Ich konnte in den letzten 1W3 Jahren einigen Spielleitern über die Schultern schauen. Was ich da so für (offensichtliche und schwere) Fehler habe mit ansehen müssen, das ließ mich immer einmal wieder recht nachdenklich werden.
Neben den ganzen handwerklichen Fähigkeiten fehlt es vielen Leuten oft an der nötigen liquiden Intelligenz, an Wachheit und an Sozialkompetenz, und das fällt bei Spielleitern ganz besonders auf, weil sie so arg im Rampenlicht stehen. Nur durch die Fingerritzen anzusehen sind ganz besonders diejenigen Kompensierer, die sich dann in irgendwelchen Materialfüllen verlieren oder die sehr detailversessen sind.
Ich meinerseits hingegen, der ich ein gefragter Großmeister aller erdenklicher Sozialkompetenzen bin, zudem wach und angespannt wie ein bengalischer Tiger während der Brunftzeit, und nicht zuletzt ein umjubelter Geistestitan - ich würde den Standpunkt vertreten, dass ich ein spektakulärer Spielleiter bin, ein Leonardo, eine Art rollenspielerisches Jahrhundertereignis.
Ernsthafter:
Die Erfahrung machts, oder? Wenn man mal seine 150ste Runde geleitet hat, dann reicht ein Minimum an Self-Awareness und Rekursion und es ist unmöglich, nichts gelernt und sich nicht weiterentwickelt zu haben. Und wenn die Erfahrung fehlt und man irgendwie noch ein halber Kacknoob ist, dann strauchelt man einfach sehr leicht über einige der zahlreichen Fußangeln, die unser schönes Hobby eben so mit sich bringt. Es ist komplex und hat ein breites Anforderungsprofil.
Trotzdem immer wieder beeindruckend, wie viele Leute ein toller Spielleiter sein wollen und wie viel Mühe sie sich geben.