem bei AC sind die leider oft etwas sehr schwammigen Fertigkeitsbeschreibungen (z.B. Ausdauer), die mir manchmal etwas zu sehr an der Oberfläche bleiben.
Trotzdem gefallen mir z.B. die verschiedenen Kampfmanöver.
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Online Zed

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Schonmal vielen Dank für Eure Antworten.
Zurzeit steht Mythras ziemlich hoch im Kurs

Die Basic-Role-Play/Runequest/Mythras-System-Familie ist ja sehr groß, und ihre Geschichte so spannend wie unüberschaubar. Welches ist das Beste für Dich?

Der QuestLog-Podcast versucht, ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen. Vielleicht helfen Dir Episode 1 und 12 weiter.

Am besten aber beschreibst Du André, der seit Jahrzehnten für die System-Familie steht, genau, was Du möchtest, und er wird Sir sicher eine Top3 Deiner passenden RQ-Systeme nennen.

Was auch immer es wird: ich bin gespannt, in Zukunft einmal Deinen Eindruck zu lesen!

Offline flaschengeist

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Bezüglich Arcane Codex
Ich habe mir gerade meine Diebin angesehen, die ich nach den Regeln für "Durchschnittscharaktere" (GRW 3. Edition, S. 194) erschaffen hatte, ihre Fertigkeitswerte lagen zwischen 2 und 3
Ein anderes Problem bei AC sind die leider oft etwas sehr schwammigen Fertigkeitsbeschreibungen (z.B. Ausdauer), die mir manchmal etwas zu sehr an der Oberfläche bleiben.
Trotzdem gefallen mir z.B. die verschiedenen Kampfmanöver.

Zum Thema: Mir wäre auch Runequest und GURPS eingefallen, auch das kostenlos zu bekommende deutsche Unisystem ERPS ist einen Blick wert.
Zu Arcane Codex (3): Wir beenden gerade eine mehrjährige Kampagne, die Charaktere sind bei rund 100 CP Erfahrung. Da hat sich seit dem Anfang einiges getan. Dass AC nicht nur bei den Fertigkeitsbeschreibungen schwammig ist, kann ich leider bestätigten. Es ist bis jetzt auch das einzige Regelwerk, in dem ich und alle Mitspieler sich auch nach Jahren immer wieder verirren, wenn wir etwas nachschlagen wollen (fehlende Querverweise, unlogischer Aufbau, schlecher Index etc.). 
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Holycleric5

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In Sachen BRP würde ich gerne:

- Ein publiziertes Fantasy-Setting (Lorakis (vom Rollenspiel "Splittermond")) bespielen
- Zeitepoche geht Richtung Fantasy-Mittelalter, also z.B. kein Schwarzpulver.
- Gegner sollen vorrangig Menschen sein, aber auch Tiere, Untote oder das eine oder andere übernatürliche Wesen (z.B. Tiermenschen und Dämonen) dürfen vorkommen
- Charaktere sollen eher "durchschnittlich" statt "over the top" starten. Kein "Ihr gehört zu den von den Göttern auserwählten mächtigsten Helden Eures Zeitalters"
- Magie sollte eher subtiler sein und gerne auch Richtung Alltagsmagie gehen, statt dass sich der Magie später fröhlich durch die Welt teleportiert
- Die Spieler sollen in einer Stadt starten, die ca. 3.500 Einwohner hat, dort gibt es u.a. 2 Schreine (1x Mondgott Yonnus, 1x Todesgott Gunwar) und einen Tempel (Handwerksgott), eine Kaserne, einige Läden und zwei größere Anwesen. In der Nähe gibt es einige Kleinere Ortschaften, eine größere Stadt, einen größeren Wald und ein Gebirge mit vielen Minen. Es soll auch eher etwas mehr um den Alltag der Charaktere gehen, statt ständig von Ort zu Ort auf Abenteuer auszuziehen.

@Flaschengeist:
Ja, bei Arcane Codex verirre ich mich auch noch regelmäßig im Regelwerk, egal ob 2. oder 3. Auflage
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Offline Blizzard

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Welche anderen  "realistischen" Rollenspiele passen in die oben beschriebene Definition?
Ich würde da mal auf jeden Fall noch die 2te Edition von WarHammer Fantasy mit in den Ring schmeißen.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline JS

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Das ist zwar eines meiner Lieblingssysteme, aber mMn von den anderen Kandidaten für Holy entfernt. Richtig gesteigert, sind die Helden ab der zweiten, dritten Karriere beinharte Metzelkünstler. "Realistischen Simulationismus" konnte ich da nicht so richtig verorten, sonst hätte ich es vermutlich nicht so gut gefunden. Geht zwar in die Richtung, aber BRP/W100 schwebt mir da mehr vor Augen.
 :think:
« Letzte Änderung: 6.06.2021 | 22:02 von JS »
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Offline AndreJarosch

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In Sachen BRP würde ich gerne:

- Ein publiziertes Fantasy-Setting (Lorakis (vom Rollenspiel "Splittermond")) bespielen
- Zeitepoche geht Richtung Fantasy-Mittelalter, also z.B. kein Schwarzpulver.
- Gegner sollen vorrangig Menschen sein, aber auch Tiere, Untote oder das eine oder andere übernatürliche Wesen (z.B. Tiermenschen und Dämonen) dürfen vorkommen
- Charaktere sollen eher "durchschnittlich" statt "over the top" starten. Kein "Ihr gehört zu den von den Göttern auserwählten mächtigsten Helden Eures Zeitalters"
- Magie sollte eher subtiler sein und gerne auch Richtung Alltagsmagie gehen, statt dass sich der Magie später fröhlich durch die Welt teleportiert
- Die Spieler sollen in einer Stadt starten, die ca. 3.500 Einwohner hat, dort gibt es u.a. 2 Schreine (1x Mondgott Yonnus, 1x Todesgott Gunwar) und einen Tempel (Handwerksgott), eine Kaserne, einige Läden und zwei größere Anwesen. In der Nähe gibt es einige Kleinere Ortschaften, eine größere Stadt, einen größeren Wald und ein Gebirge mit vielen Minen. Es soll auch eher etwas mehr um den Alltag der Charaktere gehen, statt ständig von Ort zu Ort auf Abenteuer auszuziehen.

Ist alles sowohl mit RuneQuest oder mit Mythras möglich und auch Basic Roleplaying selbst (das Große Goldene Buch, welches aber nur in englisch vorliegt) kommt in Frage.
Die aktuelle Edition von RuneQuest ist eng mit der Spielwelt Glorantha verbunden und du kaufst bei RuneQuest viel  Glorantha-Hintergrund mit UND müsstest das Spielsystem von der Welt lösen, um es mit einer anderen Welt zu verwenden.
Wenn du Mythras (von 2012 bis 2015 als "RuneQuest 6. Ausgabe" erschienen) verwendest hast du einen Regelwerkzeugkaste aus dem du die Elemente herausnehmen kannst die du möchtest. Hier gibt es fünf Magiesysteme und es wäre sowohl Volksmagie, als auch Zauberei, Theistische Magie oder Schamanismus und Mystizismus möglich (alles kann, nichts muss).
Gleiches gilt auch für die alte deutsche RuneQuest Ausgabe von Welt der Spiele von 1991 (RuneQuest 3. Auflage, ebenfalls von Glorantha losgelöst). Hier gibt es drei Magiesysteme: Geistermagie (entspricht der Volksmagie und dem Schamanismus von Mythras in einem), Göttliche Magie und Zauberei.



Offline Koruun

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Zitat
Realistische Rollenspiele versuchen eher die Wirklichkeit zu simulieren. In ihnen sind die Charaktere sehr verletzlich. Die Herausforderung des Spiels besteht darin, möglichst realistisch die Spielwelt und ihre Reaktionen auf die Handlungen der Spieler umzusetzen. Realistische Rollenspiele sind "RoleMaster", "HarnMaster" oder "GURPS".
Auf die Definition dürfte auch WFRP zutreffen. Eigentlich fast alles aus der BRP-Schule.

Bzgl. Hârnmaster: bei der Charaktererstellung erhalten männliche und weibliche Chars unterschiedliche Boni. Habe es nicht mehr 100% genau im Kopf, aber Männer starten mit etwas mehr Kraft/Körpergröße/Gewicht, Frauen sind dafür deutlich Magieaffiner. So zum Thema gleichberechtigt.
"The only thing standing in the way of unique characters in OSR is a lack of creativity and a reliance on words printed by other people."

"Once the veneer of fantasy is stripped off, the setting terrestrialized, and the orcs recognized as human, then, all the classic themes of Western racist thought become immediately visible."
Charles W. Mills - THE WRETCHED OF MIDDLE- EARTH

Offline Holycleric5

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@ Blizzard
Danke für deinen Vorschlag, aber ich muss JS zustimmen:
Warhammer egal ob in der 4. oder 2. Edition hat mir immer etwas zu wenig Simulationismus.
Und bei der Alten Welt stoße ich mich immer wieder an für mich nicht immersiven Namen wie "Holswig-Schliestein" oder "Aloisis Arschloch".

@ AndreJarosch
Vielen Dank für deine Antwort. Bei deiner Beschreibung tendiere ich bisher zu Mythras :)

@ Koruun
Danke für deine Anmerkung zu Hârnmaster. Persönlich möchte ich jedoch eher etwas mehr gleichberechtigung bei den Geschlechtern (auch wenn es weniger "realistisch" ist): Kämpfende Frauen und magieaffine Männer sollten ohne größere Verrenkungen schon möglich sein (Erinnere ich mich richtig, dass man in Hârnmaster nach der Charaktererschaffung nur Skills steigern kann, aber keine Attribute?)
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Offline K!aus

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Gerne kann man diesen Post auslagern, aber ich dachte Heldentum ist genau dies: Die Herausforderung angehen, trotz des Wissens um die eigene Sterblichkeit.

Deswegen wird hier im :T: auch DnD nicht mit Heldentum assoziiert, sondern mit Combat as Sport.  :think:

Also ich habe bei der Verleihung von Auszeichnungen bei Soldaten nicht den Eindruck, dass es dabei um Lob bzgl. realistischen Schusswechsel geht.  ;)
GURPS Deathwatch
[FFG] Star Wars Jedi Ritter, Rebellen
Mein biete Thread - schau doch mal rein. :)

Offline Alexandro

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@ Koruun
Danke für deine Anmerkung zu Hârnmaster. Persönlich möchte ich jedoch eher etwas mehr gleichberechtigung bei den Geschlechtern (auch wenn es weniger "realistisch" ist): Kämpfende Frauen und magieaffine Männer sollten ohne größere Verrenkungen schon möglich sein (Erinnere ich mich richtig, dass man in Hârnmaster nach der Charaktererschaffung nur Skills steigern kann, aber keine Attribute?)

Frauen kriegen etwas weniger Körpergröße (-2 Zoll) und haben etwas höhere Chancen niedriges Gewicht zu haben (wodurch sie evtll. Abzüge auf die Körperkraft bekommen, weil diese nach dem Gewicht modifiziert wird - was zugegebenermaßen nicht besonders realistisch ist). Aber der Einfluss ist sehr gering und kämpfende Frauen sind immer noch möglich (ebenso wie magiebegabte Männer, wenn auch hier der Bonus den Frauen bekommen deutlich spürbarer ist, aber Würfelglück kann das immer noch ausgleichen).

Tatsächlich können Attribute nach der Erschaffung nicht mehr gesteigert werden und da man diese zufällig erwürfelt ist man dann evtll. in eine Rolle gedrängt, die man nicht will - wenn man nur Mindestwerte bei Stärke und Ausdauer erwürfelt, dann wird das wahrscheinlich nichts mit der Karriere als Kämpfer.
« Letzte Änderung: 6.06.2021 | 22:38 von Alexandro »
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Offline Outsider

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Wenn es simpel und noch relativ "realistisch" sein soll könnte man auch Cthulhu nehmen.

Nee, also CoC ist alles, aber nicht realistisch. Simpel, da gebe ich dir recht, das wars dann aber auch. Nicht missverstehen, das System.macht was es.soll aber unter.realistisch stelle ich mir etwas anderes vor als das ein und die selbe Waffe zwischen fast nichts und ein bisschen Schaden macht.

Das Personen uneingeschränkt handeln können bis die HP Speckschicht abgebaut wurde macht es nicht besser.
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Offline JS

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Hm, eine Schrote bei CoC kann einen Char mit dem ersten Treffer töten...
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Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Outsider

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Hm, eine Schrote bei CoC kann einen Char mit dem ersten Treffer töten...
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Er kann sich aber auch schütteln, lachen und weiter machen wie bisher. Und die Spanne ist zu groß. Und selbst ein paar Meter weiter weg sieht es schon wieder anders aus und.es wird nicht.besser.
« Letzte Änderung: 6.06.2021 | 23:16 von Outsider »
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