Autor Thema: Die Gruppe Splitten ...urgs!  (Gelesen 5787 mal)

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Offline YY

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #50 am: 21.11.2022 | 17:43 »
Wer hin und wieder Brettspiele spielt. - Da ist die Outtime mitunter groß. ( Je nach Spiel und Spielerzahl kann es länger dauern bis man selbst wieder an der Reihe ist)
Das ist dann ebenfalls Zeit in der man zum Zuschauen verpflichtet ist, und das auch in Kauf nimmt.
Warum also nicht auch beim Rollenspiel?

Bei Brettspielen gilt lange Wartezeit allerdings auch schon länger mehr oder weniger als Designsünde, insbesondere wenn sie mit der Spielerzahl enorm ansteigt.
Ja, manches ist nicht vermeidbar, aber bei halbwegs tauglichen Brettspielen bemüht sich der Entwickler um brauchbare Lösungen - das darf dann auch im Rollenspiel so sein.

Und was die "Nutzer" betrifft: in Brettspielen geht es mir genau so auf den Keks, wenn man sich nicht wenigstens ein bisschen darum bemüht, zügig zu spielen.
Da sind die Optionen begrenzt(er) und die Zielsetzung klar(er), also erwarte ich auch, dass man in die Gänge kommt.

Wenn Rollenspiel eher Selbstzweck ist, sehe ich das etwas entspannter, aber letztlich soll das für mich auch nicht völlig verloren vor sich hinplätschern.

Kurz: Nein, ich nehme es hier wie dort nicht in Kauf.


Andersrum kann man mal 1:1 spielen - das ist für den Spielleiter meiner Erfahrung nach ziemlicher Stress und für den einen Spieler auch nicht immer leicht.
Da kann man dann im Vergleich mit einer "normalen" Runde schon ganz gut einordnen, wo man selbst den "sweet spot" in Sachen Beteiligung vs. Stress hat und schärft das Bewusstsein dafür, dass dem Spielleiter ein bisschen spielerseitiges Rumeiern auch mal ganz gelegen kommt.

Wegen Handy und Regelbuch:
Das ist allerdings etwas, was ich jetzt an deiner Stelle  tatsächlich vermeiden würde.

Es signalisiert mMn. Desinteresse an den Mit- SPL. Und dem was sie tun.

Kann deutlicher sein und schneller wirken als Feedback nach der Runde...
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Maarzan

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #51 am: 21.11.2022 | 18:28 »
Gruppenteilungen haben ihre negativen Nebenwirkungen, aber weil es Leute gibt, welche persönlich dauerbespaßt werden müssen sollte man sich meines Erachtens nicht beim Rollenspiel selbst in den Möglichkeiten beschneiden. Wenn eine Trennung IH naheliegt, sollte sie auch erfolgen.
Und wenn eine der Teilhandlungen dann tatsächlich Routine sein sollte (was nicht heißt, dass sie nicht auch notwendig sein kann, wie z.B. die Recherche) dann kann man die auch eher abstrakt abhandeln.
Ist ja nicht so, als ob das dann nicht zum Spiel beiträgt.
Langfristiges Auswälzen von solchen Aktionen sind andererseits auch nicht notwendig oder können auch auf bluebooking oder Einzelsitzungen geschoben werden.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #52 am: 21.11.2022 | 19:15 »
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YY

Darum schrieb ich ja auch, dass solche Gruppentrennungen mMn. dann gut funktionieren, wenn sie unterhaltsam und zeitlich knackig daher kommen.

Unnötig langes Auswalzen, ohne Unterhaltungswert, ist so ziemlich das Gegenteil davon.


Zum Handy und Regelwerk -
Ich weiß ja nicht, aber manche machen das auch, weil sie Handy-süchtig sind oder weil sie es schlicht nicht für nötig halten anderen SPL zeitweise ihre Aufmerksamkeit zu schenken.

Daher würde mir die Fremdbeschäftigung ansich jetzt nicht unbedingt das Aussagen.
Davon abgesehen, dass sich jmd. ganz offensichtlich lieber anders unterhält.
« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 19:18 von Issi »

Offline YY

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #53 am: 21.11.2022 | 19:29 »
Unnötig langes Auswalzen, ohne Unterhaltungswert, ist so ziemlich das Gegenteil davon.

Unnötig langes Auswalzen ist ja per Definition schon zu vermeiden...aber ich behaupte jetzt einfach mal, es gibt fast keinen sinnvollen Anwendungsfall für langes Auswalzen.

Oder anders formuliert: Es gibt kaum ein gelungenes oder nützliches Auswalzen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #54 am: 21.11.2022 | 19:35 »
Oder anders formuliert: Es gibt kaum ein gelungenes oder nützliches Auswalzen.
Da deckt sich meine Erfahrung wohl nicht mit Deiner.

Offline Olibino

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #55 am: 21.11.2022 | 19:42 »
Es gibt viele persönliche Szenen bei denen es keinen Sinn egibt, dass das die ganze Gruppe drum herum steht. Liebesszenen, Gespräche mit engen Familienangehörigen, zwei Charaktere die sich gegenseitig ihr Herz ausschüttten, ein Char der mit seinem unheimlichen NSC-Mentor spricht. Ich finde solche Szenen extrem bereichernd und möchte sie nicht missen.

Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #56 am: 21.11.2022 | 19:45 »
Es gibt viele persönliche Szenen bei denen es keinen Sinn egibt, dass das die ganze Gruppe drum herum steht. Liebesszenen, Gespräche mit engen Familienangehörigen, zwei Charaktere die sich gegenseitig ihr Herz ausschüttten, ein Char der mit seinem unheimlichen NSC-Mentor spricht. Ich finde solche Szenen extrem bereichernd und möchte sie nicht missen.
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Edit. Mir fallen noch persönliche Verhöre ein, Audienzen bei Vorgesetzten oder Obrigkeiten, Einzel -Gespräche mit NSC auf einem Fest oder Ball (z.B mit einem Tanz oder Tischpartner )und Duelle.
Sicher gibt es noch viele mehr.
« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 21:04 von Issi »

Offline felixs

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #57 am: 22.11.2022 | 06:27 »
Alle bisher beschriebenen "Einzelszenen" brauche ich nicht ausgespielt zu erleben oder zu sehen. Wenn doch, dann bitte max. fünf Minuten (die auf der Uhr, nicht die im Kopf von Leuten, die sowas mögen).

Hängt, unterm Strich, alles daran, wovon man sich halt gut unterhalten fühlt.

Mit Dauerbespaßung hat das alles überhaupt nichts zu tun. Durchaus aber mit Respekt vor der Zeit der anderen.
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Offline Weltengeist

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #58 am: 22.11.2022 | 07:10 »
Mit Dauerbespaßung hat das alles überhaupt nichts zu tun. Durchaus aber mit Respekt vor der Zeit der anderen.

Auch auf die Gefahr hin, dass du das jetzt wieder als übergriffig empfindest, aber ich lese in deinen Postings schon sehr viel MEIN Spaß, MEINE Zeit, MEINE Prioritäten. Rollenspiel ist aber eine Gruppenaktivität, und "Respekt" kann auch mal bedeuten, anderen ihren Spaß zu gönnen. Klar, wenn man feststellt, dass diese anderen komplett andere Vorlieben haben, muss man letztlich seine Konsequenzen ziehen. Aber hier hat ja auch niemand gefordert, man möge bitte still daneben sitzen, während die anderen ihren zweistündigen Einkaufsbummel absolvieren. Die meisten Vorschläge hier klingen für mich ganz vernünftig, ohne dass man immer gleich die "aber höchstens 5 Minuten und nur wenn's unbedingt sein muss!"-Keule schwingen muss, oder?

P.S.: Es gibt ja sogar Leute, die schauen sich einfach nur Critical Role an, und da kann man überhaupt nicht mitspielen. Nicht, dass ich das jetzt selbst gut nachvollziehen könnte, aber vielleicht hilft es bei der Einordnung, wie unterschiedlich die Vorlieben in Sachen "aktive" vs. "passive" Zeit tatsächlich sind. Am Ende muss man immer einen Kompromiss mit den Leuten finden, mit denen man spielt. Oder sich andere Leute suchen.
« Letzte Änderung: 22.11.2022 | 07:11 von Weltengeist »
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
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Offline felixs

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #59 am: 22.11.2022 | 07:38 »
Ich schreibe da nochmal was dazu, weil es sein kann, dass das wirklich nicht hinreichend deutlich geworden ist:

Keineswegs geht es mir um meinen individuellen - es geht mir um den Spaß aller Beteiligten. Das habe ich auch oben schon geschrieben. Dabei ist mein Spaß ein Spaß unter vielen.

Und wie soll man denn anders zu einem Ergebnis kommen, als wenn die Beteiligten jeweils ihre eigenen Prioritäten schildern? (Das bedeutet, ich schildere dann meine Prioritäten). Von Kompromissen, der Möglichkeit, dass es auch mal anders sein kann, Situativität, der Absprache mit anderen etc. habe ich doch auch mehrfach geschrieben.

(Dass es hier anders wirkt, liegt vermutlich vor allem daran, dass ich der Position, dass "Zuschauen" auch ganz OK sei, mehrfach widersprochen habe. Man möge meine im Zweifel meine entsprechenden Aussagen nochmal ein wenig wohlwollend lesen. Wenn man mich dann weiterhin als Egozentriker verstehen möchte, können wir die Sache nochmal aufnehmen.)

Und abgesehen davon geht es ja hier genau darum, zu diskutieren, wie man mit Gruppentrennungen umgeht und ob diese spaßfördernd sind, oder nicht. Ich halte es für kontraproduktiv, im Rahmen einer, wie Du schreibst "Gruppenaktivität", den Individualspaß einiger (bei Gruppentrennungen oder in "Einzelszenen") vor das Wohl der Allgemeinheit zu setzen. Zumal es ja meist - und das scheint mir bisher nicht widerlegt zu sein - überhaupt keinen Grund dafür gibt, das zu tun. Außer natürlich, man möchte das aus irgendwelchen Gründen.

Und natürlich gibt es immer Ausnahmen - Menschen sind unangenehm wuselig, kompliziert und neigen zu eigensinnigem Verhalten.

Witzigerweise habe ich hier in der Diskussion gerade zu "Let's Play" und solchen Dingen auch schon was geschrieben. Es ist, Überraschung!, in meinen Augen etwas völlig anderes. Ich kann mich davon nämlich berieseln lassen und jederzeit ausschalten, wenn ich nicht mehr möchte. Es ist nämlich eben keine Gruppenaktivität, sondern passiver Medienkonsum.

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Die meisten Vorschläge hier klingen für mich ganz vernünftig, ohne dass man immer gleich die "aber höchstens 5 Minuten und nur wenn's unbedingt sein muss!"-Keule schwingen muss, oder?

Das ist, in der Tat, etwas, wo ich selbst nicht sicher bin, wie man damit umgehen soll.
Ich meine beobachtet zu haben (und mit "meine" meine ich "ich bin mir sicher"), dass Zeitwahrnehmung bei einem nicht gerade kleinen Teil von Leuten in der "Nerd"-Szene (neutral und deskritptiv gemeint, ich übernehme gern andere Vorschläge) recht eigenwillig funktionieren.
Und ich habe den Verdachte, dass meine "fünf Minuten" (das sind, ungefähr, die fünf Minuten, die man auch auf der Uhr beobachten kann) nicht unbedingt den "fünf Minuten" anderer Nerds entsprechen. Und ich habe ein Problem damit, wenn aus "fünf Minuten" (die für mich OK sind), erheblich mehr Minuten (die für mich nicht mehr OK sind) werden. Kann mal passieren - passiert aber (Erfahrung) so oft, dass ich da vorsichtig bin.
Daher poche ich darauf. Ich verstehe, dass man das pedantisch oder unangenehm finden kann. Ich mache das in der Spieltischpraxis auch meist nicht. (Allerdings: Es gibt in einigen Spielrunden Leute, die recht regelmäßig daran erinnert werden müssen, dass ihre Zeitwahrnehmung nicht Konsens ist. Da es nicht nur mir so geht, vermute ich, dass das "Problem" nicht bei mir liegt).
« Letzte Änderung: 22.11.2022 | 07:50 von felixs »
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Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #60 am: 22.11.2022 | 08:42 »
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Felix
Was das Wohl der Allgemeinheit ist, hängt von den individuellen Menschen ab, die mit Dir spielen.

Empfinden alle so wie du?
Dann wird man sich auf deine Art von Spielspaß einigen können.
Auch wenn Anpassungen dafür im Abenteuer notwendig werden

Empfinden nicht alle so wie du?
Und sei es nur einer am Tisch - Dann steht eben auch an, auf dessen Spielspaß Rücksicht zu nehmen.
A la " Wir wollen keine Einzelsituationen, Du willst sie schon - also gönnen wir die deiner Figur in einem Rahmen, der uns erträglich scheint."

Edit.
Bei Gemeinschafts Angelegenheiten und Spielen- gewinnt mEn. das Prinzip: Ich gönne dir, was Dir Spaß macht, dafür gönnst Du mir auch, was mir Spaß macht.

Und ein persönlicher Spaßfaktor definiert sich ja nicht ausschließlich darüber, was man nicht mag. Sondern vor allem darüber, was man mag.

Wenn man also im Spiel bekommt, was man explizit mag, ist man idR. auch bereit dafür Dinge zu tolerieren, die man nicht so mag.


Wer auch dazu nicht bereit ist, muss sich eben eine Gruppe suchen, die genau seine Abneigungen teilt, und entsprechend gewichtet, und  das ohne jede Ausnahme.

Edit. Oder die Mehrheit der Gruppe verabschiedet sich,( falls sie sich da einig sein sollte), von SPL, die nicht dazu passen. - Das halte ich beim Thema " Ich will keine Einzelaktionen im Rollenspiel" allerdings für reichlich übertrieben bis absurd.
« Letzte Änderung: 22.11.2022 | 09:18 von Issi »

Offline Blizzard

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #61 am: 22.11.2022 | 09:33 »
Gruppen Splitts generell zu untersagen ist für mich keine Lösung.
Das wirst du auch nicht vermeiden oder verhindern können, dass sich die Gruppe (im Abenteuer) mal trennt. Je nach Mitspieler, (gespielten) Charakteren und (Abenteuer)Situationen wird das mal mehr und mal weniger vorkommen.
Es ist auch generell keine gute Lösung und kein guter Stil, Gruppentrennungen an sich per se zu untersagen. Das ist imho einfach nur ein massiver und unnötiger Eingriff in die Freiheit der Spieler und ihrer Charaktere.
Hab' ich aber, glaube ich, auch noch nie erlebt, dass ein SL Gruppentrennungen grundsätzlich verboten hätte.

Was man als SL tun kann, ist, darauf hinzuweisen, dass eine Trennung der Gruppe nicht empfehlenswert ist. Oder nur in seltenen oder Ausnahmefällen sinnvoll ist. Der Hinweis kann outgame ( " Wollt ihr wirklich getrennt durch die Stadt laufen ?") aber auch ingame ( " Ihr solltet dort nicht alleine hinreisen") erfolgen.
Wenn sich die Charaktere dann trotzdem trennen wollen dann sollen sie das bitteschön auch tun. Sie müssen dann eben nur mit den Konsequenzen leben. Auch wenn das im äußersten Fall bedeuten kann, dass man sich neue Charaktere bauen muss.

Ich persönlich versuche (als SL) in solchen Fällen hin-und her zu switchen, zwischen den einzelnen Gruppen. Und in den meisten Fällen klappt das auch ganz gut, weil sich die Gruppe da ~ 50/50 aufteilt. Schwieriger wird es nur dann, wenn ein Charakter tatsächlich einen Alleingang oder Alleingänge unternimmt und der Rest der Gruppe irgendwo anders verweilt. In den Fällen wäge ich dann ab, wie ich mit dem "Einzelgänger" verfahre- meistens hängt es davon ab, wohin der sich begibt und wie plotrelevant das Ganze ist.
Solche Fälle kommen aber zum Glück normalerweise recht selten vor.

Was ich beim Gruppensplitting nicht mache, ist, dass die Spieler irgendwelche NSCs übernehmen. Die Angst und die Gefahr, dass ein NSC dann falsch rüberkommt oder dargestellt werden könnte, ist mir einfach zu groß. Insbesondere, wenn es sich um (für die Story) wichtige NSCs handelt und/oder wenn es tatsächlich "hart auf hart" kommen sollte. In "guten" Runden betreiben die Spieler, deren Charaktere aufgrund von Gruppensplitting grade nicht aktiv am Spielgeschehen teilnehmen können (weil der SL grade mit der anderen Gruppe agiert) betreiben einfach Characterplay bzw. Konversation zwischen ihren Charakteren. Oder verfolgen dann trotzdem gespannt passiv als neutraler Zuschauer das, was gerade intime andernorts irgendwo passiert. Aber gelangweilt auf das Handy schauen oder damit rumspielen muss da niemand.
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"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline bobibob bobsen

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #62 am: 22.11.2022 | 09:37 »
Zitat
Es gibt viele persönliche Szenen bei denen es keinen Sinn egibt, dass das die ganze Gruppe drum herum steht. Liebesszenen, Gespräche mit engen Familienangehörigen, zwei Charaktere die sich gegenseitig ihr Herz ausschüttten, ein Char der mit seinem unheimlichen NSC-Mentor spricht. Ich finde solche Szenen extrem bereichernd und möchte sie nicht missen.

Sollche Szenen verschiebe ich gern auf die Zeit ausserhalb der Runde. Gern per Telefonat oder Mail. Bei Fünf Spielern die dann 5-10 Minuten ihre einzelszene haben und der häfte die vielleicht sogar zwei dieser Szenen benötigen bleibt mir persönlich nicht genügend Zeit zum gemeinsamen Spielen. Zusätzlich habe ich noch einen Mitspieler der ganz schlecht Spieler und Charakterwissen trennen kann.

Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #63 am: 22.11.2022 | 10:05 »
Das wirst du auch nicht vermeiden oder verhindern können, dass sich die Gruppe (im Abenteuer) mal trennt. Je nach Mitspieler, (gespielten) Charakteren und (Abenteuer)Situationen wird das mal mehr und mal weniger vorkommen.
Es ist auch generell keine gute Lösung und kein guter Stil, Gruppentrennungen an sich per se zu untersagen. Das ist imho einfach nur ein massiver und unnötiger Eingriff in die Freiheit der Spieler und ihrer Charaktere.
Hab' ich aber, glaube ich, auch noch nie erlebt, dass ein SL Gruppentrennungen grundsätzlich verboten hätte.
Ich auch nicht.
Im Gegenteil: Die guten SL, die ich kenne, fördern neben den vielen Situationen die die Gruppe zusammen ist (90%-95 % der Spielzeit), auch mal Einzelszenen.
Denn gerade die können Figuren Profil geben, und sie individuell voran bringen.
Das gibt, mEn., dem Spiel insgesamt auch mehr Tiefe.

Interessanterweise habe ich auch noch nie SPL erlebt, die ein Problem damit hatten, wenn sie selbst Einzelszenen spielten.
Dafür aber einige wenige, die ein Problem damit hatten, wenn ihre Mit- SPL dasselbe Spotlight bekamen .
Man hatte den Eindruck, dass sie für sich selbst ganz viel Aufmerksamkeit vom SL haben wollten aber tatsächlich nicht ertragen konnten, wenn andere sie auch Mal bekamen.
Das äußerte sich auch in demonstrativer Fremdbeschäftigung am Handy, durch laut sein und extra stören. - Wie im Kindergarten.


Ich mache es kurz: Sowas funktioniert auf Dauer nicht. Macht keine gute Stimmung am Tisch.



« Letzte Änderung: 22.11.2022 | 10:14 von Issi »

Offline tartex

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #64 am: 22.11.2022 | 10:14 »
Ich freue mich die Einzelszenen und Soap-Nebenplots der anderen Spieler mitzuerleben. Wir sprechen hier ja von 10 bis 15 Minuten.


Übrigens verwirrt mich die Abkürzung "SPL". Soll das "Spieler" heißen? Dann wird ja nicht sehr viel gekürzt. Oder ist es eine Alternative zu "SL"?
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Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #65 am: 22.11.2022 | 10:17 »
Ich freue mich die Einzelszenen und Soap-Nebenplots der anderen Spieler mitzuerleben. Wir sprechen hier ja von 10 bis 15 Minuten.


Übrigens verwirrt mich die Abkürzung "SPL". Soll das "Spieler" heißen? Dann wird ja nicht sehr viel gekürzt. Oder ist es eine Alternative zu "SL"?

SPL = Spieler/Spielerin
SL= Spielleiter/ Spielleitung

Edit.
Hab gerade Mal überlegt, woraus die Einzelszenen bei uns so tendenziell bestehen.  :think:
Glaube der Hauptanteil sind tatsächlich so Einsätze für Spezialisten - a la "Einbrecher/ Späher/ Unsichtbare etc.vor"
Danach kommen Einzelbefragungen von Verdächtigen, gerne auch Zweierbefragungen a la "Good Cop/ Bad Cop"
(Das kann natürlich auch mit gefangenen Abenteurern passieren.)
Einzelgespräche mit NSC generell.
Dann natürlich Kontakte mit Vorgesetzten/ Geschäftsbeziehungen.
Danach Kontakte mit persönlichen Feinden,und Konkurrenten
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« Letzte Änderung: 22.11.2022 | 10:51 von Issi »

Offline Raven Nash

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #66 am: 22.11.2022 | 10:30 »
@Nischenschutz: Ich hab lange genug klassenlose Systeme gespielt, bzw. solche mit sehr groben Vorgaben. Aber es ergeben sich eben immer Spezialisierungen - einfach weil sich das von den Navy Seals bis zur Abenteurergruppe bewährt hat.
Bei einem Einbruch schickt man also sinnvollerweise zuerst mal den Einbrecher, eventuell mit Backup durch jemanden, dessen Fähigkeiten nützlich sind.
Man braucht keinen Spezialisten für schwere Waffen dabei, der Scharfschütze ist (hoffentlich) auch eher draußen nützlich, usw.
Damit ist die Gruppe aber nunmal gesplittet. Anders wirkt es IMHO gekünstelt und erzwungen.

@Einzelszenen: Das Ausspielen am Tisch hat den Vorteil, dass der betreffende Spieler dann nicht wiederum lang und breit davon erzählen muss - und dann oft auch noch irgendein wichtiges Detail vergisst. Ist also im Endeffekt auch zeiteffizienter (Liebesbeziehungen und so Zeug kommt bei uns eh nicht vor - dafür Renovierung von alten Festungen...).
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Offline tartex

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #67 am: 22.11.2022 | 10:36 »
Anders wirkt es IMHO gekünstelt und erzwungen.

Da ist es mir halt dann doch noch gekünstelt und erzwungen lieber als sämtliche Stealth-Missionen für die Gruppe zu streichen. Sonst könnte man ja auch gleich Shadowrun-Decker spielen.
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Offline nobody@home

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #68 am: 22.11.2022 | 10:50 »
Da ist es mir halt dann doch noch gekünstelt und erzwungen lieber als sämtliche Stealth-Missionen für die Gruppe zu streichen. Sonst könnte man ja auch gleich Shadowrun-Decker spielen.

Na ja -- wenn man in dem Fall die Gruppe unbedingt zusammenhalten will, den Kleriker mit den zwei linken Füßen eingeschlossen, dann kann das schnell darauf hinauslaufen, daß sämtliche Stealth-Missionen eben fehlschlagen. Ob das dann so viel besser ist...? :think:

(Persönlich würde ich ja gerne davon ausgehen, daß eine halbwegs erfahrene SC-Gruppe einfach durch die Bank ein gewisses Abenteuer-Kern-Skillset entwickelt und also beispielsweise Schleichen und Aufpassen Dinge sind, die irgendwann schlicht jeder einigermaßen kompetent drauf hat und sich nicht statt dessen die Experten immer nur tiefer in ihre jeweilige Nische eingraben und damit eigentlich zunehmend auseinanderentwickeln. Dummerweise unterstützt das längst nicht jedes System.)

Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #69 am: 22.11.2022 | 11:02 »
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Spezialisierungen (Fähigkeiten, die SC innerhalb der Gruppe einzigartig/besonders/wichtig machen) haben halt den Vorteil, dass sie Figuren Profil geben.
(Hat man z.B. auch in D&D 5)

Und da sind Einzelaktionen halt Momente, in denen die Spezialisten mal glänzen können.

Für nicht wenige SPL, ist das, glaube ich, wichtig zu wissen, dass ihre Figur für die Gruppe nützlich ist, und auch nicht so leicht zu ersetzen.
(So zumindest das Feedback meiner SPL)

Offline Raven Nash

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #70 am: 22.11.2022 | 11:21 »
Da ist es mir halt dann doch noch gekünstelt und erzwungen lieber als sämtliche Stealth-Missionen für die Gruppe zu streichen. Sonst könnte man ja auch gleich Shadowrun-Decker spielen.
Entweder die Gruppe von vornherein so aufbauen (und die Schwächen in anderen Bereichen in Kauf nehmen), oder eben splitten. Und bei 5e & Co gibt's ja auch noch die Möglichkeit, mit Magie nachzuhelfen.  ;)
Pass without Trace war inzwischen oft nützlicher als Fireball...
« Letzte Änderung: 22.11.2022 | 12:05 von Raven Nash »
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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #71 am: 22.11.2022 | 11:25 »
@Issi: Spezialisierung ist eine Sache, Fachidiotie eine andere. Und mein Problem mit übertriebenem Nischenschutz ist dessen Neigung, genau letztere zu produzieren.

Denn schließlich: Selbst wenn -- beispielsweise -- der Paladin auf Stufe 1 noch grundsätzlich dahergetrampelt kommt wie ein wütender Elefant im Porzellanladen...sollte er's auf Stufe 5 oder 15 nicht allmählich mal besser wissen? Und wenn die Regeln sagen, daß er das schlicht und ergreifend nicht tut -- woher kommt dann diese eigenartige Lernbehinderung, während er doch anderweitig ganz offensichtlich ordentliche Fortschritte macht?

Offline ghoul

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #72 am: 22.11.2022 | 11:31 »
Übrigens verwirrt mich die Abkürzung "SPL". Soll das "Spieler" heißen? Dann wird ja nicht sehr viel gekürzt. Oder ist es eine Alternative zu "SL"?

SPL: Spieler-Personnagen-Leiter*in (in Analogie zu SL). Ich persönlich verwenden meistens einfach "Spieler", das ist weniger umständlich und besser lesbar.
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PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #73 am: 22.11.2022 | 11:34 »
@Issi: Spezialisierung ist eine Sache, Fachidiotie eine andere. Und mein Problem mit übertriebenem Nischenschutz ist dessen Neigung, genau letztere zu produzieren.

Denn schließlich: Selbst wenn -- beispielsweise -- der Paladin auf Stufe 1 noch grundsätzlich dahergetrampelt kommt wie ein wütender Elefant im Porzellanladen...sollte er's auf Stufe 5 oder 15 nicht allmählich mal besser wissen? Und wenn die Regeln sagen, daß er das schlicht und ergreifend nicht tut -- woher kommt dann diese eigenartige Lernbehinderung, während er doch anderweitig ganz offensichtlich ordentliche Fortschritte macht?
Das Problem ist vermutlich das "Balancing" zwischen den Klassen.  A la " Du kannst nicht auch noch da gut sein, wo du einer anderen Klasse die Show stiehlst."

Realistisch ist das nicht, ganz klar.
Ob das jetzt der Glaskanonen Magier ist, oder der scheppernde Blechdosen Krieger, es sollen halt alle bitte ihre Nachteile haben.

Die nehme ich aber in Kauf, zumindest im Spiel - kann ich das irgendwie ab.

Edit.
Die Alternative wäre halt eine realistischere Verteilung von Fähigkeiten, verbunden mit der Gefahr, dass Figuren leichter von anderen ersetzt werden können.

Ich finde das jetzt auch nicht so schlimm.
Aber meine SPL schon. Die haben tatsächlich lieber ihr eigenes Steckenpferd.
« Letzte Änderung: 22.11.2022 | 11:41 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #74 am: 22.11.2022 | 12:03 »
Das Problem ist vermutlich das "Balancing" zwischen den Klassen.  A la " Du kannst nicht auch noch da gut sein, wo du einer anderen Klasse die Show stiehlst."

Realistisch ist das nicht, ganz klar.
Ob das jetzt der Glaskanonen Magier ist, oder der scheppernde Blechdosen Krieger, es sollen halt alle bitte ihre Nachteile haben.

Die nehme ich aber in Kauf, zumindest im Spiel - kann ich das irgendwie ab.

Und nicht nur, aber auch genau bei der Frage, wann die Gruppe zusammenbleiben und wann sie sich zumindest vorübergehend aufteilen soll, kocht das Thema dann wieder hoch. (Daß Spiele wie beispielsweise D&D nebenbei scheinbar kein Problem damit haben, dem Kämpfer die Show zu stehlen, weil im Kampf dann ja doch wieder jeder effektiv mitmischen können soll, zeigt mMn ein Stück weit ihre Scheinheiligkeit bei der Umsetzung dieses Gedankens. ;))

Na ja -- Klassensysteme sind überwiegend (gerade auch wegen der angesprochenen Korsettfunktion) eh nicht mehr meins, insofern ist für mich persönlich das spezielle Problem "Klassengleichgewicht" inzwischen weitgehend irrelevant. Die Verteilung von Können bzw. Mangel daran innerhalb der konkreten Gruppe bleibt natürlich ein Thema, hängt in klassenfreien Systemen aber deutlich mehr an den konkreten individuellen Figüren als an irgendwelchen platonischen Archetyp-Idealen.