Autor Thema: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?  (Gelesen 8803 mal)

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Offline ArneBab

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #100 am: 23.06.2022 | 09:35 »
Laut bpb ist Englisch Erst- oder Zweitsprache von rund “940 Millionen Menschen”. Gerade bei Kickstartern gehe ich davon aus, das der Unterschied zwischen Erst- und Zweitsprache klein ist. Daher sind wir eher bei:


E: 8152 / 940 = 8.7

Das ist immernoch das dreieinhalb-fache von Deutschland,, aber deutlich näher dran.

Wenn du jetzt noch einrechnest, dass Innovative Produkte in größerer Zahl (um besondere Umstände auszulassen) eher dort finanziert werden, wo Leute davon leben können, passt das schon zusammen.
Nachtrag, gleiche Quelle (hätte ich mal zuende lesen sollen): „Der British Council schätzt, dass weltweit rund 1,75 Milliarden Menschen Englisch "auf einem alltagstauglichen Niveau" sprechen.“

Damit schrumpft E auf etwa 5 pro Million.
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Offline Zanji123

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #101 am: 23.06.2022 | 09:36 »
Übersetzungen sind sicherer: Da ist schon erwiesen, dass es (vermutlich) Interesse gibt.

jo da stimm ich dir zu. Aber dann musst halt auch mal sehen wie groß das Interesse ist ... stell ich mir halt da echt nicht einfach vor :)
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Offline Sosthenes

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #102 am: 23.06.2022 | 09:36 »
Übersetzungen sind doch auch ein komplett anderer Investitionsaufwand. Allein die Unmengen an Vollfarb Illus die man heutzutage anscheinend braucht…

Offline aikar

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #103 am: 23.06.2022 | 09:41 »
Nein. Wenn man als Einziger Verlag die Lizenzen Kauft. Dann kannst du dich damit Beschäftigen. Weißt wann du Leute brauchst wann nicht. Langsam ran gehen, dann welche zukaufen und neue Produkte hinein nehmen. Usw...
Monopole sind nie gut.

Für mich ist die Frage umgekehrt. Wieso sollte es reguläre made-in-Germany RPGs nicht geben?
Es gibt keinen Grund, warum sie es nicht geben sollte. Aber ob sie nötig sind, ist halt für mich fraglich.
Die Grundfrage war ja, warum es "so wenig" deutsche Rollenspielrprodukte/Linien gibt. Mit der Implikation (zumindest von mir so verstanden), dass es was Bedauerliches/Problematisches ist, dass der Produktausstoß der deutschen Rollenspielautorenschaft nicht mit der englischsprachigen mithält.
Ich sehe es halt nicht als Katastrophe, wenn es keine oder nicht so viele oder zumindest keine neue Riesenlinie alle 2 Jahre gibt, so lange Spielmaterial auf Deutsch (auch als Übersetzung) verfügbar ist und hätte gerne Argumente, warum das als Problem gesehen wird. Warum muss man das Rad in Deutschland neu erfinden, nur damit "deutsches Rollenspiel" drauf steht?

Die Argumentation mit der Sprachqualität ist valide, aber da könnte man ja argumentieren, dass es auch reichen würde in bessere Übersetzter zu investieren.

"Übersetzungen sind deutlich günstiger" ... ähm... eine GUTE Übersetzung ist mehr als "nimm einen englischen text und übersetze diesen wörtlich ins Deutsche" daher kostet das schon einiges. Dazu hast du immer noch Lizensgebühr und Druckkosten.
Das ist schon klar. Aber insgesamt ist es immer noch günstiger und weniger Risiko als Eigenarbeiten. Und das kommt nicht von mir, sondern von Aussagen mehrerer deutscher Verlage in den letzten Jahren.
« Letzte Änderung: 23.06.2022 | 10:00 von aikar »
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Offline ArneBab

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #104 am: 23.06.2022 | 10:00 »
Es gibt keinen Grund, warum sie es nicht geben sollte. Aber ob sie nötig sind, ist halt für mich fraglich.
Ich denke, sie sind wichtig.

Hintergrund: Über die Schulzeit habe ich größtenteils original Englische oder Übersetzte Science Fiction und Fantasy gelesen. Dann bin ich auf Hammerfall gestoßen (auf Englisch), und die Sprache hat mich umgehauen. Das war, was ich lesen wollte! Und dann habe ich gemerkt, dass ich kein vergleichbares Werk auf Deutsch kannte, und all die Übersetzungen dem meilenweit hinterherhinkten.

Als Konsequenz habe ich entschieden, mehr muttersprachlich Deutsche Science Fiction und Fantasy zu lesen. Es dauerte fast ein Jahrzehnt, dann habe ich mit dem Obsidianherz von Ju Honisch und Das Licht hinter den Wolken von Plaschka endlich etwas Vergleichbares gefunden, und sie zu lesen war nochmal deutlich intensiver als Hammerfall. Das war es ganz klar wert. Plaschkas neues Buch soll im Herbst rauskommen. Mein Kauf ist schon sicher …

In Sprache ist so viel mehr drin als die reine Information, und das darüber hinausgehende ist auch für Rollenspiele wichtig, denn der Fluff beeinflusst, wie wir spielen, was wir uns vorstellen und welche Arten von Geschichten wir realisieren.

Als offensichtlichstes Beispiel: Könnt ihr euch vorstellen, wie Deutschland in den Schatten (SR) geworden wäre, wenn es von einer Gruppe in den USA geschrieben worden wäre?
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NPC-Beholder

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #105 am: 23.06.2022 | 10:01 »
Hallo,

Monopole sind nie gut.
Ich sage  nicht, dass es keine deutschen Eigenproduktionen geben sollte. Aber ich sehe es auch nicht als Katastrophe, wenn es keine oder nicht so viele oder zumindest keine neue Riesenlinie alle 2 Jahre gibt, so lange Spielmaterial auf Deutsch (auch als Übersetzung) verfügbar ist.

...dass hat Nix mit Monopole zutun. Wenn man dieses noch weiter betrachtet, würde es mit einem Gesunden Menschenverstand auch Funktionieren.
Wie gesagt, wenn Ich nur auf mein Ding Konzentriere geht es nach unten. Dann Bleibe bei einer Sache. Dann ist auch Verständlich das Ich Konkurrenz bekomme. So wie es ist. Aber ehrlich gesagt hätte ich, also Ich, (so) kein Bock mit den Amis Verträge abzuschließen. Wegen jeder Kleinigkeit Bestraft zu werden. -Wenn ich was Übersehen habe-   ;)

Zum Thema zwei, würde Ich nicht sagen wollen ob das Gut tut. Wie gesagt, kommt Gutes Zusatz Material kann man sich auf dieses und, weil man einen Verlag ist, auf andere Systeme ein Fließen lassen. Aber auf Betracht, wenn neue Systeme kommen, ein Blick nach hinten nehmen. Von älteren Systeme könne man den Text abschreiben. Aber System gebunden Einfließen.

Klar das auch irgendwann auch neue Systeme kommen. Bei der Menge die es gibt. Oder geben könnte. Da könnte eine Gute Kommunikation ausreichen, um neue System heraus zubringen.
« Letzte Änderung: 23.06.2022 | 10:07 von NPC-Beholder »

Offline aikar

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #106 am: 23.06.2022 | 10:07 »
Als offensichtlichstes Beispiel: Könnt ihr euch vorstellen, wie Deutschland in den Schatten (SR) geworden wäre, wenn es von einer Gruppe in den USA geschrieben worden wäre?
Da würde ich nicht verallgemeinern. Cthulhu: Berlin ist eine amerikanische Produktion und hat eigentlich ziemlich gute Kritiken im deutschen Raum. Und bei reinen Fantasy-Settings ist das sowieso nicht relevant.

OK, also das Argument ist die Sprache. Vielleicht lese ich wirklich zu wenig deutsche Literatur um diesen Unterschied zu bemerken (Ich habe deutsche/österreichische Fantasy gelesen, aber nicht reproduzierbar einen Unterschied wahrgenommen, der mir positiv hervorgestochen wäre).

Wie gesagt, kommt Gutes Zusatz Material kann man sich auf dieses und, weil man einen Verlag ist, auf andere Systeme ein Fließen lassen. Aber auf Betracht, wenn neue Systeme kommen, ein Blick nach hinten nehmen. Von älteren Systeme könne man den Text abschreiben. Aber System gebunden Einfließen.
Tut mir leid, das verstehe ich textuell nicht.
« Letzte Änderung: 23.06.2022 | 10:10 von aikar »
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Offline tartex

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #107 am: 23.06.2022 | 10:11 »
Als offensichtlichstes Beispiel: Könnt ihr euch vorstellen, wie Deutschland in den Schatten (SR) geworden wäre, wenn es von einer Gruppe in den USA geschrieben worden wäre?

Amüsant und camp.  ;D

Ich liebe ja das Rifts-Deutschland: Schwartzritter (sic!) im Schwartzwald (sic!), der Struwwelpeter als dämonische Entität und Frauen werden "Fräulein" gerufen.  :headbang:
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NPC-Beholder

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #108 am: 23.06.2022 | 10:12 »
Hallo,

Zitat
Tut mir leid, das verstehe ich textuell nicht.

Schon Okay.

Offline ArneBab

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #109 am: 23.06.2022 | 10:13 »
(Ich habe deutsche/österreichische Fantasy gelesen, aber nicht reproduzierbar einen Unterschied wahrgenommen, der mir positiv hervorgestochen wäre).
Ich habe auch Jahre gebraucht, bis ich was gefunden habe. Es reicht ja nicht, Muttersprachler zu sein, die Schreibenden müssen so gut sein, dass sie die Sprache wirklich in all ihren Möglichkeiten nutzen, und das ist selten. Meiner Ansicht nach noch seltener in Bereichen, in denen Leute es gewohnt sind, Übersetzungen zu lesen. Damit wissen sie gar nicht, was sie verpassen und neue Schreibende wissen gar nicht, was sie erreichen könnten.

Auch im Englischen gibt es viel, das durch eine Übersetzung wenig verliert. Ich bin ja nur durch eine Englische Perle darauf aufmerksam geworden, wie viel ich verpasse.
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Offline aikar

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #110 am: 23.06.2022 | 10:15 »
Ich habe auch Jahre gebraucht, bis ich was gefunden habe. Es reicht ja nicht, Muttersprachler zu sein, die Schreibenden müssen so gut sein, dass sie die Sprache wirklich in all ihren Möglichkeiten nutzen, und das ist selten. Meiner Ansicht nach noch seltener in Bereichen, in denen Leute es gewohnt sind, Übersetzungen zu lesen. Damit wissen sie gar nicht, was sie verpassen und neue Schreibende wissen gar nicht, was sie erreichen könnten.

Auch im Englischen gibt es viel, das durch eine Übersetzung wenig verliert. Ich bin ja nur durch eine Englische Perle darauf aufmerksam geworden, wie viel ich verpasse.
d.h. dein Argument ist, dass mehr deutsche Eigenproduktionen zu mehr deutschsprachigen Perlen und der Entwicklung einer besseren Sprache und Schreibstil in der Rollenspielszene führen (würde), als es Übersetzungen liefern (können)? Verstehe ich dich da richtig?

Schon Okay.
War keine Anklage, sondern die Hoffnung auf Erklärung/Umformulierung  ;). Würde es ja gerne verstehen.
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Offline Kaskantor

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #111 am: 23.06.2022 | 10:28 »
Es könnte einfach daran liegen, dass ein eigenes RPG entwickeln, etwas anderes ist, als ein Spiel "nur" zu übersetzen.

Ohne das jetzt böse zu meinen, aber wer aus den Verlagen ist denn wirklich ausgebildeter Redakteur und/ oder professioneller Übersetzer?
Trotzdem sagen sich wohl viele, ok etwas aus dem Englischen zu übersetzen, bekommen wir schon irgendwie hin.

Und jetzt fragt euch mal, wieviele aus der deutschen Rollenspielszene tatsächlich Gamedesign u.ä. studiert haben.

Es gibt ja ein paar Ausnahmen, siehe z.B. HeXXen, was ja wirklich auch mal über das GRW hinausgeht, aber sonst?
Ich denke das Übersetzen einfacher ist, als was eigenes zu entwickeln und da vermutlich auch das wirtschaftliche Risiko höher ist.
Nur warum bekommen das andere Länder gebacken und wir nicht?
Ich glaube nicht, das z.B. Frian Ligan tausend Mitarbeiter haben.
Modiphius hat auch mal klein angefangen usw.
« Letzte Änderung: 23.06.2022 | 10:31 von Kaskantor »
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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #112 am: 23.06.2022 | 10:34 »
Ein Freund, der lange SpliMo gespielt hat, meinte dazu, dass die Regeln anfangs eingängig sind, aber bei langem Spiel durch Interaktion zwischen den Regeln immer komplexer werden, bis sie kaum mehr zu überblicken sind.

Klassischer Stufensystem-Ansatz halt. Was des einen "leichter Einstieg" ist, ist des anderen "arglistige Täuschung über die eigentliche Komplexität der Regeln"... >;D

Offline aikar

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #113 am: 23.06.2022 | 10:37 »
Es gibt ja ein paar Ausnahmen, siehe z.B. HeXXen, was ja wirklich auch mal über das GRW hinausgeht, aber sonst?
Ich denke das Übersetzen einfacher ist, als was eigenes zu entwickeln und da vermutlich auch das wirtschaftliche Risiko höher ist.
Nur warum bekommen das andere Länder gebacken und ich glaube nicht, das Frian Ligan tausend Mitarbeiter haben.
Wieviel Prozent der nicht-deutsprachigen Linien gehen denn über 1-3 Bücher raus? Und wie viele sind wirklich große Reihen mit mehr als 10 Büchern?

Auf Anhieb fallen mir nur von den wirklich großen nur D&D, die Old World of Darkness, Pathfinder, Shadowrun, Cthulhu, Splittermond, DSA und HeXXen ein.
Und davon sind mehr als die Hälfte deutsche Reihen oder werden massiv mit deutschem Eigenmaterial versorgt (Das rutscht auch etwas unter den Tisch, Cthulhu und Shadowrun sind evtl. amerikanische Marken, aber der Großteil der aktuell erscheinenden Produkte sind deutsch). Das ist schon eine Ansage.
Und die großen amerikanischen Linien sind auch schon älter. Die Reihen von FL bewegen sich auf jeden Fall nicht in dieser Gewichtsklasse.

Wo wir evtl. im internationalen Vergleich evtl. etwas schwach sind ist das Mittelfeld (Also Reihen mit 4-10 Büchern).
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Offline Kaskantor

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #114 am: 23.06.2022 | 10:43 »
Hm verstehe das jetzt nicht richtig, mir ging es eher um den Vergleich Eigenentwicklungen und das Übersetzungen den Verlagen in D wohl leichter fallen.
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Offline Tele

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #115 am: 23.06.2022 | 10:45 »

Ohne das jetzt böse zu meinen, aber wer aus den Verlagen ist denn wirklich ausgebildeter Redakteur und/ oder professioneller Übersetzer?
Trotzdem sagen sich wohl viele, ok etwas aus dem Englischen zu übersetzen, bekommen wir schon irgendwie hin.

Und jetzt fragt euch mal, wieviele aus der deutschen Rollenspielszene tatsächlich Gamedesign u.ä. studiert haben.

Das sind doch mehr als man denkt. Als Beispiele, die bekannt sein dürften: Mirko Bader war Jahrzehnte Zeitungsredakteur und Jens Ullrich unterrichtet Game Design in Trier. Und die meisten haben Jahre als freischaffende Lektoren, Übersetzer und Redakteure auf dem Buckel, bevor sie bei einem der Verlage angefangen haben.

Offline tartex

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #116 am: 23.06.2022 | 10:47 »
d.h. dein Argument ist, dass mehr deutsche Eigenproduktionen zu mehr deutschsprachigen Perlen und der Entwicklung einer besseren Sprache und Schreibstil in der Rollenspielszene führen (würde), als es Übersetzungen liefern (können)? Verstehe ich dich da richtig?

Das kann man schon so sehen. Vielen Leuten ist aber im Rollenspielbereich der Stil eher egal, weil die Bücher doch eher Gebrauchsansweisungen sind, die sich vielleicht mit der sprachlichen Qualität von MMORPGs messen müssen es und wenn die Autoren glauben sie wären literarisch unterwegs wird es im besten Fall "panthergleich".  ~;D
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Offline Kaskantor

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #117 am: 23.06.2022 | 10:50 »
Und warum entwickeln wir dann so verhältnismäßig wenige Spiele und versuchen so viele zu übersetzen?

Ich find zb. den Ansatz von Pegasus bei SR nicht schlecht, klar übersetzt man da auch, aber sie dürfen zum Teil auch eigenen Content schreiben.
Und was eigen geschriebenes liest sich mMn oft besser, als was übersetztes.

Aber ja, ich weiß auch das das von mir zum Großteil Wunschdenken ist (Eigenentwicklungen) und das sich daran nichts ändern wird.
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Offline tartex

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #118 am: 23.06.2022 | 11:04 »
Ich habe irgendwie auch den Eindruck, dass rollenspielen ein anderes Hobby als Rollenspiel-Content-Schreiben ist.

Das hört man ja öfters in Interviews mit deutschen Rollenspiel-Autoren: "Ich komme leider viel zu selten zum Spielen." oder "Für eine regelmäßige Runde fehlt mir leider die Zeit".
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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #119 am: 23.06.2022 | 11:07 »
Und warum entwickeln wir dann so verhältnismäßig wenige Spiele und versuchen so viele zu übersetzen?

Salopp gesagt: es ist ja schon so gut wie alles da, warum also das Rad krampfhaft neu erfinden wollen? ;)

Denn insbesondere ein komplett neues Regelsystem aus der Taufe heben und dann mit sämtlicher Konkurrenz, die der Markt schon hat, um Anteile wetteifern zu wollen, ist ja doch ein recht ehrgeiziges Ziel mit eher begrenzten Erfolgsaussichten. Deswegen gibt's ja auch schon auf dem internationalen Markt nicht wirklich sooo oft große Neuerscheinungen, die auch nur unter den Hobbyisten ernsthaft Wellen schlagen.

Ein eigenes Setting, sicher, das geht schon mal eher, insbesondere dann, wenn es mal nicht der x-te EDO-Heartbreaker ist. Nur stellt sich da dann auch wieder die Frage, an was für Regeln man das eigentlich aufhängen will und ob die Verkaufschancen nicht doch besser stehen, wenn man auf ein seinerseits schon halbwegs populäres Produkt Anderer Leute (tm) zurückgreift...

Offline Kaskantor

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #120 am: 23.06.2022 | 11:12 »
Auch wieder wahr und klappt ja in Teilen zb. bei Fate ganz gut...
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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #121 am: 23.06.2022 | 11:14 »
Salopp gesagt: es ist ja schon so gut wie alles da, warum also das Rad krampfhaft neu erfinden wollen? ;)

Weil es Spass macht?
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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #122 am: 23.06.2022 | 11:15 »
Der Vorteil an eigenen Systemen wären halt, dass man für eigene Systeme auch die volle lizenzrechtliche Kontrolle hat und z.B. Faninhalte leichter erlauben kann. Aber in der Tat dürfte eine Eigenentwicklung nochmal ein Stück mehr Ressourcen erfordern als eine Übersetzung.
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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #123 am: 23.06.2022 | 11:52 »
Ich bin kein großer Käufer/Sammler, und deswegen wahrscheinlich jetzt meine doofe Grundsatz-Frage:

Wieso ist die Größe des Marktes wichtig?
Schon allein von der Masse an bestehenden Produkten die in über 45 Jahren gedruckt worden sind ist doch schon mehr da, als irgendwer lesen oder gar spielen könnte.

Dazu gibt es eine lebendige Indie-Szene an Leuten die im Internet Zeugs veröffentlichen.
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Ich glaube ich hätte absolut kein Problem damit, wenn ab morgen nie wieder ein neues RPG Produkt rauskäme.

Selbst mit dem was bei mir im Schrank steht könnte ich locker bis zu meinem Lebensende Sessions leiten.

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #124 am: 23.06.2022 | 11:57 »
Als offensichtlichstes Beispiel: Könnt ihr euch vorstellen, wie Deutschland in den Schatten (SR) geworden wäre, wenn es von einer Gruppe in den USA geschrieben worden wäre?

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