Autor Thema: Daggerheart  (Gelesen 11237 mal)

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Offline Smoothie

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Re: Daggerheart
« Antwort #175 am: 11.07.2025 | 01:18 »
also das Video zerreißt Daggerheart überhaupt nicht. Es sagt, dass es für eine bestimmte Zielgruppe (Leute mit Spass an Narration und Improvisation) ein sehr gutes Spiel ist.
Ich lese es auch gerade und denke, das stimmt. Da ist viel tolles Design dabei. Nicht alles originell, aber das beste aus vielen Systemen.  Es ist sogar eher crunchiger/taktisch tiefer als ich es erwartet hatte,
Und es hat die beste Todesmechanik, die ich bisher gesehen habe. Eine feine Synthese aus Narrativ und OSR.
Ich werde es nächste Woche testen und freue mich sehr.
Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Daggerheart
« Antwort #176 am: 11.07.2025 | 02:18 »
Ihr Fazit "es ist ein gutes Spiel" finde ich nicht schlecht. Ich glaube aber, dass Mhaire zu sehr auf der (meines Wissens nach heute 11.07.2025 immer noch unbewiesenen) Vermutung abhebt, dass Critical Role tatsächlich beabsichtigt, für Kampagne 4 D&D über Bord zu werfen und durch Daggerheart zu ersetzen.

Hier möchte ich auch einwerfen, dass viele Daggerheart-Fans sagen, dass Matt Mercer bei Age of Umbra Daggerheart gar nicht so leitet wie vorgesehen, sondern immer noch im "D&D-Modus" verhaftet ist.

Von daher hätte ich mir allenfalls gewünscht, dass die Orkenspalter das Spiel aus dem Blickwinkel Critical Role bewerten, sondern als eigenständiges Rollenspiel.

Nach rund 10 Sitzungen werden langsam erste Schwächen des Systems offensichtlicher:
- Kämpfe, die mit den Battle Points berechnet sind, dauern praktisch genau so lange wie bei D&D
- die fehlende Initiative gibt einigen Spielern das Gefühl noch seltener dran zu kommen als bei D&D Kämpfen (obwohl das objektiv gar nicht so ist)
- Kämpfe verlieren an Dynamik, wenn die Spieler ihre Fähigkeiten nicht kennen (aber das ist praktisch allen Systemen mit Feats/Talente oder ähnlichen gemeinsam)
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Offline Boba Fett

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Re: Daggerheart
« Antwort #177 am: 11.07.2025 | 06:44 »
„Man muss den Leuten auch mal zeigen, dass es auch noch andere Rollenspiele außerhalb von DSA und D&D5e gibt!“

Da frage ich mich immer: Warum, wenn die Leute Spaß mit diesen Systemen haben?

Vielleicht, weil die „am liebsten spiele ich XYZ!“ Aussage mit einem weiten Erfahrungshorizont eine andere Wertigkeit besitzt, als die selbe Aussage, wenn die-/derjenige gar nichts anderes kennt.
Ausserdem hat man ohne Vergleichbarkeiten auch keine validen Bewertungskriterien.
„Ich mag XYZ am liebsten und habe noch nie etwas anderes probiert.“ ist doch eigentlich eine sinnlose Aussage, den „am liebsten“ bedingt doch den Vergleich zu Alternativen.
Und weil eine größere Bandbreite an Erfahrungen auch die Qualität des eigenen Spiels erhöht.
Und zuletzt, weil die Erweiterung des eigenen Horizonts per se eine gute Sache ist.

Es geht ja gar nicht darum, die Leute zu etwas anderem zu missionieren, von dem man glaubt, dass es besser sei.
Aber wenn jemand Rollenspiel als Hobby hat, dann würde ich davon ausgehen, dass eigentlich auch Interesse bestehen sollte, sich mal umzusehen und nicht nur den Fokus allein auf das eine Spiel zu legen.
„Alex ist mein allerbester Freund.“ klingt auch seltsam, wenn die-/derjenige niemand anderen kennt ausser diesen Alex.

Wo ich dir Recht gebe, ist, dass man vermeiden sollte, zu missionieren oder Unzufriedenheit zu schüren. Vor allem sollte man die Leute nicht auf die „es gibt das perfekte System für dich, du musst es nur finden“ Reise schicken - von der kehren nämlich die allerwenigsten glücklich zurück (von „erfolgreich“ wollen wir gar nicht erst reden).

Wir schalten zurück zu Daggerheart…

Ich fand Mhaires Rezi ganz okay. Ich würde jetzt nicht bei allem mitgehen, aber die Kernaussage „ist für die gemacht, die so spielen/leiten wollen, wie Critical Role“ trifft es schon. Vielleicht hätte man erwähnen sollen, dass wahrscheinlich inzwischen ein signifikanter Teil der D&D Runden das eigentlich sogar versucht und dass denen D&D5 dann oft im Weg steht. (So wie Mhaire ja auch ankreidet, dass Daggerheart nicht erwähnt, dass es andere Spielstile gibt für die es sich nicht eignet).
Die Kritik an den Hin- und herrechnerreien der Ressourcen (zB Schadensschwellen) und der verwendung unterschiedlicher Tools (Counter, Token, Pools) kann ich nicht nachvollziehen. Das empfinde ich nicht als übermäßig kompliziert, sondern eher gut, dass es solche Tools gibt.
Meine Wertung wäre um eine halbe bis ganze Note Besser gewesen.

Beim rechtlichen verschweigt Mhaire, dass man Thirdparty Inhalte zu einem Versionsstand der DH Lizenz veröffentlicht und dass dieser Lizenz Versionsstand dann für dieses Produkt in Anspruch genommen werden kann, auch wenn sich die Lizenz updated. Nur zukünftiges Material wird dann unter neuen Versionen behandelt. Und das gibt allgemein Rechtssicherheit. Die OGL hatte auch Updates und da galt das selbe…
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Offline 8t88

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Re: Daggerheart
« Antwort #178 am: 11.07.2025 | 07:50 »
System ist nett, aber Quirky mit seinen Karten und so.
Ich verstehe den Hype nicht des Systems willen.
Also, mir ist klar dass das internet/Nerd Celebrities da dran hängen und das die gegenbewegung zu D&D sein soll wegen Hasbro, und das sorgt für Popularität.
Aber wirklich toll und neu isset jetzt nicht.
Ich sehe an Fear das Problem dass der GM-Move hier auch die Fragen auffwirft: "Darf ich jetzt einfach so ein Problem dazu werfen, oder muss ich auf Fear warten?`" beim SL auslöst (hat da jemand Erfahrungsberichte zu?).

Ich finde schade, dass die Gelegenheit verpasst wurde dem Breiten Markt was neues oder anderes zu präsentieren, und hier nur eine Gimmick-reiche D&D variante angeboten wird.
Aber ich verstehe warum.

Es ist gut auch mal was zu haben was richtig supportet wird, und ich denke es gibt schlechtere Spiele, aber halt auch welche die Besser zu mir passen.
(Ich finde die karten und so halt etwas unelegant, wenn ich mir dagegen die Star Wars FFG-Würfel anschaue, die machen auch immer was an der Situation dank der würfel mit weniger klimbim als Daggerheart)

Für mich:
Meine 5e Bücher sind nicht schlecht, und ich hab genug Fantasy-Spiele, als dass dieses hier nicht den Weg in mein Regal finden wird, ohne auf das Spiel herabblicken zu wollen.
(Ich hab ganz grob: D&D in 4 Editionen, Dungeon Slayers, Shadow of the Demon Lord,
und noch Besser für meinen Spielgeschmack: Barbarians of Lemuria, Forbidden Lands und The one Ring 2nd Edition, und Mythic Bastion land... da bin ich halt Satt)

(OT: Randnotiz:
Außerdem mag ich Matt Mercers Art zu leiten ohnehin nicht.
Also der typ is nett und super cool, ich würde nur nicht länger unter ihm spielen wollen, und finde bedenklich wenn sich so viele diesen Leitstil als den einzig wahren rausnehmen.
(und bei Vox Machina komme ich nicht über Minute 7 wegen der Vulgarität.)
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Offline Der Hasgar

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Re: Daggerheart
« Antwort #179 am: 11.07.2025 | 07:59 »
Was mich von Daggerheart ein bisschen abhält, sind die Meta-Ressourcen. Sowas mag ich nur in sehr begrenztem Ausmaß. Bei Daggerheart sind Hope und Fear aber ja integrale Bestandteile und werden quasi ständig genutzt.

Ich kann nichtmal sagen, warum sie mich genau stören, aber als Spieler fühle ich irgendwie immer eine deutlich größere Distanz zu meinem SC, wenn ich mit solchen Meta-Ressourcen hantieren soll.
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Offline Raven Nash

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Re: Daggerheart
« Antwort #180 am: 11.07.2025 | 08:07 »
Wird aus dem Review ein Halbnacktkalender gemacht, der gesondert verkauft wird?
Bin ich froh, dass ich nicht der Einzige mit der Meinung bin...  :)

Was mir an Age of Umbra bisher auffällt: Kämpfe dauern viel zu lang. Das liegt einerseits an den Spotlights (und dem Spielstil der Spieler), vor allem aber an den scheinbar unendlichen Möglichkeiten, Schaden aufzufangen. Und den vielen Sonderfähigkeiten. Das hat auf Level 1 bereits Ausmaße, wie D&D auf Level 8. Da möchte ich gar nicht wissen, wie das auf Level 5 ist.
Die Todesmechanik finde ich auch irgendwie meh. Ich hab drei Möglichkeiten zur Auswahl, von denen 2 sofortiges Überleben sichern. Die dritte ist dann ein Hazard-Würfeln (warum die CR-Spieler das so oft wählen, erschließt sich mir nicht).
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Offline Boba Fett

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Re: Daggerheart
« Antwort #181 am: 11.07.2025 | 08:14 »
Ich glaube aber, dass Mhaire zu sehr auf der Vermutung abhebt, dass Critical Role tatsächlich beabsichtigt, für Kampagne 4 D&D über Bord zu werfen und durch Daggerheart zu ersetzen.

Das halte ich auch für nicht unwahrscheinlich. Allein weil ein Festhalten an D&D ein völlig falsches Signal für Daggerheart wäre. Noch dazu, wo das System ihnen quasi auf den Leib geschrieben wurde.

Zitat
Hier möchte ich auch einwerfen, dass viele Daggerheart-Fans sagen, dass Matt Mercer bei Age of Umbra Daggerheart gar nicht so leitet wie vorgesehen, sondern immer noch im "D&D-Modus" verhaftet ist.

Das wiederum werte ich nicht als Beweis, dass CR bei Dungeons & Dragons bleibt. Nicht einmal als Hinweis.
Das würde ich vielmehr dahin gehend interpretieren, dass man ein System, das 10 (?) Jahre in hoher Frequenz geleitet wurde einfach erst einmal aus dem „rollenspielerischen Muskelgedächtnis“ loswerden muss…

Nach rund 10 Sitzungen werden langsam erste Schwächen des Systems offensichtlicher:

- Kämpfe, die mit den Battle Points berechnet sind, dauern praktisch genau so lange wie bei D&D

Ist das wirklich eine Schwäche?  8]

- die fehlende Initiative gibt einigen Spielern das Gefühl noch seltener dran zu kommen als bei D&D Kämpfen (obwohl das objektiv gar nicht so ist)

…sogesehen auch keine Systemschwäche, sondern eine der Spielleitung und der Wahrnehmung. Aber point taken!

- Kämpfe verlieren an Dynamik, wenn die Spieler ihre Fähigkeiten nicht kennen (aber das ist praktisch allen Systemen mit Feats/Talente oder ähnlichen gemeinsam)

Genau das hatten wir bei D&D und auch Pathfinder, wo die Leute in der Kampfrunde nicht wussten was sie tun sollten und wie das abzuwickeln ist.
(Genau das ist übrigens der Vorteil der Ini im Kampf, dass man sich bis man dran ist, die Dinge zurecht suchen und dann, wenn man dran ist, das schnell abwickeln kann.)
Aber auch da Point Taken - wer Jahrelang D&D5 gespielt hat, wird dort das Problem nicht mehr haben und für den wird sich DH erst mal nicht so smooth anfühlen…



Ich habe noch einen anderen Gedanken: In meiner Runde gibt es nur eine Spielerin, die explizit Drama für den Charakter haben will, einen Spieler, der sich drauf einlässt, wenn es angeboten wird und zwei „nö, bitte nicht“ Drama-Ablehner.
Und genau da vermute ich, wird Daggerheart möglicherweise scheitern, weil es einfach nicht nur Drama-Queens im Rollenspiel gibt (und da gebe ich Mhaire recht…)
« Letzte Änderung: 11.07.2025 | 08:25 von Boba Fett »
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Offline Boba Fett

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Re: Daggerheart
« Antwort #182 am: 11.07.2025 | 08:30 »
Abgesehen von dem Ganzen Nitpicking…


Ich vermute ohnehin, dass der Erfolg von Daggerheart genau da entschieden wird, wo es Darrington Press gelingt einen ordentlichen Support an Kaufabenteuern zu liefern. Denn bisher ist das in meinen Augen das maßgebliche Kriterium für den Erfolg eines Rollenspiels. Ohne Kaufabenteuer sind Rollenspiele einfach nach kurzer Zeit tot. Und mit regelmäßigem Support können sie auch Schwächen im Regelsystem verkraften.

(Normalerweise hätte ich noch „und mindestens ein Setting“ dazugeschrieben, aber das haben sie ja schon und das müssen sie nur auf die DH Regeln umschreiben.)
« Letzte Änderung: 11.07.2025 | 08:31 von Boba Fett »
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Offline Prisma

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Re: Daggerheart
« Antwort #183 am: 11.07.2025 | 08:49 »
Was mich von Daggerheart ein bisschen abhält, sind die Meta-Ressourcen. Sowas mag ich nur in sehr begrenztem Ausmaß. Bei Daggerheart sind Hope und Fear aber ja integrale Bestandteile und werden quasi ständig genutzt.

Ich kann nichtmal sagen, warum sie mich genau stören, aber als Spieler fühle ich irgendwie immer eine deutlich größere Distanz zu meinem SC, wenn ich mit solchen Meta-Ressourcen hantieren soll.
Meta-Ressourcen sind auch nicht mein Ding. Wobei Gummipunkte, also eine Spielerressource, noch in Ordnung gehen. Was mich aber stark abturnt sind SL-Ressourcen. MMn sind die ein Designfehler und zeugen von Unverständnis über die Materie Rollenspiel. Harte Meinung, ich weiß.
SL-Ressourcen hat nicht nur Daggerheart, die haben leider auch die 2D20-Spiele.
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Offline Sphinx

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Re: Daggerheart
« Antwort #184 am: 11.07.2025 | 09:14 »
Meta-Ressourcen sind auch nicht mein Ding. Wobei Gummipunkte, also eine Spielerressource, noch in Ordnung gehen. Was mich aber stark abturnt sind SL-Ressourcen. MMn sind die ein Designfehler und zeugen von Unverständnis über die Materie Rollenspiel. Harte Meinung, ich weiß.
SL-Ressourcen hat nicht nur Daggerheart, die haben leider auch die 2D20-Spiele.

Das ist IMO mehr ein Spieler beruhigungs Ding. Ich mag meine Spieler, aber ich hab schon hier und da schiefe blicke geerntet wenn etwas unvorhersehbares passiert ist. Z.B. als wir mir Pathfinder 2e gestartet sind wo jeder 3 Aktionen hat. Aber z.B. ein Ghoul die Eigenschaft hatte, 4 Aktionen zu haben wenn er eine frische Leiche gefressen hat. Da kam einfach das Gefühl bei den Spielern auf "Der DM verarscht/Cheatet".
Mir persönlich ist es völlig egal, ich gehe davon aus der DM macht Dinge damit es interessanter wird. Aber es gibt Spieler die anders ticken, denen gibt es ein gutes Gefühl wenn sie sehen "Der DM hat Resource X verbraucht damit Y passiert"
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Offline Smoothie

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Re: Daggerheart
« Antwort #185 am: 11.07.2025 | 09:17 »
ich weiß nicht, warum immer kritisiert wird, dass Kämpfe doch so lange dauern. Dass will dieses Spiel! Und sagt es auch: Der erste Satz unter "Was für eine Art Rollenspiel ist Daggerheart" lautet "Daggerheart is a heroic, narrative-focused experience that
features combat as a prominent aspect of play"

@ Raven Nash. Bei der Todesmechanik, sichert eine Wahl das überleben, aufs Risiko, dass man permanent Hope verliert (wahrscheinlcher eh mächtiger der Charakter schon ist) und mit den Kosten, dass man down ist und sich die Situation verschlechtert.
Dann gibts einen hazard roll. Und die Dritte ist heroischer Abgang mit sicherem Tod.

Aber wir sind ja auch im Tanelorn hier, da schreiben ja in allen Threads zu Rollenspielen immer gerne die Leute, die es nicht mögen...
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Offline Boba Fett

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Re: Daggerheart
« Antwort #186 am: 11.07.2025 | 09:55 »
Aber wir sind ja auch im Tanelorn hier, da schreiben ja in allen Threads zu Rollenspielen immer gerne die Leute, die es nicht mögen...

Und ich finde das bis zu einem bestimmten Grad auch sehr gut so!

Ich weiß gerne, wo Schwächen im System liegen oder wo andere Dinge finden, die sie stören.
Das ist mir 1000x lieber als wenn alle nur am lobhudeln sind.

Der Grad des „doof finden“ beginnt übrigens da, wo Dinge schlecht geredet werden und Leute abqualifziert werden, nur weil sie einen anderen Geschmack haben.
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Offline Der Hasgar

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Re: Daggerheart
« Antwort #187 am: 11.07.2025 | 10:14 »
Und ich finde das bis zu einem bestimmten Grad auch sehr gut so!

Ich weiß gerne, wo Schwächen im System liegen oder wo andere Dinge finden, die sie stören.
Das ist mir 1000x lieber als wenn alle nur am lobhudeln sind.

Der Grad des „doof finden“ beginnt übrigens da, wo Dinge schlecht geredet werden und Leute abqualifziert werden, nur weil sie einen anderen Geschmack haben.

Eben. Ich denke, dass ist eine gute Diskussionskultur und hilft doch nur. Entweder sind es nur andere Blickwinkel (Spieler A gefällt Sache B nicht gut, aber es ist Geschmackssache) oder es gibt halt echte Klöpse, die sich auf diesem Weg schnell erkennen und eventuell sogar durch Hausregeln von vornherein abstellen lassen, wenn man das Spiel trotzdem sehr mag :)

Es macht natürlich keinen Spaß, wenn alle alles nur mies machen und sich richtig abfällig äußern. Ich versuche zumindest bei meinen Beiträgen zu schreiben: "X gefällt MIR nicht, weil...!" Dass jemand anderes das ganz anders sieht, ist nicht nur klar, sondern das erwarte ich ja auch - sonst wäre es doch langweilig :)
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Re: Daggerheart
« Antwort #188 am: 11.07.2025 | 10:18 »
Und ich finde das bis zu einem bestimmten Grad auch sehr gut so!

Ich weiß gerne, wo Schwächen im System liegen oder wo andere Dinge finden, die sie stören.
Das ist mir 1000x lieber als wenn alle nur am lobhudeln sind.

Der Grad des „doof finden“ beginnt übrigens da, wo Dinge schlecht geredet werden und Leute abqualifziert werden, nur weil sie einen anderen Geschmack haben.

Ich finde der Ton macht die Musik. Ich gehe ja auch nicht in den Against the Dark Master - Thread und sage, was mir alles ain RM und seinen Klonen nicht passt. Sondern :"Das ist nicht für mich. Es gibt Leute die Spaß daran haben und das ist okay aber für MICH ist es nichts." Und diese Haltung hier im Forum, wäre echt cool.

Daggerheart sagt deutlich was es will, der Satz wurde hier hier zitiert. Daggerheart will: KAMPF und DRAMA. Das ist nicht für jeden und okay. Es ist nach Lesen des Buches auch nichts für mich. Einzelne Ideen, wie der Todesmove sind cool und klaue ich vielleicht für meine 5e-Runde. Das ganze Schadensmigrieren ist nichts für mich aber es gibt bistimmt Leute die das cool finden.

Offline Der Hasgar

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Re: Daggerheart
« Antwort #189 am: 11.07.2025 | 10:19 »
ich weiß nicht, warum immer kritisiert wird, dass Kämpfe doch so lange dauern. Dass will dieses Spiel! Und sagt es auch: Der erste Satz unter "Was für eine Art Rollenspiel ist Daggerheart" lautet "Daggerheart is a heroic, narrative-focused experience that
features combat as a prominent aspect of play"

Das Argument mit den "Kämpfe dauern so lange" verstehe ich auch nicht. Aber auch das dürfte wieder Geschmackssache sein. Ich persönlich mag Kämpfe und denke, dass die meisten bei Fanatsy-RPGs irgendwie einplanen sollten, dass es zu Kämpfen kommt.

Manchmal frage ich mich, ob das Qualitätsmerkmal "schnelle Kämpfe" nicht aus einem Missverständnis entstanden ist. Ich mag auch "schnelle Kämpfe", meine damit aber "dynamische Kämpfe", bei denen verschiedene Dinge passieren und Zug drin ist. Außerdem sollen Kämpfe die Bühne bieten, in denen mein SC seinen individuellen Kampfstil zeigen kann...

Was nicht schön ist: SCs und NSCs tun gefühlt 2 Stunden das Gleiche: Sie stehen auf der Stelle und kloppen ihre HPs runter. Wenn allerdinngs mit Kämpfen dieser Zustand gemeint ist, kann ich wiederum verstehen, dass man es schnell hinter sich haben will.
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Re: Daggerheart
« Antwort #190 am: 11.07.2025 | 10:24 »
ich weiß nicht, warum immer kritisiert wird, dass Kämpfe doch so lange dauern. Dass will dieses Spiel! Und sagt es auch: Der erste Satz unter "Was für eine Art Rollenspiel ist Daggerheart" lautet "Daggerheart is a heroic, narrative-focused experience that features combat as a prominent aspect of play"
Ich kritisiere es, nicht weil Kämpfe auf der Uhr lange dauern, sondern weil sie sich ZIEHEN. Sie dir mal den Kampf auf den Klippen in Ep. 3 an - das sind grade mal drei Gegner, und der Kampf zieht sich und zieht sich...
Der Bosskampf gegen das komische Pilzwesen erscheint dagegen deutlich flüssiger und hat auch mehr Dramatik drin.

IMHO sieht man grade in der Age of Umbra Kampagne gut, dass sich DH mit Kämpfen mit vielen Beteiligten genauso schwer tut, wie eben D&D. Das aber eben schon im untersten Level-Bereich. Da müsste mMn noch einiges gestreamlined werden.

Ich finde die Idee mit dem Spotlight und der freien Init echt gut. Allerdings erfordert das eben auch Spieler, die auf Zack sind. Schnarchnasen und Leute, die Insta checken wenn sie grade nicht dran sind, sind da eindeutig fehl am Platz.
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Re: Daggerheart
« Antwort #191 am: 11.07.2025 | 10:48 »
Ich hatte gerade eine Geschäftsidee für third Party-Content-Anbieter…
Conversion-Kit Books für die „guten“ Pathfinder-Abenteuerpfade und die D&D5 Abenteuer ins Daggerheart System.

(Nicht ganz ernst nehmen, aber bitte gerne Idee klauen  >;D )
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Re: Daggerheart
« Antwort #192 am: 11.07.2025 | 10:53 »
Ich kritisiere es, nicht weil Kämpfe auf der Uhr lange dauern, sondern weil sie sich ZIEHEN. Sie dir mal den Kampf auf den Klippen in Ep. 3 an - das sind grade mal drei Gegner, und der Kampf zieht sich und zieht sich...
Der Bosskampf gegen das komische Pilzwesen erscheint dagegen deutlich flüssiger und hat auch mehr Dramatik drin.

IMHO sieht man grade in der Age of Umbra Kampagne gut, dass sich DH mit Kämpfen mit vielen Beteiligten genauso schwer tut, wie eben D&D. Das aber eben schon im untersten Level-Bereich. Da müsste mMn noch einiges gestreamlined werden.

Ich finde die Idee mit dem Spotlight und der freien Init echt gut. Allerdings erfordert das eben auch Spieler, die auf Zack sind. Schnarchnasen und Leute, die Insta checken wenn sie grade nicht dran sind, sind da eindeutig fehl am Platz.

Tun sie das wirklich? Ich habe mir das nur bis Episode 3 angeschaut. Bei 5E gilt, wenn ich mich an CR = Gruppenlevel/4 (Tier 1) oder CR = Gruppenlevel/2 (alle anderen Tiers) halte, dauert jeder Kampf ca. 3 Runden. Es wirkte auf mich bis zu dem Zeitpunkt recht ähnlich. Jeder Spieler hatte 3 oder 4 große Aktionen pro Kampf.

Offline Raven Nash

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Re: Daggerheart
« Antwort #193 am: 11.07.2025 | 11:22 »
Tun sie das wirklich? Ich habe mir das nur bis Episode 3 angeschaut. Bei 5E gilt, wenn ich mich an CR = Gruppenlevel/4 (Tier 1) oder CR = Gruppenlevel/2 (alle anderen Tiers) halte, dauert jeder Kampf ca. 3 Runden. Es wirkte auf mich bis zu dem Zeitpunkt recht ähnlich. Jeder Spieler hatte 3 oder 4 große Aktionen pro Kampf.
Demnach nicht nur ich den Eindruck habe (eine meiner Spielerinnen ist CR-Fan und schaut die Episoden sogar live - die ist der selben Meinung), dürfte das nicht nur ein rein subjektives Empfinden sein. Die meisten Kämpfe sind irgendwann ab der Hälfte der Zeit einfach langweilig, was für mich bedeutet: Sie dauern zu lange.

Das mag als Zuschauer anders sein als als Spieler, klar. Aber wenn mich trotz der schauspielerischen Komponente der CR-Crew ab der Hälfte des Kampfes das Interesse verlässt, läuft irgendwas schief. Da wird es nämlich genauso zum HP-Klopfen wie in D&D.
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Offline Zed

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Re: Daggerheart
« Antwort #194 am: 11.07.2025 | 12:01 »
Ich bin DnD-sozialisiert und kann der These, dass Daggerheart quasi eine DnD-Variante sei, nicht zustimmen.

Für mich ist Daggerheart deutlich entfernt von DnD: Das Schadenssystem; die Abnutzung von Rüstung im Kampf; die Initiativeregelung; das Entfernungssystem; das Fear-Hope-Stress-System; die (mir teils zu) abgefahrenen Völker; die sehr vielen Kombinationmöglichkeiten bei der Charaktererstellung; die Tier-Aufstiege. Das sind nur die Dinge, die mir spontan einfallen.

Ja, es gibt dann auch regeltechnische Ähnlichkeiten zu DnD wie einige Charakterklassen. Aber für mich fühlt sich Daggerheart beim Zuschauen an, wie ein im Grundsatz fast völlig anderes System als DnD, das bislang seine Möglichkeiten nutzt, sich im Effekt ein wenig wie DnD anzufühlen, auch wenn es regeltechnisch etwas anderes (und für mich neues) ist.

Kein anderes System in meiner Tanelornzeit hat mich so neugierig auf sich gemacht wie Daggerheart: Taktische Kämpfe und Drama - wenn Daggerheart darauf gezüchtet ist, dann trifft es, was ich (neben gelegentlichem Humor) am Rollenspiel am liebsten habe.

Ich gebe Mháire für ihre Rezension eine 7/10, weil sie in meinen Augen zu sehr an ihrer These hängt, dass es als Spiel für CR-Fans konzipiert sei. 1. So what? 2. Was es heißt, ein Fan von Critical Role zu sein, ist ja nicht klar zu definieren. So ist dieser Argumentationsversuch wie eine Leinwand, auf die alle das projizieren, was sie an CR gut oder schlecht oder als Klischee von CR-Fans empfinden. Mein Gefühl ist jedenfalls nicht, dass Daggerheart weniger Möglichkeiten für unterschiedliche Spielstile bietet als DnD.

P.S. Zu den Anmerkungen von Mháires optionalen, fotografischen, niemand schädigenden Seitenprojekt: Mit der Orkenspalterexpertise gibt es da ja wohl gar keinen Zusammenhang, darum gehört das nun wirklich nicht in diesen Thread.

Offline flaschengeist

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Re: Daggerheart
« Antwort #195 am: 11.07.2025 | 13:33 »
Ich teste Daggerheart diesen Monat auch und bin schon gespannt, wie es sich in der Praxis anspürt. Rein von der Theorie habe ich allerdings große Zweifel, dass es mir taugt - die zentrale Fear/Hope Mechanik und die (fehlende) Ini allein dürften es schon schwierig machen. Aber vielleicht überrascht es mich auch positiv - ich werde berichten.
Subjektiv habe ich schon lange keinen solchen Hypetrain mehr erlebt, den ich vor allem auf die Reichweite von CR und das hier zurück führe:

Das dürfte daran liegen, dass Wotc/Hasbro ihnen jederzeit die Monetarisierung entziehen kann und den Willen dazu mit dem OGL-Desaster schon bewiesen hat. Mit Daggerheart ist dieses Risiko weitaus geringer, bzw. aktuell nicht gegeben, obwohl die Lizenzsache nicht so auf die leichte Schulter zu nehmen ist, wie im T gerne geschrieben. So wird das auch über den Klee gelobt, weil es ihnen regelrecht ihre Kanäle sichert, wenn sie von D&D auf Daggerheart wechseln. Manchen sieht man die Freude darüber auch regelrecht an, einen Ausweg zu haben. Je größer Daggerheart online wird, desto besser für sie und nicht nur für Critical Role. Natürlich können sie auch einfach Spaß an Daggerheart haben, das sei ungenommen, aber es sind Youttuber. Die Kanäle, bzw. die Monetarisierung, stehen da immer an erster Stelle.




Vielleicht, weil die „am liebsten spiele ich XYZ!“ Aussage mit einem weiten Erfahrungshorizont eine andere Wertigkeit besitzt, als die selbe Aussage, wenn die-/derjenige gar nichts anderes kennt.
Ausserdem hat man ohne Vergleichbarkeiten auch keine validen Bewertungskriterien.
„Ich mag XYZ am liebsten und habe noch nie etwas anderes probiert.“ ist doch eigentlich eine sinnlose Aussage, den „am liebsten“ bedingt doch den Vergleich zu Alternativen.

 :d. Wobei ich denke, dass es auch schön ist, wenn jemand nur ein System kennt aber mit selbigem vollauf zufrieden ist. Diese Person kann dann zumindest sagen: Ich mag mein System, weil....
Damit ist ihre Aussage schon gehaltvoller, als mancher Beitrag der Struktur "Find ich gut/scheisse!" von einem systemseitig breit aufgestellten Tanelorni.  Ohne ein "...weil xy" sind solche Beiträge nämlich völlig überflüssig.


Und ich finde das bis zu einem bestimmten Grad auch sehr gut so!

Ich weiß gerne, wo Schwächen im System liegen oder wo andere Dinge finden, die sie stören.
Das ist mir 1000x lieber als wenn alle nur am lobhudeln sind.

Der Grad des „doof finden“ beginnt übrigens da, wo Dinge schlecht geredet werden und Leute abqualifziert werden, nur weil sie einen anderen Geschmack haben.

Uneingeschränkte Zustimmung :d.
« Letzte Änderung: 11.07.2025 | 13:36 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Boba Fett

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Re: Daggerheart
« Antwort #196 am: 11.07.2025 | 13:57 »
Wobei ich denke, dass es auch schön ist, wenn jemand nur ein System kennt aber mit selbigem vollauf zufrieden ist. Diese Person kann dann zumindest sagen: Ich mag mein System, weil....

Ja und ich finde dass man mit der Suche nach „besserem“ oft die Box der Pandora öffnet, weil man dann schnell ins Systemhopping mit ewiger Unzufriedenheit gerät. Da beneide ich jeden, der „sein“ System gefunden hat.
Andererseits - ohne ein gewisses Grundwissen ist es auch schwer bei anderen „mitzudiskutieren“, Zum einen kann einem ganz schnell irgendwelcher Bullshit aufgetischt werden und du kannst es nicht widerlegen, zum anderen kann es ja wirklich sein, dass es für den eigenen Spielstil geeignetere Dinge gibt, die man schlicht nicht beurteilen kann - oder eben nicht beurteilen kann, warum man die eben nicht bevorzugen würde.

In Summe mutet mir das „Ich liebe Spaghetti, ich esse nichts anderes!“ (setze beliebiges System und „spiele“ statt „esse“ ein) ziemlich kurzsichtig vor.
Ich mag auch Spaghetti aber allein das „nie etwas anderes“ würde mich irgendwann dazu bringen, dass mich der Favorit anödet…
Und die mangelnde Neugierde auf Alternativen würde mir auch seltsam vorkommen.
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Offline ComStar

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Re: Daggerheart
« Antwort #197 am: 11.07.2025 | 14:34 »
System ist nett, aber Quirky mit seinen Karten und so.
Ich verstehe den Hype nicht des Systems willen.
Also, mir ist klar dass das internet/Nerd Celebrities da dran hängen und das die gegenbewegung zu D&D sein soll wegen Hasbro, und das sorgt für Popularität.
Aber wirklich toll und neu isset jetzt nicht.
Ich sehe an Fear das Problem dass der GM-Move hier auch die Fragen auffwirft: "Darf ich jetzt einfach so ein Problem dazu werfen, oder muss ich auf Fear warten?`" beim SL auslöst (hat da jemand Erfahrungsberichte zu?).

Ich finde schade, dass die Gelegenheit verpasst wurde dem Breiten Markt was neues oder anderes zu präsentieren, und hier nur eine Gimmick-reiche D&D variante angeboten wird.
Aber ich verstehe warum.
Es ist gut auch mal was zu haben was richtig supportet wird, und ich denke es gibt schlechtere Spiele, aber halt auch welche die Besser zu mir passen.
(Ich finde die karten und so halt etwas unelegant, wenn ich mir dagegen die Star Wars FFG-Würfel anschaue, die machen auch immer was an der Situation dank der würfel mit weniger klimbim als Daggerheart)
[...]


Ich verstehe offen gestanden gar nicht, wieso sich so viele Leute an den Karten stören!? Das sind doch im Prinzip nur Handouts für Charakterfeatures mit dem entsprechenden Regeltext darauf. Man braucht diese Karten doch überhaupt nicht und könnte den Regeltext auch einfach direkt auf den Charakterbogen schreiben, wie bei anderen Rollenspielen auch üblich. Die Karten sehe ich da als nette Zugabe (nützlich und hilfreich bei der schnellen Charakterstellung am Tisch oder von random Charakteren), aber nicht als notwendiges oder zentrales Spielelement.

Ich weiß auch nicht was der Vergleich der Daggerheart Karten mit den Star Wars FFG würfeln soll!?
Die haben doch absolut nichts miteinander zu tun und erfüllen gänzlich unterschiedliche Zwecke im Spiel. Da wäre schon eher der Vergleich zwischen den Star Wars FFG Würfeln mit ihren 2 unabhängigen Ergebnisdimensionen (Erfolg versus Misserfolg und Vorteile versus Nachteil) mit den Duality Dice von Daggerheart zu ziehen und auch wenn ich die Star Wars Würfel sehr mag, so schaffen es die 2w12 bei Daggerheart ein vergleichbares Ergebnis (die Unterscheidung zwischen Erfolg mit Vorteilen, Erfolg mit Nachteilen, Misserfolg mit Vorteilen und Misserfolg mit Nachteil) zu erzielen ohne, dass man dafür spezielle Sonderwürfel braucht und Symbole auszählen muss.
« Letzte Änderung: 11.07.2025 | 14:54 von ComStar »

Offline flaschengeist

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Re: Daggerheart
« Antwort #198 am: 11.07.2025 | 14:36 »
Ja und ich finde dass man mit der Suche nach „besserem“ oft die Box der Pandora öffnet, weil man dann schnell ins Systemhopping mit ewiger Unzufriedenheit gerät. Da beneide ich jeden, der „sein“ System gefunden hat.
Andererseits - ohne ein gewisses Grundwissen ist es auch schwer bei anderen „mitzudiskutieren“, Zum einen kann einem ganz schnell irgendwelcher Bullshit aufgetischt werden und du kannst es nicht widerlegen, zum anderen kann es ja wirklich sein, dass es für den eigenen Spielstil geeignetere Dinge gibt, die man schlicht nicht beurteilen kann - oder eben nicht beurteilen kann, warum man die eben nicht bevorzugen würde.

Auch hier volle Zustimmung.


In Summe mutet mir das „Ich liebe Spaghetti, ich esse nichts anderes!“ (setze beliebiges System und „spiele“ statt „esse“ ein) ziemlich kurzsichtig vor.
Ich mag auch Spaghetti aber allein das „nie etwas anderes“ würde mich irgendwann dazu bringen, dass mich der Favorit anödet…
Und die mangelnde Neugierde auf Alternativen würde mir auch seltsam vorkommen.

Ich denke, der Drang zur Suche nach Alternativen ist wesentlich (nicht allein) durch Unzufriedenheit mit dem Bestehenden motiviert. Um in deiner Analogie zu bleiben: Wer eben nicht durch dreimal täglich Spaghetti angeödet ist, hat wenig Eigenmotivation Alternativen zu suchen.
Nun passiert das in der Realität wohl in einer Überflussgesellschaft sehr selten. Aber Rollenspiel als Hobby ist auch nur begrenzt mit Essen vergleichbar, denn ich kann u.a. mit ein und demselben System sehr unterschiedliche "Geschmackserlebnisse" haben (z.B. je nach Abenteuer, Genre, Spielleitungsstil und Gruppenzusammensetzung).
Und wie bei allen Hobbies, kann man auch Rollenspiel mehr oder weniger intensiv bzw. in die Tiefe betreiben. Im Tanelorn finden sich wohl vor allem Menschen, für die Rollenspiel ein zentrales Hobby ist. Ich vermute, die Mehrheit der RPGler betreibt das Hobby mit mäßiger Priorität und kennt dann halt ein System. Zahlen dazu fallen mir adhoc nicht ein, fände ich aber spannend.
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Offline 8t88

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Re: Daggerheart
« Antwort #199 am: 11.07.2025 | 15:39 »
Ich verstehe offen gestanden gar nicht, wieso sich so viele Leute an den Karten stören!? Das sind doch im Prinzip nur Handouts für Charakterfeatures mit dem entsprechenden Regeltext darauf.
Dann habe ich das falsch verstanden, und nehme das zurück :d

Ich weiß auch nicht was der Vergleich der Daggerheart Karten mit den Star Wars FFG würfeln soll!?
Da dachte ich auch nicht dran, ich meinte die Duality Dice:
Es klang so als würde Fear zu einem Gummipunkt werden den der SL für Sachen viel später einsetzen kann.
SL-Ressourcen können meiner erfahrung nach halt schnell Problematisch werden: wann passiert was der SL sowieso die ganze zeit macht, und wann kostet das Punkte.
Wenn das eher so ist wie bei Star Wars, also instantan abgehandelt an der Situation dann hab ich damit kein Problem.

Hab ich sowieso nicht: Wenns spaß macht ist ja gut und ich freue mich für die Leute :D
Ich persönlich hab aber alles was ich an Fantasy Systeme brauche, die bedienen was ich mag, und so sehe ich da für mich keinen Kaufimpuls.
Wenn ich es mal auf einer Con oder so angeboten sehe, hab ich aber kein Problem damit das mal zu spielen, es reizt mich halt nur wenig/ist nur aus dem Grund interessant, weil es die Gegenreaktion des größten Massentreibenden Faktors für D&D Weltweit der letzten Jahre ist, und ich spannend finde was da so die Antwort zu Hasbros FuckUps sein soll.

Anders gesagt:
D&D6 oder 7 wäre aktuell für mich genau so uninteressant wie alle anderen Fantasy-Systeme die ich nicht schon im Regal habe (oder im Fall von Mythic Bastionland bald kaufen werde).
Der Diskurs ist viel Spannender, und als "Kampfansage" zu D&D und dem Einfluss und der Medienerfahrung die die Macher haben, und wie SI edas präsentieren ist viel Spannender als das nächste generische System.
Die kniffe mit den 2W12 sehen auch ganz lustig aus, bis auf meine Gummipunkt befürchtung aus alter Zeit, aber es lockt mich halt nicht hinterm Ofen hervor.

Ich bin immer dafür dass Leute mehr Systeme machen und Neue Ideen bringen (oder alte, oder olle, oder coole, selbst wenn es mist ist, ist das Guter Dünger für die nächste entwicklung)

Peace & fun! :)
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