Autor Thema: Technologie im Zeitraffer  (Gelesen 4675 mal)

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Offline tartex

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #25 am: 23.08.2021 | 16:07 »
Ich denke, die Einheimischen lernen schnell, die Technik zu benutzen, das ist eine Frage von Knöpfe drücken und Abzug ziehen. Aber es wird für sie unmöglich sein, die Technik selbst herzustellen.

Nicht nur für die Einheimischen. Für die kontemporären Soldaten genauso.

Ich behaupte mal: sogar wenn eine ganze Technische Universität in eine Fantasy-Welt versetzt werden würde, hätte man immer ernsthaft Probleme.
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Offline KhornedBeef

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #26 am: 23.08.2021 | 16:34 »
Hat eigentlich schon jemand die Idee angesprochen, dass die EDOs so eine Art Brückenkopf in unserer Welt bilden, der dann erheblich schnellere Adaption durchlaufen kann, und gleichzeitig eine gewisse Kontrolle über Neuerungen erlaubt, ein Testfeld sozusagen? Dass Bauernstaaten in unserer Welt sehr schnell punktuell industrialisiert werden können, ist ja bekannt.
Dann nennt man das ganze Neu-Hongkong oder so.
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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #27 am: 23.08.2021 | 16:35 »
OK ,
Ich habe eine 3teilige, Generationenüberspannende Kampagne vor .
Und arbeite an den ersten beiden Teilen .
Im ersten Teil spielen die Spieler  Chars der Erde , die rübergewarped werden und zusammen mit den Einheimischen das Ork Imperium besiegen werden .
der 2te Teil spielt halt ....45 (? ) Jahre später und Ich frage mich ,wie Glaubwürdig/machbar ist ein Hintergrund anfang 20.es Jahrhundert füe den 2ten Teil der Kampagne.
Die Spieler spielen jetzt die nächste (übernächste )Generation....

Zur Technologie
Ich habe 2 Zentren der Technologie geplant :
A Nova Imperio ( Römische Zivilisation in Kombi mit Soldaten aus dem Vietnamkrieg . Im 2ten Teil dann Dampfgetriebene Zeppeline, Buchdruck ,etc)
B New Avalon ( die Flotilla aus Anfang 2000 verbündet sich mit Engländern des 12.Jahrhunderts, befreien in einigen Handstreichen viele Sklaven von den Orks und noch viele weitere Kampagnenpunkte, zu viele um sie alle aufzuzählen und sind auch nicht wichtig für diesen Thread)
Im 2ten Teil Dampfgetriebene Trucks & Züge in New Avalon ( Hintergrund von Korra ohne die Mechs..? )
Der Rest der Welt wird sich nicht großartig verändern, es wird nur langsam besser ( 3 Felder Wirtschaft wird eingeführt, Hygiene in der Medizin, Buchdruck ( ? ) , etc)
und da ist halt meine Frage, was ist möglich, was Glaubwürdig und was ist Quatsch ?
Ach ja
 es gibt noch eine wohlwollende KI mit Tech des 25.Jahrhunderts (und einem letzten Geostationären Satelliten) der den Spielern hilft .Eigentlich eine Forschungsstation,Überbleibsel der untergegangenen Hochzivilisation, die aber jetzt 95 % der Kapazität mit der Produktion von 20. Jahrhundert Tech einsetzt(inklusive dutzender (< 50) Drohnen und Robotern)

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Offline Waldviech

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #28 am: 23.08.2021 | 16:46 »
Ich würde Phase 2 eher so grob als "Schizo-Tech" in Richtung Renaissance mit alten "High-Tech-Artefakten" anlegen. Großflächig ist die Kultur noch immer mittelalterlich. Es fahren noch keine Autos herum, man baut noch keine Maschinengewehre usw. Allerdings ist man durchaus in der Lage, einfache Steinschlosswaffen zu konstruieren, hat sowas wie ein Schulwesen, Druckerpressen, Fernkommunikation über Semaphorentürme usw.
Was die Neuankömmlinge nämlich eigentlich bewegt haben, ist die Einstellung der Bevölkerung zu Technologie und Fortschritt nachhaltig zu ändern. Die Bevölkerung hat zu weit entwickelter Technologie eine grundsätzlich positive Einstellung - immerhin hat der Krempel ihnen geholfen, die Orks los zu werden - und weiß außerdem so mehr oder weniger, was mit moderner Technologie theoretisch geht. Das hat zu einem ziemlichen Motivationsschub in den Handwerkergilden geführt, die nun wesentlich bereiter sind, sich mit Forschung und Experimenten zu beschäftigen. Daher sind nicht alle technischen Neuerungen nur von den Weltenreisenden eingeführt worden, sondern viele stammen von "einheimischen" Handwerkern, die Geschichten über technologische Artefakte auf Ideen gebracht haben.
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #29 am: 23.08.2021 | 16:51 »
@Waldviech
Genauso was hab ich vor  :headbang: ;D :d ~;D

Deshalb der Thread

Hough
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Offline Feuersänger

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #30 am: 23.08.2021 | 17:01 »
Hmmmh, also ich bin da ganz bei Beckenstein: selber so modernen Kram herstellen / replizieren, das geht nicht so einfach. Moderne Waffen sind halt doch hochpräzise gefertigte Konstrukte - selbst Kalashnikovs  >;D - dazu fehlen einem mittealterlichen Büchsenmacher schlicht die Werkzeuge. Du brauchst sozusagen erstmal die Werkzeuge, um die Werkzeuge herzustellen, die man zur Herstellung der Endprodukte braucht. Von den Werkstoffen mal ganz zu schweigen.

Was vielleicht eher geht, wäre, mit der modernen Tech als Vorlage so _ähnliche_ Konstrukte zu entwickeln, die eben mit den damaligen Mitteln im Bereich des Möglichen liegen.
Stichwort Feuerwaffen: die ersten Feuerwaffen kamen ja im Mittelalter auf und waren noch extrem krude. Aber bereits so ca im 16. Jh (iirc) gab es bereits Repetiergewehre. Wirklich exzellente Konstruktionen, die aber halt aufgrund ihrer Komplexität sich nicht in der Breite durchsetzen konnten, weil sich vermutlich nur die reichsten Adeligen so ein Teil leisten konnten.

Damit sich etwas in der Breite durchsetzt, muss es erstmal in großen Mengen billig herstellbar sein. Ein ganz wichtiger Schritt dahin in unserer Welt war das Konzept  der Austauschbaren Teile. Also letzten Endes alles mehr eine Frage der Werkstoffe und Werkzeugpräzision, als des bloßen Verstehens des Funktionsprinzips.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Dr. Beckenstein

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #31 am: 23.08.2021 | 17:08 »
der 2te Teil spielt halt ....45 (? ) Jahre später und Ich frage mich ,wie Glaubwürdig/machbar ist ein Hintergrund anfang 20.es Jahrhundert füe den 2ten Teil der Kampagne.

Würde ohne Unterstützung von der Erde nicht gehen.
Die Millionenheere des frühen 20. Jahrhunderts brauchten u.a. richtige Fabriken, in denen Stanzmaschinen Metallteile (keine Läufe) schnell herstellen konnten. Man brauchte auch präzise Messinstrumente und Werkzeuge. Ein paar Büchsenmacher, die in wochenlanger Handarbeit einen Vorderlader zurechtfeilen, konnten das nicht leisten.
Sollte es ins 21. Jahrhundert gehen, käme noch der ganze Elektronikkram (Chips, Platinen, Kondensatoren...) dazu. 

Offline unicum

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #32 am: 23.08.2021 | 17:12 »
Dampfmaschinen jenseits von "hui, wir machen Feuer und dann bewegt sich was", also Maschinen, die Leistung bringen, sind mit Mittelalter-Metallurgie und Schmiedetechniken nicht machbar. Schienen mit von Pferden gezogenen Wagen bringt man aber hin und ist besser als nichts.

Meine mich zu erinnern das mir mal jemand im universitärem umfeld sagte das alles was an Metallverarbeitung für eine Dampfmaschiene notwenidg ist im Kaiserlichen Rom schon vorhanden war.
Bezüglich der Techniken die es "damals" schon gab verweise ich auch auf den Mechanismus von Antikythera.

Zugestanden ist mein Ingenieurswissen eher auf der optischen Seite - da sehe ich auch das so einiges gehen würde, den Linsen konnte man schon recht früh herstellen und mein Wissen ist durchaus derart das ich mir vorstellen kann ein großeres Fernrohr im Mittelalter oder gar schon in der Antike herszustellen. Und wenn ich eines aus der Militärgeschichte weis dann das Aufklärung das A und O ist.
Bezüglich Dampfmaschiene - halte ich die nun auch nicht für so hochkomplex das ich die - mit "der Schmiedkunst von Zwergen" nicht irgendwie hinbekommen könnte.

Offline unicum

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #33 am: 23.08.2021 | 17:19 »
Es gibt auch Überreste einer vergangenen Hochzivilisation ( 25. Jahrhundert ) die vor 1000 Jahren zerstört wurde (Shannara Chronicles), vom Dschungel überwucherte Hochbahntrassen , Überreste von Autobahnen,

Das ist tatsächlich etwas das hilft hier und da einiges  zu überspingen. Denn aus den resten einer Hochzivilisation lässt sich leidert das ein oder andere wiederverwerten.
Andererseitz haben solche zibilistaionen meist die ganzen einfachen Resourchen aufgebraucht.
Also im hinblick: Gibt es noch Erdöl auf der Welt? Also solches das man auch im Mittelalter noch "abbauen" kann? (Ja das zeugs ist stellenweise einfach so aus der Erde geflossen an einigen Stellen)

Gerade die heutigen Militärfahrzeuge brauchen ja einiges von dem Zeug. (Wird noch ne weile dauern bis Tesla Panzer herstellt)
Das Veredeln von Erdöl zu Benzin ist dahingehend nicht mal gar nicht so schwer, auch das halte ich mit "mitelalterlicher" technik für Realisierbar.

Wir sprechen ja nicht über den Wirkungsgrad, oder?

Offline Medizinmann

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #34 am: 23.08.2021 | 17:23 »
Zitat
Hmmmh, also ich bin da ganz bei Beckenstein: selber so modernen Kram herstellen / replizieren, das geht nicht so einfach. Moderne Waffen sind halt doch hochpräzise gefertigte Konstrukte
Waffen (hauptsächlich 1 9MM Pistole und 1 Pumpgun und deren Munition wird von der KI mit Technologie des 25ten Jahrhunderts in kleiner Stückzahl aber kontinuirlich (da Drohnen/Roboter-Minifabrik) hergestellt .
Eine Zwergenenklave hilft die Rohstoffe abzubauen .

Linsen herstellen sollte kein Problem sein( nehm ich in meine To-Do Liste auf, danke :) ), das machen die Elfen sowieso schon , Nur bisher Monocular.  Wird halt nur Jahre dauern,dann machen sie auch Binocular weil die Elfen nicht so schnell, dafür aber wunderschön & Präzise arbeiten.

Zitat
Und wenn ich eines aus der Militärgeschichte weis dann das Aufklärung das A und O ist.
Oja Aufklärung und Kommunikation
(Und die Möglichkeit den Feind zuerst bzw aus weit grösserer Enmtfernung aus anzugreifen .
Eine Mörsergranate aus 500 Metern Entfernung mitten in die Gegner rein und deren Moral ist ....am Arsch (vor allem wenn deren Kurzbögen und Speere 80 oder 40 Meter weit reichen ).

Zitat
(Ja das zeugs ist stellenweise einfach so aus der Erde geflossen an einigen Stellen)
Jupp, Ich hab letztens erst die ganzen Loki Episoden GeBinchwatched, das ist hängen geblieben ;)
Zitat
Gerade die heutigen Militärfahrzeuge brauchen ja einiges von dem Zeug.
Jupp, die paar APC und Landungstanks werden mit den letzten Reserven an wichtigen Punkten zusammengezogen und funktionieren dann nur noch als Gechütztürme . Helikoptereinsätze nur noch im Notfall, etc.
Deswegen wird Dampfantrieb und Zeppeline die neue Tech , die neue Fortbewegung sein


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Pyromancer

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #35 am: 23.08.2021 | 17:42 »
Meine mich zu erinnern das mir mal jemand im universitärem umfeld sagte das alles was an Metallverarbeitung für eine Dampfmaschiene notwenidg ist im Kaiserlichen Rom schon vorhanden war.

Falls du da belastbare Quellen hast würden die mich sehr interessieren! Ansonsten: Dampfmaschinen hatten ganz real schon die alten Griechen, Heron von Alexandria etc., das wäre für die Römer auch kein Problem gewesen. Aber von da zu Dampfmaschinen, mit denen man einen Stollen leerpumpen oder Waggons ziehen kann ist halt noch ein riesengroßer Schritt.


Offline Maarzan

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #36 am: 23.08.2021 | 17:50 »
Wenn die Neuen auch eine passende Seuche mitgebracht haben und dann Arbeitskräfte knapp werden, dann lohnt sich auch die Mühe mit den Maschinen anzugehen. 

Ich schätze es läuft darauf hinaus:
1) Machtbasis etablieren, damit man nicht direkt per Masse/Dauerkampf zerrieben wird.
2) Griff auf Rohstoffe sichern
3) Wissen fixiert sichern, denn das wird länger als eine Generation dauern und damit diejenigen, die es ggf. könnten tot sein, wenn die Infrastruktur beginnt Arbeiten in fortschrittlicheren Bereichen zu erlauben.
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Offline sma

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #37 am: 23.08.2021 | 17:51 »
Ich bin skeptisch das zufällig aus der Zeit gerissene Leute, die keine Experten auf Dutzenden notwendiger Gebieten sind und alles Wissen aus dem Gedächtnis heraus rekonstruieren können, eine ernsthafte Veränderung erreichen können, weil alles, was wir im 21. und 20. und wahrscheinlich auch im 19. Jahrhundert entwickelt haben, auf den Entwicklungen davor basiert und man nur die Irrungen und Wirrungen abkürzen könnte, nicht aber die eigentliche Entwicklung.

Und der Widerstand gegen alles Neue und Unbekannte, der allen Menschen und wahrscheinlich auch den EDO-Spezies innewohnt, ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Ich kenne mich auf einem einzelnen kleinen Gebiet recht gut aus, sodass ich mir zutraue, dort fundierter zu antworten: Die Entwicklung von Computern.

In unserer Welt hat es ca. 40 Jahre gedauert, den modernen Computer zu entwickeln, der prinzipiell alles beherrscht, was wir heute als selbstverständlich ansehen, und zwar von Mitte der 30er bis zu den 70er Jahren. Ich würde das Ende sogar recht exakt am Xerox Alto von 1973 festmachen, der locker 10 Jahre technologischen Vorsprung hatte, allerdings nach heuten Maßstäben auch über $100.000 pro Arbeitsplatz gekostet hätte.

1937 begann Konrad Zuse mit elektromechanischen (relais-basierten) Rechenmaschinen herumzuexperimentieren hatte 1941 den ersten Computer (wie man das definiert, hatte ich schon mal an anderer Stelle geschrieben) entwickelt. Parallel dazu begann in den USA am MIT die Forschung, mir fällt da insbesondere Shannon ein und in England machte sich ein gewisser Turning seine Gedanken. Zwischen 1941 und 1943 baute England im Geheimen Colossus, eine dedizierte elektronische digitale Rechenmaschine zum Knacken des deutschen Lorenz-Chiffre. Im Rahmen des Manhatten-Projekts baute die USA ebenfalls elektromechanische und elektronische Rechner, den ersten digitalen Computer aber erst 1946. Nach dem Krieg war 1959 die IBM 1401 der erste kommerziell erfolgreiche Business-Computer. Im selben Jahr baute DEC auch die PDP-1, einen weiteren Meilenstein, erstmals transistorbasiert.

Interessant ist, dass in Deutschland das Reichskriegsministerium oder wo Zuse auch immer vorgesprochen hatte, das Potential nicht sah. Und auch Flowers, der angeboten hatte, besagten Colossus zu bauen, glaubte man nicht, dass das möglich wäre und verwehrte ihm Ressourcen. Das Ding entstand nur, weil er es trotzdem gemacht hat.

Da ich Informatiker und kein Elektroingenieur bin, kann ich einen Computer leider erst konstruieren, wenn mir jemand irgendwie geartete Logik-Gatter zur Verfügung stellt oder eben funktionierende mit einer stabilen Stromversorgung betriebene Relais oder besser noch Röhren, aus denen ich Logik-Gatter aufbauen kann. Und man gebe mir bitte auch noch entprellte Kippschalter, Lämpchen und idealerweise noch einen Fernschreiber. Gerne nehme ich auch schon funktionierende Lochkarten oder -streifenleser. Ein Drucker wäre auch toll, ebenso Lochkarten-Stanzer. Von einem Bildschirm wage ich ja gar nicht zu träumen.

All das müsste entwickelt werden, aber dann kann ich – weil ich die mathematischen und Informatik-spezifischen Grundlagen tatsächlich im Kopf habe – aus NANDs eine komplette CPU sowie Registerspeicher bauen, dann eine Maschinensprache entwickeln und das Ergebnis dann natürlich auch programmieren. Wenn ich mich noch vorbereiten kann, würde ich versuchen, z.B. den Maschinencode und die grundlegende Architektur der PDP-8 auswendig zu lernen, weil das ein Minicomputer war, der ein gutes Größen- und Leistungsverhältnis hatte und vergleichsweise simpel war.

Somit könnte ich bei Vorhandensein von genug Elektrotechnik in einigen Monaten einen funktionierenden Computer bauen. Beachtet allerdings, dass die 1965 entwickelte PDP-8 primitiv im Vergleich zu dem 1962 entwickelten Apollo-Guidance-Computer (AGC) ist, der uns heutzutage hoffnungslos primitiv erscheint. Anfang der 60er war das aber ein Meisterwerk der Miniaturisierung und von überraschender Leistung, weil es meines Wissen das erste Mal war, dass ein zweistufige Maschinencode benutzt wurde, wo man in einem sehr primitiven Befehlssatz einen Interpreter für eine virtuelle CPU mit einem komplexeren Befehlssatz baut, die dann die eigentlichen Programme ausführt – und das auch noch nebenläufig, d.h. mehrere Programme auf einmal.

Müsste auch noch die Elektrotechnik entwickelt werden, müsste ich wahrscheinlich Jahrzehnte mit meinem Computer warten. Und würde ich gerne Transistoren oder gar integrierte Schaltkreise haben wollen, kann ich gar nicht abschätzen, wie viele Millionen Stunden Forschungsarbeit in diese Technologien fließen müsste, damit ich auch nur in die Nähe des oben erwähnten Xerox Alto komme – allein sein mit 1/2 Mio Pixel hochauflösender Bildschirm würde viele Jahre Fernsehtechnik erfordern.

Pyromancer

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #38 am: 23.08.2021 | 17:53 »
Man muss auch unterscheiden: Was kriegt ein Ausnahme-Genie in jahrelanger Handarbeit und einem Stab von Gesellen und Zuträgern hin und was kriegt man alltagstauglich für die breite Masse hergestellt? Gewehre mit gezogenen Läufen gab's im 15. Jahrhundert schon. Kaiser und Könige (und 200 Jahre später auch Spezialisten wie Jäger) hatten sowas. Und trotzdem hatte der gemeine Soldat bis ins 19. Jahrhundert einen glatten Lauf an seinem Gewehr. Warum?

Offline Medizinmann

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #39 am: 23.08.2021 | 18:37 »
Zitat
die keine Experten auf Dutzenden notwendiger Gebieten sind und alles Wissen aus dem Gedächtnis heraus rekonstruieren können,
Im Flagschiff der Flotilla (einem Helikopterträger mit 7700 Mann Besatzung und mehreren Begleitschiffen)aus 2005 wird es Bücher, Mikrofilme/Mikrofiche geben .
Taschenrechner mit Logarithmentabellen ,etc .

Die KI aus dem 25.ten Jahrhundert wird auch eine umfangreiche Bibliothek haben und ein Computerinfranet .

Zitat
Und der Widerstand gegen alles Neue und Unbekannte, der allen Menschen und wahrscheinlich auch den EDO-Spezies innewohnt, ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Zum einen hatte ich schon mehrfach darüber geschrieben (Nehmt Euch doch die Zeit, meine Post zu lesen, dann werden einige Fragen sofort beantwortet,Einwände aufgehoben)
zum anderen ist eine positive Grundtendenz bei vielen vorhanden . (wer das nicht hat ,bleibt halt dummer Bauer und ist einfach nicht Teil der Kampagne)
Dann will ich auch nicht eine Welt ,die KOMPLETT & TOTAL 800 Jahre überspringt (hab Ich auch schon mindestens 2 x geschrieben) sondern stelle mir 2 Zentren der Technologie, des Fortschritts vor, die sind dann etwas fortgeschritten (Renaissance mit Dampftech und so) und der Rest der Welt entwickelt sich langsamer ,aber stetig weiter...

Zitat
Was kriegt ein Ausnahme-Genie in jahrelanger Handarbeit und einem Stab von Gesellen und Zuträgern hin und was kriegt man alltagstauglich für die breite Masse hergestellt?
Und was kriegen Dutzende von Ausgebildeten Militärtechnikern ( insgesamt ca 10.000 Leute aus unterschiedlichen Epochen davon CA 8-9000 von Anfang diesen Jahrtausends ) und einer KI mit Wissen aus dem 25. Jahrhundert hin ?
Und nur um es nochmal zu widerholen .Nicht für die breite Masse sondern für die beiden Zentren Nova Imperio und New Avalon .
.... wtf?

Zitat
Die Entwicklung von Computern
ist Irrelevant

P.S. Renaissance mit Dampftech und Signaltürmen & Telegraphen gefällt mir jetzt besser und ist (für Mich) plausibler als 1895/prä WW1 für den 2ten Teil der Kampagne.
da haben wir Musketiere und so und die Piraten fühlen sich ...."heimisch"


HokaHey
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Pyromancer

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #40 am: 23.08.2021 | 19:02 »
Und was kriegen Dutzende von Ausgebildeten Militärtechnikern ( insgesamt ca 10.000 Leute aus unterschiedlichen Epochen davon CA 8-9000 von Anfang diesen Jahrtausends ) und einer KI mit Wissen aus dem 25. Jahrhundert hin ?
Sie kriegen hin was du willst. Es ist Fantasy, denk dir halt irgend was aus. Das ich das dann unter Umständen unrealistisch finde kann dir ja völlig egal sein - vielleicht ist es ja trotzdem cool.  8)


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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #41 am: 23.08.2021 | 19:33 »
Natürlich mache ich das .
Aber Ich mag auch Gedankenaustausch (deshalb der Thread) nur sollte der .... vernünftig funktionieren ,
Wenn Ich Einwände lese, die ich vorher schon erklärt habe , oder solche die völlig Irrelevant sind
Dann muss ich ....aber schon mit dem Kopf schütteln und ein enttäuschtes Gesicht machen...
.
Gerade bei dieser Megakampagne ,die Ich plane (der dritte Teil ist das 25. Jahrhundert mit dem Battlestar Galaktica Hintergrund Captain Harlock, Cyberkentauren-Kavalerie und Palomino / Gnomen Reitern mit Laserblastern ....aber soweit bin ich noch lange nicht) ist mir Brainstorming Input von Aussen wichtig
( wichtiger wenn er zielführend ist , unwichtig, wenn Irrelevant)

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Offline Schalter

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #42 am: 23.08.2021 | 19:34 »
Sie kriegen hin was du willst. Es ist Fantasy, denk dir halt irgend was aus. Das ich das dann unter Umständen unrealistisch finde kann dir ja völlig egal sein - vielleicht ist es ja trotzdem cool.  8)

Genau mein Ansatz! Kommt aber natürlich drauf an, wie dicht das Setting sein soll vom Spielgefühl her. (Ich mach dasselbe hier https://www.tanelorn.net/index.php/topic,120105.0.html mit Sci-Fi in den 1990ern, und behaupte dort, rund fünfzehn Jahre zur Umgewöhnung reichen bereits. Aber da ist eine sehr andere Stimmung angepeilt, als eine Fantasy-Welt sie ja normalerweise erreichen möchte, gerade bei generationenumspannenden Kampagnen.)

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #43 am: 23.08.2021 | 19:42 »
@ Schalter
Savage Mutant Ninja Turtles sind Cool.(die neueren Nickelodeon Cartoons waren Klasse ! )
Ich hatte mal geplant eine Savage Samurai Squirrel Squad im Central Park zu spielen mit einem einäugigen Zenbuddhistischem Kater als Mentor ( Ort Central Park, System Palladium/ Rifts)

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Offline Maarzan

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #44 am: 23.08.2021 | 21:10 »
Die KI des 25. Jhd ist halt nicht abschätzbar.
Abgesehen davon, dass in deren Datenbanken eben auch noch eine Menge Infos zur Welt selbst (Technik des 25. Jhd, Standorte, Restbodenschätze) liegen könnten.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Nebelwanderer

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #45 am: 23.08.2021 | 23:22 »
Vorallem der medizinische Sektor sollte sich hier selbst bei wenigen Ärzten stark verändern, dabei sollte man nicht nur an die normale Basishygiene und die verhältnismäßige Einfachheit vom Umsetzen (Erkennen von Läusen, Flöhen, Krätze und Ratten als Krankheitsüberträger, Händewaschen, Abkochen von Wasser, Körperpflege) sondern auch Krankheiten wie Jodmangel oder Skorbut wären komplett ausgelöscht mit relativ einfachen Mitteln, das heißt die Prävention und Krankheitsverhütung würde in dieser Welt zu einer deutlich gesünderen und kräftigeren Bevölkerung führen die insgesamt natürlich auch Leistungsfähiger ist.

Sportärzte würden Trainingspläne nach modernen Methoden schreiben, zusammen mit Taktikern vom Militär. Der Soldat aus so einem Reich wäre schneller, stärker, kampferprobter und taktischer als jede andere Einheit und wahrscheinlich könnte so Einheit spielend gegen eine größere Übermacht bestehen.

Bei der Behandlung von Krankheiten müsste man aber leider abstriche machen. Eine moderne, komplexe Operation wird wahrscheinlich aufgrund fehlender bildgebener Geräte nicht funktionieren, Blinddarmentzündungen nach wie vor tötlich, Synthetizieren von Antibiotika mit ausnahme von natürlichem eher schwer, von modernen Methoden zur Narkose ganz abgesehen. Einfache Medikamente kann mit sicherheit ein Apotheker schnell aus Pflanzen herstellen, Knochenbrüche werden besser heilen wenn sie - trotz der schmerzen - gut geschient und reponiert werden. Nadel und Faden gab es früher schon, aber das Problem ist ja oft der Wundstarrkrampf und nicht die Wunde selber, hier wird Hygiene wahrscheinlich helfen, Verletzungen bleiben jedoch tötlich, ausser man hat eben zugriff auf Antiobiotika oder Impfstoffe

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #46 am: 24.08.2021 | 07:08 »

Und was kriegen Dutzende von Ausgebildeten Militärtechnikern ( insgesamt ca 10.000 Leute aus unterschiedlichen Epochen davon CA 8-9000 von Anfang diesen Jahrtausends )
Ich würde die unbesehen gegen ein halbes dutzend Nerds der Landwirtschaft des US Bürgerkrieges eintauschen, die wissen wie man die Geräte herstellt


kampferprobter und taktischer als jede andere Einheit
nicht im mindesten

Zitat
und wahrscheinlich könnte so Einheit spielend gegen eine größere Übermacht bestehen.
wie die Spartaner, ja genau wie die Spartaner das eben nicht konnten
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #47 am: 24.08.2021 | 08:26 »
Was hier noch gar nicht beachtet wurde, wenn ich nicht was überlesen habe, ist Landwirtschaft - selbst ein durchschnittlicher Schüler hat schon mal von Dreifelderwirtschaft gehört. Wenn man dann noch von einem Farmerssohn als Soldat des 21. Jhdt ausgeht, dann könnte es eine Bevölkerungsexplosion nach sich ziehen... Selbst frühere Zeitphasen könnten einen ähnlichen Effekt haben, je nachdem, wie gut das vorhandene Wissen war...  :think:
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Sidekick-Kai

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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #48 am: 24.08.2021 | 08:44 »
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Re: Technologie im Zeitraffer
« Antwort #49 am: 24.08.2021 | 09:28 »
Moin,Moin zusammen

Zitat
Was hier noch gar nicht beachtet wurde, wenn ich nicht was überlesen habe, ist Landwirtschaft - selbst ein durchschnittlicher Schüler hat schon mal von Dreifelderwirtschaft gehört.
Hast Du  ~;D
Ich habe 3 Felder Wirtschaft als Hintergrund für meine Phase 2 geschrieben ;)
@Nebelwanderer
Da tanze Ich mit dir

Zitat
und wahrscheinlich könnte so Einheit spielend gegen eine größere Übermacht bestehen.

Spielend vielleicht nicht,
aber meine Default Taktik ( in Nova Imperio z.B.) ist ein Schildwall der Römer und(etwas weiter hinten) US Soldaten, die aus erhöhter Position dann auf die Heranstürmenden Gegner schiessen .
(Die Palomino sind als "Mahuts" von Riesenschildkröten bekannt auf deren Rücken ein Squad Soldaten Plus ein paar Palomino Lanzenstecher Plus ein Lenker Platz haben )°

das macht das Gewinnen leichter, aber nicht spielend leicht

° das ist jetzt nur ein kleiner Teil der Gesamttaktik ;)



Mit Tanz am Morgen
Medizinmann