Reine Volksboni und/oder -mali auf Standardzahlenwerte gehören mMn auch einfach zum Langweiligsten, was man benutzen kann, um Spezies voneinander zu unterscheiden. Denn wie oft erinnert man sich im Spiel überhaupt daran, daß man genau diesen speziellen Bonus eigentlich auch noch hat? Nach der Charaktererschaffung oder spätestens zwei bis drei Sitzungen mit demselben Charakter doch wahrscheinlich nie wieder, da nimmt man einfach nur noch den finalen Gesamtwert als völlig selbstverständlich hin...
Gib mir dagegen volksspezifische Elemente, die sich im Spiel aktiv einsetzen oder anspielen lassen, und dann ist mir recht schnell egal, wieviele Punkte mehr oder weniger (wenn überhaupt) mein Charakter jetzt genau deswegen im Standardattribut "Stärke" hat, weil er halt ein Pfascholatulli ist und kein Mensch.
Dann scheint es mir, dass du das Prinzip hinter den Volksboni nicht wirklich verstanden hast. Sie sollen schließlich die (meist körperlichen) Unterschiede abbilden, die man eben nicht mit irgendwelchen volksspezifischen Fähigkeiten darstellen kann. Letztere halte ich für problematisch, denn Menschen haben meisten keine besonderen Fähigkeiten. Würde man sagen, dass etwas, was wir Menschen können, alle anderen Völker nicht können, müsste man sich fragen, was dies sein sollte. Und einige würden sich daüber genauso aufregen, wie sie sich jetzt über Volksboni aufregen.
Bei Volksspezifischen Fähigkeiten habe ich oft das Gefühl, dass die Entwickler selbst nicht genau wissen, was sie den einzelnen Völker geben sollen und sie ihnen deshalb irgendetwas geben, was oft eher ein kultureller Aspekt ist und kein biologischer.
Vom Volk abhängige Eigenschaftsboni mögen vielleicht nicht die beste Lösung sein, aber sie sind in meinen Augen immer noch die vernünftigste, weil sie biologische Unterschiede oft besser darstellen als irgendwelche besonderen Fähigkeiten.
Ja man kann sagen, dass die Eigenschaftswerte alle Völker sich im gleichen Bereich bewegen und die biologischen Unterschiede nur durch Fähigkeiten abgebildet werden, aber dann erhält man das schon bekannte Problem, dass ein Halbling stärker sein kann als ein Riese. Wie man dies verhindern, ohne auf Eigenschaftsboni zurückzugreifen, führt das doch nur dazu, dass man diese in den Fähigkeiten versteckt.
Das findest Du gut?
Überlebt meinen suspension of disbelief nicht.
Gut, ich spiele keine Systeme mehr, in denen soetwas möglich ist. D&D in all ihren Facetten bietet eine Palette an Völkern und bedient einen Spielstil, die das möglich machen. Für mich ist das nichts. Grundlegend physikalische Logik sollte abbildbar sein.
Eine 3kg Fee mit einer Stärke am oberen Maximus dessen, was ein normaler Mensch mit 95kg+ erreichen kann, widerspricht mir innerlich zu sehr ...
Man sollt da nicht vergessen, dass dies dauert. Wenn man sich mal die frühen Editionen von T&T anschaut, erhält man pro Stufe Punkte in höhe der Stufe die man ein bis zwei Eigenschaften setzen kann. Davon kann man Stärke oder Konstitution um die volle Punktzahl verbessern, Intelligenz, Geschicklichkeit oder Charisma um die halbe Punktzahl und Glück um die doppelte Punktzahl. Für den Kampf sind Stärke, Geschicklichkeit und Glück wichtig. Konstitution dient als Lebenspunkte. man braucht zwar Stärke und Geschicklichkeit um bestimmte Waffen führen zu können, aber auf hohen Stufen wird der persönliche Kampfzuschlag, der aus Stärke, Geschicklichkeit und Glück berechnet wird, wichtiger. Und da wird sehr schnell deutlich, dass es meist doch sinnvoller ist Glück zu verbessern, als Stärke oder Geschicklichkeit. Und Feen starten mit realtiv guten Werten in Geschicklichkeit und Glück. So dass es relativ unwahrscheinlich ist, dass eine Fee Stärker so weit steigert, dass sie eine Waffe führen kann, die deutlich größer ist als sie selbst. Sie wird da eher Glück steigern, dass dies ihr im Kampf deutlich mehr bringt.
Man sollte nicht vergessen, dass T&T das zweitälteste Rollenspiel der Welt ist und von Ken St.Andre aus den wagen Erinnerungen an eine OD&D-Runde, an der er teilgenommen hat, entwickelt wurde. Vieles in T&T basiert irgendwie auf den Sachen, die er bei D&D nicht gut fand.
ps: Das die unbegrenzte Steigerung der Eigenschaften nicht sonderlich realistisch ist, ist den Machern von T&T durchaus bewusst gewesen, deshalb hat man bei den späteren Ablegern von T&T entsprechend angepasst.