Autor Thema: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?  (Gelesen 10912 mal)

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Offline Koruun

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[...]
Du weißt doch überhaupt nicht, was ich alles an Wert für den Rollenspielsektor schaffe, also sprich bitte nur für dich. Ich habe mich jahrelang in Rollenspielvereinen engagiert, unzählige Conrunden auf Rollenspielfremden Conventions für Anfänger angeboten. Ich habe ein Rollenspielfanzine von der Pieke mit aufgebaut, das jahrelang lief. Ich habe lektoriert, bei Übersetzungen geholfen, meine Karten, Charakterbögen und anderen Content veröffentlicht. Und ich habe jüngst über 250 Seiten Text für ein kommendes Rollenspielregelwerk geschrieben.
Das sei dir auch alles unbenommen. Ich habe bewusst "Umfeldübergreifend" geschrieben, denn Conrunden, Vereinstätigkeiten usw. sind eine super Sache, erreichen aber nur einen relativ kleinen Teil.
Die Erwähnung eines Zine klingt interessant, genauso wie das Rollenspielwerk, aber ich frage mal nicht genauer nach, sonst erweckt das noch den Eindruck ich wolle das schmälern. :)

Zitat
Und den Output der PESA habe ich niemals kritisiert. Mir geht nur deren Kommunikationsstrategie gegen den Strich. Das ist alles.
Dann schau doch mal bitte, wie die PESA zum Teil hier eben immer wieder auftritt. Da werden munter andere Rollenspiele anderer Prägung als "Schwundstufen" bezeichnet. Nutzer führen in ihrer Signatur, man möge doch bitte am DMG-Lesekreis mitwirken, sonst solle man gepflegt nicht mehr über das DMG reden. Wenn jemand sagt "also ich als SL entscheide in meinem OSR-Spiel auch mal, dass eine unterlegene Gegnergruppe fliegt" wird man "Erzählrollenspieler" gelabelt und aus dem trven Kreise der Oldschooler ausgeschlossen.
Also in den letzten, keine Ahnung, 3 Jahren? habe ich die ein oder anderen Äußerungen mitbekommen, und einiges sicher auch radikal, polarisierend oder provokant formuliert, aber immer über eine Sache und nie gegen eine Person. Vielleicht noch Kritik an manchen DSA-Autoren, aber auch da eher abzielend auf deren Philosophie und weniger auf deren Nase.
Von den Hatern kamen meiner Beobachtung nach meist unüberzeugende, persönliche Attacken (die PESA ist dies und das) und Schenkelklopfer. Aber das ist auch nur meine Beobachtung und somit subjektiv.
"The only thing standing in the way of unique characters in OSR is a lack of creativity and a reliance on words printed by other people."

"Once the veneer of fantasy is stripped off, the setting terrestrialized, and the orcs recognized as human, then, all the classic themes of Western racist thought become immediately visible."
Charles W. Mills - THE WRETCHED OF MIDDLE- EARTH

Online Jiba

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Das sei dir auch alles unbenommen. Ich habe bewusst "Umfeldübergreifend" geschrieben, denn Conrunden, Vereinstätigkeiten usw. sind eine super Sache, erreichen aber nur einen relativ kleinen Teil.

Ich habe vor allem auf rollenspielfremden Conventions (Anime/Manga-Conventions) Rollenspielaktionen und Proberunden angeboten. "Umfeldübergreifend" genug?

Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Pyromancer

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Jiba ist schon ein Guter. Aber die PESA auch!

Online Jiba

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Ja, na gut, na fein. Frieden?
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Pyromancer

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Offline Megavolt

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Wollte es gerade ebenfalls rühmend feststellen. Wenn das nicht letztlich der größte Beitrag zum Hobby ist!

Offline takti der blonde?

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Ach, jetzt soll man deiner Ansicht nach dann doch bitte den folgenden Weg ins andere Extrem gehen, sonst gilt's nicht? (Was ich, das muss ich hier noch sagen, gar nicht verlangt habe.)

Ich verlange gar nichts, sondern frage mich, wie innig ein Wunsch ist, der nicht zu Taten führt. Das ist eine Frage. Noch ohne Antwort und schon kein "Verlangen".


Zitat
Mir geht nur deren Kommunikationsstrategie gegen den Strich. Das ist alles.

Wer sind "die"? Es gibt einige, wenige "offizielle" PESA Texte. Alles andere sind Menschen, Individuen wie du und ich. Nur weigerst du dich hier und schon an anderer Stelle mit mir konkret als Person (!) zu diskutieren, sondern machst du Zuschreibungen an Hand von Vereinszugehörigkeit.

Zitat
Dann schau doch mal bitte, wie die PESA zum Teil hier eben immer wieder auftritt. Da werden munter andere Rollenspiele anderer Prägung als "Schwundstufen" bezeichnet.

Auch hier gilt, dass hier nicht die PESA auftritt, sondern einzelne Mitglieder.

Zitat
Nutzer führen in ihrer Signatur, man möge doch bitte am DMG-Lesekreis mitwirken, sonst solle man gepflegt nicht mehr über das DMG reden. Wenn jemand sagt "also ich als SL entscheide in meinem OSR-Spiel auch mal, dass eine unterlegene Gegnergruppe fliegt" wird man "Erzählrollenspieler" gelabelt und aus dem trven Kreise der Oldschooler ausgeschlossen.

Vermutlich meinst du ghoul. Diskutier das doch mit ihm, meinetwegen privat oder öffentlich, aber hör auf mir ghouls vermeintliche Verfehlungen zuzuschreiben und umgekehrt! Mal ganz davon abgesehen, dass ich deine Lesart nicht teile.

« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 15:48 von die andere dame von der tanke »

Online Jiba

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Könnte ein schlechterer sein, würde ich sagen.  :)
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Offline Boba Fett

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Ich ... frage mich, wie innig ein Wunsch ist, der nicht zu Taten führt. Das ist eine Frage. Noch ohne Antwort und schon kein "Verlangen".

Also denn:
Stimmt, da hast du recht. Wenn sich dein Wunsch allerdings nie in Handeln manifestiert, würde ich mich fragen, wie innig dieser Wunsch ist. ;)

Sagen wir mal so:
Wahrscheinlich sind die Mühen, die man auf sich nehmen muss, um eine maßgebliche Wahrscheinlichkeit, den Wunsch erfüllen zu können, zu groß.
Das ist also eine Verhältnisfrage...
Der Wunsch kann schon sehr innig sein, aber wenn das, was ich dafür tun müsste einen sehr hohen Aufwand mit sich bringt,
oder eben die Wahrscheinlichkeit der Erfüllbarkeit sehr klein ist, rechnet es sich einfach nicht.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Online aikar

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Bin kein Fan der Pesa aber hier wirst Du fündig:
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Ach das ist die Zock-Bock-Truppe? OK, da halte ich mich raus. Hab einmal versucht zu diskutieren, ist mir zu fundamentalistisch. Ich wünsche ihnen Spaß mit ihrem Spielstil,, die allein gültige Wahrheit, als die sie ihn hinstellen, ist er nicht.
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Camo

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Haha, ich habe beim Tunnels&TrollsSchwerter&Dämonen,etc-Kickstarter mitgemacht - das ging ja nur Print - und diese Bände sind so ziemlich das häßlichste was ich im Haus habe. Sieht aus wie meine Diplomarbeit, die ich vor 15 Jahren für 20€ oder so innerhalb von 24h binden und imprägnieren habe lassen.

Das ist im Endeffekt genau das gleiche Zeug, was 1983 von FanPro rausgebracht wurde. Was auch angekündigt wurde. Also 39 Jahre alt. Damals sahen die Sachen so aus. Komplett durchgestylte Hochglanzoptik war damals nicht Standard, in den frühen 80ern sahen Dinge durchaus auch mal wie Kopien von Schreibmaschinenseiten aus, siehe die erste Midgard-Edition.

Damals war halt eher der Inhalt als die Optik wichtig. ;)
Und ja, das war Ironie, wir hatten damals ja nix. Ich hab die Originalbox noch hier liegen, ich kann das also vergleichen. Nur war im Original das Papier dicker...

Offline takti der blonde?

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Ach das ist die Zock-Bock-Truppe? OK, da halte ich mich raus. Hab einmal versucht zu diskutieren, ist mir zu fundamentalistisch. Ich wünsche ihnen Spaß mit ihrem Spielstil,, die allein gültige Wahrheit, als die sie ihn hinstellen, ist er nicht.

Meinst du die "Diskussion" zu Traveller hier:

https://pesa-nexus.de/2021/06/26/episode-m-traveller/#comments

?

Online aikar

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Meinst du die "Diskussion" zu Traveller hier:

https://pesa-nexus.de/2021/06/26/episode-m-traveller/#comments

?
Ja. Und dann noch ein paar Nachkommentare hier im Tanelorn, die ich aber nicht mehr finde. Ich habe aber auch schon beim Podcast-Hören gemerkt, dass ich da nicht die gleichen Meinungen ("Früher war alles besser und fertige Settings/Stories sind das Böse TM") vertrete. Und das ist ja ok, muss einem ja nicht alles gefallen. Das führt jetzt aber auch zu weit vom Thema weg.
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Offline takti der blonde?

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Ja. Und dann noch ein paar Nachkommentare hier im Tanelorn, die ich aber nicht mehr finde. Ich habe aber auch schon beim Podcast-Hören gemerkt, dass ich da nicht die gleichen Meinungen ("Früher war alles besser und fertige Settings/Stories sind das Böse TM") vertrete. Und das ist ja ok, muss einem ja nicht alles gefallen. Das führt jetzt aber auch zu weit vom Thema weg.

Wollte ich auch gar nicht neu verhandeln, hatte mich nur gefragt, worauf dich beziehst. Ob deine Darstellung unseren Überlegungen gerecht wird, kann sich ja zum Glück jeder selbst anhören. :)

Offline ghoul

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Vermutlich meinst du ghoul. Diskutier das doch mit ihm, meinetwegen privat oder öffentlich, aber hör auf mir ghouls vermeintliche Verfehlungen zuzuschreiben und umgekehrt! Mal ganz davon abgesehen, dass ich deine Lesart nicht teile.

Ich glaube, Jiba mag mich einfach.  ^-^
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Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Camo

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Ja. Und dann noch ein paar Nachkommentare hier im Tanelorn, die ich aber nicht mehr finde. Ich habe aber auch schon beim Podcast-Hören gemerkt, dass ich da nicht die gleichen Meinungen ("Früher war alles besser und fertige Settings/Stories sind das Böse TM") vertrete. Und das ist ja ok, muss einem ja nicht alles gefallen. Das führt jetzt aber auch zu weit vom Thema weg.

Als wandelndes Fossil kann ich sehr bestimmt sagen, dass einige Dinge früher besser waren, aber nicht alles. Wobei ich mit den PESA-Leuten eher nicht konform gehe, wie sie das "damals" sehen. Ich bin ein sehr großer Fan der alten Systeme, weil die oftmals simpler waren... das heißt aber nicht, dass ich sie allen anderen Systemen vorziehe. UND ich weiß, dass es "damals" noch etwas Anderes als (A)D&D gab... und zwar echt viel. Hab mich glaube ich verbal auch schon mit denen "gehauen", wobei mir meine Erinnerungen "ausgeredet" werden sollten. War lustig. ;)

Online aikar

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Wollte ich auch gar nicht neu verhandeln, hatte mich nur gefragt, worauf dich beziehst. Ob deine Darstellung unseren Überlegungen gerecht wird, kann sich ja zum Glück jeder selbst anhören. :)
Sind einfach unterschiedliche Geschmäcker. Aber ja, dieses Gefühl der bedingungslosen Ablehnung und Abwertung von allem, was nicht eurem bevorzugten Oldschool-Spielstil entspricht, haben der Podcast und die Kommentare bei mir hinterlassen und ich empfinde "Unser Spielstil ist objektiv viel besser als jeder andere"-Einstellungen als unsympathisch. Egal ob ich den Spielstil teile oder nicht.
Wenn du euch von mir missverstanden oder ungerecht dargestellt siehst, können wir gerne nochmal drüber reden, evtl. im Discord oder beim nächsten Tanelorn-Treffen. Ich schließe Missverständnisse da ja nicht aus.
« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 16:21 von aikar »
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Online Maarzan

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Passt halt wunderbar zu allen Vorurteilen, die man (zumindest bei uns) gegenüber den Deutschen so hat. Ich frage mich ja immer, ob die ganzen deutschen RP-Autoren ausschließlich aus der Technik kommen und vorher Handbücher geschrieben haben. Genauso liest sich das meistens nämlich.
Und natürlich der Drang, alles in Regeln und Verordnungen zu pressen...

Schön wärs.

Zum Thema selbst:
Meine schwere Vermutung ist, dass es eben nicht einmal ein Markt ist (mit letztlich Werben um dieselbe Kundschaft) sondern mehrere zu guten Teilen isolierten Nischen, wo kaum Austausch besteht und damit kaum Hoffnung Leute aus anderen Nischen dann anzuziehen - mit D&D5 dann als letzter großer Kompromissnische.

Damit reden wir auch nicht über neue Spieler für "unser Hobby", sondern um effektiv "neue Hobbies", welche unter "unserem" alten Markennamen fischen und unsere Nische zumindest gefühlt noch etwas kleiner zu machen drohen.
Und da kommen dann auch die Stressdiskussionen in Foren wie hier etc her, weil es eben zu einem Tauziehen um die Wortbedeutung und damit die Primärassoziation von den begehrten Neulingen kommt.
Da wirken ungute Zuschreibungen zu einem Stil virtuell dann halt gefühlt wie Messerstiche in den Rücken.

Und ja, meinem Eindruck nach hat diesen Bruch die WoD gebracht, davor waren es nur 2 Vereine derselben Sportart statt quasi eine andere Sportart (und damit "mein Verein ist cooler", aber letztlich genug Ähnlichkeit zu schnellen Wechseln der Spieler zwischen den damaligen Spielen).
Mit WoD wurde es eine Art grundlegend neue Weltsicht mit recht strikt getrennten und akut unfreundlich nicht nur rivalisierend gesonnenen Lagern (zumindest in meiner Gegend).

Nebenbei: Ungefähr in die Zeit (aber vermutlich auch  der Splatschwemme mit geschuldet) fiel auch der Stimmungswechsel bezgl. "ich habe da etwas Neues gefunden" von "dann lass uns gemeinsam ausprobieren" zu "was hast du vorbereitet und kannst du meine persönliche Sonderwünsche direkt  bedienen".
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline takti der blonde?

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Sind einfach unterschiedliche Geschmäcker. Aber ja, dieses Gefühl der bedingungslosen Ablehnung und Abwertung von allem, was nicht eurem bevorzugten Oldschool-Spielstil entspricht, haben der Podcast und die Kommentare bei mir hinterlassen und ich empfinde "Unser Spielstil ist objektiv viel besser als jeder andere"-Einstellungen als unsympathisch. Egal ob ich den Spielstil teile oder nicht.
Wenn du euch von mir missverstanden oder ungerecht dargestellt siehst, können wir gerne nochmal drüber reden, evtl. im Discord oder beim nächsten Tanelorn-Treffen. Ich schließe Missverständnisse da ja nicht aus.

Danke für das Angebot, wenn es sich ergibt, sicherlich. :)

HEXer

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Sounds like gatekeeping to me.  ::)

Ich hab mich schon gefragt, wann das Branding [sic!] kommt. Bei der Frage, von wem das kommt, war ich mir allerdings sicher...

Nee, sorry HEXer, wenn ich da jetzt ein wenig rabiat drauf reagiere.

Die vermeintliche Entschuldigung ist geheuchelt und gelogen. Nichts von dem, was du schreibst, tut dir leid. Du fühlst dich völlig im Recht, hier so auszukeulen, einfach weil:
Dieses Gemotze über "Rollenspiel in der Popkultur" geht mir ehrlich gesagt völlig auf die Nerven.

Wenn dir was nicht passt, lies es nicht. Steht glaub ich sogar in der Hausordnung oder so. Kein Grund, jemandem mundtot machen zu wollen. Denn das ist es, was du mit deinem Verhalten (das ich vorhin selbst in voller Absicht mit dem Begriff "Branding", also Brandmarken, zur Veranschaulichung angewendet habe) zu erreichen versuchst. Dass solche dir unliebsamen Äußerungen unterlassen werden, entweder, weil diejenige Person selbst nicht so dastehen will, wie du sie darstellst, oder weil es tatsächlich sozialen Druck aufbaut und soziale Konsequenzen nach sich zieht. Das ist nicht der Einstieg in eine Diskussion zwischen Individuen, kein Meinungsaustausch, keine Kompromiss- oder Lösungssuche, dass ist schlicht ein Abkanzeln und der Versuch der Unterdrückung anderer Meinungen. Dazu passt dann auch das hier:
Also bitte, hassran! Ich lasse mir nicht von jemandem, der im missionarisch überall reingrätschenden PESA-Umfeld aktiv ist, einen Mangel an Zwischentönen vorwerfen.

Weil jemand woanders und in anderen Bereichen sich auf eine gewisse Art verhält, ist es also nicht möglich, dass er hier in der Sache Recht hat? Deswegen musst du nicht mal im Ansatz dein Verhalten oder deine Äußerungen reflektieren? Bist über Kritik erhaben? Das ist nicht besonders diskursfähig. Mit dieser Deus nobiscum quis contra nos? Attitüde bestätigst du genau die Art von schwarzweißem Schubladendenken, die dir vorgeworfen wird. Denn gleichzeitig fühlst du dich selbst sehr wohl beflissen und moralisch berechtigt, andere mit übelsten Methoden zu kritisieren. Mit dem heiligen Zorn eines Paladin. Deus lo vult!

Rechtfertigst du so auch eine Grundrechte ankratzende denunziantische Blutgrätsche wie die Frage nach Sanktionen bei angeblich unprovoziert gesendeten beleidigenden privaten Nachrichten neulich? Ein netter kleiner Winkelzug, bei dem Druck gegenüber jemandem aufgebaut wird, anstatt sich in privaten Nachrichten direkt auseinanderzusetzen? Denn du bist wirklich lange genug hier, um die Forenregeln - die ja auch prompt zitiert wurden - zu kennen.

Re: (Er-)kennen. Ich hätte gedacht, du erkennst den Unterschied zwischen einer Ich-Botschaft und dem Versuch, anderen etwas vorzuenthalten. Stattdessen projizierst du in meine Aussage einen ganzen Pulk an eigenen schlechten Erfahrungen, stellst mich in deren Nähe, stempelst mich so ab und stellst mich in die Schmuddelecke:

Der nicht gesagt hat: "Pfui, nicht noch wer Neues!" Der sich hingesetzt hat und mit mir spielte und mir alles zeigte.
[…]
Und diese nervösen Seitenblicke gegen die "komischen neuen Leute in der Szene, die ja gar nicht so sind wie wir", die hat es immer schon gegeben. […] Und dieser sogenannte "Zusammenhalt" ist angesichts der Grabenkämpfe im Hobby, die es immer schon gegeben hat, eine völlige Chimäre.

Das sind alles deine Eindrücke, deine Erfahrungen, nicht meine. Das ist, was du wahrnimmst, was du projizierst - nicht das was ich sagte. Du bist intellektuell, sprachlich und rhetorisch durchaus in der Lage, das auseinanderzuhalten und zu verstehen, dass hier so implizit ein Projizieren dieser negativen Dinge auf meine Aussage stattfindet. Du hast dich bewusst dafür entschieden, anstatt einfach nachzufragen, wie es gemeint gewesen sein könnte. Mit dem Brustton der Überzeugung, dass du als "angegriffene" Person die Deutungshoheit darüber hast, was hier Inhalt und Absicht waren. Die Art zu "diskutieren", die du hier an den Tag legst, ist unterste Schublade. Das ist nicht nur ad hominem, sondern durch das "Branding" geht das sogar noch weiter.

Für mich steht Folgendes fest: Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet. Dass viele Leute unabhängig von mir daran Freude haben. Nach ihrer Facon. Alles andere fühlt sich für mich nach, ich erwähnte es schon, "Gatekeeping" an.

Und weil andere das anders sehen, fühlst du dich im Recht, sie zu brandmarken und stigmatisieren? Oder hast das Recht, deine Meinung als unumstößliche Wahrheit anerkannt zu bekommen? Dass andere mundtot gemacht werden? Entweder es steht für dich fest, dass wenn du dein Hobby liebst, du dich so verhalten musst - was völlig okay ist, ist ja dein Ding, aber dann passt der "Gatekeeping" Vorwurf da nicht rein. Oder - und nur in dieser Lesart macht das "Gatekeeping" Sinn - du fühlst dich beflissen für alle zu entscheiden, wie man sein Hobby richtig (und nicht aus reiner Selbstsucht) liebt. (Übrigens ist dein Beispiel mit der Musik, die deine Freundin dir nicht geben will, in diesem Zusammenhang völlig absurd und unangebracht. Niemand hat hier Zugriff auf exklusives Material, dass andere nicht haben könnte. Niemand hat hier eine solche Machtposition. Daher ist es schon rein logisch unmöglich, hier "Gatekeeping" zu betreiben.)

Ich könnte mich jeden Tag wütend in den Schlaf darüber tippen, dass alle nur dieses doofe D&D5 spielen obwohl mir bei amerikanischer EDO-Fantasy die Füße taub werden. Mach ich aber nicht. Weil ich das, mit Verlaub, ziemlich ziellos finde.

Noch mal: Und weil du das für dich selbst ablehnst, negierst du das Recht anderer, das für sich anders zu entscheiden und so etwas öffentlich zu äußern? Auf ihre eigene Art mit so einer Form der Frustration umzugehen?

Und nochmal gaaanz deutlich:

Ich persönlich fühle mich mit "wie es früher war" wohler und wünschte mir, es wäre für mich wieder so. Ich für mich wünschte mir, wieder/weiter/zukünftig nur mit Leuten zu spielen, mit denen ich befreundet bin, und/oder die das Hobby schon lange kennen, ernst nehmen, und so sehr lieben wie ich und nicht mit (ÜBERSPITZT FORMULIERT) youtube oder netflix gehypten Leuten. Ich habe keine Lust auf "aber bei den Rocketbeans ist es soundso..." Auf Mitspieler, die es nicht aus ehrlichem Interesse oder Zuneigung, sondern bloß weil es gerade hip ist. Die dürfen das doch? Die können das doch auch? Die finden doch viel mehr Spieler, als ich? Ist doch alles supi? Klar gibt es solche und solche. Du hast dich für den Weg entschieden, sehr offen für neue Mitspielende und neue Wege im Hobby zu sein. Ich habe mich dafür entschieden, es lieber beim Alten zu belassen oder zumindest so langsam angehen zu lassen, wie ich mich damit wohl fühle.

Ich habe halt andere Erfahrungen mit Subkulturen gemacht, als du. Darf ich daher bitte auch zu anderen Schlüssen und Meinungen kommen, als du? Und die bitte ohne versuche einer sozialen Stigmatisierung äußern, solange ich niemandes Rechte damit verletze? Ich sehe es halt anders als du. Und ich werde sicherlich nicht den Mund halten, weil es dir nicht in dein Weltbild passt. Daran ändert auch deine breit zitierte durchaus meritenreiche Rollenspielvita nichts. Ich gehe dir mit meiner Meinung und der Art, wie ich sie äußere aufn Sack. Schade, aber damit werde ich leben müssen. Du aber auch. Toleranz halt. Kennste? Kennste? [obligatorischer Alibi-Smiley:  ;) ]





Offline Runenstahl

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Um mal wieder zum Eingangspost und dessen Fragen zurück zu kommen.

1. Ist der Mark übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter ?

Das beisst sich. Wenn der Markt übersättigt wäre, dann würden sich neue Rollenspiel-Produkte nicht mehr lohnen weil die sich nicht genügend verkaufen. Entweder werfen die Verlage also gerade massiv Geld zum Fenster raus (glaube ich nicht) oder der Markt ist eben nicht übersättigt weil noch genug gekauft wird. Ob die Dinger dann gespielt werden, im Regal verschimmeln oder man sie wegen steigender Heizkosten im Ofen verbrennt ist "dem Markt" erstmal schnurz.

Machen die Verlage nun mit einzelnen Produkten weniger Geld eben weil der Markt so voll ist ? Meiner Meinung nach passt da der oben schon gemacht Vergleich zu anderen Produkten ganz gut. Früher gab es bei vielen Dingen keine große Auswahl und wenn da Schrott bei war wurde es trotzdem gekauft. Heute muss man eine gewisse Mindestqualität bringen wenn man nicht auf die Nase fallen will und wenn man tatsächlich ein gutes Produkt hat, dann kann man trotzdem keine Unsummen dafür verlangen. Das ist tatsächlich beides sehr gut für die Kunden (Mindestqualität und eine Art Preisdeckel).

2. Kaufen wir vielleicht alle viel mehr, als wir tatsächlich benutzen?

Das kann ich nur für mich selbst beantworten. Und zwar mit einem eindeutigen ja. Ich kaufe mehr als ich benutze. Und von vielen Büchern die ich kaufe verwende ich nur Teile. Ich empfinde das trotzdem nicht als "rausgeworfenes" Geld. In der Regel weiss ich ja vorher was ich mir da kaufe und selbst wenn es mich "nur" inspiriert ist mir das das Geld wert.
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Online Jiba

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Wenn dir was nicht passt, lies es nicht.

Weißt du was: Hast Recht.

Ich bin damit raus aus der Nummer.
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline YY

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Von "So wie du das machst, machst du es aber falsch!" hat sich glaub ich noch niemand je beirren lassen.

Wenn ich auf meine zwei anderen Hobbies schiele: Doch, das klappt sogar richtig gut*.
Ja, man kann es vielleicht etwas weniger offensiv formulieren, aber solange man liefern kann, wenn dann gefragt wird, was man wie besser machen kann, ist so ein Satz allemal ok.


*Nur ist es dort eher so, dass die Ergebnisse öffentlich sind und oft genug von sich aus gefragt wird: Mache ich was falsch, dass das bei dir so anders ausgeht wie bei mir?

Wenn dieser Vergleich fehlt, kann man viel länger im eigenen Saft glücklich sein - theoretisch für ein gesamtes Hobbyleben, in dem einem dann auch ein objektives Verbesserungspotential egal sein kann, solange man selbst zufrieden ist.
Irgendwann guckt man aber meist doch nach links und rechts und steht dann - meist unbewusst - vor der Frage, ob man das Gesehene irgendwie abtut oder doch mal aus der Komfortzone rausgeht. Denn verbohrt und dem "einen Weg" verhaftet sein können auch und gerade die, die noch nicht so viel gesehen haben.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Brainworm

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Es gibt eine ganze Menge Gruppen, von denen ich nicht möchte, dass sie Rollenspiel machen - einfach mal nach RECHTS blicken.

Und man muss auch akzeptieren, dass Communities (hust - Kriegshammer - hust) extrem toxtisch werden können, wenn sie über einen kritischen Punkt am Menschenanzahl hinaus gewachsen sind. Das Problem ist ja, dass zwar der prozentuale Anteil an sozial Inkompetenten immer gleich bleibt, dass aber eben dieser Teil überproportional stark wahrgenommen wird. Wenn ich also ein Promill A**löcher habe, dann stört mich der eine von Tausend nicht. Die Tausend von einer Million empfinde ich aber möglicherweise als so unerträglich, dass ich mir wünsche, dass wir niemals so viele werden. - so jedenfalls die Denke... Kann ich akzeptieren, muss ich ja nicht teilen.

Ich hab ehrlich gesagt das Gefühl, dass das wenn überhaupt eher besser wird, mit den A-Löchern. Die Rollenspielszene war/ist doch teilweise irgendwie ein Schlupfwinkel für nicht sehr gesellschaftsfähige Leute und ich muss ehrlich sagen, dass es viele Situationen auf Cons oder in Rollenspielläden gab, wo ich mich alles andere als wohl mit den Leuten gefühlt habe. Dadurch das jetzt mehr Menschen ins Hobby kommen, kommen sicherlich auch neue doofe Leute hinzu, aber die Mischung wird halt homogener, auch was die Geschlechteranteile angeht, und ich hab das Gefühl das tut der Szene eher gut.

EDIT: Die Leute von Rechts möchte ich natürlich auch nicht in der Szene haben!
« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 18:26 von Brainworm »

Offline AndreJarosch

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Ich hab ehrlich gesagt das Gefühl, dass das wenn überhaupt eher besser wird, mit den A-Löchern. Die Rollenspielszene war/ist doch teilweise irgendwie ein Schlupfwinkel für nicht sehr gesellschaftsfähige Leute und ich muss ehrlich sagen, dass es viele Situationen auf Cons oder in Rollenspielläden gab, wo ich mich alles andere als wohl mit den Leuten gefühlt habe. Dadurch das jetzt mehr Menschen ins Hobby kommen, kommen sicherlich auch neue doofe Leute hinzu, aber die Mischung wird halt homogener, auch was die Geschlechteranteile angeht, und ich hab das Gefühl das tut der Szene eher gut.

Rollenspieler an sich sind nicht die "merkwürdigen Typen", die Community, die Hardcorefans sind es (also: Wir!).

Wer halbwegs regelmäßig mit seinen Freunden lockere Runden eines oder mehrere Rollenspiele zockt und dabei Spaß hat und damit zufrieden ist, von dem sieht und hört die Community nichts, da diese Leute weder in Rollenspielläden gehen (das macht höchstens der Nerd der Gruppe der auch meist den Spielleiter macht), die treiben sich nicht in Foren und Online-Communities rum (denn ihre Community ist ihre heimische Spielrunde mit ihren Freunden) und die gehen auch nicht auf Cons.

Wir hatten da mal die Theorie, dass man auf Cons so viele "besondere Persönlichkeiten" trifft, da dass die Leute sind die MEHR Rollenspielen wollen, als der Rest ihrer Haus-und-Hof-Runde. Es gab sogar mal den Ansatz, dass der typische Conspieler und Conspielleiter auf so vielen Cons unterwegs ist weil es für seine Freunde zu Hause zu seltsam ist und daher nur zum spielen/leiten kommt, wenn er auf Cons geht (und mir fallen da aus meinen 34 Jahren Conerfahrung auch gleich zwei oder drei Gestalten ein, bei denen ich dieser Theorie sofort zustimmen würde).