Autor Thema: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?  (Gelesen 8799 mal)

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Offline Sosthenes

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #125 am: 23.06.2022 | 12:04 »
Als offensichtlichstes Beispiel: Könnt ihr euch vorstellen, wie Deutschland in den Schatten (SR) geworden wäre, wenn es von einer Gruppe in den USA geschrieben worden wäre?
Echt? Diese Klischee-Sammlung hätte doch auch aus den USA stammen können. Da war ja 7th Sea nuancierter.

Offline unicum

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #126 am: 23.06.2022 | 12:12 »
Laut bpb ist Englisch Erst- oder Zweitsprache von rund “940 Millionen Menschen”. Gerade bei Kickstartern gehe ich davon aus, das der Unterschied zwischen Erst- und Zweitsprache klein ist. Daher sind wir eher bei:

E: 8152 / 940 = 8.7

Das ist immernoch das dreieinhalb-fache von Deutschland,, aber deutlich näher dran.

Wenn du jetzt noch einrechnest, dass Innovative Produkte in größerer Zahl (um besondere Umstände auszulassen) eher dort finanziert werden, wo Leute davon leben können, passt das schon zusammen.

Die ganze berrechnung hab ich auch nur gemacht weil mich die Zahlen interessiert haben,...

Ich glaube die Sache wie groß ein Markt wirklich ist - ist immer schwierig. Meine Frau kommt etwa aus den Philliphinen, da sprechen durch die Bank alle recht gut englisch, selbst die Obdachlosen auf der Strasse oder die Bewohner im Slum (Erfahrung aus erster Hand, eines der Abenteuer meines Lebens). Aber meine Suche nach Rollenspielläden in Metro Manila (hat auch nur ~13 Mio einwohner) war bisher erfolglos - jedenfalls in den großen Shopping Malls hab ich weder im Buchladen noch im Spielwarenladen Rollenspiele gesehen. Ich habe mittlerweile 2 Adressen, die ich beim nächsten Besuch aufsuchen werde.

Im Vergleich dazu denke ich wäre es mir in der Agglomeration Berlin (4,7 Mio) recht leicht gefunden irgenwas zu finden.

Wenn ich meinen Bekannten dort unten von meinem Hobby erzähle kommt dann eher ein "Nie gehört".

Irgendwie denke ich das so ein Hobby für viele Leute denen es Finanziell nicht so gut geht auch ein teurer Luxus ist - wobei ich Rollenspiel immer noch für ein recht günstiges Hobby halte (wenn man sich nicht mit Sammleritis ansteckt).

Bezüglich des Marktes konnte man früher ja sagen das "der Typische Rollenspieler" eine eher höhere Schulbildung hat und männlich ist. Lezteres hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert, der Frauenanteil steigt - ist aber noch ausbauhfähig (wobei ich schon vor 1990 eine Spielleiterin kennenlernte die meinte sie hätte eine Girls-Only Gruppe) - trozdem glaube ich ist das mit "höherer Schulbildung" immer noch so geblieben.

Ein anderer Aspekt diesbezüglich: Ich habe oben mal mit "Deutschland" gerrechnet. Also etwa 83 Mio Einwohner - wenn ich aber bei mir im Verein mich umschaue ist der Schnitt nicht representativ - es gibt doch recht wenige bei uns mit Migrationshintergrund und die mit Migrationshintergrund ausserhalb von Europa sind nochmal deutlich weniger (also ich kenn gerade mal einen bei uns, aber ich kenne auch nicht alle).

Das sind wiegesagt meine eigenen Beobachtungen, vieleicht ist es anderenorts auch anderst.


Offline ArneBab

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #127 am: 23.06.2022 | 12:18 »
Echt? Diese Klischee-Sammlung hätte doch auch aus den USA stammen können. Da war ja 7th Sea nuancierter.
Sehe ich anders. Ich komme aus Karlsruhe, und zumindest hier, wo ich es einschätzen kann, passt das echt gut und liefert spannendes Abenteuermaterial. Dass du es als Klischees siehst, mag daran liegen, dass du aus Deutschland kommst und dir vieles davon geläufig ist. Zumindest in Karlsruhe wurden Themen aufgegriffen und zu spannendem Abenteuermaterial gemacht, die eben nicht mal kurz in fremdsprachlicher Recherche auftauchen.
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Offline ArneBab

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #128 am: 23.06.2022 | 12:20 »
d.h. dein Argument ist, dass mehr deutsche Eigenproduktionen zu mehr deutschsprachigen Perlen und der Entwicklung einer besseren Sprache und Schreibstil in der Rollenspielszene führen (würde), als es Übersetzungen liefern (können)? Verstehe ich dich da richtig?
Ja.
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Offline unicum

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #129 am: 23.06.2022 | 12:22 »
Und warum entwickeln wir dann so verhältnismäßig wenige Spiele ...

Ich erinnere mich an eine Zeit wo gefühlt jeder (in meinem Bekanntenkreis) so sein eigenes Rollenspielsystem entwickeln wollte,...
DREI davon haben tatsächlich etwas auf den Markt gebracht.

Ich glaub auch das die Entwicklung das einfachste ist.
Die Idee auf das Papier zu bringen, testspielen, redesign, dann das aufzuhübschen und zu layouten, dann eine Druckerei zu suchen,... selbst in Vorkasse zu gehen,...

Die Amerikaner gelten da eher als "Wir fangen mal an und schauen dann weiter,..." also "Risikofreudiger".

Offline ArneBab

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #130 am: 23.06.2022 | 12:24 »
Das kann man schon so sehen. Vielen Leuten ist aber im Rollenspielbereich der Stil eher egal, weil die Bücher doch eher Gebrauchsansweisungen sind, die sich vielleicht mit der sprachlichen Qualität von MMORPGs messen müssen es und wenn die Autoren glauben sie wären literarisch unterwegs wird es im besten Fall "panthergleich".  ~;D
Literarisch und Schreibqualität sind ja gerade nicht gleichbedeutend. Schreib ein Rollenspiel, das gleichzeitig Leute beim Lesen packt, damit sie erst auf der letzten Seite merken, dass ein Tag vorbei ist, das leicht am Spieltisch nutzbar ist, einen klasse Steinbruch für Abenteuer liefert, beim ersten Lesen verständlich ist, und gleichzeitig einen sofortigen Einstieg in die Charaktererschaffung liefert. Und ein Thema liefert, das Leute ausprobieren wollen. Habe ich was vergessen? Das alles zusammen hinzubekommen, ist Schreibqualität.

Ursula K LeGuin schrieb zu Fantasy, dass sie es mag, dass dort wirklich Geschichten erzählt werden (können), ohne sich verkünsteln zu müssen.
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Offline unicum

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #131 am: 23.06.2022 | 12:24 »
Ich komme aus Karlsruhe,...

ui - ich eigentlich auch ;)

Offline ArneBab

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #132 am: 23.06.2022 | 12:24 »
Das hört man ja öfters in Interviews mit deutschen Rollenspiel-Autoren: "Ich komme leider viel zu selten zum Spielen." oder "Für eine regelmäßige Runde fehlt mir leider die Zeit".
Übersetzt: Ich verdiene so wenig pro Stunde, dass ich keine Zeit zum Spielen habe, wenn ich am Ende des Monats noch genug zu essen haben will.

EDIT: Das Spielen sollte eigentlich ein bezahlter Teil des Jobs sein.
« Letzte Änderung: 23.06.2022 | 12:32 von ArneBab »
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Offline Philipp.Baas

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #133 am: 23.06.2022 | 12:36 »
Übersetzt: Ich verdiene so wenig pro Stunde, dass ich keine Zeit zum Spielen habe, wenn ich am Ende des Monats noch genug zu essen haben will.

Das stimmt so nicht: Ich arbeite für Ulisses, ich schreibe Rollenspielbücher, ich esse sogar mehr als gut für mich ist (auch am Ende jedes Monats) und ich spiele etwa einmal die Woche.

Offline Megavolt

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #134 am: 23.06.2022 | 12:37 »
Und jetzt fragt euch mal, wieviele aus der deutschen Rollenspielszene tatsächlich Gamedesign u.ä. studiert haben.

Das ist ein super interessanter Gedankenansatz.  :d

Ein paar Profis gibts schon. Uns' Eismann ist meines Wissens nach vom Fach, und tatsächlich, das ist ein hervorragender Mann, und soweit ich das ermessen kann, sind seine Sachen äußerst erfolgreich.
« Letzte Änderung: 23.06.2022 | 12:52 von Megavolt »

Offline Megavolt

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #135 am: 23.06.2022 | 12:38 »
Übersetzt: Ich verdiene so wenig pro Stunde, dass ich keine Zeit zum Spielen habe, wenn ich am Ende des Monats noch genug zu essen haben will.

EDIT: Das Spielen sollte eigentlich ein bezahlter Teil des Jobs sein.

Am Ende sinds ja nicht selten die Freunde, die man während des unbezahlten Spielens gefunden hat, die zählen.  ~;D

Offline Sosthenes

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #136 am: 23.06.2022 | 12:48 »
Sind wir jetzt echt bei "ham die das überhaupt gelernt"? Klein mag er ja sein, aber wohl sehr deutsch ;)

Online schneeland (N/A)

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #137 am: 23.06.2022 | 12:53 »
Wieso ist die Größe des Marktes wichtig?
Schon allein von der Masse an bestehenden Produkten die in über 45 Jahren gedruckt worden sind ist doch schon mehr da, als irgendwer lesen oder gar spielen könnte.

Die Größe des Marktes sorgt (m.E.) auch für mehr Aufmerksamkeit - durch Cross-Promotion in anderen Medien (Videospiele, Streaming), Platzierung an öffentlichkeitswirksamen Plätzen (Buchläden, Spielwarenabteilungen), etc. Und das sorgt dann auch für mehr neue Leute, die vielleicht auch neue Impulse mitbringen. Als Altspieler muss einen das natürlich nicht zwingend kümmern, denn in der Tat gibt es vermutlich für uns alle genug Material bis zur Rente, aber man schmort dann natürlich ein Stück weit im eigenen Saft.
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Offline unicum

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #138 am: 23.06.2022 | 12:55 »
Übersetzt: Ich verdiene so wenig pro Stunde, dass ich keine Zeit zum Spielen habe, wenn ich am Ende des Monats noch genug zu essen haben will.

EDIT: Das Spielen sollte eigentlich ein bezahlter Teil des Jobs sein.

Kenn ich jezt so auch nicht.

Die meisten welche (Rollen-) Spiele Entwickeln die ich kenne haben aber einen Hauptjob der nichts (oder wenig) mit dem Spielen zu tun hat. Gut bei einem kann ich es nicht einschätzen. Am Hungertuch nagt aber keiner und spielen tun alle.
Aber - reich werden tut damit eben auch keiner.

Offline ArneBab

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #139 am: 23.06.2022 | 13:00 »
Die meisten welche (Rollen-) Spiele Entwickeln die ich kenne haben aber einen Hauptjob der nichts (oder wenig) mit dem Spielen zu tun hat. Gut bei einem kann ich es nicht einschätzen. Am Hungertuch nagt aber keiner und spielen tun alle.
Ich meine die Vollzeit-Leute. Als Nebenspaß mach ich das auch und nag' auch nicht am Hungertuch, aber das ist nicht das gleiche.
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Offline Philipp.Baas

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #140 am: 23.06.2022 | 13:01 »
Hauptberuflich und hab hier keine hungernden Tücher

Offline aikar

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #141 am: 23.06.2022 | 13:03 »
Ich meine die Vollzeit-Leute.
Die Vollzeit-Leute in der deutschen Rollenspielbranche kann man an 1-2 Händen abzählen.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline unicum

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #142 am: 23.06.2022 | 13:18 »
Ich meine die Vollzeit-Leute. Als Nebenspaß mach ich das auch und nag' auch nicht am Hungertuch, aber das ist nicht das gleiche.

Ähnlich wie Aikar bin ich der Meinung das sich dass die Vollzeitstellen "Rollenspielentwickler m/w/d" in Deutschland (und ggf auch Weltweit) sehr überschaubar sind.

Der ein oder andere im Kleinverlag macht aber (wie etwa ein Bekannter aus Karlsruhe) macht eben an seinem Spiel einfach vieles Selbst (? bin mir nich 100% sicher aber denke das es so ist). Es ist ja nicht nur mit der Entwicklung gemacht. Den Text und ggf die Tabellen geschrieben ist das was ich eigentlich auf der Entwicklerseite sehe aber danach kommt ja noch sowas wie Layout, Grafikdesign, Cover... das "drumrum" eben.

Nebenbei der Teil des Entwerfens der mich am meisten nerft, etwa wenn ich ein Abenteuer einreiche, das Abenteuerbasteln macht mir massig spass, auch noch das aufschreiben - aber das alles was danach noch kommt und ggf kommen muss,... das empfinde ich dann als "Arbeit".

Wesewegen ich auch wirklich der Meinung bin - viele die ausschliesslich so etwas machen kann es garnicht geben.

Offline Hereagain

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #143 am: 23.06.2022 | 13:19 »
Die Vollzeit-Leute in der deutschen Rollenspielbranche kann man an 1-2 Händen abzählen.

Ulisses hat da schon mehr.
Aber ich denke nach den großen Zwei (Ulisses und Pegasus) ist die Luft dünn und wird das Potenzial knapp.

Offline ArneBab

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #144 am: 23.06.2022 | 13:37 »
Hauptberuflich und hab hier keine hungernden Tücher
Hast du Zeit zum Spielen?
(danke für die Antwort!)
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline Megavolt

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #145 am: 23.06.2022 | 13:41 »
Sind wir jetzt echt bei "ham die das überhaupt gelernt"? Klein mag er ja sein, aber wohl sehr deutsch ;)

Splitter, Balken. :)

Ich meine die Vollzeit-Leute. Als Nebenspaß mach ich das auch und nag' auch nicht am Hungertuch, aber das ist nicht das gleiche.

Vorsicht mit diesen Formulierungen: Ich hatte letzthin behauptet, es sei nicht das Gleiche, ob man sich Rollenspiel anliest oder ob man es sich von YouTube-Spielrunden abschaut. Da ist einigen direkt das Messer in der Tasche aufgegangen.

Hast du Zeit zum Spielen?
(danke für die Antwort!)
Ich möchte die Frage ergänzen, wenn das erlaubt ist, und zwar darum, ob sich gegebenenfalls die Art des Spielens durch die Professionalisierung verändert hat. Man sagt ja manchmal, man könne "sein Hobby nicht zum Beruf machen".
« Letzte Änderung: 23.06.2022 | 13:45 von Megavolt »

Offline Philipp.Baas

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #146 am: 23.06.2022 | 14:48 »
Ich habe zwei Gruppen, mit denen ich jeweils dienstags und sonntags alle 14 Tage (2-5 Stunden) digital spiele. Dabei kommt auf den Tisch, wozu wir Bock haben (auch nicht Ulisses-Sachen  ;)). Mit den Gruppen teste ich auch Abenteuer, die publiziert werden sollen (ja, wir testen alle Abenteuer). Dann spiele ich einmal im Monat am Tisch (8-10 Stunden). Ab nächsten Monat biete ich monatlich One-Shots für Autoren von Die Schwarze Katze an. Das werden z.T. Tests, zum Teil einfach so. Wenn Termindruck bei einem Produkt ist, finden auch außer der Reihe Tests statt. Ich habe zwar einen kleinen, aber sehr aktiven Spielerpool.

Wenn wir "zum Spaß" spielen, spiele ich wie jeder. Tests sind was anderes. Das ist Arbeit, da ich mir viele Notizen machen muss und das Spiel unterbrochen wird, wenn bei den Spielern oder mir Unklarheiten herrschen. Außerdem sind die Kämpfe meist noch nicht gut gebalanced, sodass Kämpfe oftmals im ersten Anlauf nicht zu Ende gekämpft werden.
« Letzte Änderung: 23.06.2022 | 14:49 von Philipp.Baas »

Offline aikar

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #147 am: 23.06.2022 | 14:51 »
Ich habe zwei Gruppen, mit denen ich jeweils dienstags und sonntags alle 14 Tage (2-5 Stunden) digital spiele. Dabei kommt auf den Tisch, wozu wir Bock haben (auch nicht Ulisses-Sachen  ;)). Mit den Gruppen teste ich auch Abenteuer, die publiziert werden sollen (ja, wir testen alle Abenteuer). Dann spiele ich einmal im Monat am Tisch (8-10 Stunden). Ab nächsten Monat biete ich monatlich One-Shots für Autoren von Die Schwarze Katze an. Das werden z.T. Tests, zum Teil einfach so. Wenn Termindruck bei einem Produkt ist, finden auch außer der Reihe Tests statt. Ich habe zwar einen kleinen, aber sehr aktiven Spielerpool.

Wenn wir "zum Spaß" spielen, spiele ich wie jeder. Tests sind was anderes. Das ist Arbeit, da ich mir viele Notizen machen muss und das Spiel unterbrochen wird, wenn bei den Spielern oder mir Unklarheiten herrschen. Außerdem sind die Kämpfe meist noch nicht gut gebalanced, sodass Kämpfe oftmals im ersten Anlauf nicht zu Ende gekämpft werden.
Danke für den Einblick!
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Brainworm

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #148 am: 23.06.2022 | 14:58 »
Wenn wir "zum Spaß" spielen, spiele ich wie jeder. Tests sind was anderes. Das ist Arbeit, da ich mir viele Notizen machen muss und das Spiel unterbrochen wird, wenn bei den Spielern oder mir Unklarheiten herrschen. Außerdem sind die Kämpfe meist noch nicht gut gebalanced, sodass Kämpfe oftmals im ersten Anlauf nicht zu Ende gekämpft werden.

Interessant, danke für den Einblick!
Wäre es für das Ballancing nicht einfacher das ganze per Computer zu machen?
Sicher, man muss das erstmal programmieren was bei komplexeren Systemen nicht ganz einfach wird, aber dafür kann man dann sehr schnell und einfach tausende Kampftests durchführen.

Offline Philipp.Baas

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Re: Wieso ist der deutsche Rollenspielmarkt so klein?
« Antwort #149 am: 23.06.2022 | 15:02 »
Ja, weiß nicht. Bestimmt, aber da bin ich zu oldschool und konservativ. Es muss am Tisch klappen, ich traue diesem neumodischen Kram nicht....