Ja, es sind alles nur Leaks. Aber ja, die sollten verdammt ernst genommen werden. Bei mir häufen sich jedenfalls besorgniserregende Statements von Leuten/Unternehmen (Griffon’s Saddlebag, Nord Games etc.) die ich immer gerne unterstützt habe.
Noch mal:
Die geplante „Aktualisierung“ betrifft alle Systeme die sich der OGL bedienen. Nein, nicht nur 5e-Zeug. Alle. „D&D“ hin „D&D“ her.
Ja, die meisten von uns können sich entspannt zurücklehnen, aber ich bin dafür einfach zu solidarisch mit Leuten/Unternehmen deren Haupteinnahmequelle an der OGL hängt; obwohl ich wirklich nur Konsument bin.
Da ich leider beruflich viel mit Themen konfrontiert bin die den Charakter einer juristischen Auseinandersetzung haben, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es erstrebenswert ist mit WotC/Hasbro eine solche rechtliche Auseinandersetzung zu führen. Egal wer moralisch im Recht ist! Die Gegenseite ist um ein viiielfaches besser aufgestellt und wird vor Gericht einen längeren Atem haben. Ja, auch wenn sich alle zusammentun würden.
Die Formulierungen und Aussagen von Ryan Dancey sind übrigens schön, aber 20+ Jahre alt.
Ja, Zeit ist ein Faktor. Wenn nämlich unklar ist, ob Produkte verkauft werden dürfen, würde ich nicht darauf wetten, dass erst mal locker flockig weiter gearbeitet werden kann, bis alles rechtlich geklärt ist. Als naiver Nicht-Jurist befürchte ich das Gegenteil wäre der Fall.
Selbst wenn bspw. Paizo (Starfinder, Pathfinder 1e
und 2e) die Lagerbestände verkaufen dürfte, was ich nicht uneingeschränkt glaube, was darf (oder sollte) in einem möglichen Schwebezustand neu produziert werden? Da arbeiten etwa 100 Leute. Vielleicht mit ganzen Familien dran. Paizo ist zwar ein herausragender, aber sicher kein Einzelfall.
Bspw. gibt Nord Games an zu viel Umsatz zu machen und sich die Abgabe von 25% (und wahrscheinlich auch 20%) nicht leisten zu können. Sie müssten weniger Umsatz machen und könnten weniger Leute beschäftigen.
Das schlimmste ist und bleibt ohnehin der Abtritt jeglicher Rechte am eigenen Zeug. Du machst was, WotC kopiert es 1:1, verkauft es selber, gibt dir nichts ab und verbietet dir gleichzeitig dein eigenes Produkt zu verkaufen bzw. jemals wieder etwas unter der neuen OGL zu veröffentlichen.
Zudem kann die „neue OGL“ jederzeit erneut angepasst werden.
Wie soll man* denn so sicher planen können? Wie soll man* denn auf sowas einen Verlag bzw. ein Unternehmen gründen?
Ja, es mag Einzellösungen und Abmachungen geben. Aber will man* so einen Konzern unterstützen, der solche Knebelverträge erzwingt und die marginale Konkurrenz nach 20+ Jahren so mies ins Messer laufen lässt?
Klar man* kann erst mal gute Miene zu bösem Spiel machen, die Bedingungen akzeptieren und sich bis zu einem eigenen nicht-OGL-basierten System hangeln.
Aber ursprünglich 7 Tage Zeit für die Entscheidung zu geben, welcher Tod gestorben werden will, und das über die Weihnachtsfeiertage, ist ja wohl sowas von mies. Auch wenn es am Ende 14 Tage oder so waren: geschenkt bei der Komplexität von Entscheidungen. Und nein es geht nicht um die christlichen Feiertage, sondern um die angestrebte Reaktionsfähigkeit der Opfer seitens Hasbro.
Ich habe die Regale voll mit D&D (5e), ich finde das System nicht perfekt und hätte eine Überarbeitung begrüßt, aber es ist das beste D&D bzw. RSP-System das ich bisher gespielt habe. Ich mochte die aus meiner Wahrnehmung positive Stimmung der Community bzw. der zahlreichen Untergruppierungen, die Vielfalt und die mannigfaltigen Möglichkeiten. Aber mir ist gerade echt nicht danach WotC/Hasbro in irgendeiner Form zu unterstützen. Sei es nur ein einzelner Spielbericht mit dem Tag D&D 5e…
Selbstverständlich warte ich die offizielle Version der OGL und die Implementierung davon ab, aber der Image Schaden von WotC/Hasbro bei mir, und ich hoffe bei möglichst vielen anderen, ist schon jetzt immens. Da meint niemand irgendwas gut, da geht es niemandem um die Sache, sondern nur ums Geschäfte machen, und das um jeden Preis. Als eingefleischter D&Dler mit bald 25 Jahren Liebe für das System bzw. Franchise möchte ich kein D&D-Monopol, erst recht nicht bei diesem Konzern.
Also sehe ich mich nach Alternativen um. Schon jetzt. Für den Fall. Auch wenn ich erst mal beobachte was passiert und vor allem wie die Leute, die ich schützen und unterstützen will, reagieren werden.
Deshalb wollte ich mich auch noch mal für die Tipps zu alternativen Systemen bedanken. Da dieser Faden, aber eigentlich ein anderes Thema hat, mache ich den Rest mal „ausklappbar“.Mit den Casuals (ca. 1/Monat) werden wir vorerst DCC spielen! Hier hoffe ich deshalb sehr, dass die Verbindung zur OGL gekappt werden kann.
Mit meiner Hauptkampagne würde ich gerne weitermachen und bin gestern eure tollen Vorschläge durchgegangen. K&S haben sich klar gegen Forbidden Lands ausgesprochen. Auch wenn es sehr ansprechend daher kommt. Das Spielgefühl scheint deutlich anders als bei der 5e zu sein. Im Rennen sind noch Against the Dark Master und Shadow of the Demonlord bzw. Shadow of the Weird Wizard (mit seinem Kickstarter im März 2023).
Knight ist recht neue im Hobby und deutlich jünger als Sage und ich. Er will eigentlich gar nichts ändern, sondern einfach nichts neues von WotC kaufen. Ein durchaus gangbarer Weg, aber ich bin da eben deutlich politischer, extremer und wahrscheinlich auch blöder.