Autor Thema: DnD dominiert alles  (Gelesen 20308 mal)

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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #275 am: 28.09.2022 | 09:24 »
Sind sie das aktuell wirklich noch oder waren sie das nur? Evil Hat (Fate) ist massiv finanziell ins Schleudern geraten, bei GURPSs wird offen diskutiert, wie man sich neu erfinden könnte, weil die Spielerschaft nur mehr schrumpft, von Hero System und Savage Worlds hört man auch nicht mehr so viel. Auch das Cypher System, das mir noch als Universalsystem einfällt, führt eher ein Nischendarsein.
Das scheint aktuell eher der Trend zu sein. Ein Verlag, ein Basis-System für alle Rollenspiele des Verlags. Im Grunde ist 5e auch eher das als ein Universalsystem.
+Es gibt auch sehr viele Spieler:innen, die gar keine anderen Genres bespielen wollen.

Das waren ja nur die Beispiele, die mir eingefallen sind. Es gibt ja noch viel mehr.

Und die sind noch unbedeutender nischiger.
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Offline caranfang

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #276 am: 28.09.2022 | 09:25 »
Die Dominanz von D&D hat bisher kein anderes Rollenspiel vom Markt verdrängt. Es waren bisher immer Fehlentscheidungen seitens der Entwickler und der Verlage, die das Ende eines Rollenspiels bedeuteten.

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #277 am: 28.09.2022 | 09:32 »
Klar, würde ich unterschreiben.

Mir ging es um die Idee, dass es neben den "großen" Universalsystemen (Fate, GURPS, SW) noch weitere gäbe und diese weiteren tatsächlich irgendwie relevant wären in Sachen Verkaufszahlen oder Präsenz an Spieltischen. Klar wird irgendwo irgendeine Runde obskures Universalsystem XA spielen, um Dragonlance-Abenteuer D3 zu konvertieren, aber das ist dann schon ziemlich Nische. ;D
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Offline unicum

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #278 am: 28.09.2022 | 09:33 »
In meinen Augen ist D&D gut für Cthulhu-Mythos-Kampagnen geeignet. Es gibt nicht umsonst dazu ein 5e-Quellenbuch von Sandy Petersen persönlich.

In meinen Augen nicht.

Und daran könnte wohl nicht mal jemand wie Lovecraft etwas ändern, wenn er neue Publikationen herausbringt. Da dieser Fall ziemlich sicher ausgeschlossen ist, wird es dabei bleiben. Daran ändert auch Sany Petersen nichts, der verdient sein Geld damit so etwas zu schreiben.

Offline caranfang

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #279 am: 28.09.2022 | 09:58 »
Klar, würde ich unterschreiben.

Mir ging es um die Idee, dass es neben den "großen" Universalsystemen (Fate, GURPS, SW) noch weitere gäbe und diese weiteren tatsächlich irgendwie relevant wären in Sachen Verkaufszahlen oder Präsenz an Spieltischen. Klar wird irgendwo irgendeine Runde obskures Universalsystem XA spielen, um Dragonlance-Abenteuer D3 zu konvertieren, aber das ist dann schon ziemlich Nische. ;D
Darum ging es doch garnicht nicht. Ich bezog mich mit meiner Aussage auf jene von Raven Nash.

Außerdem, nur weil Du ein Rollenspiel als "nischig" ansiehst, muss es dass noch lange nicht wirklich sein. Neben D&D ist doch alles "nischig".

Offline unicum

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #280 am: 28.09.2022 | 10:14 »
Die Dominanz von D&D hat bisher kein anderes Rollenspiel vom Markt verdrängt. Es waren bisher immer Fehlentscheidungen seitens der Entwickler und der Verlage, die das Ende eines Rollenspiels bedeuteten.

Hast du eine Kristallkugel oder eine supertolle Marktanalyse? Die These hier war doch "DnD dominiert alles" - und oben schreist du das auch Sandy Petersen schon zu Kreuze gekrochen ist und statt "sein" Runequest basiertes CoC auch ein DnD Werk dazu geschrieben hat das in deinen Augen super passt.

Siehst du da etwa keine Verdränungstendezen?

Ich meine du vergleichst da gerade einen Marktriesen - der, nebenbei bemerkt noch einen "riesigen" Konzern im Hintergrund hat der - zumindest von den kleineren Verlagen gesehen - Geld ohne Ende hat.

Ich könnte auch das böse Wort Monopolist benutzen, das stimmt zwar bezüglich des Rollenspielmarktes (noch) nicht ganz aber die Tendenz erkenne ich schon. Ich sah auch die "open Gaming Licency" als ein Tool dahingehend. Sicher auf dem Spielemarkt wird so etwas schwerlich bis unmöglich durchsetzbar sein, schließlich kannst du auf "Spielregeln" keine Weltweiten patente anmelden.

Ich könnte mir vorstellen dass, wenn DnD nicht so dominant wäre - es auf dem Rollenspielmarkt etwas heterogener wäre. Ich denke aber auch das es wohl dann ein anderes System eine dominante Position herausbringen würde. Warum? Weil es eben "da draußen" viele Leute gibt die ihre eigene Kreativität unterschätzen und Abenteuer eben nur aus dem Abenteuerbuch spielen und es einfacher sehen sich die Idee eines Autors zu kaufen und da was "nachzuspielen" anstatt selbst kreativ zu werden.

Schlussendlich wird beim Scheitern eines Produktes/Verlages immer solche Dinge im Raum stehen wie "hättest du mal A gemacht oder nicht gemacht" im Raume stehen. Aber es ist auch immer eine Frage des Rahmens. Diesen hat man ggf. nicht in der Hand und ein Teil des Rahmens ist eben auch der Markt und die Mitkonkurrenten. Aus meinem Bekanntenkreis haben 3 versucht im Rollen/Spielesektor etwas aufzubauen - 2 sind gescheitert einer ist noch aktiv. (Und ich glaub das ist eine sehr hohe erfolgsquote).

Sagen wir mal wir haben 100.000 Rollenspieler in einem Land X. jeder hat im Schnitt 100$ im Jahr für Rollenspiele zur Verfügung, manche eben nur 10$ und andere 1000$ (das sind die welche dann im Keller eine Regalwand haben mit diversen Systemen). und es gibt einen Riesen im Land der 66% dominiert, dann fehlt da schon mal optionales Kapital, wenn du was Neues auf den Markt bringen willst. "Die Leute" haben nicht mehr Geld nur weil da ein neues System erscheint (*). Er teilt sich dann die restlichen 34% mit anderen Mitbewerbern und muss schauen das da genügend davon abfällt.
Sicher ist es potenziell auch interessant den Grundwert zu erhöhen - also aus den 100k Rollenspielern 101k zu machen, das ist aber schwer und als kleiner Verlag in signifikanter Anzahl kaum zu stemmen.
Aber - das sind Rahmenbedingungen, die kann man nicht ändern - aber wenn sie anders wären, wäre es eben anders (sogenannte Binsenweisheit) und ggf. eben besser.
(In Simulationen von physikalischen Dingen habe ich da tatsächlich die Möglichkeiten Rahmenbedingungen zu ändern und sage deswegen "das sollte man NIE unterschätzen")

(*) Exemplarisch - du hast einen kleinen Ort mit 2 Bäckereien und 3 tante Emma Läden. Da macht ein Supermarkt mit Backstation auf der grünen Wiese vor dem Ort auf, die Menschen im Ort haben aber deswegen nicht "mehr Geld und mehr Zeit", was wird kurz-mittel und langfristig passieren? Selbst wenn die Bäckereien und die 3 Läden alles richtig machen was man richtig machen kann, werden sie schlussendlich scheitern,... an der Dominanz des DnD Supermarktes.
Solche Dinge kannst du überall auf der Welt sehen, sicher der Rollenspielmarkt ist spezieller als der Lebensmittelmarkt aber deswegen sind die Grundelemente trozdem die gleichen.

Offline caranfang

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #281 am: 28.09.2022 | 10:24 »
Ich sehe in den auf 5e basierenden Rollenspielen kein Einknicken vor D&D, sondern eher den Versuch, darüber Spieler für die eigenen Systeme zu gewinnen, den bei einigen dieser Rollenspiele handelt es sich nur um Ableger von Rollenspielen mit einem anderen Regelwerk, die meist einen deutlich besseren Support haben.

Offline Zanji123

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #282 am: 28.09.2022 | 10:59 »
Mythos und D&D is jetzt nicht so krass was neues.

Freeport Trilogie (aus den 2000ern)-> SCs halten einen Kult auf der Hastur in die Welt holen will

And Madness followed (ausm Dragon magazine): Spieler halten eine Aufführung von "The King in Yellow" auf

(generell scheint Hastur ziemlich beliebt zu sein)


D&D kennt nur keinen "Wahnsinn" bzw. es gibt as written nicht wirklich eine Mechanik afaik die dir sagt "ok der Charakter hat Angst daher jetzt -X" (etwas das SdDf ja hat... und was ich liebend gerne nutzen werde da ich die Spieler grad durch Freeport jage *muahrharhar*)
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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #283 am: 28.09.2022 | 11:12 »
Mythos und D&D is jetzt nicht so krass was neues.

Nicht wirklich, nein. Wie weiter oben im Faden schon angesprochen -- Erstausgabe von Deities & Demigods, komplett mit Werten für die Mythos-"Götter". Und die Idee von Genre-Crossovern war in den Anfangstagen von D&D bei den Machern sowieso populärer als heutzutage.

(Zum Geier, ersetz' das fädenziehende Monster in "Against the Cult of the Reptile God" durch eine "richtige" Mythoskreatur und am Abenteuer ändert sich dadurch eigentlich so gut wie nichts. Kultaktivitäten nachspüren und herausfinden und abstellen, was dahintersteckt, ist doch geradezu schon CoC Classic.)

Offline felixs

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #284 am: 28.09.2022 | 11:48 »
(*) Exemplarisch - du hast einen kleinen Ort mit 2 Bäckereien und 3 tante Emma Läden. Da macht ein Supermarkt mit Backstation auf der grünen Wiese vor dem Ort auf, die Menschen im Ort haben aber deswegen nicht "mehr Geld und mehr Zeit", was wird kurz-mittel und langfristig passieren? Selbst wenn die Bäckereien und die 3 Läden alles richtig machen was man richtig machen kann, werden sie schlussendlich scheitern,... an der Dominanz des DnD Supermarktes.
Solche Dinge kannst du überall auf der Welt sehen, sicher der Rollenspielmarkt ist spezieller als der Lebensmittelmarkt aber deswegen sind die Grundelemente trozdem die gleichen.

Ich denke, die grundlegenden Variablen (="Grundelemente") sind nicht dieselben und auch nicht die gleichen.
Begründung: Die Vielfalt des Angebots beim Rollenspiel ist viel größer. DnD ist im Bereich Fantasy sehr stark; in Deutschland ist DSA eine ernste Konkurrenz. Alle anderen Fantasy-Systeme sind Nischen. Aber das kann sehr gut funktionieren (Midgard, Glorantha, Hârnmaster) wenn die Sachen eben darauf ausgelegt sind, Nischen zu sein. Und tatsächlich tut es das. Es gibt, in diesem Sinn, überhaupt keine Konkurrenzsituation.
Soviel zu Fantasy-Systemen. Jenseits davon wird es dann wirklich bunt und hat mit DnD fast nichts mehr zu tun. Cthulhu funktioniert super und ist sogar kommerziell interessant, Traveller hält sich schon sehr lange, Star Wars ist ein anderes offensichtliches Beispiel.

Es ist ein bisschen wie bei Tabletops, wo der Fall jahrelang viel extremer war: Games Workshops Warhammer und 40K haben das Geschehen sehr stark dominiert. Trotzdem gab es immer auch andere Sachen und es war immer möglich, aus einer Vielzahl von Systemen zu wählen. Ich habe die letzen 25 Jahre kaum GW-Sachen und jede Menge anderes Zeug gespielt. Es ist halt Nische, aber das ist OK. Vielleicht ist das sogar gewollt.
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Offline Rhylthar

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #285 am: 28.09.2022 | 12:35 »
Zitat
Die These hier war doch "DnD dominiert alles" - und oben schreist du das auch Sandy Petersen schon zu Kreuze gekrochen ist und statt "sein" Runequest basiertes CoC auch ein DnD Werk dazu geschrieben hat das in deinen Augen super passt.
Du scheinst da etwas zu verwechseln.

Sandy Petersen´s Cthulhu Mythos hat nichts, aber auch gar nichts, mit klassischem CoC zu tun. Er hat es auch rausgebracht mit Petersen Games, nicht Chaosium. Worum geht es in dem Buch?

Zitat
This book provides rules for both players and game
masters (GMs) to incorporate elements of the venerable
Cthulhu Mythos into the fifth edition of the world’s most
famous classic fantasy roleplaying game. Inside, you will
find tips on how to run fantasy horror games, rules for
new playable races, options to customize player characters’
class features for cosmic horror games, new rules
for dread and insanity in the cosmic horror tradition, new
spells, including a new subtype of spells called formulas
that even non-spellcasters can cast with some risk, new
items and artifacts, and more.

Es geht um Fantasy Horror und genau dazu passt es. Es ist mitnichten eine Möglichkeit, klassiches CoC zu spielen...das machen auch die 5 Abenteuerreihen für dieses Werk sehr deutlich.

Klassisches, auf CoC 7(?) basierende Werke werden/wurden weiterhin herausgebracht. Von Chaosium selber, hier in Deutschland von Pegasus (mit Eigenproduktionen) und diversen anderen Anbietern inkl. Kickstartern.
Cthulhu wird auch mit 2d20 bespielt, Savage Worlds oder Gumshoe (bei Achtung! Cthulhu gab es zu Beginn sogar den Konvertierungsband für Fate).

Wie schon im Thread erwähnt, ist Asien ein großer Abnehmermarkt für Cthulhu-Produkte. Deutschland funktioniert offensichtlich auch.

Die Wahrscheinlichkeit, dass nochmal sowas wie Cthulhu d20 herauskommt und sich durchsetzt, schätze ich als sehr gering ein. Cthulhu d20 war ein sehr unterbewertetes Buch mMn, aber WotC hat damals wohl eingesehen, dass es nicht viele AbnehmerInnen dafür zukünftig finden würde.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline unicum

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #286 am: 28.09.2022 | 12:42 »
Ich denke, die grundlegenden Variablen (="Grundelemente") sind nicht dieselben und auch nicht die gleichen.

Das habe ich auch nicht behauptet, ich denke nur das in extremen Situationen, wie in dem beispiel das deutlicher ist wie in einem bunten blätterwald.
So sind beispiele eben, sie stellen einen extrem komplexen Sachverhalt sehr vereinfacht dar, das hat vorteile.
Trozdem ist das eine ein "Markt" und das andere auch. Gehandelt wird mit Geld und es gibt Angebot und Nachfrage.

Da niemand diesen Markt überblicken kann, ich nicht, du nicht und caranfang auch nicht, sehe ich keinen weiteren Sinn darin da ins Detail gehen zu wollen. Solange mir aber niemand einen Grund dafür geben kann warum sich der Rollenspielmarkt nicht nach den gleichen Gesetzmäsigkeiten (Grundlegend: Man kann jeden € nur einmal ausgeben und der Tag hat nur 24h) wie der normale Markt verhalten soll sehe ich das beispiel als durchaus  legitim an.

Im übrigen kann man in mein Beispiel auch "Nieschen" einbauen - aber warum sollte man das?

Alle anderen Fantasy-Systeme sind Nischen. Aber das kann sehr gut funktionieren (Midgard, Glorantha, Hârnmaster) wenn die Sachen eben darauf ausgelegt sind, Nischen zu sein. Und tatsächlich tut es das. Es gibt, in diesem Sinn, überhaupt keine Konkurrenzsituation.

Das ändert nichts an der aussage - der Markt ist begrenzt und jedes neue System, das nicht irgendwoher seinen eigenen neuen Markt (also "Kunden") herzaubert löst eine gewisse Verdrängung aus.

Es geht mir darum zu wiederlegen das die Marktmacht von DnD "kein anderes Rollenspiel verdrängt haben soll" was ich, gelinde gesagt für eine sehr, sehr gewagte These halte. Und natürlich gibt es eine Konkurrenzsituation, oder kannst du dir alle Regelwerke leisten und hast - um noch eine zweite Resource neben Geld zu nennen - auch die Zeit sie alle mal durchzulesen?

Und - zurück zum Rollenspiel - ja klar gibt es Nieschen. Nur, um mal ein System herauszupicken das du genannt hast - Midgard, das ist sicherlich eine Niesche aber es war die ganzen Jahre so eine Publikation musste die nächste Finanzieren. Nebenbei hatte der Spieleentwickler einen lukrativen Hauptjob. Umkehrschluss: Hast du ein Nieschensystem und ist deine Niesche sehr klein - wirst du es nicht schaffen irgendwie finanziell da etwas zu reissen. Und schlussendlich musst du die ganze Entwicklungszeit da mit reininvestieren.

Hab ich geschrieben das es keine erfolgreichen Systeme neben DnD gibt? Nein hab ich nicht, was ich schrieb ist das ich "postuliere" das es ggf mehr erfolgreiche (*) Systeme geben könnte wenn die Marktmacht von DnD nicht gar so groß wäre.

(*) also so erfolgreich das ein paar Leute Hauptberuflich davon leben könnten
Aber auch da - ich glaube der Markt kann nur eine gewisse Anzahl an Hauptberuflichen Spieleentwicklern "bezahlen" und die sitzen derzeit eben zum großteil auf der DnD Seite.

Und da beist sich der Hund in den Schwanz. Viele machen eine ungenügende Marktanalsyse (was superschwer ist ich sehe immer wie weit daneben man manchmal in der Industier liegt) wenn sie mit einem neuen Regelwerk auf den Markt kommen wollen, da wird dann Geld reingesteckt welches dann am Ende irgendwann einfach "weg" ist. Dann einfach zu sagen "Naja liegt nur an deiner Marktanalyse (oder an einem anderen Fehler, vieleicht falscher Steuerberater oder sonst was doofes) und 'selbst schuld'" ist imho etwas zu kurzsichtig.

DnD ist doch marktbeherschend, oder? Was war nochmal der Strangtitel hier?

Offline unicum

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #287 am: 28.09.2022 | 12:53 »
Du scheinst da etwas zu verwechseln.
Zitat
Die These hier war doch "DnD dominiert alles" - und oben schreibst du das auch Sandy Petersen schon zu Kreuze gekrochen ist und statt "sein" Runequest basiertes CoC auch ein DnD Werk dazu geschrieben hat das in deinen Augen super passt.

Sandy Petersen´s Cthulhu Mythos hat nichts, aber auch gar nichts, mit klassischem CoC zu tun. Er hat es auch rausgebracht mit Petersen Games, nicht Chaosium. Worum geht es in dem Buch?


Ich glaube du hast mich an der Stelle missverstanden, es ist mir sehr wohl klar das Sandy Petersen ein Cthulu auf 5E basis geschrieben hat, war das in dem von dir zitierten Satz nicht zu verstehen? Aber CoC auf RQ basis ist auch aus seiner Feder.

Also insofern - es hat sehr wohl etwas miteinander zu tun - es hat den gleichen Autor

Online Maarzan

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #288 am: 28.09.2022 | 12:56 »
Mein Eindruck ist, dass es gar nicht der Gesamtmarkt Rollenspiel ist, den D&D dominiert - jetzt nicht am Rollenspiel sondern dem Markt aufgehängt - sondern D&D kraft Markteigenschaften ein eigener Markt ist und der Rest der Anbieter eigentlich sich um den Markt "Restrollenspiel" erst einmal zu balgen hat. Und dieser Restmarkt gibt halt nicht genug her für all zu viele, die selbst wenigstens "mittelgroß" sein wollen.
Damit wäre die Frage realistisch wohl eher nicht, wie kann man D&D besiegen, sondern wo kann man in deren Windschatten Krümmel aufpicken und damit zumindest diesen kleinen Restmarkt durch von D&D meist gar nicht verspürbare Verluste vergrößern.

Ansonsten geht D&D mit der rapiden Veronlinung ja sogar (zumindest hierzulande) den Weg der Dinosaurier: Wenn die Stromausfälle kommen will man vielleicht doch wieder etwas lokales, was man auch im Dunkel mit manuellen (leuchtenden?) Würfeln spielen kann ...  :gasmaskerly:
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Online schneeland

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #289 am: 28.09.2022 | 13:04 »
Trozdem ist das eine ein "Markt" und das andere auch. Gehandelt wird mit Geld und es gibt Angebot und Nachfrage.

Die entscheidende Frage wäre: sorgt D&D dafür, dass der Markt insgesamt wächst? Oder wächst nur D&D allein und es bleibt für andere Rollenspiele irgendwas zwischen ein paar Brotkrumen übrig? Oder, und das war ja, wenn ich's richtig verstanden habe, Dein zentraler Punkt: kommt es vielleicht sogar eher zum Verlust von Markt-/Spieleranteilen durch Abwanderung? Grundsätzlich muss das ja kein Nullsummenspiel sein, aber ob es für andere Rollenspiele wirklich gut ausgeht, ist eben (m.E.) nicht klar.
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Offline Rhylthar

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #290 am: 28.09.2022 | 13:05 »
Sandy Petersen´s Cthulhu Mythos hat nichts, aber auch gar nichts, mit klassischem CoC zu tun. Er hat es auch rausgebracht mit Petersen Games, nicht Chaosium. Worum geht es in dem Buch?



Ich glaube du hast mich an der Stelle missverstanden, es ist mir sehr wohl klar das Sandy Petersen ein Cthulu auf 5E basis geschrieben hat, war das in dem von dir zitierten Satz nicht zu verstehen? Aber CoC auf RQ basis ist auch aus seiner Feder.

Also insofern - es hat sehr wohl etwas miteinander zu tun - es hat den gleichen Autor
Nein, Du missverstehst es immer noch. Es ist kein "Cthulhu" auf 5E-Basis. Es hat lediglich den Namen im Titel.

Chaosiums Cthulhu und die Werke, die sie veröffentlichen (wie auch Pegasus) sind etwas vollkommen anderes. Deswegen ist das "zu Kreuze gekrochen" nicht richtig, denn die Bücher für die 5E würden mit Runequest überhaupt keinen Sinn ergeben.
Hat Chaosium/Pegasus deswegen "leiden" müssen? Wohl kaum, wenn ich mir angucke, was ich z. B. in der gleichen Zeit von ihnen gekauft habe (bzw. von ihnen lizensierte Produkte).
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Offline felixs

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #291 am: 28.09.2022 | 13:36 »
DnD ist doch marktbeherschend, oder? Was war nochmal der Strangtitel hier?

Das kann man sicherlich so sagen.

Widersprochen habe ich dem konkreten Beispiel. Es ist eben nicht hilfreich, "Marktgesetze" der von Dir beschriebenen Art vergleichen zu wollen (zumal ich bezweifle, dass "Man kann jeden € nur einmal ausgeben und der Tag hat nur 24h" Marktgesetze sind. Das sind eher Naturgesetze.) Rollenspiele haben einen sehr großen Raum für Geschehen, welches eben nicht den Zwängen gewinnorientierten Wirtschaftens unterworfen sind. Entsprechend führt das "Verdrängen" von Rollenspielen, die ähnliche Bereiche bedienen wie DnD, nicht notwendig zu deren Verschwinden, sondern zur Nischenbildung. Da hakt der Vergleich mit den Supermärkten.

Das nur als kleiner Beitrag zu einem Detail. Den großen Zusammenhang dieser Diskussion verstehe ich nicht und bin auch nicht sicher, ob sie mich interessiert, bzw. ob ich das für relevant halte. (Ist nicht abwertend gemeint, nur eine Positionseinordnung meinerseits, um allfälligen Streitgelüsten zuvorzukommen - ich bin da weitgehend raus.)
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Online Raven Nash

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #292 am: 28.09.2022 | 15:20 »
Nein, Du missverstehst es immer noch. Es ist kein "Cthulhu" auf 5E-Basis. Es hat lediglich den Namen im Titel.
Mythos 5e spielt in einer (nicht näher beschriebenen) Fantasy-Welt, und ist dazu gedacht, in z.B. die Realms implementiert zu werden. Die SCs sind "normale" D&D Helden.
CoC spielt in der realen Welt zu verschiedenen Zeiten. Die SCs sind Normalbürger, die etwas auf die Spur kommen.

Viel unterschiedlicher kann man mit dem Mythos eigentlich nicht umgehen.
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Offline Rhylthar

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #293 am: 28.09.2022 | 15:31 »
ebd.

Nur sind es z. T.  nicht mal "normale" D&D-Helden.  ;D :ctlu:
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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #294 am: 28.09.2022 | 16:18 »
Nur sind es z. T.  nicht mal "normale" D&D-Helden.  ;D :ctlu:
Anfangs schon.  ~;D
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Offline Rhylthar

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #295 am: 28.09.2022 | 16:23 »
Anfangs schon.  ~;D
Ach, Du findest Dreamland Cats, Gnorri und Zoogs "normal"? Ach ja, Du spielst Humblewood, da kennst Dich ja mit Viehzeug aus.  ~;D
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Offline Eismann

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #296 am: 28.09.2022 | 17:28 »
Ich habe in den letzten Tagen mit einigen Händlern in Süddeutschland gesprochen, und bisher schält es sich von deren Seite wie folgt heraus: Junge Leute, die mit Rollenspielen anfangen wollen, greifen gezielt nach D&D. Andere Systeme gehen an Liebhaber, die sie schon länger spielen oder werden "in die Ecke gedrängt".

Offline Rhylthar

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #297 am: 28.09.2022 | 17:35 »
Ich habe in den letzten Tagen mit einigen Händlern in Süddeutschland gesprochen, und bisher schält es sich von deren Seite wie folgt heraus: Junge Leute, die mit Rollenspielen anfangen wollen, greifen gezielt nach D&D. Andere Systeme gehen an Liebhaber, die sie schon länger spielen oder werden "in die Ecke gedrängt".
Und da sind wir wieder am Anfang:
Werden diese jungen Leute, so denn sie denn beim Hobby bleiben, auch mal nach links und rechts gucken?

Ist ein wenig so, wie:
Klar sind Fischstäbchen mit Spinat geil, aber mein Sohn hat irgendwann auch angefangen, mal Spaghetti Carbonara zu essen.
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Offline Megavolt

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #298 am: 28.09.2022 | 17:36 »
Im Dschugel würde man sagen: wenn mal ein fettes Großfeuer alles gründlich niederbrennt und nur rauchende Asche hinterlässt, das ist unterm Strich etwas Positives.  ~;D

Offline Eismann

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Re: DnD dominiert alles
« Antwort #299 am: 28.09.2022 | 17:38 »
Und da sind wir wieder am Anfang:
Werden diese jungen Leute, so denn sie denn beim Hobby bleiben, auch mal nach links und rechts gucken?

Ist ein wenig so, wie:
Klar sind Fischstäbchen mit Spinat geil, aber mein Sohn hat irgendwann auch angefangen, mal Spaghetti Carbonara zu essen.
Leider hat die Glaskugel einen Sprung, daher lässt sich da bisher nur der Stand jetzt feststellen. Und der besagt: Neue Spieler spielen zum großen Teil D&D.

Und das mit dem Großfeuer mag vielleicht was positives sein, wenn man nicht in eben diesem Dschungel wohnt.