Ausserdem - da Pegasus ja eine Koop mit Darrington Press eingegangen ist und Candela Obscura in deutsch bringt - wird es ein deutschsprachiges "Dolchherz" geben?
Wäre schön, aber dann frag ich mich - läuft das nicht in Konkurrenz zu Midgard6?
Würde ich mal von ausgehen. Und ich würde sagen, wer Midgard mag, wird mit Daggerheart nicht glücklich werden - und umgekehrt.
Somit läuft das eher in Konkurrenz zu Avatar. Aber da denke ich haben die Fans eh schon zugeschlagen und das ist mehr ein Sammlerstück für die Fans der Serie als etwas, dass längerfristig gespielt wird.
Da hätte Daggerheart schon mehr Chancen auf regelmäßige Spieler.
Allerdings steht und fällt das mit dem Support von Critical Role. Denn warum sollte ich als Fan in das Spiel investieren (nicht nur Geld sondern vor allem die Zeit, die Regeln zu lernen), wenn der Critical Role Cast selbst nicht an ihr eigenes System glaubt und nur eine 6-Folgen-Miniserie nebenbei macht, aber ansonsten weiter D&D spielt.
Steve Glicker ist skeptisch, ob das System dauerhaft gespielt werden wird. Seiner Meinung wollen die meisten Leute ein Spiel, dass ein fertiges Setting mit Abenteuern mitbringt und nicht erwartet, dass man sich das Setting als Gruppe gemeinsam selbst baut. Es sei zu fremdartig und anders für die Zielgruppe der Critical Role schauenden D&D-Spieler.
Außerdem gibt er zu bedenken, dass Darrington Press Trump auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist und hier jederzeit den Todesstoß bekommen kann. Durch die Karten ist es kein Buch sondern ein Brettspiel und da es aus China kommt, natürlich dem Strafzoll (aktuell 30%) unterlegen. Die aktuelle Produktion kam ja noch vor Trumps Marktmanipulationen an, aber eine Neuauflage oder weitere Bücher mit Karten könnten ein Problem sein. Und auch die Idee, Buch und Karten einzeln liefern zu lassen, und dann nochmal in ein Land zu exportieren, wo es dann zusammengebaut wird, wie es einige Verlage schon machen, macht es nicht wesentlich billiger.
Er schätzt die Produktionskosten für $7 für das Hardcover und $10 für die Karten, dazu noch See-Transport, dann ist man etwa bei $19, darauf 30% Zoll, dann ist man etwa bei $25 und das müsste man dann für $100-$125 verkaufen (seine Faustformel ist Endverbraucherpreis = 4-5x Produktionskosten). Aktuell kostet das Set $60 bei Amazon USA. Das ist eigentlich zu günstig, um wirtschaftlich für den Verlag zu sein.
Er schätzte die Auflage auf 50.000, d.h. der Verlag hat $1 Mio in die Hand genommen, um das zu produzieren, wobei bestimmt ähnlich viel Geld in die Entwicklung geflossen ist. Alleine die Bilder für die 200+ Karten werden wahrscheinlich über $100k ausmachen. Und weder Spenser Starke noch das CR-Team haben da ja wohl 2 Jahre ohne Bezahlung dran gearbeitet.