Autor Thema: Wie wichtig ist der Benniefluss in Savage Worlds?  (Gelesen 1641 mal)

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Offline Hereagain

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Re: Wie wichtig ist der Benniefluss in Savage Worlds?
« Antwort #25 am: 23.02.2023 | 07:33 »
Lieber Feuersänger,

die aktuelle Fassung ist die Savage Worlds Adventure Edition. Diese erschien im Februar 2019 und ist somit schon vier Jahre alt. Es ist also schon etwas her.

Auch dein Einwand bezüglich Guts, welches schon in Deluxe nur noch in einem Textkasten erwähnt wurde, ist ordentlich veraltet. (Erschein 2012)

Wenn ich mich noch richtig erinnere warst du einer der Akteure, die damals mit dafür gesorgt haben, dass Boba mehre böse Posts zur Diskussionskultur in diesen Unterforum geschrieben hat. Gerne ist deine fundierte und konstruktiv kritische Meinung gefragt aber bitte auf Basis der aktuellen Regeledition. Schließlich diskutiert im D&D-Forum auch niemand mehr über Regelauslegungen von D&D3.5 oder argumentiert damit bezüglich D&D5.

Und hier eine paar Fakten zu den Snake Eyes:

d4+d6:  4,17 % also ca. jeder 25. Wurf
d6+d6:  2,78 % als0 ca. jeder 35. Wurf
d8+d6:  2,08 % also ca. jeder 50. Wurf
d10+d6:  1,67% also ca. jeder 59. Wurf
d12+d6:  1,39% also ca. jeder 70. Wurf

d8 ist bei Startcharakteren so ca. das Maximum in einer Fertigkeit also ist bei einem Charakter im Anfängerrank tatsächlich statistisch nur jeder 50. Wurf ein Patzer, wenn er in seinem Kerngebiet agiert. Würfelglück und Würfelpech können bei der Konzeption nur schwer berücksichtigt werden, wenn man ein Spiel designt. D&D hat eine grundsätzliche Chance von 5% auf eine 1 beim Angriffswurf, nur um das mal in Relation zu setzen.
« Letzte Änderung: 23.02.2023 | 07:56 von Hereagain »

Offline Weltengeist

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Re: Wie wichtig ist der Benniefluss in Savage Worlds?
« Antwort #26 am: 23.02.2023 | 08:21 »
@Hereagain: Danke.

Und noch etwas: Dass jemand mal wirklich Pech beim Würfeln hat, kommt in jedem System vor. Solche Kackabende kennt jeder von uns, egal ob bei SaWo oder bei D&D oder bei DSA oder sonstwo. Wenn man damit überhaupt nicht leben kann, muss man etwas spielen, wo man nicht würfeln muss, und nicht rumnörgeln, dass man aber keinen Build machen kann, wo einem gleich zu Beginn alles gelingt, und nicht genug Gummipunkte hat, um alle Eventualitäten in Erfolge umzuwandeln.

Genau wie du, lieber Feuersänger, habe ich auch SEHR viele Regelwerke in Händen gehabt. Und es gibt gar nicht so viele, bei denen einem schon als Anfänger mehr gelingt als bei SaWo. Auch die Patzerwahrscheinlichkeit ist eher ungewöhnlich niedrig im Vergleich zu anderen Systemen. Wenn dir das nicht reicht - fein, jeder hat seine eigenen Spielvorlieben, spiel halt was anderes. Aber mit dem System als solchen hat das eher nichts zu tun.

P.S.: Ja, Savage Worlds hat seine Schwächen, auch objektive (die so manche Gruppe per Hausregel entschärft hat). Aber "geringe Erfolgswahrscheinlichkeit" oder "zu viele kritische Fehler" gehören nun wirklich nicht dazu - und haben es auch in keiner Regeledition getan.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline chad vader

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Re: Wie wichtig ist der Benniefluss in Savage Worlds?
« Antwort #27 am: 23.02.2023 | 10:09 »
https://harrowhawk-neptuna.com/!savage-worlds-deluxe/doku.php?id=rules:bennies
Dazu haben ja schon andere erklärend geantwortet. Das ist definitiv veraltet. Aktuell gillt

Using Bennies
• REROLL A TRAIT: Bennies grant a hero a reroll on any Trait, and best of all, you get to keep the best total from all your rolls. The only exception is a Critical Failure, which ends the attempt and must be accepted. Such is the price of tempting fate!
• RECOVER FROM SHAKEN: This is instant and may be done at any time, even interrupting another’s actions if desired.
• SOAK ROLLS: Bennies can also be used to prevent Wounds or recover from being Shaken. See Soak Rolls for more information.
• DRAW A NEW ACTION CARD: When the game is in rounds, a character can spend a Benny to get a new Action Card. This occurs after all cards are dealt and Edges or Hindrances like Quick, Level Headed, or Hesitant are resolved. Then players or the GM may spend Bennies for an additional card as many times as they like and take their choice of all their draws. Edges like Quick or Level Headed do not apply to these additional cards drawn with Bennies. This continues until everyone (including the GM) passes. Then the round begins and no further cards may be drawn.
• REROLL DAMAGE: You may spend a Benny to reroll damage. Include any additional dice you may have gained for a raise on the attack roll.
• REGAIN POWER POINTS: A character with an Arcane Background can spend a Benny to regain 5 Power Points.
• INFLUENCE THE STORY: This one is entirely up to the Game Master, who may allow your character to spend a Benny to find an additional clue if you’re stuck, come up with some mundane but needed item, or push a nonplayer character into being a bit more agreeable.
aber auch wichtig:
Zitat
SHAKEN: Shaken characters are nicked, bruised, or otherwise rattled. They may only take free actions, such as moving (including running). At the start of their turn, Shaken characters must attempt to recover from being Shaken by making a Spirit roll. This is a free action.

Und von wegen "jeder 20.-50. Wurf" -- rein statistisch über 1 Million Würfe weltweit mag das stimmen, aber in der Praxis eben nicht. Da kann ich dir aus eigener leidvoller Erfahrung garantieren, dass man auch in einer einzelnen Sitzung locker 3+ Patzer in kurzer Abfolge hinlegen kann.
Naja... Wahrscheinlichkeit ist das, was zwischen dir und mir und unseren ersten Lotto-Millionen steht ;-) Das ist in allgemein würfelbasierten Spielen halt ein ziemlich schwaches Argument gegen eine spezielle Regelmechanik.

Wie gesagt: Ich sehe es auch so, dass bis zur Deluxe gerade in kampfintensiven Runden der Benniefluss ne echte Spielbremse sein konnte. Denn einerseits hat man viel weniger Chancen, sich durch Hindrances o.ä. Bennies zu erspielen, gleichzeitig braucht man öfter mal allein dafür welche, um handlungsfähig zu bleiben.