Autor Thema: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting  (Gelesen 842 mal)

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Offline Mithras

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Abseits Star Trek kenne ich nicht viel als Sci-Fi mit Optimistischer Prämisse. Vielleicht noch Andromeda, aber da hatte ich nur die Pilotfolge gesehen und kenne mich damit nicht wirklich aus. Was gibt es noch, was ist auf deutsch verfügbar? Ich hatte bisher nicht wirklich was an Sci-Fi gelesen, also kann ich micht auch nicht auf Romane berufen.

Was muss so ein Setting beinhalten, damit sich für eine optimistische Zukunftsversion Qualifiziert? Habt ihr da was eigenes gebastelt?
 
Und mit welchem Regelwerk bespielt man das? FATE? Star Trek 2D20 gefällt mir nicht und Star Trek ist eh nicht ganz mein Ding. Macht es einen Unterschied welches Regelwerk man nimmt?
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Offline Boba Fett

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #1 am: 8.07.2025 | 16:58 »
Ich stelle mal ein paar Thesen auf, die für optimistische SF gelten müssten:

- Gewalt ist die letzte und niemals die beste Option.
- Spezies gehen immer positiv und kompromissbereit aufeinander zu
- Es sind genug Ressourcen für alle da. Ressourcenknappheit liefert kein Konfliktpotential.
- Konfliktpotentiale resultieren meist aus Mißverständnissen, die sich ausräumen lassen.
- Probleme können immer gelöst werden - idealerweise in gemeinsamer Kooperation.
- Neugierde und der Wunsch nach Exploration bestimmt das Handeln.
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Offline Feuersänger

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #2 am: 8.07.2025 | 17:33 »
Abseits Star Trek kenne ich nicht viel als Sci-Fi mit Optimistischer Prämisse. Vielleicht noch Andromeda, aber da hatte ich nur die Pilotfolge gesehen und kenne mich damit nicht wirklich aus. Was gibt es noch, was ist auf deutsch verfügbar?

Nota, auch Andromeda fängt nur in der Pilotfolge optimistisch/utopisch an, es devolviert dann sehr schnell zur absolut dystopischen Shitshow.
Abseits von Star Trek fiele mir noch The Orville ein, das ist aber im Prinzip auch nur sowas wie Star Trek mit abgefeilten Seriennummern. Hat aber gute Kritiken bekommen.

Ansonsten ist optimistische oder gar utopische SF halt nicht besonders weit verbreitet. Mag damit zu tun haben, dass man als Autor befürchtet, zuviel Konfliktpotential liegen zu lassen, wenn die Welt an sich Friede Freude Eierkuchen ist.

Zitat
Was muss so ein Setting beinhalten, damit sich für eine optimistische Zukunftsversion Qualifiziert?

Naja, halt das Gegenteil einer dystopischen Shitshow, in der die Menschen/Kreaturen unterdrückt und/oder ausgebeutet werden und sich zur Sicherung ihres eigenen Überlebens gezwungen sehen, jeden anderen unter den Bus zu schmeissen.
Kurz gesagt, sollten zuallermindest gegeben sein:
- keine wirtschaftliche Not, Elend und/oder Ausbeutung
- persönliche Freiheit und Selbstbestimmung wird gewährleistet
- kein Fokus auf Gewalt, eher letztes Mittel statt erstes.

Zitat
Habt ihr da was eigenes gebastelt?

JA!  ;D
Nämlich Redshift (Link zu Vorstellungs- und Diskussionsthread).
So grob würde ich es beschreiben als optimistisches Hard SF Solarpunk-Setting mit Raumschiffen im 23. Jahrhundert. Allerdings keine reine Utopie, es gibt noch einiges an Konfliktherden und Antagonisten.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Mithras

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #3 am: 8.07.2025 | 17:46 »
Also ich habe meine Inspiration von RESET bekommen, der Splitter Verlag hat die 6 Bände auf deutsch veröffentlicht. In dem Comic ist die Erde und die Menschheit verdammt. Umweltzerstörung, Brände, Klimawandel. Die Menschen stehen vor dem langsamen Aussterben, da ist gar nichts utopisch.

Bis die Aliens kommen. Eine quasi Sternenflotte die nur aus Ausserirdischen besteht, versucht die Menschen und die Erde zu retten. Ausgestattet mit Hochtechnologie legen sie los. Aber leider ist die Finanzierung vom Galaktischen Rat begrenzt, denn nicht alle der Völker sind vom Potential der Mission überzeugt. Dazu kommen Terroristen unter den Menschen die die Aliens ablehnen und angreifen, Sabotage aus dem Inneren des Rates und die begrenzten Befugnisse denen die Helfer unterstehen. Der Mensch möchte keine medizinische Hilfe? Dann kann man ihn nicht zwingen sich heilen zu lassen.
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Offline Chaos

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #4 am: 8.07.2025 | 18:08 »
Ich stelle mal ein paar Thesen auf, die für optimistische SF gelten müssten:

- Gewalt ist die letzte und niemals die beste Option.
- Spezies gehen immer positiv und kompromissbereit aufeinander zu
- Es sind genug Ressourcen für alle da. Ressourcenknappheit liefert kein Konfliktpotential.
- Konfliktpotentiale resultieren meist aus Mißverständnissen, die sich ausräumen lassen.
- Probleme können immer gelöst werden - idealerweise in gemeinsamer Kooperation.
- Neugierde und der Wunsch nach Exploration bestimmt das Handeln.
- Neid, Gier und Dominanzbedürfnisse spielen untergeordnete Rollen.

- Ausnahmen davon sind möglich, dominieren aber nicht das Lebensgefühl.

Das wäre für mich schon eher utopisch als optimistisch.

Optimistisch wäre eher:
- Gewalt ist eine Option unter vielen, und in der Regel gibt es bessere Optionen.
- Spezies gehen immer ergebnisoffen aufeinander zu; Rassismus und Bigotterie existieren, spielen aber eher eine untergeordnete Rolle

- Es sind genug Ressourcen für alle da. Ressourcenknappheit liefert kein Konfliktpotential.
- Konfliktpotentiale resultieren meist aus Mißverständnissen, die sich ausräumen lassen.
- Die allermeisten Probleme können gelöst werden - idealerweise in gemeinsamer Kooperation.
- Neugierde und der Wunsch nach Exploration sind eine wichtiger Beweggrund.
- Neid, Gier und Dominanzbedürfnisse spielen nicht ganz so dominante Rollen wie in der Realität.
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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #5 am: 8.07.2025 | 18:14 »
Wäre tatsächlich ein Stück weit die Frage, wie utopisch/optimistisch ein Setting sein müßte, um sich zu qualifizieren. Irgendwelche Konflikte und Probleme braucht's ja meistens schon, um interessante Geschichten zu erzählen oder entsprechende Rollenspielabenteuer zu erleben -- wie uns Star Trek insbesondere in den ersten Serien vorgemacht hat, muß das ja gar keine groß angelegte Gut/Böse-Geschichte oder auch nur immer derselbe Grundkonflikt in immer neuer Verpackung sein (selbst die Klingonen waren ja schon von Anfang an mehr ein öfters wiederkehrendes Hintergrundelement als der eine große Feind an sich), aber auch auf einem noch so futuristischen Ponyhof geht selten immer alles glatt.

Das letzte SF-Rollenspielsetting, das sich mir als utopisch zu präsentieren versucht hat, wäre wohl Red Planet für Fate (meines Wissens allerdings nur auf Englisch). Da sind wir 1300 Jahre in der Zukunft und noch nicht über das Sonnensystem hinausgekommen, aber so richtig schön unrealistisch-pulpmäßig sind sämtliche Planeten mit atembaren Atmosphären versehen und zumindest prinzipiell besiedelbar (wenn man von anderen Umweltfaktoren, feindlichen Einheimischen wie auf der Venus, und dergleichen absieht) und Raumfahrt zumindest zwischen diesen ist kein Riesenproblem -- es gibt sogar ausdrücklich Raumpiraten, also muß da wohl genug Verkehr herrschen, daß sich das lohnt. Heimatplanet der Spielercharaktere ist standardmäßig der Mars, wo sich so ein richtig schön tatsächlich funktionierendes quasi-kommunistisches Utopia ungefähr der Art etabliert hat, von der insbesondere manche Ostblockschriftsteller schon immer mal geträumt haben, ohne es in der Realität je zu bekommen...und zu dessen Hauptfeinden gehören dann auch gleich die alten immer noch existenten West-Ost-Machtblöcke auf der alten Erde, deren Agenten und insbesondere unterdrückte Massen aber natürlich nicht einfach weggeblastert, sondern möglichst zum Besseren bewegt und ernsthaft von den Vorteilen des "progressiven Materialismus" überzeugt werden sollen. Daneben hat's dann noch eine feindliche Alienspezies, die anscheinend aus reinem Platzmangel in ihrer zweidimensionalen Welt in unsere dreidimensionale zu expandieren und die Menschheit als unliebsame Konkurrenz loszuwerden versucht, was ihr zum Glück nicht besonders leicht fällt...

...also, Potential für Ärger hat auch dieses Setting allemal, und aus naheliegenden realweltlichen Gründen wird sich nicht jeder mit dieser speziellen Art von utopischer Vision anfreunden können. Andererseits hat es eben auch eine zentrale Gesellschaft es durchaus ehrlich meinender Weltverbesserer mit (wenigstens zum Teil dank eines Settings, das bewußt nicht allzu sehr um Realismus oder auch nur Zynismus besorgt ist) potentiell eines Tages erreichbaren Zielen.

Offline Alexandro

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #6 am: 8.07.2025 | 18:32 »
Vielleicht noch Andromeda, aber da hatte ich nur die Pilotfolge gesehen und kenne mich damit nicht wirklich

Nicht von Anfang an. Anfangs ist das Setting eine klassische "shithole galaxy" (noch einige Stufen schlimmer, als das Verse bei Firefly) in welche ein idealistischer Captain aus einem vergangenen Goldenen Zeit geworfen wird, und mit einer Crew aus eigentlich profitorientierten Glücksrittern zusammenarbeiten muss.
Aber mit der Zeit färbt der Idealismus ihres Captains auf die Crew ab, und sie beginnen tatsächlich Verantwortung zu übernehmen, und anderen Völkern zu helfen, ohne dass es ihnen einen persönlichen Vorteil bringt. Das schöne an der Serie ist, dass die Folgen zwar weitgehend alleinstehend sind, aber auch immer wieder auf frühere Abenteuer Bezug genommen wird, um zu zeigen, dass sich die Situation auf den Planeten welche die Andromeda-Crew besucht hat tatsächlich dauerhaft verbessert hat, und diese ebenfalls einen positiven Beitrag zur Situation in der Galaxie leisten ("Saving the universe - one planet at a time"). Das Ganze führt in Staffel 3 dann gar zur Wiederherstellung des untergegangenen Föderations-Äquivalent (leider wird danach nicht mehr soviel damit gemacht, weil dann Kevin Sorbo der Executive Producer wurde, und die Serie sich weg vom globalen Worldbuilding, und hin zu "The Dylan Hunt Show", bewegt - weswegen man von der neugegründeten Utopie nicht mehr soviel sieht, weil sich die Charaktere in anderen Gebieten bewegen).

Zitat
Habt ihr da was eigenes gebastelt?

Jepp, Alien Communities für Savage Worlds (wobei ich mit stärkerer Beschäftigung mit dem Setting langsam zu überlegen beginne, ob SaWo wirklich dauerhaft das richtige System dafür ist).
« Letzte Änderung: 8.07.2025 | 18:47 von Alexandro »
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Offline Doc-Byte

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #7 am: 8.07.2025 | 20:03 »
Habt ihr da was eigenes gebastelt?

Ja - Und dann das allgemeine Setting auf einen utopischen Kern konzentriert und das konkrete Umfeld der SCs an den Rand davon gelegt, weil das erste Feedback (zu Recht) Konfliktpotential als Anknüpfungspunkte vermisste. Daher lautet mein persönliches Fazit, dass eine echte 100%ige Utopie nur begrenzt als Rollenspielsetting geeignet ist und ich gehe so weit, das auf andere Medien auszudehnen, denn Star Treck als Platzhirsch bspw. besteht mMn auch nur aus einer Kernutopie und ner Menge Finsternis drumherum, wenn gerade kein Föderationsschiff zufällig in der Gegend ist...
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Offline Alexandro

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #8 am: 8.07.2025 | 20:40 »
Noch als utopistische SciFi-Settings wären zu erwähnen:
- Stardrive (für das Alternity RPG). klassische, positivistische Exploration und Entdecken von neuen Welten aus Forschergeist (ohne Hintergedanken)
- Mindjammer, 2nd Edition (basiert auf FATE): utopistische post-scarcity Gesellschaft, in welcher sich jeder verwirklichen kann, mit einer an den "Prime Directive" angelehnten Kontaktaufnahmeprozedur gegenüber weniger toleranten Gesellschaften
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Offline Mithras

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #9 am: 8.07.2025 | 22:01 »
Und welches Regelwerk würdet ihr dafür nehmen? Ich bin auf Hyperlanes gestoßen, ein D&D 5e Sci-Fi Derivat das vielversprechend aussieht.
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Offline Dr. Beckenstein

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #10 am: 8.07.2025 | 22:15 »
Wenn es auch Englisch sein darf...

Transhuman Space ist bewusst als optimistisches Setting entworfen. Lass dich nicht von den düsteren Covern täuschen, da gingen mit dem illustrator die Pferde durch.

Ansonsten Traveller. Egal in welcher Gangart, der SL legt selbst fest, wie düster das Setting wird.

Ansonsten hilft mal ein Blick in die Klassiker - Heinlein, Anderson, Piper....

Offline Waldviech

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #11 am: 8.07.2025 | 22:24 »
Traveller ist da tatsächlich ein interessantes Beispiel, weil es ein insgesamt eher "ausgewogenes" Setting hat und sowohl eher hell-utopische Gegenden als auch fürchterbare Drecklöcher bietet, je nachdem wo und wann im Charted Space das Ganze spielt.

Was Fernsehserien angeht, finde ich übrigens Babylon 5 zwar alles andere als "utopisch", aber dennoch auf seine Art "optimistisch", weil sich trotz aller Widrigkeiten am Ende ja eben doch die Guten und Vernünftigen durchsetzen.
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Offline Andropinis

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #12 am: 8.07.2025 | 22:56 »
Ich bin nicht so tief drin, habe vor 100 Jahren mal ein Buch gelesen aber was ist mit Perry Rhodan? Dazu gibt's auch ein Midgard basiertes RPG.
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Offline Runenstahl

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #13 am: 8.07.2025 | 23:11 »
Ich werfe nochmal Valerian in den Ring (kenne aber nur den Film). Trotz aller Probleme scheint mir die Grundeinstellung sehr positiv zu sein und man begrüßt jede Kultur und jedes Volk erstmal feundlich und mit Respekt.

https://www.youtube.com/watch?v=u0FX8sd1uVo
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Offline Doc-Byte

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #14 am: 8.07.2025 | 23:40 »
Und welches Regelwerk würdet ihr dafür nehmen? Ich bin auf Hyperlanes gestoßen, ein D&D 5e Sci-Fi Derivat das vielversprechend aussieht

Kommt drauf an, was man persönlich bevorzugt. :think: Ich hab für mein Setting das Match-System von equinox (was als Setting alles andere als utopisch ist, aber das färbt nicht auf die Regeln ab) adaptiert. In eine ähnliche Richtung würde (Open)D6 gehen, was demnächst eine 2. Edition bekommt. Beide System verwenden W6 Pools und zählen alle W zusammen.

Für OSR Fans gäbe es bspw. Stars Without Number.

Ich werfe nochmal Valerian in den Ring (kenne aber nur den Film).

Da war doch ein RPG zu geplant, fällt mir gerade wieder ein.
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Offline Gondalf

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #15 am: 9.07.2025 | 20:41 »
Savage Worlds - The Last Parsec, hört sich zumindest erstmal nicht pessimistisch an.

https://peginc.com/savage-settings/the-last-parsec/

Starbreaker

https://www.drivethrurpg.com/de/publisher/17312/star-anvil-studios/category/49871/starbreaker

Der Han Cluster
Die beschreiben sich im ersten Satz als optimistisch
https://www.drivethrurpg.com/de/product/442542/Han-Cluster-RPG-Jumpstart?
« Letzte Änderung: 9.07.2025 | 20:45 von Gondalf »
„Mir grinst die Sonne aus jeder Ritze - ich könnte Konfetti kotzen“

- Bernd Stromberg -

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #16 am: 9.07.2025 | 22:24 »
Was vielleicht auch noch interessant sein könnte, wären "Die Neun Welten" -- ein deutschsprachiges Fanprodukt zu Captain Future unter Verwendung der Regeln von Savage Worlds (in erster Linie bei den Charakter- und Kreaturenbeschreibungen, die sich mMn auch ohne tieferes Regelwissen einigermaßen gut lesen lassen).

Offline Taktikus

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #17 am: 10.07.2025 | 11:18 »
Auch wenn ich mich jetzt bei allen, die die Serie nie gelesen haben, unbeliebt mache, Perry Rhodan ist ein positives Setting.
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Offline tartex

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #18 am: 10.07.2025 | 11:30 »
Lancer ist als optimistisches Scifi-Setting angelegt. Beißt sich meiner Meinung nach ein wenig mit dem Ziel Mech-Schlachten auszutragen, aber es ist dezidiert optimistisch.

Zitat
15,000 years into the future, Union enters its third age. A hard-won better world secure, the Third Committee now works to address the failings and crimes of their predecessors, stepping out from Cradle and her core worlds to the galaxy their revolution has not yet reached.

Lancer features a deep, story-rich setting for players to engage with if they so choose. Every choice they make, every system they mount, every weapon they wield — all of it has lore attached, just waiting for a story to develop..
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Offline tartex

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #19 am: 10.07.2025 | 11:34 »
Auch wenn ich mich jetzt bei allen, die die Serie nie gelesen haben, unbeliebt mache, Perry Rhodan ist ein positives Setting.

Kommt aufs Jahr und den Zyklus an... Generell aber natürlich schon öfters als nicht.
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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #20 am: 10.07.2025 | 11:55 »
Lancer ist als optimistisches Scifi-Setting angelegt. Beißt sich meiner Meinung nach ein wenig mit dem Ziel Mech-Schlachten auszutragen, aber es ist dezidiert optimistisch.

Kommt halt drauf an, wann und zu welchem Zweck die Mech-Schlachten ausgetragen werden. BattleTech mit seiner grundsätzlichen "Der Mensch wird des Krieges aus kleinlichen Gründen niemals müde"-Botschaft verfehlt das Optimismus-Klassenziel beispielsweise recht eindeutig. Auf der anderen Seite allerdings stehen insbesondere traditionelle Anime-Mecha schon mal leicht mit einem übergroßen Fuß im Super- oder zumindest sonst einem ausdrücklichen Heldengenre...

Offline Grey (away)

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #21 am: 10.07.2025 | 13:56 »
Was muss so ein Setting beinhalten, damit sich für eine optimistische Zukunftsversion Qualifiziert? Habt ihr da was eigenes gebastelt?
:think: Wenn ich die SciFi der 1950er bis 80er Revue passieren lasse, gibt es eigentlich nur ein zentrales Kriterium, das utopische SF von dystopischer unterscheidet:

In der dystopischen ist "das System" verkommen und tyrannisch und muss beseitigt werden.

In der utopischen gibt es an "dem System" etwas, für das sich das Kämpfen lohnt.

Um ein Beispiel zu nennen: Asimovs "Foundation" gilt als eins der ganz großen Werke der utopischen SF. Dabei spart Asimov nicht mit Konflikten: Während ihres Aufstiegs erlebt die Foundation einen Staatsstreich, übt eine Theokratie über die Nachbarwelten aus, gleitet in eine Plutokratie und eine tyrannische Monarchie ab etc. -- alles klassische dystopische Settings. Aber irgendwo kehrt sie zwischen den Krisen immer wieder zu Freiheit und Demokratie zurück und hält einen Kurs, der allmählich zu mehr Wohlstand und Frieden in der Galaxis führt.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline tartex

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Re: Utopische / Optimistische Science-Fiction als Setting
« Antwort #22 am: 10.07.2025 | 14:43 »
Kommt halt drauf an, wann und zu welchem Zweck die Mech-Schlachten ausgetragen werden. BattleTech mit seiner grundsätzlichen "Der Mensch wird des Krieges aus kleinlichen Gründen niemals müde"-Botschaft verfehlt das Optimismus-Klassenziel beispielsweise recht eindeutig. Auf der anderen Seite allerdings stehen insbesondere traditionelle Anime-Mecha schon mal leicht mit einem übergroßen Fuß im Super- oder zumindest sonst einem ausdrücklichen Heldengenre...

Tja, das Imperium ist halt ziemlich sozialdemokratisch oder so. Und man soll das in die reaktinären Randwelten hinaustragen.

Ich glaube die Schere im Setting geht dadurch auf, dass gegenwärtige linke Positionen (und ich lese dieses amerikanische Setting ziemlich klar als dementsprechend konzipiert) zwischen beiden Pole Sozialstaat und Antiimperialismus oszillieren. Antiimperialistisch ist Lancer halt gar nicht. Dieses Spannungsfeld könnte man natürlich sehr gut für spannende Fragestellungen ausschlachten. Aber dann liegt der Schwerpunkt doch auf "Schlamm und Laser". (Schlamm und Utopie kommt ja auch eher selten zusammen vor.)

Hier gibt es übrigens den Web-Prototypen des dazugehörigen Computerspiels.
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