Autor Thema: Adventurer's Guide to the Bible  (Gelesen 10069 mal)

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Offline Isegrim

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #125 am: 6.08.2022 | 15:04 »
Wer glaubt, vikings sei eine historisch akkurate Darstellung, der glaubt auch, bei James Bond was über reale Geheimdienste zu erfahren, oder dass Dirty Harry Polizeiarbeit korrekt darstellt. Sprich: Da ist eh Hopfen & Malz verloren...

Aber, passend zum Thread-Thema, aus der Bibel lernt man ja auch nichts sinnvolles über die reale Geschichte; passt doch alles...  ;D
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #126 am: 6.08.2022 | 15:07 »
im letzten fall liegst du falsch man lernt was die Autoren aufschreiben wollten bzw den Standpunkt ihres Publikums
“Uh, hey Bob?”
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #127 am: 6.08.2022 | 15:08 »
Tatsächlich ist man in den meisten Plattenrüstungen durchaus sehr beweglich, wie sehr oft nachgewiesen wurde und wird. Aber das Klischee hält sich tapfer und findet sich auch in vielen Rollenspielregelwerken.

Wobei die meisten Regelwerke besser die halbwegs bei der Wahrheit liegende Mitte treffen als die "öffentliche" Diskussion, die sich oft genug an den beiden Extremen abspielt.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Isegrim

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #128 am: 6.08.2022 | 15:10 »
Zitat
im letzten fall liegst du falsch man lernt was die Autoren aufschreiben wollten bzw den Standpunkt ihres Publikums

Ist die Frage, ob das "sinnvoll" ist. Ohne ne Menge mehr Kenntnisse kann mans eh nicht einordnen.

"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Chaos

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #129 am: 6.08.2022 | 15:19 »
Davon sind leider die Ostasiaten vollkommen unpassendund anachronistisch, weil zu dieser Zeit kein Ostasiat das Römische Reich erreicht hat. Man wusste in China zwar von Rom, aber die einzige bekannte chinesische Expedition drehte in Persien, weil die Perser sie erfolgreich getäuscht haben und behauptet hätten, dass die reise noch jahre dauern würde. Die Perser wollten ihr Handelsmonopol nicht verlieren. Daher wäre selbst ein schwarzafrikanischer Zenturio als Charakter realistischer, auch wenn dieser extrem selten war.

Es gab historisch auch keine Abenteurergruppe, die sich mit Dämonen und teufelsanbetenden Kultisten gekloppt hat. Ich sehe also nicht, warum es in diesem Setting nicht auch einen chinesischen Marco Polo geben sollte, der in den fernen Westen reist - oder einen chinesischen Achmad ibn Fadlan, der im Stile von "Der Dreizehnte Krieger" an der Seite von Barbaren gegen allerlei grausiges Getier kämpft.
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Offline caranfang

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #130 am: 6.08.2022 | 15:38 »
Das wird gerne gesagt, ja... das Problem ist, dass man an Vikings genau sieht, dass es nicht so funktioniert. Was in der Serie gezeigt wird, muss "historisch korrekt" sein, weil der Sender das mal so beworben hat. Wer "Spaß" haben möchte, sperrt mal einen Historiker oder Archäologen und einen Vikings-Fan in einen Raum...
Zur Not einfach die Diskussionen um "wikingerzeitliche Frisuren" suchen... die Vikings-Serie wird von viel zu vielen tatsächlich als historische Referenz gesehen und geht den Fachleuten extrem auf den Senkel. Gut dokumentiert ist das auch bei "Ritterrüstungen machten die Ritter so unbeweglich, dass sie wie Käfer auf dem Rücken lagen, wenn sie umfielen. Dabei ist das ein Hollywood-Klischee, das sich an einigen späten Gestechrüstungen festgemacht hat. Tatsächlich ist man in den meisten Plattenrüstungen durchaus sehr beweglich, wie sehr oft nachgewiesen wurde und wird. Aber das Klischee hält sich tapfer und findet sich auch in vielen Rollenspielregelwerken.

Falschdarstellungen wecken erwiesenermaßen bei zu vielen Leuten falsche Vorstellungen, der deutlich kleinere Anteil, der daraufhin tatsächlich die Fakten recherchiert, ist vernachlässigbar, leider. Der angerichtete Schaden ist um ein Vielfaches größer.
Und das Schlimme ist, dass die Leute nicht wahr haben wollen, dass die Darstellungen falsch sind, besonders dann, wenn die Darstellungen immer wieder auftauchen.
Es gab historisch auch keine Abenteurergruppe, die sich mit Dämonen und teufelsanbetenden Kultisten gekloppt hat. Ich sehe also nicht, warum es in diesem Setting nicht auch einen chinesischen Marco Polo geben sollte, der in den fernen Westen reist - oder einen chinesischen Achmad ibn Fadlan, der im Stile von "Der Dreizehnte Krieger" an der Seite von Barbaren gegen allerlei grausiges Getier kämpft.
Weil es eine Falschdarstellung ist. Es ist nun einmal bekannt, wie weit die Chinesen in der Spätantike nach Westen gekommen sind, weil sie darüber geschrieben haben. Marco Polo und Achmad ibn Fadlan haben uns ihre Reiseberichte hinterlassen. Die ersten wirklich asiatisch aussehenden Personen, die nach Europa gekommen sind, waren die Hunnen.
Man kann argumentieren, dass das Fehlen von Berichten kein Hinweis darauf ist, dass es keinen direkten Kontakt gab, aber der wissenschaftliche Konsens schließt es aus. Hätte es einen solchen Kontakt gegeben, hätte dieser die Wahrnehmung des jeweils anderen Reichs verändert. Aber die Antike Berichte der Chinesen über Rom bzw. der Römer über China sind so realitätsfern, dass sie nur auf fehlinterpretationen durch Hörensagen basieren können. Ostasiaten im Römischen Reich zur Zeit des Prinzipats sind genauso unrealistisch wie Römer im China der Han-Dynastie. (Es gibt zwar einen chinesischen "Historien"-Film, in dem ein römischer Gesandter vorkommt, aber dieser spielte zur Zeit der Zhou-Dynastie.)

Offline Chaos

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #131 am: 6.08.2022 | 16:04 »
Und das Schlimme ist, dass die Leute nicht wahr haben wollen, dass die Darstellungen falsch sind, besonders dann, wenn die Darstellungen immer wieder auftauchen.Weil es eine Falschdarstellung ist. Es ist nun einmal bekannt, wie weit die Chinesen in der Spätantike nach Westen gekommen sind, weil sie darüber geschrieben haben. Marco Polo und Achmad ibn Fadlan haben uns ihre Reiseberichte hinterlassen. Die ersten wirklich asiatisch aussehenden Personen, die nach Europa gekommen sind, waren die Hunnen.
Man kann argumentieren, dass das Fehlen von Berichten kein Hinweis darauf ist, dass es keinen direkten Kontakt gab, aber der wissenschaftliche Konsens schließt es aus. Hätte es einen solchen Kontakt gegeben, hätte dieser die Wahrnehmung des jeweils anderen Reichs verändert. Aber die Antike Berichte der Chinesen über Rom bzw. der Römer über China sind so realitätsfern, dass sie nur auf fehlinterpretationen durch Hörensagen basieren können. Ostasiaten im Römischen Reich zur Zeit des Prinzipats sind genauso unrealistisch wie Römer im China der Han-Dynastie. (Es gibt zwar einen chinesischen "Historien"-Film, in dem ein römischer Gesandter vorkommt, aber dieser spielte zur Zeit der Zhou-Dynastie.)

Wir reden hier von einem Setting, in dem die Spielercharaktere es mit Dämonen zu tun bekommen... also bitte, halte Begriffe wie "realitätsfern" und "unrealistisch" bitte aus dieser Diskussion raus.
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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #132 am: 6.08.2022 | 16:14 »
Wir reden hier von einem Setting, in dem die Spielercharaktere es mit Dämonen zu tun bekommen... also bitte, halte Begriffe wie "realitätsfern" und "unrealistisch" bitte aus dieser Diskussion raus.

Finde ich komisch, ganze Kategorien auszuschließen, weil sie dir nicht wichtig sind. Adventurer's Guide to the Bible bespielt ja auch historische Zusammenhänge. Im Rahmen dessen scheint es mir angemessen diese zu diskutieren.

Offline Chaos

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #133 am: 6.08.2022 | 16:24 »
Finde ich komisch, ganze Kategorien auszuschließen, weil sie dir nicht wichtig sind. Adventurer's Guide to the Bible bespielt ja auch historische Zusammenhänge. Im Rahmen dessen scheint es mir angemessen diese zu diskutieren.

Hier geht es nicht darum, was mir wichtig ist.

Hier geht es darum, dass es in einem Setting, das VOLLKOMMEN UNMÖGLICHE Elemente wie Dämonen oder Zauberei enthält, unsinnig ist, Dinge kategorisch ausschließen zu wollen, die möglich gewesen wären, aber einfach nur nicht passiert sind.
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Offline caranfang

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #134 am: 6.08.2022 | 16:46 »
Finde ich komisch, ganze Kategorien auszuschließen, weil sie dir nicht wichtig sind. Adventurer's Guide to the Bible bespielt ja auch historische Zusammenhänge. Im Rahmen dessen scheint es mir angemessen diese zu diskutieren.
Und genau darum geht es: Die historischen Zusammenhänge. Sie sind immer wichtig, wenn man es mit einem Rollenspiel, Roman, Serie usw. mit einem historischen Hintergrund zu tun hat. Passt dieses oder jenes Element in den gewählten Hintergrund. dies kann auch phantastische Elemente betreffen. Elfen und Feenwesen würde zum Beispiel für eine Rollenspielkampagne in der Levante des ersten Jahrhunderts vollkommen unpassend sein, weil sie kein Teil der lokalen Mythologie sind, Dämonen, besonders jene, die in der Bibel oder apogryphen biblischen Texten erwähnt werden, schon, denn sie sind nun einmal Teil der lokalen Mythologie.

Was passieren kann, wenn man historische Zusammenhänge ignoriert und dies nicht explizit erwähnt, wurde hier schon an mehreren Stellen genannt.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #135 am: 6.08.2022 | 17:22 »
Und das Schlimme ist, dass die Leute nicht wahr haben wollen, dass die Darstellungen falsch sind, besonders dann, wenn die Darstellungen immer wieder auftauchen.
wie DSA

Zitat
Weil es eine Falschdarstellung ist. Es ist nun einmal bekannt,
war es unmöglich?
wenn ja warum?)
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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #136 am: 6.08.2022 | 17:24 »
Hier geht es nicht darum, was mir wichtig ist.

Hier geht es darum, dass es in einem Setting, das VOLLKOMMEN UNMÖGLICHE Elemente wie Dämonen oder Zauberei enthält, unsinnig ist, Dinge kategorisch ausschließen zu wollen, die möglich gewesen wären, aber einfach nur nicht passiert sind.

Du schließt gerade kategorisch aus, dass es sinnvoll sein kann, über ein Setting, das sich selbst historisch verortet, in Geschichtswissenschsftlichen Begriffen nachzudenken und zu sprechen. Das ist dann echter Unsinn. Dir mag das egal sein, aber ich z.B. mag es wenn meine Elfen-Spiele so sind, dass dort historische Ereignisse und Ideen verhandelt werden.

Offline Chaos

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #137 am: 6.08.2022 | 17:32 »
Und genau darum geht es: Die historischen Zusammenhänge. Sie sind immer wichtig, wenn man es mit einem Rollenspiel, Roman, Serie usw. mit einem historischen Hintergrund zu tun hat. Passt dieses oder jenes Element in den gewählten Hintergrund. dies kann auch phantastische Elemente betreffen. Elfen und Feenwesen würde zum Beispiel für eine Rollenspielkampagne in der Levante des ersten Jahrhunderts vollkommen unpassend sein, weil sie kein Teil der lokalen Mythologie sind, Dämonen, besonders jene, die in der Bibel oder apogryphen biblischen Texten erwähnt werden, schon, denn sie sind nun einmal Teil der lokalen Mythologie.

Was passieren kann, wenn man historische Zusammenhänge ignoriert und dies nicht explizit erwähnt, wurde hier schon an mehreren Stellen genannt.

Solange die Leute damals glaubten, dass China existiert, so wie sie es bezüglich Dämonen taten, sind Chinesen im Setting genauso plausibel wie Dämonen.

Zu den historischen Zusammenhängen sei an dieser Stelle noch einmal erwähnt, dass Dämonen - im Gegensatz zu China - historisch gesehen niemals existiert haben.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #138 am: 6.08.2022 | 17:39 »
@wie viel China erlaubt sein soll, bevor die Rollenspielpolizei einen abholt   >;D

https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misch-chinesische_Beziehungen

disclaimer
Florus ist im Elfenbeinturm nicht sonderlich wohlgelitten

ABER

es geht nicht darum, wie viele Chinesen in offizieller Mission bis Rom (weiter)gereist waren
(UND es zurück schafften bis in eine China-Chronik),
sondern ob sie in Judäa (einem Stern/Prophezeiung folgend) eine mystische Kungfu-Mission spielgerecht erfüllen könnten.

also, ich würde keinem in meiner Runde den chinesischen Char verbieten wollen 

wenn es aus dramaturgischen Gründen passt, darf es auch ein Dutzend Chinesen seien, die einen Kult in einer abgelegenen Wadi-Oasen-Wasserstelle-Bewachungs-Feste zelebrieren
und den umgebenden Einwohnern (jüdischen Hirten) nicht geheuer sind, so dass die Chars Gerüchte/Schauermärchen über diese Gruppe zu hören bekommen und auch Unterstützung durch die Hirten kriegen, um bis zu ihrem Versteck zu kommen.

Offline takti der blonde?

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #139 am: 6.08.2022 | 17:41 »
Solange die Leute damals glaubten, dass China existiert, so wie sie es bezüglich Dämonen taten, sind Chinesen im Setting genauso plausibel wie Dämonen.

Zu den historischen Zusammenhängen sei an dieser Stelle noch einmal erwähnt, dass Dämonen - im Gegensatz zu China - historisch gesehen niemals existiert haben.

Trotzdem kann ich über Elfen-Spiele mit Hilfe historischer Kategorien und Plausibilitätsabwägungen nachdenken.
Nur weil fantastische Elemente im Spiel sind, gebe ich ja auch nicht die Schwerkraft kategorisch auf.

Offline Chaos

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #140 am: 6.08.2022 | 17:57 »
Trotzdem kann ich über Elfen-Spiele mit Hilfe historischer Kategorien und Plausibilitätsabwägungen nachdenken.
Nur weil fantastische Elemente im Spiel sind, gebe ich ja auch nicht die Schwerkraft kategorisch auf.

Also, wer die Idee von chinesischen Reisenden, die es bis nach Judäa schaffen, mit dem Aufgeben der Schwerkraft gleichsetzt, gibt vor allem jeden Anspruch auf, an einer ehrlichen Diskussion interessiert zu sein.
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Offline tartex

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #141 am: 6.08.2022 | 17:58 »
Was passieren kann, wenn man historische Zusammenhänge ignoriert und dies nicht explizit erwähnt, wurde hier schon an mehreren Stellen genannt.

Sorry, ich habe es verpasst. Was kann denn passieren?
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays

Offline Chaos

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #142 am: 6.08.2022 | 17:59 »
es geht nicht darum, wie viele Chinesen in offizieller Mission bis Rom (weiter)gereist waren
(UND es zurück schafften bis in eine China-Chronik),
sondern ob sie in Judäa (einem Stern/Prophezeiung folgend) eine mystische Kungfu-Mission spielgerecht erfüllen könnten.

also, ich würde keinem in meiner Runde den chinesischen Char verbieten wollen 

Na ENDLICH versteht einer, worauf ich hinaus will. Danke! :d
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Offline takti der blonde?

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #143 am: 6.08.2022 | 18:01 »
Also, wer die Idee von chinesischen Reisenden, die es bis nach Judäa schaffen, mit dem Aufgeben der Schwerkraft gleichsetzt, gibt vor allem jeden Anspruch auf, an einer ehrlichen Diskussion interessiert zu sein.

Ich setze nichts gleich, ich gebe ein beispiel dafür, dass ich Fantastik mit den bekannten Regeln unserer Welt vereinbaren kann. Es tut mir leid, wenn dir das schwer fällt.

Deinen ad hominem Kram kannst du dir ins Nadelöhr stecken.

Offline caranfang

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #144 am: 6.08.2022 | 18:20 »
Zur Frage, wie realistisch Ostasiaten im Römischen Reich zur Zeit Kaiser Tiberius nun sind, ist vielleicht dieser Wikipedia-Artikel hilfreich:
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misch-chinesische_Beziehungen
Auffallend ist, dass erst in der Spätantike die Darstellung des jeweilig anderen Reiches in der eigenen Literatur realistisch werden, obwohl es schon seit dem ersten Jahrhundert vor Christus indirekt Handelsbeziehungen zwischen den beiden Reichen gab.
Es ist außerdem auffallend, dass wir hauptsächlich nur von römischen Gesandschaften nach China wissen und es nur eine gescheiterte chinesische Gesandschaft nach Rom gab, die umkehrte, weil man ihnen erzählt hat, dass die Reise noch zwei Jahre dauert würde, obwohl die Grenze zum Römischen Reich gerade mal zwei Tage und Rom selbst zwei Wochen entfernt war.
Daher würde ich Ostasiaten in einer Kampagne in der Levante zur Zeit Kaiser Tiberius nicht zu lassen, Inder hingegen schon, den hier gab es nachweislich direkte kontakte. Ich würde auch Römer in einer Kampagne im China der Han-Dynastie zu lassen, weil halt römische Händler, die von den chinesen als offizielle gesandte aufegfasst wurden, nachweislich China erreicht haben.
Man darf die unterschiedlichen Mentalitäten der beiden Reiche nicht vergessen: Rom war expansionistisch und deren Händler waren immer auf der Suche nach neuen Märkten. China war an Expansion nicht interessiert. Man sah sich ja schon als Mittelpunkt der Welt und hatte kein Interesse irgendwelche Barbaren zu erobern (oder mit ihnen Handel zu treiben). Das sieht man auch an den Mangel an Berichten über irgendwelche chinesischen Expeditionen. Es gab zwar chinesische Händler, die das reich der Mitte verlassen haben und sich anderswo niederließen, aber da der Handel zwischen Rom und China indirekter Art war, ist ein unwahrscheinlich, dass sich chinesische Händler im Römischen Reich niedergelassen hätten.
Sorry, ich habe es verpasst. Was kann denn passieren?
Das Leute dies für bare Münze nehmen und glauben, dass dies wirklich so gewesen sei. das ist ja auch das große Problem mit Serien wie Vikings, die von sich selbst behaupten historisch genau zu sein, aber es nicht sind. Solchen falschen Vorstellungen verdanken wir z.B. den Irrglauben, dass Plattenharnische so schwer seien, dass man sich in ihnen kaum bewegen kann. Erfunden hat diesen Mythos Lawrence Olivier als er Henry V drehte. Dort gibt es nämlich eine Szene in der französische Ritter mit Krähnen auf ihre Pferde gehieft wurden. Obwohl dies eine Erfindung eines Regisseurs für einen Film war, glauben das seibst fast 80 Jahre später immer noch viele Leute. Es gibt nun leider genug Menschen, die ihr Geschichtswissen nur aus Filmen, Serien oder Spielen haben und nie ein Geschichtsbuch gelesen oder eine vernünftige Geschichtsdokumentation gesehen haben.

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #145 am: 6.08.2022 | 18:31 »
Dragon Raid ist reine Fantasy mit christlichem Ansatz (und MC zum Regelerklären - also ich hoffe, ihr habt noch einen Kassettenrekorder).

Habe das in den 90ern gekauft. Da lag statt der MC schon eine CD im Karton. Hat mich echt sauer gemacht. Vom Retro-Faktor wäre die MC derart steil gegangen.
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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #146 am: 6.08.2022 | 18:33 »
Solchen falschen Vorstellungen verdanken wir z.B. den Irrglauben, dass Plattenharnische so schwer seien, dass man sich in ihnen kaum bewegen kann. Erfunden hat diesen Mythos Lawrence Olivier als er Henry V drehte.

Oh, der Mythos ist deutlich älter -- und hat tatsächlich eine gewisse reale Basis in dem Sinne, daß es solche "superschweren" Harnische für Turnierzwecke wirklich gegeben hat. Nur, mit denen ist halt niemand ernsthaft in den Krieg marschiert oder geritten...

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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #147 am: 6.08.2022 | 18:38 »
Also, soweit ich weiß, repräsentieren die Heiligen Drei Könige / Magier im Christentum die drei damals bekannten Kontinente Europa, Asien und Afrika. Nun kann im Fantasy-Rollenspiel alles passieren, was nicht realistisch oder kontrafaktisch ist, darum würde ich z.B. in der Kampagne ohne zu zögern NSCs aus Australien und Amerika auftauchen lassen, die auch einem Stern gefolgt sind, aber irgendwie zu spät kamen, weil sie von den Dämonen aufgehalten oder umgebracht wurden.
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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #148 am: 6.08.2022 | 18:40 »
Wie bei jedem historischen Thema sollte man sich aber bewusst sein, dass es Konsens ist. D.h. nur, dass im Moment ein Gros der Wissenschaftler eine bestimmte Ansicht für wahrscheinlich hält, weil diese sich mit Quellen und Funden belegen lässt.
Das muss nicht bedeuten, dass es auch die Wahrheit ist. Es heißt nur, dass es für andere Dinge aktuell keine Belege gibt (oder sie sich ignorieren lassen - ja, auch das kommt vor).

Wenn wir also derzeit nichts von Chinesen in Judäa wissen, bedeutet das nur, dass es darüber keine erhaltenen Quellen gibt. Wir wissen aber, dass es Chinesen zu der Zeit gab. Wir wissen auch von versuchten Expeditionen.

Wer also im RPG einen (gut begründeten!) Chinesen in Judäa um das Jahr 0 rundheraus verbietet, hat IMHO nicht verstanden, wie historische Wissenschaft funktioniert. Oder er gehört zu jenen Leuten, die auch rundheraus ablehnten, dass Wikinger vor Kolumbus in Amerika gelandet waren.  ;)
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Re: Adventurer's Guide to the Bible
« Antwort #149 am: 6.08.2022 | 18:46 »
Wie bei jedem historischen Thema sollte man sich aber bewusst sein, dass es Konsens ist. D.h. nur, dass im Moment ein Gros der Wissenschaftler eine bestimmte Ansicht für wahrscheinlich hält, weil diese sich mit Quellen und Funden belegen lässt.
Das muss nicht bedeuten, dass es auch die Wahrheit ist. Es heißt nur, dass es für andere Dinge aktuell keine Belege gibt (oder sie sich ignorieren lassen - ja, auch das kommt vor).

Wenn wir also derzeit nichts von Chinesen in Judäa wissen, bedeutet das nur, dass es darüber keine erhaltenen Quellen gibt. Wir wissen aber, dass es Chinesen zu der Zeit gab. Wir wissen auch von versuchten Expeditionen.


Deshalb spreche ich ja z.B. explizit von Plausibilitätsabwägungen. ;)

Zitat
Wer also im RPG einen (gut begründeten!) Chinesen in Judäa um das Jahr 0 rundheraus verbietet, hat IMHO nicht verstanden, wie historische Wissenschaft funktioniert. Oder er gehört zu jenen Leuten, die auch rundheraus ablehnten, dass Wikinger vor Kolumbus in Amerika gelandet waren.  ;)

Nur der Vollständigkeithalber, persönlich hätte ich kein Problem damit in einem biblischen elf game Figuren aus den Amerikas oder Ozeanien zu haben. Mir geht es nur darum, dass Fantastik und Plausibilitätsabwägungen sich nicht ausschließen müssen.